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Die Schulmensa in Kevelaer wurde zertifiziert. Foto: FG
Schulmensa im SOS-Kinderdorf erhielt das Bio-Zertifikat. NRW-Ministerin Gorißen lobt das Engagement.

Bio-Leuchtturm in der Region

Bio-Rindfleisch im Teriyaki-Lack auf Bio-Reissalat oder gegrillte Zucchini auf Bio-Bulgursalat. Was sich hier liest wie die Gaumenfreuden aus einem Fünf-Sterne-Gourmetrestaurant, entstammt tatsächlich der Küche der Kevelaerer Schulmensa und diese wurde nun in besonderem Maße ausgezeichnet. 

Gemeinsam bauen sie den „Marte-Meo“-Bereich im SOS Kinderdorf Niederrhein auf (v. l.) : Anna Eggers, Peter Schönrock, Maria Aarts, Claudia Wollweber und Janine Gütig Foto: SOS-Kinderdorf Niederrhein/Thomas Coenen
„Marte Meo“-Gründerin Maria Aarts bildet pädagogische Fachkräfte in Kevelaer fort

„Aus eigener Kraft“

„Marte Meo“-Gründerin Maria Aarts hat jetzt über 120 pädagogische Fachkräfte von Kitas, Schulen, ambulanten und stationären Hilfen sowie aus medizinischen, pflegenden und therapeutischen Einrichtungen aus der Region bei einem Fachtag in der Schulmensa in Kevelaer fortgebildet.

Abgeordnete aus Bund und Land besuchten die Einrichtung

„Gelebte Inklusion“ in Kevelaerer Schulmensa

Die Schulmensa in Kevelaer wird oft als Vorzeigeprojekt gelobt. Die Einrichtung hat sich mit ihrem inklusiven Konzept einen Namen gemacht.

Umschulung beim SOS-Kinderdorf Niederrhein sorgt auch bei Kevelaererin und Twistedener für gute Perspektiven

Wenn das Büromanagement zur neuen Aufgabe wird

Seit anderthalb Jahren büffeln Matthias Fink aus Emmerich am Rhein, Joanna Charko aus Kevelaer und Ben Labudda aus Twisteden für ihren Abschluss. Sie alle wollen im Mai und Juni ihre schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau für Büromanagement vor der Industrie- und Handelskammer ablegen.

Die Schulmensa in Kevelaer wird bis 2027 weiter vom SOS-Kinderdorf Niederrhein betrieben

Erfolgsmodell geht in die Verlängerung

In der Schulmensa haben jetzt Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und Fachbereichsleiter Ulrich Berns den Vertrag zum Betrieb der Schulmensa in der Wallfahrtsstadt Kevelaer mit dem SOS-Kinderdorf Niederrhein verlängert.

Azubis und Umschüler*innen freuen sich über ihren Abschluss

Die Chance in der Schulmensa genutzt

Christin Wenzel, Desiree Dix, Lena Hermann, Ashley Larissa Schoofs, Evelyn Gergert und Boris Bernsdorf können jetzt durchstarten: Sie alle haben in der Schulmensa in Kevelaer eine Ausbildung oder Umschulung in Voll- oder Teilzeit absolviert.

SOS-Kinderdorf sucht Erziehungsstellen

Das SOS-Kinderdorf Niederrhein lädt interessierte Einzelpersonen, Paare oder Eltern mit leiblichen Kindern, die fachlich qualifiziert sind und sich vorstellen können, ein Pflegekind in ihrer Familie aufzunehmen, zu zwei digitalen Informationsveranstaltungen am Dienstag, 2. März 2021, ein. SOS-Bereichsleiterin Judith Haesters wird bei den virtuellen Treffen das Konzept der Erziehungsstellen vorstellen.

Im Unterschied zu Pflegefamilien ist bei Erziehungsstellen mindestens eine Person im Familienhaushalt fachlich qualifiziert. „Erzieher, Krankenpfleger, (Heil-)Pädagogen oder Ergotherapeuten können Erziehungsstelle werden und ein Kind mit besonderen Herausforderungen als Pflegekind aufnehmen,“ sagt Haesters und erläutert weiter: „Die Pflegekinder werden von den Profi-Eltern zuhause auf dem persönlichen Lebensweg eng und vertrauensvoll begleitet, das SOS-Kinderdorf Niederrhein als Träger unterstützt die Familien persönlich und fachlich.“

Wer mehr über das Konzept der Erziehungsstelle und die Unterstützung durch das SOS-Kinderdorf Niederrhein erfahren möchte, kann sich bei judith-haesters@sos-kinderdorf.de für die Online-Veranstaltungen, die am 2. März zwischen 13.30 und 14.30 sowie zwischen 17.30 und 18.30 Uhr stattfinden, anmelden und erhält die Zugangsdaten für das virtuelle Beratungsgespräch. Individuelle Terminvereinbarungen sind auch möglich. Weitere Informationen gibt es unter www.sos-kinderdorf.de/niederrhein.

Basteltüten für Familien sorgen für Abwechslung

Mit einem großen Karton voll liebevoll gestalteter Basteltüten steigt Rafaela Schmitz jede Woche in ihr Auto und fährt zu Familien in der Wallfahrtsstadt Kevelaer und den Ortsteilen. Die gelernte Erzieherin kümmert sich beim SOS-Kinderdorf Niederrhein um die Frühen Hilfen – das sind staatlich geförderte Angebote zur Stärkung junger Familien mit kleinen Kindern, die in Kevelaer in Kooperation mit dem Jugendamt der Wallfahrtsstadt stattfinden.

Normalerweise übernimmt Rafaela Schmitz auch die Willkommensbesuche für Neugeborene und organisiert gemeinsam mit ihrer Kollegin Karin Teurlings Familienfrühstücke, Elterncafés und Beratungsangebote. Doch durch die Corona-Pandemie sind persönliche Kontakte auf ein Minimum reduziert, gemeinsame Treffen derzeit nur nach Absprache und einzeln möglich. Deshalb gibt es schon seit dem Sommer die Basteltüten-Aktion für rund 20 Kinder und ihre Familien.

„Ich denke mir jede Woche etwas Neues aus, passend zur Jahreszeit oder zu den Feiertagen. Und bevor etwas in die Tüte kommt, probiere ich die einzelnen Schritte aus und fertige kindgerechte Anleitungen an“, erzählt Schmitz. So gab es schon leckere Cookie-Backmischungen, funkelnde Kaleidoskope, bunte Knetseife, hübsche Traumfänger und selbstgemachte Spiele. Aktuell gibt es Schneeflocken aus Pfeifenstochern und Holzperlen zum Selberbasteln.

Gemeinsame Familienzeit schaffen

Die Familien freuen sich über den regelmäßigen Besuch. Und doch bekommt auch Rafaela Schmitz an den Haustüren die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren: „Familien berichten mir von finanziellen Nöten, Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung oder im Homeschooling.“ Da schaffen die Bastelpakete eine schöne Abwechslung. „Wir haben häufig Väter, die vollzeitberufstätig sind und sich nur am Wochenende so richtig Zeit für ihre Kinder freinehmen können. Mit den Basteltüten gibt es gleich eine kreative Aktion, die allen gefällt und mit denen die Familienzeit gemeinsam gestaltet werden kann“, berichtet Sozialpädagogin Karin Teurlings.

Die Basteltüten sorgen für Abwechslung in den Familien. Foto: SOS-Kinderdorf Niederrhein/Katrin Wißen

Zu den Familien, die Rafaela Schmitz und Karin Teurlings bei den Frühen Hilfen in Kevelaer betreuen, gehören auch Eltern, die mit ihren Babys und Kleinkindern am Projekt „Spielen zu Hause“ teilnehmen. Das SOS-Kinderdorf Niederrhein bietet seit einigen Jahren das ursprünglich in den Niederlanden entwickelte Familienstärkungsprogramm im Kreis Kleve an. Über mehrere Wochen kommen Spielbegleiter*innen, meist Studierende des Studiengangs Kindheitspädagogik der Hochschule Rhein-Waal, in die Familien. Durchs Spielen fördern sie die Erziehungskompetenz der Eltern und die Entwicklung der Kleinkinder. 

Die pädagogischen Fachleute vom SOS-Kinderdorf Niederrhein kümmern sich darum, dass interessierte Familien und Spielbegleiter*innen zueinander- finden, sie bereiten gemeinsam die Besuche vor und reflektieren das Erlebte in Workshops. Sabine Hanke, Bereichsleiterin beim SOS-Kinderdorf Niederrhein, erklärt: „Bei ‚Spielen zu Hause‘ profitieren einerseits die Eltern und Kinder von der professionellen Begleitung, andererseits sammeln die Spielbegleiterinnen Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern – eine echte Win-Win-Situation.“

Hoffnung auf persönliche Kontakte

Sobald wieder mehr persönlicher Kontakt möglich ist, sollen auch die Spielbesuche wieder stattfinden. Bis dahin setzt das SOS-Kinderdorf Niederrhein auf die Haustür-Besuche mit Basteltüten, virtuelle Spielgruppen mit angepassten Spielangeboten und Einzeltermine in der Sprechstunde am Dienstagvormittag.

Wer Interesse an den Familienaktivitäten des SOS-Kinderdorfs in Kevelaer hat oder selbst pädagogische Erfahrung in der Spielbegleitung bei „Spielen zu Hause“ einbringen möchte, kann sich bei Rafaela Schmitz (rafaela.schmitz@sos-kinderdorf.de) oder Karin Teurlings (karin.teurlings@sos-kinderdorf.de) melden.

Anmeldungen für den Mittagstreff beginnen im Januar

Der Mittagstreff der Wallfahrtsstadt Kevelaer, eine Betreuungseinrichtung für Kinder des fünften bis zehnten Schuljahres, nimmt ab dem 4. Januar 2021 Anmeldungen für das neue und auch noch für das laufende Schuljahr entgegen. Nach dem Wechsel von der Grundschule in eine der weiterführenden Schulen sind viele Eltern auf Betreuungsangebote für ihre Kinder am Nachmittag, an schulfreien Tagen oder in den Ferien angewiesen. Der Mittagstreff und das Jugendzentrum Kompass bieten direkt am Schulzentrum seit Jahren eine solche Möglichkeit. Den Kindern und Jugendlichen wird eine Anlaufstelle geboten, in der sie die nötige Versorgung, Betreuung, sinnvolle Beschäftigung sowie soziale und schulische Förderung vorfinden.

„Durch die Einbindung der Kinder und Jugendlichen in die Planung der Freizeit- und Ferienangebote soll erreicht werden, dass sie sich wohl fühlen und gerne in die Einrichtung kommen. Die schulischen Leistungen sollen ebenso gefördert werden wie die Entwicklung von sozialen Kompetenzen, wozu Toleranz, Respekt, soziales Handeln und Denken, das Aufzeigen gewaltfreier Konfliktlösungen und Vermittlung von Regeln und Werten zu zählen sind”, erklären die Verantwortlichen der Einrichtung.

Verpflegung über das SOS Kinderdorf

Die Kinder besuchen die Einrichtung nach der Schule und können dort, je nach Absprache mit den Erziehungsberechtigten, bis 17 Uhr betreut werden. An schulfreien Tagen und in den Ferien ist bereits ab 8 Uhr geöffnet, die Verpflegung der Kinder wird über den Betreiber der benachbarten Mensa, das SOS Kinderdorf, gewährleistet.

Da genügend Räume zur Verfügung stehen, kann aktuell in Kleingruppen unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln gearbeitet werden. Zum Kennenlernen der Einrichtung werden unverbindliche Schnuppertage angeboten, Termine können telefonisch abgesprochen werden. Ansprechpartner sind Stefanie Hähn bzw. Holger van Elten, Tel. 02832-951710.   

Mit Ehrgeiz zur Floristin

Glücklich ist Jennifer Manten über ihren Abschluss: Vor der Industrie- und Handelskammer hat sie kürzlich ihre Prüfung zur Floristin abgelegt. Die 33-Jährige Kevelaererin hat drei Jahre eine Umschulung am Klapheckenhof des SOS-Kinderdorfs Niederrhein in Kleve-Kellen absolviert – in Teilzeit. Als zweifache, alleinerziehende Mutter war das die Chance auf eine neue berufliche Perspektive.

Nach dem Fachabitur am Berufskolleg Geldern hatte Manten eine Ausbildung zur Altenpflegerin angefangen. Erst wurde sie krank, danach mit ihrer Tochter schwanger. Die Ausbildung konnte sie nicht fortführen. Nach vier Jahren kam dann ihr Sohn zur Welt. Heute sind die Kinder 14 und zehn Jahre alt. Zwischenzeitlich hat sich Jennifer Manten immer engagiert: in der Flüchtlingshilfe, als Betreuerin im offenen Ganztag. Bei einer Zeitarbeitsfirma hat sie Schnitt- und Topfpflanzen kommissioniert.

Doch diese Jobs reichten ihr nicht, als die Kinder aus dem Gröbsten raus waren. „Mit Ende 20, da habe ich mich fit und tatkräftig gefühlt. Ich dachte mir, ich habe doch zwei starke Hände, mit denen ich mehr leisten kann“, sagt Manten. Erst ging sie zur SOS-Beratungsstelle „Frau und Beruf“. Hier bekam sie Hilfestellungen und Ideen für ihre Bewerbungen. Doch es hagelte nur Absagen. „Ich denke, dass sich die meisten Arbeitgeber keine Ausbildung in Teilzeit vorstellen können. Da herrscht noch viel Unsicherheit.“

Als sich immer stärker ein Handwerk als Wunsch-Ausbildungsberuf herausstellte, vermittelte sie „Frau und Beruf“ zum Klapheckenhof. Hier werden junge Erwachsene in unterschiedlichen Bereichen ausgebildet. Manten erinnert sich: „Vom ersten Tag an war mir klar, dass ich hier Floristin werden möchte“.

Erst absolvierte sie ein Praktikum, danach begann ihre Teilzeit-Umschulung: 30 Wochenstunden – im Wechsel Berufsschule in Duisburg und Ausbildung in der Blumenwerkstatt. „Die Berufsschule ging bis nachmittags um drei, meine Arbeitszeiten in der Blumenwerkstatt haben wir immer zum Schuljahresbeginn abgesprochen.“

Noch hat Jennifer Manten keine Anstellung gefunden. Die Corona-Zeit hat auch die Floristikbranche getroffen. Trotzdem bleibt sie optimistisch: Eine Anstellung mit 25 bis 30 Wochenstunden in der näheren Umgebung, mit einem netten Team und qualitativ hochwertiger Floristik, das wäre ein ideales Umfeld.