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Peterchens Mondfahrt

Ganz märchenhaft präsentierte sich beim Singspiel „Peterchens Mondfahrt“ schon die äußere Kulisse in Winnekendonk. Fröhlich plaudernde Erwachsene nahmen bei frühlingshaften Temperaturen mitten im Februar noch Kuchen nach Hause mit und die Kinder bewunderten die mit hundertfachen lila Krokussen aufblühenden Wiesen rund um das Pfarrheim und trugen auch manchen Strauß in Händen. Nach drei ausverkauften Vorführungen war auch das KB am sonntäglichen Spätnachmittag bei der letzten Darbietung des Singspiels.

Im Pfarrheim wimmelte es vor Beginn an nur so von magischen, zauberhaften Wesen und beim Kuchenbüffet zwischen beiden Vorstellungen war so manches Sternenkind oder Maikäfer zu sehen, und auch Eismax, Blitzhexe, Donnermann, Traummarie, Sonne und auch Milchstraßen-, Weihnachts- oder Hampelmann schwirrten fröhlich herum. Pfarrer Manfred Babel, der seit seiner Zeit in Winnekendonk schon sechsmal in den Genuss dieser Singspiele kam, äußerte dem KB gegenüber: „Ich war sehr froh überrascht über diese schöne Darbietung! Dieses Mal war die Choreografie besonders großartig!“

Pünktlich um 16.30 Uhr öffnete sich zum letzten Mal der rote Vorhang im Pfarrheim für eine zauberhafte Märchenvorführung des Kinderchores St. Urbanus. Unter der routinierten Leitung von Birgit Lorenz hatten die 45 Chorkinder von der ersten bis zur siebten Klasse wieder einmal eine großartige einstündige Bühnenvorstellung gegeben. Liv de Jonghe und Gesa Relouw machten sich als Peter und Anneliese gemeinsam mit Sumsemann Silja Peters auf die Suche nach dem verlorenen Käferbeinchen und mit Hilfe des Weihnachtsmannes und einer Rakete ging es direkt zum Mond, wo sie mit Hilfe der Sternenkinder den griesgrämigen Mondmann ablenken und Sumsemann wieder zu seinem verlorenen Beinchen verhelfen können.

Großes Kino auf der Bühne gab es beim Fest der Nachtfee Annika Lohmann, das zu einem Rock’n roll der Naturgeister wurde und das mit Sturmriese, Hagelhans, Regenfritz und den anderen Naturkräften zu einem großartigen Bühnentanz der Elemente wurde, an dessen Ende die Sonne alias Mia Raulf die Nachtfee Annika Lohmann ablöste. Voll herumliegendem Geschenkechaos präsentierte Weihnachtsmann Marie Raulf den peppigen Weihnachtsmann-Rap und beförderte dann höchstpersönlich die mutigen Kinder per Rakete zum Mond.

Abgesehen von der musikalischen, schauspielerischen Leistung und der absolut textsicheren Darbietung der Kinder faszinierten die kunstvoll hochgesteckten und geflochtenen Mädchenfrisuren, die professionellen Masken und maßgeschneiderten, phantasiereichen Kostüme.

Von Szene zu Szene wechselten die Bühnenbilder, die Beleuchtung und die Musik-und Toneinspielungen konnten selbst einen Raketenstart ziemlich authentisch nachahmen und während der Umbauten konnte Patricia Herdemann mit ihrer Flöte, am Klavier begleitet von Birgit Lorenz, und die Lieder vom gemeinsamen Chor die Umbauzeit musikalisch überbrücken.

Am Ende dankte unter dem begeisterten Applaus der Zuschauer und Chorkinder Birgit Lorenz auch Ursula Aufermann, die nun Abschied vom Organisationsteam der Kantaten nimmt, für ihren unermüdlichen Einsatz seit dem Jahr 2003. „Du hattest immer tolle Ideen, warst mit viel Schwung dabei und bist mir und uns allen eine große, erstklassige Stütze gewesen!“

Ortsvorsteher und Ehrenbürger Hansgerd Kronenberg ergriff auch am Ende noch ein Wort des Dankes anlässlich des 30-jährigen Bestehenss dieser Kinderkantaten in seinem Heimatdorf. „Im Lauf der 30 Jahre haben etwa 1500 Kinder hier teilgenommen! Frau Lorenz hatte damals die Idee, hat sie verwirklicht und 30 Jahre lang wachgehalten! Das ist eine großartige Leistung zum Wohl der Dorfgemeinschaft! Gerne würde ich ihr, wenn es möglich wäre, einen Oskar oder Berliner Bären verleihen, aber wir wollen mal hier im Ort bleiben!“ Statt dessen ehrte er sie zumindest mit einem Blumenstrauß und lud die vielen ehrenamtlichen Helfer im Namen des örtlichen Heimatvereins zu einem Grillabend ein.

Hinterher stand über den krokusblühenden Wiesen noch der fast volle Mond und Peterchen und Annelieses Mondfahrt wurde von der Natur gleich passend nachgebildet. Und wer weiß, bestimmt wird das eine oder andere Kind bei allen Käfern, die ihm demnächst begegnen, genau nachzählen, ob er sechs oder nur fünf Beine hat wie der lustige Sumsemann.

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