„Facettenreich“ beim Seniorentreffen
Nach der zweimonatigen Sommerpause gab es beim Seniorentreffen „Op Jöck“ im Winnekendonker Pfarrheim eine besondere Überraschung: Die Laientheaterspielgruppe „Facettenreich“ sorgte für beste Stimmung.
Nach der zweimonatigen Sommerpause gab es beim Seniorentreffen „Op Jöck“ im Winnekendonker Pfarrheim eine besondere Überraschung: Die Laientheaterspielgruppe „Facettenreich“ sorgte für beste Stimmung.
Am Dienstag, 21. Mai, findet um 15 Uhr wieder der öffentliche Senioren-Treff in der EvangelischFreikirchlichen Gemeinde in Kevelaer statt. Menschen Ü60 und alle die an dem Thema interessiert sind aus Kevelaer und Umgebung sind herzlich eingeladen. Es gibt vielfältige Lieder zum Wonnemonat. Ein Teil soll gesungen werden. Dabei stellt Andreas Nitsch die Musik der Renaissance und ihre Instrumente vor.
Nitsch war 25 Jahre Mitglied des „Spielkreis für Alte Musik, Moers“. Aus eigenem Besitz stellt er seine Instrumente wie, Bassdulzian, Zinken, Flöten und Renaissancelaute vor. Ein Kuchen-Buffett rundet den rund zweistündigen Nachmittag ab.
Zum Seniorentreff im Petrus-Canisius-Haus hatte Silvia Rommen-Ahlbrecht einen besonderen Gast eingeladen und dieser kam gerne. Dr. Bastian Rütten, theologischer Referent der Wallfahrt, sorgte bei den 14 anwesenden Damen mit seinem Impulsreferat „Christliche Hoffnung für heute und morgen“ für Aufmerksamkeit.
„Der Titel des Referats muss eigentlich anders lauten“, stellte Rütten erst einmal fest. „Hoffnung kann es nur dann geben, wenn sie im Jetzt anfängt.“ Also „Christliche Hoffnung zwischen gestern und morgen“ – „Christliche Hoffnung für heute“. Um dies zu erläutern, stellte er sein Referat auf drei Säulen.
Hoffnung brauche einige Vorbedingungen. Man könne keine Hoffnung haben, wenn man mit seiner Vergangenheit nicht im Reinen wäre. Die Vergangenheit akzeptieren, so wie sie sei, sei Voraussetzung dafür, sie auch annehmen zu können. Vergangenes käme nicht zurück, so wie der Vater, der im Krieg geblieben wäre. Aber auch der Heiratsantrag oder die Geburt der Kinder gehörten zur Vergangenheit. Rütten: „Was Gott gerichtet hat, lasst uns hinnehmen. Lasst uns schauen, dass wir mit dem Gestern versöhnt sind.“
Um heute Hoffnung zu haben, gehöre es auch, danach zu sehen, welchen Anspruch wir an die Zukunft hätten. Hierzu sei es notwendig, konkret zu werden. Nicht im Vorbeihuschen jemandem „Alles Gute“ wünschen, sondern „Ich wünsche Dir für den nächsten Tag Sonne“, sei eine Konkretisierung der Zukunft.
“Die Zukunft lässt sich nicht mit Illusionen erreichen.“
Zukunftshoffnung könne nicht bedeuten, die Fragen der Gesellschaft zu ignorieren. Die AfD ginge dadurch nicht einfach wieder weg. Ein anderer Papst – wie soll er sein? „Es gibt keine einfachen Lösungen für das, was kommt“, versicherte der Referent. „Um Hoffnung zu haben, muss man realistisch sein. Die Zukunft lässt sich nicht mit Illusionen erreichen.“
„Christliche Hoffnung für heute“ bedeute, mit der Bibel in der Seele Nachrichten schauen. „Dinge, die wir in alltäglichen Ritualen pflegen, mit dem Blick auf unser Christsein tun. Bewusst leben für heute, mit Gott. Wenn wir dies täten, bräuchten wir nicht die Welt beklagen, sondern könnten mit tatkräftigem Helfen Hoffnung verbreiten und Hoffnung für uns selbst haben. Es liegt an uns“, so Rütten. „Der Satz: das Zeitliche segnen, ist dann nicht mehr mit dem Sterben gleichzusetzen, sondern wir werden dann die heutige Zeit zu segnen wissen. Indem wir die Wirklichkeit mit der Bibel betrachten und danach sehen, was wir mit Gottes Begleitung wirken können, tragen wir Hoffnung in die Welt.“
Heute leben und heute etwas für sich und andere tun, dies bedeute Hoffnung haben. Hoffnung die getragen sei von der Aussage Jesus: „Ich bin bei Euch alle Tage. Deshalb können wir heute als Königskinder leben und Hoffnung haben“, schloss Rütten.
Neben dem Kaffeetrinken erfolgte eine rege Diskussion über das Thema. Hierbei äußerte sich eine Besucherin, dass der Seniorentreff ein Beispiel für Hoffnung sei: „Wir sitzen gerne hier zusammen, haben Kontakt und erfahren Gemeinschaft, das ist Hoffnung haben.“ Ein anderer Gast berichtete über eine Grußkarte an die schwer erkrankte Schwiegertochter: „Wir denken an Dich, auch wenn wir sonst nichts tun können.“
„Da wo Du hingestellt wirst, musst Du wirken“, verabschiedete sich Rütten. Er sagte zu, weiter ansprechbar zu sein. „Wir sind eine einander tragende Gemeinschaft der Hoffnung.“