Treffen der Seniorenvertretungen
Vertreter des Seniorenbeirats der Wallfahrtsstadt Kevelaer und des Seniorenrats der Stadt Essen haben sich im Rathaus Essen zu einem intensiven Austausch getroffen.
Vertreter des Seniorenbeirats der Wallfahrtsstadt Kevelaer und des Seniorenrats der Stadt Essen haben sich im Rathaus Essen zu einem intensiven Austausch getroffen.
Jamie wurde ganz komisch zumute, sein Körper fühlte sich ganz anders, fast schon behäbig an, beinahe tapsig bewegte er sich durch das Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus. Schuld daran war der „Altersanzug“, den ihm die Mitarbeiterinnen der Caritas angelegt hatten.
Verschoben, aber nicht vergessen – das trifft in mehrfacher Hinsicht auf die mittlerweile 8. Gesundheitsmesse des Seniorenbeirats der Stadt Kevelaer zu. Denn durch Corona war eine Präsenzveranstaltung lange nicht zu denken. Nun aber ist der Weg frei für die erste Gesundheitsmesse nach 2018 im Bühnenhaus.
Am Donnerstag, 23. Februar 2023, feierte Ellen Borman einen besonderen Geburtstag: Sie wurde stolze 80 Jahre alt. Zu den zahlreichen Gratulanten zählte auch Bürgermeister Dr. Dominik Pichler.
Es ist unstrittig, dass sich Alterspyramide und familiäres Miteinander über die Generationen hinweg verändern – und wir heute mehr denn je mit den Folgen dieser Veränderungen konfrontiert werden.
In der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirates der Wallfahrtsstadt Kevelaer gab es zwei Verabschiedungen…
Mit der neuen Legislaturperiode für den Rat wird im November auch ein neuer Seniorenbeirat gewählt.
Privatpersonen und Mitglieder von Einrichtungen und Institutionen aus dem Sozial- und Seniorenbereich, die an einer aktiven Seniorenarbeit interessiert sind, können sich bis zum 9. Oktober 2020 für eine Mitgliedschaft im Seniorenbeirat bewerben. Mitglied im Seniorenbeirat kann jede Person werden, die das 55. Lebensjahr vollendet hat und mindestens drei Monate mit Hauptwohnsitz in Kevelaer gemeldet ist.
Einzelbewerber benötigen für ihre Kandidatur zehn Unterstützungsunterschriften von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die ebenfalls mindestens 55 Jahre alt sein müssen und seit drei Monaten in Kevelaer gemeldet sind. Der Seniorenbeirat vertritt die Interessen und Belange der Seniorinnen und Senioren in der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Er kümmert sich darum, die Themen „Älterwerden“ und „Alter“ als Querschnittsthema in der Kommunalpolitik zu verankern, damit die Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt werden.
Ziel der Arbeit ist es aber auch, das Miteinander von Jung und Alt in der Wallfahrtsstadt Kevelaer zu verbessern und zu fördern.
Entsprechende Unterlagen gibt es auf der Homepage der Stadt „www.kevelaer.de“ oder im Rathaus bei Claudia Poen, Telefon: 02832/122-207.
In der letzten Sitzung des Seniorenbeirates dieser Wahlperiode am Dienstag im Ratssaal wurden drei langjährige, verdiente Mitglieder durch die Vorsitzende Ellen Borman verabschiedet. Dr. Heinz Frieske, Hermann-Josef Casper sowie Hans-Werner Ellerbrok, der an der Sitzung nicht teilnehmen konnte, hatten im Vorfeld angekündigt, nicht mehr für das Gremium kandidieren zu wollen.
Bürgermeister Dominik Pichler sprach den dreien, aber auch den anderen anwesenden Mitgliedern des Seniorenbeirates, seinen persönlichen und den Dank des Rates für ihr Engagement zum Wohle der Wallfahrtsstadt aus.
In seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich der Kevelaerer Seniorenbeirat auch mit sich selbst – beziehungsweise seinem Nachfolger. Beate Sibben und Claudia Poen von der Verwaltung der Wallfahrtsstadt stellten einen Neuentwurf der Richtlinien zur Einrichtung dieses Gremiums vor.
Die ursprünglichen Richtlinen, mit denen der Rat erstmals einen Seniorenbeirat einrichtete und die bis heute offiziell gelten, sind inzwischen fast 30 Jahre alt.
Die Änderungen dienten in erster Linie dazu, den Seniorenbeirat „breiter aufzustellen“, erläuterte Sibben. Das mag zunächst verwundern, zählt der Beirat doch derzeit 15, künftig den Plänen zufolge aber nur 13 Mitglieder (plus jeweils einem Mitglied, das von den im Rat vertretenen Fraktionen benannt wird, derzeit also fünf).
Die gewählten Mitglieder sollten jedoch künftig je eine/n Stellvertreter*in haben. Diese dürfen beratend an den Sitzungen des Seniorenbeirates teilnehmen. „Das eröffnet mehr Menschen die Möglichkeit, in diese Arbeit mal reinzuschnuppern“, erklärte Beate Sibben den Hintergrund.
Im äußersten Fall würden dann mehr als 30 Mitglieder an einer Sitzung teilnehmen – dass dazu der kleine Raum neben der Tafel nicht ausreicht, ist auch der Verwaltung bewusst. Im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte gebe es aber eine Alternative, wo sich der Beirat in neuer Stärke versammeln könne, erklärte Sibben.
Neu soll auch das Wahlverfahren sein, das jeweils zur neuen Legislaturperiode durchgeführt wird. Wer sich für eine Mitgliedschaft im Seniorenbeirat interessiert, muss mindestens 55 Jahre alt sein (bisher 60) und mindestens 3 Monate in Kevelaer wohnen. In einer Vorschlagsliste führt die Verwaltung Bewerbungen aus Verbänden und Vereinen, die im Vorfeld angeschrieben wurden, Einzelbewerber*innen, die sich nach einem öffentlichen Aufruf beworben haben und jeweils zehn Unterstützungsunterschriften benötigen, sowie Bewerbungen aus dem amtierenden Seniorenbeirat (die diese Unterstützungsunterschriften nicht benötigen) auf.
Nach einer Anhörung des bestehenden Seniorenbeirates entscheidet der Rat dann in seiner konstituierenden Sitzung zur neuen Legislaturperiode über die konkrete Besetzung des Gremiums und soll dabei auch über ein „ausgewogenes Verhältnis“ befinden, beispielsweise darauf achten, dass aus jeder Ortschaft Vertreter*innen vorhanden sind.
Wie bisher führt der Seniorenbeirat seine Arbeit selbstverständlich auch nach der neien Richtline ehrenamtlich, verbandsunabhängig und neutral durch. Entsprechende Bewerbungsunterlagen wird die Verwaltung vorbereiten. Ansprechpartnerin bei der Stadtverwaltung in dieser, wie in anderen Angelegenheiten des Seniorenbeirates, ist Claudia Poen.
Die Mitglieder der Seniorenbeirats sahen die neuen Richtlinen positiv. Die Entscheidungshoheit liegt beim Rat, der sich in seiner Sitzung im Mai mit dem Verwaltungsvorschlag beschäftigen soll. Es sei auch „ein Versuch“, erkklärte Beate Sibben, die bisherige Arbeit des Gremiums auf breiter Füße zu stellen und stelle in igren Augen eine „gute Möglichkeit, Leute anzusprechen und zu gewinnen“ dar.
Beim Marketingpreis 2018 erhielt Ellen Borman, Vorsitzende des Seniorenbeirats Kevelaer, einen der Fußbälle, die Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns an diesem Abend verteilte. „Was machst du jetzt damit?“, fragte sie sich, nachdem der Ball vorerst in ihrem Schlafzimmer verweilte. Eine Idee war schnell gefunden: Der Ball sollte von den Fußballspielern der Borussia Mönchengladbach unterschrieben und anschließend für einen guten Zweck versteigert werden.
Nachdem der Ball unterschrieben zu Borman zurück kam und sich im Anschluss nicht die passenden Rahmenbedingungen für eine Versteigerung finden ließen, entstand eine neue Idee. Rudi Beerden, Herausgeber des Kevelaerer Blattes, nahm nach Absprache mit Ellen Borman Kontakt zu Familie Wälbers aus Kevelaer auf – wohlwissend, dass der 31-jährige Tilman Wälbers ein leidenschaftlicher Borussia Mönchengladbach-Fan ist und mit seinem Vater Paul Wälbers beinahe kein Spiel seiner Lieblingsmannschaft verpasst.
Immer da, wo die Borussen sind
In der vergangenen Woche durfte Tilman Wälbers den Ball dann entgegennehmen. Der 31-Jährige leidet an Epilepsie, die zu spät erkannt wurde und ist meist auf seinen Rollstuhl angewiesen. Das alles hält das Vater-Sohn-Gespann jedoch keineswegs davon ab, regelmäßig die Spiele der Borussia zu verfolgen – schließlich ist Tilman schon seit 15 Jahren Mitglied im Verein und besitzt eine der begehrten Dauerkarten für einen Rollstuhl-Platz. Doch damit nicht genug: Die beiden reisen gemeinsam mit Tilmans Mutter Christa und seiner Schwester Birthe auch regelmäßig in die Trainingscamps der Mannschaft, wo sie die Spieler hautnah erleben. Das führte sie unter anderem im vergangenen Jahr nach Spanien.
„Er lebt den Fußball“, sagt Paul Wälbers über seinen Sohn. Und auch als Außenstehender ist durchaus zu erkennen, wie groß die Leidenschaft des 31-Jährigen für seinen Verein ist: Angefangen mit einem Gladbach-Trikot, das er voller Stolz trägt, ist auch der Speichenschutz seines Rollstuhls mit dem Emblem seines Vereins versehen und mit Unterschriften der Spieler verziert. Das Nackenkissen für den Fernsehsessel ist selbstverständlich vom geliebten Verein und auch auf seinen Schuhen findet man das Vereinslogo wieder. Als Tilman Wälbers den signierten Fußball entgegennehmen durfte, strahlte er über das ganze Gesicht. „Und so entsteht manchmal aus einer – vielleicht verrückten – Idee etwas Gutes“, freut sich Ellen Borman über den Verlauf der Aktion.
Die Idee ist gut. Doch in der Praxis gibt‘s gehörige Hindernisse bei der Durchführung: Eine so genannte „Taschengeldbörse“ im Internet war eines der Themen der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirats.
Einfach gesagt stellen bei einer solchen „Börse“ Senioren Aufgaben auf einer Internetseite ein, die Jugendliche dann gegen ein Taschengeld übernehmen können. André Marchi und Hans-Werner Ellerbrok hatten die Möglichkeit recherchiert, eine solche Börse auch in Kevelaer zu installieren – und waren dabei auf zahlreiche Argumente gestoßen, dies nicht zu tun.
Einführung der Einrichtung abgelehnt
Neben oft fehlender Internet-Affinität der Senioren stehe der Aufwand bei der Vorbereitung und Pflege einer solchen Internetseite in keinem Verhältnis zum Zweck, erklärte Marchi. Neben dem entsprechenden Zeitaufwand müssten zahlreiche versicherungs-, datenschutz- und personenschutzrechtliche Aspekte beachtet werden, fasste er zusammen, warum eine Taschengeldbörse in seinen Augen ein „Bürokratie-Monstrum“ sei. Im Ergebnis lehnte der Seniorenbeirat die Einführung dieser Einrichtung ab. „Ich stelle fest: Es ist gar nicht so einfach, etwas Gutes zu tun“, resümierte die Vorsitzende Ellen Borman.
Mangelndes Engagement kann man den Mitgliedern des Beirates grundsätzlich nicht vorwerfen, das machten die Vorbereitungen zur Planung der Gesundheitsmesse im kommenden Jahr deutlich. „Burnout, Depression, Demenz“ sollen die Themen sein und zahlreiche Aussteller rund um Medizin, Versorgung und Lebensgestaltung sollen im Vorfeld zum Mitmachen angeregt werden.
Das Thema “Klimaschutz” scheint die Senioren besonders zu beschäftigen. Das machte die engagierte Diskussion in der Runde deutlich, die sich in ihrem Raum neben der Kevelaerer Tafel traf.
Zwar gibt es innerhalb des Gremiums unterschiedliche Blickwinkel, wie Klimaschutz funktionieren kann, die von einfachen Anregungen, wie etwa der Nutzung von Mehrweg-Beuteln beim Einkauf, über die Einrichtung von Blumenwiesen und Insektenhotels bis zur Einordnung von Maßnahmen in einen gesamtwirtschaftlichen Kontext, etwa über die Folgen auf dem Arbeitsmarkt reichten.
Ansichten und Forderungen besser verstehen
Konsens jedoch war, dass man bei diesem Thema mit der Jugend in Kontakt treten könne, hier gebe es Berührungspunkte, etwa mit der „Fridays for Future“-Bewegung in Kevelaer. Der Beirat will nun versuchen, Kontakte zu knüpfen, um etwa bei einer Diskussionsveranstaltung sich gegenseitig vorzustellen und die jeweiligen Ansichten und Forderungen besser zu verstehen. „Das ist ein Thema, das uns alle angeht“, fasste ein Teilnehmer der Beiratssitzung die generationenübergreifende Klammer zusammen.