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Ein schöner Tag

Die zahlreichen Fahrzeuge, Räder und die Menschenschlange am Schlosseingang waren der deutliche Hinweis auf das große Interesse an der diesjährigen Auflage des Parkfestes im Wissener Schloss.
In der Schlange befand sich auch der 92-jährige Kevelaerer Pastor Hubert Janssen, der den „Zweck der Eintrittsgelder“ für die Wallfahrt der Krankenbruderschaft Rhein-Maas mit den Kranken nach Lourdes unterstrich. „Und meine Familie hat eine tiefe Beziehung zu diesem Ort“, erinnerte er an die Arbeit seiner Großeltern in der Küche und der Mühle des Schlosses.
„Das haben wir so noch nicht gehabt“, freute sich Schlossherr Raphael Freiherr Graf von Loe über den Andrang und über den stimmungsvollen Morgen-Gottesdienst in der prall gefüllten Schlosskapelle, die im Verlaufe des Tages für die Besuchern mit choralem Gesang und ihrer Ruhe ein Ort der inneren Einkehr war.
Von Loe nutzte mehrfach die Gelegenheit, die Besucher am Innenhof und der Terrasse des Schlosses aus über die Geschichte des Wissener Schlosses aufzuklären. Ergänzend dazu gab es viele Führungen durch den Schlosspark.
Und entlang des Schlossgrabens fuhr immer wieder ein Boot mit Besuchern, in dem der Schlossherren-Enkel Gratian von Loe persönlich das Ruder bediente. „Ein Kind hat gefragt: Wohnt der König da oben? Und als ich antwortete, ich sei der Sohn des Besitzers, sagte er: „Du bist ja ein Prinz“; schmunzelte der 18-Jährige ob der manchmal spontan entstehenden Situationen.
Kunsthandwerk

Inmitten des Hofes boten zahlreiche Anbieter ihr Kunsthandwerk an. „Ich bin das erste Mal dabei“, erzählte die Veerterin Maria Mott, die Decken, Läufer, Tücher und Taschen aus Stoff anbot. Ihr Eindruck war positiv: „Eine sehr schöne Atmosphäre, gutes Publikum und rundherum gut.“
Chantal Meiners und Bernhard Drießen boten dabei mit ihren Jonglagen etwas für das Auge. Und die kunstinteressierten Besucher schlenderten in das Atelier von Bettina Hachmann, die neben ihren Arbeiten auch die atmosphärischen Bilder der Meerbuscherin Setsuoko Fukushima präsentierte. „Diese Reihe hat etwas Entschleunigendes: Das ist etwas Besonderes“, fand der Gelderner Udo Steinbock.
Auch kulinarisch wurde den BesucherInnen einiges geboten – von dem Kuchen und Waffeln der Bruderschafts-Mitglieder im Schloss bis zum Reibekuchen oder dem Grillfleisch im Park. Und ein ganztägiges Kinderprogramm sorgte dafür, auch die ganz kleinen Besucher abwechslungsreich zu unterhalten.
Groß und klein konnten sich selbst im Tellerjonglieren versuchen. Viele der Kinder nutzten auch die Gelegenheit, tief in das frühere Kellerverlies reinzuschauen oder sich von dem „Piraten“ Peter Paul in der Vorburg für die Crew anwerben zu lassen. „Ich war der „wilde Sven“ und hab sogar gekämpft“, meinte der elfjährige Leonhard aus Winnekendonk. „Und ich war Käpt´n Rotbart“, ergänzte sein zwei Jahre jüngerer Bruder Matteo.