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Erstes Schach-Derby seit 30 Jahren

Geldern unterliegt Kevelaer

In der sechsten Runde der Schach-Verbandsliga kam es zum lang erwarteten Derby zwischen Geldern und Kevelaer! Das letzte Duell der beiden ersten Mannschaften fand 1995 eine Liga tiefer in der Verbandsklasse statt.

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Schachclub-Jugend mit neuen Polohemden

Die Volksbank an der Niers unterstützt die Jugendarbeit des Schachclubs Kevelaer.

Der Club ist wieder Bezirks-Blitz-Mannschaftsmeister

Schachclub Kevelaer verteidigt den Titel

Mit 24 von 32 möglichen Brettpunkten konnte man sich den Titel sichern.

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Großes Jugendturnier in Kevelaer

Die dritte Runde des „Schnellschach-Grand Prix“ der Schachjugend Linker Niederrhein fand am 28. September in Kevelaer statt.

Symbolbild: pixabay
Start in die neue Saison mit der offenen Stadtmeisterschaft

Neues vom Kevelaerer Schachverein

 Zum Abschluss der Saison fand in Kevelaer die Blitz-Einzelmeisterschaft des Schachbezirks Linker Niederrhein statt. Dabei wird die gesamte Partie mit einer Bedenkzeit von nur fünf Minuten gespielt.

Die zweite Mannschaft konnte den Abstieg verhindern. Foto: pixabay
Zweite Mannschaft lässt Kleve und Uedem hinter sich

Schachclub Kevelaer feiert Erfolg

Die zweite Mannschaft des SC Kevelaer hatte diese Saison in der Bezirksliga einige Punkte liegen lassen und sah vor der letzten Runde wie ein sicherer Absteiger aus, konnte sich aber in eben dieser Runde noch retten.

Nach fast eineinhalb Jahren Spielpause wieder am Brett

Schachclub Kevelaer startet im September wieder

Nach fast eineinhalb Jahren coronabedingter Spielpause startet der Schachclub Kevelaer im September in die neue Saison 2021/22. Zunächst werden die unterbrochenen Turniere aus der Saison 2019/20 zu Ende gespielt.

Immer ein fairer Sportsmann

Zwölf Jahre war der Kevelaerer Schachclub gerade alt, als Franz Verheyen im Jahr 1960 Mitglied wurde. Er hat den Verein mitgeprägt und durch sein ruhiges und besonnenes Auftreten viele Freunde gewonnen. Nur das Urgestein Herbert Holtappels ist mit 68 Mitgliedsjahren länger im Verein.

„Sehr spät habe ich das Schachspielen von meiner Frau erlernt“, sagte der Jubilar, als ihm im Alter von 24 Jahren die Grundzüge des königlichen Spiels erklärt wurden. Davor war er aktiver und erfolgreicher Leichtathlet. Wer hätte das gedacht, als Franz drei Jahre später zum Stammspieler der ersten Mannschaft gehörte.

Durch Selbststudium eignete er sich ein reichhaltiges Eröffnungswissen an, Material für seine Studien bot ihm seine große Schachbibliothek. Das Internet mit seinen vielfachen Möglichkeiten gerade für Schachspieler gab es zu dieser Zeit noch nicht. Zu seinen liebsten Varianten zählt er die Spanische Eröffnung und das Maroczy System in der sizilianischen Verteidigung. Seine größten Erfolge waren der Gewinn der Blitzkreismeisterschaft 1973 und der Titel des Kevelaerer Stadtblitzmeisters 1975. Ferner konnte Franz den ersten Platz im Pokal- und Plakettenturnier erringen und etliche zweite Plätze in verschiedenen Turnieren.
In unzähligen Mannschaftskämpfen kämpfte er für Kevelaer in allen drei Mannschaften von der Verbandsliga bis zur Bezirksklasse.

An die Lokalkämpfe gegen die Schachvereine aus Uedem oder Kranenburg, die ebenfalls im Jahr 1948 gegründet wurden, erinnert er sich gerne zurück. Auch in der laufenden Saison steht er im Alter von 84 Jahren immer noch als Ersatzspieler für die dritte Mannschaft zur Verfügung.

Schöne gesellige Erinnerungen verbinden ihn mit Eupen (Belgien), wo er in den 60er Jahren gespielt hat, und natürlich an die Freitagabende im damaligen Vereinslokal Voss „Zum weißen Kreuz“, wo zu später Stunde Kartenspiele angesagt waren.

Gerne erinnert er sich zudem an den denkwürdigen Mannschaftskampf Mitte der 80er Jahre, den die „Erste“ in Wuppertal mit 7:1 gewann. Damals fuhr die erste Mannschaft mit Fahrer Peter Moll in einen Kleinbus zu den Auswärtskämpfen. Dieser Kantersieg wurde in einer Düsseldorfer Kneipe recht fröhlich und ausgelassen gefeiert und wird nicht nur Franz in „guter Erinnerung“ bleiben.

„Franz war in all den Jahren immer ein fairer Sportsmann und gerne überreichen wir ihn den Ehrenbrief für 60 Jahre Mitgliedschaft“, so Thomas Rauers vom Vorstand des SC Kevelaer 194

Schneller Verstand und schnelle Hände

Rauchende Köpfe, geleerte Gläser und tippende Finger – so stellte sich die Situation dar an den „Brettern“, die für den passionierten Schachspieler so etwas wie seine „Welt“ bedeuten. Auf den Tischen standen große Stoppuhren – und auf einem Ehrentisch die zahlreichen Fußballverein-Weihnachtsmänner, die am Ende der sportlichen Partien an die Anwesenden in Erwartung des Festes verteilt wurden. 14 Seniorenspieler hatten sich in der „Gaststätte Einhorn“ eingefunden, um sich nochmal zum Jahresende so richtig miteinander zu messen und ihren Geist zu trainieren.

„Hier läuft gleich Blitzschach – drei Minuten Bedenkzeit plus zwei Sekunden pro gespieltem Zug- und jeder gegen jeden. Entscheidend ist: schnell ziehen und den ersten Gedanken aufs Brett bringen“, beschrieb der Vorsitzende des Kevelaerer Schachclubs, Werner Vonk,  den Grundcharakter des Vergleichs.

Die Schachspieler waren mit voller Konzentration dabei. Foto: AF

„Das ist das letzte Turnier im Jahr, und dann beginnt auch für uns die besinnliche Zeit. Aber vorher hauen wir noch einen raus“, schmunzelte der Vorsitzendende. 2019 sei ein sehr erfolgreiches Jahr für den Verein gewesen, bilanzierte Vonk, bevor es so richtig losging und er selbst mit ans Brett ging. „Wir haben in der Jugendarbeit erstaunlichen Zuwachs. Beim Weckmannturnier hatten wir 20 Jugendliche – so eine Zahl hatten wir seit Jahren nicht mehr. Wir sind froh, dass wir da gut aufgestellt sind.“ Im Gegensatz dazu sei das Durchschnittsalter hier „sehr hoch. Und hier wird es trotz Blitzschach ein ruhiger Abend.“

Die Mädels ausblenden

An den Tischen hatte sich „viel Erfahrung“ angesammelt. „Hier sitzen ein Dutzend Leute mit um die 50 Jahre Schacherfahrung: Wir spielen heute ohne Wertung. Da kann man experimentieren und jeder das zeigen, was er im stillen Kämmerlein vorbereitet hat.“ Einer dieser erfahrenen Schachspieler war Klaus Gutsche. „Gute Routine und viel Übersicht“ zeichne einen guten Blitzschachspieler aus, machte es ihm nicht viel aus, dass nebenher eine Frauengesellschaft laut miteinander sprach. „Ich kann die Mädels super ausblenden“, meinte er schmunzelnd.

Ludger Simon stellte derweil zufrieden seine schwarzen Figuren nach einer spannenden Runde wieder auf das Brett in die Ausgangsposition. „Er hat die Chance für C6 nicht gesehen“, beschrieb der 74-Jährige, der im Jahr 1961 mit dem Schachspielen begonnen hat, die Herausforderung dieser besonderer Schachart. „Ein guter Spieler übersieht sowas nicht, aber ein normaler Spieler sieht oft diese Gelegenheiten nicht. Und es ist oft schwer abzuschätzen, welcher Angriff jetzt stärkerer Natur ist und was ich ‚laufen’ lassen kann.“

Zwischen den Partien nutzten die Spieler die Gelegenheit zum Plauschen über die Partien und ihre persönlichen Erfahrungen am Spielbrett. Und ab und an gab es dann auch spannende Anekdoten zu hören, wie die von Simon, der einmal in Eschborn die Gelegenheit bekam, gegen den früheren Schachweltmeister und Weltmeister im Schnellschach, den Inder Viswanathan Anand, anzutreten. „Ich habe da gelernt, wie man mit dem Springer so umgeht – eine seiner Spezialitäten.“

Bürgermeister Pichler nahm es mit 18 Leuten gleichzeitig auf und verlor nur einmal

Der erste große Kevelaerer Schachtag stieß auf eine eher bescheidene Resonanz. Doch davon ließ sich Majed Al-Maghrebi nicht beeindrucken. Konzentriert beugte sich der Junge über die Figuren. Der Achtjährige aus Syrien überlegte, welchen Zug er als nächstes unternehmen sollte, um seinen Gegner in die Defensive zu bringen.
Nachwuchs am Zug
„Ich mag alles daran“, erklärte Majed, warum ihn Schach so fasziniert. Seine Mutter Hana verfolgte seine „Schritte“ auf dem Brett. „Er spielt ab und zu mit mir. Aber er ist besser als ich. Und er spielt in der Schule“, freute sich die 40-Jährige über ihren Sohn.
Majed war nur eines der begeisterten Kinder, die bereits zum Auftakt des ersten großen Schachtages in das Bühnenhaus gekommen waren. „Man muss sich ganz viel konzentrieren, das finde ich gut“, sagte Marie Mugals­ki (7) aus Issum. „Ich hab schon zweimal Unentschieden gegen Erwachsene gespielt“, erzählte das junge Mädchens stolz. „Und die schottische Eröffnung finde ich echt cool“, sprach daraus schon so etwas wie „Fachwissen“. Das sicherte ihr am Ende den souveränen Turniersieg bei den Kindern.
Doch nicht nur der Nachwuchs war am Brett anzutreffen. Auch einige „große“ Schachspieler waren gekommen, um sich mit ihren Fähigkeiten zu messen.
„Ich spiele seit meinem sechsten Lebensjahr“, sagte Peter Suplith, der seit Jahren in der Verbandsliga für den Schachklub aktiv ist.
„Man kann sich beim Schach völlig vergessen. Und es gibt halt diese Unzahl an Möglichkeiten. Das ist ein Eintauchen in eine andere Welt.“
„Übersicht, Vorausdenken und die Konzentration hochhalten sind wichtig“, erklärte Martin Heckens. Sein Gegener hatte bei einem Zug den entscheidenden Fehler gemacht, „mit dem Springer geschlafen und ich habe die Dame geschlagen“, erklärte der 25-Jährige, der seit zehn Jahren im Verein spielt, warum er in der abgelaufenen Partie den Sieg davongetragen hatte. Am Ende des Tages siegte Daniel Mrugalski vor Gustav Caus und Thomas Gall.
Neben dem Turnier erschienen auf der Leinwand wechselnde Figurenkonstellationen mit Aufgaben, die in der Spielsituation zu lösen waren. Inmitten des Raumes stand eine Gartenschach-Fläche mit großen Figuren, die insbesondere bei den Kindern den Reiz zum Spiel auslösten. Daneben konnten sich Interessierte an Tischen mit Informationsmaterial über den Sport eindecken.
„Wir hatten ein Dutzend Voranmeldungen, mehr allerdings nicht“, sagte der Vorsitzende des Schachklubs, Werner Vonk. „Es könnte mehr sein“, formulierte es Turnierleiter Peter Drißen angesichts des eher übersichtlichen Durchlaufs an dem Tag. Alle Teilnehmer nutzten jedoch die Zeit, um sich richtig in das Turnier hineinzuarbeiten und ihr Bestes zu geben.
Hoffnung auf Fehler
Am Nachmittag schlug dann die Stunde von Dominik Pichler. Der Bürgermeister, selbst aktives Mitglied des Schachklubs, stellte sich der Herausforderung des Simultanschachs. 18 Gegner fanden sich, um den Versuch zu unternehmen, ihm ein Bein zu stellen. „Vielleicht übersieht er ja was“, hoffte sein Sohn Jakob im Vergleich angesichts der Vielzahl der Partien für sich auf einen gedanklichen „Ausrutscher.“ Doch Pichler ließ sich an jedem der Tische die erforderliche Zeit. „Er kann es immer noch“, nickte Werner Vonk nach den ersten Minuten anerkennend. „Er spielt sehr aggressiv, gerade bei den Jungen verfängt das. Die Erfahreneren, die lassen sich weniger beeindrucken.“
Am Ende konnte Pichler 13 Partien für sich entscheiden. In vier Partien einigte er sich mit seinem Gegenpart auf ein Uentschieden, eine Partie ging für ihn verloren. „Ich bin damit zufrieden“, meinte das Stadtoberhaupt nach dem gelungenen Durchlauf.