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Der nächste Schritt im Leben

Rund 150 Gäste waren im Gelderner „Lindenhof“ gekommen, um den erfolgreichen Berufsabschluss der Gesellinnen und Gesellen miteinander zu feiern. Unter ihnen befand sich auch Darko Plönes als einer von 30 jungen Menschen, die ihre Gesellenprüfung als Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima im Sommer 2019 oder im Winter 2019/20 abgeschlossen hatten.

„Veranlasst hat mich die familiäre Situation. Mein Vater hat diesen Beruf auch gelernt“, erklärte der 20-jährige Kevelaerer, was ihn zu dieser Ausbildung bewogen hatte. „Man weiß, dass das Handwerk jetzt viel gebraucht wird. Da kann man sich auch immer weiterbilden.“

Gleich zwei Gesellen

Seine weiteren beruflichen Ziele seien noch in der Schwebe. Für ihn bedeute die abgeschlossene Ausbildung zunächst mal eins: „Das ist der nächste Schritt im Leben“.
Der Kevelaerer Unternehmer Achim Smets hatte mit Dennis Kordyl und Alexander van Meegern gleich zwei junge Gesellen zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung in seinem Betrieb geführt. „Die sind beide sehr gereift in der ganzen Zeit, sind zuverlässig“, unterstrich Smets. Als Vorsitzender der Prüfungskommission hatte er die Ehre, die traditionelle Lossprechungsformel für die Azubis sprechen zu dürfen.

Den 20-jährigen Dennis „haben wir übernommen. Der Alex ist leider gewechselt zu einem andere Unternehmen“, bedauerte Smets. Denn „es ist sehr schwer, Leute zu bekommen, sowohl Azubis als auch Monteure.“

Entsprechend viel unternehme man, um junge Leute zu motivieren. „Von der Innung machen wir viel im Internet, im Kino, über Facebook und versuchen, Auszubildende für den ganzen Kreis zu bekommen.“

Die Zahlen seien in der Vergangenheit schon mal „mächtig zurückgegangen. Jetzt sind sie Gott sei Dank gestiegen. Aber das ist nur ein Momentum“, sagt der Unternehmer. „Wir wissen nicht, wie es nächstes und übernächstes Jahr ist. Es ist immer wieder eine Aufgabe, die Jugend zu animieren, ins Handwerk reinzugehen.“

Warum das so problematisch ist? „Ich denke mal, das ist eine gesellschaftliche Sache.“ Er habe das Gefühl, „dass viele Eltern noch meinen, wir brauchen nur noch Häuptlinge, aber keine Indianer“, im übertragenen Sinne also mehr Akademiker und weniger Praktiker. „Aber wir brauchen viele Indianer, um alles am Laufen zu halten.“

Ähnlich ordnete der Obermeister der Innung, Michael Janßen, die Situation ein: „Dank unserer Ausbildungs-Initiative, die wir im Kreis Kleve fahren, können wir die Ausbildungsstellen besetzen.“ Man gehe aktiv in die Schulen, um den Beruf zu bewerben. „Da können die Jugendlichen eher begreifen, was dahinter steckt.“ Wichtig sei aber, ergänzte Lehrlingswart Gerhard Giesen, „es in die Köpfe der Eltern zu bekommen, dass Handwerk goldenen Boden hat.“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff gab als Festredner ein Bekenntnis zum Handwerk und zur dualen Berufsausbildung ab. „Wir müssen die duale Berufsausbildung stärken. Denn das schafft neue berufliche Perspektiven und sichert den Handwerksbetrieben die Fachkräfte von Morgen.“

Den Meister bereits fest im Blick

Dennis Kordyl musste er davon nicht mehr überzeugen. Der 20-Jährige hat von seiner beruflichen Zukunft schon konkrete Vorstellungen. „Den Kundendienstbereich mit den Heizungs- oder Badsanierungen fand ich in der Ausbildung cool. Da kommen immer verschiedene Herausforderungen auf einen zu. Ich habe vor, ein paar Jahr weiterzumachen, mich weiterzubilden und dann vielleicht den Kundendienst-Meister zu machen.“

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