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Eine Alternative für die Jugend

Seit gut drei Jahren organisiert die evangelische Kirche Kervenheim vierteljährlich einen eigenständigen „Rockgottesdienst“ auf der Burg Kervenheim. Es gäbe im Kreis Kleve zwar noch weitere klassische Jugendgottesdienste, „aber Rockgottesdienste dürften als unsere Kervenheimer Geschichte kreisweit die einzigsten sein“, versichert Yvonne Petri, Presbyterin der evangelischen Gemeinde, Jugendreferentin des Kirchenkreises.

In diesem Corona-Jahr ist allerdings alles anders. „Wir hatten zwei Rockgottesdienste im März und Juni ausfallen lassen“, sagt die Mitorganisatorin. „Im März haben wir das Open Air gemacht, was sehr gut ankam. Wir hatten gehofft, dass das im Dezember auch geht.“
Doch es gab immer mehr Corona-Fälle, viele Auflagen und die vorhersehbaren Einschränkungen. „Die Auflagen waren so kaum zu stemmen“, sagt ihr Mann Marco. „Da haben wir gesagt, wir machen gleich ein neues Format.“

Statt den Leuten „wieder sagen zu müssen, dass es wieder ausfällt“, entstand so der allererste „Castle Rock Kervenheim“ digital – ein etwas mehr als halbstündiger über Youtube abrufbarer Rockgottesdienst der ganz eigenen Art. „Die beiden Bands die kannten wir zum Teil schon“, erzählte Marco Petri, der die von den Beteiligten zur Verfügung gestellten Videos zu dem Gottesdienst zusammenstellte.

Die Formationen „Next life“ und das „Sabri duo“ mit Gast brachten ein paar Pop-und Rockklassiker aus den 70er Jahren zu Gehör. Und der Klever Jugendleiter Marc Böttcher bot in seiner Predigt einig paar beachtenswerte Gedanken zum Weihnachtsfest.

Experiment ist gelungen

Das Experiment ist aus der Sicht der Initiatoren gelungen. „Wenn Corona immer noch nicht die Bühne freigibt, werden wir das 2021 sicher nochmal machen, dann aber mit mehr Vor-Werbung“, versprach Yvonne Petri „Wir waren einfach unsicher, ob wir das hinkriegen. Deshalb haben wir uns zurückgehalten.“ In Verbindung mit dem Burg-Jubiläum, das im kommenden Jahr nachgefeiert werden soll, haben die Initiatoren noch so einige Ideen in petto, ein Mittelalter-Rockgottesdienst zum Beispiel.

Im Sommer soll das an der Burg ergänzt werden durch ein Jugendpartizipationsprojekt. Dazu wurden fünf Kirchenkreise ausgewählt.

„Wir haben dazu ein Wohnmobil erworben, mit Graffiti umgestaltet, werden das als Jugendarbeits-Hotspot mit Podcasts nutzen und am 12. Juni einen Rock-Gottesdienst mit Einweihungs-Open-air auf die Beine stellen“, blickt das Ehepaar nach vorne. Aber alles natürlich unter dem Corona-Vorbehalt.

Ein Gottesdienst mit Rockmusik

Die Rockgottesdienste auf der Kervenheimer Burg zählen seit 2016 zum festen Inventar des Kirchenangebots in der Regel im März, Juni, September und Dezember. Auch diesmal hatte die Jugendleiterin des evangelischen Kirchenkreises Kleve, Yvonne Petri, wieder Musiker gefunden, die sich bereiterklärten, diese besondere Form des Gottesdienstes zu gestalten. Rund 60 Gäste verfolgen die Performance der Formartion „Klangkörper“ des Kerkener Diakons Julius Kurschat.
Die Predigt übernahm die Pfarrerin Irene Gierke, die sonst für den Bereich Uedem-Weeze verantwortlich ist. Danach gab es noch Live-Musik von den beiden Bands „Future in the Past „ und „So blue“ zu hören. Der nächste Gottesdienst wird im Sommer stattfinden, dann vielleicht sogar unter freiem Himmel.