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Regina Pacis: Ehrenamtliche begleiten bei der Rollstuhl-Wallfahrt

Engagiert in Kevelaer

Das Team des Regina Pacis Hauses ist sehr dankbar dafür, seit sechs Monaten ein Teil des Nyby-Netzwerkes in Kevelaer zu sein. Ziel ist es, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner in der Pflegeeinrichtung wohl fühlen. Dazu gehören auch Ausflüge, Spaziergänge und viele andere Aktivitäten.

Die Krippenbauer*innen Peter und Adele Prascsik schenken dem Regina Pacis eine Krippe

Ein Lichtblick in besonderen Zeiten

Über ein ganz besonderes Geschenk freuen sich in diesen Tagen die Bewohner*innen, Mitarbeitenden und Besucher*innen des „Regina Pacis – Haus für Senioren“ in Kevelaer.

Alpaka-Besuch in der Pflegeeinrichtung begeisterte Bewohner*innen und Mitarbeitende

Im Regina Pacis war Kuschelzeit

Die Senior*innen im Regina Pacis mussten erst zweimal hinschauen und waren dann völlig begeistert vom ungewöhnlichen Besuch: Am sonnigen Dienstagmorgen standen zwei Alpakas vor der Tür der Kevelaerer Pflegeeinrichtung.

Im Regina Pacis herrscht Erleichterung

Viel Aufregung im Vorfeld und viel Erleichterung herrschte gestern in den Räumen der Altenpflegeeinrichtung Regina Pacis an der Friedenstraße in Kevelaer. Die unterschiedlichen Gefühlslagen wurden durch die Verabreichung des Corona-Impfstoffes an die Bewohner*innen und die Mitarbeitenden des Hauses ausgelöst. „Das ging alles super reibungslos“, war Einrichtungsleiterin Denise Knauff mehr als froh über den Ablauf des Ganzen. 

„Die Unterstützung seitens des Praxisteams war super, wir waren selbst gut vorbereitet und dementsprechend zügig waren wir auch durch.“ Gegen halb neun Uhr am Morgen war der Impfstoff im Haus eingetroffen. „Wir haben ihn dann gleich gekühlt und auf den Einsatz der PTA’s gewartet, die das dann entsprechend aufbereitet haben.“ Gegen 13.30 Uhr ging es dann mit den Impfungen los. „Die Praxen Dr. Starke und Dr. Klein waren da – und Frau Dr. Kleuren-Schryvers hat das Ganze auch noch mit unterstützt“, schilderte Knauff das Vorgehen. 

„Wir haben dazu zwei Impfzimmer eingerichtet. Vorne saßen zwei Ärzte mit den  Kontrollanamnesebögen, die dann auch Fragen stellen. Im Raum haben dann die Angestellten der Praxen geimpft.“ Danach wurden die Geimpften in Kleingruppen auf den Stationen betreut. „Wr hatten das dadurch, dass wir mit insgesamt vier Personen geimpft haben, gut aufgeteilt.“

Die Bewohner*innen seien pro Etage durchgeimpft worden, damit Abstände und Kreuzwege vermieden werden konnten, erzählt Knauff. „Und wir haben auch die Mitarbeiter gut dahingehend getaktet, dass immer eine Gruppe geimpft wurde und dann eine halbe Stunde unter Beobachtung stand.“ Das Aufbereitungsteam habe jeweils nur eine gewisse Menge des Impfstoffes aus den Kühlschränken geholt, „damit er nicht lange liegt, sondern zügig verimpft wird.“ Nebenwirkungen seien bei keinem der Geimpften aufgetreten. „Es geht allen gut, und gestern war auch nichts.“ 

Impfbereitschaft lag bei knapp 90 Prozent

Natürlich sei es für die Bewohner*innen wuselig gewesen, wenn so viele Leute in der Einrichtung auftauchen. „Die haben sich aber gefreut, dass es losging, weil wir auch eine Weile darauf warten mussten.“ Und die „sehr hohe Impfquote“ unter den 110 Mitarbeitenden und 70 Bewohner*innen mit „nahezu neunzig Prozent des Personals und an die neunzig Prozent der Bewohner“ stimme sie sehr positiv. Das sei anders, als man das vielleicht so in den Medien manchmal wahrnehme. „Auch die Ärzte haben erzählt, dass sie da, wo sie schon im Kreis waren, eine große Unterstützung bei der Impfung erfahren.“ Zuvor seien sie schon in Wetten, in Winnekendonk und im Elisabeth-Haus gewesen. „Wo sonst, weiß ich nicht.“

Bei den Bewohner*innen habe es einige gegeben, die im Krankenhaus waren und eben auch solche, „die spezielle Medikamente erhalten, wo man da von einer Impfung abrät“, sagt Knauff. Bei den Mitarbeitenden sei das ähnlich. „Die haben triftige Gründe genannt – Unverträglichkeiten oder teilweise sehr schwere Allergien.“ 

Eine Woche zuvor waren die Impfärzte schon ins Haus gekommen, waren da auf Fragen von Mitarbeitenden und Bewohner*innen eingegangen. Es sei interessant gewesen, nochmal zu hören, welche Nebenwirkungen zu erwarten sind und wie die Verträglichkeit insgesamt sei.

Die Erleichterung über das Impfen sei deshalb schon groß gewesen, weil dann noch die Meldung kam, dass die Impfzentren wegen der Lieferverzögerungen des Impfstoffes ihren für den 1. Februar vorgesehenen Start verschieben mussten. „Dass unser Impfstoff sicher war, war eine Riesenerleichterung – zumal sich das für diverse Einrichtungen jetzt auch verzögert“, so Knauff. Der Kreis Kleve sei aber sehr aktiv und engagiert. „Die haben gestern auch die Rückmeldung gegeben und gefragt, wie es läuft.“ 

Schwester erzählt von Heilung und Vergebung

Trotz der frühen Stunde hatten rund 50 Menschen den Weg zum Petrus-Canisius-Haus gefunden. Gemeinsam wollten sie den Gebetstag der Medjugorje-Vereinigung in Kevelaer erleben. Unter den Teilnehmern befand sich auch ihr Vorsitzender, der frühere Prälat Richard Schulte Staade, dessen Gebet den Tag einleitete.

Marion Bettgen hatte sich von Alpen aus auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Die 29-Jährige engagiert sich seit einiger Zeit ehrenamtlich in der Medjugorje-Vereinigung als Messdienerin. Sie hatte die letzte Reise Ende Oktober von Kevelaer aus in den Wallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina mit angetreten.

„Ich war vor zehn Jahren da. Alle erzählten von Bekehrung und Berufung. Da wollte ich nochmal mit“, versuchte die junge Frau in Worte zu fassen, was sie an dem Ort erlebt hatte. „Man kann das kaum beschreiben, man wird wirklich davon gepackt.“ Sie habe schon Zweifel gehabt an den Erscheinungen, die den Ruf des Ortes begründen: „Dort konnte ich das aber vollkommen bejahen.“

Bettgen hätte ein vielfältiges Programm mit zahlreichen Messen und den Besucher am Erscheinungsberg und am blauen Kreuz erlebt: „Wir hatten viel Raum, um unsere Erfahrungen wirken zu lassen. Man kann tatsächlich beseelt nach Hause gehen. Das ist wie Wolken 7.“

Diese Gedanken konnte sie im Laufe des Tages mit den anderen Gläubigen austauschen. „Diese kleinen Gebetstage gibt es dreimal im Jahr. Das ist hier ein tieferer Einstieg für alle, die nach Medjugorje fahren“, erklärte Werner Börsting, Schriftführer der Medjugorje-Vereinigung regina Pacis die Idee des Treffens. „Da sind Austausch und Vergewisserung wichtig“, verwies er auf Programmpunkte wie das Rosenkranzgebet in der Beichtkapelle oder die eucharistische Anbetung mit Heilungsgebet und Einzelsegnung.

Im Zentrum des Vormittags stand jedoch der religiöse Impuls der aus Raesfeld stammenden Andrea Loger. Als Schwester Olga gehört sie der „Gemeinschaft der Seligpreisungen“ an. Nach Zwischenstationen in Frankreich, Tschechien oder Russland war sie zwölf Jahre in Medjugorje tätig. Aktuell ist sie wieder in Deutschland unterwegs und lebt in Bad Driburg. Ihr Thema lautete „Heilung durch Vergebung“, wobei sie zwischen eigenen Erfahrungen und Textauszügen aus dem Buch „Schule der Liebe“ des Franziskanerpaters Slavko hin und her pendelte. Dieser hat 18 Jahre in Medjugorje nachhaltig gewirkt hat und während des Bosnienkrieges das Buch geschrieben.

So standen auf der einen Seite Sätze wie „Es ist nicht leicht, von Liebe zu reden, wenn ringsum der Hass regiert“ – und auf der anderen Seite die Erkenntnis: „Mit Gott wird es möglich sein.“

Loger beschrieb ihre persönliche Ebene, wie sie auch als Schwester mit ganz normalen Gefühlen wie „Zorn und Hass“ konfrontiert wurde.

In Medjugorje hätte sie im deutschsprachigen Haus „eine Mitschwester, die mir Schlimmes angetan hat,“ getroffen Unter den Folgen leide sie bis heute. Sie habe sich damals „gefühlt wie ein Dampfdrucktopf und keinen Mut mehr zu Leben gehabt.“ Eine Betschwster habe ihr dann den Rat gegeben, sie solle für diese Schwester beten und deren guten Eigenschaften aufzählen: „Das war schon die Hochschule der Liebe.“ Nach drei Jahren sei bei ihr der Vergebungsprozess abgeschlossen gewesen. „Gott macht keine Gewaltkuren. Je früher sowas in der Kindheit passiert, umso nachhaltiger ist das.“

Ihre Botschaft laute: „Gott will, dass wir ganz gesund werden, Der beste Arzt, den wir kennen, ist Gott, der uns anbietet, diese Verletzung anzuschauen.“ Liebe und Zwang könnten nicht nebeneinander bestehen. „Und wenn ich Gott hineinlasse, bleibe ich verletzlich.“
Es gehe frei nach Maximilian Kolbe darum, „aus der Reihe herauszutreten“ und sich über solche Prozesse innerlich frei zu machen. „Wenn wir in Liebe und Hass leben, werden wir versklavt. Erst die Liebe macht einen Sinn.“ Das bedeute auch, „täglich den Feinden die Hand zu reichen.“

„Sicherheit und Geborgenheit geben“

Seit fünf Jahren bietet das Regina Pacis, Haus für Senioren, in Kevelaer zusätzlich zur stationären Pflege eine Tagespflege an. Die Gäste werden montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 16 Uhr so professionell wie liebevoll betreut: Mit einem ganzheitlichen Konzept, mit pflegerischer und persönlicher Zuwendung vermitteln die Mitarbeiter den Besuchern ein Gefühl von Geborgenheit.
Das integrative Tagespflege-Konzept war bei seinem Start in Nordrhein-Westfalen das erste seiner Art. „Die Mitarbeiter gestalten gemeinsam mit den Gästen den Tagesablauf“, erläutert Regine Camps, Leitung der Tagespflege. „Dabei möchten wir alltagspraktische und geistige Fähigkeiten ganz individuell fördern und erhalten.“
Die Betreuung der elf Tagespflegegäste findet gemeinsam mit den Bewohnern der vollstationären Pflege statt, Ruheräume bieten dabei immer die Möglichkeit zum Rückzug oder zur Mittagsruhe. Zu den Ruheräumen gehört etwa ein liebevoll eingerichtetes Wohnzimmer.
Neben den pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen verhindern vor allem die persönliche Zuwendung und die Gesellschaft der andern Menschen die Einsamkeit und Langeweile: „Wir wollen unseren Gästen Sicherheit und Geborgenheit geben und damit einen Rahmen bieten, in dem sich die Gäste vor allem wohlfühlen“, sagt Regine Camps.
Senioren, die nicht selbstständig ins Haus kommen, werden morgens vom Fahrdienst abgeholt und nach dem Nachmittagskaffee wieder nach Hause gebracht. Eine wichtige Aufgabe der Tagespflege besteht auch darin, die pflegenden Angehörigen zu unterstützen.
Die Tagespflege bietet deshalb Betreuung, Beschäftigung und Pflege nach individuellen Wünschen. „Im Vordergrund stehen aktivierende, kommunikative Anregung und pflegerische Versorgung“, versichert Regine Camps. Das reicht von der Hilfestellung beim Frühstück bis zum gemeinsamen Backen, von der gemeinsamen Zeitungsrunde bis zum Besuch der heiligen Messe, von klangtherapeutischen Arbeiten bis zum gemeinsamen Kegeln.
Wer Interesse an einem Platz in der Tagespflege hat, kann sich direkt bei Regine Camps melden unter Telefon: 02832/502250.
Das Regina Pacis, Haus für Senioren, gehört zum Katholischen Alten- und Pflegehilfenetzwerk am Niederrhein (KAN). Unter dem Dach des KAN versammeln sich mehr als 20 Pflegeeinrichtungen und Wohnanlagen für Senioren in den Kreisen Kleve und Wesel, dazu ein Pflegezentrum zur ambulanten Betreuung, ein ambulantes Hospiz und ein Fachseminar für Altenpflege zur Ausbildung angehender Altenpflegekräfte.