Beiträge

Auch die Minigolfhütte in Twisteden wurde gefördert.
Regionalbudget als „Möglichmacher“ für gute Ideen. Viele Vereine und Organisationen sind antragsberechtigt.

Neues Geld für Projekte in der Region

Den Projektideen sind wenig Grenzen gesetzt. Vieles kann möglich werden dank des Regionalbudgets der LEADER-Region „Leistende Landschaft“ (Lei.La). Prämisse für jedes Projekt: Es muss der Entwicklung der Region dienen und den Zielen der Regionalen Entwicklungsstrategie entsprechen.

Fabienne Schmitz vom Caritasverband Geldern-Kevelaer begleitet die Einführung der neuen Ehrenamtsapp. Foto: Caritasverband Geldern-Kevelaer
Ehrenamts-App „Nyby“ bringt Helfer und Hilfesuchende in der Wallfahrtsstadt zusammen

Anpacker und Teilzeithelden gesucht

Im Sommer 2021 brachte der Caritasverband Geldern-Kevelaer die Ehrenamtsapp Nyby im Quartier Klostergarten als Pilotprojekt an den Start. Jetzt wird sie in der ganzen Wallfahrtsstadt “ausgerollt”.

Praxiswerkstatt „Nachhaltiger Tourismus“ unterstützt Kevelaer

Erlebniswandern per Rad: diesseits und jenseits der Grenze

Alljährlich ruft die Hochschule Rhein Waal für den Studiengang „Nachhaltiger Tourismus“ im Rahmen der Praxiswerkstatt zur Einreichung neuer Projekte auf. Das ließen sich die Touristiker*innen der Wallfahrtsstadt Kevelaer nicht zweimal sagen…

Geld für gute Projekte

Nur strahlende Gesichter gab es zu sehen, als sich die Vertreter der diversen Vereine aus dem Kreisgebiet auf den Treppenstufen des Niederrheinischen Museums zum Gruppenfoto aufstellten. Schließlich hatten sie im Foyer des Museums noch die Bescheide für die Unterstützung zu erwarten, die die Stiftung für Heimatforschung und Heimatpflege der Volksbank an der Niers ihnen an diesem Abend durch den Vorsitzenden Johannes Snelting persönlich überreichte. Insgesamt 35 Vereine erhielten diesmal Unterstützungsgelder in Höhe von insgesamt 26.600 Euro aus dem Stiftungstopf, um ihre ganz unterschiedlichen Projekte vorantreiben zu können.

Vor der eigentlichen „Ausgabe“ der Gelder hatte das Vorstandsmitglied der Volksbank an der Niers, Johannes Janhsen, nochmal ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement der Vereine und Institutionen gewürdigt. „Mein herzlicher Dank gilt allen Ehrenamtlichen, die sich für unsere Heimat einsetzen und ihre einzigartige Kultur bewahren“, machte er deutlich, warum sein Institut die Stiftung so engagiert unterstützt.

Danach war es dem Stiftungsvorsitzenden Snelting vorbehalten, mit launigen Worten und freundlicher Art den Vereinsvertretern den Umschlag zu überreichen. Und die erhielten das eine oder andere Mal die Gelegenheit, ihr Projekt vorstellen zu können. Unter den Gruppen, die unterstützt werden, befinden sich auch Vereinigungen aus Kevelaer: der Männergesangverein Kevelaer, die St. Antonius Schützengilde Kevelaer, der SV Union Wetten und  die Geselligen Vereine Winnekendonk e.V.

Ostkirchenkantor aus Remagen

Für den Männergesangverein durfte ihr Vorsitzender Heinz Lamers ausführlich erläutern, warum die 400 Euro für den Verein sehr willkommen sind. „Seit ungefähr 40 Jahren singen wir einmal im Jahr als Theodosius-Chor aus Anlass der ukrainischen Wallfahrt diese Messe in ukrainischer Sprache.“ Das Notenmaterial sei „sehr veraltet, weswegen wir extra einen Ostkirchenkantor aus Remagen dazugeholt haben. Der hat uns das ganz neu zusammengestellt – und deshalb brauchten wir etwas Geld.“

Auch der Präsident der St. Antonius-Schützengilde Kevelaer, Wolfgang Toonen, durfte sich über einen Beitrag von 750 Euro für die Restaurierung der Vereinsfahne freuen. „Das braucht ein Schützenverein“, unterstrich Johannes Snelting in seiner kurzen Begründung für die Auswahl des Antrags.

Der SV Union Wetten erhielt 1.000 Euro, um die Chronik zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2021 zusammenzustellen. „Wir sind gerade dabei, mit den alten Mitgliedern zu sprechen und Material dafür zusammenzutragen“, berichtete Stefan Clasen, der für die Erstellung der Chronik hauptverantwortlich ist, im Anschluss an die Ehrung.

Angesteckt von einer guten Idee

Ausführlich darstellen durfte der Vorsitzende der Geselligen Vereine Winnekendonk, Rüdiger Göbel, das Konzept für ein Niederrheinisches Online-Mundart-Wörterbuch „Kävels Platt“, für das die Stiftung 1.200 Euro zur Verfügung stellt. „Wir haben uns anstecken lassen von einer guten Idee“, verwies er auf den sich im Raum befindlichen Ideengeber Rudi Beerden. „Mundart ist eine bedrohte Art. Einige sprechen sie noch – und die Jüngeren wissen bald nicht mehr, wie sie klingt.“

Deshalb habe man dieses Online-Wörterbuch geplant, „wo man auch hören kann, wie die Dialekte gesprochen wurden und werden. Das hat auch einen pädagogischen Effekt“, gab er zu verstehen, dass das Ganze gerne Nachahmer finden darf. „Das könnte man auch auf andere Gegenden übertragen.“

Ein eigenes Radio für Kevelaer

Fynn von der Höh und Noel Schmidt sind die Gründer von „Radio Kevelaer“. Gemeinsam mit Nova Marie Narzynski als Chefredakteurin und Hendrik Barz als Musikredakteur stellt das Team ein eigenes Radio für die Marienstadt auf die Beine. Die beiden Gründer haben das KB in der Redaktion besucht und ihr Projekt vorgestellt.

KB: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Radio für Kevelaer zu machen?

Fynn: Wir machen das Radio seit August 2018. Ende April ist es auf Sendung gegangen. Ich leite schon seit eineinhalb Jahren ein eigenes Webradio und als Noel dazugekommen ist, haben wir uns gedacht‚ dass wir auch ein Webradio zusammen machen können, wenn wir schon aus der gleichen Stadt kommen. Wir haben uns allerdings gesagt‚ dass wir ein Webradio mit Erwachsenen nicht zusammen bekommen, aber eventuell ein Jugendradio. Das heißt jedoch nicht direkt, dass dieses Radio nur für Jugendliche ist. In erster Linie ist es von Jugendlichen. Natürlich ist es auch für Jugendliche, aber eben auch für Erwachsene. Wenn dann alles klappt, wollen wir immer öfter auf Sendung gehen, sodass wir vielleicht irgendwann in der Woche durchgehend auf Sendung sein können.

Wie oft seid ihr momentan auf Sendung?

Noel: Im Moment ist es schwierig. Wir bauen noch auf und wollen eigentlich in einem Raum zusammenkommen, sodass nicht jeder von Zuhause arbeitet. Wir haben bisher nur eine Sendung hinter uns, ein bisschen probeweise. Wann es jetzt weiter geht, hängt davon ab, wann wir endgültig eigene Büroräume kriegen.

Woher bekommt ihr Räumlichkeiten für eure Arbeit?

Fynn: Wir sind aktuell in Gesprächen mit der Stadt und wir wissen, dass wir die Unterstützung auf jeden Fall bekommen werden. Herr Bruns hat uns zugesichert, dass er alles gibt, um Räumlichkeiten für uns zu finden. Es wird ein Raum sein, der uns von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Mehr können wir zu dem Thema momentan aber noch nicht sagen.

Woher habt ihr das Equipment, das ihr benötigt?

Fynn: Wir haben momentan Equipment, das wir vorher schon hatten. Wenn wir das Ganze weiterführend machen, brauchen wir aber auf jeden Fall neues Equipment. Die Kosten können wir allerdings nicht alle decken, deswegen brauchen wir auf jeden Fall auch Sponsoren. Wir dürfen allerdings keine Werbung abspielen. Es wird zwar welche gespielt, die ist aber von unserem Vertragspartner, der finanziert damit unsere Gema-Lizenz. Natürlich sind wir auf der Suche nach Sponsoren, die uns etwas abnehmen können. Erwähnen können wir sie dann, wir dürfen nur keine klassische Werbung schalten.

Wollt ihr euer Team noch vergrößern?

Fynn: Auf jeden Fall. Wir suchen Leute im Alter zwischen 14 und 21 Jahren, die da wirklich Bock drauf haben. Wir hätten eine Nachrichtenredaktion, eine Musikredaktion und Moderatoren suchen wir natürlich auch. Das ganze Projekt ist keine Pflicht. Das soll auf jeden Fall ein Hobby bleiben. Es sollte auch allen anderen Leuten bewusst sein, dass wir das Radio als Hobby machen. Das ist eine Sache nebenbei, die wir für die Stadt Kevelaer und Umgebung anbieten möchten.

Macht ihr das alle neben einem Hauptberuf?

Noel: Fynn ist gerade dabei, in den Beruf zu starten und wir anderen drei sind noch Schüler. Nova ist 15 Jahre alt, Hendrik 14, ich bin auch 14 und Fynn ist 19. Wir wollen den Jugendlichen den Spaß am Radio vermitteln und ihnen zeigen, wie die Arbeit abläuft.

Kann man als Bürger mit Themen auf euch zukommen?

Fynn: Natürlich, auf jeden Fall. Wir sind für alle Themen offen und versuchen, die Anliegen bestmöglich zu bearbeiten. Es können wirklich alle Leute auf uns zukommen, nicht nur Jugendliche.

Was sind eure Pläne für die nächste Zeit?

Fynn: Wir hatten ein Gespräch mit einem Musiker, Nils Schink. Der hat seine eigene Band gegründet, „The Ohana Crew“. Nils würde gerne was mit den lokalen Musikern machen. Wir wollen in Zukunft ein paar Sachen zusammen starten, unter anderem wollen wir die Musiktitel der Band bei uns ausstrahlen. Eventuell wollen wir auch Planungen für ein Jugendfestival angehen, das steht aber noch nicht fest. Wir wollen das ganze Projekt auch einfach zum Anlass nehmen, zu zeigen, dass die Stadt Kevelaer mehr kann, als Kirche. Wir wollen einfach was für die Jugendlichen machen.