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Auf dem Foto zum Weihejubiläum (vordere Reihe von links) Marc Röbel, Felix Genn, Davis Puthussery, (mittlere Reihe von links) Christian Schmitt, Ralph Forthaus, Ryszard Gawluk, (hintere Reihe von links) Klaus Klein-Schmeink, Benedikt Elshoff und Siegfried Thesing. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Anke Lucht
Acht Priester des Bistum Münster feierten Silbernes Weihejubiläum

25 Jahre im Dienste Gottes und der Menschen

Vor 25 Jahren wurden sie im St.-Paulus-Dom Münster zu Priestern geweiht. Jetzt haben acht Priester des Bistum Münster mit Bischof Dr. Felix Genn ihr Silbernes Weihejubiläum gefeiert.

Urlaubszeit für Priester

Die Ferien- und Urlaubszeit ist für viele die schönste Zeit des Jahres und vielfach eine ganz andere Zeit als im Alltag: Ausschlafen, keine beruflichen und schulischen Verpflichtungen, Tun können, was einem Freude macht, mit anderen schöne gemeinsame Tage verbringen, Wegfahren, das Meer oder die Berge genießen, andere Länder oder Gegenden kennenlernen…
Auch Priester haben Urlaubsanspruch. Doch wie viele Wochen Urlaub stehen einem Priester zu und wie verbringt ein Priester eigentlich seinen Urlaub? Darüber sprach das KB mit Pastor Andreas Poorten.

KB: Pastor Poorten, wie viele Wochen Urlaub kann denn ein Priester genießen? Was sagt das Kirchenrecht dazu?
Poorten: Jedes Bistum hat seine eigene Regelung. Im Moment wird im Bistum Münster eine neue Regelung in Kraft gesetzt, deren Eckpunkte wie folgt sind: Danach gibt es für Priester 30 Kalendertage Urlaub, die man in den Sommer legen soll. Man sollte nicht mehr als drei Wochen hintereinander Urlaub nehmen, davon drei Sonntage. Für Priester der Weltkirche, also Priester aus anderen Ländern gilt, dass sie alle drei Jahre sechs Wochen Heimaturlaub haben.
Neben den 30 Tagen Urlaub im Jahr darf ein Priester jährlich eine Woche zu Exerzitien wegfahren. Und es gibt auch Studientage und Studienwochen, die aber nicht als Urlaub gelten. Neu ist auch, dass jeder Priester nach Weihnachten, Ostern und Pfingsten zwei Tage als Feiertage in Anspruch nehmen kann. Zusätzlich hat jeder Priester einen freien Tag pro Woche.

KB: Darf ein Priester eigentlich offiziell auch in Badehose im Meer schwimmen oder das Freibad besuchen? Ist das offiziell geregelt oder jedem selbst überlassen?
Poorten: Der Priester sollte funktionsgerechte Kleidung tragen. Wenn er schwimmt, dann natürlich nicht in Soutane oder im Priesteranzug. Wenn er in die Berge geht, dann darf er auch bequeme Kleidung anziehen. Ein Priester muss nicht immer als Priester erkennbar sein. Ob er auch mal in Badehose im Meer schwimmt, ist jedem selbst überlassen.

KB: Hier in der Pfarrei St. Antonius gehen die Gottesdienste auch in den Ferien wie gewohnt weiter. Sie müssen daher Ihren Urlaub immer mit den anderen Priestern abstimmen. Viele Priester sind dennoch in den Ferien weg. Ist es im Sommer oft schwer, für jede Hl. Messe einen Zelebranten zu haben?
Poorten: Wir haben hier an St. Antonius keine Sommerregelung. In anderen Gemeinden werden einzelne Sonntagsmessen im Sommer schon gestrichen. Wir haben zum Glück viele Pensionäre in der Pfarrei, die aushelfen und für die ich sehr dankbar bin. Manchmal gibt es aber auch Engpässe. Diesen Sommer fällt z.B. ein Werktagsgottesdienst aus.

KB: Gibt es auch auswärtige Priester, die ihre Ferienzeit in Kevelaer verbringen und in St. Antonius aushelfen?
Poorten: Als Pastor Babel noch nicht hier war, hatten wir einen Priester aus Nigeria, der oft ausgeholfen hat. Wenn alle Priester in den Sommerferien Urlaub machen würden, hätten wir natürlich absoluten Priestermangel. Aber wir sprechen uns immer gegenseitig ab.

KB: Dürfen wir fragen, wie Sie persönlich Ihren Urlaub verbringen?
Poorten: Seit vielen Jahren fahre ich mit einem Freund, den ich seit Kindheitstagen kenne, und mit einem weiteren Freund zu dritt in Urlaub. Wir nehmen eine Ferienwohnung irgendwo in Deutschland und machen viele Fahrradtouren. Dieses Jahr hatte ich den Urlaub schon vor den Sommerferien in Regensburg verbracht.

KB: Auch im Urlaub bleibt ein Priester Priester, allein deshalb, weil das Kirchenrecht ihm nahelegt, möglichst täglich die Hl. Messe zu feiern. Muss ein Priester bei seiner Urlaubsplanung immer darauf achten, dass er die tägliche Messe feiern kann oder reicht auch nur die Teilnahme?
Poorten: Im Kirchenrecht ist ausdrücklich von Zelebration, nicht nur von Teilnahme die Rede. Wir halten das unterschiedlich: Im Urlaub etwa hatte ich oft mit meinen Freunden die Hl. Messe in einer kleinen Kapelle gefeiert. Ich habe aber auch in verschiedenen Pfarreien ausgeholfen. Ich habe im Urlaub immer einen Messkoffer dabei.

KB: Welche Ratschläge haben Sie für die Menschen, dass ein Urlaub wirklich erholsam ist für Leib und Seele?
Poorten: Für mich ist es gut, auch im Urlaub einen geregelten Tagesablauf zu haben. Bewegung, Kultur und frische Luft tut mir gut. Auch in Regensburg war das wunderbar: Es gab viel Kultur, Orgelkonzerte und wunderschöne Natur. Es muss gut gemischt sein. Bei den Fahrradtouren halten wir in jeder Kapelle oder Kirche und schauen uns die Kirchen und Schriftenstände an. Oft kann man auch Ideen mit nach Hause nehmen.

KB: Viele Menschen haben am Sonntag frei, als Priester müssen Sie fast jeden Sonntag arbeiten. Bedauern Sie das manchmal?
Poorten: Ein Priester arbeitet am Sonntag nicht, er feiert den Sonntag. Das ist der Unterschied!

KB (mit Blick aus dem Fenster): Nur Ihr Mähroboter muss hier im Haus auch am Sonntag arbeiten?
Poorten: Nein, ich habe ihn so eingestellt, dass er täglich mäht, außer Sonntag. Da hat er seinen freien Tag.

Wie andere Kevelaerer Priester ihren Urlaub verbringen
Pastor Manfred Babel:
„Ich fahre sonst im Urlaub gewöhnlich nach Helfta. Dieses Jahr bin ich die meiste Zeit hier im Dienst, aber einige Tage möchte ich auf einer Nordseeinsel verbringen. Aber wann und wo, das werde ich dann spontan entscheiden.“

Pastor Gregor Kauling:
„Für mich konkret ist Urlaub wichtig, um Erholung zu schöpfen, mit meiner Familie und mit Freunden beieinander zu sein und um Zeit für die Nähe zum Herrn zu haben, besonders  in der täglichen Feier der Eucharistie. Die Balance von Arbeit und Ruhe, die wir als Priester anderen predigen, müssen wir auch selber beherzigen.“

Pater Benny Valoor:
„Ich bin im Sommer meistens vier Wochen in meiner Heimat Indien: In Kerala in Südindien, wo ich herkomme, und in Nordindien, wo ich als Missionar tätig bin. Dieses Jahr fliege ich jedoch nicht nach Indien, sondern zum ersten Mal nach Tansania in Afrika, wo ich jetzt auch eine eigene Missionsstation betreue.“