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Ämter niedergelegt

Die überraschendste Nachricht für alle Beteiligten kam erst am Ende der einstündigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, als Bürgermeister Dominik Pichler ankündigte, dass Brigitte Middeldorf sowohl das Amt der Schulausschussvorsitzenden als auch der stellvertretenden Bürgermeisterin niederlegt. Beide Ämter seien parteigebunden und das Vorschlagsrecht liege bei der SPD, forderte Pichler die Partei auf, schnell Namen zur Neubesetzung der jeweiligen Position zu benennen.

Zu den Grünen

Brigitte Middeldorf bestätigte im Anschluss an die Sitzung, dass der Antrag auf Mitgliedschaft bei den Grünen laufe. Zu den Rücktritten von ihren Ämtern gab die frühere SPD-Politikerin an, das sei „ein sauberer Schnitt“. Sie wolle nicht Ämter tragen, die sie als Mitglied der Partei erlangt habe. Im April war Middeldorf aus der SPD-Fraktion ausgetreten.

Vor der Ankündigung hatten sich die Grünen bei dem Thema „Ausrufung eines Klima-Notstands“ nach einer harten Debatte im Gebäudemanagement-Ausschuss um den Begriff versöhnlich gezeigt. „Wir haben uns ordentlich gestritten, das ist das Salz in der Suppe“, machte Ulrich Hünerbein-Ahlers klar. „Wir haben erreicht, was wir erreichen wollten. Wir haben halt verloren“. Anschließend enthielten sich die beiden Grünen-Vertreter bei der Abstimmung. Alle anderen Fraktionen votierten dagegen für den Kompromissvorschlag der Verwaltung, der die Bedeutung von Klimaschutzmaßnahmen unterstrich, ohne dabei das Wort „Klima-Notstand“ zu verwenden. Die Mitgliedschaft im Klima-Bündnis als Zusammenschluss von Gemeinden, Regionen und Vereinen, um den Klimaschutz lokal und global voranzutreiben, lehnte der Ausschuss dagegen ab.

Neue Fluchttüren für die Schützenhalle

Positiv beschieden wurde der Zuschussantrag des Stadtbunds Kevelaer, der 16.000 Euro für die Erneuerung der Fensterfront sowie die Erneuerung von zwei Fluchttüren an der Josef-Schotten-Schützenhalle an der Twistedener Straße beantragt hatte. Auch der Antrag der Event- und Marketingagentur Kevelaer UG, für die Durchführung des Advents- und Krippenmarkts Unterstützung zu erhalten, bekam das Votum der Parlamentarier. Zuvor hatte Geschäftsführer und Marktleiter Winfried Janssen begründet, dass man das Geld benötige, um nach dem Defizit von 30.000 Euro im vergangenen Jahr das zu erwartende Minus von 15.000 Euro für 2019 auszugleichen.

Bürgermeister Dominik Pichler machte deutlich, dass der Antrag für den Markt in diesem Jahr gilt. Wolle die IG für 2020 erneut Geld, müsse sie das zur gegebenen Zeit beantragen. Die CDU enthielt sich bei der Abstimmung. Dort wurden durchaus Zweifel erkennbar, auf welchem langfristigen Boden der Krippenmarkt in der aktuellen Form steht.

Thomas Cook Pleite – offener Brief an die Bundeskanzlerin und Bundesregierung

Mit emotionalen Worten hat sich die Reisebüro-Inhaberin Sandra Jacobs in einem offenen Brief an die Bundesregierung gewandt. Darin bedauert sie die Entscheidung des Parlaments, die Summe der Insolvenzabsicherung für Pauschalreisen nicht zu erhöhen und über diese Frage nicht einmal eine Debatte zu führen. Hintergrund des Briefs ist die Angst vieler Kunden, dass die Summe bei der aktuellen Insolvenz von Thomas Cook nicht ausreichen könnte.
Die Reisebüros seien es nun, die sich von Kunden beschimpfen lassen müssten. Schließlich seien sie es ja gewesen, die „immer behaupten würden: Bucht eine Pauschalreise, da bekommt ihr einen Sicherungsschein, der schützt vor Insolvenz“, schreibt Jacobs. Ihr falle es unglaublich schwer, diesen Kunden sagen zu müssen, dass ihr bereits gezahltes Geld im Fall Thomas Cook doch nicht zu 100 Prozent abgesichert sei.
Jacobs ist Inhaberin und Geschäftsführerin des TUI Reisecenter in Kevelaer. Wir geben ihren Brief in leicht redigierter Form wider.
„Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, sehr geehrte Mitglieder des deutschen Bundestages,
Sie haben also gestern, ausgerechnet gestern, mal eben so einen Antrag abgelehnt, in dem es darum ging, die Leistungen der Insolvenz Versicherungen für Pauschalreisen heraufzusetzen? Ernsthaft?
Okay, die Pleite von Thomas Cook kam relativ plötzlich, wobei ja schon länger bekannt war, dass Milliarden auf der Kippe stehen. Und natürlich kann man da nicht innerhalb von vier Tagen reagieren. Nein, als Bundesregierung kann man das nicht, das ist richtig.
Von uns wird das allerdings verlangt. Wir Touristiker sind es, die seit vergangenem Sonntagabend kaum noch ein Auge zu tun, von morgens bis nachts in unseren Büros sitzen und uns dort den Mund fusselig reden! Wir müssen verständnislosen, traurigen Familien, die sich ihren ersten Urlaub seit fünf Jahren vom Munde abgespart haben, erklären, dass nicht nur der Urlaub nicht stattfindet. Wir müssen ihnen auch erklären, dass das teuer und schwer verdiente Geld weg ist! Oder zumindest ein Teil davon. Denn zurzeit weiß kein Mensch, ob die 110 Millionen Euro im Topf des Insolvenzversicherers Zurich ausreichen werden.
Wir Reiseverkäufer müssen uns jetzt beschimpfen lassen, das wir nicht richtig aufgeklärt hätten und wir ja immer behaupten würden: Bucht eine Pauschalreise, da bekommt ihr einen Sicherungsschein, der schützt vor Insolvenz. Und wenn der Urlaub schon nicht stattfinden kann, ist wenigstens das Geld nicht weg! Und nun? Was ist, wenn das Geld nicht reicht? Zahlen Sie das restliche Geld aus der Staatskasse? Das wäre mal eine Aktion, mit der Sie die nächste Bundestagswahl gewinnen könnten!
Wir Bürger sind es, die dann lesen, dass in der Sitzung gestern gar nicht erst drüber debattiert wurde, sondern einfach entschieden wurde. Antrag abgelehnt, fertig!
Sehr geehrte Frau Merkel, Sie und ihre Regierungsmitglieder müssen sich über den nächsten Urlaub keine Gedanken zu machen. Dank der Klimadebatte, die ja viel medienwirksamer ist als eine läppische Touristikpleite, fahren wir demnächst ja eh alle nur noch mit dem Fahrrad an die Ostsee oder per Bahn in den Schwarzwald. Aber Sie fliegen mit zwei (!) Flugzeugen nach Amerika zum Klimagipfel oder in den nächsten Urlaub nach Mallorca.
Heute dürfen wir nun auch noch den letzten Familien erklären, dass leider auch ihr Urlaubstraum für die Herbstferien geplatzt ist. Verdammt noch mal, ich habe schon wieder Tränen in den Augen. Und ich weiß nicht, ob und wie ich das alles verkrafte, denn im Gegensatz zu (anscheinend) Ihnen und den ganzen anderen Nein-Sagern in der Regierung hab ich noch ein Herz. Und das zerbricht gerade stückweise, wenn ich den fünfte Tag hintereinander nur schlechte Nachrichten überbringen muss.
Dabei ist mein Job eigentich der schönste der Welt, denn normalerweise bereite ich den Leuten die schönsten Tage des Jahres! Dumm nur, dass es seit Montag die schlimmsten Tage des Jahres sind!
Sandra Jacobs, TUI Reisecenter Kevelaer”
Quelle: www.touristik-aktuell.de

Die Debatte um einen Begriff

Schon vor der Sommerpause hatte die Kevelaerer Politik heftig um die Frage gerungen, ob in Kevelaer sowas wie ein „Klimanotstand“ ausgerufen werden soll. Beim Umwelt- und Gebäudemanagementausschuss kam dieser Vorstoß der Grünen erneut auf den Tisch – und auch die Frage, ob man dem kreisweiten „Klima-Bündnis“ beitreten solle.
Der Vorstoß sorgte im Gremium für heiße Grundsatzdiskussionen und ungewohnt heftige Wortgefechte. Daneben verblassten dann solche Themen wie der KBV-Antrag zum Unterstellplatz am Rathaus oder die einstimmig beschlossene Ortsüblichkeit der Bienenhaltung in Kevelaer.
Ina D´Aleo stellte für die Verwaltung zuvor das interne Audit des Qualitätsmanagementsystems „European Energy Award“ vor, bei dem verschiedene Aspekte wie die kommunalen Liegenschaften, Ver- und Entsorgung, Mobilität und Interne Organisation betrachtet werden. Da komme man auf eine sogenannte Erfolgsquote von über 60 Prozent, machte sie klar.
Was das energiepolitische Arbeitsprogramm anbetrifft, verwies sie auf zahlreiche Maßnahmen wie die Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts, die Umbenennung in Energie- und Klimabeirat, die lokale Netzwerkarbeit mit Schulen, die zahlreichen Workshops für Vereine und die Sanierung städtischer Gebäude. Man überlege, am Betriebshof mit Pellets zu heizen, die Turnhallen seitens der Vereine effizienter zu nutzen und noch mehr Photovoltaik auf städtische Gebäude zu bringen.
Die ReparierBar ist ein beliebtes Projekt
Klimaschutzmanagerin der Stadt Kevelaer, Nina Jordan, ging auf die 38 Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts und deren Umsetzung ein. Da sei der Aufbau lokaler Netzwerke gut gelungen, das Thema Klimaschutz in den Schulen vorangetrieben worden. Im Winter soll es dazu eine Filmreihe geben. Eines der beliebtesten Projekte sei die „ReparierBar“ mit 40 Mitgliedern. Auch der „Tag der Energie“, Beratungen zum nachhaltigen Neubau, das Stadtradeln oder eine Kampagne für Photovoltaik nannte sie als wichtige Bestandteile. „Wir sind auf einem guten Weg.“
Die FDP wollte aufgrund einzelner Fragen die Verabschiedung des energiepolitischen Arbeitsprogramms verschieben, setzte sich damit aber nicht durch. Am Ende stimmten alle Fraktionen zu, die FDP enthielt sich.
Beim Thema „Klimanotstand“ ging es dann heftig zur Sache. Warum überhaupt ein Zweifel an einem „Klimanotstand“ bestehe, sorgte die Wortmeldung des Achterhoeker Landwirtes Johannes Krebber gleich für das erste Ausrufezeichen in der Debatte. Auf seinem Waldstück habe insbesondere in diesem Jahr ein großes Baumsterben von Buchen, Eichen und Kiefern eingesetzt. „Für mich persönlich ist es ein absoluter Notstand, was in meinem Wald passiert.“
Der Hauptgrund sei der Wassermangel, das Grundwasser sei zurückgegangen. Das liege auch daran, dass aus nicht angemeldeten Brunnen massiv Wasser zum Beregnen der Felder entnommen worden sei. Krebber sprach dabei von „Hunderttausenden Kubikmetern Wasser“, die selbst bei 40 Grad verwendet würden. Das sei ein „verantwortungsloser Umgang mit Grundwasser“, warf der Landwirt der Stadt „Untätigkeit“ vor. „Da muss politisch was passieren.“
Dominik Pichler machte deutlich, dass dies in die Zuständigkeit des Kreises Kleve und der unteren Wasserbehörde falle. „Wir dürfen da nicht in fremde Kompetenzen eingreifen. Sie können die Nachbarn da anzeigen.“ Wenn die untere Wasserbehörde ihm signalisiert habe, dass sie für Kontrollen zu wenig Personal habe, müsse der Kreis die Behörde anders ausstatten. Es gehe dabei aber nicht darum, dass die Bürger die Arbeit der Exekutive machen sollen, entgegnete er auf eine entsprechende Vorhaltung des Umweltaktivisten Hans Blauert.
Im Zuge der eigentlichen Debatte sprach Pichler dann von „viel Wortklauberei und Worten vor der Sommerpause.“ Es gebe in dem Gremium niemanden, der den menschengemachten Klimawandel leugne. „Wir messen uns an den Dingen, die wir tun und nicht daran, wie wir das Kind nennen.“
Zugleich machte er klar: „In Kleve wird dem Rat vorgeworfen, dass seit der Resolution zum Klimanotstand nix passiert ist. Das wäre dann schlimmer, den Klimanotstand zu erklären und dann nichts tun.“ Er äußerte die Hoffnung, „dass wir zu einer vernünftigen pragmatischen Lösung kommen, ohne zwei Stunden zu palavern.“ Zwei Stunden wurden es nicht, die Hoffnung auf geringes Palaver erfüllte sich jedoch nicht.
Der Bürgermeister habe im Rat versucht, bei der Frage eine Brücke nach dem Motto „Schreibt was anderes drüber“ zu bauen, wenn es inhaltlich stimmt, sagte der Grüne Ulrich Hünerbein-Ahlers. Man sei schon an einem Kompromisspunkt gewesen. Die anderen Parteien hätten den Ball aber nicht aufgenommen, die CDU die Verschiebung in den Ausschuss gewollt, kritisierte Hünerbein-Ahlers. „Deshalb wollen wir den Antrag so weiter aufrechterhalten.“
Harsche Kritik übte der Politiker an der Meinungsäußerung der CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Jutta Bückendorf, die in einem KB-Leserbrief von einer „schlampigen Antragsformulierung“, dem „Missbrauch des Klimaschutzes für den Wahlkampf“ durch die Grünen und „Aktionismus“ geschrieben hatte. „Das war eine Nummer zu krass“, wurde er deutlich.
Sie sei keine Pressesprecherin der CDU, könne aber ihre Meinung sagen, entgegnete darauf das CDU-Fraktionsmitglied Hubert van Meegen. Kevelaer brauche nicht den Klimanotstand auszurufen. „Wir wollen keine Symbolpolitik, sondern mit Augenmaß ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Klimaschutz, der sozialen Sicherung der Bürger und der Fortentwicklung unseres Wirtschaftsstandortes.“
Kevelaer sei der Zeit schon weit voraus, nehme an dem „European Energy Award“ teil, habe seit 2016 ein Klimaschutzkonzept von 153 Seiten. „Auch wenn Deutschland nur für 2,4 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes auf der Welt und Kevelaer folglich nur mit 0,0000084 Prozent beteiligt ist, ist die CDU bereit, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.“
Eine Vorbildfunktion als industrialisiertes Land
Diese Wortwahl provozierte Kritik. „Das habe ich zu oft gehört. Egal, ob du zu 1,8 oder 2,4 Prozent für den Klimawandel verantwortlich bist, das ist es doch nicht. Der Deutsche verbraucht 10,2 Tonnen CO2 pro Jahr, der Inder 1,12 Tonnen. Von uns geht als industrialisiertes Land eine Vorbildfunktion aus“, stellte Dominik Pichler klar. „Wir sitzen nur in der Provinz im kleinen Kevelaer und müssen versuchen, das vor Ort zu regeln, was hier geht.“
Eine hitzige Diskussion im Ratssaal
Und nochmal schaltete sich Hünerbein-Ahlers ein. „Ich dachte, von der CDU kommt der große Wurf, aber das wird ja immer schlimmer“, sprach er von einem „grottigen Niveau“ der Diskussion. „Wir reden über Druckerschwärze und Kurort. Und es sind immer die anderen, die die Kreuzfahrtschiffe besteigen und SUV fahren.“
Es gehe um alles oder nichts. „In Afrika sitzen Leute auf den Koffern, die interessiert nicht unser sozialer Status.“ Sein Parteikollege Wolfgang Röhr assistierte: „Wenn ich das Gefühl hätte, dass alle von dieser Brisanz überzeugt wären, könnte ich mich auf eine andere Formulierung einlassen“.
Heinz Ermers (SPD) hegte Zweifel, ob „Erklärungen oder Resolutionen, die irgendwo in einer Schatulle landen“, dem Klima konkret helfen. Alle seien sich hinsichtlich des Klimaproblems doch einig. „Also was wollen die Grünen?“, sprach er sich für eine Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes aus.
Von einer „komischen Atmosphäre“ sprach Paul Schaffers (CDU) in der Debatte: „Wir wehren uns gegen den Begriff Klimanotstand“, das habe seinen Grund. „Wir sollten uns hüten, die Sprache immer weiter zu missbrauchen“ und so über die Dinge in einer Form zu reden, „die nicht mehr einzufangen“ sind. Es gehe darum, den CO2-Ausstoß in den Griff zu kriegen und dabei den sozialen Wohlstand zu erhalten. „Sonst haben wir noch ganz andere Probleme“, sprach er sogar von möglichen „Unruhen“.
Nur die Grünen votierten für ihren Antrag
Am Ende votierten nur die Grünen für ihren Antrag. Die Mehrheit sprach sich für die Erklärung der Verwaltung aus: „Der Rat der Wallfahrtsstadt Kevelaer erkennt an, dass eine konkrete Gefährdung für Mensch und Umwelt durch den Klimawandel und seine Folgen besteht und dass weitere Maßnahmen zum Klimaschutz dringend ergriffen werden müssen.“
Deshalb sollen die Belange des Klimaschutzes „in gleichem Maße beachtet werden wie die des Umwelt- und Naturschutzes, der sozialen Sicherung der Bürgerinnen und Bürger sowie das Funktionieren des Wirtschaftsstandortes.“
Auch beim Thema „Klima-Bündnis“ kamen die Grünen mit ihrem Vorstoß nicht durch – auch weil dieses Bündnis den „Klima-Notstand“ mit beschließen will und sozusagen die Einführung des Begriffs „durch die Hintertür“ befürchtet wurde. Man müsse Menschen motivieren und überzeugen und weniger Angst machen, enthielten sich Heinz Ermers und die SPD dann allerdings. FDP, KBV und CDU lehnten den Antrag ab.

pro OW1 – Meldung: WDR Fernsehen berichtet in Aktueller Stunde Lokalzeit

Die Interessengemeinschaft pro OW1 berichtet aktuell, dass heute ein Kamerateam des WDR, auf Einladung der pro OW1, zu Besuch auf der Rheinstraße war, um die bestehende Situation zu filmen und mit Anwohnern Interviews zu führen.
Die Aktuelle Stunde wird morgen, Dienstag 24.9.2019 ab 19:30 Uhr berichten.
Quelle: Interessengemeinschaft pro OW1

Bei der Sicherheit gibt es noch einiges zu tun

Bei der Sicherheit für Fahrradfahrer in Kevelaer gibt es noch einiges zu tun, das war die Quintessenz einer Ortsrundfahrt des Kevelaerer Blattes mit dem Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) im Kreis Kleve, Eckehard Lüdke, vor wenigen Wochen. Gemeinsam mit Kevelaers Klimaschutzmanagerin Dr. Nina Jordan hatte das KB daraufhin zur einer öffentlichen Debatte über das Fahrradfahren und Mobilität in Kevelaer ins Petrus-Canisius-Haus geladen.
Die Teilnehmer wussten noch so manche riskante Stelle in der Stadt und den ein oder anderen Wunsch für die Zukunft zu ergänzen.
Auf dem Podium saßen neben Jordan als Vertreterin der Stadtverwaltung und Lüdke als Fahrradverkehrsexperte noch Ratsmitglied Martin Brandts (CDU) als Vertreter der Politik und KB-Chefredakteur Björn Lohmann als Moderator.
Eingangs richtete die Runde den Blick noch einmal im Detail auf Problemorte, die Lüdke bereits im KB angesprochen hatte: die Strecke vom Roermonder Platz bis Winnekendonk und die Lindenstraße.
Konsens der Anwesenden war, dass eigentlich ein Radweg rechts der Rheinstraße bis Winnekendonk fortgeführt werden müsste. Weil das aber auf Kosten der eh knappen Parkmöglichkeiten dort ginge, räumte selbst Lüdke ein, dass die realistische Lösung wohl darin bestehe, die vorhandene Route sicherer zu gestalten. Eine größere Breite des bestehenden Fuß- und Radweges – der ja beiden Fahrtrichtungen ebenso wie Fußgängern Platz bieten muss – und eine konsequente rote Einfärbung der Fahrbahn überall dort, wo der Radweg sie quert, waren die Anregungen an die Stadtverwaltung, die das Podium gemeinsam mit den Zuhörern herausarbeitete.
Insbesondere dort, wo die B9 gekreuzt wird und die Radfahrer auf die linke Seite hinüberwechseln müssen, könnte der rote Streifen nicht nur Autofahrer aufmerksam machen, sondern auch als Leitsystem für Radfahrer fungieren – denn vielen sei nicht klar, wie sie dort richtig weiterfahren, merkte eine Dame aus dem Publikum an und erntete Nicken. Ebenfalls aus dem Publikum kam der Hinweis darauf, dass die Querung in der Kurve bei Schravelen, die der dortige Radwanderweg vorsehe, aufgrund der örtlichen Gegebenheiten – darunter Tempo 70 – extrem gefährlich sei. Hier hatte es allerdings bereits einen Vorstoß der Politik für eine Temporeduzierung gegeben, die von der Verwaltung mit Verweis auf die rechtliche Unzulässigkeit abgewiesen worden war.
Lüdke beschrieb im Anschluss, wie die Breite des Fuß- und Radwegs im Bereich der Lindenstraße teils deutlich unter der gesetzlich vorgeschriebenen Breite liege, weshalb Radfahrer eigentlich die Fahrbahn nutzen müssten, es aufgrund der aktuellen Beschilderung aber nicht dürfen. Vergleichbar sei auch die Situation entlang der Weezer Straße, kam der Hinweis aus dem Publikum, was der ADCF-Experte bestätigte. Damit Radfahrer dort auf der Fahrbahn sicher unterwegs seien, müsste allerdings Tempo 30 eingeführt werden. Das hat die Stadtverwaltung unlängst auf Anregung aus der Politik auch geprüft, allerdings als in Form einer 30-Zone als rechtlich unmöglich verworfen.
Ortsschild einfach versetzen
Zu den weiteren Problemstellen, die die Teilnehmer Jordan in den Notizblock diktierten, gehörten die Kreisverkehre Richtung Wetten, von denen einer knapp außerorts liegt und dadurch den Radverkehr benachteiligt. Warum man nicht das Ortseingangsschild um 100 Meter versetzen könne?
Die Frage kam auch auf, wie Radfahrer eigentlich die Einfahrt zum dm-Markt an der Lindenstraße erreichen sollen und der Hinweis, dass es praktisch unmöglich sei, die Annastraße entgegen der Einbahnrichtung zu nutzen – was für Radfahrer erlaubt ist –, weil die Straße viel zu eng sei. Übrigens ein Aspekt, der auch auf den Bürgersteig zutrifft, wenn er mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen genutzt wird. Hier dürfte allerdings im Zuge der Neugestaltung des Peter-Plümpe-Platzes eine Verbesserung zu erwarten sein, machte Brandts Hoffnung.
Ein anderes Problem sah der Ortsvorsteher von Kervenheim in seinem Heimatdorf: Dort endet der Radweg entlang der Schloss-Wissener-Straße an einer äußerst ungünstigen Stelle und auch Richtung Uedem gebe es keine sichere Möglichkeit, mit dem Rad Kervenheim zu verlassen.
Probleme im ruhenden Verkehr
Lüdke wies einmal mehr darauf hin, dass es auch beim ruhenden Radverkehr Probleme gebe, nämlich durchweg zu wenig sichere Abstellmöglichkeiten, die dem Wert heutiger Räder entsprechen. Bezüglich der Aufstellorte waren sich die Zuhörer einig, dass man sich daran orientieren müsse, wo heute schon „wild“ geparkt werde, denn Radfahrer seien ebenso wie Autofahrer bequem und wollten nah an ihr Ziel. „Der Fahrradständer muss zum Rad kommen, sonst kommt das Rad nicht zum Fahrradständer“, lautete das Fazit. Lüdke wies in Richtung Jordan darauf hin, dass es derzeit staatliche Fördermittel gebe, die einen Großteil der Kosten für Fahrradständer abdecken könnten.

Die Preisträger des Radwettbewerbs mit Dr. Nina Jordan (links).


Offen blieb, weshalb so viele teils offensichtlich rechtswidrige Gefahrenstellen nicht schneller durch die Stadt entschärft werden und Kevelaer zielstrebig auf „fahrradfreundlich“ getrimmt wird. Jordan wies darauf hin, dass die Kollegen der Stadtplanung mit den Umgestaltungsmaßnahmen der Innenstadt stark ausgelastet seien, versprach aber, alle Anliegen mitzunehmen. „Dafür muss Zeit sein“, befand die Klimaschutzmanagerin.
Im zweiten Teil der Debatte wechselte der Fokus von Notwendigkeiten zu Wünschen und zukunftsgerichteten Ideen für die Mobilität in Kevelaer. So herrschte angesichts der Fahrradaffinität der Anwesenden die Meinung vor, Parkplätze auf dem Peter-Plümpe-Platz seien eine Verschwendung der hochwertigen Fläche, die besser genutzt werden könne, um die Innenstadt attraktiver zu gestalten. Lüdke empfahl zu prüfen, ob nicht ein Parkhaus auf dem Parkplatz hinter dem Kaufcenter ermöglichen würde, die Parkflächen auf dem Peter-Plümpe-Platz komplett zu ersetzen.
Was Politik und Verwaltung von Radschnellwegen hielten, wollte Moderator Lohmann wissen. Gerade für die Verbindung Kevelaer-Winnekendonk, aber auch zur Anbindung der weiteren Ortschaften, ggf. bis nach Weeze oder Geldern, sei das optimal, um mehr Menschen zum Radfahren zu animieren.
Brandts verwies darauf, dass derartige Projekte – neben der zu klärenden Finanzierung – auch eine Menge rechtlicher Fragen, beispielsweise bezüglich des Flächeneigentums, mit sich brächten, konnte der Idee grundsätzlich aber durchaus etwas abgewinnen. Lüdke erklärte, dass der ADFC überzeugt sei, dass Kevelaer in der Region die besten Voraussetzungen biete, die regionale „Fahrradhauptstadt“ zu werden, wenn das gewollt sei. Das Publikum begrüßte die Idee von Fahrradschnellwegen lautstark.
Bei der Frage, ob Kevelaers Innenstadt autofrei werden solle (zumindest bis auf ÖPNV, Lieferanten und Anwohner), gab es geteilte Meinungen. Brandts positionierte sich gegen Verbote und selbst Lüdke zeigte sich pragmatisch, weil Kompromisse schneller und einfacher zu Verbesserungen für Radfahrer führen könnten.
Tatsächlich hatten alle Städte, die für Straßenzüge, Stadtteile oder die Innenstadt autofreie Zonen eingeführt haben, am Anfang mit verständlichen Sorgen der Betroffenen zu kämpfen. Die Auswertung dieser Versuche zeigt jedoch ausnahmslos, dass eine große Mehrheit anschließend die Autofreiheit beibehalten möchte, weil die Lebensqualität und auch der Umsatz der Einzelhändler und Gastronomen in diesen Gebieten gestiegen sind.
Visionen für Kevelaer
Mit einer Vision für Kevelaer im Jahr 2025 beendete Lohmann den Abend: Kevelaer überlegt derzeit Lösungen, wie der Solegarten und die Innenstadt attraktiv verbunden werden können, damit das Angebot auf der Hüls auch angenommen wird. Der KB-Chefredakteur regte ein autonom fahrendes elektrisches Shuttle zwischen Peter-Plümpe-Platz und Hüls an, etwas, das als Pilotprojekt an einigen Standorten auch in Deutschland bereits erfolgreich erprobt wird. „Und warum die Achse nicht bis zum Irrland verlängern und so die eine Million Besucher dort auch zur Hüls und in die Innenstadt locken?“, fragte er.
Nach Fertigstellung der OW1 könnte an der Kreuzung bei Scholten ein Park-and-Ride-Parkplatz als zusätzlicher Halt entstehen, der die Parkplätze am Irrland entlastet und Besucherfahrzeuge aus der Innenstadt heraushält. Und am anderen Ende der Linie könnte die Strecke bis zum Europaplatz verlängert werden und dort Bahnreisende und Buspilger abholen.
 

Erfreuliche Nachrichten vom Arbeitsmarkt

Der Sozialausschuss beschäftigte sich mit der Arbeit der Caritas im Zuge des LEADER-Projektes „Unser Dorf ist stark durch Vielfalt“, das Saskia Elders und Gerrit Herrmans ausführlich vorstellten. Das erste Jahr war von dem Aufbau von Netzwerken und der Unterstützung der Akteure vor Ort geprägt.
Man wolle so neue Ansätze der Integration in den Ortschaften stärken, die Bildungs- und Arbeitsmarktperspektiven verbessern, Betriebe beraten, wie sie Migranten einstellen können. Dabei sei man mit dem Jobcenter im engen Austausch, gehe zur passgenauen Besetzung von Stellen auch in die Betriebe. „Wir sind aber darauf angewiesen, dass es sich rumspricht“, so Elders.
Eine wesentliche Frage des Tages war, ob die Diakonie im Kirchenkreis Kleve zur Finanzierung ihrer Drogenberatung einen erhöhten Zuschuss auf 10 Cent pro Einwohner und Jahr erhalten soll. Im vergangenen Jahr hatte der Ausschuss den Antrag wegen des bevorstehenden Doppelhaushaltes noch zurückgestellt.
Für die Diakonie stellte Petra von Bergen die Beratungsarbeit vor. Natürlich gebe es für die kostenlosen Beratungen durch die sechs Fachkräfte (bei insgesamt 3,5 Stellen zur Suchtvorbeugung) schon eine Umlage vom Kreis aus, aber die Träger müssten einen Teil der Kosten selber tragen. „Die sind aber höher, als sie für uns vertretbar sind“, so van Bergen.
Die Beratung von Konsumenten, Suchterkrankten und Angehöriger Suchterkrankter in Geldern sei deutlich gestiegen.
Insgesamt seien 2018 495 Personen zur Beratung gekommen – davon aus Kevelaer 7,64 Prozent. Außerdem arbeite man verstärkt in der Prävention und Suchtvorbeugung. Man habe dabei mehr als 4800 Kontakte im Kreis durch die Fachstelle für Suchtvorbeugung bedient. Gerd Engler, Leiter des Fachbereichs Soziale Hilfen bei der Caritas im Kreis Kleve, ergänzte die Aussagen mit der Darstellung der Caritas-Arbeit in diesem Bereich.
SPD und Grüne signalisierten, dem Antrag sofort zuzustimmen, die anderen Parteien wollten sich in den Fraktionen beraten. Dementsprechend soll der Antrag im nächsten Sozialausschus beschlossen werden und in den Haushaltsausschuss gehen. Alle Parteien ließen aber Sympathie für das Anliegen durchblicken.
Flüchtlingshilfe
Der Ausschuss diskutierte auch den „Seebrücken“-Ratsbeschluss, demzufolge sich Kevelaer mit den Flüchtlingen öffentlich solidarisch erklärt und sich gegen die Kriminalisierung der Seenotrettung öffentlich positioniert hat. Die Stadt hatte sich dabei auch bereit erklärt, zusätzlich zur Verteilungsquote von Schutzbedürftigen unkompliziert und schnell Seenotgerettete aufzunehmen.
In einem Katalog für Kommunen sind weitere fünf Punkte aufgeführt, wie man Flüchtlinge in Seenot unterstützen kann – unter anderem über die aktive Unterstützung der Seenotrettung durch eine Patenschaft für ein Seenotrettungsschiff, die Unterstützung zusätzlicher Aufnahmeprogramme und die Beteiligung an einem europaweiten Bündnis „Sichere Häfen“. Der Grüne Ulrich Hünerbein-Ahlers warb für diese insgesamt fünf Punkte, um mehr für die in notleidenden Menschen zu tun. Die anderen Parteien zeigten sich skeptisch, was diese Punkte denn nun in der Praxis konkret bedeuten sollen. Entsprechend wurde das Ansinnen mehrheitlich zurückgewiesen.
Arbeitsmarkt
Erfreuliches hatte der Fachbereichsleiter „Soziales“, Ludger Holla, bei der Vorlage des Berichts zur „Grundsicherung für Arbeitssuchende“ für den August zu berichten. Man habe einige Vermittlungserfolge erzielen können. Die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sei im Vergleich zum Vormonat um 15 Prozent gesunken. „Das Jobcenter hat da gute Arbeit geleistet“, so Holla.
Der Beurteilung schloss sich die Politik an. Allerdings deutet nach Auffassung der Verwaltung die Verlangsamung der guten Entwicklung darauf hin, dass die Abschwächung der Wirtschaft langfristig durchaus wieder zu mehr Bedarfsgemeinschaften führen kann.
Hausmeister reicht zur Betreuung der Flüchtlingsunterkunft
Positiv wurde von den Sozialausschussmitgliedern auch gewertet, dass sich Land, Bund und Europäische Union mit insgesamt vier Millionen Euro an der Umgestaltung der früheren Virginia-Satir-Schule zu einer Jugendberufsagentur beteiligen. Die Förderquote liege da bei 90 Prozent, die Stadt Kevelaer muss dazu also noch 10 Prozent an Eigenleistung bereitstellen. Inhaltlich sei man mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Kreis Kleve an der Ausgestaltung des Projekts dran, bestätige Ludger Holla.
Der Ausschuss sprach sich nach kurzer Diskussion auch dafür aus, den Vertrag mit der Sozialbetreuung und den Sicherheitsdienst an der bisherigen Flüchtlingsunterkunft am Sporthotel über Ende September hinaus nicht weiter zu verlängern. Die Menschen dort sollen von einem Hausmeister betreut werden.
Nur noch 60 Flüchtlinge im Sporthotel
Zurzeit seien dort nur noch um die 60 Flüchtlinge untergebracht, machte Holla klar. Mit dem Ankauf der Immobilien an der Karl-Leisner-Straße und dem Heiligenweg habe man eh den Schritt in Richtung dezentrales Wohnen der Menschen beschritten.
Und in Kevelaer selbst gebe es Einrichtungen mit ähnlichen Belegungszahlen, die von einem Hausmeister betreut würden. Die Entscheidung bedeutet, dass die Kosten von jährlich 168.000 Euro entfallen. Demgegenüber stehen die neuen Personalkosten in Höhe von gut 46.000 Euro.
Einstimmig sprach sich der Ausschuss am Ende auch dafür aus, dass die Verwaltung ein Maßnahmen- und Handlungskonzept zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Kevelaer und in den Ortschaften erstellen soll.

Das Gesundheitswesen krankt

“Der frühe Vogel fängt den Wurm”, dem Geist des Sprichworts folgend, hatten sich rund 80 Teilnehmer schon recht früh zum Zukunftsforum “Gesundheit” im Hotel Klostergarten zusammengefunden. Zu dem Treffen hatte die SPD-Fraktion im Kreis Kleve eingeladen.
Man habe dieses wichtige Thema “”Gesundheit” schon länger auf dem Schirm und wolle über solche Diskussionen und Impulse wie an diesem Tag als Partei „diesen emotionalen Kümmer­aspekt wieder packen“, erklärte der SPD- Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Jürgen Franken.
Im Jahr 2013 habe man mit verschiedenen Trägern einen gemeinsamen Gesundheitsbericht verfasst, sagte Norbert Killewald, SPD-Unterbezirksvorsitzender und Mitverfasser des Berichts. Die Beteiligten hätten das auch jetzt angestrebt, aber „der Kreis hat da geblockt“. Entsprechend habe man sich dazu entschlossen, die Beteiligten im Gesundheitswesen an einen Tisch zu bringen und die Ergebnisse in einem Dokument der Öffentlichkeit vorzustellen.
Regionale Experten
Aus diesem Grund hatte die Fraktion zahlreiche Akteure aus dem Gesundheitsbereich der Region eingeladen, um die diversen Aspekte des Themas auch beleuchten zu können. Das Impulsreferat hielt die Bielefelder Professorin für Gesundheitswissenschaften, Kerstin Hämel, die unter anderem die Bedeutung der quartiersnahen Versorgung und die Notwendigkeit der stärkeren Steuerung und Koordinierung der einzelnen Bereiche im Gesundheitswesen unterstrich.
Im Anschluss daran kamen an acht Thementischen die regionale Expertinnen und Experten zu Wort – darunter alle drei im Kreis Kleve tätigen Krankenhausträger mit dem Pro-Homine-Geschäftsführer Johannes Hartmann, dem Pflegedirektor Andreas Kohlschreiber für das Clemens-Hospital und Thomas Peters, Regionaldirektor des Kevelaerer Marienhospitals.
Daneben schilderten der stellvertretende AOK-Regionaldirektor Bruno Overkamp, Alexia Meyer für den Caritasverband Kleve, Regina Schüren für den Caritasverband Geldern-Kevelaer sowie Christian Nitsch als Inhaber der Clivia-Gruppe die Lage in ihrem jeweiligen Bereich.
Am Nachmittag fasste Norbert Killewald die Ergebnisse der Diskussion ausführlich zusammen. Es sei deutlich geworden, dass Gesundheit und Pflege ein wachsender Markt in den nächsten dreißig Jahren sein werden, so Killewald. So würden kreisweit 633 Pflegeplätze bis 2025 fehlen – das bedeute den Bau von acht bis zehn neuen Altenheimen, sagte der SPD-Politiker.
In der Diskussion stellte sich auch heraus, dass es richtiggehende „weiße Flecken“ wie Issum oder Rheurdt gebe, wo gar keine Pflegeeinrichtugen existierten.
Die AOK habe klargemacht, dass ein Großteil der Krankenhausaufenthalte vermeidbar seien und zu häufig ambulante Dienste in der Notaufnahme verrichtet werden müssten. Die Hospitäler erhielten zu wenig an Investitionskostenbeihilfe. „Das Land muss die Steine bezahlen“, forderte Killewald. Die Finanzierung des Systems sei in allen Gruppen ein großes Thema gewesen – genauso wie die Personalsituation in der stationären und ambulanten Hilfe und das Problem der niedergelassenen Ärzte.
34 Hausarztstellen frei
In der Diskussion sei außerdem herausgekommen, dass kreisweit 34 Hausarztstellen unbesetzt sind. „Das ist eine große Zahl, die uns nicht kalt lässt.“ Schon jetzt zeige sich in Orten wie Kervenheim, welche Auswirkungen das für die Lebensqualität der Menschen habe. „Wenn wir da nicht einschreiten, sind das Probleme, die wir in zehn Jahren gar nicht mehr eingefangen bekommen.“
Es sei klar geworden, dass es einer hohen Flexibilität und Kreativität seitens der Arbeitgeber bedürfe, um Mitarbeiter zu halten oder zu gewinnen. Man versuche das über Dienstplan-Modelle und über Mitarbeiter aus Drittstaaten, meinte Christian Nitsch von der Clivia-Gruppe. „Aber selbst mit 1.100 Euro Ausbildungsvergütung im ersten Jahr gelingt es oft nicht, Ausbildungswillige zu halten.“ Die öffentliche Hand müsse dazu ergänzend die Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung, öffentlichen Nahverkehr oder bezahlbaren Wohnraum für Alleinerziehende verbessern.
In Sachen Schwangeren-Versorgung meinte Killewald: „Was mich erschreckt hat, war, dass wir kein Angebot für alle haben.“ Man erreiche nicht alle der 2.500 Schwangeren, da gebe es vor allem auch Sprachbarrieren.
Wichtig war bei diesem Thema auch die Diskussion um die Haftpflichtversicherung für Hebammen. „Da stellte sich die Frage, ob da Kommunen oder der Kreis nicht einspringen sollen.“ Daneben wurden auch Forderungen nach einer Senioren- und Pflegeberatungsstelle sowie einer Palliativstation im Kreis Kleve laut.
Am Ende des Forums dankte der SPD-Kreistagsvorsitzende Jürgen Franken den Teilnehmern für die konstruktive Diskussion. „Wir werden uns die Ergebnisse genau ansehen und für die nächste Legislaturperiode nutzen.“ Das Thema “Gesundheit” sei ein wichtiges Schwerpunktthema. An dem Thema zeige sich, „dass Politik anders gedacht werden muss, weniger parteipolitisch, sondern pragmatisch.“

Bürgermeister des Kreises Kleve zu Gast in Berlin

Wichtige Informationen aus erster Hand erhielten die Bürgermeister des Kreises Kleve bei ihrer Arbeitstagung in der Bundeshauptstadt Berlin. Dabei führten die Rathauschefs intensive Gespräche mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, dem Vorstand der Deutschen Bahn Ronald Pofalla und abschließend mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. So berichtete Finanzdezernent und stellvertretender Hauptgeschäftsführer des DStGB Uwe Zimmermann über die aktuellen Beratungen in Berlin zur für die Kommunen so wichtigen Grundsteuerreform. Zimmermann bestätigte noch einmal, dass die Bundesregierung eine neue Grundsteuer C für unbebaute, aber bebaubare Grundstücke einführen möchte, um den Kommunen ein Instrument in die Hand zu geben, auch für diese Grundstücke eine Wohnbauentwicklung zu ermöglichen.
Neben der aktuellen Entwicklung bei der Betuwelinie zwischen Emmerich und Oberhausen war vor allem die veraltete Infrastruktur des Niersexpresses (RE 10) wichtigstes Gesprächsthema beim Treffen mit dem ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten für den Kreis Kleve Ronald Pofalla. Pofalla unterstrich, dass erhebliche Investitionen in die Strecke nötig sind und aktuell die Planungen für ein elektronisches Stellwerk aufgenommen werden. Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn Werner Lübberink sicherte zu, die Bürgermeisterkonferenz über die aktuellen Entwicklungen zeitnah zu informieren.
Zum Abschluss trafen sich die Bürgermeister aus dem Kreis Kleve auf Vermittlung durch den CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff mit Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble, der in dem gut einstündigen Gespräch unter anderem mit den Themen Wahlrechtsreform und schnellere Planung und Umsetzung größerer Infrastrukturprojekte die Bürgermeister ermunterte, Entscheidungen mit Mut, Zuversicht und Freude im Interesse der Städte und Gemeinden zu treffen. Christoph Gerwers, Bürgermeister der Stadt Rees und Vorsitzender der Konferenz bedankte sich im Namen der Bürgermeister bei Stefan Rouenhoff, der an allen Gesprächen teilnahm, für die gute Vorbereitung der Konferenz in Berlin.

Den Plümpe-Platz aufwerten

In der vergangenen Woche haben wir die Ergebnisse der Online-Bürgerbefragung zur Neugestaltung des Peter-Plümpe-Platzes zusammengefasst. Bei dieser Befragung hat die Stadt Kevelaer aber auch mit Hilfe einer interaktiven Karte konkrete Detailverbesserungen abgefragt. Insgesamt 83 Bürger haben ihre Ideen in der interaktiven Karte festgehalten. Um diese Vorschläge soll es nun gehen.

Beim allgemeinen Aufwertungspotenzial wiederholen sich einige Botschaften der Meinungsabfrage: Großen Bedarf sahen die Kartennutzer bei der Verbesserung der Situation für Radfahrer auf dem Peter-Plümpe-Platz und im Umfeld des Platzes. Auch hier wurde angeregt, den Bereich zwischen Roermonder Platz und Rathaus neu zu gestalten und dort weitere Gastronomie anzusiedeln. Die Pilgerankunft sollte nach dem Wunsch der Teilnehmer verlegt und der Grünstreifen zur Marktstraße hin umgestaltet werden. Natürlich fand sich auch auf der interaktiven Karte der populäre Vorschlag wieder, vor dem Alten Rathaus einen autofreien Aufenthaltsplatz für Hochzeitsgesellschaften anzulegen. Und auch bei diesem Umfrageformat regten die Teilnehmer eine bessere Qualität und Sauberkeit der öffentlichen Toiletten an, den Ausbau des freien WLANs und konsequente Barrierefreiheit.

Fahrradinfrastruktur

Konkret wurden die Teilnehmer dann in den einzelnen Themenbereichen. So forderten sie beispielsweise zur Fahrradinfrastruktur, Fahrradwege durch eine rote Markierung besser zu kennzeichnen, um die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen. Hierfür sei auch ein expliziter Radweg sinnvoll, der so bislang fehlt. Um wildparkende Räder zu verringern, wünschten sich die Teilnehmer außerdem weitere Abstellmöglichkeiten – Vorschläge waren neben dem Rathaus, in Geschäftsnähe an der Busmannstraße, im Bereich des Grünstreifens zur Marktstraße hin und zwischen Rathaus und Roermonder Platz.

Fußgängerfreundlichkeit

Auch um die Fußgängerfreundlichkeit haben sich die Teilnehmer Gedanken gemacht. So wurden die Marktstraße und die Busmannstraße als Fußgängerzonen vorgeschlagen. Allerdings gab es für die Marktstraße auch die Ideen, das Shared-Space-Konzept des Roermonder Platzes fortzusetzen oder diese in eine Einbahnstraße umzuwandeln. Die Nutzung der Annastraße könnte auf Anwohner und Lieferverkehr begrenzt werden – was jedoch nicht bei allen Teilnehmern auf Gegenliebe stieß. Neben dem Rathaus wurde ein Fußgängerüberweg über die Marktstraße in die Diskussion gebracht. Die weitergehende Anregung, den gesamten Innenstadtbereich für Kraftfahrzeuge unattraktiv zu machen, fand sogar mehrheitliche Zustimmung.

Gastronomie

Ein Einkaufszentrum auf dem Plümpe-Platz lehnten die Teilnehmer hingegen mehrheitlich ab, auch wenn einige diesem Vorschlag etwas abgewinnen konnten. Während Gastronomie zwischen Rathaus und Roermonder Platz vielen wie berichtet willkommen ist, stieß der Gedanke an eine Café-Kette oder gar eine Fastfood-Kette auf dem Platz auf viel Resonanz, bei der sich allerdings Pro und Kontra die Waage hielten. Eine weitere Anregung bestand darin, im Bereich der Grünfläche im Norden eine Picknick-Ecke oder eine mobile Bestuhlung für wechselnde Streetfood-Anbieter einzurichten.

Grünflächen

Grünflächen waren überhaupt ein wichtiges Stichwort für die Teilnehmer der Kartenumfrage. Eine „grüne Gestaltung“ des Platzes stieß bei den meisten auf Gegenliebe. Die Aufwertung der bestehenden Grünflächen und die Anpflanzung weiterer Bäume wurden ebenso angeregt wie ein kleiner Park im Norden des Platzes. Mobile Pflanzgefäße könnten helfen, den Platz weiterhin multifunktional nutzbar zu halten, so eine weitere Anregung. Auch Kräuterbeete mit Infotafeln wurden vorgeschlagen. Und: Auf dem Rathaus könnten Pflanzen installiert werden, ganz im Stil des Künstlers Friedensreich Hundertwasser.

Hochbebauung

Ähnlich wie beim Thema Einkaufszentrum löste die Frage nach einer neuen Bebauung generell zahlreiche Pro- und Kontrastimmen aus. Einige, die eine Bebauung guthießen, regten eine Häuserzeile entlang der Marktstraße mit Wohn- und Geschäftsbebauung an. Andere sprachen sich dafür aus, das Rathaus mit einem gläsernen Übergang über die Grünanlage hinweg zu verlängern und im Erdgeschoss Gastronomie anzusiedeln. Und wieder andere regten eine Markthalle am Standort des Wochenmarktes an, die auch für Veranstaltungen genutzt werden könnte.

Parkflächen

Trotz der hohen Kosten, die eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Tiefgarage ergeben hat, wünschen sich einige Kevelaerer diese Lösung, um Parkplätze zu erhalten, den Platz aber autofrei gestalten zu können. Andere forderten zumindest, die Parkfläche zu halbieren und die Nordhälfte anders zu nutzen. Wenngleich einige Teilnehmer sich auch für die weitere Nutzung als Parkplatz aussprachen, so dominierten doch die Wünsche, die eine autofreie oder zumindest autoarme Innenstadt begünstigen. Mit Blick auf die zunehmende Elektromobilität gab es unterschiedliche Vorstellungen, wo Ladebereiche für Elektroautos und Elektrofahrräder eingerichtet werden sollten: vor der Polizei, hinter dem Rathaus oder gleichmäßig über die Parkfläche verteilt.

Bänke, Brunnen und mehr

Auch für die von vielen geforderten zusätzlichen Sitzgelegenheiten gab es unterschiedliche Anregungen, beispielsweise an der Grünfläche im Norden und vor der Sparkasse. Der dortige Brunnen könnte den Teilnehmern zufolge durch eine LED-Beleuchtung aufgewertet werden oder sogar die Möglichkeit bekommen, dass Kinder im Wasser spielen können. Auch ein zweiter Brunnen vor dem Rathaus wurde als Idee geäußert, ebenso wie der Wunsch, auf dem Platz Trinkwasserspender zu installieren.

Ob auch ein Kinderspielplatz auf den Platz gehört, darüber gab es keine Einigkeit. Viele verwiesen auf den nahegelegenen Spielplatz auf dem Mechelner Platz, den man ja besser ausschildern könne. Die Installation von Fitnessgeräten sahen ebenfalls viele kritisch.

Kirmes und Feste

Emotional behandelt wurde auch das Thema Kirmes. Während vielen Kevelaerer der Kirmesstandort wichtig ist (s. Bericht vergangene Woche), gibt es auch zahlreiche Fürsprecher, die betonen, die Gestaltung des Platzes dürfe nicht allein dadurch bestimmt werden. Den Peter-Plümpe-Platz als Veranstaltungsplatz noch intensiver zu nutzen, fand dagegen klaren Zuspruch – beispielsweise für ein Open-Air-Kino.

Unter den sonstigen Ideen fanden sich noch eine Reihe kreativer Anregungen, beispielsweise der Wunsch nach Nisthöhlen und Insektenhotels, einer Fassaden- und Dachbegrünung des Rathauses sowie ein E-Roller-Verleih.

Auch diese Bürgerbeiträge sollen in die Gestaltungsvorschläge einfließen, die nun ausgearbeitet werden und anschließend bei einem Bürgerworkshop diskutiert werden sollen, bevor am Ende der Rat der Stadt sich für eine Gestaltungslösung entscheidet.

Es ist vollbracht

Die Atmosphäre wirkte gelöst, fröhlich und aufgeräumt – und insbesondere am zweiten abgeschlossenen Bauabschnitt der Hauptstraße herrschte am Samstag, 17. August 2019, viel Leben und Gedränge. Allgemein herrschte Zufriedenheit mit dem Belag der Straße, aber auch nostalgisch-wehmütige Töne waren zu hören.

Zahlreiche Bürger und Gäste aus dem Umland nutzten den verlängerten Geschäftstag zum Bummel. Einige Läden lockten mit besonderen Aktionen wie der Stadtrallye, bei der man an 75 Geschäften in der gesamten Stadt einen Buchstaben notieren konnte, um anschließend einen kompletten Begriff zu vervollständigen. Bei Foto Brell konnten sich Kinder fotografieren lassen, um anschließend einen Baustellen-Herzlutscher mit dem Bild des Maskottchens „Grubi“ zu erhalten.

Viele Aktionen

Grubi wurde von vielen Kindern zunächst vermisst und anschließend umso heftiger von denen gedrückt, die ihn entdeckten. Von offizieller Seite wurde ihm für seine Arbeit als „Wegbegleiter“ der Maßnahme ausdrücklich gedankt. In der Zwischenzeit wurden die Kleinen von Clown Pepe bespaßt, der mit seinem Rad und einer kleinen Schaufensterpuppe unterwegs war und mit seiner Tellerjonglage für Entzücken sorgte. Als Leckerei konnten sich die Kinder am Baustellen-Stand der Stadt den Bon für ein kostenloses Eis bei der „Gelateria Teatro“ um die Ecke holen.

Vor der Ladentür von „R&S Schuhe“ konnten die Kinder eine echte Echse oder eine Kornnatter vom Rheinberger TerraZoo berühren. Der fünfjährige Fabian war als Bauernhofkind da ganz entspannt. Seine Mutter Anja Baumanns hatte ein ähnlich entspanntes Verhältnis zur „neuen“ Hauptstraße. „Veränderung gehört zum Leben“, sah sie noch immer genug Flair in der Straße.

Einige kulinarische Stände wie der vom Weinhandel Nießen, dem „Kävelse Craft Beer“ von Thomas Molderings, der „Arribar“-Cocktailbar oder die Würstchen der Metzgerei Moeselaegen lockten bis in den Abend Menschen zum Plaudern und Feiern an.

Gute Resonanz zum Fest

Nina Muellemann verkaufte mit den Mädels von den VfR- „Showteenies“ vor der Galerie Kocken  Waffeln für die Anschaffung neuer Kleidung.“ Wir stehen hier seit elf Uhr, die Resonanz ist gut und die Kinder haben ihren Spaß“, sagte sie. Ihre Meinung zur Hauptstraße fiel nüchtern aus: „Ich finde es nicht so schön. Das Pflaster musste gewechselt werden, aber das Alte hatte was und ist nun verschwunden.“

Ähnlich sah es auch Petra Kaenders, die mit ihrer Tochter Louisa am „Nell“-Laden von Cornelia und Rainer Elbers Lose für das Wettener Hospiz kaufte, um kleine Preise zu gewinnen. „Es ist gewöhnungsbedürftig“, war auch da die Sehnsucht nach früher spürbar.

Clown Pepe unterhielt die Kinder. Foto: AF

Die Auswirkungen bewerteten die Geschäftsleute des Hauptstraßen-Abschnitts durchaus unterschiedlich. Die Baustelle hier ging ratzfatz, wir hatten da nicht die großen Bauchschmerzen mit“, fand Rainer Elbers. Sein Kollege Theo Ingelmann von „Suzanne Köhler“-Schuhmoden sah das differenzierter. „Im März haben wir das mit dem Umsatz sehr gemerkt“, erklärte er, war mit dem Ergebnis der Maßnahme aber zufrieden.

Fast euphorisch klang Norbert Heckens von der Interessengemeinschaft Hauptstraße. „Ich sage jedem, den ich treffe, die Straße ist klasse.“ Er räumte ein, „dass man über Aussehen diskutieren kann. Aber es ist funktionsfähig“, verwies er auf die offensichtlichen Vorteile für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen. Man müsse sich an alles erstmal gewöhnen.

Auch Stadtplaner Fritz Heckens war zufrieden: „Es ist schön geworden“, sagte er und hatte hinsichtlich des Timings keine Bedenken gehabt. „Im zweiten Teil war es geschmeidig, problematisch war es hauptsächlich im ersten Teil. Da fand man ja Dinge im Boden, mit denen man nicht gerechnet hat“, meinte er. Sein Eindruck war, dass „die Geschäftswelt im Frieden“ mit der Straße ist.

Sichtbare Vorteile

Von offizieller Seite dankte der stellvertretende Bürgermeister Johann-Peter van Ballegooy den Geschäftsleuten, den Bürgern und den Gästen der Stadt für ihre Geduld in den letzten gut zwei Jahren. Maßnahmen dieser Größenordnung sorgten halt für Beeinträchtigungen, jetzt sei die Hauptstraße wieder zugänglich und nach der großen Diskussion darüber seien die Vorteile sichtbar, hob auch er den „angenehmen“ Untergrund für Rollatoren und Rollstühle hervor.

Die Straße sei jetzt bis auf ein paar Kleinigkeiten wie den Lampen so gut wie fertig, sagte van Ballegooy und blickte auf die kommenden Projekte der Stadterneuerung schon mal voraus. Denn jetzt stehen noch zwei große Projekte in den kommenden Jahren an: der Kapellenplatz und der Peter-Plümpe-Platz.