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In der Diskussion um ein dynamisches Parkleitsystem für Kraftfahrzeuge meldet sich ein Leser zu Wort

Parkleitsystem für Kevelaer?

„Was unterscheidet eigentlich Kevelaer von seinen Nachbarstädten Geldern und Straelen? Richtig: Der Umgang mit dem Thema Radfahren. Während dort seit einiger Zeit in Planung und in der Realität zunehmend diesem Teil der menschlichen Fortbewegung erheblicher Raum eingeräumt wird, schläft Kevelaer nicht nur, sondern es tut (bewusst?) fast nichts.

Unmut über die Umgestaltung der Innenstadt reißt nicht ab

Handel kritisiert Stadt und Bezirksregierung

Obwohl der Rat die Weichen für die zukünftige Entwicklung des Peter-Plümpe-Platzes längst gestellt hat, die Gewinner des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs feststehen und bald an der Konkretisierung ihrer Entwürfe arbeiten dürften, geben die Gegner*innen der Umgestaltung nicht auf. Im Mittelpunkt der Kritik steht nach wie vor der Wegfall von Parkplätzen im nördlichen Teil des Platzes.

Umbau der Innenstadt soll aufgeschoben werden. Verwaltung befürchtet Wegfall der Förderung

FDP fordert Moratorium für Peter-Plümpe-Platz

Mit einem Antrag, der vom 1. März 2021 datiert ist, beantragt die FDP-Ratsfraktion ein Moratorium für den Peter-Plümpe-Platz, über das der Rat entscheiden soll. Der Antrag steht auf der Tagesordnung für die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HuF), dem der Rat bis auf Weiteres aufgrund der Corona-Pandemie die Entscheidungsgewalt übertragen hat. Der HuF tagt am 18. März im Bühnenhaus in öffentlicher Sitzung.

Leserecho zur Neugestaltung des Peter-Plümpe-Platzes

Wie aus einem großen Platz zwei Plätzchen werden

In die Diskussion um die Neugestaltung des Peter-Plümpe-Platzes meldet sich ein Leser zu Wort:

Wie es weiter geht: Der Umbau des Peter-Plümpe-Platzes soll 2023 starten

Die drei Sieger des „Freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs“ zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes stehen seit vergangener Woche fest. So weit, so gut. Doch nun muss weiter selektiert werden. Zwar sind die ersten Bagger noch in weiter Ferne, der weitere Auswahlprozess soll aber recht zügig vonstatten gehen. Bereits zum 1. Mai 2021 soll der Auftrag an das Gewinner-Unternehmen erteilt werden, wie Stadtplaner Franz Heckens mitteilt. Er klärte nun auch über das weitere Vorgehen auf.

Was nach der Preisgerichtssitzung nun noch aussteht, ist das Vergabeverfahren der Stadtverwaltung. Hierbei geht es um eine Punktevergabe, deren Ergebnis am Ende darüber entscheidet, welcher Entwurf den Zuschlag erhält. Im gesamten Bewertungsprozess hat jeder der drei Siegerentwürfe die Chance, maximal 100 Punkte zu erreichen. Für Platz 2 und 3 ist dies nun bereits nicht mehr möglich. Denn die Vergabe der ersten 50 möglichen Punkte je Entwurf ergibt sich aus der Platzierung, die nach der Preisgerichtssitzung festgelegt wurde. Demnach hat der 1. Platz 50 Punkte, der 2. Platz 30 Punkte und der 3. Platz 20 Punkte erhalten. Im Rahmen des Vergabeverfahrens gibt es für alle drei Entwürfe jetzt noch die Chance, je 50 Punkte abzuräumen. 

Auch für den aktuell Drittplatzierten gibt es also noch die Möglichkeit, den Zuschlag zu erhalten. Dass diese Chance nicht ganz unrealistisch ist, lässt Bürgermeister Dominik Pichler durchblicken. Mit Blick auf die damalige Entscheidung zur Umgestaltung des Rathauses sagt er augenzwinkernd: „Das Rathaus hier ist der dritte Platz.“

Der Entwurf wird angepasst

Sobald der Siegerentwurf feststeht, wird dieser der Öffentlichkeit präsentiert und bis zum Herbst angepasst. In dieser Phase können sich die Bürger*innen zum Entwurf äußern, der Gestaltungsbeirat wird einbezogen und auch mit der Politik finden Besprechungen statt. „Wir werden zum Herbst hin zu einem Ergebnis kommen – hoffentlich“, sagt Heckens. In dieser Phase sei die Flexibilität des Sieger-Unternehmens gefordert, da noch Veränderungen und Anpassungen vorgenommen werden müssen (das sei übrigens bei jedem der drei Siegerentwürfe der Fall).

Zum 30. September 2021 müsse dann, so Heckens, der Förderantrag gestellt werden, dessen Bewilligung im Frühjahr 2022 erwartet werde. Möglicherweise müsse man aufgrund der Summe „zwei Anträge stellen und dann Bauabschnitte bilden.“ 2023 soll der Umbau dann frühestens starten. 

Und um einer möglichen Sorge bereits vorzugreifen, erklärt Ordnungsamtschef Ludger Holla: Da der Peter-Plümpe-Platz nicht gleichzeitig in seiner kompletten Fläche aufgerissen wird, soll die Kirmes während der Bauphase in verkleinerter Form auf dem jeweils nicht aufgerissenen Teil stattfinden. 

Jetzt gibt’s die Pläne im Detail

Mit Spannung war die Veröffentlichung der verschiedenen Entwürfe zum Wettbewerb um die Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes in der Wallfahrtsstadt erwartet worden. Am Montag, 22. Februar 2021 hatte die Sitzung des Preisgerichts stattgefunden und das KB hatte die Namen der drei Erstplatzierten und erste Pläne und Ansichten veröffentlicht. Seit dem heutigen Donnerstag hat die Stadt auf ihrer Internetseite alle elf Wettbewerbsbeiträge im Detail mit den jeweiligen Plänen sowie jeweils einem Erläuterungstext veröffentlicht. Noch in dieser Woche soll das Protokoll der Preisgerichtssitzung folgen.

Im nächsten Schritt findet ein Verhandlungsverfahren mit den ersten drei platzierten Büros statt, in dem der Auftragnehmer abschließend ermittelt wird.

Anschließend startet die Ausarbeitung der Planungsidee, welche im Wettbewerb skizziert wurde. Während der Ausarbeitung wird wieder ein enger Dialog mit allen Betroffenen, sowie Bürgerinnen und Bürgern und der Politik geführt. Ende des Jahres soll die Planung offiziell beim Fördergeber beantragt werden. Mit einer Realisierung könne vermutlich im Jahr 2023 begonnen werden, heißt es aus der Stadtplanung.

Den 1. Preis hat “Greenbox Landschaftsarchitekten, Köln” gewonnen.

Die Kölner Planer haben ihren Entwurf mit “Bürgergärten Kevelaer. Freiraum für Alle.” überschrieben. Leitidee und Ziel der Neugestaltung sei “ein multifunktionaler, grüngeprägter Stadtraum, der als Willkommens- und Verknüpfungspunkt das Stadtbild nachhaltig bereichert”, heißt es in der Erläuterung. In zentraler Lage zwischen bedeutenden Orten der Wallfahrt, umgeben von weltlichen Gebäuden und Bereichen wie den Rathäusern und der Fußgängerzone, sollen die “Bürgergärten Kevelaer” ein vielfältiger, wie repräsentativer Freiraum mt Aufenthaltsqualität für alle Generationen werden. Der Platz werden dazu in “verschiedene Nutzungsbereiche mit unterschiedlichen Freiraumtypologien gegliedert. Ein urbaner, multifunktioneller Bereich im Süden ist über den „Bürgerboulevard“ mit dem nördlichen, von Grünstrukturen geprägten Abschnitt, verbunden. Wie ein Mosaik werden die nutzbaren Flächen und Angebote in diese Grundstruktur eingegliedert und ergeben somit ein klar definiertes, orthogonales Gesamtkonzept”.
Der vollständige Erläuterungstext findet sich auf der Internetseite der Stadt.

Den 2. Preis hat “lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh, München” gewonnen.

Die Planer aus München heben zunächst auf die “besondere Rolle” des Peter-Plümpe-Platzes ab. Diese sei durch die zentrale Lage im “Schwerpunkt” des “innerstädtischen Wegedreiecks von Kevelaer” gekennzeichnet, werde durch “die seitlich angelagerten öffentlichen Nutzungen unterstrichen”, “durch Großparkpatz und Bushaltestellen belebend gefördert” und ergebe sich schließlich “auch durch seine, für das Weichbild von Kevelaer doch ungewöhnliche Größe”. Diese Größeunbebaut zu erhalten ist – mit blick auf die Kirmes – ein zentrales Thema dieses Entwurfes, eines “Konzeptes mit zwei prägenden Elementen – dem Teppich und den Baumhallen”. Der Teppich, auch “Stadtboden” genannt, meint eine in den Plänen gut erkennbare Pflasterung in dunkelrotem Straßenklinker, der in Mustern Nutzungen wie Fahrgassen, Stellflächen oder besonders reservierte Bereiche markiert. Ausgehend von den bereits vorhandenen Baumfeldern werden im Entwurf “Baumhallen” mit jeweils unterschiedlichen Charakteren entwickelt, die zu Aufenthalt oder Rats einladen sollen.
Der vollständige Erläuterungstext findet sich auf der Internetseite der Stadt.

Den 3. Preis hat “Trüper, Gondesen und Partner / TGP Landschaftsarchitekten BDLA, Lübeck” gewonnen.

“Der Peter-Plümpe-Platz wird ein Platz für ALLE!”, jubeln die Planer aus Lübeck. Im “Kontext zur Altstadt” wollen sie einen öffentlichen Raum entwickeln, der durch Inseln mit bestehenden und neuen Bäumen in fließend ineinander übergehende Teilräume unterteilt wird. Der zentrale Platz mit Parkmöglichkeiten dient auch als Veranstaltungsplatz, vor altem und neuem Rathaus sollen kleinere Pläze entstehen, die durch Bäume bzw. Stauden und Gräserbepflanzung flankiert werden. Ein wichtiges Element dieses Entwurfes ist  der verkehrsfreie Aufenthaltsplatz in der nördlichen Platzhälfte, der hier als “Gute Stube” der Stadt Kevelaer bezeichnet wird und Fontänenfeld, Themenspielplatz und beschattete Bänke anbietet. “Die offene und großzügige Platzfläche mit seinen unterschiedlichen Raumsequenzen und ihren Funktionen spiegelt die Dynamik des Stadtlebens wider. Der Peter-Plümpe-Platz ist der weltliche Kristallisationspunkt der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Es ist ein Platz des Ankommens, der Orientierung und des Aufenthalts für alle Bürger der Stadt. Mit dem Wochenmarkt, Festen und der jährlichen Kirmes ist der Platz ein Ort der besonderen Erlebnisse”, umreißen die Lübecker Planer ihre Zielsetzung.

Der vollständige Erläuterungstext findet sich auf der Internetseite der Stadt.

Dort sind ebenfalls weitere Entwürfe aufgeführt, die vom Preisgericht nicht platziert wurden.

Siegerentwürfe für den Peter-Plümpe-Platz stehen fest

Weißer Rauch wurde in der Wallfahrtsstadt nicht gesichtet, dennoch: Die Preisgerichtssitzung zum freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb für die Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes in Kevelaer sei erfolgreich beendet worden, hieß es am Montagabend vom Kevelaerer Abteilungsleiter der Stadtplanung, Franz Heckens.

Drei Siegerentwürfe konnten demzufolge “mit großer Mehrheit ermittelt werden”. Von den 11 Wettbewerbsbeiträgen seien folgende Sieger prämiert worden:

1. Platz: GREENBOX Landschaftsarchitekten, Köln
2. Platz: lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh, München
3. Platz: Trüper, Gondesen und Partner/TGP Landschaftsarchitekten BDLA, Lübeck

Alle Wettbewerbsbeiträge mit den Vorprüfberichten sollen im Laufe des Dienstags, 23. Februar,  veröffentlicht werden. Im Laufe der Woche werde das Protokoll der Preisgerichtssitzung mit der kommentierenden Wertung der Siegerentwürfe erwartet und ebenfalls veröffentlicht, so Heckens weiter. Im nachfolgenden Verhandlungsverfahren werde aus den drei Siegerbüros dann der Auftragnehmer für die spätere Ausarbeitung seines Entwurfs ermittelt.

Am Dienstagmorgen gab es eine Korrektur durch den Abteilungsleiter der Stadtplanung. Bei der Versendung waren die Bilder der Pläne des 2 und 3 Platzes vertauscht worden. Die drei Bilder unten enthalten jetzt die korrekte Beschriftung.

Preisgericht sichtet Entwürfe zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes

Was lange währt, wird endlich gut. So oder so ähnlich könnte man die aktuellen Entwicklungen in Sachen Peter-Plümpe-Platz betiteln. Die Rede ist zwar noch nicht vom ersten Spatenstich oder ähnlich gearteten Ereignissen, aber immerhin steht eine Sichtung der Entwürfe zur Neugestaltung des Platzes ins Haus. Franz Heckens, Abteilung Stadtplanung in Kevelaer, informiert über die neuesten Entwicklungen.

Am kommenden Montag, 22. Februar 2021, trifft sich das Preisgericht, um über die Entwürfe zur Neugestaltung des Peter-Plümpe-Platzes zu diskutieren. Am Ende des Tages soll es eine Entscheidung darüber geben, welche Büros im Rahmen des Planungswettbewerbes die besten Planungsideen für den Umbau des Peter-Plümpe-Platzes und der umliegenden Straßenzüge eingereicht haben. Im November 2020 haben elf Planungsbüros ihre Entwürfe und Ideen eingereicht. Im Dezember wäre ursprünglich darüber entschieden worden – die Corona-Pandemie verzögert diesen Prozess nun. Seitdem liegen die Pläne bei dem zuständigen Wettbewerbsbetreuer.

Das Preisgericht, das sich aus elf stimmberechtigten Preisrichter*innen, einigen Stellvertreter*innen sowie Sachverständigen zusammensetzt, kann coronabedingt auch jetzt nur zu einer Hybridveranstaltung zusammenkommen. Es werden nicht alle Teilnehmer*innen im Konzert- und Bühnenhaus anwesend sein. Alle Teilnehmer*innen des Preisgerichts werden am Montagmorgen, 22. Februar 2021, zum ersten Mal die eingereichten und anonymisierten Entwürfe sehen. Am Ende des Tages werden sich die Stadtplaner*innen und Politiker*innen entschieden haben, wer zu den drei Sieger*innen des Wettbewerbs gehört.

Entwürfe sind ab 23. Februar öffentlich zugänglich

Am Dienstag, 23. Februar 2021, werden sämtliche Entwürfe bereits auf der Internetseite der Wallfahrtsstadt Kevelaer der Öffentlichkeit präsentiert (www.kevelaer.de) – mit Angabe der Siegerentwürfe. Zu diesem Zeitpunkt fehlt allerdings noch das Protokoll der Preisgerichtssitzung mit den Beurteilungen und Wertungen zu den einzelnen Entwürfen. Daraus wird hervorgehen, welche Gründe zu den Entscheidungen geführt haben. Das Protokoll werde einige Tage später vorliegen und dann ebenfalls veröffentlicht werden, berichtet Heckens im Newsletter zur Stadtkernerneuerung.

Mit der Entscheidung des Preisgerichts wird noch nicht feststehen, welcher von den Siegerentwürfen tatsächlich umgesetzt wird. Das Planungsbüro, das den Auftrag für die weitere Ausarbeitung seines Entwurfs bekommt, muss erst durch ein Vergabeverfahren ermittelt werden. Dabei werden neben der Platzierung weitere Beurteilungskriterien herangezogen. „Die Richtlinien für Planungswettbewerbe geben vor”, so heißt es in dem Schreiben, „dass grundsätzlich jeder der Sieger die Chance bekommen muss, später zum Zuge zu kommen. Die Entscheidung fällt daher erst Ende April auf der Grundlage der Qualität des Entwurfs, aber auch der Qualifikation und Erfahrung der Planer und des Honorarangebots.”

Ab Mai solle dann der Entwurf weiter ausgearbeitet werden, so dass im Herbst ein Förderantrag bei der Bezirksregierung gestellt werden könne. In diesen Planungsprozess wird die Politik, der Gestaltungsbeirat und die Öffentlichkeit einbezogen.

Viele Beiträge in der Befragung

Die Kevelaererinnen und Kevelaerer machen reichlich Gebrauch von der Möglichkeit, ihre Meinung zur aktuellen Verkehrssituation in der entsprechenden Bürgerbefragung (das KB berichtete) zu äußern.

Vom kurzen Hinweis, etwa auf den schlechten Zustand eines Radweges oder komplizierte Verkehrslösungen, bis zum ausführlichen Statement zur Gesamtsituation ist alles dabei – und für Jedermann öffentlich einzusehen und zu kommentieren.

Auffällig ist zunächst, dass bislang kaum oder nur wenige Äußerungen kommen, die den Verkehr in den Ortschaften betreffen. Dafür beteiligen sich die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer umso eifriger, wenn es um die Innenstadt und dieser nahen Bereiche geht. Insgesamt geht es nach der Einschätzung derer, die die Beiträge verfassten, hauptsächlich um Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, und zwar in dieser Reihenfolge, zumindest wenn man die Zahl der insgesamt fast 200 Beiträge zugrunde legt, die, Stand Dienstagnachmittag, eingegangen sind.

Ein Votum lässt sich daraus allerdings noch lange nicht ableiten, denn die Legende erklärt, dass damit lediglich ein Bezug zu dem entsprechenden Thema hergestellt wird. Ob man in den Kommentaren auf Anregungen, Zustimmung oder Ablehnung stößt, ist damit nicht gesagt – die Befragung ist ja auch keine Abstimmung.

Die Themen “Bus- und Bahnverkehr sowie LKW- und Reisebusverkehr” spielen bislang eine untergeordnete Rolle. Mit dem Fähnchen „Sonstiges“ haben einige ihre Beiträge ebenfalls versehen – sie lassen sich allerdings in den meisten Fällen auch den entsprechenden anderen Rubriken der Verkehrsteilnehmer zuordnen.

Aufgrund der Komplexität haben wir uns entschlossen, bestimmte räumliche Bereiche im Kevelaerer Blatt einzeln zu beleuchten, jeweils nach dem aktuellen Stand der Befragung. Wie zu erwarten, gruppieren sich zahlreiche Anmerkungen um den derzeit wieder einmal heiß diskutierten Peter-Plümpe-Platz. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns daher mit dem direkten Umfeld.

Rund um den Peter-Plümpe-Platz geht‘s rund

Im bis dato einzigen Beitrag zum Thema Reisebusverkehr kommt die bisherige und auch für die Zukunft hier vorgesehene Ankunft der Reisebusse mit Pilgern nicht gut weg. „Der Busbahnhof vor dem Bahnhof wäre dafür besser geeignet“, ist hier zu lesen. Und zur größeren Entfernung heißt es: „Die Pilger schaffen das schon. Es ging ja früher auch. Die Busse könnten dann problemlos auf dem dafür vorgesehenen Europaplatz parken.“ Immerhin 19 andere Leser finden das auch, einer nicht.

Eine weitergehende Umgestaltung der Innenstadt wird in einem weiteren Beitrag gefordert, der bei drei „Gegenstimmen“ 23 Anhänger findet: „Wenn man jetzt die Innenstadt umgestaltet, sollte man Zeichen für die Zukunft setzen. Eine autofreie Innenstadt wäre unverwechselbar.“ Die Kirmes könne auf andere Plätze ausgeweitet werden.

Eine weitere Forderung betrifft den Parkbereich neben dem Rathaus zur Annastraße. Hier könne man „den von der Stadtverwaltung dringend benötigten Raum“ schaffen. „Sozialamt und Jugendamt wären somit auch fußläufig wesentlich einfacher zu erreichen“, heißt es hier und „die teure Miete am Hoogeweg wäre somit hinfällig“.

Ein weiterer Beitrag aus der Kategorie „Sonstiges“ fordert „gerne mehr Begrünung entlang von Straßen, um das Städtebild aufzuwerten“. Ein anderer Teilnehmer fordert den Bau von Wohn- und Geschäftshäusern zwischen Marktstraße und Peter Plümpe-Platz. „Das wird dem Verkehrsverein sicher nicht gefallen, aber irgendwie muss man Kevelaer ja attraktiv machen. Und das geht sicherlich nur durch eine große Vielfalt an weiteren Geschäften.“

Eine Tiefgarage unter dem Parkplatz des Kaufcenters hält auch jemand für sinnvoll: Sie wäre „an diesem zentralen und verkehrsgünstigen Platz (Zufahrt über die Gelderner Str.) sicherlich angebracht, der Peter-Plümpe-Platz müsste somit auch nicht als Parkplatz freigehalten werden und könnte sinnvoll und schön gestaltet werden.“ „Hier sollte ein Parkdeck entstehen“, heißt es in einem weiteren Beitrag, dieses sei im Gegensatz zu einer Tiefgarage „günstig zu errichten“.

Rund um den Peter-Plümpe-Platz gibt es in der Verkehrsbefragung viele Anregungen und Anmerkungen. Foto: KB-Screenshot

Eine Weiterführung der Busmannstraße, also ein „Durchstich“ Richtung Stadthotel, wird in einem weiteren Beitrag gefordert, „um den Roermonder Platz von diesem schrecklichen Verkehr zu befreien“.

In einem anderen Beitrag heißt es: „Die Marktstraße sollte als verkehrberuhigte Einbahnstr. wie die Bahnstr. funktionieren. Ab der Kreuzung Twistedener Straße / Kroatenstraße kann der Verkehr in Richtung Norden über die L361 oder über Egmontstr./B9 abfließen. Richtung Süden entsprechend über Lüllingen oder Ortsumgehung.

Zur Annastraße gibt es ebenfalls mehrere Beiträge: „Kaum zu glauben, wo man in Kevelaer überall 50 km/h fahren darf! In dieser engen Straße, in der auch Fahrradfahrer in der Gegenrichtung verkehren dürfen, sollte Tempo 30 eigentlich schon seit Langem selbstverständlich sein…“ „Durch die parkenden Autos und die enge Fahrbahn ist es hier sinnvoll, die Straße zu beruhigen.

Vor allem für Fußgänger und Fahrradfahrer wäre es eine Verbesserung.“ Auch die Querung der Hauptstraße stößt auf Unverständnis: „Es ist komplett unerklärlich, dass hier noch keine Poller stehen und der Verkehr die schöne Fußgängerzone queren kann. PKW haben dort nichts zu suchen.“ Die Annastraße diene aber auch als Verbindung zwischen Haupt-und Busmannstraße, findet ein anderer: „Dieses Stück der Annastraße sollte verkehrsberuhigt sein. Mehr Platz für Fahrräder und Fußgänger. Dazu reicht es schon, die Parkplätze am Seitenstreifen auf die andere Seite der Annastraße zu verlegen. Die Annastraße muss aber für den Autoverkehr freigegeben sein. Wichtig ist eine gute Verbindung zwischen Busmannstraße und Hauptstraße zu erhalten, damit Besucher der Stadt quasi einen „Rundgang“ durch die Innenstadt machen können.“

Was die ins Auge gefasste Sperrung der Busmannstraße vor dem Alten Rathaus angeht, ergibt sich ein interessantes „Abstimmungsbild“: Der Beitrag „Dieses Stück der Busmannstraße sollte für den Pkw-Verkehr durchlässig bleiben.“ findet dreimal Zustimmung, stößt aber 27 Mal auf Ablehnung.

Mehrfach und teils sehr ausführlich wird übrigens auch die Frage nach einer autofreien Innenstadt laut: „Warum kann der Innenstadtbereich nicht komplett für Autos gesperrt werden oder zumindest so umgerüstet werden, dass Fußgänger und Fahrradfahrer absolutes Vorrecht haben.

Brüssel hat das bspw. probeweise sehr schnell realisiert.“ In einem längeren Beitrag heißt es unter anderem: „Aus meiner Sicht sollte Kevelaer ein Verkehrskonzept versuchen, das den Stadtkern verkehrsberuhigt oder noch besser verkehrsfrei macht. Jeder, der mal einige Zeit bei Stassen gesessen hat, fragt sich doch, warum so viel PKW-Verkehr über die Marktstraße überhaupt sein muss oder warum die Linden- und Egmontstraße als Durchfahrtstraße genutzt werden muss und warum im Stadtkern nicht mehr verkehrsfreie Zonen eingerichtet sind.“

Diese Auflistung kann natürlich immer nur eine Momentaufnahme sein. Wer sich für weitere Details interessiert: https://www.buergerbeteiligung.de/kevelaer/.

Umgestalten oder so lassen?

Drei Betroffene, die sonst wohl als „nicht auf den Mund gefallen“ gelten dürfen, saßen in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Rande des Geschehens, als es um die Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes ging: Willi Gerats (FDP), Ulrich Hünerbein-Ahlers (Grüne) und Bürgermeister Dominik Pichler durften sich wegen ihrer Befangenheit zum Antrag der FDP-Fraktion, die Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes zu stoppen (das KB berichtete), nicht äußern. Für die Dauer der Aussprache und der Beschlussfassung zu dem Antrag der Freien Demokraten übernahm der frisch gewählte stellvertretende Ausschussvorsitzende Mario Maaßen (CDU) die Sitzungsleitung von Dominik Pichler.

Zuvor hatten sich in der Fragestunde für Einwohner drei Vertreter des Kevelaerer Einzelhandels zu den Plänen der Stadtverwaltung geäußert. Monika Schwarz, Inhaberin der Apotheke an der Ecke Anna- / Busmannstraße, erklärte, dass es mittlerweile eine Liste mit fast 800 Unterschriften für den Erhalt der Parkplätze auf dem Peter-Plümpe-Platz gebe, die der Stadtverwaltung vorliege. Sie wollte wissen, wo sich der Bürgerwille in den Planungen widerspiegle, ob er überhaupt berücksichtigt worden sei oder „als Störfaktor“ unter den Tisch fallen gelassen wurde. Schwarz fragte zudem, welche Vorstellungen es in der Politik, der Verwaltung und beim Kämmerer gebe, den Eigenanteil der Baukosten unter den Bedingungen der Corona-Krise zu erwirtschaften.

Bürgermeister Dominik Pichler ging noch einmal ausführlich auf das Beteiligungsverfahren zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes mit einer schriftlichen Befragung von 1000 Kevelaerer Haushalten, mehreren Bürgerworkshops, Onlinebeteiligung, Pavillon auf dem Peter-Plümpe-Platz und einer Befragung unterschiedlichster Interessengemeinschaften wie Anwohner, Schausteller, Gesellige Vereine und auch der Unternehmer ein. Daraus resultierten die fünf von einem Planungsbüro erarbeiteten Strukturvarianten, die insofern den Bürgerwillen breit widerspiegelten. Bezüglich der eingereichten Unterschriftenlisten erklärte der Bürgermeister, dass sich die Unterschriften entgegen der Erklärung der Initiatoren nicht auf die Parkplätze auf dem Peter-Plümpe-Platz, sondern gemäß der Überschrift pauschal auf die „Parkplätze in der Kevelaerer Innenstadt“ bezögen.

Die Kosten für die Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und Leerständen in der Innenstadt in Verbindung zu setzen, hält Pichler für abwegig. Und auch Kämmerer Ralf Püplichuisen hält es für kontraproduktiv, mit Blick auf die Corona-Pandemie die Planungen für den Peter-Plümpe-Platz aus finanziellen Gründen einzustellen. Zwar treffe die Krise auch den städtischen Haushalt hart, aber eine Einstellung öffentlicher Investitionen sei in der jetzigen Situation das falsche Signal.

Umgestaltung soll Mehrwert bringen

Optiker Benedikt Meyer von der Busmannstraße forderte im Namen der Kevelaerer Einzelhändler eine Garantie, dass mit dem Wegfall der Parkplätze kein Kundenrückgang einhergehe. Die Einzelhändler sperrten sich nicht gegen eine Umgestaltung des Platzes, dieser müsse jedoch einen solchen Mehrwert bekommen, dass deshalb mehr zusätzliche Besucher in die Stadt kämen, als aufgrund mangelnder Parkplätze wegblieben. Außerdem verwies Meyer auf einen Ratsbeschluss aus dem Jahre 2016, in dem es heiße, dass keine Parkplätze wegfallen sollten.

Dominik Pichler erläuterte, dass niemand eine Frequenzgarantie geben könne. Wenn ein funktionierender Parkplatz reiche, müsse man die Idee aufgeben, wer aber einen Platz mit Verweilcharakter haben wolle, der dann auch Besucher anlocken könne, müsse sich für den Weg der Entwicklung entscheiden.

Gemeinsam mit den beiden Verwaltungsspitzen der Stadtverwaltung, Franz Heckens und Ludger Holla, sowie der Stadtplanerin Mara Ueltgesforth, erläuterte der Bürgermeister, dass 2015/16 zunächst ein „Grundförderantrag“ gestellt worden sei, auf dessen Grundlage die Bezirksregierung entschieden habe, welche Kommune grundsätzlich in die Förderung aufgenommen werde. Danach folgten Einzelanträge zu bestimmten Maßnahmen, die nicht immer exakt dem Grundförderantrag entsprächen, erläuterten die Verwaltungsvertreter und führten den Kapellenplatz als Beispiel an.

Bürger und Besucher

Die Reduzierung der Parkplätze auf dem Peter-Plümpe-Platz resultiere im Übrigen nicht aus Vorschlägen der Verwaltung oder des Planungsbüros. Sie spiegle den aus der Bürgerbeteiligung hervorgegangenen Bürgerwillen wider. Bezüglich der Umsetzungskosten stellte die Verwaltung klar, dass man Kosten erst nach der Erstellung eines Planungsentwurfes beziffern könne. Die Teilnehmer des Planungswettbewerbes erhielten aber „klare Vorgaben“ und eine Umsetzung erfolge immer unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit. Die Bezirksregierung fordere bei jedem Förderantrag ein Testat des Kämmerers ein.

Der Bürgerwille war auch Thema für den Galeristen Tobias Kocken von der Hauptstraße. Er hält es für „Luxus, nur die Bürgerinnen und Bürger zu befragen“. Seiner Auffassung nach hätten auch Besucher von außerhalb befragt werden sollen, „denn die Besucher bringen letztlich das Geld nach Kevelaer“. Der Bürgermeister erklärte, die Wallfahrtsleitung als auch die Pilgerleiter seien als Kenner und Mitglieder einer der größten Besuchergruppen befragt worden, zudem habe beim Pavillon auf dem Peter-Plümpe-Platz jeder seine Ideen einbringen können. Insofern sehe die Verwaltung die Befragung als repräsentativ an.

Ablehnung bei einer Gegenstimme

Nachdem der Bürgermeister die Leitung der Versammlung an Mario Maaßen abgegeben hatte, gaben die Fraktionen ihre Stellungnahmen zum Antrag der FDP ab, den Jürgen Hendricks zuvor ausdrücklich begründet und erläutert hatte. Die CDU halte weiter an der Attraktivierung der Innenstadt fest, „denn der Peter-Plümpe-Platz und die anliegenden Straßen können eine Aufwertung vertragen“, erklärte CDU-Sprecher Michael Kamps. Deshalb wolle man mit den Planungen fortfahren und spreche sich gegen den FDP-Antrag aus. Auch Horst Blumenkemper (SPD) erklärte, seine Fraktion habe sich dafür ausgesprochen, die Planungen fortzusetzen. Wolfgang Röhr (Grüne) bedauerte zwar, dass sich seine Fraktion mit weitergehenden Vorstellungen nicht habe durchsetzen können, man wolle aber die Planungen auf der Grundlage eines „jahrelangen Beteiligungsprozesses“ jetzt nicht abbrechen und unterstütze den FDP-Antrag ebenfalls nicht. Johann-Peter van Ballegooy schloss sich für die KBV an. Auch seine Fraktion lehne den Antrag ab. Die Planungen sollten jetzt nicht mehr gestoppt werden.

Im Anschluss lehnte der Haupt- und Finanzausschuss den Antrag der FDP-Fraktion, die Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes und seines Umfeldes zu stoppen, neu zu überdenken und die augenblickliche Planung zu verwerfen mit 19 Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme ab.

Wie sehen die Vorgaben der Politik für den Wettbewerb zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes aus? Siehe entsprechenden Bericht auf unserer Website: https://www.kevelaerer-blatt.de/rat-beschliesst-vorgaben-fuer-den-peter-pluempe-platz/.