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Neben Konzerten der Drehorgelspieler und -spieleinnen im Gelder Dyck und in der Basilika ist auch eines im Solegarten St. Jakob geplant. Foto: privat
Vom 14. bis 16. Juli 2023 dreht sich alles um die Orgeln

Erstes Kevelaerer Drehorgelfest

Zum ersten Mal findet vom 14. bis zum 16. Juli 2023 das kostenlose Kevelaerer Drehorgelfest statt, das ein beeindruckendes Spektakel für Musikliebhaber und Kulturinteressierte verspricht.

Die Teilnehmenden der Orgelführung bestaunten die Seifert-Orgel in der Basilika und ließen sich von Gottfried Mülders und Paul Lammers (hinten) spannende Details erläutern. Foto: gee
Das Kevelaer Marketing lud zur Orgelführung am Ostermontag ein

Die Seifert-Orgel im Fokus

Eine Orgelführung in der Marienbasilika lockte am Ostermontag einige Menschen in die Stadt, um sich auf den neuesten Stand der Renovierungsarbeiten an der Seifertorgel in der Basilika zu bringen.

Die Seifert-Orgel in der Kevelaerer Marienbasilika steht bei der Gästeführung im Mittelpunkt. Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer
Gästeführung rund um die Seifert-Orgel in der Kevelaerer Marienbasilika

Orgelspaziergang am Ostermontag

Die Kevelaerer Marienbasilika beherbergt eine besondere Orgel, nämlich die größte deutsch-romantische Orgel der Welt. Am Ostermontag, 10. April 2023, haben Interessierte nun die Möglichkeit, die Orgel bei einer speziellen Gästeführung aus der Nähe anzuschauen.

Paul Lammers (l.) und Levin Ripkens. Foto: bee
Levin Ripkens und Paul Lammers starten ihr neues Projekt

Neue Konzertreihe „Pipes & Strings“ entsteht

Am Samstag, 4. März 2023, begannen Levin Ripkens (32) und Paul Lammers (22) mit den Proben für ihr neues Projekt „Pipes & Strings“.

Verein veranstaltet exklusives Event in der leeren Basilika-Orgel

Weinprobe im dritten Stock

Dass Elmar Lehnen von lauter Pfeifen umgeben ist, ist für ihn nicht neu. Schließlich ist der Mann Organist. Aber dass die Pfeifen ihm am Spieltisch in der Basilika so nah auf die Pelle rücken, ist auch für ihn ein Novum.

Die Seifert-Orgel in der Basilika ist die größte deutsch-romantische Orgel der Welt. Und momentan eine Baustelle.

Die Königin wird restauriert

Es ist wie eine Operation am offenen Herzen, die gerade in der Kevelaerer Marienbasilika durchgeführt wird: Mitten im Wallfahrtsbetrieb wird die große Orgel, deren Klang nicht aus dem Gottesdienst wegzudenken ist, restauriert und erweitert. Eine Aufgabe, die noch bis in das kommende Jahr dauern wird.

Ministerin übergab Förderbescheid

630.000 Euro für Seifert-Orgel

Große Freude in der Wallfahrtsgemeinde St. Marien: Mit dem stattlichen Förderbescheid, den Ministerin Scharrenbach am Mittwochmittag überbrachte, scheint man dem angestrebten Ziel des Orgelbauvereins der Gemeinde ein gutes Stück nähergekommen zu sein.

„Eigentlich wollte ich schon nach zehn Jahren aufhören“

Als Ellen Killewald am Wochenende von ihrer Tochter unter einem Vorwand in die Kirche gelockt wurde, ahnte die Winnekendonkerin noch nichts von der Überraschung, die ihre Kinder für sie vorbereitet hatten. Denn eigentlich, verrät die 87-Jährige, möge sie es gar nicht, im Mittelpunkt zu stehen. Da kam sie nun allerdings nicht mehr dran vorbei. In einem Gottesdienst wurde am Samstag ihre 50-jährige Tätigkeit in der Kirchenmusik gefeiert – gekrönt von der Übergabe der Cäcilien-Medaille, die vom Bistum Münster in Anerkennung für ihre Verdienste verliehen wird. Ihre Begeisterung für die Musik entdeckte Killewald bereits in Kinderjahren. Ihr Lehramtsstudium sowie die Tätigkeit als Musiklehrerin rückten die Musik immer weiter in den Lebensmittelpunkt.

Mit elf Jahren begann Ellen Killewald, die in Bingen am Rhein aufwuchs, Klavier zu spielen. Mit 16 Jahren kam sie an die Orgel und entschied sich nach dem Abitur, in Mainz zu studieren – Musik und Englisch auf Lehramt, Orgel im Hauptfach. Einige Jahre nach ihrer Referendariatszeit lernte sie im Jahr 1966 mit Anfang 30 ihren zukünftigen Mann Heinz Killewald kennen, der zu dieser Zeit in Dinslaken wohnte. Intensiv wurde der Kontakt zwischen ihnen im Jahr darauf. „Im Mai war ich dann zum ersten Mal in Dinslaken. Im August haben wir standesamtlich geheiratet und im Oktober kirchlich“, kann sich die heute 87-Jährige ein Schmunzeln nicht verkneifen. Mit dieser Begegnung trat allerdings nicht nur ein Mann, sondern mit ihm sieben Kinder in ihr Leben – vier Töchter und drei Söhne, die Heinz Killewald mit seiner früh verstorbenen Frau bekommen hatte. Zwei Töchter bekamen Ellen und Heinz Killewald noch gemeinsam und ließen ihre Familie damit auf neun Kinder wachsen.

Umzug nach Altwetten

Durch die damalige Tätigkeit ihres Mannes auf Schloss Wissen bot sich 1970 für die Familie die Möglichkeit, nach Altwetten zu ziehen. Mit dem Umzug begann für Ellen Killewald, die sich vorher bereits in der Kirchenmusik engagiert hatte, der aktive Einstieg in den Dienst. 

Da die Wettener Kirche für sie damals nur schwer zu erreichen war, orientierte sich die Familie nach Winnekendonk. „Wir müssen uns irgendwo anschließen“, sei damals ihr Gedanke gewesen. Bei den Kirchenmusiker*innen sprach sich die Ausbildung der Zugezogenen schnell herum: „Man wusste ziemlich schnell, dass ich vom Fach bin“, erzählt Killewald. Nachdem sie dann an einem Weihnachtsfeiertag den Chorleiter und Organisten vertrat, war sie bereits mitten im Geschehen. Ab dem 1. Februar 1971 war sie nebenamtlich als Organistin und Chorleitung in Winnekendonk dabei. „Eigentlich wollte ich schon nach zehn Jahren aufhören“, erinnert sich Killewald und kann auch hierbei ein Schmunzeln nicht verbergen. „Ich wollte ein bisschen freier sein.“ Ihre Mithilfe aber wurde immer wieder dankend angenommen. 

Der Plan ging nicht auf

Während sie schließlich von 1972 bis 1976 an der Winnekendonker Grundschule zweimal in der Woche Musik unterrichtete, vereinte die heute in Winnekendonk lebende Frau eine beachtliche Anzahl an Aufgaben im Alltag: Neben dem Haushalt kümmerte sie sich um neun Kinder, war Ehefrau, Lehrerin und Kirchenmusikerin. Letztere Tätigkeit gab sie am 1. April 1987 in Winnekendonk auf. Die gewonnene Freizeit sollte allerdings nicht lange währen.

„Nach vier Wochen stand der Pastor von Wetten auf der Matte und wollte mich für Wetten anheuern“, erzählt Killewald. Nachdem sie erst kurz zuvor in Winnekendonk aufgehört hatte, habe sie das Angebot nicht annehmen wollen. In den kommenden Jahren hätten in Wetten dann fünf Organistenwechsel stattgefunden. Und wer hätte da eine bessere Vertretung abgegeben als Ellen Killewald? So blieb sie der Kirchenmusik viele weitere Jahre treu und engagierte sich auf Beerdigungen, Trauungen, Taufen und Co. Dabei ging es für sie oft über die Ortsgrenzen hinaus. Mit den Jahren sei sie in Kevelaer und all seinen Ortschaften aktiv gewesen, erzählt Killewald, die am 16. Februar 2021 ihren 88. Geburtstag feiert.

Die Leidenschaft blieb

Und heute? Ja, tatsächlich hat die Winnekendonkerin bis heute keinen Abschluss mit der Kirchenmusik gefunden. Sie sitze immer noch an der Orgel, „wenn Not am Mann ist. Ich spiele gerne.“ Diese Leidenschaft bescherte ihr dann vor drei Jahren, mit 85 Jahren, noch einen Arbeitsvertrag mit der Kirche – auf nebenamtlicher Honorarbasis – der in diesem Jahr ausläuft; ein Grund für Ellen Killewald, mit 88 Jahren dem Orgelspiel den Rücken zu kehren? Auf keinen Fall. Denn eine mögliche Vertragsverlängerung werde sie nicht ausschlagen.

Ein ganzer Tag der Orgel gewidmet

Sie trägt den Titel „Königin der Instrumente“: Die Orgel ist für viele Hörerinnen und Hörer faszinierend und fremd zugleich. Häufig entfernt auf einer für Kirchenbesucher unerreichbaren Orgelempore kann sie mal aufbrausend, mal sanft erklingen. Doch was verbirgt sich hinter der oft schmuckvollen Fassade? Und wer kann der Orgel Töne entlocken und damit Gottesdienste musikalisch gestalten? All das wird beim Orgeltag Westfalen beantwortet, der am Sonntag, 13. Juni 2021, zum zweiten Mal stattfindet. 2018 hatte die Evangelische Kirche von Westfalen den Tag ins Leben gerufen, im kommenden Jahr wird er erstmals in ökumenischer Zusammenarbeit mit den (Erz-)Bistümern Essen, Münster und Paderborn veranstaltet. Gesucht werden nun Pfarreien, Kirchenmusikerinnen und -musiker, die sich beteiligen und ihre Orgel der Öffentlichkeit vorstellen.

Ob Orgelkonzerte, Orgelführungen für Kinder und Erwachsene, ein Probekurs an einer Orgel oder ein Gemeindefest mit Orgelschwerpunkt – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Vom historischen Kleinod in einer Dorfkapelle bis hin zur computergesteuerten Spielanlage einer Großorgel soll die gesamte Bandbreie an Instrumenten vorgeführt werden.

Ulrich Grimpe, Leiter des Referats Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, ruft zum Mitmachen am 13. Juni auf: „Lassen Sie uns gemeinsam die Orgel für einen Tag in den Mittelpunkt stellen. Die ‚Königin der Instrumente‘ ist faszinierend und wird es immer bleiben.“

Praktischer Workshop

Im Bistum Münster sind bereits die ersten Veranstaltungen zum Orgeltag Westfalen in Vorbereitung: So bietet Thorsten Maus, Regionalkantor für das Kreisdekanat Recklinghausen, in Datteln, St. Amandus, einen Workshop zum Orgelbüchlein von Johann Sebastian Bach an. Ab 14 Uhr ist ein Einführungsvortrag geplant mit anschließender Erarbeitung von Choralvorspielen an der Klais-Orgel. Die Teilnehmenden erlernen unter der Leitung von Maus die Phrasierung und Artikulation der Choralvorspiele, die Gestaltung der Liedzeilen, rhetorische Figuren und erhalten Anregungen für die klangliche Umsetzung. Die Teilnahme ist aktiv und passiv möglich. Um 18 Uhr beginnt ein Orgelkonzert mit Thorsten Maus. Informationen und Anmeldung sind bei Thorsten Maus möglich, E-Mail maus-t@bistum-muenster.de.

In Ahaus, St. Mariä Himmelfahrt, bietet Jan Willem Docter an, die neue Fleiter-Orgel auszuprobieren. Nach Begrüßung und Präsentation der Orgel erhalten drei Organistinnen / Organisten pro Stunde die Möglichkeit, die Orgel selbst zu spielen, Literatur vorzutragen, zu improvisieren oder mit den Anwesenden Gesänge anzustimmen. Abends ist ein Orgelkonzert mit Docter geplant.

In Bocholt trifft der Orgeltag Westfalen auf die „Bocholter Orgeltage“, die regelmäßig im Juni stattfinden. In diesem Rahmen sind zunächst eine Orgelwanderung (Besichtigung und kleine Konzerte auf den Orgeln der drei Innenstadtkirchen) und voraussichtlich eine „lange Orgelnacht“ mit Konzerten und kulinarischer Pause in der St.-Georg-Kirche geplant. Der Erhalt weiterer Informationen und Anmeldung zu den beiden Veranstaltungen sind möglich bei Regionalkantor Werner Hespe, E-Mail hespe@bistum-muenster.de.

Die Pfarreien können ihre Veranstaltung im Internet unter www.orgeltag-westfalen.de anmelden. Dort werden alle Veranstaltungen gesammelt und anschließend gebündelt in einer Broschüre veröffentlicht und zentral beworben. Zugleich werden auch Vorlagen für die eigene Plakatierung der Veranstaltung zur Verfügung gestellt.

Bund fördert Sanierung der Seifert-Orgel in der Marienbasilika

Mit 395.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm IX fördert der Bund die Sanierung der großen Orgel in der Marienbasilika. Die Freigabe der Mittel erfolgte am gestrigen Mittwoch, 6. Mai, durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Die Katholische Kirchengemeinde St. Marien und der Orgelbauverein haben es sich zum Ziel gesetzt, die Orgel in ihren Ursprungszustand von 1907 zu versetzen. Im Laufe der Zeit, insbesondere im und nach dem Zweiten Weltkrieg, hatte die Orgel erhebliche Schäden erlitten. Mit der Förderung ist ein Schritt für die Restaurierungs- und Reparaturmaßnahmen gemacht.

„Ich freue mich sehr, dass unsere Bemühungen erfolgreich waren und die Sanierung der Orgel der Marienbasilika durch den Bund gefördert wird. Als Zentrum der Wallfahrt in Kevelaer ist die Marienbasilika für Gläubige aus ganz Europa ein bedeutsamer Ort und ein prägendes Monument des Kreises Kleve“, äußert sich die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Kleve, Barbara Hendricks. Das Denkmalschutz-Sonderprogramm richtet sich an national bedeutsame oder das kulturelle Erbe mitprägende unbewegliche Kulturdenkmäler. Hierfür werden im Bundeshaushalt 30 Millionen Euro bereitgestellt.