Beiträge

Der Gesangsmotivator

Kevelaer. Wenn Tom Löwenthal über Musik und Chorarbeit spricht, beginnen seine Augen zu leuchten. Vor knapp drei Wochen hatte der 64-Jährige die große Freude, mit dem „Theaterchor Niederrhein“ die 30er-Jahre-Revue „Ich brauche keine Millionen“ aufzuführen, wovon er heute noch schwärmt.
„Es war unglaublich“
„Es war unglaublich, das war ein Wunsch vor mir. Ich hab solche Sachen in Amsterdam auch schon gemacht, aber mit eigenen Leuten hier solche 30er Jahre-Musik, das ist schon was anderes“, ging sein Lob besonders an die Sängerinnen und Sänger.
„Ich wollte das groß machen, es wurde fast zu groß mit 84 Liedern. Aber die haben alles auswendig und toll gesungen, ein großes Bravo für den Theaterchor Niederrhein. Und man hat Solisten entdeckt – da haben wir jetzt einen echten Pool, da ist echt Qualität.“
Der Theaterchor ist aber nicht das einzige Projekt, was den Dirigenten und Arrangeur vor Ort ausfüllt. Seit gut einem halben Jahr dirigiert der gebürtige Amsterdamer, der noch viele menschliche und musikalische Drähte in die Heimat hat, auch den evangelischen Kirchenchor mit seinen Kirchenliedern und dem Gotteslob.
„Das läuft auch supergut. Ich kann sehr gut mit Karin Dembek arbeiten und mit den Sängerinnen und Sängern macht es Spaß. Der Raum ist nur klein, ich bin größere Kirchen gewöhnt und Gemeindegesang.“ Der dortige Sängerkreis sei erst klein gewesen, „aber die Leute sind enthusiastisch. Erst waren es 15, jetzt sind es 25 und mehr.“
Immer mehr ein Kevelaerer
Und mit dem Männergesangverein arbeitet Tom Löwenthal seit gut einem Jahr zusammen. „Das hat angefangen mit dem offenen Singen im Forum, die hatten mich dann damals gefragt.“
Die Jahre der Chorarbeit in Kevelaer und das Leben in der Marienstadt haben bei Löwenthal „positive“ Spuren hinterlassen: „Ich fühle mich immer mehr als Kevelaerer hier, sehr t´Hüs. Ich habe den Schritt keine Sekunde bereut, auch wenn es schön ist, in Amsterdam eine Wohnung zu haben.“ Dorthin fährt er alle zwei Wochen – auch weil in Holland immer wieder das eine oder andere Projekt ansteht.
Am kommenden Sonntag wird ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit dem Männergesangverein im Bühnenhaus zu hören sein. Dann präsentiert Tom Löwenthal mit dem KMGV das nächste große Gesangsprojekt – diesmal zum Thema „Heimat“. „Da gibt es solche Lieder wie „Griechischer Wein“ oder „Ich war noch niemals in New York“, „Motherless child“, „Long way from home“ oder „500 Miles“.
Dazu gesellt sich der Männerchor aus Goch mit Paul Verheyen als Dirigent. Verheyen wird auch am Dirigentenpult stehen, da Christoph Franken krankheitsbedingt nicht Klavier spielen kann – was Löwenthal dann selbst machen wird.
Und die Dortmunder Jazzsängerin Daniela Rothenburg – einigen sicher durch ihre Auftritte im „Goldenen Apfel“ schon bekannt – wird als Moderatorin durch den Abend führen und auch das eine oder andere Stück solo vortragen. „Es geht um die Freude und einen schönen Abend“, ist sich Löwenthal sicher, dass auch „seine“ Männer eine gute Figur machen werden. „Wenn die die Sachen kennen, kommt da Power.“

Les Terroritas im KUK-Atelier

Am Samstag, 17. März, findet im KUK-Atelier die nächste musikalische “Live-Session” statt. Diesmal erobern die beiden Musikerinnen Pe Krieger und Kat Mertens als “Les Terroritas” die kleine Bühne im Zentrum Kevelaers. Mit zweistimmigem Gesang, Ukulele, E-Gitarre und Ihrer charmanten Art präsentieren die beiden unkonventionelle Songs, die mit ihren musikalischen Pointen breites Grinsen in die Gesichter der Zuhörer provozieren. Musikalisches Underground-Kabarett der Spitzenklasse. Einlass ist ab 20 Uhr, Beginn gegen 21 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Hutspende gebeten. Weitere Informationen zur “Live-Sessions”-Konzertreihe finden Interessierte auf der Internetseite des Ateliers, unter www.kuk-atelier.de

Musik auf höchstem Niveau

Kevelaer. Viele bekannte Gesichter, aber auch neue Besucher konnte die Gastronomin Jutta Pesch in ihrer guten Stube, dem „Goldenen Apfel“, trotz kältebedingt etwas geringerem Besuch begrüßen. Sind auch ein paar Neue dabei, die von weiter angereist sind“, verwies sie auf „den einen oder anderen Gast aus dem Ruhrgebiet. Weil es sich eben so rumspricht.“ Hildegard Erfeld war aus Münster zu Kevelaerer Freunden gekommen, die sie zu dem Abend mitgenommen hatten. „Ich bin froh, dass ich mitgegangen bin. Es ist toll“, sagte sie später.
Erneut hatte Wolfgang Czeranka seine „Scala“-Mannschaft mit Hanns Hübner am Bass und dem Drummer Stefan Janssen an den Start gebracht. Dazu kamen noch zwei besondere Gäste: Daniela Rothenburg am Gesang und der Saxofonist Christian Köhler.
Die Jazzlady aus Dortmund hatte an diesem Abend noch mit den Folgen ihrer Grippeerkrankung zu kämpfen. „Das geht schon seit drei Wochen so – ich hab sowas noch nie so gehabt“, kündigte sie schon vorsorglich an, „weniger zu singen“, um dann doch in klassischer Stimmenanmut und mit viel Charme den Abend in Czerankas Sinne „gülden zu machen“.
Vor dem Start des Konzerts verwies er erstmal auf die zahlreichen Musiker, die bislang schon als Gäste da waren, um dann den aktuellen Gast in der Runde vorzustellen. „Der Christian kommt aus Kaldenkirchen und fragte uns im Dezember, ob er das hier unterstützen dürfe.“
Christian Köhler durfte, was sich im Verlaufe des Abends als absoluter Volltreffer erwies. Denn von den bisherigen Gast-Saxofonisten und Klarinettisten war er vielleicht derjenige mit dem saubersten, melodischstem Spiel und einer sehr schönen Phrasierung, die es dem Publikum leicht machte, seiner Performance zu folgen. Ob nun bei „Straight no chaser“ von Thelonious Monk oder „Footprints“ von Wayne Shorter; er offenbarte seine große, weil unaufdringliche Virtuosität, die ihn hoffentlich nochmal nach Kevelaer führt. „Eine tolle Veranstaltung hier, alles sehr entspannt“, meinte er in einer Pause.
Daniela Rothenburg war trotz ihrer Grippe bester Laune, ihrem Gesang war bei Songs wie „My baby just cares vor me“ oder „Feelin´good“ kaum etwas von der Beeinträchtigung anzumerken.
Dazu gesellte sich bei einigen Songs mit dem E-Bassisten Guido Naß ein exzellender Pulsgeber für die Musik, der schon für die SWR Big Band arrangiert und komponiert hatte – also wie immer ein tolles Line-Up toller Musiker, die durch die Bank überzeugten.
Einen großen Tropfen Wasser in den wohlschmeckenden Wein der Musik gab´s dann aber von Czeranka, der das Publikum dazu aufforderte, mehr für die Musiker in den Hut zu tun. „Wir haben es bisher ohne Gage gemacht, und das soll auch so bleiben“, mahnte er. Aber es müsse sich für die Künstler, die wie Köhler und Rothenburg von weiter weg kommen, auch lohnen, sonst müsse man die Idee des Ganzen überdenken: „Ob es eine neue Reihe so gibt, steht in den Sternen.“

Melodien ohne Millionen

Kevelaer. Welch‘ wundervolle Charaktere sich in diesem Chor „verstecken“: die nach dem Lenz lechzende Veronika und der gefährliche Mackie Messer, die geständige Kleptomanin und die fesche Lola, der verliebte Matrose und der kleine Gardeoffizier, Bel Ami und Lilli Marleen – um nur einige derer zu nennen, die am Wochenende auf ganz wunderbare Weise über die große Kevelaerer Show-Bühne gingen. Der Theaterchor Niederrhein hatte dem Publikum im zweimal ausverkauften Bühnenhaus nicht zuviel versprochen.

Parforceritt durch eine Epoche

„Evergreens“ aus den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, von Chorleiter Tom Löwenthal liebevoll zu Potpourris arrangiert, mal mitreißend, mal gefühlsbetont, mal temperamentvoll-schmissig und mal zärtlich-anrührend dargeboten – das ließ niemanden kalt. Löwenthal leitete auch das eigens zusammengestellte Salonorchester mit Musikern aus der Region und trieb diese mit schwungvollem Dirigat zu einem gelungenen Parforceritt über eine immense Distanz von über 80 einzelnen Melodien an.
Die große Zeit der Ufa-Stars, die wunderbar authentisch daherkommenden Kostüme und Frisuren und nicht zuletzt die gelungene Choreographie der kleinen wie insbesondere der großen Szenen des wohl fast 100 Sängerinnen und Sänger umfassenden Theaterchores durch Peter van Aar und Dorette Ploegmakers, denen es gelang, die Mischung aus Gala und Revue mit einem Laienchor erstaunlich professionell umzusetzen, das alles begeisterte die Zuschauer im Bühnenhaus restlos. Und es war ein weiterer Beweis dafür, dass man eben keine Millionen braucht, sondern Begeisterung und Engagement, um einen gelungenen Unterhaltungsabend auf die Beine zu stellen.
Ach ja, natürlich brauchte man in diesem Falle noch ziemlich viel „Musik, Musik, Musik“, und die stand an diesem Abend wiklich im Mittelpunkt. Durch Conférenciers eingeleitete Medleys unterschiedlicher Komponisten wie etwa Kurt Weill, Friedrich Hollaender, Peter Kreuder oder Michael Jary wechselten mit thematisch oder nach Interpreten gefassten Sets. Arrangeur, Regie, Solisten, Chrogruppen bis hinauf zum Gesamtchor hatten sich die Stücke offensichtlich mit viel Geführl für die Autoren, die Zeiten und die Hintergründe erarbeitet und lieferten ein rundum stimmiges Bild der Epoche der großen Revuen und Galakonzerte ab.
Das Publikum belohnte den hohen Aufwand und das liebevolle Engagement der Beteiligten mit minutenlangem, begeisterten Applaus.

Bildergalerie

Kunst und Kultur in Kevelaer fördern

Kevelaer. Seit mehr als zwei Jahren besteht nun schon das Kunst-und Kultur (KuK)-Atelier am Johannes-Stalenus-Platz nahe der Kirche. „Ein schöner Standort“, findet Frederike Wouters, die dort aber von Anfang an nicht nur einfach Bilder ausstellen wollte. „Es ist mir ein großes Bedürfnis, Live-Musik zu hören und Kultur-Veranstaltungen zu fördern“ , sagt die 33-jährige Winnekendonkerin.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sie deshalb einige Events organisiert, „weil in Kevelaer in der Richtung wenig passiert.“ Ob nun „Wort & Tonschlag“, die KB-Autorin Christel Hundertmarck oder die Musikerin Joanna Westen: Die Angebote, die sie „aus reinem Spaß an der Freude“ machte, seien „gut angenommen worden.“
Um dem interessierten Publikum eine weitere Möglichkeit zu geben, ungewöhnliche Kultur und noch nicht so bekannte Musik kennnenzulernen, gibt es deshalb auch diesem Jahr eine kleine Reihe, bei der sich Künstler mit präsentieren können.
Den Auftakt zu dem kleinen Konzertreigen macht am kommenden Samstag der Gitarrist Bjarke Ramsing mit alter amerikanischer Folk-, Blues- und Rootsmusic. Nach Kevelaer kommt der in Holland lebende Ramsing mit dem Bassisten Teun van Langen.
In der Fußgängerzone kennengelernt
„Mein Bruder Daniel hat ihn in der Kevelaerer Fußgängerzone auf der Hauptstraße kennengelernt, wo er Musik gemacht hat“, erinnert sich Frederike Wouters, wie es zu diesem Kontakt überhaupt kam. Danach bot er sich über die Online-Plattform „sofa concerts“ an, berief sich auf ihren Bruder – und Wouters fackelte nicht lange.
Am 17. März werden dann Pe Krieger und Kat Mertens als „Les Terroritas“ aus Krefeld die KuK-Bühne mit lustigen Geschichten, frecher Zunge und Performancekunst stürmen und sicher für viel Gelächter und Mitwippen beim Publikum sorgen.
„Mainstream kann ja jeder“, sagt Wouters, die aus dem Kevelaerer Musik-Netzwerk den Tipp bekommen hat, dass das Duo echt gut sein soll. „Dann habe ich mir Sachen auf „youtube“ angeguckt und gesagt: super geile Sachen.“ Ganz besonders habe ihr gefallen, „dass die sich nicht so ernst nehmen.“
An der dritten Auflage der „Landpartie“, bei der vom 8. bis 10. Juni wieder 16 Standorte mit Kunstwerken aus Fotografie, Malerei, Bildhauerei und Keramik aufwarten, wird sich das KuK-Atelier in diesem Jahr nur am Samstagabend beteiligen. „Das ist ein irrer Aufwand und ich hab ja sonst davon nicht viel gesehen“, möchte Wouters das Ereignis diesmal etwas entspannter mitnehmen.
Atmosphärische Feuerperformance
Am Abend soll es zunächst eine atmosphärische Feuerperformance mit der spanischen Künstlerin Kalan alias Sonia Rosillo geben. „Sie erzählt am 14. April vorher noch für Kinder Geschichten auf Spanisch“, verweist sie auf die verschiedenen Kunstfertigkeiten der Frau, die auch als Klinikclown unterwegs ist.
Ab 22 Uhr wollen dann Daniel Neuys und Taste Kapuze, die seit einem knappen Jahr gemeinsam im Proberaum an Synthie- und E-Gitarrensounds tüfteln, mit Loop-Effekten, Beats-Geigenzählerknarzen und einer „UN-Rede Trumps“ für tanzende Beine sorgen. „Das ist experimentelle Musik ohne Schublade“, meint Wouters. Wer will, kann danach mitjammen.
Die kleine Reihe endet am 8. September mit „Wort & Tonschlag“- einem schrägen Mix aus Lesung, Konzert und Performance. Seit acht Jahren wandeln Musiker Daniel Wouters – früherer Musikethnologie- und Phonetik-Student in Köln und Betreiber des Zeltplatzes „Anna Fleuth“ – und Texter Max Pothmann auf dem schmalen Grat zwischen Unterhaltung und abgefahrener Improvisation.
„Das sind surreale witzige Texte, wo man schon mal den Faden verlieren kann – witzig, spannend und schräg“, erläutert Frederike Wouters. Pothmann studierte Tanz in Kopenhagen und Essen und veröffentlichte 2013 sein zweites Buch „Kiribati – auf zu neuen Abenteuern“.
Wie in jedem Jahr lässt Wouters dann wieder den Hut rumgehen, damit die den Künstlern garantierten 100 Euro zusammenkommen, damit es sich für sie auch lohnt zu kommen.
Auf lange Sicht hin will sie aber ihre Kulturarbeit auf institutionelle Füße stellen. „Ich bin zusammen mit lokalen Künstlern dabei, einen Verein zu gründen, um so besser Gelder zu akquirieren und die Kultur- und Kunstszene in Kevelaer besser zu fördern.“ Denn nur so „gibt es für die Künstler eine gewisse Sicherheit und es entwickelt sich weiter.“
Zweite Auflage des Madonnari-Festivals
Was sie dabei motiviert? „Ich habe eine große Heimatverbundenheit – deshalb nehme ich das wichtig und ernst – und das alles gerne auf mich, soweit es geht.“ Denn schließlich ist die StreetArt-Künstlerin oft monatelang in der Weltgeschichte unterwegs.
Und dann gibt es ja noch das „Madonnari-Festival“, das sie nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr erneut auflegen will, „Das KuK war ja erst mal der Versuch, zu sehen, was in Kevelaer geht. Darüber habe ich viele Leute kennengelernt und so kam es auch zum Madonnari-Festival.“ Die Planungen für die zweite Auflage laufen bereits, sagt Wouters. „Und wenn das abgesichert ist, werde ich überlegen, wie wir das KuK-Atelier an dem Wochenende dann mit bespielen.“

Pop, Pinien und Piraten

Kevelaer. Die Bandbreite könnte kaum größer sein: Ein Duo und ein großes Sinfonieorchester, Pop, Rock und Folk, Wagner, Sibelius und Respighi, Klassik und Filmmusik, Cover-Songs und Eigenkompositionen. Und das alles bei freiem Eintritt und für einen guten Zweck. Mehr ist wohl kaum möglich beim großen Benefiz-Konzert, das die Kreismusikschule am Sonntag, 18. Februar, ab 17 Uhr, im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer veranstaltet.
Über 60 junge Musiker…
Die Kreismusikschule hat zwei Sinfonieorchester, die von den beiden Dirigenten Ana Carolina Dulcé de Thimm und Johannes Hombergen zweimal im Jahr zu gemeinsamen Konzerten zusammengeführt werden. So entsteht ein großes Sinfonieorchester mit weit über 60 jungen Musikerinnen und Musikern von 12 Jahren bis ins Erwachsenenalter. Im zweiten Teil des Kevelaerer Konzertes widmen sie sich nicht nur dem klassisch/romantischen Repertoire (Finlandia op.26 Nr.7, Jean Sibelius, und Suite von Tannhäuser, Pilgerchor, „O du mein holder Abendstern“, Großer Marsch von Richard Wagner), sondern auch moderner Filmmusik mit einem Medley aus „Pirates of the Caribbean“. „Auf ausdrücklichen Wunsch unserer Schüler“, lächelt Johannes Hombergen und sagt weiter: „Von den Piraten ist es kein weiter Schritt zu den Pinien.“ Diese nämlich, genauer gesagt die „Pinien von Rom“, habe Ottorino Resphigi lautmalerisch so gut getroffen, dass man sich sehr an das Filmmusik-Genre erinnert fühle. Nach dem Finale wird es dann eine gemeinsame Zugabe mit dem Duo „Tina & Elli“ geben, auf die sich die Musikschülerinnen und -schüler schon ganz besonders freuten. „With a little Help from my Friends“ von den Beatles wurde dazu ausgewählt.
…und ein Duo
Vor der Pause im ersten Teil des Konzertes präsentieren Elli Erl und Tina van Wickeren einen Querschnitt aus englisch- als auch deutschsprachigen Acoustic-Coverversionen. Aber auch Eigenkompositionen sind zu hören. Elli Erl gewann 2004 die zweite Staffel von „DSDS“, ist mittlerweile hauptberuflich Realschullehrerin für Musik, Sport und Englisch an einer Düsseldorfer Realschule und musikalisch eben als Duo mit Tina van Wickeren unterwegs. Die hat ihrerseits ebenfalls einige öffentlichkeitswirksame Erfolge aufzuweisen. Unter anderem gewann sie den Titel „Die deutsche Stimme“ der Bertelsmann-Stiftung, war Halbfinalistin der Sat-1-Show „The Winner is“, im Finale des Deutschen Rock & Pop-Preises und hat am „Köln-Rockt-Festival“ teilgenommen. KMS-Leiter Thomas Dieckmann hat das Duo bei einem Konzert in Kleve kennengelernt. Die Idee, am mittlerweile dritten Benefizkonzert der Musikschule teilzunehmen, stieß bei den beiden Musikerinnen auf offene Ohren.
Der Eintritt zum Konzert (Einlass ab 16.30 Uhr) ist frei. Um Spenden für die Hilfsorganisation „Aktion Lichtblicke“ wird allerdings gebeten. Seit 1998 unterstützt die Aktion in ganz NRW Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die materiell, finanziell und seelisch in Not geraten sind. Ins Leben gerufen wurde die Aktion von den 45 NRW-Lokalradios.

Bewegendes Gesangskonzert in der Basilika

Kevelaer. Ergriffen erhoben sich die Menschen von den Kirchenbänken und spendeten den Künstlern vor dem Altar langanhaltenden, dankbaren Applaus. „Da läuft es einem kalt den Rücken runter“, fasste der Straelener Reinhard Derks das in Worte, was viele Besucher kaum zu fassen wagten.
Selten so ergriffen
Selten hat man ein Publikum in der Basilika so ergriffen und auch berührt gesehen wie an diesem Abend. Der Grund für die überschwängliche Begeisterung war der Auftritt des „Don Kosaken Chor Serge Jaroff ® Leitung: Wanja Hlibka“, der von dem jüngsten Solisten des Chores, Wanja Hlibka nach dessen Ableben und einer längeren Pause wieder reaktiviert worden war und seitdem in den großen Konzerthallen und Kathedralen Europas wieder unterwegs ist.
Warum diese Musik des rund 20-köpfigen Ensembles die Menschen so für sich einnimmt, hat einen ganz einfachen Grund: Gesangliche Brillianz trifft auf gefühlvolle, fast sentimentale russische Volksweisen und Melodien, die mit Inbrunst und tiefem Ausdruck vorgetragen werden und somit das Ohr und die Herzen der Menschen mühelos zu erreichen scheinen.
Das beeindruckte die Zuhörer in der gut gefüllten Basilka nachhaltig – ob nun mit Gretschaninows „Credo“, dem „Vater unser“ von Kedrov oder dem „Herr erbarme dich“ , bei dem die Männer eine geradezu pathetische „Gesangsmauer“ auferstehen ließen, um dann in einem ungeheuer schnellen Singsang überzugehen, dabei tief ansetzten und wieder aufstiegen.
Erhaben und feierlich durchdrang dann auch Rachmaninows „Oh Herr wir singen Dir“ das Kirchenschiff. Beeindruckend war der große Stimmumfang, den die Gesangsformation zu bieten hatte – von den tiefen Bässen bis zum höchsten Tenor.
Dazu kommt die markante Wucht und die akustische Voluminösität der Stimmen, die den dargebotenen Kompositionen noch einmal einen gewaltigen Schub verliehen und die Basilika so dermaßen räumlich erfüllten, als würden Hunderte von Männern dort stehen und ihre Lieder zum Besten geben.
Natürlich durften die „Abendglocke“ und die „Legende von den zwölf Räubern“ in dem Repertoire nicht fehlen – geschlossen harmonisch und solistisch absolut beeindruckend vorgetragen. Bei „Oh bete Freund“ schwangen sich Solist und Kollektiv zu großen Höhen auf und sorgten beim Publikum für Kopfschütteln angesichts diesen Gesangs.
Zum Herzerweichen schön geriet dann das russische Volkslied „Eintönig klingt hell das Glöckchen“ mit einem Solisten, der wie ein Engel aus dem Himmel klang. Bescheiden bedankte er sich danach mit einer tiefen Verbeugung beim Publikum, das seine Leistung mit Ovationen und Bravorufen würdigte.
Mit dem Klassiker „Ich bete an die Macht der Liebe“ endete ein außergewöhnliches Konzert, von dem nur zu hoffen ist, dass es in so einem Rahmen noch mal stattfinden kann.

Gesungener Gottesdienst

Die Doppel-CD „Freundliches Licht – gesungener Gottesdienst“ mit Liedtexten des bekannten niederländischen Textdichters und Theologen Huub Oosterhuis ist bei der Buchhandlung Bercker am Kapellenplatz erhältlich. Die Texte wurden ins Deutsche unter anderem vom Produktionsleiter und Theologen Kees Kok übertragen, der auch der Sekretär von Oosterhuis ist. Es erklingen Kompositionen von Bernard Huijbers, Antoine Oomen und dem Kevelaerer Tom Löwenthal. Acht Lieder wurden unter der Leitung von Ansgar Schönecker in Osnabrück und neun Werke wurden in Kevelaer mit Tom Löwenthal als Dirigent aufgenommen. Der Kevelaerer Kirchenchor an St. Antonius, der Kevelaerer Theaterchor, sowie Chöre aus Amsterdam, Essen, Koblenz und Osnabrück wirkten mit. Am Konzertflügel musizierten Henri Heuvelmans (Kevelaer) und Arjan van Baest (Osnabrück). An der Kevelaerer großen Seifert-Orgel in St. Antonius begleitete Kirchenmusiker Christian Franken die Chöre; Basilika-Organist Elmar Lehnen improvisierte zu den Themen an der großen Seifert-Orgel in St. Marien. Bei der Komposition „Im Anfang“ las er auch zusätzlich den Schöpfungstext, wobei der Refrain mit der Orgel aus St. Antonius von den Chören gesungen wurde. Die Kevelaerer Gesangssolistinnen Annja Roßmann und Rosa Löwenthal harmonierten gut mit der Sängerin Kerstin Hake. Durch viele CD-Produktionen bekannt sind auch die Kevelaerer Markus und Michaela Birkhoff (Gitarren). Weitere Instrumentalisten waren: Gabi Zibell (Geige), Annja Roßmann und Ewald Bitter (Querflöten) und Matthias Keidel (Saxophon). Die Doppel-CD schließt mit dem Track Nr. 17 „Der mich trug“ von Tom Löwenthal mit einem besonders festlichen und glaubenstiefen, hymnischen Lobgesang.

Neue Töne beim Neujahrskonzert

Kevelaer. Am Ende stand das Publikum auf und spendete langanhaltenden, begeisterten Beifall. Mit Standing Ovations wurden die Musiker der „Big Band For Fun“ verabschiedet, die an diese Abend für eine ganz andere Form des Neujahrskonzerts gesorgt hatten. Wo sonst eher klassische und durchaus zackige Marschklänge von engagierten Polizeiorchestern dominierten, durfte man sich diesmal mit etwas anderen Ryhtmen befassen – wenn auch nur an einem Konzertabend.
„Es ist eine Frage der Kosten und schwer, die großen Polizeiorchester zu bekommen“, versicherte Mitorganisator Philipp Moerkerk aber, dass es in Sachen Neujahrskonzerte auf jeden Fall weitergehen soll. Vor 36 Jahren begannen die Konzerte mit dem Jugend-Akkordeon Orchester Veen – und auch diesmal durfte ein Ensemble aus der Region ran.
Mit der von Kevelaerer Musikern 2010 gegründeten „Big Band For Fun“ mit Musikern aus dem gesamten Kreis stand eine 22-köpfige Formation auf der Bühne, die unter der Leitung von Philipp Niersmans von Anfang an mit kompaktem Bläsersatz, schwungvollem Rythmus und einer Menge an Power aufwartete.
Bei „Shine my shoes“ in der Robbie-Williams-Variante konnten sich die beiden Vokalartisten des Abends – Hans Ingenpass und Sara Verhülsdonk – mit rauh-charakterlichem Timbre und klarer, punktgenauer Stimme präsentieren. Die Sängerin bewies später bei dem Klassiker „Fly me to the moon“ und dem Mancini-Song „It had better be tonight“ ihre gesanglichen Fähigkeiten, später dann auch bei „Fever“ und „Hallelujah I love him so“ von Ray Charles. Und sogar an der Violine machte die junge Frau bei „Beyond the sea“und „Sway“ in der Version von Michael Bublé eine gute Figur. Gleiches galt für Ingenpass, der beide Songs genauso überzeugend sang wie „My way“ von Sinatra zum Schluss – und beide gemeinsam mit Charme im Duett „Baby´it´s cold outside“.
Die Band stand den Sängern in nichts nach – mit einer Prise Soul versetzt kam die Stevie Wonder-Nummer „Sir Duke“ rüber, dynamisch-rasant „The Jazz Police“ von Gordon Goodwin, schneidig-präzise „Spain“ von Chick Corea und fetzig der Joe Zawinul-Klassiker „Birdland“.
Dazu kam noch die melodiöse Midtempo-Ballade „No very hard to go“ von Tower of Power und das bossanova-orientierte „Children of Sanchez“ mit Orchesterleiter Philipp Niersmans am Flügelhorn.
Nicht nur als Arrangeur, auch auch an diesem Instrument bewies der 25-Jährige seine Klasse – genauso wie der Saxofonist Christian Leupers, der extra für eine Kollegin eingesprungen war, und der erst 14-jährige (!) Frederik Abel bei Henry Mancinis „Charade“ mit schon sehr präzisem Solospiel. „Wir sind stolz, dass wir Dich haben“, führte Bandgründer Peter Niersmans dann weiter durch die „Achterbahnfahrt“ des Abends.
Moderator Bernd van Lier überreichte den Sängern, dem Bandleader und den Solisten nach dem offiziellen Ende des Konzerts noch Präsente und ein großes Kreis-Kleve-Bild für den Probenraum.
Mit „Murphys Gesetz“ von Roger Cicero – gesanglich dargeboten von Sara Verhülsdonk – und dem Weihnachtsklassiker „Let it snow“ schloss die Combo dann ein musikalisch abwechslungsreiches und sehr gutes Konzert ab, das die Zuhörer trotz der doch teilweise ungewohnten Klänge mitgenommen hatte.

Nach Weihnachten ist vor den Familienkonzerten

Kevelaer / WEEZE. Am Sonntag, 28.01.2018,  findet das erste Familienkonzert des Jahres auf dem historischen Wasserschloss Wissen statt. Das Familienspektakel mit Tradition beginnt wie gewohnt um 17.00 Uhr im „historischen Saal“ auf Schloss Wissen.
Mit seinem Lieder-Programm “Und wir, wir machen Musik” gastiert der bekannte Dortmunder Kinderliedermacher Martin Hörster seit über 30 Jahren in Kindergärten, Grundschulen, Theatern, Bibliotheken, bei Festen und Feiern, Jubiläen, Ferien-Aktionen, auf kleinen und großen Bühnen und weiteren möglichen und unmöglichen Orten.
Martin Hörster macht Kindermusik für kleine und große Leute zum Genießen und Abfahren, mit viel Aktion, Humor und unheimlich viel Spaß. Zahllose begeisterte Kinder und Eltern auf weit über dreitausend Veranstaltungen erlebten bisher Martin Hörster live. Durch die Leichtigkeit seiner Lieder wird das gesamte Publikum ermuntert, sich in einer, ihnen möglichen Art und Weise, in das musikalische Spiel einzubringen. Das Programm beinhaltet Lieder zum Mitmachen, Lieder zum Mitsingen oder einfach nur zum Zuhören.
Die weiteren Konzerte des Jahres finden am Sonntag, 04.03.2018 („Hipp-Hopp – Hipp-Hopp-Hepp“ von Olaf Wiesten), und am Sonntag, 02.12.2018 („Mein Wunschzettel“ von Klaus Foitzik) statt.
Der spannende Kontrast zwischen den historischen Gemäuern und dem kinderfreundlichen Programm verspricht erneut Familienerlebnisse der besonderen Art. Für das Familienkonzert „Wir machen Musik“ sowie für alle anderen Konzerte sind noch Karten erhältlich. Die Familienkarte für das einzelne Konzert kostet 10 €, einzelne Erwachsene Personen zahlen 6,50 €. Das Familienabonnement für alle 3 Veranstaltungen kostet 28,00 € und das Einzelabonnement für alle Veranstaltungen 18,00 €. Die Karten sind bei der Gemeinde Weeze, Fachbereich 1: Zentrale Dienste, Kultur- und Tourismus (Zimmer 6) innerhalb der Öffnungszeiten (Montag, Dienstag, Mittwoch 08.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 16.00 Uhr, Donnerstag 08.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr, Freitag 08.00 – 12.00) erhältlich. Weitere Informationen bekommen Sie unter: 02837- 910 116/118.
Dank der erneuten Unterstützung der Volksbank an der Niers kann die Konzertreihe auch in diesem Jahr realisiert werden.