Beiträge

Lebenshilfe feiert Geburtstagsparty mit drei Bands

Die Lebenshilfe Gelderland e.V. hat Geburtstag und deshalb allen Grund zum Feiern. Und zwar mit einer Party in der guten Stube Kevelaers. Am Samstag, 14. Oktober, präsentieren gleich drei Bands im Bühnenhaus diverse Hits und Songs. Mit dabei sind die „Drakes of Dixieland“, „Universum“ und „Treasure“.
Die beiden erstgenannten Bands dürften Besuchern der Weihnachtsgala mit Karl Timmermann bekannt sein. Drakes of Dixieland sind seit über 40 Jahren für Jazzmusik bekannt. Ihnen gelingt es innerhalb kürzester Zeit, das Publikum in den Bann zu ziehen. Das dürfte auch der Band Universum, die 2015 während der Weihnachtsgala ein Comeback erlebte, spielend gelingen. Mit ihrem Frontmann, Karl Timmermann (Foto), treffen die Musiker genau den Musiknerv der 1970 und 80er Jahre. Hits von den Hollies, Bee Gees, Phil Collins, Elton John und einigen mehr werden die Partybesucher in Feierlaune versetzen. Diese Partystimmung möchte die Band Treasure nahtlos aufgreifen. Mit aktuellen Charthits und zeitlosen Klassikern möchte sie den Abend zu einem unvergesslichen Musikerlebnis werden lassen. Dabei darf selbstverständlich getanzt, gerockt oder auch die gute Stube zum Beben gebracht werden.
Karten zum Preis von 10 Euro sind im Vorverkauf bei den Einrichtungen der Lebenshilfe Gelderland, Stadtverwaltung Kevelaer und Geldern, in der Buchhandlung Keuck und an der Abendkasse erhältlich. Beginn der Partynacht ist um 19.30 Uhr. Einlass ist ab 19 Uhr.

“Stairway to Heaven” und Musik zu “Harry Potter” in der Kerzenkapelle

Zu dem besonderen Patrozinium begrüßte Basilika-Organist Elmar Lehnen die rund 40 Zuhörer in der Kerzenkapelle. „Ich bin selber unheimlich gespannt, was sich dahinter verbirgt“, wünschte er für das Programm „Klassikfantasie“ des Organisten Matthias Zeller und Daniel Schmahl an Trompete und Flügelhorn „eine entspannte, klangvolle Stunde.“

Die beiden Musiker stimmten sich derweil im Kirchenschiff an der Orgel auf das Konzert ein. „Die Crossover-Leidenschaft haben wir schon lange“, erläuterte Daniel Schmahl. „Wir haben uns auf einem Bachfest getroffen und das dann entwickelt.“ Ihnen gehe es darum, „auch andere Leute für klassische Musik zu begeistern und zu motivieren, mehr in Livemusik-Konzerte zu gehen.“

Dementsprechend hatten sie für den Abend ein Repertoire gewählt, das klassische Kompositionen in eigenständigem Gewand präsentierte und dabei auch eine Symbiose mit anderen „Klangwelten“ nicht scheute.

Zum Auftakt präsentierte das Duo Tomaso Albinonis „Adagio“ in schwungvollem Wechselspiel und Gleichklang der Instrumente, wobei schon zu Beginn akustisch deutlich wurde, wie dominant der Trompetenklang die Kapelle durchdrang – für einige Zuhörer zu dominant.

Danach bot das Duo eine getragene und elegische Version von Johann Sebastian Bachs „Jesus bleibet meine Freude“ , ehe es dann in das erste richtige Klangexperiment mit zwei bekannten Filmmelodien der modernen Zeit ging: „Hanging tree“ aus den „Tributen von Panem“ und dem „Imperial March“ aus dem Klassiker „Star Wars“.

Die von Jennifer Lawrence im Original gesungene Melodie wurde von der Orgel mit der entsprechenden Schlichtheit transportiert, machtvoll-zugespitzt entwickelte der Musiker dann den Science-Fiction-„Marsch“ zu einem beeindruckenden Klangwerk.
Später gab es ein weiteres Klang­experiment dieser Art – eine Orgel­improvisation mit einer Symbiose aus Robert Schumanns „Träumereien“ und der mehrfach variierten Titelmelodie aus „Harry Potter“.

Nach einem sehr „jazzigen“, fast swingend-improvisativen Präludium von Bach versetzten die beiden Musiker dessen „Air“-Klassiker unter anderem mit Versatzstücken aus dem Led-Zeppelin-Klassiker „Stairway to heaven“, ehe Matthias Zeller der Filmmusik aus „The piano“ mit starken Registern, einer herabströmenden Klangwelle und komplex-tänzelnder Anmut Gestalt gab.

Der Grieg-Komposition „Solveigs Reise“ aus „Peer Gynt“ verliehen sie schwebende Weite, gedämpfte Fröhlichkeit und getragene Atmosphäre. Und mit dem „Gigue“ von Bach in angehauchtem Karibik-Flair schloss das Duo eine unterhaltsame Stunde ab, die vom Publikum mit minutemlangen Applaus bedacht wurde. Als Zugabe boten die beiden dann noch eine würdevolle Version von Salvador Sobrals „Amor pelos dios“ , dem Siegersong des Eurovision Song Contests.

"Stairway to Heaven" und Musik zu "Harry Potter" in der Kerzenkapelle

Zu dem besonderen Patrozinium begrüßte Basilika-Organist Elmar Lehnen die rund 40 Zuhörer in der Kerzenkapelle. „Ich bin selber unheimlich gespannt, was sich dahinter verbirgt“, wünschte er für das Programm „Klassikfantasie“ des Organisten Matthias Zeller und Daniel Schmahl an Trompete und Flügelhorn „eine entspannte, klangvolle Stunde.“
Die beiden Musiker stimmten sich derweil im Kirchenschiff an der Orgel auf das Konzert ein. „Die Crossover-Leidenschaft haben wir schon lange“, erläuterte Daniel Schmahl. „Wir haben uns auf einem Bachfest getroffen und das dann entwickelt.“ Ihnen gehe es darum, „auch andere Leute für klassische Musik zu begeistern und zu motivieren, mehr in Livemusik-Konzerte zu gehen.“
Dementsprechend hatten sie für den Abend ein Repertoire gewählt, das klassische Kompositionen in eigenständigem Gewand präsentierte und dabei auch eine Symbiose mit anderen „Klangwelten“ nicht scheute.
Zum Auftakt präsentierte das Duo Tomaso Albinonis „Adagio“ in schwungvollem Wechselspiel und Gleichklang der Instrumente, wobei schon zu Beginn akustisch deutlich wurde, wie dominant der Trompetenklang die Kapelle durchdrang – für einige Zuhörer zu dominant.
Danach bot das Duo eine getragene und elegische Version von Johann Sebastian Bachs „Jesus bleibet meine Freude“ , ehe es dann in das erste richtige Klangexperiment mit zwei bekannten Filmmelodien der modernen Zeit ging: „Hanging tree“ aus den „Tributen von Panem“ und dem „Imperial March“ aus dem Klassiker „Star Wars“.
Die von Jennifer Lawrence im Original gesungene Melodie wurde von der Orgel mit der entsprechenden Schlichtheit transportiert, machtvoll-zugespitzt entwickelte der Musiker dann den Science-Fiction-„Marsch“ zu einem beeindruckenden Klangwerk.
Später gab es ein weiteres Klang­experiment dieser Art – eine Orgel­improvisation mit einer Symbiose aus Robert Schumanns „Träumereien“ und der mehrfach variierten Titelmelodie aus „Harry Potter“.
Nach einem sehr „jazzigen“, fast swingend-improvisativen Präludium von Bach versetzten die beiden Musiker dessen „Air“-Klassiker unter anderem mit Versatzstücken aus dem Led-Zeppelin-Klassiker „Stairway to heaven“, ehe Matthias Zeller der Filmmusik aus „The piano“ mit starken Registern, einer herabströmenden Klangwelle und komplex-tänzelnder Anmut Gestalt gab.
Der Grieg-Komposition „Solveigs Reise“ aus „Peer Gynt“ verliehen sie schwebende Weite, gedämpfte Fröhlichkeit und getragene Atmosphäre. Und mit dem „Gigue“ von Bach in angehauchtem Karibik-Flair schloss das Duo eine unterhaltsame Stunde ab, die vom Publikum mit minutemlangen Applaus bedacht wurde. Als Zugabe boten die beiden dann noch eine würdevolle Version von Salvador Sobrals „Amor pelos dios“ , dem Siegersong des Eurovision Song Contests.

Ole Hansen und Brigitta Koriath spielten eine romantische Sonate

Vor zwei Jahren musste das Konzert kurzfristig abgesagt werden. Zum Nachholtermin begrüßen das Musikerpaar Maren und Dr. Thomas Brezinka im Niederrheinischen Museum Ole Hansen (Cello) und Brigitta Koriath am Flügel sowierund 20 Liebhaber klassischer Musik. Unter ihnen waren auch einige Kinder, die bei den Brezinkas Unterricht erhalten und in den Orchestern spielen.
Hansen und Koriath spielten eine romantische Sonate, deren Besonderheit darin lag, dass die Sätze jeweils von unterschiedlichen Komponisten stammten. Der Cellist und die Pianistin hatten sie selbst zusammengestellt und zogen so zusätzlich einen Bogen durch die Romantik, „deren Festlegung nicht so sehr durch die zeitliche Zuordnung, sondern durch die Tonsprache bestimmt wird“, erklärte Hansen.
Angelegt an ein altes russisches Volkslied ließen die Musiker im ersten Satz, Allegro moderato, aus der Cello Sonate No. 2, opus 81 von Nikolay Myaskowsky (1881-1950) erklingen. Vom österreich-ungarischen Komponisten Karl Goldmark (1830-1915) war der zweite Satz, Andante, aus der Cello Sonate opus 39. Goldmark war zu Lebzeiten mit Brams und Maler befreundet. Die Musik des Juden war jedoch im Nationalsozialismus in Vergessenheit geraten.
Den dritte Satz, Romanza, aus der Cello Sonate No. 2 opus 123, schuf Camille Saint-Saëns (1835-1931). Hierbei konnte man in beeindruckender Weise die Dialogspanne von Cello und Flügel erleben. Während Koriath überwiegend Akkorde setzte, überflog Hansen mit dem Cello diese Grundtöne und umschmeichelte sie. Richard Strauss (1864-1949) schuf im jungen Alter von 16 Jahren die Cello Sonate opus 6. Mit dem Allegro con brio daraus schlossen Hansen und Koriath ihr Konzert für Cello und Flügel.
Bei strahlendem Sonnenschein, der die großen Fenster im Forum des Museums durchleuchtete, hatten die beiden Musiker in harmonischer Zwiesprache ein Kammerkonzert geboten, das zum Träumen einlud und auch den kleinen Musiker, die gebannt zugehört hatten, einen besonderen Klanggenuss bescherte.

Cowpunk mit den Waltons

Cowpunk ist ein Subgenre von Punk Rock. Er entwickelte sich Anfang der 80er Jahre in Südkalifornien und wurde vor allem in Los Angeles gespielt. Er kombiniert Punkrock mit Countrymusik, Volksmusik, Blues, Country Rock und Folk Rock. „6/45 a day“ vom Niederrhein und „Waltons“ aus Berlin gastierten in der Feldscheune. Laut Gastgeber Natur und Kultur im Achterhoek „verabschiedete sich der Achterhoek endgültig von seiner althergebrachten Kontenance“. Das erste Punk-Konzert lies die Bauernschaft erschüttern.
Zunächst heizten „6/45 a day“ mit Coversongs quer durch den Pop-Punk den 100 Gästen ein. Die überwiegende Altersklasse Ü 40 feierte zwischen alten Eichenbalken, Plüschsofas und auf edlen Teppichen kräftig ab. Das Pils der Achterhoeker Privatbrauerei floss in Strömen. Frank, Patric, Markus und Daniel von „6/45 a day“ forderten die Gäste auf: „Wem es zu laut ist, der schaltet bitte sein Hörgerät aus.“ Dann ertönten unter anderem „Blitzkrieg Bop“, „My Hero“, „Killing in the Name“ „Westerland“.
Dann traten die Cowpunk-Legenden schlechthin, die Waltons aus Berlin auf. 1983 gegründet setzten sie bereits im darauffolgenden Jahr mit ihrer ersten Veröffentlichung „Here comes the real Western Rockabilly“ Maßstäbe. Der darauf enthaltene ‚Waltons Square‘ avancierte in kürzester Zeit über die Grenzen hinaus zur Hymne in der Szene. In der Besetzung John-Boy Walton (Gitarre/Leadvocal), Hatto Doc Walton (Bass/Vocal), Marlon Kid Walton (Drums/Vocal) und Alexandra Baron (Vocal), spielten sie aus ihrer neuen CD „Back in the saddle“, wobei es keinen der Gäste mehr ruhig auf seinem Platz hielt. Es wurde abgerockt, mitgesungen und selbst die, die keine Haare mehr hatten, ließen diese fliegen.
Das letzte Konzert des Jahres in der Feldscheune für Freunde gepflegter Musik mit uriger Stimmung und das erste Punk-Konzert im Achterhoek ließ nichts zu wünschen übrig. Kultur für Natur. Der Erlös geht komplett in den Naturschutz.

80.000 Gäste, 200 DJs, zehn Bühnen und eine Hochzeit

Am vergangenen Wochenende fand zum dritten Mal das Parookaville-Festival auf dem ehemaligen Royal Air Force-Gelände am Flughafen Niederrhein (Weeze) statt. Auch in diesem Jahr werten die Veranstalter und viele Gäste das Parookaville als vollen Erfolg. Weder vereinzelte Engpässe bei der An- und Abreise zum Festivalgelände, noch zwischenzeitliches Regenwetter konnten 80.000 friedliche Gäste davon abhalten, sich und zahlreiche DJ-Superstars der Szene auf 10 Bühnen zu feiern.
Ja-Wort vor atemberaubender Kulisse
Am Festival-Samstag gaben sich Julia und Oliver rechtskräftig das Ja-Wort. Zuvor wurden sie in einer Oldtimer Cadillac-Limousine zur Warsteiner-Parooka-Church chauffiert. Empfangen wurden sie nicht nur von ihrer Standesbeamtin Birgit Tönnesen, sondern auch von ihrem Trauzeugen, dem angesagten DJ Phil Fuldner.
Einer der Gänsehaut-Momente war sicherlich, als das DJ-Duo Showtek, bestehend aus den Brüdern Sjoerd (DJ Duro) und Woute (Walt) Janssen aus dem niederländischen Eindhoven, dem kürzlich verstorben Sänger Chester Bennington von der Band Linkin Park ihren Respekt zollten und den Song „In The End“ durch die Boxen der sehr beeindruckenden Hauptbühne ertönen ließen.
Generell ist es sehr beeindruckend, was die drei Veranstalter Bernd Dicks, Norbert Bergers und Georg van Wickeren mit ihrem Parookaville-Team auf die Beine gestellt haben. Sie machten das Parookaville-Festival innerhalb von nur 3 Jahren zum größten Electronic Dance Music Festival in Deutschland. Weltstars der DJ-Szene wie Felix Jaehn, Robin Schulz, Armin Van Buuren, Steve Aoki, Martin Solveig, Afrojack und nicht zuletzt David Guetta für ihre DJ-Sets in Weeze zu verpflichten, bedarf einiges an Organisationtalent. Das Finale des Parookaville-Festivals war für viele Zuschauer ohne Frage, als Mega-Star David Guetta am Sonntagabend als letzter Act das Festival beendete. Auf den Nebenbühnen fand das Festival gegen 2 Uhr seinen Ausklang.
Aufgrund des Wetters und der Beschaffenheit des Campingplatzes mussten einige Camper ihre Abreise auf den Montag verschieben. Doch auch hier blieb die Festival-Organisation nicht untätig und half den Gästen mit schwerem Gerät (Traktoren) zurück auf die Straße.
Unser Fazit: Alles in Allem ein toll organisiertes Festival, für das wir uns nächstes Jahr am 20., 21. Und 22. Juli lediglich gutes Wetter und genauso viele tolle Fans und Superstars wünschen.
Eine Fotostrecke zum diesjährigen Parookaville Festival gibt’s im Menu dieser Seite unter KB Plus/Fotogalerien.

Bläserklasse warb für ihre Ausbildung

Kevelaer. Die Bläserklasse des Musikvereins Kevelaer präsentierte am 13. Juli, in der letzten Unterrichtsstunde vor den Ferien, ihr Können mit einer Offenen Probe. Ausbilder und Leiter der Bläserklasse, Hans-Gerd Stienen, dirigierte die jungen Bläser schwungvoll zu „Piraten der Karibik“ oder zum „Mickymouse-Marsch“.
Unter den Zuschauern waren viele musikinteressierte Kinder, die so einen Eindruck von der Arbeit der Bläserklasse haben konnten. Alle zwei Jahre beginnt die Bläserklasse mit neuen Schülern und im Laufe von zwei bis drei Jahren werden sie zielgerichtet an ein Instrument herangeführt. „Am Anfang darf Jeder auf jedem Instrument spielen. Im Lauf der Zeit schauen wir, dass wir eine bunte Besetzung bekommen, sodass jedes Instrument auch besetzt ist“, erläuterte Hans-Gerd Stienen.
Zur Aufteilung erklärte er: „Links sitzen die Holzblasinstrumente: Maria mit der Querflöte, Jakob mit der Klarinette und Carlotta mit dem Saxophon. Rechts sind die Blechblasinstrumente: Michel und Titus mit der Trompete, Matthias mit der Posaune und Noel mit dem Tenorhorn. Ganz hinten sind die Schlagzeuginstrumente: Marlon an der kleinen Trommel und Jonas am Schlagzeug.“
Jedes Mitglied der Bläserklasse hatte für die Offene Probe ein eigenes Stück auf seinem Instrument vorbereitet, während Hans-Gerd Stienen einiges über das Instrument erklärte. „Warum zählt die Querflöte von Maria zu den Holzblasinstrumenten?“, fragte er etwa und gab selbst die Antwort: „Weil die Querflöte früher nicht aus Messing, sondern aus Holz war.“ Neben der Querflöte zählen auch die Klarinette und das Saxophon zu den Holzblasinstrumenten, obwohl das Saxophon ganz aus Metall ist. Auf die Frage nach dem Warum wusste ein Kind die Antwort: „Wegen dem Holzblättchen am Mundstück!“
Während bei den Holzblasinstrumenten in der Regel alle Finger zum Greifen gebraucht werden, braucht man bei den Blechblasinstrumenten eine Hand, um das Instrument zu tragen, mit der anderen Hand bedient man den Posaunenzug oder Ventile, um die einzelnen Töne hervorzubringen. Schlagzeuger dagegen brauchen viel Rhythmusgefühl und müssen in den Schultern locker sein. „Man braucht auch gute Nachbarn“, fügte er mit einem Schmunzeln dazu, „denn schon am Morgen mit Trommelgeräuschen geweckt zu werden, ist nicht jedermanns Sache!“
Anschließend lud Stienen alle interessierten Kinder ein, nach vorne zu kommen. Er ließ sie in ein Trompetenmundstück blasen. Die sechsjährige Eva brachte auf Anhieb einen Ton heraus. Auch Querflöte wollte sie probieren. Ihre Schwester Thessa (8) dagegen hat die Klarinette für sich entdeckt. Eltern konnten ihre Kinder gleich an diesem Nachmittag für den neuen Kurs anmelden, der am 1. September (14.30 Uhr bis 15.30 Uhr) beginnt. In der ersten Phase lernen die Kinder alle Instrumente kennen und eignen sich die Grundlagen der Musik an: Notenlesen, Rhythmik oder Gehörbildung. In einer zweiten Phase werden die Instrumente den Schülern zugeteilt, die Kinder erhalten Einzelunterricht durch Fachlehrer und treffen sich wöchentlich zum gemeinsamen Musizieren im Orchester. Ziel ist es, nach etwa drei Jahren im großen Blasorchester mitzuspielen.
Das Projekt Bläserklasse begann 2014 in Zusammenarbeit mit der Basilikamusikschule. Den Erfolg kann man auch beim regelmäßigen Platzkonzert am Ostermontag bestaunen. Das Angebot geht an Kinder ab der 3., in Ausnahmefällen auch ab der 2. Grundschulklasse und an Kinder auf den weiterführenden Schulen. Mehr Infos gibt es unter www.basilikamusik-kevelaer.de/start/basilikamusikschule/bläserklasse.

Viele Wege führen nach Parookaville

Wer in den nächsten Tagen rund um Kevelaer im Stau steht, darf sich nicht wundern. Ab heute machen sich in Scharen vor allem junge Leute auf nach Parookaville. Das fiktive Städtchen im Schatten des Weezer Airports präsentiert vom 21. bis 23. Juli zahlreiche Weltstars der elek­tronischen Tanzmusik.
Das Festival-Line-Up beeindruckt mit über 200 internationalen Top-DJs, von Steve Aoki über Sven Väth, Armin van Buren, Robin Schulz, Tiësto bis hin zu David Guetta und Paul Kalkbrenner.
Das Kevelaerer Blatt war beim ersten Presse-Rundgang übers Festivalgelände mit Bernd Dicks dabei. Wer es nicht weiß, reibt sich verwundert die Augen. Paarokaville ist eine eigene Stadt mit Postamt, Kirche, Schwimmbad und Supermarkt. Jeder Festivalbesucher erhält einen eigenen Parookaville-Pass und wird als neuer „Bürger“ willkommen geheißen. Während der Campingplatz bereits ab heute bezogen wird, startet ab Freitag, 21. Juli, das Musikprogramm.
Eine ersten Eindruck von dem „Städtchen“ des Bürgermeisters Bill Parooka gibt‘s unter der Fotostrecke. Zudem mischt sich das KB unter die Bürger und berichtet täglich mit aktuellen Fotos von dem Festival.

Musikalität auf hohem Niveau

Mit träumerischen Melodien und viel Begeisterung verzauberten die Nachwuchsmusiker der Jungen Streicher Kevelaer bei ihrem Sommerkonzert die Besucher. „Das ist für die Kinder der Höhepunkt des Semesters“, machte sich Lehrer Thomas Brezinka um die Umsetzung durch seine Jungkünstler keine Gedanken. „Das Schöne ist, dass kleine und große Streicher gleichberechtigt hervorstechen können.“
Den Anfang machten die acht „Streichmäuse“, die sich durch das vielfältige Einstiegs-Repertoire der Komponistin Kathy Blackwell spielten. Außerdem intonierten sie den Cat-Stevens-Hit „Morning has broken“ und boten mit „Bow Rock“ von Edward Huws Jones schwungvollere Klänge „für Freunde der Rockmusik“, wie Musiklehrerin und Dierigentin Maren Brezinka ausführte. Bei „Skating“ durfte sich Paul Davies-Garner am Cello in dem dreistimmigen Vortrag hervortun. Der Applaus des Publikums entlockte den Musikern noch eine kleine Zugabe. Danach durfte die „Capella Piccola“ zeigen, wie es klingt, wenn die klassischen Kompositionen anspruchsvoller, die Klangräume komplexer werden.
Ein Mozart-Marsch leitete deren Auftritt des sechzehnköpfigen Ensembles ein, ehe es dann mit dem dritten Satz „Presto“ des a-moll-Konzerts von Antonio Vivaldi und einer schon recht ausdrucksstarken Amelie Papke an der Solo-Violine weiterging.
Danach zeigten die Musiker und Musikerinnen ein vielfältiges Spektrum. Von Glucks temporeichen „Allegro“ aus „Don Juan“ über das feinsinnig-romantische „Allegro di molto“ aus Joseph Haynds „Trio C-Dur“ bis zum Traditional wie „John Bain Mc Kenzie“ reichte die Palette der dargebotenen Musik, die das Publikum mit großem Beifall bedachte.

Mensch Maria Superstar

Ob man aus dem Leben des Gottessohnes ein Musical („Jesus Christ Superstar“) machen musste, darüber darf man geteilter Meinung sein. Dass man aus dem Leben der Gottesmutter ein „Mysterienspiel“ machen kann, haben Elmar Lehnen (Musik) und Bastian Rütten (Text) sich zunächst gedacht und das dann mit der Unterstützung zahlreicher Profis und Laien auf dem Kapellenplatz umgesetzt. Mensch Maria Superstar?
Ja, darüber gibt es keine andere Meinung, wenn man die beiden hervorragenden Aufführungen zum Abschluss der Festwoche „375 Jahre Wallfahrt“ in Kevelaer gesehen hat.
Und auch nein: Ein Superstar ist Maria in dieser großartigen Vorlage gerade nicht. Librettist Bastian Rütten nähert sich ihr in ihrem Alltag – der dem unseren, dem heutigen, dem menschlichen ähnlich ist. Er lässt sie unsere Sprache sprechen. Maria stellt Fragen, Maria zweifelt, Maria freut sich, Maria leidet.
Vertrauen erringen
Weil Maria nicht gleich blind vertraut, sondern hinterfragt, erringt sie in einem oftmals schweren Kampf mit sich selbst unser Vertrauen. Wir erleben eine Maria, die zur Trösterin wird, weil sie selbst Trost gefunden hat. Wir sehen eine Maria, zu der wir aufschauen können, weil sie jemanden hat, zu dem sie aufschaut.
Elmar Lehnen, der auch dirigiert, führt das wunderbare Rheinische Oratorienorchester, den Theaterchor Niederrhein aus Kevelaer, den Chor „Kalobrhi“ aus Nettetal und nicht zuletzt die Laiendarsteller durch eine dreistündige musikalische Reise, in der er als Komponist alle Register zieht. Mal unterstützt die Musik die Szenen unauffällig im Hintergrund, einer Filmmusik gleich, mal erklingen monumentale Ausrufezeichen. Und er lässt den herausragenden Solisten Annette Gutjahr, Alan Parkes, Wiltrud de Vries und Bernhard Scheffel den Raum, sich von ihrer besten und ihre jeweiligen Rollen von ihrer eindringlichsten Seite zu zeigen.
Diese Leidenschaft der Autoren und der Profis für dieses einmalige Projekt scheint sich auf die Laien zu übertragen. Die Massenszenen entwickeln unter der Regie von Peter van Aar und Dorette Ploegmakers eine eigene Dynamik, die fein abgestimmt ist und nie aufgesetzt oder hölzern wirkt. Und immer wieder „umspinnen“ sie die Hauptfiguren, umfangen sie thematisch auf musikalisch und darstellerisch hohem Niveau. Und – auch das muss man heute erwähnen – von mehr als drei Stunden Spielzeit ist keine einzige Minute langweilig.
Verehrung verstehen
Nicht überall, wo man sich katholisch nennt, schon gar nicht überall auf der Welt, wird Marienverehrung verstanden. Auch  „Mensch! Maria!“, dieses „Mysterienspiel zu einem ganz normal-besonderen Menschen“, wie es im Titel heißt, beantwortet nicht alle Fragen. Aber es lebt neben der Spiritualität, die der Kapellenplatz im engeren und Kevelaer im weiteren Sinne bieten, von der modernen und ernsthaften künstlerischen Auseinandersetzung mit einer jahrhundertealten Tradition. Und die ist inhaltlich wie emotional so dicht, dass sie zumindest niemanden kalt lässt. In Kevelaer schon gar nicht.
https://www.kevelaerer-blatt.de/bildergalerien/mysterienspiel-mensch-maria/