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Ferien im Museum mit farbenfrohen Sommerateliers

Die Ferien kommen und mit ihnen die farbenfrohen Sommerateliers im Niederrheinischen Museum Kevelaer. Kinder und Erwachsene sind eingeladen, ihre Kreativität und Fantasie frei auszuleben. Ob auf Papier, Leinwand oder Druckstock, ob mit Pinsel, Spachtel oder Händen – jede Kunsttechnik steht einmal im Mittelpunkt der Workshops.

Mittwoch, 1. Juli 2020

Print it up!
Druckgrafik = langweilig? Nie und nimmer! Zumindest nicht in der Museumsschule. Denn Drucken bedeutet hier Farbexperimente mit eigens kreierten Vorlagen und Motiven in den unterschiedlichsten Variationen, die selbst die teilnehmenden Künstler immer neu ins Staunen versetzen.

Mittwoch, 8. Juli 2020, sowie Mittwoch, 29. Juli 2020

Steinchen, die die Welt bedeuten
… und zwar eine ganz eigene! Die bauen und basteln sich die Teilnehmer selbst zusammen aus vielen bunten (Bau-)Materialien und aus den faszinierenden dänischen Steinchen, die in der aktuellen LEGO® Ausstellung des Museums zu bestaunen sind.

Mittwoch, 15. Juli 2020

Ein Bild der unbegrenzten Möglichkeiten
Hier werden verschiedenste Maltechniken wie Zeichnung, Aquarell und Malerei ausprobiert, jedoch nicht fein und brav hintereinander, sondern gleichzeitig auf einem Bild vereint. Durch die parallele Anwendung von Bleistift, Kohle, Kreide, Wasser-, Finger-, Plakatfarben usw. entstehen auf dicken Papierbögen sogenannte Mischtechniken, die nicht nur durch ihre Farbigkeit beeindrucken.

Mittwoch, 22. Juli 2020

Farben des Lichts
Die Glasmalerei bringt Kunstwerke hervor, die nicht wie ein Gemälde vor Licht geschützt werden müssen, sondern gerade durch die sie durchdringenden Sonnenstrahlen besonders zu leuchten beginnen und ihre ganze Umgebung verwandeln können. So werden in diesem experimentellen Workshop Rot und Blau, Gelb und Grün, Orange und Violett in klassischen Motiven oder abstrakten Variationen zu Farben des Lichts.

Mittwoch, 5. August 2020

Der Berg ruft
Das Geheimnis der Berge haben viele schon einmal erlebt: ob gewaltige, farbenprächtige Gebirge, faszinierende Sandberge am Meer oder in der Wüste oder sogar majestätische Vulkane – in einzigartigen Farbkombinationen bringen die Teilnehmer herrliche Bergwelten auf die Leinwand und benutzen dabei nicht einfach nur den Pinsel. Die zweistündigen Sommerateliers beginnen immer mittwochs um 11 Uhr und enden gegen 13 Uhr. Sie sind für alle Altersgruppen offen. Mitmachen kostet zwischen 5 und 6 Euro. Kinder unter sechs Jahren sollten von einem Erwachsenen begleitet werden. Anmeldungen bitte bis zwei Tage vorher gerne per Mail an info@niederrheinisches-museum-kevelaer.de, persönlich an der Museumskasse oder unter Tel. 02832-954120.

Aufgrund der aktuellen Lage finden die Sommerateliers unter den gegebenen Auflagen statt. Zugleich stehen alle unter Vorbehalt.

Schüler zeigen Bilder im „Kunst-Schau-Fenster“

Manchmal macht Not erfinderisch. Im kulturellen Bereich haben das nicht zuletzt die ganz großen Stars der Musik- und Schauspielbranche bewiesen, die in ihrem Wohnzimmer, auf einem Balkon oder auch im leeren Schauspielhaus Auftritte aufnehmen und über Fernsehen und Web verbreiten.

Auch die „kleinen Künstler“ vom Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium sind jetzt kreativ geworden und haben gemeinsam mit Eltern „Kunst-Schau-Fenster“ organisiert. An zwei Stellen in der Kevelaerer Innenstadt stellten Geschäftsinhaber den Schülern und Schülerinnen der drei achten Klassen und der Klassen 9A und 9C Fenster für deren Bilderpräsentation zur Verfügung.

Bei je drei Schülerinnen in beiden Stufen konnten diejenigen, die mit ihren Bildern teilnehmen wollten, ihre Ergebnisse in den Briefkasten stecken, damit sie gesammelt und dann schließlich von einer Schülerin aufgehängt werden konnten.

Und so kann sich nun jede/r im Freien und sogar aus der Nähe an der Marienstraße 18 eine Vielzahl von Farbstift- und Bleistiftzeichnungen und fotografischen Arbeiten der Achtklässler anschauen, welche sie im fachpraktischen Teil vom „Unterricht auf Distanz“ zum Themenbereich „Es bewegt sich – Es bewegt mich“ angefertigt haben.

Eine Straße weiter, an der Bahnstraße 21, zeigen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9A und 9C ihre Zeichnungen und Fotos zum Themenkomplex „Räumliche Darstellung auf der Fläche“. Insgesamt sind rund 50 Bilder der KvGG-SchülerInnen in ihren Schaufenstern ausgestellt.

Kunstpädagoge und Initiator der Aktion, Paul Wans, ist beeindruckt vom Engagement seiner SchülerInnen. Er habe einigen seiner Klassen den Vorschlag für eine solche Ausstellung gemacht, und den Jugendlichen über ihre Aufgabenblätter im Homeschooling-Download der KvGG-Website genau erklärt, wie er umgesetzt werden könnte.

„Musiker brauchen Zuhörer, Schauspieler brauchen Zuschauer, Künstler brauchen Betrachter!“, hatte er seinen Acht- und Neuntklässlern dort ermutigend mit auf den Weg gegeben. Es sei auch für ihn eine erstmalige Erfahrung Schüler auf einem solchen Weg zu einer kleinen Ausstellung in der Öffentlichkeit zu motivieren. Einige Beispiele habe er zuvor per Mail bekommen und gesehen. Alle ausgestellten Farbgrafiken und Fotografien im Original habe jedoch auch er erstmals vor den Schaufenstern begutachten können.

Organisierten für ihre MitschülerInnen das Kunst-Schau-Fenster an der Bahnstraße 21: Mathis Eilmans, Judith Wolters und Alessia Baumgart (v.li.). Foto: privat

Die Jugendlichen hätten ihre Arbeitsanweisungen mit Sach- und Methodenkompetenz engagiert umgesetzt; von mehreren wisse er, dass sie auch während der Osterferien daran weiter gearbeitet haben. Die durchweg guten und attraktiven Schülerarbeiten machten deutlich: Die schriftliche oder telefonische Kommunikation über Hilfestellungen und Korrekturen sei zwar aufwändig und zeitintensiv, jedoch offensichtlich zielführend und erfolgreich.

Dankbar sind die betreffenden Schüler und ihr Kunstlehrer dem Eigentümer Jörg Bousart und der Geschäftsinhaberin Cordula Gleumes an der Marienstraße 18, sowie auch Kathrin Baumgart als Eigentümerin an der Bahnstraße 21 für deren Unterstützung. Noch bis zum 23. Mai kann man sich die Grafiken und Fotoarbeiten der Jugendlichen im „Kunst-Schau-Fenster“ anschauen.

Museum sucht „Lego®“-Konstrukteure

Seit dem 16. März ist das Niederrheinische Museum für Besucher geschlossen. Wenn die Mitarbeiter durch die Gänge und Ausstellungsräume laufen, dann ist es recht dunkel und leer. Ein komisches Gefühl, wenn sonst Einzelbesucher und Gruppen anzutreffen sind. Dem Museum geht es da natürlich nicht anders als anderen kulturellen Einrichtungen.

Doch es ist nicht ganz so still im Museum. In der Verwaltung wird weitergearbeitet und auch im technischen Bereich gibt es viel zu tun, denn eine neue Ausstellung entsteht.
„kleine steine – GROSSE IDEEN“ würde eigentlich im Mai eröffnet werden, ob der Termin eingehalten werden kann, ist noch offen. Aber für die Möglichkeit, dass das Museum wieder öffnen darf, wird alles vorbereitet.

Aufgrund der aktuellen Lage hat sich eine Aktion zur Ausstellung entwickelt und da benötigt das Museum die Hilfe und Unterstützung aller Kinder, die gerne mit „Lego®“ spielen, denn in der kommenden Ausstellung dreht sich alles um die kleinen und großen bunten Noppensteine.

„Wir möchten alle Kinder und Junggebliebenen dazu aufrufen, uns ein Foto ihres gebauten Legoprojektes zu schicken, das sie in der Zeit, in der sie zu Hause bleiben mussten, gebaut haben oder noch bauen werden. Das darf etwas Kleines, aber natürlich auch etwas Großes sein. Wer mag darf sich auch gerne mit abbilden. Schickt uns gerne was ihr zum Thema habt und werdet unter dem Motto „Zu Hause im Museum“ in den Ausstellungsbereich integriert“, schreiben die Ausstellungsmacher in einem Aufruf.

Bilder können per Mail an info@niederrheinisches-museum-kevelaer.de geschickt werden.

Museum sagt Veranstaltungen ab

Das Frühlingskonzert der Jungen Streicher Kevelaer und „Briefe von Felix“, das Wodo-Puppenspiel, werden abgesagt, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums.
Das Niederrheinische Museum Kevelaer hat sich dazu entschlossen, das immer gut besuchte Frühlingskonzert der Jungen Streicher Kevelaer am 15. März um 11 Uhr und das Wodo-Puppenspiel am 4. April um 15 Uhr aufgrund der Empfehlung des Kreises Kleve, Veranstaltungen mit zahlreichen Besuchern abzusagen, nicht stattfinden zu lassen. Bereits erworbene Karten können gegen Vorlage an der Museumskasse erstattet werden. Zudem können die Karten für das kommende Sommerkonzert der Jungen Streicher Kevelaer am 21. Juni 2020 um 11 Uhr oder das Wodo-Puppenspiel „Mama Muh & die Krähe“ am 26. September 2020 genutzt werden. Sie verlieren nicht ihre Gültigkeit.
Bei Fragen könne man sich zu den Öffnungszeiten ans Museum wenden: 02832-954120.

Faszination Fayencen

Delft. Wem kämen in Verbindung mit dem schmucken Städtchen in Holland nicht blaue Kacheln, Vasen und Wandteller in den Sinn? Doch wer weiß heute noch, dass sich die blaue Blütezeit der Delfter Keramik buchstäblich auf eine „billige Kopie“ zurückführen lässt? Ausgerechnet chinesisches Porzellan versuchten die Niederländer damals zu imitieren. Und wie so oft steckten handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter. In einer spannenden Ausstellung mit dem Titel „Im Glanz des Barock“ präsentiert das Niederrheinische Museum Kevelaer derzeit dieses Thema anhand von Fayencen des 17. und 18. Jahrhunderts.

Foto: Nick

Fayencen – benannt nach der norditalienischen Stadt Faenze, wo sich während der Renaissance ein blühendes Töpferhandwerk entwickelte – dienten Adel und wohlhabendem Bürgertum als Repräsentationsobjekte und standen oder hingen eher im Kunstkabinett, als dass sie in Gebrauch waren. Zuvor hatte man chinesisches Porzellan importiert. Doch das konnten sich auch gut betuchte Familien eher selten leisten. Zudem wurden die Handelswege – das erste chinesische Porzellan wurde durch die Niederländische Ostindien-Kompanie importiert und stammte aus der Ming-Dynastie – durch Unruhen unterbrochen. Und so begannen die Fayecebäcker, vornehmlich in Delft, mit den italienischen und auch mallorcinischen Methoden (Fayancen/Majolica) eine deutlich günstigere Steingut-Kopie herzustellen.

Wie wörtlich das mit der Kopie zu nehmen ist, zeigt die Ausstellung immer wieder durch Gegenüberstellungen. In den Anfängen finden sich fast ausschließlich chinesische Figuren und Motive auf den Vasen und Wandtellern, bis sich nach und nach immer mehr niederländische und später in deutschen Manufakturen (etwa in Frankfurt am Main) auch hiesige Motive „einschlichen“. Diese Entwicklung wird in zahlreichen Opjekten an den Wänden und in Vitrinen gut nachvollziehbar erklärt und in großen Texttafeln verständlich erläutert. Eine Vitrine und weitere Texte erläutern anschulich den Produktionsprozess.

Foto: Nick

Sammlung Posten

Die ausgestellten Exponate sind durch die Eheleute Wolfgang und Marie-Luise Posten liebevoll gesammelt und ausgewählt worden. In ihrem Umfang zeigen die hochwertigen und besonderen Ausstellungsstücke die Entwicklungen der Motivik und die Einflüsse aus dem asiatischen Raum in ihrer barocken Zeit. Die einzelnen Fayencen schaffen es, den Betrachter in eine opulente Zeit zurück zu versetzen und die damalige Bedeutung dieses nachgefragten Steinguts aufzuzeigen. Eine Handarbeit, die es heute nur noch selten zu bestaunen gibt.

Ein umfangreiches Programm begleitet die Ausstellung und ein Katalog ist erschienen .
„Aber bitte mit Sahne“ Führung mit Kaffee und Kuchen am Donnerstag, 12. März, ab 15 Uhr, 7,50 Euro pro Person, Anmeldung erforderlich.
Kinderworkshop „À la baroque“ für Kinder ab sechs Jahren, am Samstag, 21 März, ab 10 Uhr, 10 Euro Mitmach-Gebühr, Anmeldung erforderlich.
Öffentliche Führungen finden am Samstag, 21. März, 15 Uhr, und Samstag, 25. April, 15 Uhr, statt, Kosten: fünf Euro pro Person. Für die Teilnahme an den Führungen ist keine Anmeldung erforderlich.

Im Glanz des Barock

Im Glanz des Barock präsentieren sich niederländische und deutsche Fayencen ab dem 1. März im Niederrheinischen Museum Kevelaer. Vielfältig bemalt und kunstvoll gestaltet dienten sie im 17. und 18. Jahrhundert der Repräsentation. Als Zierrat füllten unter anderem Vasen und Teller die Wände und Borden sowohl des Adels als auch des wohlhabenden Bürgertums und bereicherten so manches Kunstkabinett. Das blau-weiße zinnglasierte Steingut zeigt vorrangig asiatische Motive, die von importierten fernöstlichen Porzellanen übernommen wurden.

So war auch die Ostindienkompanie ursprünglich am Transport des in Europa populär gewordenen Guts beteiligt. Als die Lieferungen aus Fernost durch Unruhen unterbrochen wurden, versuchten niederländische Fayencebäcker dies durch Eigenproduktion auszugleichen.

Insbesondere in Delft entstanden zahlreiche Manufakturen, die später auch deutsche Produktionsstätten wie zum Beispiel in Frankfurt am Main beeinflussten. Doch nicht jedes zinnglasierte Stück kann heute einer Manufaktur oder gar einem Künstler zugeordnet werden, da derartige Quellen zu den einzelnen Objekten oft nicht überliefert sind.

Die ausgestellten Exponate sind durch die Eheleute Wolfgang und Marie-Luise Posten liebevoll gesammelt und ausgewählt worden. In ihrem Umfang zeigen die hochwertigen und besonderen Ausstellungsstücke die Entwicklungen der Motivik und die Einflüsse aus dem asiatischen Raum in ihrer barocken Zeit.

Die einzelnen Fayencen schaffen es, den Betrachter in eine opulente Zeit zurück zu versetzen und die damalige Bedeutung dieses nachgefragten Steinguts aufzuzeigen. Eine Handarbeit, die es heute nur noch selten zu bestaunen gibt. Ein umfangreiches Programm begleitet die Ausstellung und ein Katalog erscheint zur Ausstellungseröffnung.

Junge Streicher sorgten für besinnliche Atmosphäre

Rund 200 Zuhörer hatten sich im Museum in Kevelaer eingefunden, um dem Weihnachtskonzert der 39 Jungen Streicher Kevelaer zu lauschen. Unter Leitung von Maren und Thomas Brezinka zeigten die drei Orchesterformationen ihr musikalisches Können.

Nach den fünf Streichmäusen, die viele, aber kurze Stücke präsentierten, ließ die Cappella Piccola einige Orchesterbearbeitungen von Liedern hören, die vom Seemannslied „My Bonnie“ bis zum Spiritual „Swing Low“ reichten. Das Jugendstreichorchester schließlich wagte sich an Georg Friedrich Händels Wassermusik (3. Suite) und an eine Orchesterbearbeitung des Klavierstücks von Felix Mendelssohn-Bartholdy „Lied ohne Worte“.

Auch vier Ehemalige bereicherten das Jugendstreichorchester. Die jungen Musiker erhielten viel Beifall und revanchierten sich ihrerseits mit Zugaben. Am Ende konnten die Gäste auch alle drei Orchesterformationen bei gemeinsam vorgetragenen Weihnachtsliedern erleben. Konzertmeisterin Amelie Papke dankte Maren und Thomas Brezinka am Ende im Namen der Schüler und Eltern für ihre Arbeit und für ein „schönes Jahr voller Highlights und toller Momente“.

Eine Riesenfreude

Thomas Brezinka schilderte seinerseits die Orchesterarbeit als „Riesenfreude und das Schönste, was man sich überhaupt vorstellen” könne. Er verwies schon vorab auf das Konzert am 15. März 2020 und auf die Fortsetzung eines im Februar zum ersten Mal aufgeführten Ehemaligenkonzertes in wenigen Jahren.

Unter den Zuhörern waren auch viele Kinder im Kindergartenalter, die auf eigenen kleinen Stühlen in der ersten Reihe den Blick auf die jungen Streicher frei hatten und ruhig und diszipliniert das Konzert verfolgten. Unter den jungen Zuhörern war auch Nura. Die Vierjährige aus Geldern hat seit zwei Monaten selbst schon Geigenunterricht. Durch ihre große Schwester Sophia, die schon jahrelang in Krefeld und seit Kurzem in Kevelaer im Orchester Geige spielt, ist sie in ihrem jungen Alter schon richtig konzerterfahren und hofft, auch selber einmal als junge Orchestergeigerin vor Publikum spielen zu können.

Auf den Spuren von Busch, Hoffmann und Heine durch das Museum

Nicht nur etwa 50.000 verschiedene Spielzeugschätze von Juliane Metzger (1906-1992) beherbergt das Niederrheinische Museum Kevelaer in seiner Dauerausstellung. Das Museum besitzt auch rund 10.000 verschiedene Kinder- und Jugendbücher der privaten Sammlerin und Schriftstellerin, von denen immerhin ein guter Teil in der Sonderaussstellung aktuell zu sehen ist.

„Juliane Metzger hat einfach gesammelt, was ihr gefiel und was sie gut bekommen konnte, ohne Wert auf Vollständigkeit oder auf Raritäten zu legen“, so Museumspädagogin Indra Peters, die zum ersten Mal eine Gruppe auf einer neueingeführten Themenführung durch das Museum leitete.

Unter den vielen Klassikern und Märchen hob sie besonders die Werke dreier großer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts hervor: Wilhelm Busch, Heinrich Hoffmann und Heinrich Heine. Die Teilnehmer staunten, dass „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch etwa am Anfang vom Verleger abgelehnt wurde, weil dieser dachte, die Erzählung käme nicht gut an. Über einen anderen Verleger aber gelangten die lustigen Streiche der beiden Lausbuben in den Druck und wurden nach kurzer Zeit zu einem Riesenerfolg. Auch in zahlreiche andere Sprachen wurde diese berühmteste Erzählung von Wilhelm Busch übersetzt.

Ein persönliches Weihnachtsgeschenk

Eine verrückte Entstehungsgeschichte hat auch der Klassiker „Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann. Dieser suchte 1844 in Frankfurt nach einem passenden Bilderbuch als Weihnachtsgeschenk für seinen dreijährigen Sohn. Als er nichts Geeignetes fand, kaufte er einfach ein leeres Schreibheft und beschloss, selber ein Buch für seinen Sohn zu schreiben und zu malen. Dieses persönliche Weihnachtsgeschenk begeisterte nicht nur den Beglückten, sondern auch zahlreiche andere Erwachsene, die Heinrich Hoffmann, der eigentlich Arzt war, drängten, dieses Kinderbuch zu veröffentlichen.

Indra Peters führte durch die Ausstellung. Foto: DdB

„Der Struwwelpeter ist die wohl erste Bildergeschichte, die für Kinder gemacht wurde. Davor waren die Kinder wie Erwachsene behandelt worden, nun durften Kinder selber einfach Kinder sein“, wusste Indra Peters.

Anschließend ging es auf den Spuren dieser beiden berühmten Kinderbücher durch das Museum, wo eine Meerschaumpfeife aus dem 19. Jahrhundert, wie sie auch Meister Lämpel hatte, bestaunt, oder der Struwwelpeter zumindest in Buchform in den historischen Friseurladen gesteckt wurde. In einem historischen Schlafmobiliar wurde die Geschichte mit Onkel Fritz und den Maikäfern, die ihm Max und Moritz unter die Decke steckten, lebendig. „Ich hatte einmal einen im Schlafzimmer. Er war so laut, dass es klang, als würde ein Motorrad durch die Luft fahren. Da kann man schnell Panik bekommen“, fügte Indra Peters aus eigener Erfahrung an.

Anklänge an große Meister der Kunst

Nebenan gab es alte Utensilien der Backstube zu bestaunen, u.a. auch einen großen Löffel, mit dem die Witwe Bolte den Hund Spitz aus der Küche jagte. Die Führung endete mit dem Bilderzyklus von Martin Lersch über Heinrich Heines „Wallfahrt nach Kevlaar“. Dieses 1822 zum ersten Mal als Frühwerk Heines veröffentlichte Gedicht wurde 2009/2010 durch den Gocher Künstler Lersch wunderbar ausgearbeitet und die Teilnehmer konnten anhand des wechselnden Kunststils viele Anklänge an große Meister der Kunst entdecken. Angesichts des Todes des Protagonisten, das die Mutter zu dem Ausspruch „Gelobt seist Du, Marie“ verleitete, musste offen bleiben, ob der Nichtkatholik Heine einfach über katholische Frömmigkeit spottete oder aber den durch nichts aus dem Lot kommenden Glauben der einfachen Mutter bewunderte.

Die Teilnehmer, darunter auch ein Kinderbuchsammler seit 30 Jahren, brachten auf jeden Fall ihre Ideen und Argumente ein, sodass jeder am Ende bereichert nach Hause gehen konnte.

Selbstgebastelte Adventskalender

13 Kinder haben sich am vergangenen Samstag in der Museumsschule in Kevelaer eifrig ans Werk gemacht, um in einem Workshop den eigenen Adventskalender zu gestalten. 24 Türchen wurden in geduldiger Handarbeit mit bunten Bildern oder Collagen bedacht.

Bereits zum dritten Mal hatte Museumspädagogin Indra Peters zu diesem Adventskalenderworkshop eingeladen. „Etwas Selbstgemachtes ist einfach das schönste Geschenk“, so ihre Überzeugung. Am Ende bestaunte sie selber die Ideen, Kreativität und Geduld der Kinder, die nun mit ihrer Handarbeit Mama, Papa, Oma oder sich selber an jedem Tag der Adventszeit eine kleine Freude machen können.    

SPD im Museum

Die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Kevelaer trafen sich mit Freunden zu einer Museumsführung im Niederrheinischen Museum Kevelaer. Die 15 köpfige Besuchergruppe wurde unter fachkundiger Leitung durch die unterschiedlichen Etagen des Hauses geführt.

Angefangen in einer alten Schulklasse ging es vorbei an alten Spielzeugen, Schaukästen mit Miniaturwelten und Geräten der Filmvorführung. Mit originalen Exponaten ausgestellt wurden unter anderem alte Handwerke wie Seiler, Glasmaler, Bildhauer  oder auch Schmied und Tischler.

Vorbei führte der Weg auch an Bildern und Materialien der Landwirtschaft, alten Betten und Öfen sowie Räumlichkeiten bäuerlichen und bürgerlichen Lebens vergangener Jahre. Jetzt wissen wir auch, was „auf die hohe Kante legen“ und „was an den Füssen haben“ bedeutet. Besonders interessant waren auch die Handwerke des Körpers.