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Verabschiedung bei der Stadt

In diesem Jahr sind bereits einige langjährige Mitarbeitende bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten.

Coronabedingt wurde die Verabschiedung im Rahmen einer kleinen Feierstunde nun nachgeholt. In dieser dankten Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und der Vorsitzende des Personalrates, Stefan Reudenbach, den ausgeschiedenen Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern für ihre engagierte und langjährige Tätigkeit bei der Wallfahrtsstadt.

In den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurden: Helmut Langenberg, Leitender Schwimmmeister des Frei- und Hallenbades (links), Willi Simons, Sachbearbeiter in der Poststelle (2.v.l.), Andrea Mertens-Smit, Reinigungskraft im Konzert- und Bühnenhaus und Angelika Jovic, Erzieherin in der Kindertagesstätte Spatzennest am Keysershof (rechts).

Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer

Sie liebt die alltäglichen Geschichten

Fast 15 Jahre ist sie Teil der Kevelaerer Heimatzeitung – schreibt Geschichten, lernt neue Menschen kennen und lässt die Leser an ihren Begegnungen teilhaben. Anlässlich unserer Serie „Das KB stellt sich vor“ blickt Reporterin Hildegard van Lier auf ihre ganz eigene Geschichte beim KB zurück. „Nächstes Jahr bekomme ich dann einen Kuchen“, lacht die 59-Jährige. Denn dann macht sie die 15 Jahre als Mitarbeiterin beim Kevelaerer Blatt komplett. Angefangen hat alles mit einer Anmoderation der Aktuellen Stunde, die Hildegard in Folge einer Wunschaktion zur Sternschnuppen-Nacht gestalten durfte.

„Ich würde da gerne mal moderieren“, lautete damals ihr bescheidener Wunsch. „2 Tage später riefen sie an“, erinnert sich die gebürtige Twistedenerin zurück, die damals mit der Zusage zunächst überfordert war. Ihr Mann Horst van Lier, mit dem sie bereits seit über 35 Jahren verheiratet ist, sprach ihr Mut zu. Und „das war ein Riesenerfolg. Das war eine ganz tolle Erfahrung.“ Daraufhin habe sich die damalige Inhaberin des KB, Delia Evers, gemeldet mit den Worten: „Wer so erzählen kann, der kann auch so schreiben.“ Es folgte ein holpriger Start.

Jeder Interviewpartner ist besonders

„Schreibe so, als wenn du es einer Freundin erzählen würdest“, habe Delia Evers ihr damals als Starthilfe mit auf den Weg gegeben. Und so erzählt Hildegard van Lier nun Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, davon, wenn mal wieder zwei Menschen geheiratet haben, Kindergärtnerinnen in den Ruhestand gehen oder Kinder Wildblumen aussäen. „Besonders die ‚alltäglichen‘ Menschen, die nicht im Rampenlicht stehen“, findet sie spannend. „Weil mich die Leute einfach interessieren. Jede Begegnung mit einem Interviewpartner hat mich bereichert.“

Hildegard ist gerne in der Natur unterwegs. Foto: privat

Glück und Zufriedenheit findet die Mutter von zwei bereits erwachsenen Söhnen aber auch in ihrem Beruf als Einzelhandelskauffrau im Edeka-Markt in Twisteden. Seit 30 Jahren ist sie dem Geschäft treu. „Ich bin lebendes Inventar in Twisteden“, lacht die 59-Jährige. Vor allem die Begegnungen mit den Bürgern und spannende Gespräche bereichern ihre Arbeit dort. Doch am allermeisten geht die KB-Reporterin in einer Sache auf: der Rolle als Oma. Denn Oma zu sein „ist das schönste Geschenk, das es gibt“, erzählt Hildegard lächelnd beim Gedanken an den 3,5-jährigen Enkel Tom, der regelmäßig einen „Oma-Opa-Tag“ genießen darf.

Ein hauseigenes KB-Archiv

Auch wenn die Twistedenerin gerade nicht fürs KB im Einsatz ist – ein Stück der Heimatzeitung hat sie immer zu Hause. Denn dort, verrät sie im Gespräch, hat sie ihr ganz eigenes KB-Archiv. Seit 2006 hat sie jede einzelne Ausgabe aufgehoben – und das dürften inzwischen über 700 Stück sein. Das sei ihr an der ein oder anderen Stelle bereits zugute gekommen, erzählt die Reporterin. Benötigt sie mal Informationen aus einer älteren Ausgabe, kann sie sich nämlich durch ihr hauseigenes Archiv wühlen.

Auch wenn Hildegard sich besonders für Begegnungen mit „alltäglichen“ Menschen interessiert und nicht immer auf der Suche nach der ganz großen Schlagzeile ist, ist ihr eine Geschichte besonders in Erinnerung geblieben. „Ich vergesse nie das Interview mit den Höhnern.“ Gemeinsam mit ihrem Mann Horst war Hildegard im Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus zu Gast beim Auftritt der Kölner Musikband. Nachdem sie sich in den Kopf gesetzt hatte, ein Interview mit der Band führen zu wollen, scheiterten die ersten Kontaktversuche des Abends. Bis der Frontmann der Gruppe, Henning Krautmacher, die Reporterin zu sich winkte und sie mit den Worten „Mädschen, komm mal mit“ zum Interview mit hinter die Bühne nahm – ein einzigartiges Erlebnis, das der Reporterin, die doch eigentlich für die „alltäglichen Geschichten“ zuständig ist, immer in Erinnerung blieb. „Die hatten da auch echt leckere Häppchen stehen, aber mir war der Hunger dann vergangen.“

Vier neue Gesichter bei St. Marien

In St. Marien dreht sich das Personalkarussell. Pfarrrer Gregor Kauling kann gleich vier neue Mitarbeiter vorstellen, die alle bereits vor Wochen ihren Dienst angetreten haben. Zwei weitere Stellen (Küchenleitung und Verwaltungsunterstützung im Priesterhaus) sind bereits ausgeschrieben.

„Die Aufgabengebiete der vier neuen Mitarbeiter zeigen auch die ganze Bandbreite unserer Pfarrei“, freut sich der Wallfahrtsrektor, dass sein Mitarbeiterstamm inzwischen aus 91 Angestellten plus rund zehn Seelsorgern besteht. „Gerade der Wallfahrtskomplex ist ja sehr umfangreich“, verweist Kauling neben der Pfarrei und dem Pilgerhaus auf das dritte große Aufgabengebiet seiner Mitarbeiter. „An manchen Tagen haben wir bis zu 30 Pilgergruppen abzuwickeln.“ Dann finden naturgemäß auch viele Messen gleichzeitg statt. Ein zweiter Organist neben Elmar Lehnen sei somit unumgänglich. Diese Stelle nimmt seit dem Sommer Patryk Lipa ein.

Der 29-Jährige konnte bereits als Student der Universität der Künste Berlin, Institut für Kirchenmusik, (aus der Klasse von Professor Wolfgang Seifen) sein Können auf der großen Seifert-Orgel in der Marienbasilika unter Beweis stellen. „Diese Orgel an sich ist schon eine Herausforderung“, freut sich Domkapitular Kauling, dass der junge Mann in Kevelaer seine erste Stelle angetreten hat

Etwas mehr Berufserfahrung bringt dagegen Dr. Annika Hüsing mit. Die 41-Jährige ist seit Anfang Dezember als Küsterin in der Gemeinde tätig. Eine Aufgabe, die sie in den letzten elf Jahren bereits ehrenamtlich in der Klever St. Willibrord-Kirche ausgeübt hat.

Die studierte Mittelalterhistorikerin hat zuletzt als Lehrerin in der St. Adelheid-Grundschule Geldern unterrichtet und war zudem Mitarbeitende des Historischen Instituts der Fernuni Hagen. Als Küsterin hat sie jedoch ihren Traumberuf gefunden. „Das hat schon was Heiliges“, sagt Hüsing. „Man darf liturgisch mitgestalten und hat viel mit Menschen zu tun.“

Während der Beruf des Küsters bei St. Marien seit jeher dazugehört, wurde mit dem Verwaltungsreferenten eine völlig neue Stelle geschaffen. Michael Hoefels hat diese Position seit dem 1. September inne. Er fungiert seitdem nicht nur als Bindglied zwischen Zentralrendantur, Pfarrgemeinde und Kirchenvorstand.

Der 31-Jährige kümmert sich auch um Finanzen, Liegenschaftsangelegenheiten und Mietobjekte der Gemeinde. Zudem steht er in einem ständigen Austausch mit Kauling. Auch wenn er viel mit Zahlen zu tun hat, kommt Hoefels in seinem Job doch unter Leute. „Es gibt ständig was zu regeln“, versichert er. „Ob mit der Stadt, dem Kindergarten oder mit Mietern. Da müssen viele Gespräche geführt werden, mit dem Handwerker genauso wie mit dem Bürgermeister.“

Die Vierte in der Runde ist Julia Holtermann. Die 36-Jährige tritt zum 1. Januar offiziell die Nachfolge von Maria van Meegen als Leiterin des St. Marien Kindergartens an. Dort gehört sie bereits seit 1. September zum Team. „So konnte mir Frau van Meegen in der Einarbeitungsphase viel mit auf den Weg geben“, sagt die Erzieherin. Schließlich steht ihr schon sehr bald die erste große Herausforderung bevor, wenn die Einrichtung im nächsten Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiert.

Den Zuschlag für die Stelle erhielt Holtermann, obwohl sie der evangelischen Konfession angehört. Gregor Kauling hat damit wenig Berührungsängste: „Es geht um die Qualifizierung und dass es sich um engagierte Christen handelt. Für die Ökumene ist doch die Besetzung mit Frau Holtermann ein gutes Zeichen.“

Dienstjubiläen und Verabschiedung

Bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer gab es einen Grund zum Feiern: Zusammen konnten acht langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf insgesamt 230 Dienstjahre zurückblicken.

Bei einer kleinen Feierstunde dankte der Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und der Personalverantwortliche Werner Barz den Jubilaren für ihre engagierte und langjährige Tätigkeit bei der Stadt Kevelaer. Auch der Vorsitzende des Personalrates, Stefan Reudenbach, gratulierte den Jubilaren im Namen des Personalrates und der Belegschaft der Stadtverwaltung Kevelaer.

Für eine 25-jährige Dienstzeit im öffentlichen Dienst wurden folgende Beschäftigte geehrt: Birgitt Reudenbach, Leiterin Kindertagesstätte Spatzennest, Angelika Jovic, Erzieherin, Monika Metsch, Mitarbeiterin im Tourismus, Guido van Afferden, Feuerwehrgerätewart sowie Asylhausmeister, Robert Lamshöft, Maler und Lackierer beim Betriebshof, und Ralf Schatten, Schlosser beim Betriebshof.

Auf eine 40-jährige Dienstzeit können Klaus Heynen, stellvertretender Abteilungsleiter Finanzen und Steuern, und Hans-Josef Thönnissen, Betriebsleiter der Stadtwerke, zurückblicken.

Im Rahmen der Feierstunde wurde auch die am 31. Dezember 2019 ausscheidende Mitarbeiterin Gertrud Langen, Mitarbeiterin in der Finanzbuchhaltung, nach 39 Dienstjahren durch den Bürgermeister verabschiedet. Dr. Dominik Pichler nutzte die Gelegenheit, der engagierten und zuverlässigen Mitarbeiterin für ihre langjährige Tätigkeit Dank und Anerkennung auszusprechen.

Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer