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Die Schulmensa in Kevelaer wurde zertifiziert. Foto: FG
Schulmensa im SOS-Kinderdorf erhielt das Bio-Zertifikat. NRW-Ministerin Gorißen lobt das Engagement.

Bio-Leuchtturm in der Region

Bio-Rindfleisch im Teriyaki-Lack auf Bio-Reissalat oder gegrillte Zucchini auf Bio-Bulgursalat. Was sich hier liest wie die Gaumenfreuden aus einem Fünf-Sterne-Gourmetrestaurant, entstammt tatsächlich der Küche der Kevelaerer Schulmensa und diese wurde nun in besonderem Maße ausgezeichnet. 

Seit zehn Jahren werden in der Schulmensa Kevelaer Menschen mit Handicap fit für den Job gemacht

„Das Modell ist beispielhaft“

Ein guter Grund um zu feiern: Seit zehn Jahren bereiten junge Menschen mit Einschränkungen das Essen für rund 800 Schülerinnen und Schüler in der Mensa am Schulzentrum Kevelaer zu.

Die Schulmensa in Kevelaer wird bis 2027 weiter vom SOS-Kinderdorf Niederrhein betrieben

Erfolgsmodell geht in die Verlängerung

In der Schulmensa haben jetzt Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und Fachbereichsleiter Ulrich Berns den Vertrag zum Betrieb der Schulmensa in der Wallfahrtsstadt Kevelaer mit dem SOS-Kinderdorf Niederrhein verlängert.

Digital lernen und zu Hause kochen

Wer am Vormittag die Schulmensa in Kevelaer betritt, hört in normalen Zeiten die Kochlöffel klappern, das rhythmische Tackern der Schneidemesser auf den Küchenbrettern rattern und das emsige Treiben der Auszubildenden, Umschüler und Teilnehmenden in der Berufsvorbereitung. Sie alle packen in Küche und Hauswirtschaft an, um im Regelbetrieb bis zu 700 Schulessen pro Tag frisch zuzubereiten und an die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums auszugeben. Doch seit Mitte März ist es ruhig geworden in der Mensa, der Publikumsverkehr zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus ist auf Eis gelegt.

Nicht auf Eis gelegt wurden jedoch die Aus- und Weiterbildungsangebote, die das SOS-Kinderdorf Niederrhein als Betreiber der Mensa für Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderen Bedarfen anbietet. „Wir haben unsere Lehrgänge digitalisiert und die Praxisanteile nach Hause verlagert. Wir geben einmal wöchentlich Warenkörbe mit frischen Zutaten aus. Unsere Jugendlichen und jungen Erwachsenen bereiten dann die Mahlzeiten nach einer Anleitung zu, fotografieren ihre Ergebnisse und schicken sie uns zu“, erklärt Ausbilder und Arbeitspädagoge Peter Becker.

Bereichsleiterin Sabine Hanke ergänzt: „In Rücksprache mit unseren Kostenträgern wie der Agentur für Arbeit und den Jobcentern haben wir all unsere Bildungsangebote auf alternative Lernformen umgestellt. Das gilt zum Beispiel auch für unser Projekt ‚Fit durch den Arbeitsalltag‘, das wir normalerweise gleich nebenan in den Gebäuden der ehemaligen Virginia-Satir-Schule anbieten“. Auch hier bekommen die Teilnehmer einen Warenkorb überreicht. Denn wie man sich gesund ernährt, steht auch dort weiterhin auf dem Programm.

Teilnehmer bekommen weiterhin Rückmeldungen

Neben den Warenkörben gibt es Arbeitsaufträge per Email, deren Ergebnisse dann telefonisch besprochen werden. Jeder Teilnehmende erhält so regelmäßig eine Rückmeldung. Das ist Ausbilderin Heidi Korgel besonders wichtig: „Wenn ein Teilnehmer viele Rückfragen hat, dann weiß ich, dass er meine Unterstützung besonders braucht. Und die bekommt er dann auch. Denn das, was wir normalerweise im laufenden Betrieb an persönlicher Begleitung und Vermittlung von Fachkenntnissen leisten, müssen wir jetzt anders organisieren. Gerade unsere Teilnehmenden, die häufig psychische Erkrankungen oder Lernschwierigkeiten haben, brauchen Struktur, Regelmäßigkeit und individuelle Hilfe.“

Das sagen auch die Teilnehmenden selbst. Sabine Stahl ist eine von ihnen. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihrer Umschulung zur Hauswirtschafterin, Mitte Mai finden die Prüfungen statt. Die 48-Jährige ist gelernte Fleischereifachverkäuferin und hat seit ihrer ersten Ausbildung nicht mehr die Schulbank gedrückt. „Ich musste erst das Lernen wieder lernen und dabei hat mir meine Ausbilderin Heidi sehr geholfen. Jetzt in der Coronazeit war das schon eine große Umstellung für mich, zu Hause die Aufträge zu erledigen.“ Geschafft hat sie es trotzdem, auch dank der Warenkörbe, die sie für die Praxisaufgaben wöchentlich abgeholt hat. So hat sie in der eigenen Küche ein Drei-Gänge-Menü gezaubert: Spargelcremesuppe, Zander mit Schmörkes und ein Erdbeerdessert mit Haselnussstreuseln.

Neue Laufwege und veränderte Arbeitsabläufe

Zum Wochenbeginn wurden die Vorgaben seitens der nordrhein-westfälischen Landesregierung für berufliche Bildungsangebote gelockert. Die Teilnehmer des SOS-Kinderdorfs Niederrhein dürfen jetzt wieder bei Einhaltung aller Hygienevorgaben zum Praxisunterricht erscheinen. „Für uns als Ausbilder/innen und Anleiter/innen ist klar, dass wir tageweise mit Kleingruppen starten und zu Beginn erst einmal die neuen Hygienevorschriften vermitteln und trainieren“, sagt Heidi Korgel und erklärt weiter: „Wir zeigen auf, wie breit 1,50 Meter Abstand sind, was unsere neuen Laufwege sind und wie wir die Arbeitsplätze in der Küche gestalten, damit auch dort ausreichend Abstand gewahrt werden kann.“ Wann der reguläre Mensabetrieb dann wieder aufgenommen werden kann, ist aktuell noch unklar.

Es ist viel in Bewegung

Im Schul- und Sportausschuss am vergangenen Dienstag beschäftigten sich die Anwesenden unter anderem mit den aktuellen Anmeldezahlen für die Kevelaerer Grundschulen, den Entwicklungen beim eröffneten Mehrzweckbecken und mit zukünftigen Änderungen in der Mensa am Schulzentrum.

In Sachen “Eingangsklassen für die Kevelaerer Grundschulen” gab die Verwaltung die aktuellen Zahlen für das Schuljahr 2020/21 bekannt. Demnach sollen auf Basis der eingegangenen 266

Anmeldungen insgesamt zwölf Eingangsklassen gebildet werden: in der St. Antonius Grundschule vier (95 Anmeldungen), in der St. Hubertus-Grundschule drei (65 Anmeldungen) und in der St. Franziskus-Grundschule Twisteden eine (30 Anmeldungen). Dazu kommt noch eine in der Grundschule Wetten (16 Anmeldungen) und in dem Grundschulverbund Overberg Winnekendonk / St. Norbert Kervenheim wohl drei Eingangsklassen (60 Anmeldungen). Die Leiterin des Grundschulverbundes, Margarete Wahlen, kündigte an, dass man bei drei Klassen zwei in Winnekendonk und eine in Kervenheim bilden werde. Sollten es nur zwei werden, werde an jedem Standort jeweils eine Eingangsklasse gebildet.

Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2020“

Im weiteren Verlauf waren die Entwicklungen der Kevelaerer Sportstätten Thema. So erhalte die Stadt Kevelaer aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2020“ 330.000 Euro, wobei nicht alle gestellten Vereinsanträge speziell über dieses Programm förderfähig seien, sagte Ulrich Berns als Leiter des Fachbereichs. Berns nannte da ausdrücklich die Anträge des Kevelaerer SV und der DJK Twisteden für Sanierungsmaßnahmen, die Anträge für neuen Kunstrasen sowie die Erweiterung der Umkleideräume von Viktoria Winnekendonk und Union Wetten. Die beiden Letzteren würden aber über ein anderes Förderprogramm unterstützt.

Der einzige in dem Programm förderfähige Antrag sei der für die Dachsanierung am Sportplatz des Reitervereins von Bredow Wetten. Der Kreissportbund habe signalisiert, „dass das so durchgeht“, und es sei „im Benehmen mit der Kommune“ so durchgewinkt worden. Die Maßnahme erhalte die volle Fördersumme von 90 Prozent der Kosten. Die Gelder, die da jetzt nicht verwendet werden, werden dann erst 2021 vergeben. Dann könnten wieder Anträge gestellt werden, wie man sie entsprechend bedienen kann.

Im Zuge des Förderpakets „Digitalpakt“ habe es zahlreiche Gespräche mit den Schulleitungen gegeben, da seien schon Anträge gestellt. Da müsse man sehen, wie schnell Gelder kommen.

Freibad öffnet vom 1. Mai bis 31. August

In Sachen “Mehrzweckbecken” sagte Berns, dass der Betrieb reibungslos laufe, man in Abstimmung mit dem Bäderverein weitere Geräte anschaffen und zusätzliche Kurse anbieten wolle. Es gebe einen regen Zulauf, man habe an jedem Tag der Woche öffentliches Schwimmen anbieten können. Berns benannte auch die konkreten Daten für die Freibadsaison. Demnach wird das Freibad vom 1. Mai bis zum 31. August geöffnet sein.

Es gebe diesmal kein offenes Ende und offenen Beginn, „weil der Bäderverein mit den Arbeiten für 2021 beginnen muss. Darum werden wir dann zum 31. 8. definitiv schließen.“

Was die Frage der Schulsozialarbeit betrifft, werde man für die Beratung des Haushalts 2021 ein Konzept mit entsprechenden Ressourcen für die Schulsozialarbeit vorlegen – „vielleicht schon im nächsten Schulausschuss.“

In Sachen “Mensa am Schulzentrum” habe man Gespräche mit dem SOS-Kinderdorf und der Schulleitung geführt. Alle Seiten seien bemüht, Verbesserungen in den Ablauf dort hineinzubringen. Ein Software-Wechsel soll die Anmeldung und das Kassensystem beschleunigen. Da finde zur Zeit ein Abgleich zwischen zwei Anbietern statt. Eine Testphase solle kurz vor den Sommerferien starten und zum neuen Schuljahr solle der Tausch der Software erfolgen.

Daneben sei noch die Frage der grundsätzlichen Raumkapazitäten zu klären. Man müsse im Bezug auf den Mittagstreff sehen, ob noch zusätzlicher Raum oder ein Provisorium geschaffen oder über eine endgültige Lösung wie der großräumigen Veränderung der Mensa nachgedacht werden muss. Das könnten die Verantwortlichen der Mensa zur Zeit noch nicht abschätzen.

Schulmensa in der Kategorie „Integration und Inklusion“ ausgezeichnet

Die Besucher der Verleihung des Marketing-Preis-Kevelaer am heutigen Freitag, 22. November 2019, warteten gespannt, welchen Preisträger die diesjährige Jury in der Kategorie „Integration und Inklusion“ ausgelobt hatten. Diese hatten sich für das SOS-Kinderdorf Niederrhein, als Betreiber der Schulmensa in der Gesamtschule Kevelaer, entschieden und ernteten dafür viel Beifall vom Publikum.

Gegründet 1969, ist das SOS-Kinderdorf Niederrhein heute mit rund 300 Beschäftigten und zahlreichen ehrenamtlichen Helfenden an über zehn Standorten die größte SOS-Kinderdorf Einrichtung in Deutschland. Einer dieser Standorte ist die Schulmensa in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, die von der Jury als herausragendes Projekt klassifiziert wurde und deren Verantwortliche, mit der Medaille als sichtbares Zeichen, den Marketing-Preis-Kevelaer in Empfang nahmen.

Ausbildung, Umschulung und Berufsvorbereitung

Die Schulmensa in Kevelaer ist Lern- und Produktionsstätte gleichermaßen: gute Lebensmittel, täglich frisch zubereitet für alle, die in der Mensa essen, qualifizierte Ausbildung in der Küche durch die Profis des SOS-Kinderdorf Niederrhein. Jährlich werden dort bis zu 40 junge Erwachsene mit besonderen Bedarfen in den Bereichen Küche und Hauswirtschaft ausgebildet. Bei der pädagogischen Arbeit stehen Ausbildung, Umschulung und Berufsvorbereitung im Vordergrund. Seit Beginn im Jahr 2012 hat das SOS-Kinderdorf als Träger der Mensa zahlreiche Auszubildende, Umschülerinnen und Umschüler oder Teilnehmende der Berufsvorbereitung in Arbeit oder Anschlussangebote zur beruflichen Integration vermittelt.

Das Mensa-Team arbeitet eng mit den Arbeitsagenturen und Jobcentern zusammen. Außerdem gibt es einen regelmäßigen Austausch mit den Schulen und den Schülerinnen und Schülern, zum Beispiel rund um das Thema gesunde Ernährung. In der Schulmensa werden täglich bis zu 800 Essen mit regionalen Produkten frisch zubereitet und ausgegeben. Eine Win-Win-Situation: Die jungen Erwachsenen in der Küche sehen jeden Tag ihre Leistung und den Schülerinnen und Schülern schmeckt es.

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Beispiele guter Kooperation

Zum wiederholten Mal hat die Ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Bedburg-Hau, Anita Tönnesen-Schlack, das SOS-Ausbildungsteam der Schulmensa in Kevelaer besucht. Hierbei wird gemeinsam vor Ort mit allen Mitgliedern eine sogenannte „Fall- und Teamsupervision“ durchgeführt.

Die Schulmensa wird vom SOS-Kinderdorf Niederrhein betrieben. Das siebenköpfige Team unter der Bereichsleitung von Wolfang Brandt setzt sich zusammen aus mehreren Professionen und betreut jährlich rund 30 Personen mit sogenannten „besonderen Bedarfen“ (psychische Störungen oder Lernschwierigkeiten). Sie werden dort in der Küche und im Hauswirtschaftsbereich ausgebildet oder auf den nächsten beruflichen Schritt vorbereitet.

Dies stellt auch besondere Anforderungen an die Mitarbeitenden in vielschichtiger fachlicher Hinsicht. Ausbilder mit einer rehaspezifischen Zusatzausbildung, Psychologen, Sozialpädagogen, Lehrer und eine fachpsychiatrische Begleitung werden zur konzeptionellen Umsetzung der Berufsvorbereitung und der Ausbildung benötigt. Regelmäßige Team- und Fallsupervisionen sind daher verpflichtende und wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Arbeit mit dieser Zielgruppe.

Deshalb ist Wolfgang Brandt sehr froh und dankbar, dass man die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und diplomierte Sozialpädagogin als Expertin gewinnen konnte. „Mich begeistert die Zusammenarbeit mit diesem hochmotivierten und fachkompetenten Team“, versichert Anita Tönnesen-Schlack. „Ihre Offenheit und Bereitschaft, sich auf die besonderen Ansprüche ihrer Auszubildenden einzulassen, beeindrucken mich bei unseren Treffen immer wieder aufs Neue.“

Die LVR-Klinik in Bedburg-Hau und das SOS-Kinderdorf Niederrhein gehören beide dem kreisweit agierenden Verbund für Teilhabe und Behandlung (VTB) an und haben sich unter anderem den praxisorientierten Austausch in der Region Niederrhein auf die Fahne geschrieben.

„Damit helfen wir Menschen vor Ort noch besser bei der Bewältigung ihrer psycho-sozialen Probleme vorbeugend, in akuten Fällen und in der Nachsorge.“, sagt Wolfgang Brandt. „Wir haben im und über das Kreisgebiet hinaus lange nach einer fachpsychiatrischen Begleitung gesucht. Über die Mitgliedschaft im Teilhabeverbund konnten wir Frau Tönnissen-Schlack für diese Aufgabe nicht nur formal gewinnen, sondern haben mit ihr eine ausgewiesene Expertin an unserer Seite, die mit Herz und Seele unsere Aufgabe und unser SOS-Team unterstützt.“

„Behelfsmensa“ im Mittagstreff soll kommen

Vor Beginn der eigentlichen Debatte wurde die Grüne Birgitt Höhn als neues Mitglied des Sozialausschusses vereidigt. Zum Auftakt der Sitzung durften sich drei neue Schulleiterinen der Öffentlichkeit vorstellen – Tanja Kocken von der St. Franziskus-Grundschule, Anna Molderings von der Grundschule Wetten und Margarete Wahlen als Schulleiterin des Grundschulverbundes Overberg/St. Norbert.

Im Anschluss daran ging es um die Überlastung der Mensa am Schulzentrum und die Frage, ob eine Behelfsmensa im Mittagstreff eine Lösung wäre, um für Entlastung zu sorgen. Zwischen dem 26. Februar und dem 8. März habe es sechsmal ein Probeessen in dem Mittagstreff gegeben. Der Mittagstreff habe für 45 bis 58 Personen ausreichend Platz geboten, auch mit entsprechenden Geschirrwagen, Trennwänden und Aufsichtspersonal.

Man benötige dann aber in nicht unerheblichem Umfang im Schulgelände auch neue Aufenthaltsräume für Kinder, die mit dem Essen fertig seien. „Da findet eine Verlagerung statt. Wir suchen mit dem Hochbau nach Räumen, werden da mit den Schulen sprechen“, machte Schuldezernent Marc Buchholz deutlich.

Die Behelfsmensa im Mittagstreff könne man aber erstmal einrichten. Es sei ein weiterer Workshop geplant, in dem mit den Beteiligten diskutiert werden soll, wie und was bei der Mensa erweitert werden muss. Dazu werde es eine Terminabstimmung mit den Mitgliedern des Schulausschusses und Vertretern des für den Mensabetrieb zuständigen SOS-Kinderdorfes geben.

Der Raum für den Mittagstreff werde generell nicht wegfallen, versicherte Buchholz. „Wir sprechen da von einer Zeit von 12 bis 14 Uhr. Davor und danach steht der Mittagstreff ganz normal für Arbeitsgemeinschaften und andere Zwecke zur Verfügung.“

Sehr ausführlich widmete sich der Ausschuss dem Teilstandort der Gesamtschule in Weeze, der dringend sanierungsbedürftig ist und wo es um eine bauliche Erweiterung gehen soll, die der Zweizügigkeit des Standortes gerecht werden soll. Kevelaer soll aktuell dafür 2,33 Millionen Euro bezahlen, weitere knapp 2,6 Millionen übernähme Weeze.

Grüne und CDU regten an, doch erstmal das Votum der Schulkonferenz am 12. April abzuwarten. FDP und KBV schlossen sich dem an. Bürgermeister Dominik Pichler wies darauf hin, dass das den Hauptausschuss am 22. März „aushebeln“ würde. Es wäre kein Problem, selbst ein Votum abzugeben und dann mit dem Votum der Schulkonferenz im Rat umzugehen. Der SPD-Abgeordnete Norbert Baumann bewertete es als „heikel“, sich aus der Verantwortung da an der Stelle „herauszustehlen“.

Am Ende stimmten die Fraktionen bis auf die SPD dafür, die Entscheidung in eine gesonderte Sitzung des Schulausschusses ein paar Tage vor dem Rat zu schieben. Johannes Peters von der Gemeinde Weeze zeigte sich auf KB-Nachfrage irritiert darüber, dass die Schulkonferenz jetzt ohne ein klares Votum des Schulträgers eine Entscheidung treffen soll.

Schulleiter Michael Cupyers hatte zuvor nochmal die akuten praktischen Alltagsprobleme der Gesamtschule angesprochen – wie die „Durchmischung“ beider Standorte, den zunehmenden Anteil an für die Hauptschule angemeldeten Schülern in Weeze und den Förderschülern, dem damit einhergehenden Imageproblem des Standorts und dem umständlichen Hin- und Herfahren der Lehrkräfte zu Unterrichtseinheiten. Aktuell werden 598 Schüler in Kevelaer, 197 in Weeze unterrichtet. „Zwei Standorte sind keine optimale Lösung“, verwies er auf die Beispiele Xanten/Sonsbeck und Straelen/Wachtendonk. Für die Schulkonferenz wolle er aber kein öffentliches Votum abgeben.

Marc Buchholz beantwortete einen Fragenkatalog der FDP zu den Kosten für die Schülerverkehre, der dauerhaften Sicherheit des Teilstandortes Weeze und den Aspekt, in dem es um die Rückzahlung für Investitionen aus Kevelaer im Falle einer Schließung des Teilstandortes Weezes ging.

Da gebe es Signale, aber man stehe da noch am Anfang, so Buchholz. Einseitige Regelungen würden in so einem Fall aber schwierig, zumal ja auch die Gemeinde Weeze schon 1,98 Millionen in Kevelaer investiert habe, machte deren Vertreter Johannes Peters deutlich.
Pichler mahnte, im Falle einer Schließung des Teilstandortes oder eines Rückzuges aus dem Vertrag kämen sicher die Weezer Schüler noch nach Kevelaer, aber nicht mehr das Geld. Dann würde man über eine neue Turnhalle und eine noch erweiterte Mensa nachdenken müssen und bei „fünf Millionen plus X“ an Investitionen landen. „Und das X kann nochmal siebenstellig sein.“