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„Wird die OW1 gebaut, wird in 10 bis 15 Jahren kein Kevelaerer seine Heimat wiedererkennen“

Zum Thema OW1 schreibt Ralph Sachs aus Wetten:
Liebe Kevelaerer,
dies ist ein Appell an Alle endlich gemeinsamen zu handeln!
Es gibt einen Antrag der Grünen vom 19.03.2019 an den Rat der Stadt Kevelaer, auf Sperrung der Rheinstrasse und der Ortsdurchfahrt Winnekendonk für den Schwerlastverkehr. Ebenfalls beinhaltet der Antrag auch die Einführung von Tempo 30 km/h Zonen in der Rheinstrasse und für die Ortsdurchfahrt Winnekendonk, insbesondere vor der Overberg-Grundschule. Dies ist meiner Meinung nach längst überfällig!
Für mich ist dieser Antrag ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit des Rates der Stadt. Hier kann der Rat und auch Herr Pichler beweisen, ob sie im Interesse der Bürger handeln, oder ob sie nur im Interesse der vorhandenen Firmen und der Firmen handeln, die sich in Kevelaer ansiedeln wollen. Es gibt zurzeit ein reges Interesse von Logistik-Unternehmen, sich am Niederrhein anzusiedeln. Ich persönlich empfinde das als Horizontverschmutzung, siehe MERA-DOG!
Es ist doch mehr als merkwürdig, warum nicht schon längst eine Regelung dieser Art für die Anwohner der Rheinstrasse in Kevelaer und für die Winnekendonker veranlasst wurde.
Der Rat der Stadt hätte es doch schon seit langer Zeit in der Hand gehabt, die vorhandene Trasse an Schloss-Wissen vorbei Richtung A57 für den Schwerlastverkehr auszuweisen. Hier wird zumindest keine weitere Ortschaft durchquert.
Der Leserbrief der Firmeninhaber des Gewerbegebietes-Ost zeigt doch eindeutig, welchen eigentlichen Zweck die OW1 hat. Nicht die Entlastung der Bürger und Anwohner ist den Herren wichtig, wie sie hier kühn behaupten, sondern die Effizienz der Vermarktung ihrer Produkte! Das hier die Unternehmen zum Wohl der „Mitarbeitenden“ agieren, wie sie im Artikel vom 28.03.2019 betonen, würde erst mit einer gerechten Bezahlung für die geleistete Arbeit unter Beweis gestellt. Wenn man mit Arbeitnehmern der genannten Unternehmen spricht, hört man oft das krasse Gegenteil.
Von wegen Wohltäter!?
Das bereits bestehende Teilstück der OW1 ist tatsächlich noch eine Umgehungsstraße. Der neue Teil wird aus dem ganzen eine Industriestrasse machen, die dem „Wachstums-Wahnsinn“ der Interressengemeinschaft Industrie Rechnung trägt.
Es geht hier eindeutig nicht um das Wohl der Bürger! Dafür bin ich überzeugt, wird nicht so viel Geld in die Hand genommen. Und es ist stark zu bezweifeln, dass die OW1 zur Entlastung von Verkehr und Umweltbelastung in Winnekendonk und Kevelaer beiträgt. Denn der Verkehr kommt auch aus den Niederlanden, nicht nur aus dem Süden. Um Mautgebühren zu sparen fährt man kurz über Kevelaer und Winnekendonk und dann erst auf die Autobahn, da die nächste Mautstation erst in Moers zu erwarten ist. Dies hätte man (Mann) längst regeln können. Außerdem würde der Verkehr mit neuen Unternehmen unentwegt weiter, wachsen.
Ohne Rücksicht auf die Folgen für Mensch und Natur wird seit langer Zeit von Lobbyisten die ungehinderte Ausweitung von Industriegebieten vorbereitet, mit einem Landschaftsfraß (10 Hektar pro Tag alleine in NRW!), den sich kein Kevelaerer wünschen kann.
Ich höre immer wieder den Satz „Kevelaer ist anders!“
Sorry, aber das ist Unsinn! Hier lassen sich die Bürger genauso an der Nase herumführen wie anderswo. Wenn man seit Jahrzehnten immer wieder die Gleichen wählt, wird einem eben immer wieder in den besagten…getreten.
Sollte die OW1 tatsächlich gebaut werden, wird in spätestens 10 bis 15 Jahren kein Kevelaerer seine Heimat wiedererkennen.
Ich habe in den letzten Wochen immer wieder Stimmen gehört, die mir sagten, dass sie auf jeden Fall gegen die OW1 wären, dass sie aber aufgrund von Abhängigkeiten ihre Meinung nicht öffentlich kundtun dürften!
Sind wir schon so weit, dass wir unser „demokratisches Recht“ auf eine freie Meinung, verstecken müssen?!?!
Im Übrigen sind die OW1-Gegner auf eurer Seite, liebe Bürger der Rheinstrasse und auch Winnekendonks!
Wacht auf ,bevor die jovialen Herren der Elite unserer Stadt (Die ja angeblich nichts anderes, als euer Wohl im Sinn haben) euch „mit Haut und Haaren fressen!“
Solidarisiert euch mit den OW1-Gegnern und einer noch lebenswerten Natur in der Binnenheide und am Niederrhein!
Es tut mir leid, dass ich mich in dieser Radikalität hier äußere, es wäre mir ein liebevollerer Umgang miteinander lieber! Dafür müsste es aber mehr Chancengleichheit geben. Alles wird heute nur noch über Rechtsanwälte geregelt. Findet Ihr das normal?
Nehmt Euch ein Beispiel an Kindern, die gehen am Freitag nicht mehr zur Schule und sagen ihre Meinung frei heraus.

„Eindimensionales Denken der OW1-Gegner“

Zum Thema OW1 und dem Leserbrief von Michael Pothmann aus Wetten (KB 14/2019) schreiben Hans Boers, Franz-Josef Büren, Dieter Hütten, Margarethe Iding, Astrid Ludwig und Ditmar Schädel, Anwohner der Rheinstraße und Mitglieder der Aktionsgemeinschaft „pro OW1“:
Der Leserbrief von Herr Pothmann offenbart das eindimensionale Denken der OW1-Gegner.
Schnell wird Befürwortern der OW1 vorgeworfen, einseitig zu sein, rasch wird der Vorwurf gemacht, irgendwer wolle den Kritikern der Baumaßnahme „den Mund“ verbieten.
Immerhin gibt der Verfasser zu, dass die OW1 auch der wirtschaftlichen Entwicklung Kevelaers dienen soll. Dass die Befürworter der OW1 dabei auch die Belange des Naturschutzes im Sinn haben, wurde von vielen Seiten und nicht zuletzt im Planfeststellungsbeschluss deutlich gemacht und zeugt von deren Verantwortungsbewusstsein.
Wie denkende Menschen aber den Naturschutz über den Menschen stellen und die Berücksichtigung menschlicher Grundbedürfnisse der unter den jetzigen Belastungen leidenden Bewohner dabei ignorieren, das wird aus den Forderungen der OW1-Gegner ebenso deutlich.
Dazu kommt, dass die Binnenheide schon lange nicht mehr das intakte Biotop ist, für das es von den ‚Rettern‘ derselben hingestellt wird. Bis an die Grenze belastete Gewässer, fehlende Blühstreifen an den Wirtschaftswegen und eine Monokultur auf dem Feld mit massenweise Gülle und Glyphosat verhindern die Brut vieler Vogelarten, viele Insekten sind fast ausgerottet. Hier wäre Protest und Öffentlichkeitsarbeit angesagt.
Die OW1 findet Zustimmung bei einem absolut überwiegenden Teil der Bevölkerung, hilft den Menschen auf der Rheinstraße und in Winnekendonk zu einem gesünderen Umfeld, stärkt die wirtschaftliche und touristische Entwicklung Kevelaers und der Wallfahrt und ist künftig als Zubringer unerlässlich. Es gibt, wie von der Initiative behauptet, keine vertretbare alternative Streckenführung.
Das sind alles Tatsachen, die auch die Gegner in der Binnenheide akzeptieren müssen!
Abschließend das Gefahrenpotenzial einer Straße mit dem eines Schnellen Brüter zu vergleichen, zeigt wieder, mit welch unsachlichen Argumenten hier Stimmung gemacht werden soll, das ist Populismus pur.

Mein Freund, der Baum, ist tot

Mein Freund, der Baum, ist tot, er fiel im frühen Morgenrot. Hier könnte man sagen: in einer Nacht-und-Nebel-Aktion.
Mit großem Entsetzen habe ich die Reste des einst so großen und mächtigen Baumes liegen sehen.
In Jahrzehnten war dieser große Baum ein verlässlicher Frühlings-Bote.
In all den Jahren habe ich mich mehrmals täglich an der Urbanität und der Kraft dieses Baumes erfreuen dürften. Wenn hier kein unumgänglicher Grund zur Fällung des Baumes vorliegt, ist dieser Vorgang unerträglich. Sollte der Baum aus wirtschaftlichen Gründen gefällt worden sein, ist das für mich ein unverzeihliches Vorgehen.
Ich bin überzeugt, dass der Baum auch den letzten trockenen Sommer überstanden hat, und im Frühjahr wieder sein prächtiges Blätterkleid gezeigt hätte.
Dieser Baum wird mir bei meinen täglichen Fahrten durch die Stadt fehlen.

Naherholungsgebiet wird durch OW 1 unwiederbringlich entwertet

Zur Berichterstattung über die OW1 am 20.12.2018 sowie zu den Leserbriefen von Fredda Wouters (10.1.2019) und vom Verein NuK Achterhoek (17.1.2019) schreibt KB-Leser Michael Pothmann aus Wetten:
Der jetzt von der Bezirksregierung ergangene Planfest­stellungsbeschluss zur Weiterführung der OW 1 bzw. L 486n scheint weithin Begeisterung auszulösen. Im Kevelaerer Stadtrat sind offenbar fast alle Fraktionen für den Ausbau der OW 1. Sogar unser allseits gelobter junger, erfrischend „anders“ agierender Bürgermeister, Herr Dr. Pichler, ist selbst nach Düsseldorf gefahren, um die Sache voranzubringen. Von ihm als Angehörigen einer anderen Generation als der Väter dieser Pläne und der Mehrheit der Stadträte hätte ich da mehr Zurückhaltung oder auch eine kritischere Haltung erwartet. Aber es scheint derzeit wahltaktisch Selbstmord zu sein, gegen dieses Projekt zu sprechen.
Es gibt wohl niemanden in Kevelaer und Umgebung, dem die Anwohner u. a. der Rheinstraße (und der Kevelaerer/Sonsbecker Straße in Winnekendonk) nicht leid tun. Zur Entlastung von Abgasen, Lärm, Dreck und Stau eine Umgehungsstraße zu bauen, folgt aber in mancher Hinsicht dem St.-Florians-Prinzip. Umgehungsstraßen haben nun mal nur eine Verlagerung der Belastungen zur Folge, darüber hinaus generieren sie erfahrungsgemäß noch mehr Verkehr. Außerdem dürfte die neue Straße nur scheinbar weniger Anwohner unmittelbar belasten.
Vergleichsweise einfache, kostengünstige und schnell wirksame Schritte zur Entlastung z. B. durch Verkehrslenkung scheinen, worauf Fredda Wouters und auch die Website www.ow1aktuell.info hinweisen, nicht mit ausreichendem Nachdruck gesucht worden sein. Besonders frappierend finde ich in dieser Hinsicht die unvollständige und unvorteilhafte Beschilderung der A57-Ausfahrten Kervenheim und Sonsbeck.
Mir geht es nicht vorrangig um Fledermäuse und Wasseramseln, für die der Straßenneubau nachteilig sein dürfte. Es sollte aber klar sein, dass das ganze Naherholungsgebiet zwischen Wetten, Winnekendonk und Achterhoek – auch Kapellen nicht zu vergessen – mit Altwettener Busch, Binnenheide, Hoenselaerer Heide und Issumer-Fleuth-Niederung durch diesen Straßenneubau unwiederbringlich entwertet, wenn nicht zerstört werden wird. Aber keine Panik: der Erholung Suchende kann ja demnächst über die neue Straße leicht zum Flughafen Weeze gelangen, um auf die Kanaren zu jetten …
Diese neue Straße wird die schon jetzt kaum noch abwendbare ökologische Katastrophe dieses 21. Jahrhunderts nicht messbar beschleunigen, aber sie wird ein Mosaiksteinchen in den dazu beitragenden falschen Entscheidungen sein. Leidtragende werden die Kinder und Enkel der Generation sein, zu der die Mehrheit der heutigen Kevelaerer Ratsmitglieder gehört.
Fossil motorisierten Individualverkehr wirksam einschränken zu wollen – statt ihn (und nebenbei allerhand auch überörtliche Wirtschaftsbetriebe) durch Verlagerung auf neue Straßen zu fördern – hieße, ihn systematisch zu behindern. Wir Autofahrer sind bequem. Auf das Auto oder eine Fahrt zu verzichten sind wir oft nur bereit, wenn Autofahren durch bewusste Schikanen zur Spaßbremse oder durch Inrechnungstellung externer Kosten so teuer wird, dass andere Arten des Fortkommens überhaupt erst in den Blick rücken. Das scheint mir alternativlos, nicht neue Straßen.
Wir dürfen gespannt sein, ob – wenn eines Tages die Straße gebaut ist – die Anwohner der Rheinstraße tatsächlich die erhoffte Entlastung im gewünschten Ausmaß erfahren werden, was ich nicht für erwiesen halte, oder ob ihnen dann womöglich dämmern wird, dass ihre Nöte vielleicht auch für ganz andere Interessen instrumentalisiert wurden.
P.S.: Dem Verein Natur und Kultur im Achterhoek möchte ich nach seiner verzagten und etwas blutarmen Stellungnahme im Leserbrief vom 17.1. zurufen: Nur Mut! Traut Euch was! Eine juristische Durchdringung ist keine Voraussetzung für Widerstand, wenn eine Empfindung, dass etwas nicht richtig ist, nur stark genug ist! Und es könnte wohl noch manches bewegt und viele Bürger mobilisiert werden, denn nach meinem Eindruck ist etlichen Bewohnern der Ortschaften – gerade den Jüngeren und erst in den letzten Jahren Zugezogenen – unzureichend bekannt oder bewusst, was da auf uns zukommt …

Weg mit den Autos

Maßnahmen, die Autofahrer einschränken, sind immer unpopulär – zumindest anfangs. Inzwischen gibt es aber unzählige Stadtviertel und ganze Großstädte, die das Auto zurückdrängen. Auch dort gab es anfangs Proteste. Heute genießen die meisten Betroffenen die neu gewonnene Lebensqualität.

Auch Kevelaer steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung in der Verkehrspolitik. Eine Tiefgarage unter dem Peter-Plümpe-Platz scheint keine Option mehr zu sein. Der Platz selbst aber – da sind sich die Experten einig – verschenkt sein Potenzial in Sachen

Aufenthaltsqualität. Doch genau daran mangelt es in Kevelaers Innenstadt. Der Kapellenplatz ist spirituell „belegt“. Den Cafés entlang der Fußgängerzone fehlt der Platz für großzügige Außenflächen. Der Peter-Plümpe-Platz wäre ideal – und er soll zeitnah neugestaltet werden.
Ein großer Wurf kann dort nur gelingen, wenn der Anteil der Parkflächen deutlich verringert wird, die Trennung zur Marktstraße verschwindet und diese mindestens verkehrsarm wird.

Dazu muss es attraktiver werden, die Fahrt zur Arbeit, zum Einkauf oder zur Eisdiele mit dem Fahrrad oder Pedelec zu bestreiten. Sichere und ausreichend breite Radwege gehören dazu – besser noch die Umwidmung mancher Straße in eine Fahrradstraße. Spätestens mit Fertigstellung der OW 1 wäre die Bahnstraße dafür ein Kandidat. Die Marktstraße ist es heute schon – und sie muss dringend attraktiver werden für Fußgänger und Fahrradfahrer, wenn wirklich eine Verbindung zwischen Innenstadt und Solegarten auf der Hüls gelingen soll.

Vielleicht muss auch der Bürgerbusverkehr ausgeweitet werden. Was den Bedarf an Fahrern betrifft: Könnten sich nicht Langzeitarbeitslose als Fahrer einige Euro extra verdienen und gleichzeitig dem ersten Arbeitsmarkt wieder näher rücken? Vermutlich werden zudem in fünf Jahren auf definierten Strecken verkehrende selbstfahrende Fahrzeuge als Sammeltaxis oder Kleinbusse beginnen, die Innenstädte zu erobern. Die Weichen dafür müssen aber jetzt gestellt werden, wenn Peter-Plümpe-Platz und Marktstraße umgebaut werden. Sonst sind wir damit in fünf Jahren fertig und können von vorne anfangen.

Jetzt ist die Zeit für ein Verkehrskonzept, das das Auto nicht mehr in den Mittelpunkt stellt und die Innenstadt für Menschen attraktiv macht. Wie das gelingen kann – und dass das gelingen kann – haben in den Niederlanden und in Dänemark viele Städte erfolgreich vorgemacht.

Natur für den Menschen

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Umwelt- und Naturschutz, der nicht allen Menschen bewusst ist: Umweltschutz – das steckt schon im Namen – bezieht sich auf jemandes Umwelt, nämlich die der Menschen. Umweltschutz dient immer einem menschlichen Zweck – auch wenn Politik und Wirtschaft das gerne mal vergessen. Um so erstaunlicher, dass das, was vergangene Woche in Kevelaer eher leise und überraschend einhellig beschlossen wurde, waschechter Naturschutz ist – Erhalt der Natur um ihrer selbst willen (siehe KB 06/2018, S. 2).

Gemeint ist das Programm zur bienen- oder besser insektenfreundlichen Stadt Kevelaer. Keine langen Diskussionen gingen vorweg. Ein Antrag der SPD, der genau in die Kerbe schlug, die der Verein „Natur und Kultur um Achterhoek“ (NUK) da schon einige Wochen bearbeitete, und kurz darauf stand das eher informelle Treffen von Bürgermeister, Politikern und Naturschützern. Jeder erkannte nicht nur die Kompetenzen der anderen an. Auch die Sinnhaftigkeit des Vorstoßes wurde von keiner Seite in Frage gestellt.

Und nicht nur das. Schon dieses erste Treffen brachte einen ganzen Katalog sinnvoller, einstimmig beschlossener Maßnahmen auf den Weg. In mancher Kommune hätten schon einzelne der Maßnahmen lange Auseinandersetzung in politischen Ausschüssen mit sich gebracht, vom ganzen Programm in seiner durchaus beachtlichen Tragweite gar nicht zu reden. Für so viel Entschlussfreudigkeit kann man Politik und Verwaltung nur applaudieren.

Der Applaus gilt aber auch dem NUK, der mit wohlüberlegten und realisierbaren Ideen in dieses Treffen gegangen ist. Überhaupt dürfte der NUK ein idealer Partner für dieses Vorhaben sein, liegt die Stärke der Achterhoeker doch seit der Vereinsgründung darin, nicht konfrontativ, sondern vermittelnd Naturschutz und Landwirtschaft zusammenzubringen.
Kevelaer wird von diesem Projekt profitieren; nicht nur, weil die Stadt damit ihr Image polieren kann. Es gibt nämlich noch eine zweite Wahrheit über den Naturschutz: Mit den Insekten kommen auch wieder Singvögel, Fledermäuse und Kleinsäuger verstärkt zurück in die Stadt. Das ist nicht nur Selbstzweck. Es erfreut auch die Herzen vieler Menschen, diese Tiere in ihren Gärten und auf öffentlichen Grünflächen zu beobachten. Und das ist ein Stück Lebensqualität.