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Nicht zufrieden mit den Entwicklungen um Covid-19

Nachdem in den vergangenen Wochen ein vorsichtiger Optimismus bei Bürgermeister Dominik Pichler und Ordnungsamtschef Ludger Holla zu spüren war, war die Stimmung Anfang dieser Woche erneut gedrückt. Zwar liegt die 7-Tage-Inzidenz in Kevelaer knapp unter 100 (Stand Montag, 7. Dezember) und im Kreis Kleve bei 87,4 (Montag, 7. Dezember), doch die gewünschte Wirkung der verstärkten Maßnahmen ist noch nicht wahrnehmbar. Zum Vergleich: Bereits vor zwei Wochen war der Wert für den Kreis auf 92,8 gesunken (23. November). Seitdem gab es sowohl nach oben als auch nach unten leichte Schwankungen. Merklich und vor allem dauerhaft gesunken ist die 7-Tage-Inzidenz allerdings nicht. Mit der beinahe Stagnation seit geraumer Zeit sind die Verantwortlichen der Stadt Kevelaer nicht zufrieden. „Wir hatten die Hoffnung, dass wir unter die 50 kommen“, verdeutlicht Ludger Holla. Von diesem Ziel ist sowohl Kevelaer als auch der Kreis Kleve aktuell noch weit entfernt.

Neben dieser ohnehin nicht zufriedenstellenden Entwicklung sei in Kevelaer auch weiterhin ein „diffuses Geschehen“ zu beobachten, sagt Holla. Es können keine sogenannten Hotspots ausgemacht werden – auch nicht in den Einrichtungen der Marienstadt. Aktuell sei die Gesamtschule sowie der Kevelaerer St. Antonius Kindergarten betroffen. An der Schule musste sich ein Kurs in Quarantäne begeben, da ein Infektionsfall bekannt geworden war, nachdem sich die Schüler*innen auf engem Raum aufgehalten hatten. Am 10. Dezember wird es eine Reihentestung geben. Im genannten Kindergarten ist nach einem Infektionsfall eine Gruppe von der Quarantäne betroffen. „Wir sind zwar noch weit entfernt von den 35, die wir mal haben wollten, aber wir sind zumindest unter 100“, sagt Holla mit Blick auf die 7-Tage-Inzidenz. „Also man kann ganz deutlich sagen: Wir sind noch nicht über den Berg.“

Maskenpflicht nicht durch Kevelaerer Stadtverwaltung eingeführt

Nachdem die seit Anfang Dezember geltende Maskenpflicht in bestimmten Bereichen in Kevelaer für Diskussionen gesorgt hatte, stellte Pichler nun noch einmal klar: Es gibt keine Allgemeinverfügung für Kevelaer, die diese Maßnahme vorschreibt. Die Änderung ergibt sich aus der neu aufgelegten Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, die das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in festgelegten Bereichen vorschreibt. Demnach müssen in allen Innen- und Außenbereichen, wo Menschen auf engem Raum für längere Zeit aufeinandertreffen Masken getragen werden. Dazu gehört auch die Maskenpflicht vor Geschäften und Einkaufszentren sowie den dazugehörigen Parkplätzen. Die Stadt Kevelaer hat mit der Benennung bestimmter Straßen und Plätze lediglich die in der Coronaschutzverordnung angesprochenen Bereiche für die Wallfahrtsstadt definiert (das KB berichtete). Denn auf der Haupt- und Busmannstraße beispielsweise bewege man sich auf relativ engem Raum und zudem dauerhaft vor Geschäften, erklärt Pichler.

Zugleich macht er deutlich, dass diese Änderung nicht bedeute, dass das Ordnungsamt nun auf Dauerstreifzug in Kevelaer unterwegs sei. Es werde stichprobenhaft kontrolliert. Und falls tatsächlich eine Person in ausgewiesenen Bereichen keine Maske tragen sollte, gibt’s künftig eine gelbe Karte inklusive Einwegmaske vom Ordnungsamt – als „freundlichen Hinweis“, sagt Holla. Das Ziel sei nicht, mit Bußgeldern um sich zu werfen.

Kein Spielraum für Lockerungen

Ein Thema, über das sich die Verantwortlichen der Stadtverwaltung in diesen Tagen auch Gedanken machen, sind die Silvesterfeierlichkeiten. „Die derzeitige Entwicklung der Zahlen lässt eigentlich keinen Spielraum für Lockerungen“, sagt Holla. Aktuell sind genau solche in NRW allerdings geplant. So dürfen sich im Zeitraum vom 23. Dezember 2020 bis 1. Januar 2021 bis zu zehn Personen aus unterschiedlichen Haushalten treffen. Einschränkungen gibt es seit den jüngsten Beratungen von Bund und Ländern für das Zünden von Feuerwerk – auf belebten Plätzen in der Öffentlichkeit ist dies untersagt.

In Kevelaer wird es ein solches Verbot aus folgendem Grund nicht direkt geben: Die Stadt wird keine Bereiche als solche „belebte Plätze“ definieren. Es gebe in der Regel an Silvester an keinem öffentlichen Bereich in Kevelaer Menschenansammlungen, die sich zum „Böllern“ treffen, erklärt Pichler. Dennoch lautet der klare Appell: Es wird niemandem schaden, zumindest für dieses Jahr auf das Zünden von Feuerwerkskörpern zu verzichten. Das gelte auch für den privaten Bereich – „auch wenn es getroste Gründe gibt, das nächste Jahr zu begrüßen. Denn hinter dieses Jahr kann man einen Haken machen“, meint Pichler.

Maskenpflicht in der Kevelaerer Innenstadt gilt ab heute

Das Land Nordrhein-Westfalen hat am 30. November 2020 eine neue Coronaschutzverordnung erlassen, deren Regelungen ab dem 1. Dezember 2020 zu beachten sind. Dabei wurde insbesondere die für alle Bürger*innen geltende Maskenpflicht deutlich ausgeweitet. Ab heute ist in folgenden Bereichen grundsätzlich eine Maske zu tragen:

  • In geschlossenen Räumen, die öffentlich oder für Besucher- und Kundenverkehr zugänglich sind, sowie im ÖPNV
  • In Arbeits- und Betriebsstätten, nicht jedoch am eigenen Platz, wenn der Mindestabstand von 1,5m zu weiteren Personen sicher eingehalten werden kann
  • Vor und im unmittelbaren Umfeld von Einzelhandelsgeschäften, deren Zugänge und Zufahrten sowie auf den Parkplätzen
  • Auf Wochenmärkten

Damit gilt ab heute eine allgemeine Maskenpflicht auf folgenden Straßen und Plätzen in der Innenstadt von Kevelaer: Bahnstraße (bis Bahnübergang), Hauptstraße, Busmannstraße, Annastraße und Marktstraße sowie auf dem Kapellenplatz, Roermonder Platz, Mechelner Platz, Luxemburger Platz und Johannes-Stalenus-Platz. Zusätzlich wird dringend empfohlen, auch auf dem Peter-Plümpe-Platz und anderen öffentlichen Straßen und Plätzen eine Maske zu tragen. Bürgermeister Dr. Dominik Pichler: „Wenn wir alle in den nächsten Wochen gemeinsam aufeinander achtgeben, wird es uns gelingen, die Pandemie einzudämmen und möglichst früh im nächsten Jahr wieder zur Normalität zurückzukehren.“ Die Einhaltung der Maskenpflicht wird von den Mitarbeitenden des Ordnungsamtes stichprobenhaft überprüft.

Maskenpflicht in der Kevelaerer Innenstadt?

Wer aktuell durch die Kevelaerer Innenstadt flaniert, dem dürften die neu angebrachten Schilder mit der Abbildung eines Mundschutzes vermutlich aufgefallen sein. “Bitte denken Sie auch im öffentlichen Bereich an Ihre Maske” heißt es in der Aufschrift. Noch Anfang der Woche hatte die Stadtverwaltung bekanntgegeben, dass es bisher keine Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im öffentlichen Bereich der Wallfahrtsstadt gibt. Bei weiterhin steigenden Zahlen werde das Erlassen einer entsprechenden Allgemeinverfügung allerdings in Erwägung gezogen.

Sollen die Schilder nun auf eine entsprechende Verpflichtung hinweisen? Die Auskunft von Bürgermeister Dominik Pichler ist klar: Nein. Es bestehe weiterhin lediglich eine Empfehlung, den Mund-Nase-Schutz auch in öffentlichen, frequentierten Bereichen zu tragen. Aufgrund der weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen im Stadt- und Kreisgebiet werde die Möglichkeit einer Verpflichtung allerdings am Montag in der Konferenz der Kreis Klever Bürgermeister besprochen.

Hoffnung auf möglichst langen Präsenzunterricht

Seit Montag dieser Woche gilt an allen weiterführenden Schulen in NRW die allgemeine Maskenpflicht in der Schule und auf dem Schulgelände – zunächst bis zum 22. Dezember. „Das läuft sehr gut an“, meint die stellvertretende Schulleiterin des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, Christina Diehr. „Es hat sich für die ganz, ganz überwiegende Mehrheit nichts geändert, weil die allermeisten die Maske auch im Unterricht freiwillig getragen haben. Diejenigen, die es nicht wollten – das war ja eine freiwillige Sache – denen sagen wir und die Kollegen jetzt, dass sie die Maske tragen müssen.“ Auch was die Lüftung in den Schulräumen angeht, verändert sich wenig. Da arbeite man wie zuvor mit Stoßlüftung. „Es ist zwar frisch, aber noch nicht so kalt. Das ist auch festgelegt, nicht von den Schulleitern. Das wurde uns per Ministeriums-Mail mitgeteilt: alle 20 Minuten für fünf Minuten muss stoß- bzw. quergelüftet werden. Man habe den Eltern in einem Schreiben mitgeteilt, dass sie darauf achten sollen, dass die Kinder warme Kleidung mitnehmen und sich dann Schal und Mütze überziehen. „Wenn es draußen kalt wird, wird es kalt in den Räumen“, sagt Diehr. Sie sieht aber auch das Problem, wenn die Temperaturen mal deutlich zurückgehen. „Ich weiß nicht, wie wir anders vorgehen sollten.“

Das Land hat am vergangenen Donnerstag 500 Millionen Euro für die Nutzung von Lüftungssystemen versprochen. „Ich bin für alles, was uns weiterhilft, den Präsenzunterricht weiter aufrechtzuerhalten, offen“, sagt Diehr. Die Schule werde auch seit einiger Zeit „überschwemmt“ mit Angeboten für Lüftungssysteme. „Ich weiß nicht, wie ich mir das vorstellen soll – mitten in der Klasse so ein Gerät, das da steht. Und ich weiß nicht, wie laut sowas ist.“ Man werde bei der Verwaltung in der Hinsicht nochmal nachfragen, „welche Angebote es gibt und das in bestimmten Räumen ausprobieren.“
Falls es zu einer Einschränkung oder sogar Aufhebung des Präsenzunterrichts kommen sollte, sei man auf die sich dann darstellende Situation eingestellt. Man habe noch vor den Herbstferien mit den Schülern und Schülerinnen eine Schulung gemacht in einem digitalen Lernmanagement, sagt Diehr. „Das hat gut geklappt. Wir hatten sogar eine ‚moodle‘-Gruppe.“ Technisch wären sowohl das Lehrerkollegium als auch die Schüler also vorbereitet. „Das hat während des ersten Lockdowns auch geklappt.“
Technische Vorbereitung

Sie sieht eher das Problem darin, dass einige Leitungen dann überlastet wären. „Wir haben hier kein Glasfaser“, gibt sie zu bedenken. „Ich habe selber versucht, aus dem Gebäude heraus eine Konferenz zu machen, die ist zusammengebrochen. Das lag am Server vom Streaming-Dienst.“ Und was ist mit Schülern, die noch ein Endgerät brauchen? „Das ist vom KvGG her alles durch, die Bedarfsabfrage. Da gab es ein Formular der Verwaltung. Wir haben Listen erstellt, wo die Namen derjenigen stehen, die es benötigen. Die können wir an die Stadt übermitteln. Wir brauchen dann nur die Geräte.“ Wie viele es genau sind, weiß sie nicht aus dem Kopf, schätzt die Zahl aber auf 35 bis 40. Dass das seine Zeit dauert, das kann sie nachvollziehen. „Kevelaer ist da immer dran und tut“, sagt sie. Der Träger mache wirklich alles, was in seiner Macht stehe. „Wenn es einen erweiterten ‚Digitalpakt‘ gibt, dann bestellen alle wie wild Geräte. (…) Die haben sich früh um alles gekümmert. Kein Konzern kann auf einmal soviele Geräte zur Verfügung stellen. (…) Alle arbeiten mit allen Kräften daran.“ Und beim Lockdown habe man Materialien auch schon mal per Post geschickt. Familien ganz ohne Geräte gab es selten. „Da lassen wir keinen alleine. Wenn es da Probleme gibt, können sie sich bei uns melden, und das tun sie auch.“ Und zur Not könne man die Geräte, die für das Schulkollegium zur Verfügung stehen und frei sind, an die Betroffenen weitergeben. „Da werden wir auf jeden Fall eine Lösung finden.“

Kontakt mit den Behörden

Diehr hat die „Hoffnung“, dass die aktuellen Einschränkungen einen Lockdown verhindern mögen – und der Präsenzuntericht so lange wie möglich bestehen bleibt. „Es ist nicht so, dass durch die Öffnung der Schulen das Infektionsgeschehen total vorangetrieben wurde“, argumentiert sie. „Die SchülerInnen tragen brav ihre Maske und es läuft.“ Natürlich wisse man nicht, was die Schüler danach machen, wo es Familienfeiern oder Partys gibt.
Jede Woche zu einem bestimmten Stichtag melde man an die Behörde, ob Präsenzunterricht stattfindet, wieviele Kollegen aufgrund des Infektionsgeschehens nicht da sind, wieviele Schüler pro Jahrgang in Quarantäne sind und positiv getestet wurden. „Bis zu den Herbstferien hatten wir recht geringe Zahlen – und keinen Corona-Fall.“ Die amtsärztlichen Quarantäne-Fälle seien vor den Ferien gering gewesen, „jetzt etwas angestiegen, aber nicht schrecklich hoch.“

Auch an der Kevelaerer Gesamtschule herrsche das Prinzip der Gelassenheit vor, sagt Schulleiter Christoph Feldmann. „Wir haben die Maskenpflicht im Unterricht wieder. Das kennen die Schüler jetzt von vorher. Ich denke, dass das eine sehr sinnvolle Maßnahme ist.“ Zuvor habe es schon den Appell gegeben, auf freiwilliger Basis die Masken zu tragen. „Das hat ganz gut funktioniert. Von daher gehe ich davon aus, dass das reibungslos weiter funktionieren wird.“ Die Zeit des Lockdowns habe man schon genutzt, um alle Lehrerinnen und Lehrer in Bezug auf Digitalisierung zu schulen. Alle Lehrkräfte seien angewiesen, Teile des Unterrichts auch online über den normalen Unterricht hinaus anzubieten. Sollten Klassen in den „Distanzunterricht“ gehen müssen, sei man notfalls vorbereitet über die Fortbildungen und die Nachqualifizierung der Schüler. „Und wir sind dabei, eine Elternschulung anzubieten, dass sie ihren Kindern eine Unterstützung bieten können, wenn sie Probleme haben beim Einloggen oder bei E-Mails.“

Was fehlende Laptops angeht, gebe es die Bedarfsanzeige der Stadt, wo die Mittel auf den Weg gebracht und die Bedarfsanfragen durchgeführt worden seien. „Die Familien, bei denen es kein digitales Endgerät gibt, konnten das anzeigen, um über die Stadt ein Leihgerät der Schule zu bekommen. Das ist auch ganz gut angenommen worden“, sagt Feldmann.

Fünf Minuten Stoßlüften

Was die Lüftungen angehe, sei die Situation ganz gut. „In jedem der Räume gibt es ein Lüftungsprotokoll.“ Neu sei die Frequenz der Lüftung. „Wir hatten sonst alle 45 Minuten getaktet. Jetzt sind es 20 Minuten, das ist vorgegeben über die letzte Schulmail, wie das zu funktionieren hat.“ Dass es für die Schüler kurzfristig dann kalt wird, sieht Feldmann als geringes Problem an. „Da gibt es fünf Minuten Stoßlüften, dann macht man die Fenster wieder zu und es wird wieder warm. Wir sind in einer Zeit, wo für jedermann Einschränkungen in irgendeiner Weise da sind. Und wenn die Konsequenz ist, dass wir damit im Präsenzunterricht bleiben können, ist jedem geholfen.“

Man werde sich weiter bemühen, „den Unterricht aufrechtzuerhalten und tatsächlich die Schülerinnen und Schüler zu Lernerfolgen zu führen.“ Dass das unter Pandemiebedingungen nicht leicht ist, sei klar. „Das hatte ich mir als Schulleiter auch anders vorgestellt. Man ist da schon Krisenmanager. Wir haben halt keine Normalität.“ Aber: „Panik bringt da nichts, wir müssen uns mit der Situation, die wir haben, auseinandersetzen und das Beste daraus machen.“ Wobei die Gesundheit aller Schüler und Lehrer natürlich an erster Stelle stehe. Wie lange der Präsenzuntericht gehen wird, sei die Aufgabe der Gesundheitsämter. „Da müssen wir abwarten.“
Keine Liefertermine

Keine Liefertermine bekannt

Was die Bereitstellung von Endgeräten betrifft, so seien „die Bestellungen raus“, bestätigte Yvonne Völkel vom Fachbereich „Schule und Sport“ der Stadt Kevelaer. Sie habe keine Informationen über Liefertermine. Die Rückmeldungen zum „Sofortaus- stattungsprogramm“ lägen teilweise vor, teilweise nicht. In Bezug auf dieses Programm sei der Maximalbedarf von 400 Geräten bestellt worden. Die Abfrage dazu habe erst drei Wochen vor den Ferien begonnen werden können, dann kamen die beiden Wochen Herbstferien, so Völkel. In Sachen Belüftungsanlagen gebe es noch keine Rückmeldung. „Das Thema ist taufrisch, da werden sich die Schulen sicher erkundigen.“

Beate Sibben von der Abteilung „Zentrale Dienste“ bestätigte, dass bereits im August die Bestellungen für die Laptops herausgegangen seien. Es gebe aber Lieferengpässe. „Die Nachfrage ist momentan so groß, dass uns das Kommunale Rechenzentrum keine Lieferzeiten nennen kann.“ Alle Kommunen wollten aktuell wegen Corona Geräte haben. Und es bestünden Probleme in der Produktionskette. Insgesamt habe Kevelaer 1.100 Endgeräte geordert. Neben dem „Sofortaus- stattungsprogramm“ für bedürftige Schüler umfasst das auch eine Förderung für Lehrer-Endgeräte und die Förderung aus dem „normalen“ Digitalpakt. Man habe erst sehen müssen, was an Förderprogrammen überhaupt auf den Weg gebracht wird und was man dann beantragen kann, begründete Sibben, warum das alles eine Zeit benötigt hat. Die Verantwortlichen hätten die Höchstzahl der Geräte, die abgreifbar sind, bestellt. Jetzt gehe es nur „um die konkrete Verteilung, die Bedarfe da zu ermitteln.“ Die Schutzhüllen lägen bereits vor, man warte nur noch auf die Geräte. Die würden nach Auftragsdatum ausgegeben. „Da haben wir keinen Einfluss mehr drauf.“ Das sei „sehr unbefriedigend für alle Parteien.“

Seit Montag gilt die Maskenpflicht

Michaela Verhoeven fühlt sich sicherer. Foto: HvL

Nichts geht mehr ohne Maske. Zumindest beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr oder dort, wo sich mehrere Personen in einem öffentlichen Raum aufhalten. Denn seit Montag, 27. April 2020, gilt eine landesweite Maskenpflicht. Im örtlichen Lebensmittelmarkt von Annika und Christoph Hecks in Twisteden war man darauf vorbereitet. Die meisten Kunden hielten sich daran und zeigten beim KB-Besuch ihren zum größten Teil in Eigeninitiative selbstgenähten Mund- und Nasenschutz.

Petra Kaenders begrüßt die Maskenpflicht. Foto: HvL

Für Zahnarzthelferin Astrid Hirschmann bedeutet dieser Schutz keine große Umstellung: „Ich trage ihn während der Arbeit, warum also nicht auch beim Einkaufen, um einen gewissen Schutz zu bieten.“ Michaela Verhoeven arbeitet selbst im Verkauf und ist froh, dass auch endlich die Kunden einen Mund- und Nasenschutz tragen müssen. „Schließlich müssen wir uns alle schützen.“ Auch Petra Kaenders hat ihre Nähmaschine aktiviert und Masken genäht. „Eigentlich hätte man die Pflicht schon von Anfang an einführen sollen“, so die Twistedenerin. Aber besser spät als nie. Der Meinung ist auch Ellen Grüntjens: „Bis NRW etwas beschlossen hat, sind andere Bundesländer schon längst Vorreiter, zumindest was den Mund- und Nasenschutz betrifft“, betont sie. In ihrer Freizeit hat sie ebenfalls schon einige Masken angefertigt und diese dem Verkaufspersonal eines Kevelaerer Einzelhändlers zur Verfügung gestellt.

Ellen Grüntjens näht selbst auch für andere. Foto: Hv

Waren am ersten Tag der Maskenpflicht die Frauen eher bereit einen Schutz zu tragen, zeigten sich einige Herren der Schöpfung doch etwas zögerlich. Nach freundlicher Aufforderung war aber auch das kein Problem mehr. Schützen auch Sie Ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Leserinnen und Leser: Tragen Sie Mund- und Nasenschutz, verwenden Sie ihn korrekt und passen Sie gut auf sich auf!

 

 

 

Weitere Meinungen der Kevelaerer zur Maskenpflicht:

Foto: BU

Elli Kisters (72 Jahre): „Ich finde es gut, dass Masken dort getragen werden, wo viele Menschen eng zusammen sind. Wenn Alle eine tragen, fällt der Einzelne nicht mehr auf und jeder wird geschützt. Meine Familie hat sich über meine selbst genähten Masken gefreut.“

 

 

 

 

Foto: BU

Benno van de Braak  (53 Jahre): „Die Idee zu meinem selbstgebastelten Mund- und Nasenschutz habe ich durch ein Informationsvideo von Eckart von Hirschhausen erhalten und war beeindruckt, wie sicher selbst ein herkömmlicher Kaffeefilter sein kann.“

 

 

 

 

Foto: BU

Ingrid Opgenhoff (54 Jahre): „Auch für mich sind Atemschutzmasken eine ganz neue Erfahrung. Ich trage sie gerne, um meine Mitmenschen zu schützen und habe mir Motive meiner Bilder darauf drucken lassen. Die Druckerei spendet einen Teil des Erlöses für medizinische Masken.“

Umfrage: Hildegard van Lier / Ursula Braßeler