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Judith Schelbergen – Mein Kevelaer

Was schätzen Sie an Kevelaer?
Da wir in Achterhoek wohnen, schätze ich es besonders, so schön ländlich zu wohnen. Fern ab von allen Trubel. Hier habe ich die nötige Ruhe, um meiner Kreativität freien Lauf lassen zu können. Jedoch schätze ich auch die Ach­terhoeker Dorfgemeinschaft. Hier wird so einiges auf die Beine gestellt und man hilft sich gerne. In jedem Jahr darf ich das aufs Neue bei unserer großen Ausstellung „Land Art“ erfahren. Wenn Parkplätze zur Verfügung gestellt werden, Kuchen für die Cafeteria in großen Mengen gebracht wird und viele fleißige Helfer aus dem Achterhoek uns zur Seite stehen.
Für einen Tag Bürgermeister von Kevelaer. Welches Problem würden Sie als erstes in Angriff nehmen?
Eigentlich würde ich wohl nichts ändern. Ich denke, Herr Pichler macht einen tollen Job und mit ihm tauschen wollte ich nicht.
Was sollte ein Besucher auf jeden Fall gesehen bzw. unternommen haben?
Mein Geheimtipp ist die Land Art, die jedes Jahr am letzten Augustwochenende in Achterhoek stattfindet. Rund 20 Künstler stellen dann auf unserem Anwesen ihre Kunst aus. Es gibt viele verschiedene Kunstrichtungen zu bewundern und für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt.

Es wurde gesungen, geschunkelt und gelacht

Diese Feier hat gute Tradition nur der Name ist neu „Jakobus Karnevalssitzung“: Einmal mehr feierten zahlreiche Narren den gemeinsamen Karneval behinderter und nicht behinderter Menschen „bei Volker“ in der Gaststätte Jacobs.
Das KB war mittendrin und durfte eine tolle Veranstaltung erleben, die von den drei ??? organisiert und mit der Unterstützung der Sponsoren Volker Verheyden (Wirt), Volksbank an der Niers, Sparkasse Kevelaer, Edeka Brüggemeier und Daniel Bos zu einer tolle Veranstaltung wurde. Die drei ??? sind Kevelaerer, die nicht genannt werden möchten, da sie einfach nur etwas Gutes tun und dabei nicht im Mittelpunkt stehen möchten.
Über 30 Bewohner aus den Wohnheimen an der Holbein-, Linden- und Dietrich-Bonhoeffer-Straße waren in bunten Kostümen und guter Laune mit von der närrischen Partie. Und auch die vier Betreuer, die die Menschen mit Einfach- und Mehrfachbehinderung begleiteten, hatten viel Spaß an den Darbietungen.
Einer der drei ??? führte mit seiner begeisternden Art durch das Programm. Dieses wurde von  Showtanz Karnevalsverein Twisteden, Musikverein Kevelaer, Showtanz VFR Kevelaer, Hilla Heien, Tanzgarde Karnevalsverein Achterhoek und dem Männerbalett Karnevalsverein Feuerwehr Goch sowie durch den DJ Mike Sleeves (Michael Hülsen).
Während der mehrstündigen Veranstaltung wurde gesungen, geschunkelt, getanzt und viel gelacht. Und natürlich schmetterte das Narrenvolk nach jeder gelungenen Vorführung ein „Helau“ und „Alaaf“.  Unters Narrenvolk Dominik Pichler gemischte. Der Bürgermeister verfolgte mit zwei seiner Kinder, das jecken Treiben.
 
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Der Eine-Welt-Laden ist im Herzen Kevelaers angekommen

Nachdem Vermieter Dr. Horst Dieter Gnisa der Vorsitzenden der Initiative für Partnerschaft in der Einen Welt e.V., Elisabeth Heeser, im vergangenen September den Mietvertrag überreichte (das KB berichtete) wurde das Geschäftslokal am Kapellenplatz 33 modernisiert und der Umbau ist jetzt abgeschlossen.

Artur Elders-Boll, Bau- und Projektkoordinator von Dr. Gnisa, freute sich, dass er das Objekt übergeben konnte. „Mit Elisabeth Heeser, habe ich die Kernsanierung abgestimmt und mit ihr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet, so dass alle gegenseitigen Wünsche erfüllt werden konnten“, sagte er. Heeser betonte noch einmal, dass ohne den großzügigen Verzicht auf den größten Teil der zu erzielenden Miete durch Dr. Gnisa, die Anmietung des Objektes nicht möglich gewesen wäre. Der Verein eröffnete in seinem Jubiläumsjahr nach der Marienstraße und der Maasstraße nun  die neuen Räumlichkeiten. Am 31. März besteht der Verein 25 Jahre. Aus diesem Anlass wird Pastor Rolf Lohmann das neue Geschäftslokal am Samstag, 1. April, um 11 Uhr feierlich einweihen.

Der neue Eine-Welt-Laden passt zum Ambiente des Wallfahrtsortes und wertet den Kapellenplatz auf. Selbst wirkt er mit seiner großen Glasfront, seinen alten Fußbodenfliesen, der alten Holztheke und dem großzügigen Platzangebot einladend. Nicht nur „Kevelaer Kaffee“ mit nussig-schokoladigen Geschmack, würzig-fruchtig und mit angenehmer Säure aus Peru, andere Kaffeesorten, Tee, Schokolade, Seifen, Duftstäbchen und Klangschalen sind in dem neuen Ladenlokal zu bekommen. Holzfiguren, die mit Hilfe der „Aktion pro Humanität“ direkt aus dem Benin importiert wurden, können erworben werden. Taschen, Schmuck und Kunsthandwerk ergänzen das Angebot. Und für den, der ein wenig verschnaufen möchte, steht eine gemütliche Sitzecke zur Verfügung.

Die Initiative für Partnerschaft in der Einen Welt engagiert sich in den sogenannten Entwicklungsländern. Sie informiert über Produkte aus dem fairen Handel und verkauft diese Produkte zu gerechten Preisen. Damit kommt den benachteiligten Kleinbauern und ihren Familien ein fairer Lohn zu, der ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Auch werden gezielt Projekte unterstützt um Missstände abzubauen oder Bildung zu ermöglichen.

50 Jahre Lourdes-Pilgerfahrt der Krankenbruderschaft Rhein-Maas

50 Jahre Bestehen feierte die Malteser-Krankenbruderschaft Rhein-Maas mit einem Dankgottesdienst und einem Empfang in Xanten. Sie organisiert jährliche die Wallfahrt für Kranke und Menschen mit Handicap mit einem Sonderzug vom Niederrhein nach Lourdes.
1967 startete die erste Lourdes-Pilgerfahrt der Krankenbruderschaft Rhein-Maas von Goch aus, damals mit einem kranken Pilger und drei Helfern, eingebunden in den Freiburger Zug. Seither fährt die Bruderschaft jedes Jahr in den westfranzösischen Wallfahrtsort. Inzwischen haben bis zu 100 kranke und pflegebedürftige Pilger die Möglichkeit, nach Lourdes zu pilgern. Begleitet werden sie von einem großen Team an ehrenamtlichen Helfern aus allen Berufszweigen.
Vorsitzende der Krankenbruderschaft ist zurzeit Raphael Freiherr von Loë, dessen Schloss Wissen in Weeze Heimat des Pilgerzugs geworden ist. Er zeigte in seiner Rede zum Empfang, worauf es den Mitgliedern der Gemeinschaft ankommt: „Es gilt unserem himmlischen Vater zu danken. Er ist es, der die Herzen in immer wieder neuen Konstellationen zueinander führt, der die Seelen so füllt, dass sie wieder für ein Jahr Kraft haben, der uns, auf welch undurchschaubaren Wegen auch immer, Versöhnung schenkt, der seine schützende Hand über uns gehalten hat; auch wenn wir sie gelegentlich gewaltig strapaziert haben. Und er ist es, der uns geschenkt hat, dass die, die er während der Wallfahrt zu sich nehmen wollte, in unserer Obhut den Heimweg antreten durften. Ihm sein Lob und Dank!“
Im Beisein auch vieler Kevelaerer Freunde und Förderer der Krankenbruderschaft hatte zuvor Weihbischof Wilfried Theising, der  zum Offizial des Offizialatsbezirks Oldenburg mit Sitz in Vechta ernannt wurde, im Dom ein Pontifikalamt gehalten. Der Aachener Domprobst Msrg. Helmut Poqué, Pfarrer Robert Winschuh (Wachtendonk), Pfarrer Heinz Bueren (Wesel) sowie der Kevelaerer Pfarrer Markus Polder mit Diakon Herrmann-Josef Schiefen (beide Wesseling) zelebrierten den Dankgottesdienst mit, den Michael Meder vorbereitet hatte. Chor und Anne Sehrbrock (Bonn) auf der Querflöte bereicherten die Messe mit ihren Beiträgen.
Weihbischof Theising hob in seiner Predigt („Ihr seid das Salz der Erde, Ihr seid das Licht der Welt“) hervor, dass sich das Licht der Pilger jedes Jahr aufs Neue mit dem Licht der Mutter Gottes von Lourdes verbinden könne und so neue Kraft für den Alltag schenken könne. Innere und äußere Not würde erhellt und Gott anheimgestellt. „Dies gibt nicht nur den Menschen mit Handicap und Kranken Hoffnung und Stärke, sondern auch denen Kraft und inneren Frieden, die als Helfer mit auf die Wallfahrt gehen.“
Auch wenn viele Menschen heute mit dem Flugzeug schnell nach Lourdes fliegen würden, sei es der Krankenbruderschaft wichtig, den langsamen Reiseweg mit der Bahn zu nehmen, betonte Freiherr von Loë beim anschließenden Empfang. Er sei der einzige, der es ermöglicht, eine so große Anzahl an mit Handicaps versehenen Pilgern auf den Weg nach Lourdes mitzunehmen. Außerdem erlebten alle so bei Pausen immer wieder die gemeinsame Besinnung und Vorbereitung auf den Gnadenort. „Auch wer sie nicht kennt, der erlebt bei den Wallfahrten, welch hohe Wertschätzung die Malteser in Lourdes genießen und welches Privileg es ist, unter eben dieser Flagge dorthin pilgern zu können“, bedankte sich der Freiherr bei der Beauftragten des Malteser-Ordens für den Lourdes-Krankendienst, Baronin Marie Catherine Heeremann.
Auch Marion Müller-Praschma, die Mitgründerin und jährliche Organisatorin der Krankenwallfart ist, hob Freiherr von Loë besonders hervor. Ohne ihre stete Ermutigung und ihren Einsatz sei der Zug wohl nicht da, wo er heute ist. Nach dem Dank an alle weiteren Helfer, die jedes Jahr die Krankenwallfahrt ermöglichen schloss er „Was auf der Wallfahrt nach Lourdes – Jahr für Jahr – geschieht ist keine gewöhnliche Individual- oder Gruppenwallfahrt, wie wir Niederrheiner sie aus Kevelaer kennen, sondern eine besondere Wallfahrt. Und vielleicht dürfen wir so auch vertrauen, dass auch uns ein Licht aufgeht, ein Licht, dass uns im Dunkeln führt – über Aachen, über Trier oder über Karlsruhe. Der Herr wird uns führen! Bitten wir ihn um dieses Licht – immer wieder neu – seien wir unverzagt!“

Auch mit nur einem Arm ist alles machbar

Mit einem Lächeln öffnet Anika Lindemans mit der linken Hand die Haustür: „Hallo.“ Sie verweist auf die beiden Hunde des Hauses, die auf ihren Gesprächsgast zugelaufen kommen. „Was zu trinken?“, schenkt sie behende ein Glas Wasser ein.
Anika Lindemans hat nur einen  Arm. An der rechten Seite existiert lediglich ein Stumpf und das bereits ihr ganzes Leben: „Ich war ein Frühchen und bin drei Monate zu früh geboren.“ Der Arm wurde ihr kurz  nach der Geburt abgenommen. Für die 18-jährige Fachabiturientin anscheinend kein großes Handicap: „Das war immer ganz normal für mich. Es ist schon etwas anderes, als wenn man ihn durch einen Verkehrsunfall verlöre.“
Die Reaktionen in ihrer Schulzeit bewertet Anika positiv. Kam mal ein blöder Spruch, was selten der Fall war, habe sie den ignoriert. „Die Kinder im Kindergarten haben gesagt, das wächst wieder nach. Denen ist es egal, ob du ein Bein ab hast, helle oder dunkle Haare. Die nehmen dich, wie du bist.“
Ähnliches erlebt sie heute im ersten Jahr ihrer Erzieherinnen-Ausbildung im Marien-Kindergarten. „Da kam ein Kind mit körperlicher Einschränkung zu mir hin und fragte mich, was das ist. Ich sagte ihm, ich habe nur einen Arm und es sagte später: ‘Cool‘.“
Wichtig für den selbstbewussten Umgang mit einem Arm zu leben, war der Umgang, den ihre Eltern mit ihr pflegten. „Die haben mich nicht in Watte gepackt, sondern mich alles machen lassen. Dass mir ein Arm fehlt, schränkt mich in keinster Weise ein.“
Entsprechend nutzt sie den Stumpf im Alltag ganz selbstverständlich mit, wie sie beim Öffnen einer Wasserflasche demonstriert: „Ich bin, wie ich bin , und verstecke mich nicht. Meine Eltern haben es mir nicht anders beigebracht.“
Beim Karneval sei sie von klein auf immer dabei gewesen, zumal der Vater bei den Swingenden Doppelzentnern musikalisch mitmischt und die ganze Familie karnevals­affin ist. „Es gab mal eine Phase zwischen 14 und 15, da hatte ich  weniger Lust, machte mehr mit Freunden. Aber vor zwei Jahren habe ich es wiederentdeckt.“ Da die ganze Familie gerne Karneval feiert, trat sie im letzten März geschlossen in den AGK Achterhoek ein: „Wir kannten schon welche aus dem Verein.“ Da Anika bereits früher bei einer Tanzschule aktiv war, trat sich auch gleich  mit ihrer 16-jährigen Schwester Vanessa der Achterhoeker Showtanzgruppe bei. Monatelang feilte das Team an der Choreographie, an dem Tanz und an der Inszenierung des „Märchens aus 1001 Nacht“, in der sie die Rolle der „Prinzessin Yasmin“ übernahm. „Ich finde den Verein einfach toll, auch die Mädels, das schweißt total zusammen“, freut sich Anika, dass alle auf das schauen würden, was sie beitragen könne und  nicht auf das, was ihr fehle. Sie mache die Schritte, die die anderen auch vollziehen.
Kurz darüber nachgedacht, wie es sein würde, in der ersten Reihe mit zu tanzen, hatte sie schon. Aber die Skrupel wären gleich beim dem ersten Auftritt verflogen.  „Da überlege ich nicht mehr, ob ich vorne oder hinten stehe. Und wir haben Positionswechsel gemacht“, erinnert sie sich. Der Applaus und der Beifall für die Darbietung habe die gesamte Gruppe in ihrer Arbeit bestätigt.
Dass sie von den Mädels und dem Verein so gut aufgenommen und akzeptiert worden sei, freue sie schon. Das gemeinsame Tanzen mache sie „total glücklich“, die Auftritte wie bei der Kappensitzung in Achterhoek seien „ein tolles Erlebnis“ gewesen. Da seien Leute auf sie zugekommen, um zu sagen: „Toll, dass du dir das zutraust.“
Am Samstag, 11. Februar, ist die Showtanzgruppe auf der Kevelaerer Jakobussitzung dabei. Am 17. Februar tritt sie in Geldern-Kapellen auf. In den nächsten Jahren will sie weiterhin in der Truppe engagiert mitwirken. Vielleicht könne sie mit ihrem Beispiel ja sogar „andere ermutigen, die denken, die macht das gerne, egal, ob da was fehlt oder nicht.“

Michael Stenmans ist neuer Vorsitzender der St. Maria Schützenbruderschaft Achterhoek

Aufhören, wenn es am schönsten ist. Das war sicher nicht der Grund, warum Willi Gietmann nach 26 Jahren den Vorsitz der St. Maria Schützenbruderschaft Achterhoek in jüngere Hände gegeben hat. „Ich denke, es ist Zeit für neue und frische Ideen“, sagt Gietmann, dem es in seiner Zeit als Vorsitzender gelungen war, die Jugend für die Schützenbruderschaft zu motivieren, sie mit ins Boot zu holen.
So überrascht es auch nicht, dass sein einstimmig gewählter Nachfolger Michael Stenmans, gerade mal 27 Jahre jung ist. In den Augen von Willi Gietmann ist er für den Verein die Idealbesetzung. „2008 löste er mich schon als jüngster Schützenkönig ab…“, so der scheidende Vorsitzende über seinen Nachfolger.
Michael Stenmans lebt eine Familientradition weiter. Der Bruderschaft in Achterhoek anzugehören, sich im Verein zu engagieren, ist in der Familie Stenmans eine Selbstverständlichkeit. „Ich bin jetzt nicht mehr der Lehrling, sondern der, der  die Verantwortung trägt“, ist sich der neue Vorsitzende seiner Aufgabe bewusst. Mit Respekt schaut er auf die Arbeit seines Vorgängers. Wurde dieser doch auf der Jahreshauptversammlung für seine Verdienste zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Eine Auszeichnung, die zuvor noch keinem im Vereinsleben der Bruderschaft zu teil wurde. „Das war schon ein sehr emotionaler Moment“, gesteht Willi Gietman. Für den Ehrenvorsitzenden bedeutet die St. Maria-Bruderschaft aber mehr als nur ein Vereinsleben. Für ihn ist es die Verkörperung von Gemeinsamkeit und Geselligkeit, die gleichzeitig für das Wohl im Dorf steht.
Mit 17 Jahren trat der in Winnekendonk wohnende, aber in Achterhoek aufgewachsene Ehrenvorsitzende, der St. Maria Bruderschaft bei. Von Anfang an brachte er sich im Verein ein, bekleidete den Posten des Fahnenschwenkers und des Schießwarts und wurde 1976 mit 19 Jahren jüngster Schützenkönig des Vereins. Als stellvertretender Vorsitzender begleitete Willi Gietmann die Bruderschaft durch das Jubeljahr.
Vier Jahre später wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Mit jungen Ideen und Energie entwickelte er neue Konzepte, die der Bruderschaft gut taten. Die Kirmes wurde neu aufgestellt, was der Dorfgemeinschaft zeitweise bis zu 4.500 Kirmesbesucher bescherte. Zusätzlich wurde der Nachwuchs gefördert und motiviert. „Es gelingt ihm Freiraum und Disziplin in die Waage zu bringen“, sagte Bernhard Stenmans über den Festkettenträger von 2015.
In den Jahren 2008 und 2015 wurde Achterhoek Ausrichter des Bezirksschützenfestes. 2011 meldete Willi Gietmann Achterhoek zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, an. Zwar überraschte er damit die 480 Dorfbewohner, mobilisierte diese aber auch. Sie hatten Ideen und setzten diese in die Tat um, was dem Dorf auf Kreisebene direkt die Goldmedaille bescherte. Ein Motivationsschub für die Bewohner Achterhoeks. Denn alle zogen an einem Strang, belebten das Dorf. 2015 holte Achterhoek Gold auf Landesebene was wiederum ein Jahr später dem kleinen Örtchen den Besuch einer Bundeskommission bescherte. Eine Silberauszeichnung ebnete den Weg nach Berlin und einen Besuch zum Bundespräsidenten Joachim Gauck. „Das war sicherlich das absolutes Highlight in meiner Zeit als Vorsitzender“, gesteht Willi Gietmann.
Zu große Fußstapfen für den jungen Michael Stenmans? Dieser schüttelt gelassen den Kopf. „Ich habe schon meine eigenen Ideen“, verraten möchte er sie aber noch nicht. „Die Aufstellung im Verein ist sehr gut, alle Generationen sind vertreten“, weist Sten­mans darauf hin, dass der Vorstand schon im Vorfeld verjüngt worden sei.
Dem Landwirt ist die Fortführung der Traditionen und kirchlichen Feste wichtig: „Der Zusammenhalt im Verein und im Achterhoek zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.”

Heinz Schwartz (76) geht mit gutem Beispiel voran: “Bewegt euch!”

Erfreut konnte Andrea Foitzik im „Einhorn“ zwei Dutzend der 63 Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder begrüßen, die im vergangenen Jahr den Nachweis ihrer Sporttauglichkeit in den verschiedenen Disziplinen abgeleistet hatten, zehn weniger als im Vorjahr.
„Einige haben es nicht geschafft, andere konnten es aus zeitlichen Gründen nicht“, sagte die 48-Jährige. Die Sportpädagogin bietet im Hülsparkstadion während der Freiluftsaison Trainingsangebote an und nimmt auch die Leichtathletik-Anteile der Prüfung für das Sportabzeichen ab.

Sportliche Bewegung sei immens wichtig. „Wenn man einmal das Fundament geschaffen hat, kann man das mit 50, 60, 70 Jahren noch gut machen“, zeigte sie sich überzeugt. Sie lobte die Leistung der „homogenen Gruppe, wo jeder jeden mitgezogen und getragen hat.“
Man stelle aber besonders bei Kindern zunehmende Defizite fest. „Wir hatten vorletzte Woche Zehn- bis Elfjährige bei uns im Sport. 80 Prozent von denen konnten nicht mal eine einfache Rolle vorwärts machen.“ Die Bewegungserfahrung werde immer geringer. „Das ist leider keine Familienangelegenheit mehr.“ Dafür den Nachwuchs zu begeistern, sei die Herausforderung.
Eine Ausnahme von diesem Trend scheint die Kevelaerer Familie Bollendonk zu sein. Marc (8), Melanie (12), Marie (13), Stephanie (40) und Holger (39) absolvierten die Übungen und Prüfungen mit­ein­ander. “Melanie macht Leichtathletik, das macht dann einfach Lust zu gucken, was man so noch kann”, wollen Stephanie und ihre Familie auch in diesem Jahr gemeinsam das Sportabzeichen machen.
Ein echter Routinier in Sachen Sportabzeichen ist der 76-jährige Heinz Schwartz. Ein kleiner, drahtiger Mann, der aus dem Stand 1,95 Meter und mit Anlauf 3,35 Meter weit sprang, die 30 Meter in 5,5 Sekunden und die 3.000 Meter in 17:21 Minuten absolvierte und sich damit ein Gold-Abzeichen sicherte. „Ich lauf so manchem noch davon“, lächelte er verschmitzt. Insgesamt sieben Übungen machte der rüstige Rentner mit.
Vor sieben Jahren hat er mit dem Sportabzeichen angefangen, als Kollegen vom Kevelaerer Lauftreff darüber sprachen. Aber schon in der Jugend war der gebürtige Duisburger und frühere Maschinenschlosser aktiv, kickte bis zum 28. Lebensjahr beim TuS Kevelaer. „Dann kamen die Heirat und Kinder, da hab ich aufgehört“. Nach der Rente 2002 fing er im Lauftreff wieder mit der Bewegung an, läuft heute noch regelmäßig siebeneinhalb Kilometer und ist jetzt fleißger Abzeichensammler.
„Das hat mir geholfen, fitter zu bleiben“, stellt Schwartz fest. „Ich hatte vorher Rückenbeschwerden, hatte viel Schmerzen in der Schulter und den Knien, war oft beim Arzt. Das ist heute fast weg“, lautet seine Empfehliung an die „jungen“ Leute, die im Büro oft lange bleiben müssen: „Bewegt euch.“

Heinz Schwartz (76) geht mit gutem Beispiel voran: "Bewegt euch!"

Erfreut konnte Andrea Foitzik im „Einhorn“ zwei Dutzend der 63 Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder begrüßen, die im vergangenen Jahr den Nachweis ihrer Sporttauglichkeit in den verschiedenen Disziplinen abgeleistet hatten, zehn weniger als im Vorjahr.
„Einige haben es nicht geschafft, andere konnten es aus zeitlichen Gründen nicht“, sagte die 48-Jährige. Die Sportpädagogin bietet im Hülsparkstadion während der Freiluftsaison Trainingsangebote an und nimmt auch die Leichtathletik-Anteile der Prüfung für das Sportabzeichen ab.
Sportliche Bewegung sei immens wichtig. „Wenn man einmal das Fundament geschaffen hat, kann man das mit 50, 60, 70 Jahren noch gut machen“, zeigte sie sich überzeugt. Sie lobte die Leistung der „homogenen Gruppe, wo jeder jeden mitgezogen und getragen hat.“
Man stelle aber besonders bei Kindern zunehmende Defizite fest. „Wir hatten vorletzte Woche Zehn- bis Elfjährige bei uns im Sport. 80 Prozent von denen konnten nicht mal eine einfache Rolle vorwärts machen.“ Die Bewegungserfahrung werde immer geringer. „Das ist leider keine Familienangelegenheit mehr.“ Dafür den Nachwuchs zu begeistern, sei die Herausforderung.
Eine Ausnahme von diesem Trend scheint die Kevelaerer Familie Bollendonk zu sein. Marc (8), Melanie (12), Marie (13), Stephanie (40) und Holger (39) absolvierten die Übungen und Prüfungen mit­ein­ander. “Melanie macht Leichtathletik, das macht dann einfach Lust zu gucken, was man so noch kann”, wollen Stephanie und ihre Familie auch in diesem Jahr gemeinsam das Sportabzeichen machen.
Ein echter Routinier in Sachen Sportabzeichen ist der 76-jährige Heinz Schwartz. Ein kleiner, drahtiger Mann, der aus dem Stand 1,95 Meter und mit Anlauf 3,35 Meter weit sprang, die 30 Meter in 5,5 Sekunden und die 3.000 Meter in 17:21 Minuten absolvierte und sich damit ein Gold-Abzeichen sicherte. „Ich lauf so manchem noch davon“, lächelte er verschmitzt. Insgesamt sieben Übungen machte der rüstige Rentner mit.
Vor sieben Jahren hat er mit dem Sportabzeichen angefangen, als Kollegen vom Kevelaerer Lauftreff darüber sprachen. Aber schon in der Jugend war der gebürtige Duisburger und frühere Maschinenschlosser aktiv, kickte bis zum 28. Lebensjahr beim TuS Kevelaer. „Dann kamen die Heirat und Kinder, da hab ich aufgehört“. Nach der Rente 2002 fing er im Lauftreff wieder mit der Bewegung an, läuft heute noch regelmäßig siebeneinhalb Kilometer und ist jetzt fleißger Abzeichensammler.
„Das hat mir geholfen, fitter zu bleiben“, stellt Schwartz fest. „Ich hatte vorher Rückenbeschwerden, hatte viel Schmerzen in der Schulter und den Knien, war oft beim Arzt. Das ist heute fast weg“, lautet seine Empfehliung an die „jungen“ Leute, die im Büro oft lange bleiben müssen: „Bewegt euch.“