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Dreister Überfall: Maskierte Männer klopften an der Tür

Am Freitag (21. September) gegen 17.30 Uhr drangen drei unbekannte Täter in ein Mehrfamilienhaus an der Marienstraße in Wetten ein. Die maskierten Männer klopften an die Tür zu einer Erdgeschosswohnung. Als eine 59-jährige Frau die Tür öffnete, schubsten die Täter sie in die Wohnung. Die Täter gingen zum verschlossenen Zimmer ihres 24-jährigen Sohnes und traten die Tür ein. Einer von ihnen schlug mit einem Schlagstock auf den 24-Jährigen ein. Anschließend entwendeten die Täter einen Schranktresor, in dem sich Bargeld befand, und flüchteten aus dem Haus.

Die 59-Jährige und ihr 24-jähriger Sohn verletzten sich bei dem Überfall. Beide wurden mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, wo sie stationär zur Beobachtung aufgenommen wurden.

Einer der Täter hatte gesprochen. Dies war in einem akzentfreien Deutsch. Die drei Täter waren rund 25 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß und schlank. Sie waren dunkel gekleidet, trugen Kapuzenpullis und waren mit schwarzen Sturmhauben maskiert. Ein Täter trug einen schwarzen Kapuzenpulli mit einem orangefarbenen Schriftzug im Brustbereich.

Hinweise bitte an die Kripo Kalkar unter Telefon: 02824/880.

Maskierte stehen mitten in der Nacht vor der Tür

Am Montag (24. September) gegen 1.00 bis 2.00 Uhr hörte ein 79-jähriger Mann in der Nacht Hilferufe vor seinem Bauernhof an der Niersstraße. Als er die Haustür öffnete, stand dort ein maskierter Mann, der seinen Fuß in den Türspalt stellte. Gemeinsam mit einem zweiten Mann, der unmaskiert war, drangen die Täter in das Haus ein. Einer von ihnen hielt einen Gegenstand in der Hand, den das Opfer für eine Art Schusswaffe hielt. Die Täter befragten den 79-Jährigen nach Geld und suchten im Haus nach Wertgegenständen. Dann flüchteten sie ohne Beute mit einem Auto, welches sie in rund 50 Meter Entfernung abgestellt hatten.

Ein Täter war mit einem Halstuch maskiert. Er war etwa 1,85m groß, hatte kurze dunkle Haare und eine kräftige Figur. Er sprach deutsch und hatte eine sehr tiefe Stimme. Bekleidet war der Täter mit einer braunen Hose und mit braunen Schuhen.

Der zweite Täter war unmaskiert. Er war 55 bis 65 Jahre alt, 1,90 bis 1,95m groß und hatte eine stämmige Figur mit einem deutlichen Bauch. Er trug braune Stiefel.

Täterhinweise bitte an die Kripo Kalkar unter Telefon 02824 880.

Endlich getraut

Ihr absolutes Traumhochzeitswochenende erlebten Sabrina und Daniel Brünkmans aus Kevelaer. Denn gleich zweimal in Folge, am Freitag auf dem Standesamt und in der Schloss-Kirche auf Kalbeck, trat das Brautpaar vor den Traualtar und versprach sich die Ehe.

„Ja, die Probezeit hat tatsächlich ein Ende, jetzt haben wir uns endlich getraut“, sagt das glücklich strahlende Brautpaar. Ein Glück, das vor fast 13 Jahren während der Hubertuskirmes auf Keylaer seinen Anfang nahm. Hier kamen sich die in Weeze aufgewachsene Sabrina Geurtz und der Kevelaerer Daniel Brünkmans während der 1980er Jahre Party im Gespräch näher.

Nur einen Monat später, „es war der 11.12.2005“, erinnert sich die 33-jährige Braut noch genau, traf Amors Pfeil beide Herzen gleichzeitig. „Unsere Vorstellungen, Charakterzüge und Interessen stellten sich schnell als identisch heraus“, umschreibt der 37-jährige Bräutigam die beginnende Beziehung, „man kann es auch als eine Wellenlänge bezeichnen“, fügt seine Frau bestätigend hinzu.

Diese identische Wellenlänge ließ 2008 den Elektroingenieur in einer Industriefirma am Niederrhein und die Verwaltungsfachwirtin im Vorzimmer von Dr. Dominik Pichler, Bürgermeister der Stadt Kevelaer, (dieser nahm als Chef natürlich auch die standesamtliche Trauung auf der Burg in Kervenheim vor), eine gemeinsame Wohnung in Kevelaer nehmen.
Heimat und Zukunft in Kevelaer

Da das Paar in Kevelaer seine Heimat und auch seine Zukunft sieht, kauft es sich 2015 ein eigenes Haus auf Schravelen. Hier krempeln die beiden gemeinsam die Ärmel hoch, beseitigen versteckte und offen liegende Probleme am Haus und gestalten es nach ihren Vorstellungen. Dabei kommt das gemeinsame Hobby, ein Faible für die 50er Jahre und eine Verbindung zur „Rockabilly“- Szene, hervor, verleiht dem Haus die besondere Note. „In diesem Punkt ist meine Frau aber eindeutig der kreativere Kopf“, gesteht und lobt Daniel Brünkmans die kreative Ader seiner Frau, die sich als Serienfan outet. „Zum Entspannen einfach super“, gesteht die junge Frau. Ihr Mann dagegen sucht das Abschalten eher im Angelsport. „Diese Leidenschaft wurde mir wahrscheinlich in die Wiege gelegt“, verrät der handwerklich veranlagte Bräutigam. Denn schon sein Großvater und Vater liebten diesen ruhigen Sport.

Bis Anfang des Jahres leitete Daniel Brünkmans den Angelsportverein in Weeze. Da der Angler auch die darauffolgenden Aufgaben wie den Fang pfannenfertig zuzubereiten und tischfein zu servieren übernimmt, kommt das Paar einmal öfter in den Genuss, fangfrischen Fisch zu speisen. „Das ist schon nicht so schlecht“, gesteht Sabrina Brünkmans, die sich in ihrer Freizeit gerne mit sieben Mädels zum Kniffeln trifft. Einen traditionellen und insgeheim langersehnten Heiratsantrag erhielt die frisch vermählte Braut am Jahrestag im vergangenen Jahr. Einem romantischen Essen im Lieblingsrestaurant folgte die Frage aller Fragen, die natürlich ohne Zögern sofort mit einem Ja beantwortet wurde.

Den Gottesdienst zur kirchlichen Trauung bereitete das Brautpaar in Eigenregie vor. Familie, Freunde und Bekannte durften an dem neuen Glück des frisch vermählten Brautpaares im Waldschlösschen in Wetten teilhaben. Geflittert wird während eines Städtetrips in Berlin. „An unserem Plan einer Amerika-Rundreise schmieden wir noch“, verraten Sabrina und Daniel Brünkmans, die erst einmal ihre rosigen Zeiten in Kevelaer genießen möchten.

„Meins wird deins“

Die Kinderarmut hat viele Gesichter. Im Kampf dagegen hatte das Netzwerk Kevelaer eine besonders gute Idee. „In Zeiten des Überflusses an materiellen Dingen, kann es eine schöne Erfahrung sein, nicht immer neu zu kaufen, sondern zu tauschen“, erklärt Ruth Trötschkes.

Die Netzwerkkoordinatorin freut sich, dass die geplante Aktion „Meins wird deins – Kevelaer tauscht“ überall auf offene Ohren stieß. „Mir gefiel sofort, dass es eine Aktion ist, wo jeder was geben kann und dafür vielleicht etwas erhält, was er braucht“, war auch Beate Kaus, Leiterin der Kindertagesstätte Marienkäfer, gleich Feuer und Flamme. Wie der Großteil der Kindergärten im Stadtbezirk nimmt auch ihre Einrichtung an dem Projekt teil.

Vom 10. bis zum 12. Oktober können Kinder und Eltern in den jeweiligen Kindergärten abgeben, was sie nicht mehr benötigen. Dafür dürfen sie etwas mitnehmen, was sie gerne hätten. Während die Jungen und Mädchen wohl hauptsächlich Spielsachen austauschen dürften, könnten bei den Erwachsenen Bücher, Kleidungsstücke oder Dekoartikel den Besitzer wechseln. „So bekommen wir etwas Neues, woran wir uns erfreuen oder was wir gut gebrauchen können, ohne dafür Geld auszugeben“, sagt Kaus. „Vielleicht kommen aber auch einige von dem Materiellen ab und tauschen einfach ein Stück Zeit.“

Petra Burkert Hendricks vom Familienzentrum „Sternschnuppe“ sieht die Tauschaktion in den KiTas nur als Startschuss: „Die drei Tage sollen eher der Anstoß sein. Wenn die Aktion gut angenommen wird, können wir sehen, wie wir das weiterentwickeln.“

Denn hinter allem steht der Kampf gegen die Kinderarmut. Und das Projekt sei immerhin ein kleiner Schritt dorthin. „Die Kinder können mit Freude geben und Geld spielt dabei keine Rolle“, gibt sich Beate Kaus optimistisch. „Wir lassen uns einfach überraschen.“

Hintergrund

Das Netzwerk Kevelaer ist eine Gemeinschaft von Institutionen, Einrichtungen und Fachkräften aus der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen und dem Schulsystem. Den ersten Baustein fürs Netzwerk bilden die „Frühen Hilfen“. Durch den weiteren Ausbau entsteht nach und nach eine Präventionskette, die ab Beginn der Schwangerschaft bis ins Jugendalter (Übergang Schule-Beruf) Angebote zur Förderung und Unterstützung, als auch konkrete Hilfen bereithält.

Das Organisationsteam mit Petra Burkert vom Familenzentrum Sternschnuppe (links), Ruth Trötschkes von der Jugendhilfeplanung (Mitte) und Beate Kaus von der KiTa Marienkäfer.

Knie, Schulter, Hüfte – Dr. von Engelhardt im Porträt

»Knie, Schulter, Hüfte« – Den Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin am Katholischen Karl-Leisner-Klinikum auf diesen Dreiklang zu reduzieren, griffe gewiss deutlich zu kurz, aber der Melodik, mit der er diese drei Schwerpunkte seiner Arbeit auf einem Atembogen vorträgt, hört man deutlich die Begeisterung für sein Fach an, die einem schier unerschöpflichen Quell entspringen muss.

Langen Atem muss man auch haben, möchte man seinen vollen Namen einschließlich aller Titel und Prädikate in der ihm gebührenden Art und Weise vortragen: »Privatdozent Dr. med. habil. Lars Victor Baron von Engelhardt« – so wird ein jedes Türschild zur Sonderanfertigung. Letzteres war aber gewiss ein kleineres Problem, als für die insgesamt sechsköpfige Familie zu vernünftigen Bedingungen eine neue Heimstatt zu finden. Nach mehreren Anläufen funktionierte dieses in Kleve, wo sein ältester Sohn jüngst auch eingeschult wurde.

Kevelaer und Kleve sind die beiden Pole seiner Arbeit, ist doch der Schwerpunkt Orthopädie und Unfallchirurgie auf diese beiden Standorte aufgeteilt. Ein Team aus sieben Oberärzten und zwölf Assistenzärzten untersteht ihm, aber er macht deutlich, sich als »primus inter pares« zu verstehen, allem Gefälle an Rang und Erfahrung zum Trotz. Überhaupt spielt Menschlichkeit im besten Sinne für ihn eine große Rolle, kann sich fachliche Kompetenz doch nur dann entfalten, wenn die Kommunikation nicht gestört ist. Das betont er ausdrücklich für sein Verhältnis zum Patienten, dem es auf »Augenhöhe« zu begegnen gilt, als auch in der Zusammenarbeit mit seinem Team.

Stolz auf das Erreichte spürt man ihm an und das nicht grundlos. Studiert man seinen akademischen Werdegang, die Liste seiner Veröffentlichungen und bedenkt das absolvierte Pensum an Operationen, fragt man sich unweigerlich, was daneben noch Platz haben kann. »Workaholic« zu sein, gesteht er sich selbst ein. Nach Studium und Praktischem Jahr in Berlin und Marburg schließt sich die Zeit als Assistenzarzt an, wiederum in Berlin, bevor er seine Facharztausbildung in Wuppertal beginnt und sich fortan der Orthopädie und Unfallchirurgie widmet.

Höhere akademische Weihen

Als nächster akademischer Schritt folgt die Habilitation an der Universität Witten-Herdecke, darum herum: je eine halbjährige Fellowship in Winnipeg (Kanada) und Paris – das Erlernen modernster Operations- und Versorgungstechniken, begleitet von wissenschaftlicher Arbeit, steht im Mittelpunkt, besonders auch im sportmedizinischen Bereich. Vor seinem Wechsel nach Kevelaer und Kleve war er Oberarzt am Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss. Die Erteilung „höherer akademischer Weihen“ steht unmittelbar bevor, ist doch das Verfahren zur Ernennung als »Außerplanmäßiger Professor« an der Universität Witten-Herdecke bereits eingeleitet, wo er logischerweise auch in Forschung und Lehre aktiv ist.

Praktiker statt „Wissenschaftsmaus“

So imposant wie sein Lebenslauf liest sich auch die diesen begleitende Statistik: mehr als 1.000 operierte Hüften, 1.500 Knie und 1.000 Schultern in den letzten Jahren – ein in diesem Umfang in Deutschland eher seltenes OP-Programm. Dass er sich als Praktiker fühlt und nicht die „Wissenschaftsmaus“ geben möchte, glaubt man nun sofort. Dennoch ist es für ihn selbstverständlich, seine Arbeit im Operationssaal wissenschaftlich zu begleiten und dieses in Studien und Veröffentlichungen zu belegen.

Was zieht so einen Mann nun in die niederrheinische Provinz? Zuallererst stellt er klar, dass er sein Arbeitsumfeld eben genau so nicht empfindet! Durch seine unterschiedlichen Standorte stellt das Karl-Leisner-Klinikum letzten Endes doch ein Großklinikum dar, dass die für seine Arbeit notwendige Infrastruktur und auch die nötigen Fallzahlen zur Verfügung stellt. So hat er die Möglichkeit, sein Expertenwissen auf dem Gebiet der Endoprothetik (dauerhaft im Körper verbleibende Implantate) voll zu entfalten. Das Klinikum gewinnt darüber hinaus einen der raren Experten hinzu, der die Technik der Hüftarthroskopie aus großer Erfahrung heraus sicher und routiniert beherrscht ­– einer hochmodernen minimalinvasiven Untersuchungs- und Operationstechnik im Bereich des Hüftgelenks.

Menschlichkeit, Konkurrenz und Ballungsräume

Aber auch bei der Wahl seines neuen Arbeitsortes kommt wieder der Faktor Menschlichkeit ins Spiel. Von Engelhardt lobt das kollegiale Miteinander zwischen Ärzteschaft und Klinikleitung, die ohne die sprichwörtlichen Dollarzeichen in den Augen agiert. Die Konkurrenz in Ballungsräumen führt schnell zu anderen Zuständen. Auch sein Team bekommt ein dickes Lob. Die geringe Personalfluktuation ist für ihn ein Signal für Qualität – in der Konstanz bei der medizinischen Versorgung und auch zwischenmenschlich. Begeistert berichtet er von einem morgendlichen Operationstermin, bei dem der zuständige Oberarzt die modernere Technik beherrschte und auch der Chef noch etwas dazu lernen konnte – Teamarbeit. Ebenso freut und beruhigt es ihn, dass der Schwerpunkt Handchirurgie seines Vorgängers durch zwei engagierte Oberärzte weitergeführt wird.

Das ihm auferlegte und das selbstgewählte Pensum ist groß und der Tag hat nur 24 Stunden. Feste und ordnende Rhythmen sind daher für ihn lebensnotwendig. Frühes Aufstehen, feste Tage in Kleve und Kevelaer, Visite, Morgenbesprechung, Operationen, Sprechstunden, regelmäßiger Patientenkontakt und Verwaltungsaufgaben sind Koordinaten aus seinem täglichen Raster. Dazu tritt die eigene Fortbildung – immer an den neuesten Methoden dran zu bleiben, ist für ihn gleichermaßen selbstverständlich wie an der Weiterbildung von Kollegen mitzuwirken.

Eigentlich wären die apostrophierten 24 Stunden mit dem Genannten locker zu füllen – mehrfach. Aber tatsächlich bleibt auch nach Abzug eines knappen Schlafpensums zeitlich noch ein Rest. Diesen widmet von Engelhardt vorrangig seiner Frau und den vier Kindern. Ein knappes, aber hochdosiertes Gut – die leuchtenden Augen deuten es an, wenn er von den Momenten mit seiner Familie spricht. Pläne gibt es auch noch, so zum Beispiel das Tennisspielen wieder aufzunehmen oder mal wieder einen Ausritt zu genießen – wahrscheinlich Zukunftsmusik. Ganz reale Musik gibt ihm allerdings einiges zurück, so schätzt er die inhaltliche Tiefe in den Liedern von Paul Gerhardt oder den Kantaten Johann Sebastian Bachs. Überhaupt ist sein Christsein für ihn lebensweisend und Halt gebend in gleichem Maße.

Ein Wachstumsmarkt der alternden Gesellschaft

Kevelaer hat mit von Engelhardt sicher einen guten Fang gemacht. Erkrankungen an »Knie, Schulter, Hüfte« sind in einer alternden Gesellschaft ohnehin ein »Wachstumsmarkt« und seine zusätzliche Expertise als Sportmediziner wird Klinikum und Patienten gewiss von großem Nutzen sein. Nur kann eine Klinik nicht das auffangen, was in der Fläche fehlt. Gemeinsam mit seinem Team sucht von Engelhardt den Kontakt zu niedergelassenen Kollegen und wird so unmittelbar mit dem Ärztemangel auf dem Land konfrontiert. Über moderne Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und auch die Angst vor einer Operation zu nehmen, ist ihm wichtig. Erste Frucht dieser Bemühungen ist die Veranstaltung am 25. September, um 17 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus – sicher die beste Möglichkeit, den neuen Chefarzt kennenzulernen.

 

Coole Mode, tolle Party

Viele bunte Farben und reichlich viel Leben auf den Straßen Kevelaers bot die diesjährige Ausgabe der „Nacht der Trends“ in der City. Schon früh versammelten sich zum Auftakt die ersten Neugierigen an dem Laufsteg in der Passage am Niederheinischen Museum, um die neuesten Trends zu sehen und sich Anregungen für den eigenen Kleiderschrank zu holen.

Insgesamt sieben Modehäuser aus Kevelaer beteiligten sich an den insgesamt drei Modenschauen – „Mutter und Kind“, Landhausmoden Biesemann, Laura B by Biesemann, Mode Abels, Go-In Women & Men, das Modehaus Kaenders und erstmals Intersport Dorenkamp.

Souveräne junge Models

„Mal sehen, wie sich „unsere Kinder“ da so schlagen, die wir eingekleidet haben“, waren Anja Angenendt und Cornelia Lierschaft vom Modehaus „Mutter und Kind“ schon sehr gespannt – und staunten wie die anderen über die Souveränität der jungen „Models“.

Einer der kessen Kids, die sich dreimal den Blicken des Publikums stellten, war Giorgio Diebels. „Es war gut – ist schon ungewohnt, dass alle gucken. Aber das macht mir nix“, meinte der Neunjährige selbstbewusst, der das allererste Mal mitlief.

Gespannt fotografierte Astrid Biesemann die Models, die ihre eigene Landhausmode auf dem Laufsteg zur Schau trugen. „Kurze Hosen und passende Westen“ seien beim Mann Trend, „hell und leicht rosé“ das Outfit der Ladies in ihrem Segment.

„Das ist Eventkauf, das schlägt sich bei uns voll nieder“, machte sie deutlich, dass sich der Werbeeffekt gleich abends an der Kasse bemerkbar macht.

Die Herongerin Sabine Kohlmann fand jedenfalls „diese elegante Trachtenmode traumhaft schön, obwohl ich nicht der typische Festtyp bin.“ Sie war erstmals zur Nacht der Trends da und genoss „die tolle Atmosphäre.“

Knallige rote Mäntel und viel Gelb waren in diesem Jahr bei den Frauen als Modetrend angesagt – oder auch bunte Karos im femininen Chic. „Ich trag schon einen gelben Pullover, bin dem Trend voraus“, sagte Ria Selders und genoss mit Freundinnen die Show.
Bei den Männern gab es unter anderem wie bei Go-In sportive Pullover mit Kapuzen kombiniert mit Blazern als Stilbruch zu sehen.

Wichtig für den Standort

„Das ist für den Einzelhandels-Standort Kevelaer sehr wichtig“ , unterstrich Stadtmarketing-Chef Bernd Pool die Bedeutung der „Nacht der Trends“ aus seiner Sicht. „Ich hab heute noch für Besucher nach Hotelzimmern gesucht – bei uns ist alles komplett ausgebucht“, konnte er zufrieden feststellen.

Fließend war dann der Übergang in den Abend und die Feierlichkeiten der Nacht, wo die Besucher einmal die Gelegenheit nutzten, direkt in die Modehäuser hineinzugehen – und sich als Kevelaerer andererseits die Chance auf Geselligkeit und Austausch an den diversen Tischen vor den Geschäften nicht entgehen zu lassen.

„Ich find´s grundsätzlich gut, aber fände es super, wenn alle Geschäfte mitmachen“, goss Ralf Angenendt vor dem Juweliergeschäft Ophey auf der Busmannstraße auch einen Tropfen Wasser in den Wein der allgemeinen Begeisterung. Denn tatsächlich waren nicht alle Läden in der Innenstadt mit dabei.

Das tat dem vitalen Leben des Abends aber keinen Abbruch. Auf der Hauptstraße bot das Eiscafé Piva Karaokesingen an, was Jenni und Julia Joosten sofort zum Mitmachen animierte. „Das hat total Spaß gemacht – auch mal was für junge Leute“, fanden die beiden 22-jährigen Zwillinge.

Die Menschen saßen in den Cafés und Gaststätten zusammen, plauderten. DJ Mike Sleeves legte an seinem Stand Platten auf, beobachtete dabei, „wie die Leute mitwippen, eine super Stimmung.“

Ein paar Meter weiter wurde bei Uhren und Schmuck de Witt Wein und Sekt ausgeschenkt. Und Jan de Jong konnte seiner Frau bei der Parfümerie Balzer eine Rose verehren. „Ich bin halt ein Romantiker, das hat sie verdient“, waren beide von der Stimmung des Abends sehr angetan.

„Afrika-Tanz“ der VfR-Showgirls

Genuss konnte man auch auf der Busmannstraße am Weinstand von Nießens ausmachen. Und für das definitive Unterhaltungs-Highlight sorgten die Showgirls vom VfR mit ihrem „Afrika-Tanz“, der das Publikum vor Vrede begeistert applaudieren ließ.

https://www.kevelaerer-blatt.de/nacht-der-trends-2018-in-kevelaer/

Ein Macher und positiver Mensch

Er war für viele Menschen lange Jahre ein prägendes Gesicht des Twistedener Karnevals – jetzt ist Hans-Dieter Moll mit 60 Jahren überraschend nach einem Herzinfarkt bei einer Zeugenaussage im Gelderner Amtsgericht am 11. September verstorben.

Am Mittwoch wurde er auf dem Twistedener Friedhof beerdigt. Zahlreiche Menschen begleiteten ihn nach dem Wortgottesdienst in der St. Quirinius-Kirche auf seinem letzten Weg. Die Menschen, die ihn gut kannten, gedachten seiner voller Respekt und Anerkennnung für sein Leben und Wirken.

„Unser Verein ist 70 Jahre alt – davon hat er annähernd 50 Jahre als Mitglied verbracht. Ich hab den Urlaub abgebrochen, als ich die Nachricht bekam“, würdigte der Vorsitzende des Kevelaerer Schachklubs, Hans-Dieter Vonk, den Verstorbenen als „positiven Menschen.“
„Er war ein sehr aktiver Schachspieler, hat jahrzehntelang in der ersten Mannschaft gewirkt und hat Schach richtig mit mir erlernt“, beschrieb er den alten Freund als „Mensch, der offen auf Leute zugegangen ist. Er kam mit seiner Art – er hatte immer mal einen flapsigen Spruch drauf – immer mit Menschen ins Gespräch.“

Moll war seit 1973 Mitglied im Klub , engagierte sich ein paar Jahre später schon aktiv bei den Jugendlichen im Vorstand, wurde 2. Vorsitzender und bekleidete das Amt des Vorsitzenden von 1986 bis 2000. Danach machte Moll weiter Vorstandsarbeit, zuletzt frisch gewählt am 30. Juni als zweiter Vorsitzender. „Wir haben uns am Brett und im Verein super ergänzt, es war eine fabelhafte Zeit.“

Auch die Karnevalsfreunde Twisteden trauerten um das langjährige Mitglied der Karnevalsfreude Twisteden, der mindestens vier Jahre lang als Sitzungspräsident fungierte und auch einmal Karnevalsprinz war. „Er hat aktiv mit Rat und Tat dem Verein zur Seite gestanden“, konstatierte der Präsident der Karnevalsfreunde, Rainer Roosen.

„Das war ein Macher. Er hat gesagt, ich kümmere mich drum, und dann hat er das getan. Man musste ihn immer nur einbremsen“, sagt Roosen, der mit ihm auch als Duett auf der Jeckenbühne stand. „Das war der Partner, den ich an meiner Seite brauchte – ein lebensfroher Mensch und für mich auch immer ein Freund.“

Moll war vor einem Jahr aus privaten Gründen aus dem Verein ausgeschieden. Sein Bruder und seine Frau waren schwer krank, die Mutter leidet an Demenz.

Sein Tod habe Betroffenheit ausgelöst, bestätigte Roosens Stellvertreterin Iris Maags, die seine Frau in den letzten Tagen bei der Organisation der Beerdigung und auch menschlich unterstützt hat. „Sie hatten schon zwei Urlaube geplant und die Silberhochzeit war schon organisiert. Bis übernächstes Jahr hatten sie schon geplant, was sie vorhatten.“

Entsprechend traurig sei sein Tod. „Er war kerngesund, hatte nicht mal hohen Blutdruck“, hat sie den als Wohnungsmakler und Chef seiner Firma ISV tätigen Moll als „offen, sehr freundlich, lebenslustig und immer gut drauf“ in Erinnerung. Er habe die Sitzungen für den Kinderkarneval organisiert und immer die Kontakte zu den Leuten gepflegt. „Er war ein gewissenhafter und fröhlicher Mensch.“

Ein gelungenes Fest

Ein knackiger Marsch bei Sonnenschein, gute Laune und eine tolle Party – so endete die diesjährige Ausgabe der Twistedener Kirmes. Nachdem das Königspaar mit seinen Ministern zur Musik der Showband „Enjoy“ eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt hatte, schlossen sich die Königspaare der anwesenden sieben Bruderschaften von Winnekendonk über Keylaer bis Lüllingen an. Und anschließend wurde zu guter Musik bis in den Abend hinein fröhlich und ausgelassen gefeiert.

Zum Auftakt des Kirmesmontags hatten sich die St. Antonius-Schützenbrüder und die Twistedener Vereine am Nachmittag zum Gottesdienst in der Kirche versammelt, danach am Ehrenmal einen Kranz niedergelegt.

Danach marschierten sie die längere Strecke den Gerberweg entlang, wo das Königspaar Rafael und Carina Derks und deren Nachbarschaft den Zug dann an ihrem wunderschön geschmückten Haus empfing.

Anstrengend, aber supergut

„Es war anstrengend, aber supergut bei bombigem Wetter“, reflektierte König Rafael kurz vor dem Abmarsch im Garten die vergangenen drei Tage. „Diese Aufmerksamkeit ist ungewohnt für mich, aber es ist alles sehr emotional“, meinte der 40-jährige Maurer. Von Derks aus machte sich der Tross in Richtung Ortskern auf, wo der Thron die Parade der Beteiligten abnahm.

Am kleinen Markt ehrten die Fahnenschwenker den Thron mit einer Darbietung, die von zahlreichen Schaulustigen verfolgt wurde, ehe der Zug sich nach einer „kleinen Runde“ durch die Ortschaft ins Festzelt begab. Dorthin kamen später auch die Gast-Bruderschaften zum Mitfeiern.

„Wir haben gesagt, einmal hin und zurück reicht. Die Strecke ist zu lang, wir wollten den Kindern einen weiteren Weg nicht zumuten“, zeigte sich der Brudermeister der St. Antonius-Schützen, Guido Paeßens, im Gespräch mit dem KB „sehr zufrieden“ mit der Kirmes.
„Das Oktoberfest am Freitag war wieder mal sehr gesellig und sehr schön – 550 Gäste werden es gewesen sein.“ Leider war Samstagabend nach der Messe und dem Umzug beim Ball der geselligen Vereine „weniger Betrieb im Zelt“ gewesen.

„Das hat man schon gespürt“, stellte Paeßens fest, dass es weniger zahlende Gäste gegeben habe und auch einige Gastvereine nicht da gewesen sind – unter anderem auch wegen des Bundesfestes in Xanten. Man habe mit einem „kleinen Knick“ am Samstag gerechnet, das tue aber schon weh.

„Aber der Samstagmittag, den wir neu gemacht hatten, mit Kindernachmittag, mit Clowns, mit Kinderdisco, ist sehr gut angenommen worden.“ Die Hoffnung, dass die Kinder ihre Eltern quasi „mitbringen“, habe sich erfüllt.

Und am Sonntag mit dem Frühschoppen und dem Musikverein wurde im Festzelt bis in den Nachmittag bei bester Stimmung gefeiert. Die Schausteller hätten sich gefreut, dass sie ihren Verdienst gehabt hätten. „So ist jeder zufrieden.“

https://www.kevelaerer-blatt.de/kirmes-in-twisteden-2018/

Maria Wassenberg wird 95 Jahre alt

Eine leidenschaftliche Stammleserin des Kävels Bläche, die seit Jahrzehnten ein Abo bezieht,
Maria Wassenberg, wird am Donnerstag, 20. September, 95 Jahre jung.
Maria Wassenberg wird aufgrund ihrer altersbedingten Gebrechlichkeiten seit einigen Jahren von Petra Baaken betreut, freut sich aber jeden Donnerstag auf ihr vertrautes „Bläche“.
Maria Wassenberg erblickte am 20. September 1923 als einzige Tochter auf dem Derpmanshof bei Kapellen das Licht der Welt.

In ihrer Heimat und gewohnten Umgebung verbrachte sie bis dato ihr Leben.
Am 26. September 1950 vermählte sie sich mit Paul Wassenberg, mit dem sie bis zu
seinem Tode im Jahre 1990 auf dem landwirtschaftlichen Betrieb glücklich zusammen lebte und arbeitete. Von 1987-2002 war sie erste Vorsitzende der Kath. Frauengemeinschaft (KFD) St. Georg Kapellen.

Mit Leidenschaft hört Maria Wassenberg die Musik von dem aus Kapellen stammenden Sänger Johannes Oerding (das KB berichtete). In einem seiner Lieder erklärt er, dass es hinter dem Ortsschild auch ein Leben gibt.

Bei gutem Wetter genießt sie es, spazieren gefahren zu werden und trifft hierbei Bekannte und Nachbarn zum Pläuschchen. Ihren Lebensabend möchte Maria Wassenberg in ihrer gewohnten heimatlichen Umgebung verbringen und wird von einem sehr guten Betreuungsteam umsorgt. Ihren Ehrentag verbringt sie im Kreise guter Bekannter und mit Freunden.

Weihnachtsfunke soll wieder rüberkommen

Manuel Loeker und Lisa Stammen gehören zu den Menschen, die sich schon Mitte September Gedanken über Weihnachten machen. Die beiden 27-Jährigen, die in Kevelaer aufgewachsen und zur Schule gegangen sind, sind gerade dabei, ihre neue Wohnung einzurichten. „Wir haben seit 1. September die Wohnungsschlüssel“, freut sich der gelernte Gerontologe.

Daneben sammeln sie schon fleißig als Aktive der „Flüchtlingshilfe Mittelamerika e.v.“ (mit regionalem Sitz in Goch) Schuhkartons voller Geschenke für Kinder. Zielorte sind Schulen und Kinderzentren in den ärmeren Regionen von El Salvador. „Das Projekt nennt sich Weihnachtsfunken“, erläutern Loeker und seine Liebste, die bei der Stadt Kevelaer als Sozialpädagogin angestellt ist.

Auf den Verein aufmerksam geworden sind Stammen und Loeker durch einen Zufall. „Der Geschäftsführer des Vereins war mein Dozent während des Studiums der Erlebnispädagogik an der Hochschool Nijmegen“, erklärt die junge Frau. „Der macht das seit 32 Jahren, war selbst zu Zeiten dort aktiv, als Bürgerkrieg geherrscht hat. Das war auch die Geburtsstunde des Vereins selbst.“ Offiziell wurde die Flüchtlingshilfe (laut Homepage) 1982 gegründet. Seit gut eineinhalb Jahren engagieren sich jetzt die beiden Kevelaerer für die Region: „Der Professor berichtete davon, er hat immer Delegationsreisen gemacht. Und im November 2017 durften wir an einer Reise nach El Salvador teilnehmen.“ Bis zum 27. März diesem Jahres waren sie im ganzen Land unterwegs. Einen Monat lang blieben sie in der Region am Bajo Lempa und unterrichteten in Nueva Esperanza Gewaltprävention, machten mit Rangern ökologische Arbeit und nahmen als Wahlbeobachter an den Bürgermeister- und Parlamentswahlen teil.

Zurück kam das Paar mit vielen positiven Eindrucken. „Die Menschen haben mich fasziniert und deren Herzlichkeit“, sagt Lisa Stammen. „Vulkane waren da, Meere, Stände, eine gewaltige Natur auf einer Fläche so groß wie Hessen“, schwärmt ihr Lebenspartner.
Die Reise motivierte beide, in dem Rahmen weiterzumachen. „Wir haben dann auch eine Delegation aus El Salvador zum Nationalpark Bayrischer Wald im Frühjahr begleitet“, erzählt die junge Frau.

Schon im letzten Jahr hatten sie die Weihnachtsfunken-Päckchen persönlich gepackt, Leute akquiriert, die den Container mit auffüllten, und die Sachen dann in El Salvador am Hafen abgeholt, verladen und anschließend im Land an die Kinder verteilt.
„Das war anstrengend, aber bewegend, weil die Freude der Kinder und die Dankbarkeit der Eltern spürbar war, dass ihre Kinder auch etwss zu Weihacnten kriegen“, erinnert sich die 27-Jährige gerne an diese Landestour.

Dass sie jetzt schon für die Aktion werben, hat einen einfachen Grund. „Wir müssen die Sachen hier sortieren und vorbereiten, der Container geht dann Ende Oktober mit den Sammlungen der anderen gut 20 Aktiven aus dem Ruhrgebiet und dem Niederrhein auf die Reise“, erklärt Loeker. „Dann braucht er noch gut sechs Wochen, bis er aus dem Hafen ist. Der Zoll ist sehr kompliziert da.“

Wenn sich jemand beteiligen will, sollte er in die Schuhkartons „alles außer Kleidung und Süßigkeiten“ stecken. Wilkommen sind Schulsachen, Kuscheltiere oder Spielsachen. „Dass man so auf 10 bis 15 Euro an Wert pro Kiste kommt.“ Und die Kartons „müssen aufmachbar sein.“

Da der ganze Aufwand für die Ehrenamtlichen sehr teuer ist (das Anmieten eines Containers kostet bis zu 3.500 Euro) freuen sie sich über jede kleine Spende für den Versand.
In dem Kiosk unter ihrer Wohnung an der Marktstraße 4 kann man die Kartons abgeben. Das Paar sortiert sie anschließend und leitet sie weiter. Sie Selber werden diesmal bei der Übergabe in El Salvador nicht dabei sein können. Das sei auch eine Frage von Zeit und Geld, betonen beide: „Wir fliegen wohl erst Mitte Januar wieder rüber, aber ein Flüchtlingshelfer vor Ort wird da sein. Und feste Mitarbeiter der Hilfe in El Salvador werden die Verteilung da organisieren.“ Zudem ist es ihnen wichtig, klarzumachen: „Es kommt hundertprozentig an, auch wenn wir nicht selbst vor Ort sein können.“