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Frühlingskonzert der Jungen Streicher Kevelaer

Emily Wolf und Ida Berndsen sind erst sieben Jahre alt, aber schon ganz schön konzerterfahren: Am Sonntag, 5. Mai 2019, traten die zwei jüngsten Geigerinnen der Jungen Streicher Kevelaer zum dritten Mal mit ihrem Orchester, den Streichmäusen, vor Publikum auf.

Mit kunstvoller Flechtfrisur und schwarzem Kleidchen warten sie geduldig, fast schon routiniert, auf ihren Auftritt im Museum Kevelaer im Rahmen des Frühlingskonzertes. Zwar waren die Temperaturen nicht wirklich frühlingshaft, eher noch spätwinterlich, aber davon ließen sich die jungen Musiker nicht die Stimmung verderben.

Gemeinsam mit den schon etwas erfahreneren Streichern Emma Kocken, Linda Merta und Alina Mayzaud spielten die Streichmäuse zu fünft in dreifacher Besetzung mit Violine, Bratsche und Cello auf. Neben „Happy go lucky“ (K. Blackwell), der Streichmäuse-Hymne, die bei keiner Probe und keinem Auftritt fehlen darf, ging es durch verschiedene Musikrichtungen, mal ruhig und getragen wie mit dem traditionellen „Morning has broken“, mal flott und beschwingt wie bei „Fiddle Time“ (K. Blackwell). Bei „Babuschka tanzt“ wurde das Tempo sogar immer schneller: „Babuschka ist einfach eine richtig fitte Oma, die immer schneller tanzt und erst im rasenden Tempo aufhört“, erklärte Orchesterleiterin Maren Brezinka.

Die jungen Musiker waren konzentriert bei der Sache. Foto: DdB

Begleitet von Thomas Brezinka am Flügel gab es auch schon rockige, bluesige Stücke, wie „East Cost Express“ (E. Huws Jones). „Wir haben zwar momentan nur fünf, aber dafür wirklich exquisite, richtig fitte Streichmäuse“, freute sich Maren Brezinka über die klanglich und technisch gute Leistung der fünf jungen Mädchen.

Weiter ging es mit den 15 Mitgliedern der Cappella Piccola, der mittleren Streicherformation, die nun auch mit Kontrabass (Holle Kurtenbach) vierstimmig anspruchsvollere Musikstücke aufführten. Neben dem „Czardas“ oder dem „Piraten-Tango“ von A. Holzer-Rhomberg gab es auch einen solistischen Auftritt. Mit dem Concertino für Violine (Op. 11) von F. Küchler zeigte Marline Paul ihr Können. Die 14-jährige Geigerin aus Sonsbeck begann mit ihrem Instrument mit elf Jahren erst relativ spät, aber durch ihren Eifer und ihr musikalisches Talent hat sie sich rasch hochgearbeitet und auch schon mehrere solistische Auftritte bestens gemeistert. Ab dem Sommer wird sie ins Jugendstreichorchester aufsteigen.

Auf Geige als ihr Instrument kam sie durch die Fernsehserie „Little Amadeus“ und dann durch das Erlebnis eines klassischen Konzertes in Wien. Ihre Mutter Tina Paku, als Sängerin in Togo in Afrika selbst eine Berühmtheit, und ihr Vater haben ihren musikalischen Wunsch auch gerne erfüllt und in der Streicherschule von Maren und Thomas Brezinka eine hervorragende Möglichkeit zur professionellen Begleitung und Entfaltung ihres Talents gefunden. Aber ganz ohne Eifer geht es natürlich nicht. Marline übt jeden Tag Geige, sogar am Sonntag, denn, so die Gymnasiastin: „Dann habe ich endlich richtig Zeit!“

Zwei Zugaben und großer Applaus

Mit der 27. Symphonie von Joseph Haydn endete das Konzert der Cappella Piccola und der 1. Satz dieses Meisterwerkes der Wiener Klassik war, so Maren Brezinkas Einstufung, für alle jungen Streicher schon ein richtig großer Schritt hin zum Jugendstreichorchester. Mit zwei Zugaben und dem verdienten großen Schlussapplaus endete das knapp einstündige Konzert. Dabei wirkten als Streicher außer Ben Rebant dieses Mal nur Mädchen mit. Der Cellist Paul Davies-Garner war durch einen Handgelenksbruch leider ausgefallen, er muss gezwungenermaßen pausieren, aber hörte sich das Konzert seiner Streicherfreunde mit seinen Eltern im Publikum an. Beim nachsinnenden Gedankenaustausch über die klar eindeutig weibliche Besetzung der beiden jüngsten Streicherformationen wurde zumindest die Hoffnung deutlich, dass demnächst einige Jungs die Mädchendomäne ein wenig aufmischen könnten.

Für Emily Wolf und Ida Berndsen ist das Orchester auf jeden Fall eine ganz tolle Erfahrung, die ihnen viel bringt und Spaß macht. Ida spielt erst seit 1,5 Jahren Geige; seit dem Sommer gehört sie dem Streichmäuse-Orchester an. „Ida hat dadurch einen richtigen Motivationsschub bekommen! Sie hat sich stark verbessert und lernt im Zusammenspiel, auf die anderen zu hören. Und Freundschaften entstehen im Orchester so ganz nebenbei“, freut sich ihre Mutter Laura. Mit ihren Streicherfreunden hat sie das Publikum auf jeden Fall begeistert.

Bereicherung für das Museum

„Diese Streicherschule ist eine wirkliche Bereicherung für unser Haus“, bekannte auch Peter Hohl, Vorsitzender des Vereins für Museumsförderung Kevelaer. Und schon eine richtige Tradition; im Februar wurde das 10-jährige Bestehen der Jungen Streicher Kevelaer gefeiert. Konzerte, musikalische Auftritte und Schülervorspiele gibt es mehrmals pro Jahr, nicht nur zum Frühling.   

Ein Sommerabend voller Wein

Am 25. Mai 2019 lädt das Stadthotel am Bühnenhaus alle Weinliebhaber und die, die es werden wollen, zum Weinfest in und um das Hotel ein. Von 18 bis 24 Uhr lautet das Motto des Abends „Probieren, testen, genießen“, erklärt Tim Janßen, Inhaber des Hotels. Und das gilt nicht nur für den Wein. Die Gäste werden auch kulinarisch verwöhnt. Außerdem wird es was auf die Ohren geben, vielleicht sogar Live-Musik. „Da arbeite ich dran, aber Musik wird es auf jeden Fall geben“, lächelt Janßen.

Im Mittelpunkt des Abends wird jedoch der Wein stehen. „Das Weintrinken ist ja immer mehr im Trend“, erzählt Janßen von der Idee des Festes. Für diesen Anlass haben sich die Inhaber des Hotels am Bühnenhaus, Bury-St.-Edmunds-Straße 13, mit dem Weingut Gundlach zusammengetan.

Familie Gundlach sei schon häufiger Gast im Stadthotel gewesen. Außerdem habe man beim Kevelaerer Stadtfest im vergangenen Jahr bereits zusammengearbeitet und einen Weinstand auf die Beine gestellt, so Janßen, der das Stadthotel seit vier Jahren mit seiner Frau Christina Janßen als Inhaber führt. 

Verschiedene Weine probieren

Für einen Beitrag von fünf Euro – der Eintritt zum Fest selbst ist kostenlos – kann an diesem Abend an einer Jahrgangspräsentation 2018 teilgenommen werden. Diese wird von 18.30 bis 20.30 Uhr in den Räumlichkeiten des Hotels angeboten. „Man bekommt ein Weinglas in die Hand, kann durchprobieren und die Unterschiede schmecken“, freut Tim Janßen sich schon auf das Event. „Denn trockener Weißwein ist ja nicht gleich trockener Weißwein“, macht er auf die Vielfalt des Weins aufmerksam.

Wer hier einen neuen Lieblings-Wein für sich entdeckt, kann draußen in gemütlicher Atmosphäre noch das ein oder andere Glas genießen. Bestellt werden kann der Wein direkt vor Ort. „Für ein nettes Gespräch oder Foto“ wird die amtierende Nahewein-Majestät am Abend des Weinfestes anwesend sein, kündigt Janßen den besonderen Gast an.

„Es soll ein schöner, gemütlicher – hoffentlich lauer – Sommerabend werden“, hofft der Inhaber auf gutes Wetter. Für schlechtes Wetter habe man Zelte in der Hinterhand, aber „es wird auf jeden Fall stattfinden.“ Um das Fest in langer Erinnerung halten zu können, wird eine Fotobox aufgestellt, in der die Besucher den Abend auf Bildern festhalten können.

Das Schöne an einer Veranstaltung im Hotel? Wer zur späten Stund‘ den weiten Weg nach Hause nicht mehr antreten möchte, kann sich vorab im Stadthotel ein Zimmer reservieren und am Ende des Abends auf direktem Wege ins Bett wandern.

Die Wallfahrtsstadt immer wieder neu entdecken

Die Stadtführungen des Wirtschafts- und Verkehrsvereins Kevelaer sind bei Besuchern und Gästen der Wallfahrtsstadt überaus beliebt. Aber auch von Kevelaerer Bürgerinnen und Bürgern, von Nachbarschaften, Vereinen und bei Klassentreffen werden die Rundgänge immer wieder gerne gebucht. Dass man bei den Führungen immer wieder Neues entdeckt, ist sicherlich nicht zuletzt ein Verdienst der Damen und (des) Herren im Team der Gästeführer/-innen, die kompetent und liebenswürdig ihre Gäste auf den verschiedenen Touren durch die Wallfahrtsstadt begleiten.

Neben den allgemeinen Stadtführungen, erfreuen sich vor allem auch die verschiedenen Themenführungen besonderer Beliebtheit. Grund genug für die Verantwortlichen des Wirtschafts- und Verkehrsvereins, für das Jahr 2019 erstmals ein Jahresprogramm mit monatlichen Sonderführungen zusammenzustellen, das bei den Mitarbeiterinnen im Service-Center Tourismus und Kultur des Kevelaerer Rathauses gebucht werden kann.

Mechel Schrouse

Im Monat Mai lautet das Thema der Sonderführung „Gestatten, Mechel Schrouse!“. Mit diesen Worten wird Gästeführerin Margret Meurs im originalgetreuen Kostüm die Teilnehmer begrüßen. Denn was wäre die Wallfahrtsstadt Kevelaer ohne Hendrik Busmann und seine Ehefrau Mechel Schrouse? Eben, keine Wallfahrtsstadt! Sie haben vor nunmehr 375 Jahren den Anfang gemacht, damit Kevelaer zu einem Ort der Einkehr und Spiritualität, aber auch zu einem lebendigen Ort mit vielen denkmalgeschützten Häusern, gastronomischen Betrieben und (nicht nur) wallfahrtsorientierten Geschäften werden konnte.

Doch wie entstand dieser Ort? Was geschah in den vergangenen 375 Jahren in und um Kevelaer? Welche Personen und Persönlichkeiten gingen in die Geschichte der Wallfahrtsstadt ein? Margret Meurs alias Mechel Schrouse wird diese und viele weitere Fragen beantworten, wenn sich die Teilnehmer mit ihr gemeinsam auf den Weg durch die Straßen und Gassen der Wallfahrtsstadt begeben. Die vielen Geschichten, die Mechel Schrouse zusammengetragen hat, lassen den Zuhörer staunend und fasziniert nachvollziehen, wie aus einem kleinen Heidedorf einer der bedeutendsten Marienwallfahrtsorte in Europa wurde.

Ohne Voranmeldung

Die Teilnahme an allen Themenführungen ist jederzeit und ohne Voranmeldung möglich. Im Service-Center Tourismus und Kultur im Rathaus können aber auch vorab Tickets für die einzelnen Führungen erworben werden, auch als Geschenkgutschein und auf dem Postweg.

Treffpunkt ist am Sonntag, 12. Mai 2019, um 14.30 Uhr vor dem Priesterhaus, Kapellenplatz. Die Führungen dauern jeweils etwa eine gute Stunde. Erwachsene zahlen sechs Euro pro Person, für Kinder bis fünf Jahre ist die Teilnahme kostenlos, der Familienpreis beträgt pauschal 15 Euro. In Verbindung mit den Themenführungen bietet das Niederrheinische Museum vergünstigte Eintrittskarten an.

Farbenfrohe Fotoausstellung

An einer Wäscheleine, wie zum Trocknen, flattern die eingereichten Fotos des Fotowettbewerbs im Wind auf der Binnenheide. Die Prämierung der platzierten Gewinner des Fotowettbewerbs „Radfahren am Niederrhein“ erfolgte bei der diesjährigen „fahrRad-Pause Kevelaer“. Erste Etappe macht diese „Ausstellung auf Zeit“ nunmehr wie bereits angekündigt im Bauernhof-Café Binnenheide.

Dennis van den Berg, Betreiber des Bauernhofcafé Binnenheide, war einer der Jury-Mitglieder und stellte zwei Gutscheine für jeweils ein Schlemmerfrühstück für zwei Personen zur Verfügung. Er erklärte sich gerne bereit, diese Ausstellung in seinem Café-Garten zu präsentieren.

Im zeitlichen Zusammenhang mit der „fahrRad-Pause Kevelaer“ initiierte die Wallfahrtsstadt Kevelaer einen Fotowettbewerb für Hobbyfotografen. Insgesamt 43 Bilder wurden eingereicht und sieben Gewinner durften sich über attraktive Preise freuen. Seit dem 1. Mai hängen alle eingereichten Motive in einer Ausstellung im Außenbereich des Bauernhofcafés Binnenheide und begrüßen an einer Wäscheleine flatternd die Gäste.

Besuch der Ausstellung im Wohlfühlgarten

Das Bauernhofcafé Binnenheide gilt als beliebtes Ausflugsziel für Radfahrer und Ausflügler am Niederrhein. Das Team des Cafés lädt die Gäste ein, schöne Stunden in gemütlicher Atmosphäre zu verbringen. Bei sonnigem Wetter kann man den Kuchen auf der mit Liebe zum Detail eingerichteten Außenterrasse mit wunderschönem Blick auf Wiesen und Natur genießen. Aus Sicht der Organisatoren des Fotowettbewerbs aus der Wallfahrtsstadt Kevelaer ist dies der perfekte Ort, um die Bilder des Fotowettbewerbs „Radfahren am Niederrhein“ auszustellen.

„Ich freue mich sehr, dass das Bauernhofcafé Binnenheide als Ausstellungsort gewählt wurde und unsere Gäste die Möglichkeit haben, sich in Ruhe alle eingereichten Motive anzuschauen“, so Dennis van den Berg.

Die sieben Gewinner-Motive des Fotowettbewerbs von Markus Weggen, Sebastian Swertz, Thomas Arntz, Charlin Grahl, Marion Schramm-Schmitz, Thomas Hueser und Thomas Bosch (1. bis 7. Platz) hängen unter allen Einreichungen auf einer Wäscheleine aufgereiht im Wohlfühlgarten des Bauernhofcafés und sind mit einer kleinen goldenen Siegerschleife markiert.

„Gerne platzieren wir die Ausstellung auch an anderen Orten in der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Interessierte Gastronomen, Einzelhändler oder auch Vereine sollten sich bei Interesse an das Stadtmarketing der Wallfahrtsstadt Kevelaer wenden“, so Bernd Pool, Leiter Stadtmarketing.

Mit dieser Ausstellung wurde zeitgleich auch die Ausstellung „Kunst Kreuz(t)weg“ als Open-Air-Galerie in den Grünanlagen des Kevelaerer Kreuzweges eröffnet. Hier finden derzeit die großformatigen Madonnari-Bilder des Festivals 2017 Platz. Mit dieser Ausstellung wird Interessierten ein Vorgeschmack auf das Internationale Madonnari-Festival 2019 (20. bis 22. September) gegeben.

Fast alles neu macht der Mai

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer ist bereits zum zweiten Mal mit mehreren Veranstaltungen am „Tag der Städtebauförderung“ vertreten, in diesem Jahr am 11. Mai. Der Tag der Städtebauförderung ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag sowie Deutschem Städte- und Gemeindebund und findet bundesweit zum fünften Mal statt. Bei der Plakat-Aktion zum Jubiläum ist Kevelaer mit einem Motiv vom Baustellenmaskottchen Grubi dabei.

Auf der Internetseite www.tag-der-staedtebaufoerderung.de können sich alle Interessierten über die Projekte 2018 informieren. Allein im vergangenen Jahr nahmen bundesweit mehr als 450 Kommunen am Tag der Städtebauförderung teil. In über 600 Veranstaltungen konnten rund 100.000 Bürgerinnen und Bürger die Ergebnisse und Erfolge der Städtebauförderung mit ihren verschiedenen Programmen erleben.

Programm am Mechelner Platz

Der zentrale Veranstaltungsort in der Wallfahrtsstadt ist am neu gestalteten Mechelner Platz. Um 11 Uhr eröffnet Bürgermeister Dr. Pichler das Umbau-Projekt mit dem neuem Spielplatz. Das Team der Stadtkernerneuerung stellt den Sachstand weiterer Planungsprojekte vor. Interessierte Bürger und Bürgerinnen, die Fördermittel aus dem Hof- und Fassadenprogramm beantragen möchten oder aber ein Verfügungsfonds-Projekt zur Verschönerung der Innenstadt umsetzen möchten, finden hier in der Zeit von 11 bis 15 Uhr Ansprechpartner vom Team der Kevelaerer Stadtkernerneuerung. Um 12 Uhr und um 14 Uhr informieren Spaziergänge zum Kapellenplatz über den aktuellen Planungsstand.

In der Zeit von 11 bis 15 Uhr bietet die Museumspädagogin einen Workshop für Kinder und Erwachsene im Museum an. Gleich dem wunderschönen Songtext von Cassandra Steen soll an diesem Tag im Niederrheinischen Museum eine neue Stadt erwachsen. Vorlagen eines „Musterhauses“ mit Garten können nach Belieben bemalt werden. Auf einer großen Tafel werden dann die einzelnen Bilder zu einem bunten Gefüge zusammengesetzt, wodurch ein Straßennetz und neue Wege entstehen.

Attraktionen in der Baustelle Hauptstraße

In der Hauptstraße findet ab 12 Uhr stündlich eine Foto-Aktion im Bereich der Baustelle mit „Grubi“ statt. Alte Fotos und Videos aus früheren Zeiten der Hauptstraße laden über Monitore auf eine Zeitreise ein. Ab 12 Uhr finden Bürger und Besucher am Roermonder Platz am Bauzaun der Baustelle Hauptstraße einen Informationsstand zu den laufenden Umbauarbeiten.

Der Schlag ins Glück

Musikalische Klänge, geselliges Beisammensein und viel Spaß kennzeichneten die Eröffnung der Winnekendonker Minigolfanlage am Mai-Feiertag. Schon früh gab das Ensemble des Seniorenorchesters Niederrhein seine Melodien zum Besten. Die fleißigen Helfer verteilten frischen Morgenkaffee, später auch Waffeln und Kuchen. Außerdem lockte das frische Grillfleisch die Hungrigen am Mittag zur genussvollen Verköstigung an.

Für die Kids gab es eine Hüpfburg am Eingang – und die Möglichkeit, Ballone in die Luft aufsteigen zu lassen. „Ich hoffe, dass er ganz weit fliegen wird“, drückte die siebenjährige Jana ihre Hoffnung aus, bevor sie sich mit ihrer neunjährigen Schwester Jule und der Großmutter auf den Weg zu den 18 Hindernissen machte. Jules Lieblingsbahn sei die Nummer neun, erzählt sie, die habe sie schon mal mit einem Schlag geschafft.

Irene und Peter Siebers: die guten Seelen

Inmitten des ganzen Trubels bewahrten Irene und Peter Siebers als die beiden „guten Seelen“ des Minigolfplatzes Übersicht und Ruhe. „Mein Mann hat jedes Jahr neue Ideen“, berichtete Irene Siebers von den neuen Elementen auf der Platzanlage, darunter das Sonnensegel inmitten des Platzes oder die neue Bücher-Telefonzelle. „Die hat er mit den Büchern aus Frankfurt mit dem Hänger abgeholt. Da waren bestimmt 50 Bücher schon drin, da werden sicher noch Bücher zum Leihen und Mitnehmen gespendet“, zeigte sich Siebers zuversichtlich.

Dazu hatte es einen neuen Anstrich und ein neues Dach über dem Grillstand gegeben, ergänzte Gerd Ophey, Vorsitzender des Heimatvereins „Ons Derp“, als Betreiber der Anlage. Ihm war es ein Anliegen, die Rolle des Ehepaares Siebers ausdrücklich hervorzuheben. „Hier bleibt nix, wie es ist. Und die beiden sehen, was gemacht werden muss“, unterstrich er die Bedeutung, die der Platz über die Jahre mittlerweile auch in der Außenwirkung für die Ortschaft bekommen hat. „Da kommen einfach auch viele Leute von außerhalb, die hier gerne spielen.“

An diesem Tag traf das auch auf die Weezer Familie Martin zu. Familienvater Olaf war mit seiner Frau und den sechs Kindern auf dem Parcours unterwegs. „Der Sieger darf das Eis bezahlen“, scherzte der 49-Jährige. Seine 17-jährige Tochter Cassandra schwang erstmals in Winnekendonk den Schläger. „Ist ganz komisch, wenn die ganze Familie zuguckt.“

Von Bahn zu Bahn wanderte auch die Winnekendonker Familie Schad. „Wir wohnen hier drüben, nutzen das gerne. Das kann man mit den Kindern gemeinsam machen und hat nicht so die Ernsthaftigkeit wie andere Sportarten“, erntete der 38-jährige Familienvater den scherzhaften „Widerspruch“ seiner Frau Mira. „Beim letzten Mal hab ich nicht gefudelt und verloren. Gegen meinen Sohn ist das nicht schlimm, aber gegen meinen Mann. Damit ist es jetzt vorbei.“

Zufrieden mit Wetter und Andrang: Ein Feier-Tag zum Genießen

Schon am Mittag war absehbar, dass das Kervenheimer Burgfest in diesem Jahr ein voller Erfolg werden würde. „Wir sind mit dem Wetter und dem Andrang zufrieden“, konstatierte der Vorsitzende des ausrichtenden Kervenheimer Heimatvereins, Hans-Gerd Ripkens, angesichts der schon zu diesem Zeitpunkt guten Besucherfrequenz.

„Vorletztes Jahr war es eine Katastrophe, letztes Jahr sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, freute er sich über das entspannt-fröhliche Stimmungsbild auf dem Burggelände und um die Burg herum, „Hauptsache trocken.“ Später kam sogar noch die Feiertagssonne heraus.

Ein echter Blickfang. Foto: AF

Ein Hingucker waren natürlich die zahlreichen landwirtschaftlichen Fahrzeuge, die nahe des Eingangs und auf dem Markt-Parkplatz das Interesse der Besucher weckten.

„Die sind fast alle gut auf Vordermann gebracht worden. Da wird sicher auch viel Geld reingesteckt“, meinte der Weezer Stefan Koenen angesichts der diversen Modelle der Marken Hanomag, Lanz oder Fendt. „Ich hab selbst Landwirtschaft betrieben – ein bisschen Erinnerung ist schon dabei“, meinte der Straelener Gerhard Angenendt beim Anblick der Maschinen.

Der Orsoyer Ernst Kerlen und der Bloemenkamper Wilhem Pannenbecker machten im Zuge ihrer Radtour mit ihren Frauen an der Burg Station und fachsimpelten ausgiebig. „Ich hab noch einen alten 60er Deutz zuhause“, meinte Kerlen stolz. „Und ich hab einen von ´58, der löpt noch“, ergänzte sein Freund.

Am Trödelmarkt hatten sich nicht nur Händler aus Kevelaer platziert, sondern auch welche aus der Region und über diese hinaus. „Die kommen auch aus Castrop-Rauxel oder Mülheim“, sagte der Organisator des Flohmarkts, Oliver Birk. Er hatte „viel Werbung über Flyer und über die sozialen Medien wie facebook gemacht“ und freute sich über das rege „Kommen und Gehen“ rund um die 17 Stände.

Die Ruhe und die Umgebung

„Wir sind das dritte Mal hier – die Ruhe und die Umgebung…“, sprach Fatia Gietmann aus Kleve-Kellen von einem „Feiertag zum Genießen – ob wir nun verkaufen oder nicht.“

Helmut Lingnau erwarb am Stand von Heinz Beuna aus Kevelaer neben den Arztromanen für seine erkrankte Frau auch einen alten Bierseidel. „Normalerweise sind die glatt, der ist geriffelt“, freute sich der 71-Jährige über das Schnäppchen. Und auch über das zufällige Treffen mit einem alten Freund, „der am selben Tag mit mir geboren wurde und mit dem ich seit Jahrzehnten darüber streite, wer zuerst da war.“

Die Neukirchen-Vluynerin Heike Michel verhandelte mit dem Mülheimer Guido Puchert über den Kauf einer Uhr. „Das Drumherum ist super“, fand die 59-Jährige „Kervenheim superschön und die Idee mit dem Burgfest und Trödelmarkt“ klasse.

Ihr Kunde sah es ähnlich, auch wenn er die Uhr nicht erwarb. „Ich habe den Trödelmarkt über das Internet entdeckt. Das ist sehr nett, was wir hier gesehen haben“, waren er und seine Frau Ilona vor allem von einer Tatsache angetan: „Das ist ein richtiger Trödelmarkt und nichts mit Neuwaren.“

Auf dem Burggelände konnten sich die Kids bei den Kervenheimer Pfadfindern die Gesichter mit Motiven schminken lassen. „Der „Delphin“ scheint heute cool und schön zu sein“, benannte Jennifer Nelles als eine der Aktiven den heimlichen Favoriten des Tages.

Es wurde fleißig getrödelt. Foto: AF

Und die Erwachsenen – ob Kervenheimer oder Gäste – genossen die schöne Atmosphäre mit Kaffee, Kuchen, Reibekuchen oder Grillwurst, was Nettem zum Trinken und ausführlicher Plauderei. „Wir sind in München nicht abgebogen“, scherzte der Kapellener Stefan Koschlik, der mit Freunden eine Radtour unternommen hatte, „und wir haben es nicht bereut – der Kaffee ist gut“, meinte der 49-Jährige.

Und auch die heimische Familie Bremmer bediente sich an der von den Frauen des Ortes wieder mal ausgiebig bestückten Kuchentheke. „Wo die Dorfgemeinschaft mit Auswärtigen zusammenkommt, das passt. So lernt man sich kennen“, meinte Familienvater Robert.

Am späten Nachmittag wurde dann der Maikranz von den Mitgliedern des Dorfes auf dem Marktplatz aufgesetzt und hochgezogen. Mit dem „Kervenheim-Lied“ wurde die Maifeier traditionell beschlossen.

Das passende Schlusswort für den Feier-Tag hatte dann Ortsvorsteher Martin Brandts: „Das hier bestätigt, dass die Burg das Herz von Kervenheim ist.“

„Grüß Gott, du schöner Maien…“

Am Donnerstag, 2. Mai 2019, trafen sich Senioren im Petrus-Canisius-Haus zum gemeinsamen Maiensingen. Spätestens bei dem ersten Maienlied stimmten alle Damen zum Singen ein. Viele von ihnen benötigten weder Liedtext noch Noten. „Wir sind mit den Liedern, die wir singen, groß geworden“, erzählte Sylvia Rommen-Ahlbrecht, Vorsitzende der Caritas Konferenz St. Marien, „das gemeinsame Singen der Lieder bereitet uns viel Freude.“ Diese konnte man durchaus spüren.

An dem langen gedeckten Tisch herrschte eine heimische und familiäre Atmosphäre, die sich über den gesamten Abend erstreckte. Jede Woche treffen sie sich zu verschiedenen Informations- und Spieleabenden zur körperlichen und geistigen Anregung und zum Austausch mit Freunden, die zur Familie geworden sind. Unter anderem organisiert Hedwig Achten, eine Seniorin, die selbst gerne zu den Zusammentreffen geht, diese Abende.

Das Maiensingen und auch andere Veranstaltungen werden von Sylvia Rommen-Ahlbrecht und Evelyn Horn arrangiert. Sie fühlen sich selbst als Teil der Gruppe und freuen sich über die glücklichen Gesichter der Senioren.

Immer wieder neue Gesichter

Wie bei jedem Treffen gab es zu Beginn Kaffee und Kuchen, wobei die Senioren miteinander plauderten und sich über die letzten Geschehnisse unterhielten. Währenddessen trafen noch einige Frauen ein, die sich ebenfalls zu der Gruppe gesellten. „Ich bin schon seit 15 Jahren da, man sieht aber immer wieder neue Gesichter“, erzählte Emma Ernestus (80).

Als die Kaffeetassen leer waren, begann Josef Coenen, auf dem Akkordeon zu spielen. Auch an Karneval sorgte er für die instrumentale Begleitung der Senioren, die seinen Besuch kaum Abwarten konnten. Zu allen Festen sind alle Senioren herzlich eingeladen, teilzunehmen und neue Bekanntschaften zu machen.

Die „MÄNN“ bei bester Laune

Der letzte Tag der Regentschaft für den amtierenden König der Antonius Gilde Kevelaer, Jürgen Buschhaus, und seinen Adjutanten Rainer Koppers, war gekommen. Ein neuer König sollte am Ende des Tages gekürt werden. Ebenso sollte es einen neuen Schülerprinzen geben. Das war jedoch noch nicht alles, was die Schützen an diesem Tag erwartete – Preise waren auch ausgelobt.

Buntes Programm, brauchbares Wetter

Wie immer also ein buntes Programm. Ein wichtiger Faktor bei jedem Schützenfest ist das Wetter. Nicht sehr warm, rund 15 Grad, aber trocken. Die „MÄNN“ war in großer Zahl bei bester Laune und guten Bedingungen angetreten.

Der erste Marsch ging vom Vereinslokal „Zum Weissen Kreuz“ in Begleitung des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr und des Musikvereins Kevelaer quer durch die belebte Stadt zur geschmückten Königsresidenz, wo die Gilde von den amtierenden Majestäten erwartet wurde. Der Tradition entsprechend folgten Stärkung der Truppe, Fahnenschwenken und die Parade. Von hier ging es schnurstracks zur JoScho Halle.

Pünktlich begann das Preis- und Vogelschießen. Mit den Ehrenschüssen durch König Jürgen Buschhaus, Adjutant Rainer Koppers, Ehrenpräsident Rudi van Bühren, Präsident Wolfgang Toonen, sowie Ehrenvorstandsmitglied Helmut Stenmans, begann offiziell das Preisschießen. Rasch waren die Preisträger ermittelt. Der erste Preis ging nach 68 Schüssen an Oliver Kaltenecker. Thomas Canders-Knell (99) holte sich das begehrte Silber. Der letzte Preis schließlich ging an den amtierenden Klotzkönig Tobias Aymanns (137). Bei der Jugend ging der Preis an Vera Deckers.

Drei Anwärter

Nach dem Preisschießen hieß es ‚Königsanwärter bitte am Schießstand melden’. Drei Anwärter auf den Königsthron meldeten sich. Hans Faahsen, Charles Verheyden und Thorsten Janssen. Allen dreien war der Titel gegönnt, aber nur einer konnte am Schluss jubeln. Charles Verheyden trat ans Gewehr frei nach dem Motto: „Einer macht immer den vorletzten Schuss.“ Nach dem Schuss schaukelte der Vogel bedenklich, aber wollte noch nicht der Erdanziehungskraft nachgeben.

Ein König und eine Prinzessin

Der glückliche Gewinner am Ende des Königsschießens war dann schließlich Thorsten Janssen. Weitere 90 Schüsse, dann war das Vogelschießen beendet. Zu seinem Adjutanten wählte er seinen Freund und Schützenbruder Peter Cuylen.

Die Preisträger (v.l.) Oliver Kaltenecker, Thomas Canders-Knell, Vera Deckers und Tobias Aymanns. Foto: privat

Blieb noch ein Titel zu vergeben. Wer würde den Titel Schülerprinz am Ende tragen? Fest stand, es gab auf jeden Fall eine Prinzessin. Das Duell Ashley Faahsen vs. Vera Deckers entschied letztgenannte für sich.

Damit waren die Hauptpunkte abgeschlossen. Was folgten waren: Paraden der Majestäten, der Zug zur Königsresidenz und schließlich der Einzug ins Vereinslokal. Es war wieder ein schöner, runder Tag. Alles lief wie am Schnürchen. Gerne nächstes Jahr wieder. Ein Dank der „MÄNN“ geht an alle Königsanwärter, die auch dieses Jahr wieder ein Preis- und Vogelschießen ermöglichten.

Straßenmalkunst am Kreuzweg

Beim „1. Internationalen Madonnari-Festival“ im Forum Pax Christi im August 2017 sind 20 außergewöhnliche Kunstwerke entstanden. Die ursprüngliche Idee war, sie an Interessierte zu versteigern und in Ausstellungen in Ladenlokalen in der Wallfahrtsstadt zu präsentieren. Viele Kevelaerer reiben sich nun seit Tagen verwundert die Augen: Mit Eröffnung der Wallfahrt präsentiert die Wallfahrtsstadt Kevelaer in enger Zusammenarbeit mit der künstlerischen Leiterin Fredda Wouters von „FreddArt Streetpainting“ und der Wallfahrtsleitung eine Auswahl der Madonnari-Kunstwerke in den Grünanlagen des Kreuzweges.

Vier Quadratmeter christliche Motive

Die vier Quadratmeter großen Platten mit ihren teilweise sehr farbenfrohen christlichen Motiven sollen Besucher und Pilger gleichermaßen in den Bann ziehen und den Fokus auf das „Internationale Madonnari-Festival“ 2019 richten. In der Zeit vom 20. bis 22. September sollen auch in diesem Jahr 20 internationale Künstler das Forum Pax Christi zur Open-Air-Werkstatt ihrer Arbeit machen.

Entlang des Kreuzweges werden mit Eröffnung der Wallfahrtszeit 2019 insgesamt elf Madonnari-Bilder platziert. Eine Hinweistafel weist auf das Festival 2019 hin und nennt Künstler und Herkunftsland des Künstlers. Das Stadtmarketing Kevelaer denkt derzeit gemeinsam mit einer Gästeführerin über einen geführten Spaziergang entlang der Kunstwerke nach.

„Kunst Kreuz(t)weg“ ist die Ausstellung überschrieben, die hier eine Symbiose mit Ort und Kunstobjekten eingehen will. „Die Kunstwerke werden hier bewusst den Witterungseinflüssen ausgesetzt und als „vergängliche Kunst“ im Laufe der Zeit Veränderungen in Form und Struktur erfahren. Dieses ist ausdrücklich gewollt und ist auch dem Gedanken geschuldet, dass „Straßenmalkunst“ immer den Umwelteinflüssen und der Vergänglichkeit ausgesetzt ist“, so die Ausstellungsmacher.

Die Weitläufigkeit der Grünanlagen entlang des Kreuzweges sind charakteristisch für den Weg, den Jahrzehnte in Kevelaer die Pilger betend, schweigend oder im Gespräch, alleine oder im Miteinander gehen. Mehr und mehr nutzen auch Spaziergänger die innerstädtische Grünzone. Der Betrachter hat hier den erforderlichen Abstand zu den Madonnari-Kunstwerken, der Weg lädt gleichermaßen zu Ruhe und Entspannung ein, gibt aber auch interessierten Gruppen die Möglichkeit, über die Madonnari-Kunst ins Gespräch zu kommen.

Doch die ursprüngliche Idee der Präsentation in geschlossenen Räumen hat man noch nicht ganz aufgegeben: „Kevelaerer Einzelhändler oder Gastronomen, die an einer zeitweisen Präsentation der Madonnari-Bilder interessiert sind, sollten sich beim Stadtmarketing melden“, lautet der Aufruf der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Weitere Bilder könnten so den Weg der Besucher auch in der Innenstadt „kreuzen“.

Neue individuelle Kunst

Vom 20. bis zum 22. September werden auch in diesem Jahr internationale Künstler im Herzen Kevelaers auf Spanplatten ihre Madonnari-Kunst präsentieren. Innerhalb von drei Tagen soll unter der künstlerischen Leitung von „FreddArt Streetpainting“ wieder individuelle Kunst entstehen. Besucher können mit den teilweise weit angereisten Künstlern ins Gespräch kommen und die einzigartige Atmosphäre im Forum Pax Christi genießen.

Das Rahmenprogramm soll in diesem Jahr ausgeweitet werden und „künstlerischen Charme“ erhalten. „Hier erfährt die Wallfahrtsstadt Kevelaer auch die Unterstützung des neu gegründeten Vereins „wirksam e.V.“ und der Kirchengemeinde St. Marien“, schreiben die Veranstalter.