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Mitdenken und Mitgestalten

Auch wenn es heute immer so einen negativen Touch hat, gerade beim Blick auf Parteien und Vereine: Irgendwann und irgendwie muss man sich einfach „mit sich selbst beschäftigen“, ansonsten droht Chaos. Genau aus diesem Grund geht unser Blick in der Serie über den Wirtschafts- und Verkehrsverein (WuVV) in dieser Woche auf das Handlungsfeld Nummer sieben, das den auf den ersten Blick trocken-sperrigen Namen „Vermarktung, Kommunikation und Vereinsangelegenheiten“ trägt. Dafür, dass der Name auch das wirklich einzig ‚trocken-sperrige‘ ist, trägt ‚Rudi‘ Beerden die Verantwortung – bürgerlich selbstredend ‚Rudolf‘ genannt.

Natürlich spielt dabei die Vertretung und Präsentation des WuVV nach außen eine große Rolle und die Liste der noch zu erledigenden Hausaufgaben kennt der Sprecher des Handlungsfeldes genauso gut wie jeder andere, der derzeit versucht, Informationen über den Verein zu recherchieren: Website, Social-Media-Auftritt, Infobroschüre und überhaupt alles Material zur Bewerbung des WuVV.

Mehrwert für Mitglieder

Aber man ist in den Startlöchern und wartet in erster Linie noch auf das neue Logo der Stadt, das im Rahmen des Markenkernprozesses für einen neuen optischen Auftritt Kevelaers sorgen soll. Auf die in naher Zukunft anstehende Präsentation darf man gespannt sein und das geht auch Rudi Beerden so, ist er doch nicht nur im WuVV aktiv, sondern als KB-Herausgeber mit Herz für Kevelaer und Marketingfachmann dicht an diesem Prozess dran – durchaus mit eigenen Ideen! Aber der Mehrwert für die Vereinsmitglieder soll noch größere Dimensionen annehmen.

Aktiv ist man schon dabei, die beliebten Werbefahrräder auch für Mitglieder im WuVV ins Stadtbild einziehen zu lassen. Im Mittelteil der Fahrräder befindet sich eine Werbetafel, der Gepäckträger dient als Halter für Flyer oder ähnliches, was auch bei den bisher schon existierenden Rädern gut angenommen wird.

Neue Gutschein-Formen

Projekt Nummer zwei ist die Wiederbelebung der Gutscheinbücher für Kevelaerer Geschäfte, die vor „langer Zeit“ auch an Neubürger ausgegeben wurden. Auch diese Maßnahme ist unter dem Aspekt ‚Kaufkraftbindung‘ in Kevelaer zu sehen. Überhaupt soll über neue Formen von Gutscheinen für hiesige Geschäfte nachgedacht werden – sicher auch ein sinnvolles Geschenk, das für Umsatz in der Heimat und nicht bei Onlinegiganten sorgt.

Für sein Handlungsfeld wünscht sich Rudi Beerden noch mehr Mitstreiter, egal ob Vereinsmitglied oder (noch) nicht – wirklich jeder ist eingeladen, mitzumachen und mitzugestalten. Und wer obendrein noch einen kleinen finanziellen Obolus leisten möchte, ist als Privatperson für nur 15 Euro im Jahr sogar als richtiges Mitglied mit von der Partie. Denn mehr Leute bedeuten am Ende mehr Ideen, weniger Arbeit für den Einzelnen und ein Gewinn für die Heimatstadt.

Die nächsten Eröffnungen auf der Hüls nahen

Während im Rilano-Hotel und dem Venga auf der Hüls schon Gäste ein und aus gehen, herrscht im übrigen Teil des Gebäudes bei Zahnwelten Paeßens und bei der Clivia Gruppe noch Baustellen-Atmosphäre. Doch auch die Eröffnung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) ist nicht mehr lange hin. Über die baulichen Fortschritte, Eröffnungstermine und einen Tag der offenen Tür informierten in dieser Woche Familie Paeßens und Verantwortliche der Clivia Gruppe.

Über zwei Etagen erstreckt sich im MVZ „Zahnwelten Paeßens“. Hier möchte das Team die gesamte Zahnheilkunde abdecken und dabei einen Wohlfühlort für Patienten und Begleiter schaffen. So wird es im unteren Teil einen Lounge-Bereich geben, der den Blick in den Solegarten St. Jakob ermöglicht und sich entfernt vom typischen Wartezimmer-Flair. Auch die Kinder wurden bei Paeßens mit einer separaten Kinderzahnarztpraxis extra bedacht, um den Kleinen „die Angst vorm Zahnarzt von Anfang an zu nehmen“, erklärt Fritz Paeßens, der den Standort in Kevelaer leiten wird.

Zahnwelten Paeßens setzt besonders auf digitale Zahntechniken. So könne beim Zahnersatz der Ablauf geplant und sogar simuliert werden und auch Abdrücke werden nicht mehr im klassischen Sinne genommen, sondern mithilfe eines 3D-Scanners angefertigt, erklärt Fritz Paeßens. Generell wolle man die Planung oft vom Ende ausgehend aufnehmen und sich zuerst ansehen, welches Endprodukt man haben möchte, sagt Theodor Paeßens. An oberster Stelle stehe jedoch immer ein Ziel: „Wir wollen viel dafür tun, die eigenen Zähne erhalten zu können“, so Fritz Paeßens.

Viele Initiativbewerbungen

15 Vollzeitstellen wurden in der Zahnklinik geschaffen. Drei Zahnärzte, drei Prophylaxeassistentinnen sowie Mitarbeiter in Verwaltung und Assistenz werden zunächst als Start-Team in der Zahnklinik tätig sein. Positiv beeindruckt war Familie Paeßens von dem Bewerbungsprozess. Es seien viele Initiativbewerbungen eingegangen, sodass die Personalsuche keine großen Schwierigkeiten mit sich brachte, erzählt Maria Paeßens.

Christian Nitsch und Dagmar de Laak. Foto: eg

Nicht um Zahnmedizin, sondern um die Pflege von älteren und pflegebedürftigen Menschen geht es eine Etage höher bei Clivia. Fünf Beatmungsplätze finden sich ab nächstem Jahr im MVZ, erklärt Christian Nitsch, Inhaber der Clivia Gruppe. Seine Begeisterung über die Umgebung mit dem Solegarten St. Jakob und vor allem dem Gradierwerk verschweigt er nicht: „Das ist eine sensationelle Ergänzung zu unserem Angebot.“

Im MVZ entsteht aktuell eine „Intensivmedizinische Wohngemeinschaft“ der Clivia-Gruppe. 18 Stellen in Voll- und Teilzeit für Pflegekräfte werden in der Einrichtung geschaffen, erklärt Dagmar de Laak, Leitung des Pflegemanagements. „Ich glaube, das wird unsere schönste Wohngemeinschaft“, ist auch de Laak begeistert von den Räumlichkeiten und dem Ambiente im Solegarten St. Jakob. „Ich finde den Blick einfach einzigartig“, ergänzt Nitsch. „Man möchte fast meinen, der Solegarten ist nur für Clivia geschaffen worden“, fügt er augenzwinkernd hinzu.

Eine erste Weihnachtsfeier

Doch natürlich wolle man auch das Innere der Einrichtung bestmöglich gestalten. Neben dem Einrichten eines Aufenthaltsraumes, der das Gemeinschaftsleben fördern soll, sollen vor allem die Beatmungsgeräte möglichst unauffällig in die Zimmereinrichtung integriert werden, betont Nitsch. Außerdem müsse natürlich gewährleistet sein, dass alle Bewohner – auch liegend – jederzeit transportiert werden können. Am 6. Dezember 2019 veranstaltet Clivia eine Weihnachtsfeier mit ihren Mitarbeitern, um den Standort in Kevelaer vorzustellen.

Der Bürgermeister der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler, zeigt sich zufrieden mit dem, was im MVZ aktuell entsteht: „Wir haben hier etwas, das man vorzeigen kann.“ Man erreiche dadurch eine „deutliche Erweiterung des Spektrums“ und kümmere sich um die „ärztliche Versorgung im ländlichen Raum“ – und das alles in einer realistischen Größe. Mit Blick auf das gesamte Projekt, das auf der Hüls aktuell entsteht, meint Pichler: „Nicht nur ich, sondern auch der Rat hat daran geglaubt, dass es was wird. Ich bin glücklich und zufrieden, dass es funktioniert.“

Am Sonntag, 8. Dezember 2019, veranstalten Zahnwelten Paeßens und die Clivia Gruppe einen Tag der offenen Tür in ihren Räumlichkeiten. Von 11 bis 17 Uhr können sich die Besucher an diesem Tag über die Angebote informieren und sich anschauen, was hinter den Türen des großen Neubaus überhaupt entsteht. Am Samstag, 25. Januar 2020, veranstalten die beiden Anbieter dann einen zweiten Tag der offenen Tür inklusive einer Eröffnungsfeier. Zahnwelten Paeßens eröffnet am Montag, 6. Januar 2020, und Clivia eröffnet ihre Wohngemeinschaft am Montag, 3. Februar 2020.

Hinsehen statt wegschauen

Die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Kleve in Kevelaer kamen zusammen, um zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auf diese Thematik aufmerksam zu machen. Auf dem Roermonder Platz bauten sie einen Infostand auf und informierten die Bürger, unter dem Motto „Bei Gewalt – Hinsehen statt wegschauen!“ Auch die Kreispolizeibehörde war mit einer Vertreterin aus dem Bereich „Gewaltprävention“ anwesend.

Besonders wichtig war den Vertretern an diesem Tag auch, die Tätigkeit des Hilfetelefons (Tel. 08000-116016) bekannt zu machen. Dort werden Frauen mit Gewalterfahrung rund um die Uhr beraten, wie sie sich aus diesen Lebenssituationen lösen können.

Die Veranstaltung finde von Jahr zur Jahr in verschiedenen Städten des Kreises statt, erklärte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kevelaer, Christiane Peulen. Im Jahr 2017 habe sie zuletzt in Kevelaer stattgefunden. Peulen zeigte sich zufrieden mit der Resonanz. Es sei aber ein Thema, bei dem man auf die Leute zugehen müsse – von selbst kämen recht wenig Bürger zum Stand, um sich zu informieren, da eine gewisse Distanz vorhanden zu sein scheint.

Ein kleiner Meilenstein für den NuK im Achterhoek

Matthias David vom Verein Natur und Kultur im Achterhoek freut sich, dass sie “einen kleinen, aber feinen Meilenstein passiert“ haben: „Oft haben wir uns gefragt, wie wir unsere Natur nachhaltig schützen können.

Klar ist es toll, Wildblumensaat auszubringen und damit der Insektenwelt ein wenig Erleichterung zu verschaffen und die Biodiversität zu fördern. Wir haben dafür ja sogar Land gepachtet. Aber was nutzt es langfristig, wenn man ein Areal umgestaltet, welches lediglich gepachtet ist. Geht die Pachtvereinbarung nach zehn Jahren in andere Hände, kann es passieren, dass alle Mühe vergebens war, weil der Folgepächter andere Ziele im Sinn hat.

Für uns vom NuK war klar, dass wir echte Nachhaltigkeit nur auf eigenem Land erreichen könnten. Dieses Ziel ist angesichts der Preise unter dem heutigen agrarischen Druck nur schwer zu erreichen, bzw. teuer zu bezahlen. Es sei denn, man hat Glück oder der Zufall kommt zur Hilfe.

Wir erhielten vor gut zwei Monaten einen Tipp. Ein kleines Stück Land im Herzen Achterhoeks stand zum Verkauf. Eine kleine Parzelle an den Fischteichen östlich der Wetterley an der Oetzelstraße suchte einen neuen Besitzer. Früher wurde diese Gegend „Achterhoeker Ried“ genannt und stellte ein Eldorado für Kiebitze dar. Heute ist es unterteilt und im Besitz verschiedener Menschen, die dort eine Art Schrebergärten-Dasein pflegen. Der natürliche Ursprung ist längst Vergangenheit. Nur eine einzige Parzelle dümpelt still und unauffällig in ihrer natürlichen Folgeerscheinung als Erlenbruchwäldchen vor sich hin.

Zelle wechselt Besitzer

Und genau diese Zelle sollte nun den Besitzer wechseln. Nach einer ersten Ortsbegehung stellten wir den (für uns) hohen Wert dieses Geländes fest. Hierzu ein knapper Exkurs: Jedes Gewässer ist geschaffen, um zu verlanden. So will es der Lauf der Zeit. Es entsteht und es vergeht. Geschaffen durch wilde Flüsse (als wir noch welche hatten), vergangen durch Verlandung. Ein Gewässer ist in seiner Geburt nahrungsarm, reichert sich im Laufe der Jahre an, wird dadurch produktiv und nimmt mehr und mehr Nährstoffe in sich auf. Laub und Äste wehen hinein, Blütenstaub und tote Insekten rieseln hinein und alles reichert sich an.

Mit den Jahrzehnten entwickelt sich eine Schlammschicht auf dem Grund, die so lange anwächst, bis das Gewässer verschwindet und die ersten Erlen Fuß fassen. Der Kreislauf schließt sich.

Das erwähnte Grundstück ist in seiner Entwicklung schon einen Schritt weiter. Hier haben sich nun neben den namensgebenden Erlen auch die Weiden breit gemacht. Einige von ihnen sind abgestorben und werden in naher Zukunft für viel Totholz am Boden sorgen. Blickt man sich im Achterhoek um, findet man kein vergleichbares Stück Land, in dem die Entstehungsgeschichte unserer Landschaft so gut ablesbar ist wie hier.

Wir haben es als äußerst wertvoll eingestuft, da hier die Natur seit Langem unberührt ist, obwohl drum herum die Zeit nicht stehen geblieben ist. Im letzten Jahr haben wir aus diesem Gebiet die erste Pirol-Beobachtung seit langer Zeit vermelden dürfen. Es gab für den Erwerb auch einen zweiten Interessenten. Ein Pferdebesitzer aus Duisburg suchte ein Stück Land, um es in eine Weide zu wandeln. Hätte er den Vorzug bekommen, wäre dieser Kleinstwald verloren gewesen.

Am heutigen Tag (22. November 2019, Anm. d. Red) wurden wir notariell aufgefordert, den Kaufpreis anzuweisen. Mit dieser Überweisung steht dem Wechsel des Eigentümers im Grundbuch nichts mehr im Wege. Der NuK ist von nun an erstmals Eigentümer von Grund und Boden. Und wir sind stolz wie Bolle.

Nuk ist „stolz wie Bolle“

Wer hätte vor sechs Jahren gedacht, dass wir hierzu einmal fähig sein werden. Ein guter Zeitpunkt, allen Mitglieder Danke zu sagen. Ohne die breite Unterstützung in der Bevölkerung hätten wir es nicht bis hierher gebracht.

Wie geht es weiter? Nach einigen Bedenken haben wir uns entschlossen, die Fläche für ein Öko-Punkte-Konto anzumelden. Für den reinen Erhalt – also für´s Nichtstun – bekommen wir einen Öko-Punkt pro qm. Die Summe dient zur Refinanzierung des Kaufes. So verausgaben wir unsere Kasse nicht zu sehr und haben danach wieder Luft für das nächste Projekt, das uns unter den Nägeln brennt. Was das ist … ?

Das verraten wir erst im nächsten Jahr, wenn die Weichen gestellt sind.“

Düstere Aussichten für Kevelaer

Im Mittelpunkt des Ausschusses für Gebäudemanagement und Umweltschutz standen zwei Themen: Neben dem Fünf-Jahresplan für Baumaßnahmen und dem Hochbau ging es auch um die Anregungen der Verwaltung zu den Folgen des Klimawandels und die dazu erforderlichen Anpassungen, die die Stadt dazu vorschlägt. Für die Verwaltung stellte Peter Reffeling zunächst die in 2019 erfolgreich abgeschlossenen Projekte vor. Dazu zählte unter anderem die Erneuerung der Heizungsanlage an der St. Hubertus-Grundschule, was die Gebäudeleittechnik und die Dämmung der Rohre angeht.

Außerdem ging er nochmal auf die Sanierung der MSR-Technik in der St. Hubertus-Turnhalle ein. Er sprach den Umbau und die Erweiterung dreier ehemaliger Hauptschulräume zu drei Differenzierungsräumen am Schulzentrum sowie die dortige Erneuerung der IT-Verkabelung an. Und Reffeling erwähnte den Umbau der Bürogebäude an der Karl-Leisner-Straße 17 a und 17 b zu einer Flüchtlingsunterkunft. Anschließend stellte er die wichtigsten der insgesamt 84 Instandhaltungs-, Sanierungs- und Neubaumaßnahmen vor, die ein Gesamtvolumen von über acht Millionen Euro ausmachen würden. Dazu kämen dem Plan nach noch Mittel für nicht planbare Unterhaltungs- und Reparaturarbeiten von rund 4.872.000 Euro.

Kernsanierung und Errichtung einer offenen Jugendeinrichtung

Das größte Bauvorhaben sei die bis 2023 angelegte Kernsanierung und Errichtung einer offenen Jugendeinrichtung mit angeschlossenen pädagogischen Diensten und Jugendberufsagentur in der Virginia-Satir-Schule. Die Gesamtkosten beliefen sich laut Fünfjahres-Plan auf über fünf Millionen Euro, von denen das Land im Rahmen des Landesprogramms „Soziale Integration im Quartier“ vier Millionen Euro übernehmen würde.

Im Schulzentrum Kevelaer würden die Maßnahmen hinsichtlich der Fassadensanierung, der IT-Verkabelung, der Elektroarbeiten und des Brandschutzes weiterlaufen. Das Verwaltungsgebäude der Gesamtschule soll in Modulbauweise, nach dem Auszug der Mitarbeiter ein Lehrerzimmer für das Gymnasium errichtet werden. Und in Sachen Dreifachsporthalle sei eine erneuerte Akustikdecke als ballwurfsichere Systemdecke vorgesehen.

Bis Ende 2020 soll das Empfangsgebäude im Solegarten St. Jakob fertig sein. Große Sanierungsmaßnahmen seien noch im Rahmen des Förderprogramms „Gute Schule 2020“ auszuführen. Die Erweiterung der Mensa am Schulzentrum würde um ein weiteres Jahr verschoben, weil der Bedarf vorläufig mit den vorhandenen Räumlichkeiten gedeckt werden könne.

Ausblick bis ins Jahr 2100

Im Anschluss stellte Ina D’Aleo vom städtischen Gebäudemanagement die Maßnahmen vor, die die Verwaltung im Zuge der Klimaanpassung in Kevelaer angedacht hat. Zuvor machte sie klar, welche Auswirkungen laut der Prognosen bis 2100 für Kevelaer in etwa zu erwarten seien. Demnach würde es in den kommenden Jahrzehnten mehr Niederschlag im Winter, eine Zunahme der Starkregentage und eine Abnahme der Schneetage geben. Außerdem müsse man sich auf einen Temperaturanstieg, die Abnahme der Eis- und Frosttage sowie eine Zunahme Sonnenscheindauer einstellen.

Die häufigeren und längeren Hitzeereignisse vergrößerten die Gesundheitsrisiken für die Personen unter drei und über 65 Jahren. Zunehmende Inversionswetterlagen verursachten städtische Wärmeinseln. Und auch die Überflutungsgefahr für die Gewässer wie die Niers, die Issumer Fleuth, Dondert oder die Kervenheimer Mühlenfleuth würde steigen.

Dazu sei für die Wasser- und Landwirtschaft mit dem Austrocknen der Bodenoberfläche, mit einem höheren Risiko von Bränden, Bodenübersättigung und Erosion sowie einer Belastung für die Vegetation zu rechnen. Und die Wald- und Forstwirtschaft müsse sich auf eine höhere Waldbrandgefahr einstellen. Bis 2065 würde die Anzahl der Orkantage um 40 Prozent steigen.

Gründung einer Arbeitsgruppe

Als Strategie für Kevelaer benannte D’Aleo die Gründung einer Arbeitsgruppe aus Stadtplanung, Stadtwerken, Grundstücksmanagement, Betriebshof, Ordnungsamt, Feuerwehr und Klimaschutz. Diese müsse die Minimierung der Folgen als Querschnittsaufgabe ansehen. Zudem würden kommende Maßnahmen in Zukunft regelmäßig vorgestellt.

Wichtig seien die Vermeidung der Aufheizung der Innenstadt, die Freihaltung der Luftleitbahnen und der Erhalt und Ausbau der Grünflächen. Auch Gründächer seien eine Option, trockenresistentes Stadtgrün sowie Anreize für die Bürger zur Entsiegelung der Flächen und zur Schaffung von Vorgärten.

Eine erfrischende Verleihung

Drei Preisträger, eine besondere Musikshow, nette Plaudereien auf der Bühne und eine spannende Preisträger-Auswahl kennzeichneten die 32. Ausgabe des Kevelaerer Marketingpreises. Gleich zu Beginn konnte man wahrnehmen, dass die vom Team der Wirtschaftsförderung organisierte Verleihung frischer und unkonventioneller rüberkam.

Denn die „Kevelaer All Star“-Band um das Gitarrenmusik-Ehepaar Markus und Michaela Birkhoff bot mit Sohn Hendrik am Keyboard, Paul Ogundare (Klavier), Felix Helpenstein (Bass) Hans-Gerd van den Wyenbergh (Schlagzeug) und den Sängern Kerstin Sowislo, Ciara Ehren, Lena Hanenberg, Karl Timmermann und Gerrit Quade mit „Still got the blues“ und Gitarren-Solist Levin Ripkens gleich ein rockiges Ausrufezeichen. Später zeigten sie unter anderem mit „Sunshine of your love“ von Eric Clapton oder auch mit dem zum Abend passenden „We are the Champions“ von Queen ihre Qualitäten.

Josef und Norbert Heckens wurden mit dem Kevelaerer Marketing-Preis in der Kategorie „Arbeitgeber-Marketing“ ausgezeichnet. Foto: AF

Den nächsten Akzent setzte Bürgermeister Dominik Pichler in seiner Begrüßungsrede, in deren Mittelpunkt er wieder seinen ganz persönlichen Rückblick auf die ihn bewegenden Ereignisse stellte. Dabei erinnerte er an die Jubiläen zweier bedeutender Bücher – das des Grundgesetzes und das Buch der „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren über das „kleine Mädchen aus Schweden, das stark, verwegen, ungehemmt, rebellisch und unbeeindruckt von Autoritäten ist“ und mit ihrer „unkonventionellen Art schier unglaubliche Dinge“ vollbringe.

Hass auf der Facebook-Timeline

Von da schlug er den Bogen zu ihrer „Wiedergängerin“ Greta Thunberg, die mit Durchhaltevermögen und trotz massiver Anfeindungen ihren Weg verfolgt. Anhand ihres Beispiels beschrieb er den „Umgang miteinander“ und die „heutige Streitkultur in und außerhalb der sozialen Medien“ der heutigen Zeit – über Autoaufkleber mit „FCK Greta“, unverhohlenem Hass auf der persönlichen Facebook-Timeline, „unterkomplexen“ Vorwürfen, sich selbst nicht klimaneutral zu verhalten inklusive des „perfiden Versuchs, Greta Thunberg persönlich zu diskreditieren“ mit ihrer Krankheit.

Dabei habe dieses kleine Mädchen „die größten Jugendproteste der letzten Jahrzehnte“ ausgelöst, den Mächtigen der Welt mit ihrem „sicherlich zugespitzten ‚how dare you‘“ die Stirn geboten. Ihr Satz „ihr habt meine Kindheit gestohlen“ sei aus dem Zusammenhang gerissen und sinnentstellt wiedergegeben worden. „So funktioniert heutzutage Meinungsmache und Manipulation.“ Und warum sich „ein Reicher nicht für einen Armen einsetzen dürfe oder ein Gesunder für einen Kranken, weil er nicht in dieser Situation ist“, sei für ihn nicht nachvollziehbar. „Sachlichkeit und Toleranz stehen uns allen gut zu Gesicht. Nicht nur im Umgang mit kleinen schwedischen Mädchen, die uns die Gretchenfrage stellen.“

Die „Bürgerwind Kevelaer GmbH & Co. KG“ räumte beim Kevelaerer Marketing-Preis in der Kategorie „Klima und Umweltschutz“ ab. Foto: AF

Später wurde er von dem sehr plauderigen Moderator Christoph Kepser nochmal fragetechnisch „in die Mangel genommen“, was aktuelle Vor-Ort-Projekte wie die Innenstadt oder die OW 1 anbetrifft. Er lobte die „Spätschicht“ auf der Busmannstraße als „sehr gute Aktion“ und blickte auf die Veränderungen am Kapellenplatz und Johannes-Stalenus-Platz. „Da bin ich raus“, machte Pichler in Sachen OW 1 klar, dass die aktuelle „vorläufige Vollziehbarkeit“ nicht direkt schon den ersten Baubagger bedeute, weil man dagegen Rechtsschutz beantragen könne.

Im Anschluss an die Begrüßung reichte Pichler den „Staffelstab“ des Redners an den Gast des Abends, den langjährigen Vatikan-Korrespondenten Andreas Englisch weiter. Der gab einen kleinen Einblick in sein umfangreiches Wissen über die besonderen Details und Ereignisse rund um die Päpste und den Vatikan. Er berichtete mit Blick auf den Papst-Besuch 1987 von Johannes Paul II. in Kevelaer von der Vereitelung eines von den Russen angeordneten Mordversuchs auf den Pontifex, von dem Koffer mit dem Ghettoblaster und dem Stones-Stück „Sympathy for the devil“, den dieser mit sich führte, um in Zeiten des Ost-West-Konflikts geheime Gespräche führen zu können.

Der Fahrstuhlfahrer mit auf Auslandsreise

Englisch erzählte von dessen „Lieblingskomponisten Bach“, der bis 1945 als Protestant in der Kirche nicht gespielt werden durfte. Geradezu begeistert klangen seine Ausführungen von dem aktuellen Papst Franziskus, der schlagfertig auf „Heiliger Vater“ mit „Heiliger Sohn“ antworte und sich zur Regel gemacht habe, einen einfachen Menschen wie seinen Fahrstuhlfahrer oder seine Wäschefrau mit auf die Auslandsreisen zu nehmen.

Mit einem Schuss Selbstironie verkleidete Englisch die Geschichte von seinem Badeausflug an der Copacabana in den 80er-Jahren als Mitglied der Papst-Delegation. Er beschrieb die „Standparty“ des Gottesdienstes mit Franziskus – und seinen persönlichen „Bekehrungsmoment“ zum katholischen Glauben, als 50 Fotografen angesichts des Anblicks der Parkinsonschen Krankheit des Papstes die Apparate sinken ließen. „Es gibt Wunder“, meinte er.

Besondere Imagefilme

Danach standen die Preisträger im Mittelpunkt, deren Arbeit ausführlich in einem jeweiligen Imagefilm auf die Leinwand gebracht wurde. Den Anfang machten da die Ausbilder der Schulmensa des S.O.S. Kinderdorfes, die den Marketingpreis in der Kategorie „Integration und Inklusion“ erhielten.

Das SOS-Kinderdorf Niederrhein erhielt als Betreiber der Schulmensa in der Gesamtschule Kevelaer den Marketing-Preis in der Kategorie „Integration und Inklusion“. Foto: AF

Im Anschluss daran erhielten die Gebrüder Heckens aus den Händen von Pichler die Medaille für ihre Bemühungen um eine arbeitnehmerfreundliche Atmosphäre in ihrem Betrieb auf der Hauptstraße, die im Verlauf der Jahre 58 Auszubildende hervorgebracht haben. Die Kategorie dazu nannte sich „Arbeitgeber-Marketing“. Die „Bürgerwind Kevelaer GmbH & Co. KG“ räumte den Preis in der Kategorie „Klima und Umweltschutz“ ab, wobei die Tatsache, dass man nach 34 Millionen Euro Invest schon die Hälfte des gesamten Kevelaerer Stroms abdeckt, für ein Raunen im Publikum sorgte.

Den Sonderpreis 2019 erhielt erstmals ein Sportverein: der „einzige deutsche Meister im Kreis“ (Pichler), die Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer, betrat mit der ersten Mannschaft und Lambert Janshen die Bühne, um den Preis entgegenzunehmen. Der erste Vorsitzende und „Vater“ des Erfolges, Rudi Joosten, konnte angesichts seines gesundheitlichen Zustandes nicht kommen, wurde aber von Pichler und den Interviewpartnern selbstverständlich gewürdigt.

Nach zweieinhalb Stunden begann dann die von Pichler angekündigte „dritte Halbzeit“, in der die Ausgezeichneten, die Musiker und alle Gäste an die Theke der Diebels-Brauerei strömten, um bei einem leckeren Gläschen das Jahr und die kurzweilige Veranstaltung selbst nochmal Revue passieren zu lassen.

Eine Bildergalerie zum diesjährigen Marketing-Preis finden Sie hier.

Die Preisträger, Redner und Musiker der Kevelaerer Marketing-Preis-Veranstaltung zum Abschluss auf der Bühne. Foto: AF

Kinder aus St. Antonius-Kindergarten schmücken Bäume im Marienhospital

Eine schöne Tradition: Die Kinder des St. Antonius-Kindergartens Kevelaer haben auch in diesem Jahr die Weihnachtsbäume auf den Stationen des Marienhospitals geschmückt.

Die Kinder verteilten gemeinsam mit ihren Erzieherinnen viele Kugeln und Sterne und sangen dabei Weihnachtslieder. „Für Patienten, Angehörige und auch für uns Mitarbeiter ist das immer wieder ein stimmungsvoller Moment“, freute sich Thomas Peters, Regionaldirektor des Marienhospitals. Zur Stärkung gab es für alle fleißigen Weihnachtsbaumschmücker Kakao und Weckmänner.

Foto: privat

Adventsbasar in der Gesamtschule

Die fünften und sechsten Klassen der Gesamtschule Kevelaer veranstalteten ihren zweiten Adventsbasar. Im Vorfeld hatten die Schüler mit ihren Klassenlehren fleißig Ideen gesammelt und sich dann im Kunstunterricht und auch in anderen Fächern an die Umsetzung gemacht.

Auf die zahlreichen Besucher wartete eine großartige Auswahl an handgemachten Geschenken und Deko-Ideen. Neben Plätzchen, Marmelade, Weihnachtsverwöhnpäckchen gab es selbstgestaltete Karten oder Lichter, Adventskränze und viel weihnachtliche Deko zu kaufen.

Die Besucher nahmen das verlockende Angebot bei leiser, stimmungsvoller Musik gerne wahr und konnten frische Wurstbrötchen, selbstgebackene Kuchen der Eltern und Getränke genießen oder bei der Tombola ihr Glück versuchen.

„Ein solcher Adventsmarkt ist nur mit viel Unterstützung von vielen Seiten möglich“, sagt Lioba Sernetz, die den Markt koordiniert hatte. Nicht nur Eltern und Schülerinnen und Schüler waren akitv, auch der Einzelhandel in Kevelaer stand hilfreich zur Seite. So haben viele Geschäfte der Innenstadt Sachspenden für die Tombola zur Verfügung gestellt. Auch Edeka Brüggemeier, die Bäckerei Busch und Breuer steuerten Sachspenden bei.

Die Schülerinnen und Schüler waren auch beim Verkauf mit Eifer dabei und freuten sich anschließend über einen stolzen Erlös. „Es ist wichtig für uns, auch etwas von den Einnahmen weiter zu spenden“, sagt Sernetz. Ein Teil des Erlöses wird dem Verein „Seid einig“ gespendet. Der weiß aber noch gar nichts von seinem Glück.

Interessante Einblicke in das Schulleben

Kein Sitzplatz war mehr frei, als das Kardinal-von-Galen-Gymnasium zum Tag des offenen Unterrichts lud, der mit einer Infoveranstaltung im Foyer der Schule begann. Schulleiter Karl Hagedorn, Stellvertreterin Christina Diehr, Erprobungsstufenkoordinator Marcel Robens und Elternvertreterin Andrea Foitzik gewährten Einblicke in das vielschichtige Schulleben.

Durch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt könne das Gymnasium technisch eine sehr moderne Ausstattung aufweisen. Die Sportstätten seien besonders nah und das 67,5-Minuten-Stundenmodell habe sich bewährt.

Es führe zu konzentriertem Unterricht und leichteren Schulranzen für die Kinder. „Wir wollen Ihre Kinder nicht so einfach wie möglich zum Abitur führen, sondern ihnen eine Basis für ihr ganzes Leben vermitteln, die Persönlichkeitsentwicklung und Werteerziehung einschließt“, erklärte Karl Hagedorn.

„Das KvGG ist ein Ort des Wohlfühlens, wo alle unterschiedlichen Charaktere willkommen sind. Lassen auch Sie sich vom Spirit unserer Schule anstecken“, lud Andrea Foitzik ein. Unter der Leitung von Gianna Barazutti präsentierte sich die Gesangsklasse der 6. Jahrgangsstufe. Lisa Jacobs trat als Solosängerin auf. Anschließend wurden die Grundschüler von Oberstufenschülern empfangen und durch die Schule geführt.

Die neunjährige Jule etwa konnte im Biologieraum mit Handschuhen ein Schweineherz anfassen oder einen Fitnessparcours in der Turnhalle mitmachen. Wie alle Schulinteressenten bekam auch sie eine Willkommenstüte mit Infos, kleinen Geschenken und einer Schülerrallye, bei der es auch Preise zu gewinnen gibt.

Voller Vorfreude auf den Wechsel

Schon an vorangegangenen Experimentiernachmittagen für Grundschüler konnte Jule das Gymnasium kennenlernen und ist schon voller Vorfreude auf den anstehenden Wechsel. Die Eltern wurden von Lehrern gesondert über die vielfältigen Angebote der Schule informiert und konnten die Räumlichkeiten in eigenen Führungen kennenlernen.

In den Jahrgangsstufen 5 bis 9 waren den ganzen Vormittag alle Türen der Klassenräume offen. Schüler und Eltern waren zum Reinschauen und zum Schnupperunterricht eingeladen.

So konnten die Besucher miterleben, wie in der 8c etwa in Deutsch eigene Poetry Slams zum Thema „Kevelaer“ verfasst wurden. In der 5b ging es in Katholischer Religion um die Zeit Jesu. Die Schüler hatten im Vorfeld schon ein Dorf, wie es zur Zeit Jesu aussah, nachgebaut, das im Gang zu besichtigen war. Zu Gitarrenklängen stimmte Lehrer Holger Weikamp mit der Klasse schwungvoll und gut gelaunt „Die Sache Jesu braucht Begeisterte“ an.

Dass Schüler auf Einladung der Lehrer auch Lieder selbst kreativ weiterschreiben, bewies die 7b, die im Fach Religion den Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi gleich um einige neue, in Gruppenarbeit erarbeitete Strophen erweiterte. Es gab zwei Sonderausstellungen anzuschauen, einmal über das Projekt „Schule ohne Rassismus“ und einmal über die Verschwendungproblematik.

Im ersten Stock warteten Informationsbörsen, etwa über individuelle Fördermöglichkeiten, Übermittagsbetreuung, Streitschlichtung, Sprachzertifikate oder Schulpartnerschaften. Im Pausenraum gab es Delikatessen für das leibliche Wohl oder selbstgemachten Honig aus der Schulimkerei, Informationen über die Schulsozialarbeit, die eigene Schülerzeitung „Denkpause“ oder Projekte und Exkursionen der Kunst-AG.

Dass am KvGG nicht nur ein großes Angebot für die schulische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen besteht, sondern auch ein gutes Miteinander herrscht, konnte auch Julia Tuncer voll bestätigen. Erst seit wenigen Wochen unterrichtet sie am KvGG. Verglichen mit ihrer alten Schule fiel ihr sofort die großartige technische Ausstattung auf. Durch einen Beamer und Apple-TV in jedem Raum kann der Unterricht zum großen Teil kabellos mit iPad erfolgen.

Der Umgang mit den sozialen Medien

Viel Wert werde auch auf den richtigen Umgang mit den sozialen Medien, auf digitale Erziehung und Präsentationskompetenz gelegt. Und die Stundentaktung sei gerade richtig, nicht zu lang und nicht zu kurz. „Ich konnte von Anfang an einen super Eindruck von der Schule gewinnen. Gerade die Leitsätze der Schule hatten mich auch bewegt, mich hier zu bewerben: Hier steht der Schüler mit seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt und wird zu Urteilsfähigkeit erzogen.“

Ein Hauch von Vorweihnacht

Je näher das große Fest rückt, umso mehr Märkte und kleine Ausstellungen öffnen ihre Tore, um schon ein wenig auf die besinnliche Zeit einzustimmen – so auch die Adventsausstellung auf dem in den Niersauen zwischen Kevelaer und Wetten gelegenen Hof der Familie Valks, die am vergangenen Wochenende zu einem Besuch einlud. „Das machen wir schon seit zehn Jahren“, konnte sich Hofinhaberin Diana Valks-van Adrichem mit ihrem Mann Bernd angesichts des Jubiläums über regen Zuspruch freuen.

Dass der so gut ausfiel, lag nicht nur an dem eigenen Sortiment, das die Familie Valks den Besuchern anbieten konnten, sondern vor allem an den Ausstellern, die ihre Kunstfertigkeiten mit auf den Hof gebracht hatten. Stephanie Hiep lockte die Kunden mit ihren Lichter-Flaschen in die rustikal-gemütliche Scheune. „Ich bekomme hier viel positives Feedback, aber der Entschluss zu kaufen, der hakt ein bisschen“, meinte sie.

Die Kervenheimerin Regina Kelm schaute am Schmuckstand von Eva Vloet nach den aktuellsten Trends. „Die hat immer so schöne Sachen – und ich wollte halt mal vorweihnachtlich schnuppern“, gefiel ihr das Hofangebot insgesamt ganz gut. „Etwas filigraner, nix Bottes – und ein bisschen mehr Glitzer darf es sein“, lautete deren Expertise in Sachen Schmuck zu Weihnachten.

Verkauf für einen guten Zweck

Melanie Cox, Martina Schroer und Susanne Willems verkauften in einem Eckraum Waffeln und Kaffee zur Stärkung. Die kleinen Tische und Plüschsofas erzeugten tatsächlich so etwas wie eine Café-Atmosphäre, wo die Gäste Platz nahmen und plauderten. „Der Bernd hat uns hier ‚reingedrückt‘ in dieses zauberhafte Etablissement“, lachte die Vorsitzende des VFR Kevelaer, Elke Tebartz. Der Verkauf diene einem guten Zweck, verriet sie. „Das Geld, das wird alles für unsere Tanzgarden später verwendet.“

Alternativ konnte man sich im Hof einen Eierpunsch besorgen – Sandra Gehrmann und Silke Kösters aus Wetten nutzten die Chance. Ihre Geschenksuche war bereits erfolgreich verlaufen. Mahlwerke und andere Arbeiten aus Holz bot der Straelener Herbert Lenzen an. „Das hatte ich in Würzburg gesehen – man holt sich Anregungen, aber alles hier sind Unikate. Schließlich will man dem Kunden was Einmaliges mitgeben.“

Stricksachen, Mützen und Stofftaschen

Etwas über Weidenkörbe konnte man im offenen Hofverschlag bei dem Kerkener Stefan Reich lernen. Und die Hobbykünstlerin Angelika Hoppe bot selbstgemachte Stricksachen, Mützen und Stofftaschen an. Die 64-Jährige war schon bei der „Landpartie“ im Sommer vor Ort gewesen, genoss aber auch die Gespräche mit den Besuchern und die Atmosphäre dieses Wochenendes. Für die passende Musik sorgten an diesem Wochenende die Mitglieder des  Familienchores unter der Leitung von Romano Giefer, die dem Jubiläum des Marktes am Sonntag mit ihrem Besuch die Krone aufsetzten.

Inmitten des Hofes positionierte sich Giefer mit den Sängern und Sängerinnen. Und dort sorgten sie gut eine Stunde lang mit Liedern wie Leonard Cohens „Hallelujah“, dem Weihnachtsklassiker „Tochter Zion“, „Heimat“ von Johannes Oerding und dem Gospel „Come let it sing“ für vorweihnachtliche Atmosphäre.