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SPD-Kevelaer besucht Kamp Vught

Der SPD-Ortsverein Kevelaer besuchte die KZ-Gedenkstätte „Kamp Vugh“ (SS-Konzentrationslager Herzogenbusch) in den Niederlanden. Das 1942 errichtete Lager war ein Haftlager und auch Durchgangslager der Nazis. Es galt als Prestigeobjekt, hier wurden besondere Maßstäbe angelegt.
Insbesondere sollten die Niederländer von der ordentlichen Führung dieses Lagers überzeugt werden und so wurden zwei Kommandanten dieses Lagers für „Vergehen“ an Häftlingen bestraft, was zu dieser Zeit eher unüblich war. Juden, Widerstandskämpfer, Roma, Homosexuelle, politische Häftlinge, Zeugen Jehovas und als „asozial“ Etikettierte wurden inhaftiert und zu Arbeiten innerhalb und auch außerhalb des Lagers (bei Philips) gezwungen.
Im Lager wurden die Inhaftierten in den Pferdeställen des Kommandeurs, zur Herstellung von Kleidung und Pelzen, bei Arbeiten an Befestigungsbauten sowie bei der Demontage von angelieferten Schrottflugzeugen gezwungen. Die Arbeit in den Ställen war beliebt, da die Pferde teilweise besseres Futter bekamen als die Häftlinge.
Die Demontage der Flugzeuge hingegen war ein anstrengender Job, der körperlich alles abverlangte. 31.000 Menschen wurden in der Zeit insgesamt inhaftiert, wovon letztlich 750 ermordet wurden. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Lager zunächst als Internierungslager, unter anderem für Kollaborateure, von den Alliierten genutzt. Später dann wurde das Lager als Auffanglager für molukkische Soldaten genutzt. Heute befindet sich neben der Gedenkstätte „Kamp Vugh“ noch ein Hochsicherheitsgefängnis für Terroristen, zwei Kasernen und eine Molukkensiedlung.