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Am KvGG gab's Karneval statt Unterricht

Ab der dritten Schulstunde gab es an Altweiber einen speziellen Unterricht am Kardinal-von-Galen-Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler wurden in den Klassen von Delegationen der Q2 in den Klassenzimmern abgeholt und in die Zweifachturnhalle begleitet. Dort fand mit fast 750 Jecken (die Lehrer waren auch dabei) eine Karnevalssitzung statt.
Nach dem gemeinsamen Einzug in die mit Luftballons geschmückte Turnhalle moderierten Vanessa Haas, Christina Keysers und Cedric Hacks ein buntes Programm, das die Schülervertretung vorbereitet hatte. Der Elferrat stellte sich vor und hielt Plakate hoch, auf denen zu lesen war: „KvGG helau“, „Stimmung“, „Macht mal Lärm“ und „Make Karneval great again“.

Einen Kostüm-Wettbewerb gab’s auch.


Auch das Dreigestirn, das mit viel Jubel begrüßt wurde, hatte seinen Auftritt. Prinzessin Alissa Eskes, Prinz Jan Winkels und Bauer Daniel Schulz reimten: „Ob Altweiber, Karneval oder Fasching, hier und heute gibt’s keinen Lehrling! Danke, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid, als Polizist, Prinzessin oder sogar im Federkleid. Die Halle sieht so wunderschön bunt aus, das bedeutet für uns, wir lassen die Sau raus! Also lasset uns feiern meine lieben Jecken. Auf das wir eine gelungene Party vollstrecken.“
Dies wurde in die Tat umgesetzt. Ob Eröffnungsdiscofox, ob Musik der Abiband, das Männerballett, oder die Büttenrede von Wichardt Koch, die Stimmung war (ohne Alkohol) so, dass sie mit großen Kappensitzungen hätte mithalten können. Sie war sogar teilweise noch besser, denn bei „Macarena“ tanzten alle im Saal (auch Oberstudiendirektor Karl Hagedorn und sein Kollegium) und beim „Helikopter“ gab es eine Sitzpolonaise mit allen Jecken. Der Tanz der Garde war optisch der Höhepunkt. Nicht nur zahlreiche Sprünge in den Spagat sondern auch eine dreigeschossige Pyramide begeisterte die Narren.
Vor dem Abschlusslied „Komm hol das Lasso raus“, gab es noch den Kostüm-Wettbewerb. Aus der Masse der einfallsreichen Verkleidungen hatte die Q1 drei besondere Maskierungen herausgesucht, die dann von der Menge per Akklamation in eine Rangfolge bestimmt wurden. Auch wenn es sehr knapp war, wurde der „Hai“, Louis Leenen Sieger und „Marsh Mallow“, Klas Kastel sowie „Das fesche Dirndl-Mädchen“, Jakob Verrieth, landeten auf den Plätzen.
Mit „Kevelaer helau“, „KvGG helau“ und „Q1/2 helau“ endete eine Feier, die Karneval great again machte.
https://www.kevelaerer-blatt.de/kvgg-machte-karneval-great-again/

Rund 750 Jecken (die Lehrer waren auch dabei) feierten in der Schule ausgelassen Karneval.

Neues Spielgerät für Flüchtlingskinder

Vor rund einem Jahr wurde dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Aus diesem Anlass fand ein großer Aktionstag statt, an dem alle Schülerinnen und Schüler der Schule mitwirkten.

Die ganze Schulgemeinde freute sich sehr, dass die aus Kevelaer stammende Tina Theune, ehemalige Bundestrainerin der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, damals für das Projekt als Patin gewonnen wer­den konnte. Neben zahlreichen weiteren Einzelprojekten stand ein großes Fußballturnier im Zentrum des Tages.

Erlöse des Aktionstages für einen guten Zweck

Bereits während der Vorbereitung des Verleihungstages beschlossen die Initiatorinnen und Initiatoren des Projektes, der Lateinkurs der damaligen Jahrgangsstufe 8 unter der Leitung von Anna Warner, dass die Erlöse des Schulfestes für einen guten Zweck genutzt werden sollten.

Viele Eltern und Schülerinnen und Schüler des Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasiums erklärten sich so­fort bereit, Kuchen, Muffins, Obst und Getränke bereitzustellen, die an dem Tag verkauft wur­den. Gemeinsam wählten die Initiatorinnen und Initiatoren zusammen mit der Schulleitung einen lokalen Verein aus, dem der Erlös zugutekommen sollte. Durch die schulischen und privaten Kontakte mit Flüchtlingen wurde sehr schnell entschieden, dass der Runde Tisch für Flüchtlinge Kevelaer die Spenden erhalten wird.

Ulrich Hünerbein-Ahlers, Vorsitzender des Vereins, beteiligte die Schülerinnen und Schüler des Lateinkurses an der Planung zur Verwendung des Spendenerlöses. Er stattete ihnen, gemein­sam mit seinem Vorstandskollegen Daniel Heinrichs, einen Besuch ab. Um ihnen einen Eindruck zu ver­mitteln, an welchen Stellen das Geld besonders benötigt wird, wurden sie eingeladen, die Kevelaerer Flüchtlingsunterkünfte zu besuchen. Guido van Afferden von der Stadt Kevelaer übernahm die Führung.

Da offensichtlich wurde, dass in die Flüchtlingsunterkunft an der Karl-Leisner-Straße Familien einziehen würden, fiel die gemeinsame Entscheidung für ein Außen­spielgerät. Aufgrund der Corona-Krise konnte dieses nicht vor Ort feierlich eingeweiht werden. So erfolgte eine „stille Übergabe“, zu der sich einige der beteiligten Schülerinnen und Schüler, sowie Ulrich Hünerbein-Ahlers, Guido van Afferden und Daniel Heinrichs vor Ort trafen, um sich das Spielgerät und den e von der Stadt Kevelaer gestalteten Außenbereich anzusehen.

Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer freut sich darüber, gemeinsam mit dem Runden Tisch für Flüchtlinge Kevelaer zu einem schöneren Wohnumfeld für Flüchtlingskinder beige­tragen zu haben. Dies setzt ein weiteres Signal für den Einsatz des Kevelaerer Gymnasiums gegen jede Form von Rassismus.

In Kevelaer und den Ortschaften wachsen 92 „grundlose Bäume“

Wer in 20 Jahren durch Kevelaer läuft und sich in den Schatten eines großen Baumes setzt, wird kaum wissen, warum dieser Baum dort steht und wer ihn gepflanzt hat. Eigentlich ist es auch egal, weil es keinen wichtigen Grund gab, ihn dort an diesem Platz gedeihen zu lassen. Das Schöne wird sein, dass er eben dort ist. Im Juni 2018 legte der Verein „Natur und Kultur im Acherhoek“ (NuK) die ersten 1000 Euro in einen Spendentopf, um Bäume anzuschaffen und jene zu ersetzen, die zum Beispiel Krankheit, Trockenheit oder dem Sturm zum Opfer fielen und die gewöhnlich aber nicht ersetzt werden. Der Grund, um einen Baum zu pflanzen, geht heute oft mit einem Ausgleich einher. Grundlos werden sie kaum noch in die Erde gebracht. Dieser Gedanke war der Startschuss für die Aktion „Grundlos Bäume pflanzen“.

„Mit dieser Zwischenbilanz zählen wir heute schon 92 ,Grundlose Bäume‘, die über ganz Kevelaer und seine Ortschaften verteilt sind“, berichtet NuK-Geschäftsführer Matthias David. „Zu Beginn dieser Baum-Spendenaktion waren wir recht euphorisch gestimmt. Viele Menschen folgten dem Aufruf und spendeten Geld für Bäume, die nicht als Ausgleich oder Ersatz gepflanzt werden sollten.“ Eine Privatperson hat sogar die stolze Summe von 5000 Euro auf das Konto eingezahlt. Im Folgejahr legte dieser Spender noch einmal 3000 Euro oben drauf. Ein weiterer Löwenanteil kam durch die Auflösung der „Unternehmervereinigung Kevelaer“ zustande, an deren Stammkapital der NuK zu einem Drittel teilhaben durfte. Es waren aber auch viele kleine Spenden von Privatleuten dabei, die Freude an dem Gedanken hatten.

Der „Baum-Topf“ wurde zunehmend größer. „Ein tolles Signal für die Bereitschaft in der Bevölkerung etwas zu bewegen“, blickt David zurück und erinnert sich: „Es fehlte nur noch eines: Platz!“ Was die Initiatoren sich so einfach vorgestellt hatten, erwies sich bei näherer Betrachtung als doch gar nicht so einfach. Die meisten Flächen der Kommune wurden bereits als Ausgleichsflächen benötigt. Die Idee eines Stadtwaldes erschien gar unmöglich. „Da standen wir nun mit einem Sack voller Geld und kamen nicht voran“, schmunzelt David rückblickend. In der Folge weichte der Verein ein hartes Kriterium auf und bot Pflanzungen auch auf teil-öffentlichen Flächen an. Zudem gab es einen fleißigen Mitarbeiter im Betriebshof, der sich stets mit offenen Augen für Lücken im Gelände bewegt. Und so kam dann doch langsam Schwung in die Sache.

Aktion am Kevelaerer Gymnasium

„In diesem Jahr konnten wir dann etwas verwirklichen, das einem Stadtwald recht nahe kommt“, erzählt David von einem großen Erfolg. „Das Kevelaerer Gymnasium (KvGG) wird 60 Jahre alt. Die Planungsgruppe der Lehrer kam mit dem Gedanken, eine entsprechende Anzahl Bäume zu pflanzen auf uns zu und fragte, ob wir helfen könnten.“ Mit dieser Frage rannte sie beim NuK offene Türen ein. Noch im ersten Gespräch gab der Verein die Zusage, die komplette Anpflanzung mit 6000 Euro zu finanzieren, und legte zudem noch 1200 Euro für eine entsprechende Anzahl Wassersäcke obendrauf.

Es reiche aber nicht aus, „nur“ zu finanzieren. Bäume wollen gepflanzt und gegossen werden. Rein rechnerisch koste dieses Unterfangen ähnlich viel Geld wie der Baum selbst, erläutert David. „An dieser Stelle müssen wir die sehr feine Zusammenarbeit mit dem SOS-Kinderdorf und der Stadt Kevelaer deutlich hervorheben. Ohne diese Partner hätte sich das Projekt nicht durchführen lassen.“

Folgende Pflanzungen wurden seit Beginn der Aktion „Grundlose Bäume“ getätigt:

In Winnekendonk auf dem Sportplatz: 12 Bäume

In Winnekendonk an der Kervenheimer Straße: 4 Bäume

In Wetten beim Worldhouse: 13 Bäume

Auf der NuK-Vereinswiese: 1 Baum

In Sonsbeck nahe dem Dassendaler Weg: 2 Bäume

In Kevelaer am KVGG: 60 Bäume

Von den bisher gespendeten 15.260 Euro wurden damit 13.165 Euro in Pflanzungen und Pflege investiert. 2095 Euro stehen für weitere Bäume noch zur Verfügung. „Es bleibt zudem zu hoffen, dass sich noch mehr Menschen dazu entschließen, den NuK beim Bäumepflanzen in Form einer Spende zu unterstützen“, wirbt David. Die IBAN des eigens eingerichteten Spendenkontos lautet: DE16 3206 1384 4500 5270 27 / Stichwort: „Grundlose Bäume“.

Lernen und Lehren in Coronazeiten

Drei Wochen der Schulschließung waren zu Ende, dann folgten die regulären Osterferien. Herkömmlichen Unterricht haben die Schülerinnen und Schüler seitdem nicht mehr erhalten.

Diesen Zwischenzustand haben die Lehrer Jens Auerbach und Nicole Lücke vom Kardinal-von-Galen-Gymnasium zum Anlass genommen, aus verschiedenen Perspektiven auf das Lernen und Lehren der vergangenen Wochen am Kevelaerer Gymnasium zu schauen. Dazu haben sie stichprobenartig Kontakt mit Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen aufgenommen und leitfadengestützte Interviews und Befragungen durchgeführt.

Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium (KvGG) hatte sich im Zuge der Corona-Krise dazu entschieden, über eine hauseigene Download-Lösung den Schülerinnen und Schülern das Unterrichtsmaterial zur Verfügung zu stellen. „In der Vergangenheit wurden in unserer Schule zwar verschiedene digitale Arbeits- und Kommu-nikationsplattformen diskutiert, jedoch stehen abschließende datenschutzrechtliche Bewertungen verschiedener Anwendungen durch das Ministerium für Schule und Bildung NRW noch aus“, sagt Schulleiter Karl Hagedorn.

Der Systemadministrator des KvGGs, Markus Pleger, ergänzt: „Während an verschiedenen Schulen überlastete Plattformen zum Ausfall führten, sind bei uns in den letzten drei Wochen nahezu zwei Gigabyte Datenvolumen stabil zur Verfügung gestellt worden.“

Tagesaktuell sorgen Pleger und seine Kollegin Stefanie Kröselberg dafür, dass die Lernaufgaben aller Kolleginnen und Kollegen des KvGGs für die Schülerinnen und Schüler abrufbar sind. „Die gewohnt unkomplizierte, direkte Kommunikation innerhalb des Kollegiums trägt auch in der aktuellen Situation dazu bei, dass wir Hand in Hand arbeiten können“, betont Kröselberg.

Sollte künftig vorerst kein Präsenzunterricht stattfinden dürfen, empfehlen die Schülerinnen und Schüler zur besseren Orientierung eine veränderte Systematik der im Download-Bereich zur Verfügung gestellten Lernaufgaben. Bei Schülern, Eltern wie Lehrern findet die organisatorisch praktikable Umsetzung des Homeschoolings nach Recherche der Lehrer jedoch insgesamt Zustimmung.

Damit liegt das Gymnasium auf einer Linie mit mediendidaktischen Konzepten in Zeiten von Corona: „Der technische Aufwand, den Schülerinnen und Schüler betreiben müssen, um an Aufgaben zu gelangen, darf nicht höher sein als der kognitive Aufwand, der nötig ist, um sie zu bearbeiten“, twittert beispielsweise der Mediendidaktiker Dr. Axel Krommer.

Kein Neuland für die Schule

Zugute kommt der Schule nach eigener Aussage in der jetzigen Situation, dass Digitales dort schon seit einiger Zeit großgeschrieben werde. Tablets wurden angeschafft und alle Lehrerinnen und Lehrer im Umgang mit dem Tablet im Klassenraum geschult. Der Einsatz von und Umgang mit digitalen Medien im Unterricht ist Teil des Medienentwicklungskonzepts, das mit schulinternen wie schulexternen Fortbildungsaktivitäten des KvGGs abgestimmt ist.

Wie die Befragung ergab, wird Unterricht in der Oberstufe teilweise in Online-Formaten fortgesetzt. Jedoch können nicht alle Schülerinnen und Schüler zu Hause uneingeschränkt auf Computer, Laptop oder Tablet zurückgreifen.

„Neben der Frage nach der grundsätzlichen digitalen Ausstattung ist nicht außer Acht zu lassen, dass neben Homeschooling zeitgleich Homeoffice der Eltern stattfinden muss und etwa vorhandene Endgeräte mit Eltern und Geschwisterkindern zu teilen sind“, sagt Annette Zirwes, Fortbildungsbeauftragte am Kevelaerer Gymnasium und Co-Leiterin des Fortbildungs-Kompetenzteams Kreis Kleve, die in der aktuellen Situation hilfreiche Tipps zur Nutzung digitaler Tools im Unterricht gab.

Lerninhalte über digitale Plattformen und Apps bereitzustellen, bildet nur einen Aspekt von erfolgreichem Lernen und Lehren in Zeiten geschlossener Schulen. Nach wie vor „ist es notwendig, den Schülerinnen und Schülern neben klar formulierten Aufgabenstellungen die Gelegenheit für Nachfragen sowie Rückmeldungen zu den bearbeiteten Aufgaben zu geben“, heißt es in den Unterstützungshinweisen des Landesinstituts für Schule NRW. „Dabei sind die Perspektive und die Anliegen unserer Schülerinnen und Schüler für eine eventuelle Fortsetzung der Lernprozesse auf Distanz besonders aufschlussreich“, kommentiert die stellvertretende Schulleiterin Christina Diehr.

Individuelle Bedürfnisse

Die befragten Schüler gaben an, die Lernaufgaben weitgehend selbstständig bearbeiten zu können. Um ihre Arbeitsprozesse effektiv einteilen zu können, wünschen vor allem die Schüler der höheren Jahrgangsstufen die Bereitstellung des wöchentlichen Workloads möglichst zu Wochenbeginn. „In den unteren Jahrgangsstufen hingegen benötigen die Schülerinnen und Schüler in der Regel mehr schrittweise Anleitung, weshalb hier aus fachdidaktischen Erwägungen heraus anstelle von Wochen- teilweise Tagesarbeitspläne eingesetzt wurden“, erläutert Erprobungsstufenkoordinator Marcel Robens.

„Natürlich ist es wichtig, das Lernen in allen Fächern fortzusetzen, gleichwohl berichteten Eltern unserer Fünft- und Sechstklässler von einem insgesamt hohen Arbeitspensum. Wir müssen in Zukunft mit Augenmaß berücksichtigen, dass eine heimische Schulstunde unter den aktuellen Bedingungen einer anderen zeitlichen Taktung folgt“, so Robens weiter.

Dass die Aufgaben unterschiedliche Komplexitätsgrade aufweisen, wurde in der Regel positiv eingeschätzt: Neben der Arbeit mit dem Lehrwerk kamen methodisch auch produktions- und projektorientiertere Aufgaben zum Zuge. Freiere Aufgabenformate förderten die Lernmotivation, insbesondere weitgehend selbstständig arbeitender Schüler. Damit freie Aufgabenformate aber nicht zu „Familienprojekten“ heranwachsen, stehen die Fachlehrerin oder der Fachlehrer für individuelle Nachfragen und Begleitung zur Verfügung.

Etwas zurückhaltend nutzten die Fünft- und Sechstklässler dieses Angebot der Kontaktaufnahme. „Sollte die Schulschließung weiter andauern, ist dieses Unterstützungsangebot unbedingt einzuholen“, richtet sich Schulleiter Karl Hagedorn da vor allem an seine jüngeren Schülerinnen und Schüler. Wie in Zeiten des Präsenzunterrichts wendeten sich die Schülerinnen und Schüler bei kleineren Rückfragen allerdings erst mal an ihre Klassenkameraden, womit ihnen, eigenen Angaben zufolge, meistens schon geholfen war.

#Sport- und Deutschlehrer Oliver Verheyen sieht das besondere Potenzial in der aktuellen Lehrsituation darin, mehr denn je die individuellen Lernleistungen seiner Schülerinnen und Schüler in den Blick nehmen und gezielte Fördermaßnahmen ableiten zu können. In einem sind sich Schüler, Eltern wie Kollegen allerdings völlig einig: Ihnen allen fehlt der Austausch in der direkten Begegnung. Dementsprechend lobt der Elternpflegschaftsvorsitzende Clemens Sieben nicht nur die „schnelle Einstellung auf den digitalen Unterricht“, sondern auch die „gute und ruhige Kommunikation.“

Die Elternschaft fühle sich gut, sachlich und zeitgerecht über aktuelle Entwicklungen informiert. Und sollte in der nächsten Zeit der persönliche Kontakt mit Schülern und Eltern weiter nicht möglich sein, liegen Pläne bereit, „die anstehenden Wahlen in der Mittel- und Oberstufe aus der Distanz durchzuführen, die wir zeitnah kommunizieren werden“, informieren Mittelstufenkoordinatorin Cornelia Kleff und Oberstufenkoordinatorin Monika Janßen. Die Hoffnung aller ist aber, dass man sich bald wieder in Gesundheit am Kardinal-von-Galen-Gymnasium wiedersieht.

Schulen zeigen stabile Entwicklung

Der Schulentwicklungsplaner Wolf Krämer-Mandeau aus Bonn stellte beim Schul- und Sportausschuss die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes für die Schulen der Stadt Kevelaer vor. Seine Grundthese lautete, dass „die Zuwachserwartung auf Einstiege in die laufenden Klassen nicht mehr so verlaufen“ wird, „wie wir sie einmal hatten.“ Die Kevelaerer Grundschulen könnten im nächsten Jahr mit ansteigenden Schülerzahlen rechnen, würden aber Werte wie im Jahr 2000 nicht mehr erreichen. Der Schnitt von etwa 240 Kindern pro Jahrgang werde „ein wenig absinken und dann wieder etwas ansteigen.“

Die Entscheidung, eine Gesamtschule einzurichten, „war richtig“, betonte der Schulentwicklungsplaner. Die Gymnasien hätten grundsätzlich eine Jahrgangsstufe verloren, jetzt werde man sie „wiederfinden“. Wie sich das räumlich gestalte, sei dabei eine Kernfrage. Fast alle Gymnasien hätten nicht nur die Klassen 10 abgebaut, sondern im Verdrängungswettbewerb untereinander eine Entwicklung hin zu kleineren Zahlen genommen. „Das macht es leichter, sich an G9 heranzutasten.“ Da sei eine Grundfrage, ob es G9 in Verbindung mit dem Ganztag geben könne. Das KvGG habe „untypischerweise“ das hohe Niveau seiner Schülerzahlen gehalten. Dort gebe es keine große Neigung zum Ganztag. „Machen Sie als Schulträger Ganztag mit der Gesamtschule oder einen eigenen Ganztag?“, das sei da die Frage.

Der Anteil derjenigen, die Eltern werden könnten, werde in den nächsten Jahren dramatisch zurückgehen. Allerdings zähle Kevelaer in Sachen Geburten in den letzten Jahren mit zu den stärksten Städten in NRW. „9,8 Kinder auf 1000 Einwohner ist im Land ein Spitzenwert.“ Für die Grundschulen bedeute das, dass „die Vier- bis Fünfzügigkeit in der Innenstadt in den nächsten Jahren gefestigt“ werden wird. Für die St. Antonius-Grundschule prognostizierte er stabile Zahlen um die 80 Anmeldungen. St. Hubertus werde zwischen Zwei- und Dreizügigkeit liegen. „St. Norbert wird in 20 Jahren der jüngste Stadtteil“ sein, sagte er voraus. Der Standort Overberg mit seinem Teilstandort werde sicher „in die Dreizügigkeit hineingehen.“

Pendlerbewegungen zur Realschule in Geldern

Was den Wechsel zu den weiterführenden Schulen angeht, besuchten aktuell zehn Prozent der Schüler nach dem Ende der Realschule und des Gesamtschul-Standortes Weeze jetzt eine Realschule außerhalb Kevelaers. Es sei die Aufgabe der Gesamtschule, sich zu fragen: „Sind wir in vollem Umfang Realschule, Gymnasium und Hauptschule?“ Es gebe Pendlerbewegungen zur Realschule nach Geldern, sogar zu mehreren öffentlichen Gymnasien außerhalb Kevelaers – man spreche da für Kevelaer von bis zu 70 Auspendlern. „Wir müssen mit einem Viertel der Schüler leben, die Angebote außerhalb nutzen. Das verstehe ich nicht.“

Der Experte zeigte sich überzeugt, dass das Gymnasium locker eine Vierzügigkeit schaffen könne.  Der Befund könne Anlass sein, „intern mit Ihren weiterführenden Schulen zu beraten, was können wir da besser machen, um darauf zu reagieren.“ Es gebe allerdings kaum jemanden, der sich von draußen für Ihre Schulen interessiert. „Hier schlummern Kapazitäten und warten auf den Prinzen, der vorbeikommt“, meinte er fast literarisch. Die Gesamtschule werde sich zwischen 140 und 160 Anmeldungen bewegen – also eine Sechszügigkeit haben, die in den Räumlichkeiten sehr gut machbar sei „zu sehr guten Bedingungen“. Aktueller Stand seien 149 Anmeldungen. Der Gesamtschulleiter Christoph Feldmann unterstrich, dass es bei ihm „genug Räume“ gebe. „Das Problem ist der Ganztag und die Anordnung der räumlichen Struktur.“ Da gebe es noch Möglichkeiten der Erweiterung, gestand er zu, da „auf hohem Niveau“ zu klagen.

Christoph Feldmann und Tristan Tiedtke von der „AG Oberstufe“ erläuterten das Konzept für die Gesamtschul-Oberstufe, die in ca. fünf Monaten gestartet wird. Man sei da mit Fortbildungen und anderen Maßnahmen seit zwei Jahren in der Planung. Tiedtke machte deutlich, dass man „nichts anderes als am Gymnasium“ mache. „Das ist haargenau das Gleiche, auch die gleichen Prüfungen.“ Man habe die Quote der potenziellen Oberstufenschüler/innen von 3,4 Prozent auf ungefähr 30 Prozent hochgedrückt. Aktuell gebe es 82 potenzielle Oberstufenschüler/innen, von denen voraussichtlich wohl 60 den Zugang erhalten werden.

Unterschiedliche Taktungen der Schulstunden würden Kooperation erschweren

Einer Kooperation mit dem Gymnasium stehe man nicht ablehnend gegenüber, unterstrich Feldmann. „Aber ich habe den Eindruck, dass die Stadt sehen möchte, dass wir als Gesamtschule eine Oberstufe bilden können und ein Abitur machen, das eigenständig schaffen. Das können wir und das ist möglich.“ Eine Kooperation sei schon aufgrund der verschiedenen Taktungen der Schulstunden nicht einfach – 45 Minuten bei der Gesamtschule, 67 Minuten beim Gymnasium.

Einstimmig verabschiedete der Ausschuss abschließend die weitere Durchführung des „Verlässlichen Halbtages“ für das Schuljahr 2020/21. Die CDU machte dabei den Vorstoß, das Angebot nicht nur für ein Jahr, sondern unbegrenzt weiterlaufen zu lassen, fand damit durchaus die Sympathie der Vertreter von SPD, Grünen und FDP. Die Verwaltung machte allerdings klar, dass es nicht sinnvoll sei, so vorzugehen, da man nicht wisse, ob man dafür dann neue Beitragsstrukturen braucht. „Das wäre dann kein gutes Signal“, meinte Ulrich Berns. Das solle man dann lieber sorgsam vorbereiten.

Zweimal „Helden in Strumpfhosen“

Minuten vor dem Beginn der Veranstaltung merkte man Ricarda Corbach diesmal so etwas wie Nervosität an. „Ich habe vor zehn Jahren ,Peter Pan’ selbst gespielt, das ist für mich eine persönliche Herzensangelegenheit“ , meinte die Leiterin der Theater-AG. „Beide Stücke sind top – wir haben versucht, die ,Helden in Strumpfhosen zu vereinigen’“, schwärmte sie von der Zusammenarbeit mit den gut 50 Jungen und Mädchen neben dem „normalen“ Unterricht seit Oktober, bevor es überhaupt losging. Wichtig war ihr aber, das gemeinsame Wirken mit der Referendarin Carmen de Jong deutlich zu machen – und das Bedauern darüber auszudrücken, dass der Kollege Alexander Refflinghaus im Zuge der Proben gesundheitsbedingt leider ausgefallen war.

Auch im Publikum waren die Zuschauer – zumeist Eltern, Großeltern oder Geschwister  –natürlich mindestens ebenso neugierig darauf, wie sich die kommenden gut zwei dreiviertel Stunden so entwickeln würden. Tom Löwenthal saß mit seiner Jacqueline in der vierten Reihe: „Unsere Rosa spielt ,Captain Hook’ – wir sind gespannt“, sagte der Dirigent und konnte später stolz auf die Performance der Tochter sein. Und in der Pause gestand Natascha Meder, die ihre 12-jährige Tochter Sarafina als „Frau und Kind Rachel“ genau beobachtet hatte: „Man konnte sehen, wie sie im Kopf den Text durchgegangen ist.“

Das Bühnenbild war so konzipiert worden, dass es beiden Stücken genügen konnte, so dass das Publikum die Handlung in einer ständig mit neuen Requisiten und Details aufwartenden Szenerie betrachten konnte.

Zwei spannende Stücke

Der tapfere Robin Hood setzt sich gegen die Schergen des Sheriffs durch.

So erlebten die Zuschauer die bekannte, aber auch mit viel Humor erzählte Geschichte des Helden Robin Hood, der die Armen in Abwesenheit des Königs Richard Löwenherz gegen die Schergen des Sheriffs von Nottingham zu verteidigen sucht, und von der bösen Hexe (Merle Landwehr) und dem Sheriff mit einem Bogenschieß-Wettbewerb in eine Falle gelockt wird. Alles löst sich auf, als unvermittelt Richard Löwenherz die Situation bereinigt. Schön realistisch kamen die Dorfszenen rüber – und auch die Bösartigkeit des Sheriffs und seiner Bande, die dem Ärmsten noch das letzte Hemd ausziehen.

Alle waren sich da schon einig: Was die Kids bringen, das ist super. „Unsere Enkel waren ,Maid Marian’ und ,Bruder Tuck’ – ich weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte. Bei uns auf der Hauptschule gab es sowas nicht“, lobte Magnus van Oeffelt die Leistung „seiner“ Theaterkinder Amelie Faltermeier und Lotta Jakomin, die ihre Rollen selbstbewusst und mit Pfiff ausfüllten. Die beiden Sechstklässler nahmen mit ihren Mitschülern oben auf der Tribüne Platz, um dem zweiten Stück zuzusehen. „Ich hab mich auf die Rolle beworben, bin sehr zufrieden“, meinte die elfjährige Amelie. Und auch Paul Davies-Garner als „Sheriff, der nicht so wirklich bei der Sache ist“, wirkte nach seinem ersten Bühnenauftritt erleichtert. „Das war richtig spannend.“

Alles kommt zu einem guten Ende

Spannend wurde es dann auch für die Akteure des zweiten Stückes „Peter Pan“, wo die Geschichte des Jungen, der nie erwachsen werden möchte (stark: Ben Tissen), erzählt wurde, der seine Lieblingsfee Tinkerbell (Fionnula Mc Govern) im Kinderzimmer der Familie Darling findet. Als die älteste Tochter Wendy (Daniela Hödtke) sie entdeckt, will sie mit ihren Brüdern John und Michael mit ins „Nimmerland.“ Da treffen sie auf die „verlorenen Jungen“ und die befreundete Indianerin Tiger Lilly (Pia Trötschkes), die von Peter Pans größtem Widersacher Captain Hook (schön böse: Rosa Löwenthal) und dessen Schergen entführt, aufgrund einer List von Peter wieder freigelassen wird. Später entführt er mit Tinkerbells Hilfe die Kinder, doch auch sie werden befreit – und alles kommt zu einem guten Ende.

Volle Bühne im Bühnenhaus: Die Theater AG des KvGG zeigte gleich zwei Stücke.

Folgerichtig erklang „Ich bin ein Kind geblieben“ von Peter Maffay zum Abschluss des Stückes. Mit ihren Lehrern feierten die Kids gemeinsam auf der Bühne, begleitet von einem begeisterten Publikum – und einem Karl Hagedorn, der zum letzten Mal in seiner Funktion als Schulleiter das Vergnügen hatte, den Akteuren für das Dargebotene zu gratulieren.

Interessante Einblicke in das Schulleben

Kein Sitzplatz war mehr frei, als das Kardinal-von-Galen-Gymnasium zum Tag des offenen Unterrichts lud, der mit einer Infoveranstaltung im Foyer der Schule begann. Schulleiter Karl Hagedorn, Stellvertreterin Christina Diehr, Erprobungsstufenkoordinator Marcel Robens und Elternvertreterin Andrea Foitzik gewährten Einblicke in das vielschichtige Schulleben.

Durch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt könne das Gymnasium technisch eine sehr moderne Ausstattung aufweisen. Die Sportstätten seien besonders nah und das 67,5-Minuten-Stundenmodell habe sich bewährt.

Es führe zu konzentriertem Unterricht und leichteren Schulranzen für die Kinder. „Wir wollen Ihre Kinder nicht so einfach wie möglich zum Abitur führen, sondern ihnen eine Basis für ihr ganzes Leben vermitteln, die Persönlichkeitsentwicklung und Werteerziehung einschließt“, erklärte Karl Hagedorn.

„Das KvGG ist ein Ort des Wohlfühlens, wo alle unterschiedlichen Charaktere willkommen sind. Lassen auch Sie sich vom Spirit unserer Schule anstecken“, lud Andrea Foitzik ein. Unter der Leitung von Gianna Barazutti präsentierte sich die Gesangsklasse der 6. Jahrgangsstufe. Lisa Jacobs trat als Solosängerin auf. Anschließend wurden die Grundschüler von Oberstufenschülern empfangen und durch die Schule geführt.

Die neunjährige Jule etwa konnte im Biologieraum mit Handschuhen ein Schweineherz anfassen oder einen Fitnessparcours in der Turnhalle mitmachen. Wie alle Schulinteressenten bekam auch sie eine Willkommenstüte mit Infos, kleinen Geschenken und einer Schülerrallye, bei der es auch Preise zu gewinnen gibt.

Voller Vorfreude auf den Wechsel

Schon an vorangegangenen Experimentiernachmittagen für Grundschüler konnte Jule das Gymnasium kennenlernen und ist schon voller Vorfreude auf den anstehenden Wechsel. Die Eltern wurden von Lehrern gesondert über die vielfältigen Angebote der Schule informiert und konnten die Räumlichkeiten in eigenen Führungen kennenlernen.

In den Jahrgangsstufen 5 bis 9 waren den ganzen Vormittag alle Türen der Klassenräume offen. Schüler und Eltern waren zum Reinschauen und zum Schnupperunterricht eingeladen.

So konnten die Besucher miterleben, wie in der 8c etwa in Deutsch eigene Poetry Slams zum Thema „Kevelaer“ verfasst wurden. In der 5b ging es in Katholischer Religion um die Zeit Jesu. Die Schüler hatten im Vorfeld schon ein Dorf, wie es zur Zeit Jesu aussah, nachgebaut, das im Gang zu besichtigen war. Zu Gitarrenklängen stimmte Lehrer Holger Weikamp mit der Klasse schwungvoll und gut gelaunt „Die Sache Jesu braucht Begeisterte“ an.

Dass Schüler auf Einladung der Lehrer auch Lieder selbst kreativ weiterschreiben, bewies die 7b, die im Fach Religion den Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi gleich um einige neue, in Gruppenarbeit erarbeitete Strophen erweiterte. Es gab zwei Sonderausstellungen anzuschauen, einmal über das Projekt „Schule ohne Rassismus“ und einmal über die Verschwendungproblematik.

Im ersten Stock warteten Informationsbörsen, etwa über individuelle Fördermöglichkeiten, Übermittagsbetreuung, Streitschlichtung, Sprachzertifikate oder Schulpartnerschaften. Im Pausenraum gab es Delikatessen für das leibliche Wohl oder selbstgemachten Honig aus der Schulimkerei, Informationen über die Schulsozialarbeit, die eigene Schülerzeitung „Denkpause“ oder Projekte und Exkursionen der Kunst-AG.

Dass am KvGG nicht nur ein großes Angebot für die schulische Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen besteht, sondern auch ein gutes Miteinander herrscht, konnte auch Julia Tuncer voll bestätigen. Erst seit wenigen Wochen unterrichtet sie am KvGG. Verglichen mit ihrer alten Schule fiel ihr sofort die großartige technische Ausstattung auf. Durch einen Beamer und Apple-TV in jedem Raum kann der Unterricht zum großen Teil kabellos mit iPad erfolgen.

Der Umgang mit den sozialen Medien

Viel Wert werde auch auf den richtigen Umgang mit den sozialen Medien, auf digitale Erziehung und Präsentationskompetenz gelegt. Und die Stundentaktung sei gerade richtig, nicht zu lang und nicht zu kurz. „Ich konnte von Anfang an einen super Eindruck von der Schule gewinnen. Gerade die Leitsätze der Schule hatten mich auch bewegt, mich hier zu bewerben: Hier steht der Schüler mit seinen Fähigkeiten im Mittelpunkt und wird zu Urteilsfähigkeit erzogen.“

Digitale Medien im Unterricht am Gymnasium

Wie soll eine Schule digitalisiert werden? Vor diesem Problem stand das Kardinal-von-Galen-Gymnasium vor etwa anderthalb Jahren. Ein Raum war bereits mit einem interaktiven Whiteboard ausgestattet, die Ausstattung der naturwissenschaftlichen Räume mit Whiteboards bereits beschlossen. Dennoch blieb die Frage nach der optimalen digitalen Ausstattung der Klassenräume.

Dazu wurden testweise zwei Klassenräume mit Tablets, Beamer und Leinwand eingerichtet um auszuprobieren, ob dieses System ebenfalls im Unterricht verwendet werden kann. In dieser Testphase stellten Lehrer und Schüler fest, dass das IPad-System sehr einfach zu bedienen und vielfältig einzusetzen ist; zudem ist es nicht so fehleranfällig und wartungsintensiv wie interaktive Whiteboards.

Engagement der Stadt

Dem großen Engagement der Stadt Kevelaer ist es zu verdanken, dass in den Sommerferien 2018 weitere Klassenräume mit Apple-TV und Beamer ausgestattet wurden. Bis zum Jahresende 2019 sollen alle Klassenräume und Fachräume über dieses System verfügen. Seit einem Jahr können die Lehrerinnen und Lehrer für ihren Unterricht IPads stundenweise ausleihen und nutzen. Viele Lehrkräfte haben sich mittlerweile sogar selbst ein IPad angeschafft, weil dadurch die Unterrichtsvorbereitung erleichtert und die Durchführung des Unterrichts durch die Digitalisierung effektiver und anschaulicher wird. Der traditionelle Unterricht mit Kreidetafeln rückt immer mehr in den Hintergrund und die Digitalisierung nimmt einen großen Raum ein. 

Auch die Schülerinnen und Schüler nutzen in einzelnen Phasen des Unterrichts das Lehrer-IPad, um zum Beispiel ihre Hausaufgaben zu präsentieren; Schulbuchseiten oder Schülerergebnisse lassen sich einfach abfotografieren und direkt an die Wand projizieren. Auch die Whiteboards wurden mit dem Apple-TV nachgerüstet.

Die Digitalisierung am Kardinal-von-Galen-Gymnasium ist damit noch nicht abgeschlossen: Zukünftig sollen zum Beispiel IPad-Klassensätze angeschafft werden, die für einzelne Unterrichtsstunden ausgeliehen werden können.

Sprachlicher und kultureller Zugewinn

46 Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums nahmen an den zwei Austauschprogrammen der Schule im September und Oktober 2019 teil. Eine Gruppe (9., 10. Klasse und EF) besuchte vom 23. bis 28. September 2019 die Kleinstadt Douarnenez in der westlichen Bretagne, konnte die Schule „Collège et lycée St-Blaise“, Strände, Steilküsten, Häfen und das Fischereizentrum „Haloitika“ in Guilvinec kennenlernen.

Die andere Gruppe aus Schülern der 7. und 8. Klasse verbrachte die Woche vom 4. bis 11. Oktober in der Großstadt Angers in der Region Pays de la Loire im Westen Frankreichs und lernte dort neben dem örtlichen schulischen und kulturellen Leben gemeinsam mit den französischen Austauschschülern auch einige Schlösser an der Loire und andere Sehenswürdigkeiten der Gegend kennen. Beide Austauschschulen waren zuvor im Frühjahr in Kevelaer zu Besuch gewesen. Zu den Zielen des Austauschprogramms gehört neben sprachlichem und kulturellem Zugewinn auch die Fortsetzung der deutsch-französischen Freundschaft. Alle Schüler waren in Gastfamilien untergebracht.

Selbstständigkeit bewiesen

Eine der verantwortlichen Lehrkräfte des wiederbelebten Austauschs mit Frankreich ist Rita Aretz-Richter: „Die Schüler haben es genossen, neue Erfahrungen zu sammeln. Für viele war es zum ersten Mal, allein so weit weg von zu Hause zu sein. Sie konnten ganz in die französische Lebenswirklichkeit eintauchen und werden den Sinn und Wert des Französischunterrichts nun sicher viel tiefer sehen. Mein Kollege Markus Pleger und ich haben die Schüler gerne nach Angers begleitet. Wir sind glücklich, dass sofort so viele Schüler am Austauschprogramm teilnahmen, und wir sind stolz auf die Kinder und Jugendlichen, dass sie das so gut gemacht haben, dass sie Selbstständigkeit bewiesen haben, und freuen sich auf viele weitere Besuche und Gegenbesuche mit unseren französischen Freunden.“

Beide Austausche mit Douarnenez und Angers fanden dieses Jahr zum ersten Mal statt. Davor hatte es einige Jahre lang einen Schüleraustausch mit der Normandie gegeben, doch die letzten fünf Jahre kam jeweils kein Austausch mehr zustande. Nun konnte der Frankreichaustausch erfolgreich wiederbelebt werden und die Verantwortlichen des KvGG hoffen nun auf viele Jahre erfolgreichen Schüleraustauschs mit Frankreich.

Was liegt im Trend am Kardinal-von-Galen-Gymnasium?

Welche Bands sind in? Was nervt? Welche Youtube-Stars muss man unbedingt kennen? Fragen, die beim Dreh des KiKa-Trendchecks im Kardinal-von-Galen-Gymnasium (KvGG) von der Klasse 6c beantwortet wurden.

Im Sommer hatte sich Hannah aus der 6c beim Sender KiKa darum beworben, den Trendcheck am KvGG zu drehen. Wahrscheinlich hatte die Schülerin selbst am wenigsten damit gerechnet, aber ihre Bewerbung war so überzeugend, dass das KiKa-Team nach Kevelaer kommen wollte, um hier den Trendcheck zu drehen. Nun war es endlich soweit. Das Drehteam kam zusammen mit dem KiKa-live Moderator Ben an die Schule, pünktlich zum internationalen Frustrationsschreitag (4. Oktober). Dies sollte auch das Motto des Drehtags sein. Passend zum Motto war auch das Wetter. Der Dauerregen tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.

Hautnah dabei

Mit ein bisschen Kreativität wurde der Dreh, der für gewöhnlich im Freien stattfindet, ins Gebäude und in die Dreifachturnhalle verlegt. Die Schülerinnen und Schüler konnten live erleben, wie eine Sendung gedreht wird, was dafür notwendig ist und wie lange es manchmal dauert, bis eine Szene „im Kasten“ ist.

In den Pausen gab es für alle KvGGler die Möglichkeit, Selfies mit Ben zu machen, was im Foyer auch ausgiebig genutzt wurde. Das Filmteam war begeistert von der Schule und besonders von den Schülerinnen und Schülern. Redakteurin Sakina Gaba lobte die Kreativität und Spielfreude der Klasse 6c, die während des gesamten Drehs von ihrer Klassenlehrerin Eva Cepok begleitet wurde. Als Belohnung für den Tag gab es für alle Kinder Autogramme von Ben und einen KiKa-Turnbeutel.

Am Ende eines aufregenden Drehtages machte sich die Filmcrew wieder auf den Weg zurück nach Berlin. Die zufriedenen, aber auch ein bisschen erschöpften Hauptdarsteller wurden ins Wochenende verabschiedet.

Der Trendcheck wird am Samstag, 12. Oktober 2019, um 20 Uhr bei KiKa ausgestrahlt.