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Jeden Tag „Besuch” in Kevelaerer Seniorenheimen trotz Corona

In Zeiten der Corona-Pandemie zeigt sich die große Bedeutung von Werten wie Nächstenliebe, Solidarität und Verantwortung besonders. Auch die Schüler*innen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums wissen das. In der Adventszeit, in der die Vorfreude auf Weihnachten wächst, sind die Einschränkungen durch die Pandemie besonders deutlich. Das betrifft auch und besonders Menschen, die in Seniorenheimen leben. Die Kontakte sind eingeschränkt und auch die gemeinsamen Aktivitäten während der Adventszeit sind nicht in dem Maße möglich wie vor der Coronazeit. Die Schüler*innen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums wollten den Kevelaerer Senior*innen daher eine Freude bereiten und ihnen das Gefühl geben, dass besonders in der Adventszeit an sie gedacht wird. So entstand die Idee, einen digitalen Adventskalender für die unterschiedlichen Seniorenheime in der Wallfahrtsstadt zu gestalten.

Schüler*innen der Klassen 6 übten das gestaltende Vorlesen von Advents- und Weihnachtsgeschichten ein. „Die Schülerinnen und Schüler haben ihre Geschichten mit großem Engagement vorgelesen. Sie waren sofort mit Freude dabei“, sagt Nicole Lücke, Deutschlehrerin am KvGG, die das Projekt gemeinsam mit dem Erprobungsstufenleiter Marcel Robens durchführte.

Der digitale Adventskalender wurde von den Bewohner*innen sowie dem Personal und den Leitungen der Seniorenheime mit großer Begeisterung und Rührung angenommen. „Wir hören ab jetzt täglich beim Frühstück die eingesprochenen Advents- und Weihnachtsgeschichten”; „Was für eine wunderschöne Idee”; „Beim Öffnen der digitalen Türchen helfen wir den Bewohnerinnen und Bewohnern natürlich sehr gerne” – so nur einige Reaktionen auf die Initiative des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums.

Kunstkalender des Gymnasiums ist erschienen

Nach 2016 und 2018 erscheint am Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium auch nun wieder ein Kunstkalender für das kommende Jahr. Diesmal hat die Kunst- AG einen attraktiven Wandkalender gestaltet, der passend zu allen zwölf Monaten einen großformatigen Kunstdruck auf 250g-Papier zeigt.

Dabei handelt es sich um Abbildungen von Acrylmalereien, Aquarellen und Farbstiftzeichnungen der Kunst AG-Mitglieder aus den Klassen und Stufen 8 bis Q2 unter der Leitung des Kunstpädagogen Paul Wans, die in diesem Jahr entstanden sind. Der Kunstkalender ist ab sofort für 10 Euro im Sekretariat der Schule oder auch in der Kevelaerer „Bücherstube im Centrum“, Hauptstraße 48/50, erhältlich. Ein eventueller Überschuss geht an den Förderverein der Schule. (42 x 30 cm; 13 Farbdrucke mit Titelblatt und Rückpappe; hochwertiger Qualitätsdruck matt; Foliendeckblatt aus Hart-PVC glasklar; Metallspirale als Wire-O-Bindung.)

Auf dem Foto: Die KvGG Kunst- AG im Kevelaerer Museum; für den Fotografen fünf Sekunden ohne Masken: (li. v. vorne n. hi.) Antonia Sachtleber, Inja Klocke, Alessia Baumgart, Anna Bousart, Pia Waerder, Lynn Hendricks; (re. v. v. n. hi.) Lena Verheyen, Zozan Ayhan, Viola Molderings, Lina Jakomin, Meike Heymings, Johanna Putzek und Paul Wans.

Foto: KvGG

Ein bisschen St. Martin ist so angekommen

Eine große Überraschung gab es in den Seniorenheimen. Das KvGG und die Gesamtschule verteilten an die Altenheime der Stadt knapp 300 Martinslaternen.

So wurde Marcel Robens bereits erwartet, als er auf dem Balkon des Winnekendonker Katharinenhauses mit drei großen Körben eintraf. „Echt klasse“, war nicht nur Claudia Püschel vom sozialen Dienst der Einrichtung erfreut. Auch die Bewohner der Alteneinrichtung strahlten über das besondere Geschenk, das ihnen an diesem Tag gebracht wurde. Hannelore Nesceri (92) freute sich, eine der selbstgebastelten Lampen zu erhalten. „Das ist sehr schön, ich habe auf die Kinder gewartet“, war sie ein wenig traurig, dass diese nicht mitdurften.

„Der Sankt-Martinszug fällt ja aus in Kevelaer. Einfach zu sagen, dieses Jahr geht nichts, war für uns keine Option“, erläuterte Marcel Robens, Lehrer am KvGG und Mitinitiator der Aktion.

„Von der Bürgerstiftung Seid einig kam der finanzielle Support für die Idee, dass die die fünften und sechsten Klassen des KvGG und der Gesamtschule Lampen basteln“, erläuterte Marcel Robens. So solle etwas Freude in das durch Corona beeinträchtigte Leben der alten Menschen gebracht werden. „Der Gedanke des Teilens kann in diesem Jahr besonders gelebt werden. Und dass die Kinder in diesem Jahr an die denken, die besonders zu kurz gekommen sind“, sagt Robens. „Deswegen haben die Kinder auch mit entschieden, dass sie das unterstützen wollen. Sie haben alle fleißig gebastelt und schenken die Lichter den Seniorenheimen.“

Ursprünglich war vorgesehen, die insgesamt gut 300 Laternen, die Schüler der Gesamtschule und des KvGG in den vergangenen Wochen gebastelt hatten, möglichst zeitgleich an die Altenheime zu übergeben.

„Wir als KvGG haben das Katharinenstift, das Elisabeth-Stift und die Demenzgruppe. Die anderen drei Einrichtungen, Regina Pacis, Clemenshaus und das Josefs-Haus in Wetten, hat die Gesamtschule übernommen.“ Doch dann kam die zweite Corona-Welle und die besonderen Maßnahmen für den Monat November.

Es sei bedauerlich, dass weder die Schüler noch die Musikvereine der Ortschaften, die sich allesamt dazu bereiterklärt hatten, mit einem Martinsständchen ihren Beitrag zu der Aktion zu leisten, sagte Robens. „Alle wären sehr gerne mit dabei gewesen. Aber da jetzt fast nichts in der Öffentlichkeit erlaubt ist, mussten sie schweren Herzens sagen, dass es nicht geht.“

Doch auch die so vorbeigebrachten Lichter rührten an das Herz der Bewohner und der sie umsorgenden Menschen. „Die Idee fanden wir ganz super“, sagte Claudia Püschel, die mit ihrer Kollegin Monika Behrens die Lichter auf den Stockwerken verteilte. „Dass die Kinder das mit uns teilen, ist ganz toll.“

Man werde „im Rahmen unserer Möglichkeiten“ auch versuchen, St. Martin zu feiern. „Wir werden die Laternen auf den Tisch stellen und diese großen Fensterbilder, die wir vom Pastor Boymann noch haben, aufhängen, weil der Kindergarten kommt und durch den Bürgerpark zieht.“

Diese Aktion bedeute gerade in dieser Zeit eine Menge, ergänzte ihre Kollegin Monika Behrens. Denn die Zeiten seien nicht einfach, die Bedingungen änderten sich immer wieder. „Das bringt ganz viel Helligkeit hier rein und hebt die Stimmung, ist ein fröhlicher Anblick. Das sieht man ja. Die freuen sich total. Ein bisschen St. Martin ist so angekommen.”

Viel Zauber bei der Begrüßung der neuen Fünftklässler

Mit Maske und genügend Abstand, dafür mit viel Herzenswärme und einigen Überraschungen wurden die neuen Klassen 5 unter dem Motto „Ein zauberhafter Anfang“ im Foyer des Kevelaerer Kardinal von Galen Gymnasiums (KvGG) eingeschult.

Nach einer Klaviereinstimmung von Musiklehrer Martin Köhler wurden die Schülerinnen und Schüler von der stellvertretenden Schulleiterin Christina Diehr herzlich begrüßt. Danach wurden ihnen die Paten der jeweiligen Klassen sowie die Schülervertretung vorgestellt.

Ein Percussion-Act mit Matthias Schuba brachte Rhythmus und Spaß in die Willkommensfeier, animierte die Schüler zum Mitmachen. Und der „zauberhafte Anfang“ wurde durch den Auftritt des Zauberers Tobias Velmer nochmal sinnbildlich unterstrichen, offen und neugierig bleiben und sich immer wieder wundern zu dürfen.

Nach dem Grußwort der Elternvertreterin Andrea Foitzik und einem Schlusswort ging es für die Fünftklässler, ausgestattet mit vielen guten Wünschen, in die neuen Klassenräume.

KvGG-Schulleiter Karl Hagedorn geht in den Ruhestand

Sein persönliches „Farewell“ hatte der 65-Jährige in Corona-Zeiten für sich schon in der Woche zuvor anders gestaltet. „Ich bin letzte Woche durch die Klassen gegangen, habe mich verabschiedet und habe Schokolade und alles Mögliche verteilt.“ Da sei dann das erste Mal das Gefühl aufgekommen, „das ist die letzte Aktion, die du hier machst.“ Jetzt kommen die Ferien, Unterricht ist nicht mehr. „Ich gehöre nicht mehr dazu“, sagt er ganz entschieden für sich. „Bei der Planung für 20/21 war es so, dass ich da nur noch beraten habe. Das ist der Zahn der Zeit, das kommt irgendwann. Und jetzt ist halt Ende.“

Der gebürtige Meidericher, dessen Vater Bahnhofsvorsteher war und dessen Mutter eine kleine Weißwäschereifirma betrieb, der in Laar zur Grundschule ging und später nach dem Umzug der Eltern nach Rees-Empel auf das Emmericher Gymnasium, hat eine bewegte Schulkarriere hinter sich gebracht.

Nach dem viereinhalbjährigen Lehramtsstudium an der Gesamthochschule Duisburg war er bereits mit 26 Jahren Studienrat und arbeitete am Andreas-Vesalius-Gymnasium in Wesel – bis 1989/90. Dann ließ er in Deutschland „alles stehen und liegen“ und ging mit seiner Frau und den zwei Kindern für sechs Jahre nach Südafrika. „Wir wollten da gar nicht hin. Wir haben mal die Idee gehabt, nach Mexiko an die deutsche Schule zu gehen.“ Die Bewerbung über das Schulverwaltungsamt ergab, dass alle Stellen weg waren. „Das Amt schlug mehrere andere Länder vor, auch Südafrika. „Wir hatten dann Gespräche mit Rückkehrern  und dann ‘Blut geleckt’, den Wandel dort mitzumachen. Da war Nelson Mandela noch im Gefängnis.“ In Südafrika wurde auch der jüngste Sohn geboren.

Der Rassismus, der war in der Schule in Kapstadt nicht so leicht zu überwinden. Fasziniert verfolgte er dort die Wahl Mandelas zum Präsidenten, den WM-Sieg der Rugby-Mannschaft, wo Mandela deutlich machte, auch die Weißen anzuerkennen. „Das war politisch klasse. Man ließ sich von der Stimmung tragen. Da passiert was Neues, das war schon toll.“ Für den Beruf nahm er mit, „dass man an einer Sache orientiert arbeiten muss, bis sie zufriedenstellend fertig sind. Und wenn irgendwas nicht funktioniert, muss man immer einen Weg suchen und niemals klagen.“ Und man habe das soziale Netz in Deutschland und die Vorteile zu Hause schätzen gelernt. „Es ist nicht alles perfekt, aber unser demokratisches Wesen ist weit entwickelt. Das merkt man dann.“

Der Reiz der Verantwortung

Danach folgten nochmal zweieinhalb Jahre am Weseler und drei Jahre in Rees am Gymnasium. „2001 kam die Gelegenheit, stellvertretender Schulleiter zu werden. „Das war der Reiz, Verantwortung zu übernehmen.“ Er organisierte die innere Struktur. Es erfolgten mehrere Umbauten. „Das Gymnasium war damals sehr renovierungsbedürftig“, sagt Hagedorn. Und als Schulleiter konnte er noch weiter an einem „heute sehr schönen Gymnasium mit Außenfassaden und vielen weiteren Umbauten“ arbeiten. Was sich für den Mathe- und Physiklehrer in der Zeit geändert hat? „Vor 20, 30 Jahren stand der Unterricht im Vordergrund und hatte bestimmte Fakten, die man wissen musste. Heute versucht man, dieses Kompetenzmodell, die Interessen des Schülers strikter fachorientiert mit einzubinden, damit er Lösungswege findet.“

Ob er ein guter Lehrer gewesen sei? „Fragen Sie die Schüler, die mich gut fanden, die anderen alle eher nicht. Manchmal war ich vielleicht zu fordernd, wollte mehr von den Schülern, als sie wollten. Es gibt bestimmt bessere Lehrer als mich“, sagt er. Er habe aber gerne unterrichtet. Was die Schüler betrifft, bereite ihm der ganze „Handy- und Techno-Kram“ Sorgen, „der dazu verleitet, sich sozial zu isolieren. Andererseits nutzen viele das schon heute und sie reifen darüber zu Persönlichkeiten schneller heran, sind abgeklärt durch die Zugangsmöglichkeiten, die sie haben. Dadurch können sie viel einbringen, das ist super. Das hat es früher nicht gegeben.“

Auch nach der Schulzeit wird ihm nicht langweilig werden, da ist er sicher. „Viel Basteln, gemütlich reisen, sich irgendwo engagieren und Enkelkinder pflegen, was ältere Leute so machen. Den Garten pflegen.“ Sein Traum ist es, „nochmal über den Atlantik zu fliegen, eine Radtour quer durch Deutschland, den Europawanderweg nutzen. Es gibt so viele schöne Plätze auf der Welt.“       

Großer Erfolg für die „Denkpause“

Er gehört zu den anspruchsvollsten und bekanntesten Schülerzeitungswettbewerben Deutschlands und wurde für 2019/20 zum 39. Mal für das Rheinland ausgeschrieben: Zehn große Tageszeitungen veranstalten den Wettbewerb gemeinsam mit dem Rheinischen Sparkassen- und Giroverband, den Sparkassen im Rheinland. Die hochkarätige Jury setzt sich ausschließlich aus professionellen Journalisten und Vertretern des NRW-Schulministeriums zusammen. Die zahlreichen Bewertungskriterien lassen sich in drei Bereiche gliedern: formale Aspekte (Titelseite, Erscheinungsbild, Layout, Illustrationen/Fotos u.a.), inhaltlicher Eindruck (Verständlichkeit und Stil, Darstellungsformen, Zielgruppenorientierung Schüler, die Themenfelder Schule, Staat u. Kultur) und die Bewertung der drei umfangreichsten Artikel. Zu den Zielen des Wettbewerbs schreibt das NRW-Schulministerium auf seiner Website unter anderem: „Förderung von Schülerzeitungen als Element sprachlicher Bildung, Förderung von gesellschaftlichem Engagement (…Fähigkeit lernen, Dinge kritisch zu hinterfragen), Unterstützung des Demokratieverständnisses, Zeitung als vierte Gewalt im Staate“.

In diesem Jahr durfte sich das Team der „Denkpause“ des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums als eine von über 120 Schulen, die an dem Wettbewerb teilnahmen, über den dritten Platz freuen, der von der Schulministerin Yvonne Gebauer und dem Präsidenten des rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes Michael Breuer per Videobotschaft verliehen wurde. „Nicht immer einfach, aber heute umso wichtiger: Mut zur eigenen Meinung und das gut und fundiert“, so Michael Breuer zum Thema Politikverdrossenheit in der Ausgabe Nr. 93 der Denkpause, die zum Wettbewerb eingereicht wurde. Des Weiteren lobte er: „Tolle Lehrerinterviews mit wirklich originellen Fragen. Klasse Arbeit.“

Über den großen Erfolg und den Preis von 1000 Euro freut sich nicht nur die Redaktion mit ihrer Chefredakteurin Lina Martens und deren Stellvertreter Malte Fiedler, sondern auch Kunstpädagoge Paul Wans, der die Schülerinnen und Schüler der „Denkpause“ seit über 20  Jahren mit Hilfe und Rat unterstützt.

Abi-Jahrgang 2020 pflanzte einen Baum als Abschiedsgeschenk

Als Abschiedsgeschenk an das Kardinal-von-Galen-Gymnasium pflanzte der diesjährige Abiturjahrgang einen Baum auf den Schulhof. Gemeinsam hatte sich der Jahrgang für eine Baumpflanzaktion und gegen das Steigen von Luftballons entschieden, um die Umwelt zu schonen. Abschließend wurden Zettel mit Wünschen an den Baum gehängt, die während des Abschlussgottesdienstes von den Abiturientinnen und Abiturienten verfasst wurden.

Auf in die „Goldenen Zwanziger“

Die Voraussetzungen für die in jeglicher Hinsicht ungewöhnliche Abiturfeier hätten bei strahlendem Sonnenschein nicht besser sein können. Die Abiturienten warteten vor dem Eingang des Hülsparkstadions darauf, mit Mundschutz zu den Klängen von Elmar Lehnen einzulaufen und sich von den auf den Tribünen wartenden Familienmitgliedern und den Gästen aus Politik und Gesellschaft mit stehenden Ovationen feiern zu lassen.

„Jetzt weiß man, dass man älter geworden ist“, blickte Christian Schick auf sein Abitur 1980 zurück und freute sich mit seinem 18-jährigen Sohn Julian. „Vor drei Monaten wollte ich das nicht glauben, das haben die gut gemanaged hier. Das wird sicher ein rührender Moment. Ich bin so stolz“, meinte Jörn Schreiner, der mit seiner Familie auf seinen Sohn Fynn wartete. „Jeder Abiturient und jede Abiturientin darf drei Familienmitglieder mitbringen. Es ist alles so aufgebaut, dass der Mindestabstand gewährleistet ist. Alle Stühle sind entsprechend mit dem Namen beklebt“, erklärte die stellvertretende Schulleiterin Christina Diehr, für die es dort die erste Abiturfeier war. Für die Abiturienten waren die Umstände und der Rahmen natürlich etwas Besonderes. „Eine ganz außergewöhnliche Situation“, meinte Lina Kaets, bevor es losging. „Es ist aufregend. Ich freue micht total, dass es stattfinden kann“, sagte Vivien Willems und marschierte mit den anderen dann ins Stadion.

In einem ökumenischen Gottesdienst gaben die evangelische Pfarrerin Karin Dembek und der scheidende Kaplan Christoph Schwerhoff den jungen Menschen ein paar Gedanken mit auf den Weg. „Schulzeit – zwölf Jahre mit vertrauten Menschen liegen hinter uns“, betete Dembek für die 2020er Abi-Generation. „Wir danken auch denen, die uns begleitet haben – Eltern, Freunde, Großeltern, Geschwister, Lehrerinnen und Lehrer. Nun kann Neues beginnen – nun muss auch Neues beginnen. Wir freuen uns auf eine aufregende Zeit neuer Entdeckungen, neuer Erfahrungen und neu gewonnener Freiheit.“ Christoph Schwerhoff wünschte den Abiturienten „die Ausdauer, selbst anzugreifen und Gas zu geben.“ Denn „goldene Zeitalter passieren nicht dadurch, dass sie uns geschenkt werden, sondern durch uns.“

Bestes Jahrgangs-Abitur: 1,1

Annja Rossmann und Biggi Lehnen sorgten mit „You raise me up“ für einen der bewegenden musikalischen Momente des Tages. „Beziehungen sind das Wichtigste im Leben (…)“, unterstrich Rossmann, „dass ihr euch an die alten Beziehungen erinnert, neue knüpft und dass euch Beziehungen tragen und stärken.“ Ihre Tochter Charlotte durfte später mit 1,1 das beste Jahrgangs-Abitur entgegennehmen.

Die Anwesenden durften dann Zettel mit Stiften nehmen, um ihre Wünsche an den Baum nahe der Bühne zu hängen. Vorher kamen sie in eine Box  und Dembek trug einige Einträge vor: „Die Familie in Sicherheit, wahre Freunde, die zu uns stehen“ war da zu lesen, oder auch „Möge der Rassismus aus unserer Gesellschaft verschwinden.“

Dominik Pichler hielt sich in seiner Rede gewohnt kurz.

Dann kam die offizielle Feier – die Zeit der Reden war angebrochen. Mit einem „Es hätte auch regnen können“ leitete der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler zum Auftakt der Feier launig sein Abitur-Grußwort ein. Anknüpfend an das Abimotto „Die goldenen 20er – It´s gonnABI legendary“ fand er zunächst „erstaunliche Querverbindungen“ zu der Zeit von vor 100 Jahren, wo der Blick in die Zukunft ebenfalls ungewiss war wie jetzt, mit der „Dolchstoßlegende“ eine „veritable Verschwörungstheorie“ aufgestellt wurde und die „spanische Grippe“ weltweit bis zu 50 Millionen Tote forderte. Heute sei Corona in Deutschland vergleichsweise glimpflich verlaufen, „aber Sie haben die drastischen Auswirkungen nicht nur im ‚normalen‘ Leben mit dem Lockdown deutlich zu spüren bekommen“, sprach er die Abiturienten direkt an. „Sie haben Ihre letzten Vorabiklausuren an einem Sonntag geschrieben, Ihre Abiturklausuren im Konzert- und Bühnenhaus – und haben jetzt Ihre Abiturentlassfeier im Stadion. All das ist doch recht ungewöhnlich und so auch nicht dagewesen.“

„Und morgen dann greifen Sie zum Hammer und schmieden an Ihrem Glück.”

Wie in jedem seiner Grußwort-Jahre verwandte Pichler auch diesmal ein lateinisches Zitat „Faber est suae quisque fortunae“ („Jeder ist seines Glückes Schmied“), um den Abiturienten klar zu machen, dass es auch „an Ihnen und uns allen“ liege, „dass es tatsächlich Goldene Zwanziger werden, die diesen Namen auch verdienen.“ Die Abiturienten und Abiturientinnen sollten kritisch bleiben. „Lassen Sie sich nicht von einfachen Lösungen abspeisen.“ Und es gehe für sie selbst darum, aus dem eigenen Leben nun etwas zu machen. „Und ganz viel davon liegt in Ihrer Macht. Ihr Leben. Ihre Wahl.“ Den Abschluss gelte es gebührend zu feiern. „Und morgen dann greifen Sie zum Hammer und schmieden an Ihrem Glück. Sie können das.“

Dem scheidenden Schulleiter Karl Hagedorn wünschte Pichler „einen guten Übergang in den wohlverdienten Ruhestand.“ Auch seine Suche „nach Zufriedenheit, Glück oder was auch immer“ sei noch nicht zu Ende. Und den Eltern wünschte Pichler „das notwendige Maß an Gelassenheit und Ruhe, der Schule noch spannende Jahre mit den nachfolgenden Jahrgängen.“

Der Elternpflegschaftsvorsitzende Clemens Sieben wünschte allen, „dass ihr zusammenhaltet und was schafft.“ Sein Erinnerungssatz lautete: „Du kannst den Weg nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ Und Schülersprecher Max Tissen fasste die Gefühlslage seiner Mitschüler in Worte: „Jetzt haben wir das Abitur 2020 in der Tasche – und sind etwas enttäuscht.“ Denn man habe sich die letzten Schultage anders vorgestellt, die „Mottowoche“ habe nicht stattgefunden. „Wir sind der Corona-Jahrgang, man wird uns nicht vergessen“, sagte er und bedankte sich für eine „schöne Zeit“.

An die Zeit im KvGG zurückdenken

Schulleiter Karl Hagedorn gab den Schülern ermutigende Worte mit auf den Weg.

Der scheidende Schulleiter Karl Hagedorn unterstrich, wie wichtig es gewesen sei, für diesen besonderen Jahrgang eine Abifeier auf die Beine zu stellen. Vor acht Jahren habe es viele große Augen nach dem Motto „Was machen die mit uns?“ gegeben. Er hoffe, dass sich alle Erwartungen erfüllt haben und zitierte aus Ovids „Vier Weltzeitaltern“, um klarzumachen, dass in dem letzten, dem „normalen“ Zeitalter noch viele Aufgaben auf sie zukommen. „Aber ihr habt ein gutes Rüstzeug, um das zu bewältigen“, gab er sich hoffnungsvoll. „Ich wünsche euch eine Zukunft, die ihr zuversichtlich angehen könnt. Und wenn ihr Zeit habt, denkt an die gute Zeit im Gymnasium zurück.“

Hagedorn und Diehr übergaben dann mit „Corona-Gruß“ und strahlendem Lächeln den 88 Abiturienten ihre Abiturzeugnisse. Dazu gab es noch eine Tasche mit Sekt, dem Abiturorden und dem Grundgesetz. Zum Abschluss der Feier sang die Abiband den treffenden Song „Das ist der Moment – das ist unser Tag“, ehe es mit der umgedichteten Version von Ed Sheerans „I see fire“ in „Say goodbye“ noch Abschiedstränen gab.

Die erleichterten Abiturienten gesellten sich zu ihren Familien. Und bevor voraussichtlich am 18. September eine große Abifeier steigen wird, trafen sich einige Freundeskreise zu der einen oder anderen „kleinen“ Abiturfeier.

Eine Bildergalerie zur Entlassfeier finden Sie hier auf unserer Website.

Am KvGG gab's Karneval statt Unterricht

Ab der dritten Schulstunde gab es an Altweiber einen speziellen Unterricht am Kardinal-von-Galen-Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler wurden in den Klassen von Delegationen der Q2 in den Klassenzimmern abgeholt und in die Zweifachturnhalle begleitet. Dort fand mit fast 750 Jecken (die Lehrer waren auch dabei) eine Karnevalssitzung statt.
Nach dem gemeinsamen Einzug in die mit Luftballons geschmückte Turnhalle moderierten Vanessa Haas, Christina Keysers und Cedric Hacks ein buntes Programm, das die Schülervertretung vorbereitet hatte. Der Elferrat stellte sich vor und hielt Plakate hoch, auf denen zu lesen war: „KvGG helau“, „Stimmung“, „Macht mal Lärm“ und „Make Karneval great again“.

Einen Kostüm-Wettbewerb gab’s auch.


Auch das Dreigestirn, das mit viel Jubel begrüßt wurde, hatte seinen Auftritt. Prinzessin Alissa Eskes, Prinz Jan Winkels und Bauer Daniel Schulz reimten: „Ob Altweiber, Karneval oder Fasching, hier und heute gibt’s keinen Lehrling! Danke, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid, als Polizist, Prinzessin oder sogar im Federkleid. Die Halle sieht so wunderschön bunt aus, das bedeutet für uns, wir lassen die Sau raus! Also lasset uns feiern meine lieben Jecken. Auf das wir eine gelungene Party vollstrecken.“
Dies wurde in die Tat umgesetzt. Ob Eröffnungsdiscofox, ob Musik der Abiband, das Männerballett, oder die Büttenrede von Wichardt Koch, die Stimmung war (ohne Alkohol) so, dass sie mit großen Kappensitzungen hätte mithalten können. Sie war sogar teilweise noch besser, denn bei „Macarena“ tanzten alle im Saal (auch Oberstudiendirektor Karl Hagedorn und sein Kollegium) und beim „Helikopter“ gab es eine Sitzpolonaise mit allen Jecken. Der Tanz der Garde war optisch der Höhepunkt. Nicht nur zahlreiche Sprünge in den Spagat sondern auch eine dreigeschossige Pyramide begeisterte die Narren.
Vor dem Abschlusslied „Komm hol das Lasso raus“, gab es noch den Kostüm-Wettbewerb. Aus der Masse der einfallsreichen Verkleidungen hatte die Q1 drei besondere Maskierungen herausgesucht, die dann von der Menge per Akklamation in eine Rangfolge bestimmt wurden. Auch wenn es sehr knapp war, wurde der „Hai“, Louis Leenen Sieger und „Marsh Mallow“, Klas Kastel sowie „Das fesche Dirndl-Mädchen“, Jakob Verrieth, landeten auf den Plätzen.
Mit „Kevelaer helau“, „KvGG helau“ und „Q1/2 helau“ endete eine Feier, die Karneval great again machte.
https://www.kevelaerer-blatt.de/kvgg-machte-karneval-great-again/

Rund 750 Jecken (die Lehrer waren auch dabei) feierten in der Schule ausgelassen Karneval.

Neues Spielgerät für Flüchtlingskinder

Vor rund einem Jahr wurde dem Kardinal-von-Galen-Gymnasium der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Aus diesem Anlass fand ein großer Aktionstag statt, an dem alle Schülerinnen und Schüler der Schule mitwirkten.

Die ganze Schulgemeinde freute sich sehr, dass die aus Kevelaer stammende Tina Theune, ehemalige Bundestrainerin der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, damals für das Projekt als Patin gewonnen wer­den konnte. Neben zahlreichen weiteren Einzelprojekten stand ein großes Fußballturnier im Zentrum des Tages.

Erlöse des Aktionstages für einen guten Zweck

Bereits während der Vorbereitung des Verleihungstages beschlossen die Initiatorinnen und Initiatoren des Projektes, der Lateinkurs der damaligen Jahrgangsstufe 8 unter der Leitung von Anna Warner, dass die Erlöse des Schulfestes für einen guten Zweck genutzt werden sollten.

Viele Eltern und Schülerinnen und Schüler des Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasiums erklärten sich so­fort bereit, Kuchen, Muffins, Obst und Getränke bereitzustellen, die an dem Tag verkauft wur­den. Gemeinsam wählten die Initiatorinnen und Initiatoren zusammen mit der Schulleitung einen lokalen Verein aus, dem der Erlös zugutekommen sollte. Durch die schulischen und privaten Kontakte mit Flüchtlingen wurde sehr schnell entschieden, dass der Runde Tisch für Flüchtlinge Kevelaer die Spenden erhalten wird.

Ulrich Hünerbein-Ahlers, Vorsitzender des Vereins, beteiligte die Schülerinnen und Schüler des Lateinkurses an der Planung zur Verwendung des Spendenerlöses. Er stattete ihnen, gemein­sam mit seinem Vorstandskollegen Daniel Heinrichs, einen Besuch ab. Um ihnen einen Eindruck zu ver­mitteln, an welchen Stellen das Geld besonders benötigt wird, wurden sie eingeladen, die Kevelaerer Flüchtlingsunterkünfte zu besuchen. Guido van Afferden von der Stadt Kevelaer übernahm die Führung.

Da offensichtlich wurde, dass in die Flüchtlingsunterkunft an der Karl-Leisner-Straße Familien einziehen würden, fiel die gemeinsame Entscheidung für ein Außen­spielgerät. Aufgrund der Corona-Krise konnte dieses nicht vor Ort feierlich eingeweiht werden. So erfolgte eine „stille Übergabe“, zu der sich einige der beteiligten Schülerinnen und Schüler, sowie Ulrich Hünerbein-Ahlers, Guido van Afferden und Daniel Heinrichs vor Ort trafen, um sich das Spielgerät und den e von der Stadt Kevelaer gestalteten Außenbereich anzusehen.

Das Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer freut sich darüber, gemeinsam mit dem Runden Tisch für Flüchtlinge Kevelaer zu einem schöneren Wohnumfeld für Flüchtlingskinder beige­tragen zu haben. Dies setzt ein weiteres Signal für den Einsatz des Kevelaerer Gymnasiums gegen jede Form von Rassismus.