Beiträge

Atmosphärische Bilder in der Kardiologie

Der Kevelaerer Zahnarzt Dr. Roland Klein und seine Frau, die Hausärztin Angelika Klein, stellen seit dem 10. Dezember 2017 im Marienhospital atmosphärische Natur- und Landschaftsfotografien aus. Besucher können Fotografien kaufen, die Erlöse kommen der Stiftung Pro Humanität zugute.
In den Räumen der Klinik für Kardiologie wird eine Dauerausstellung mit großformatigen Motiven der passionierten Fotografen eingerichtet. Die Bilder sollen vor allem Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. „Unsere Motive finden wir zwischen Rhein und Maas, auf unseren Reisen am Meer und im Norden Europas“, erzählt Dr. Roland Klein mit Blick auf die abgebildeten Wasserszenen, Tiere und Baumlandschaften. „Wir verbinden die Fotografie nicht nur mit ausgedehnten Wanderungen und Naturbeobachtungen, sondern genießen auch die gemeinsame Sichtung und Nachbearbeitung der Fotos.“
Mit einem Kauf von Fotografien oder eines DIN-A5-Tischkalenders können Patienten und Besucher darüber hinaus die Stiftung Pro Humanität unterstützen. Fotografien und Kalender können über die Anmeldung der Klinik für Kardiologie gekauft bzw. bestellt werden. Die Stiftung Pro Humanität um Initiatorin Dr. Elke Kleuren-Schryvers unterstützt vor allem Hilfsprojekte in Benin. Bekannt ist u.a. ein Krankenhaus in der ländlichen Kommune Gohomey, das die Stiftung 1995 gegründet hat. Ein Team um Dr. Roland Klein baute dort aktuell einen zahnärztlichen Bereich auf.

Theaterverein „4c“ zeigte „Eine Stadtverwaltung auf Abwegen“

Dass fröhliches Volkstheater sicherlich vor den Toren einer Stadtverwaltung nicht halt- machen sollte – wer würde dem widersprechen. Dass das mit ein bisschen schriftstellerischem Geschick sogar gezielt unterhalb der Gürtellinie machbar ist, zeigte mit viel darstellerischem Talent der Theaterverein „4c“. Freitag und Samstag zeigten die Amateurschauspieler die Komödie „Eine Stadtverwaltung auf Abwegen“ von Uschi Schilling.
Eindeutig zweideutig
Gewohnt liebevoll und detailreich hatten die Bühnenbauer um Kalle Gesthüsen das Bühnenbild eines Dienstzimmers gestaltet – einschließlich des Blicks auf einen Wasserturm. Ein Neubaugebiet „auf Klinkenberg“ gab es als weiteres lokales Bonbon. Doch angesichts eines tyrannischen Abteilungsleiters (gespielt von Frank Gipperich), trotzig tratschender Sekretärinnen (Marion Schink und Helene Voß), einer naiven Praktikantin (Carmen Röhm), eines verliebten Bürgermeisters (Günter Voß), einer besorgten Bürgerin (Hannelore Ehrlich), eines ängstlichen Pfarrers (Markus Schink) und eines sowieso-und-zu-allem-unfähigen Computerfachmannes (Heinrich Ohlig) beeilte sich der Kevelaerer Beigeordnete Marc Buchholz in der Pause gegenüber dem Kevelaerer Blatt gut gelaunt zu versichern, Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen seien natürlich nicht vorhanden.
Die Angriffe auf die Bereiche unterhalb der Gürtellinie beschränkten sich zunächst auf eindeutige Zweideutigkeiten. Der Pfarrer fürchtete um seine Glocken; die Praktikantin fummelte fleißig auf Augenhöhe am verklemmten Hosenschlitz des Chefs und immer war da jemand zufällig zugegen, der was richtig falsch verstehen konnte. Doch mit einer Duisburger Bordellbesitzerin (Silvia Schweden) kam dann ein richtig scharfer Wind auf – schließlich plante sie eine Filialeröffnung in Kevelaer. Ohne Erpressung war das nicht zu bewerkstelligen und wer sonst als der Abteilungsleiter hätte das Opfer sein können.
Fräuleins vom Amt
Doch die resolute Dienstleisterin aus Duisburg hatte die Rechnung ohne die Fräuleins vom Kevelaerer Amt gemacht: Die stiegen, gut getarnt als freizügige Liebesdienerinnen, ins Bordell ein und klauten mit Hilfe des Computerfachmannes Winzig (der im grünen Loden eine ebenso gute Figur machte wie im kurzen Kleidchen) das Beweismaterial vor Ort. Da blieb bis zum jählings unterbrochenen Höhepunkt kein Klischee unbedient und natürlich auch kein Auge trocken.
Wer dem Kevelaerer Krippenspiel ein Gesicht gibt und köstliche komödiantische Dinner im Gelder Dyck gibt, der darf in Kevelaer auch mal mit Frivolität kokettieren. So könnte man zusammenfassen, was den Theaterverein „4c“ in den vergangenen Jahrzehnten zu einer In­stitution in der Marienstadt gemacht hat. Bleibt zu hoffen, dass Mut und Spielfreude die Theaterfreunde nicht verlassen und man noch häufiger so unterhaltsame Aufführungen dieser liebenswürdigen „Eigengewächse“ erleben darf. Viel Applaus für eine solide Leistung und eine Menge Lust (am Spiel) auf der Bühne.


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Kunstwerk des Monats November

Das Kunstwerk des Monats November ist im Niederrheinischen Museum Kevelaer das Kleine Andachtsbild, ein unkolorierter Kupferstich auf Pergament in den Maßen 11,8 x 9,2 cm, der die Gottesmutter mit Jesuskind in überdurchschnittlicher künstlerischer Qualität abbildet. Die Madonna ist als „Unbefleckte Empfängnis“ (Immaculata) dargestellt. Neun Sterne rahmen ihr Haupt, sie steht auf der Erdkugel und Mondsichel und zertritt den Kopf der das Böse symbolisierenden Schlange. Diese Darstellungsform erfuhr vor allem im Barock besondere Wertschätzung.
Hergestellt wurde der Kupferstich von Cornelis van Merlen, einem bedeutenden Mitglied der bekannten Antwerpener Stecher- und Verlegerfamilie, der sich vor allem der Fertigung des Kleinen Andachtsbildes annahm und 1723 verstarb.

Im „Löwen“ jazzt es wieder

Der „Goldener Löwe“ platzte fast schon aus den Nähten, so gut gefüllt präsentierte sich das ehrwürdige Etablissement angesichts der Wiederauflage der Jazzreihe. Bis in den hinteren Raum saßen die Gäste, um zu schauen, was bei der Premiere anno 2017 zu hören sein würde.
Nicht nur Dixieland
„Ich bin echt überrascht. Viele haben gesagt, sie sind froh wieder hier zu sein“, freute sich Inhaberin Irmgard Baers nach der längeren Ruhepause angesichts der Resonanz. „Es hat schon gekribbelt. Wir hatten einen Anruf von der „Boogie Connection“, die ihre Tour planen und hier spielen wollten“, erklärte sie, weshalb sie schließlich dem Impuls nachgegeben und die „Jazz im Löwen“-Reihe wieder angestoßen hatte.
Zum Auftakt hatte sie sich kompetente Musiker aus den Niederlanden eingeladen. Gerard Tavenier (Banjo/Gitarre), Cees Hegstra (Schlagzeug), Theo Reitsma (Bass), Michiel Pos (Gesang/Saxofon/Klarinette/Gitarre), Michael Muller (Trompete) und Hans Wermeskerken (Gesang/Posaune) formten das sechsköpfige Klanggebilde der „Farmhouse Jazzband“.
Ihnen war es vorbehalten, in den folgenden knapp drei Stunden für einen sehr unterhaltsamen Abend mit viel Swing, Spielfreude und einem wirklich abwechslungsreichen Repertoire zu sorgen – und den Beweis anzutreten, dass auch Musiker über 60 noch richtig Power und Kreativität in sich tragen.
Den Anfang machte die Combo mit einem schwungvollen „Isle of Capri“, gefolgt von einem harmonisch-fetzigen „Riverside Blues“ mit Mississippi-Delta-Touch.
Schön sentimental-wehmütig geriet der „Groove Call“ mit quäkender Klarinette, ehe die Band sich an Duke Ellingtons „Queen Bess“ mit rhythmischem Zu- und Augenzwinkern heranwagte: „Wir spielen nicht nur die klassischen Dixieland-Songs“, war es Hans Wermeskerken in der Pause wichtig, zu betonen.
Dementsprechend fiel der Sound auch sehr vielfältig aus, ohne den „klassisch“-handgemachten Charakter zu verlieren. Diexiemäßig fiel Joe King Olivers „Chimes Blues“ mit hörbarem Glockenspiel aus, anrührend der von Michiel Pos gesungene Gospel „Precious Lord“, der Irmgard Baers „fast zum Weinen“ brachte.
Verkappten Rock‘n‘Roll gab es bei „Things ain‘t what they used to be“. Ein Höhepunkt war das fetzige „Stormy Monday“ mit schönen Bläsern und starkem Gesang. „Warum nach Düsseldorf fahren? Das Gute liegt doch so nah“, fasste Dietmar Verheyden stellvertretend das Gefühl vieler Gäste in Worte.
Gelungener Auftakt
Posaunist Wermeskerken brillierte im dritten Set bei Woody Carmichaels Komposition „Stardust“ mit großer Feinfühligkeit, der fast schon circensich anmutende „Panama Rag“ und der „How long Blues“ leiteten den Schlussspurt mit dem rockigen „Goin‘ up“ ein.
Zu „Sail along“ verteilte das „Löwen“-Team Wunderkerzen und gaben dem Ganzen noch mal eine ganz eigene Stimmung mit. Und der schleppende Rocker „C.C. Rider“ mit fettem Bläsersatz war der ideale „Rausschmeißer“ für ein schönes Auftaktkonzert.

Kevelaer ist etwas Besonderes

Kevelaer. Das Rotary Orchester Deutschland wird erneut in Kevelaer sein. Die Aufführung „Ein deutsches Requiem“ op. 45 von Johannes Brahms kommt am Samstag, 11. November, um 19.30 Uhr, in der Marienbasilika Kevelaer zur Aufführung. Dem Rotary Club Kevelaer ist es damit zum zweiten Mal gelungen, dieses namhafte Orchester nach Kevelaer zu holen, und der Club will damit an den Erfolg von „Mors et Vita“ im Jahr 2011 anknüpfen.
Die Liebe zur Musik verbindet die rund 80 Mitglieder des Orchesters. Dreimal im Jahr treffen sich die versierten Amateur-Musiker, um unter professioneller Leitung ein vollständiges Konzertprogramm zu erarbeiten. Das Repertoire umfasst neben zahlreichen Instrumentalkonzerten insbesondere große sinfonische Werke der Klassik und Romantik. Regelmäßig bietet das Rotary-Orchester Deutschland erfolgreichen jungen Künstlern die Möglichkeit, sich im Rahmen seiner Konzerte solistisch zu präsentieren. Die Idee der Gründungsmitglieder war es, national und international den Einladungen verschiedener rotarischer Clubs zu folgen, bei ihnen zu proben und das erarbeitete Programm in festlichen Benefizkonzerten aufzuführen. Die Kosten für Reise und Aufenthalt tragen die Musiker stets selbst, sodass der Erlös der Konzerte den regionalen, zumeist sozialen Projekten uneingeschränkt zugute kommt.
Sicherlich ist der Veranstaltungsort, die Marienbasilika in Kevelaer, ein herausragender Konzertstandort, die große Seifert-Orgel und Elmar Lehnen als Basilika-Organist ein Plus für versierte Orchester-Musiker. Doch was Kevelaer bereits heute für die Orchestermitglieder so „unverwechselbar“ macht, ist die Tatsache, dass es in den über 20 Jahren seit Gründung der musizierenden Vereinigung noch keinen Standort gibt, den das Rotary Orchester ein zweites Mal besucht.
Großer Erfolg 2011
Das Konzert 2011 wurde zum großen Erfolg für Kevelaer, für den noch ganz jungen Rotary Club Kevelaer, für alle Mitwirkenden und für die Mitglieder des Rotary Orchesters Kevelaer. „Wir haben bereits in den Probentagen erlebt, mit welcher Freude und Begeisterung wir aufgenommen wurden“, so die Verantwortlichen um Lutz Kittelmann, dem Geschäftsführer des Orchesters. Mit dem Rahmenprogramm für Orchestermitglieder und mitreisende Angehörige punktete Kevelaer nachhaltig. Und die Kevelaerer hatten zunächst große Sorge, mit den Metropolen der Musik nicht mithalten zu können. Weit gefehlt! Dieses nahmen die Verantwortlichen des RC Kevelaer zum Anlass, bereits vor Abreise der Orchestermitglieder das nächste Konzert zu sichern. 2017 im November war der nächste freie Termin, den man sich sicherte. „Wir freuen uns auf den Besuch und sehen dies als besondere Auszeichnung an. Es wird uns eine Ehre und Verpflichtung sein, an den Erfolg von 2011 an zu knüpfen“, ist sich Ludger Merten, Präsident des RC Kevelaer, und sein Team sicher.
Mit dem Konzert „Ein deutsches Requiem“ op. 45 von Johannes Brahms erleben die Konzertbesucher einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr „375 Jahre Wallfahrt Kevelaer“. Nach drei vollen Probentagen in Kevelaer und unter Leitung des Dirigenten Desar Sulejmani wird das Orchester mit Unterstützung der Solisten Camilla Nylund-Saris, Sopran und Dr. Götz Emanuel Seiz, Bariton sowie des Kammerchor Meckenheim ein Konzert der besonderen Art in der Marienbasilika Kevelaer erleben. Das Intro gibt Elmar Lehnen an der großen Seifert-Orgel und wird hiermit allen Besuchern, die die Qualität der Konzerte in der Basilika schätzen, in besonderer Weise gerecht.
Den Gesamterlös des Konzertes wird der Rotary Club Kevelaer zwei Projekten in Afrika zukommen lassen. „pro dogbo e.V.“ und „Imole Lichtstärke e.V.“ wird der Erlös zu gleichen Teilen zukommen. Der Verein pro dogbo e.V. fördert seit über zehn Jahren Schul- und Berufsausbildung in Dogbo, einem kleinen Städtchen in Benin. Durch neue und qualitativ gute Ausbildungsangebote sollen neue Perspektiven für junge Menschen entstehen. Der Verein „Imole-Lichtstärke e. V.“ hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Erblindete zu behandeln und ihnen ihr Sehvermögen wieder zurückzugeben. Zu diesem Zweck wurde ein vorhandenes Gebäude zur „St. Lucy Imole Augenklinik Ilora“ umgebaut. Die dafür notwendige Infrastruktur wie Wasser- und Stromversorgung sowie die Einrichtung für eine Behandlung mit medizinischen Geräten wurden finanziert.
Kartenvorverkauf
Kevelaer. Der Rotary Club Kevelaer verzeichnet aus rotarischen Kreisen eine große Nachfrage nach Eintrittskarten. Den Kevelaerern ist die Arbeit des Orchesters durch die eigene Mitwirkung in verschiedenen Chören beim letzten Konzert noch sehr gegenwärtig. Seit Anfang Oktober sind die Eintrittskarten zu diesem Konzert beim Kevelaer Marketing, Rathaus, zum Preis von 35,00 € (25,00 € Spendenanteil) in der I. Kategorie und 25,00 € (15,00 € Spendenanteil) in der II. Kategorie, erhältlich; telefonische Bestellungen unter: 02832 / 122 150 bis -153 oder als Email unter Kultur@stadt-kevelaer.de. Der Rotary Club Kevelaer stellt bei Bedarf gerne die entsprechenden Spendenquittungen aus.

Marc‘n‘Simon in Winnekendonk

Winnekendonk. Nach Wirtschaftswunder-Nostalgie mit den „Sweethearts“ und Einkaufszettel-Kuriositäten mit Wigald Boning steht ein weiterer Höhepunkt des Volksbank-KulturHerbstes kurz bevor: Marc’n’Simon bringen am 27. Oktober mit ihrem begeisternden High-Speed-Rock-Pop-Kabarett die Öffentliche Begegnungsstätte in Winnekendonk zum Beben. Das englische Duo begeistert mit seiner unnachahmlichen Bühnenshow, die immer am Puls der Zeit ist. Da bleibt kein Auge trocken! Lachtränen trüben den Blick unweigerlich. Herausragend gespielte und persiflierte Rock- und Popsongs, einzigartige Wortspiele in Denglish, gnadenlose Blödeleien, schräge Bühnenkostüme und Verkleidungen, Albernheiten am laufenden Band mit selbstkreierten Bühnenrequisiten und eine unglaubliche Fülle an Musikalität sind die Kennzeichen dieses einzigartigen und verblüffenden Bühnenerlebnisses. Ihr Humor bleibt immer im Positiven, grenzt nicht aus und bezieht alles und jeden ein. Gerade deshalb sollte man sie besser im Auge behalten. Wer das muntere Spektakel nicht verpassen will, sichert sich jetzt noch Karten in der Volksbank Kevelaer oder unter www.vb-niers.de/kulturherbst. Der Eintritt beträgt für Volksbankkunden 13 Euro, der reguläre Eintrittspreis ist 18 Euro. Beginn der Veranstaltung ist um 20.00 Uhr.

Katharinen-Haus zeigt Schwartz-Ausstellung

Winnekendonk. Das Katharinen-Haus, eine Senioreneinrichtung der Caritas unter der Leitung von Angelika Fedke, zeigt bis Ende Dezember Werke von Horst Schwartz. Wie seit Bestehen des Hauses sind damit wieder neue künstlerische Darstellungen in den Fluren zu sehen und verschaffen den Bewohnern damit neue Anreize in ihrem direkten Wohnumfeld. Horst Schwartz, der hier einigen Bewohnern eins seiner Bilder erklärt (Eigene Ausstellung in der Ev. Kirche Geldern, mit dem Betrachter Landrat Spreen – der deutlich erkennbar ist), schließt mit dieser Ausstellung die Präsentationen seiner Arbeiten ab. Mehr als 450 Bilder entstanden in den letzten 46 Jahren aus Öl-, Acryl-, Aquarell- oder Mischtechnik. Auch wenn Schwartz, 70 Jahre alt, seinen Schwerpunkt auf Jagd- und Naturmalerei legt, ist bei der Ausstellung im Katharinen-Haus für jeden etwas dabei. Die Bewohner und Mitarbeiter freuen sich auf kunstinteressierte Besucher.
JvdH / Foto: JvdH

"Sing and swing": musikalische Lebensfreude zweier Klangkörper

Kervenheim. „So liebe ich Big-Band-Sound“, konnte sich Chorleiterin Annegret Pfaff in ihrer Begeisterung für den Sound an diesem Abend gar nicht zurückhalten.
In knapp zweieinhalb Stunden hatte sie mit ihrem Kervenheimer Kirchenchor und der Kevelaerer „Big Band 4 Fun“ den über zweihundert Besuchern in dem ausverkauften „Saal Brouwers“ ein Konzert voller Hingabe, Spaß und Leidenschaft an der Musik geboten.
Pastor Manfred Babel bemühte in seinem Grußwort die spanische Mystikerin Theresa von Avila mit den Worten: „Gott will, dass der Mensch Spaß hat“. Und er wandelte ihren Spruch „Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn – wenn Fasten, dann Fasten“ situationsgemäß in „Wenn Hochamt, dann Hochamt – wenn Broadway, dann Broadway“ für den Kirchenchor um.
So eingestimmt, konnten sich die Zuschauer dann direkt auch mit dem Sound der von Philipp Niersmans geleiteten Big Band vertraut machen. Die Musiker warteten mit „Shine my shoes“ von Robbie Williams gleich mal mit einer fetzigen, kompakten Musiknummer und „Mr. Soul“ alias Hans Ingenpass sowie Sara Verhülsdonk am Mikrofon auf.
Mit „The Chicken“ von Jaco Pistorius wurde es dann eine Spur mehr funky, ehe lateinamerikanische Rhythmen und Sarah Verhülsdonks Gesang den Song „It had better be tonight“ von Henry Mancini veredelten. „Haben wir Ihnen zu viel versprochen?“, fragte Annegret Pfaff nach diesem ersten Part.
Ihr schwarz-gelb gekleideter Chor machte dann den Aufschlag mit „Hello Dolly“ auf deutsch, sang den Mancini-Klassiker „Moon river“ und die Beach-Boys-Nummer „Barbara Ann“, wobei Pfaff angesichts des Mitmacheffekts beim Publikum augenzwinkernd anmerkte: „Der Niederrheiner an sich klatscht auf eins, aber wir haben ja die Kurve gekriegt.“
Danach durfte die Musikcombo wieder ihr Talent zeigen – mit dem jazzigen „Spain“ von Chick Corea, Gordon Goodwins „Jazz police“ und der von Verhülsdonk erneut charmant vorgetragenen Ballade „Fly me to the moon“. Zwei recht lange Versionen von „Die Schöne und das Biest“, „Hallelujah“ von Leonard Cohen und der ABBA-Klassiker „Mamma mia“ rundeten den ersten Konzertteil ab.
Danach wurde es nochmal so richtig lebendig – Hans Ingenpass gab den Michael Bublé bei „Feelin´good“ und den „Mackie Messer“ bei „Mack the knive“. Sarah Verhülsdonk interpretierte Roger Ciceros „Murphy‘s Gesetz“ auf ihre Weise und brachte die Zuhörer bei „Halleluja I love him so“ zum Mitswingen.
Knackig ging´s mit dem Chor bei der „Hail Holy Queen“ aus „Sister Act“ und dem Gospel „Jubilant Song“ inklusive rhythmischem Publikumsklatschen weiter, ehe Big Band und Sänger den Abend gemeinsam mit Frank Sinatras „My way“ beschlossen – dem zweiten gemeinsamen Song nach „Strangers in the Night“ und ein würdiger Abschluss für lebensfrohe Musik, die mit viel Leidenschaft und Herzblut vorgetragen wurde.

“Sing and swing”: musikalische Lebensfreude zweier Klangkörper

Kervenheim. „So liebe ich Big-Band-Sound“, konnte sich Chorleiterin Annegret Pfaff in ihrer Begeisterung für den Sound an diesem Abend gar nicht zurückhalten.
In knapp zweieinhalb Stunden hatte sie mit ihrem Kervenheimer Kirchenchor und der Kevelaerer „Big Band 4 Fun“ den über zweihundert Besuchern in dem ausverkauften „Saal Brouwers“ ein Konzert voller Hingabe, Spaß und Leidenschaft an der Musik geboten.
Pastor Manfred Babel bemühte in seinem Grußwort die spanische Mystikerin Theresa von Avila mit den Worten: „Gott will, dass der Mensch Spaß hat“. Und er wandelte ihren Spruch „Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn – wenn Fasten, dann Fasten“ situationsgemäß in „Wenn Hochamt, dann Hochamt – wenn Broadway, dann Broadway“ für den Kirchenchor um.
So eingestimmt, konnten sich die Zuschauer dann direkt auch mit dem Sound der von Philipp Niersmans geleiteten Big Band vertraut machen. Die Musiker warteten mit „Shine my shoes“ von Robbie Williams gleich mal mit einer fetzigen, kompakten Musiknummer und „Mr. Soul“ alias Hans Ingenpass sowie Sara Verhülsdonk am Mikrofon auf.
Mit „The Chicken“ von Jaco Pistorius wurde es dann eine Spur mehr funky, ehe lateinamerikanische Rhythmen und Sarah Verhülsdonks Gesang den Song „It had better be tonight“ von Henry Mancini veredelten. „Haben wir Ihnen zu viel versprochen?“, fragte Annegret Pfaff nach diesem ersten Part.
Ihr schwarz-gelb gekleideter Chor machte dann den Aufschlag mit „Hello Dolly“ auf deutsch, sang den Mancini-Klassiker „Moon river“ und die Beach-Boys-Nummer „Barbara Ann“, wobei Pfaff angesichts des Mitmacheffekts beim Publikum augenzwinkernd anmerkte: „Der Niederrheiner an sich klatscht auf eins, aber wir haben ja die Kurve gekriegt.“
Danach durfte die Musikcombo wieder ihr Talent zeigen – mit dem jazzigen „Spain“ von Chick Corea, Gordon Goodwins „Jazz police“ und der von Verhülsdonk erneut charmant vorgetragenen Ballade „Fly me to the moon“. Zwei recht lange Versionen von „Die Schöne und das Biest“, „Hallelujah“ von Leonard Cohen und der ABBA-Klassiker „Mamma mia“ rundeten den ersten Konzertteil ab.
Danach wurde es nochmal so richtig lebendig – Hans Ingenpass gab den Michael Bublé bei „Feelin´good“ und den „Mackie Messer“ bei „Mack the knive“. Sarah Verhülsdonk interpretierte Roger Ciceros „Murphy‘s Gesetz“ auf ihre Weise und brachte die Zuhörer bei „Halleluja I love him so“ zum Mitswingen.
Knackig ging´s mit dem Chor bei der „Hail Holy Queen“ aus „Sister Act“ und dem Gospel „Jubilant Song“ inklusive rhythmischem Publikumsklatschen weiter, ehe Big Band und Sänger den Abend gemeinsam mit Frank Sinatras „My way“ beschlossen – dem zweiten gemeinsamen Song nach „Strangers in the Night“ und ein würdiger Abschluss für lebensfrohe Musik, die mit viel Leidenschaft und Herzblut vorgetragen wurde.

Das Kneipensterben macht nachdenklich

Twisteden. Lust auf einen Kneipenbesuch? „Dann herzlich willkommen“, sagt Angelika Braun, Kneipenwirtin aus dem Hause Braun in Twisteden.
Es ist ein ganz gewöhnlicher Mittwochabend. Einige Herren aus dem Dorf sitzen an der Theke, unterhalten sich angeregt, trinken ihr Feuerabendbierchen. Im Raum nebenan sind zwei Tische mit weiteren Gästen besetzt. Sie spielen Skat. Und das macht bekanntlich hungrig.
Kein Problem für Angelika Braun. Denn wenn die Wirtin in ihrer Gastronomieküche wirbeln kann, dann ist sie in ihrem Element. „Was sich der Gast wünscht, bereite ich ihm auch genauso zu“, versichert die Wirtin aus dem Hause Braun in Twisteden, „und es wird immer alles frisch zubereitet“, fügt die auf Hausmannskost spezialisierte Wirtin hinzu.
Es wird immer alles frisch zubereitet
Dennoch sind ihre Sorgenfalten nicht zu übersehen. Denn rechts wie links sind ehemalige Twistedener Kneipen der Abrissbirne zum Opfer gefallen. „Ja, das macht schon nachdenklich“, so die Wirtin. Auch sie bekommt den schleichenden Prozess des Kneipensterbens deutlich zu spüren. Zwar hat sie immer noch ihre Stammgäste und Gruppen, die regelmäßig ihre Gaststätte aufsuchen. Aber den täglichen Kneipenbesuch, so wie es ihn früher gegeben hat, „den gibt es nicht mehr“, erklären Angelika Braun und Ulla Peters, die auf der gleichen Straße nur ein paar hundert Meter weiter eine Pension mit Gaststätte führt.
Die Zeiten haben sich gewandelt, das Verhalten und die Gewohnheiten der Gaststättenbesucher haben sich geändert, wissen die beiden leidenschaftlichen Wirtinnen zu berichten. Hinzu kommt das Rauchverbot in Kneipen. Das habe einigen Kneipen die Existenz gekostet.
Als 1998 die Gärtnerklause zum Verkauf stand, zögerte die aus Kamp Lintfort stammende Angelika Braun nicht lange und erwarb die Twistedener Gaststätte, renovierte diese in einem aufwendigen Kraftakt. Das Leben in und mit einer Gasstätte war der gelernten Herrenschneiderin nicht fremd. Denn schon immer half sie als Kellnerin in Kneipen aus oder bereitete die Speisen in der Küche. „Gastwirtin zu sein ist mein Leben und wird es wohl auch hoffentlich noch lange bleiben“, bekräftigt Angelika Braun.
Das bestätigt auch die Twistedenerin Ulla Heuvens, die mit der Traditionsgaststätte Peters aufgewachsen ist. Schon seit dem 16. Jahrhundert wird diese in Familienhand geführt. Die Gastronomin Ulla Heuvens baute die Gaststätte 1994 zur Pension um.
Längst haben sich beide Wirtinnen in Twisteden etabliert.
Beide Frauen bieten ergänzend zum Kneipenbetrieb Festivitäten für kleine und große Gesellschaften an. Denn nur von Kneipenbesuchern an der Theke lässt sich schlecht leben.
Einfach wieder öfter kommen
Ein Dorf lebt von und mit den Bewohnern, auch eine Kneipe. „Ein Gast brachte es vor wenigen Wochen auf den Punkt“, berichtet Angelika Braun, „er fragte, wo er denn hingehen könne, wenn ich nicht mehr da wäre“, führt die Wirtin weiter aus. Das wisse sie auch nicht, antwortete die Wirtin mit einem Achselzucken. Die Antwort hatte der junge Gast dann aber selber parat: „Ich glaube, wir müssen einfach wieder öfter kommen.“ Darüber würden sich nicht nur Angelika Braun und Ulla Heuvens freuen, die das Wort „Aufhören“ ganz weit nach hinten geschoben haben. „Wir machen weiter, solange wir können“, betonen die sympathischen Wirtinnen aus Twisteden.