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Veronika Hebben wird neue Leiterin des Kevelaerer Museums

Kevelaer. Der Vorstand des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte e.V. hat in seiner jüngsten Sitzung wichtige Weichen für die Zukunft gestellt: Einstimmig wählten die Mitglieder des Trägervereins die derzeitige stellvertretende Leiterin Veronika Hebben zur Nachfolgerin von Dr. Burkhard Schwering, der am 30. Juni 2018 in Ruhestand geht. An der Sitzung nahmen neben Landrat Wolfgang Spreen als dem Vorsitzenden die weiteren Vorstandsmitglieder Zandra Boxnick (Allgemeine Vertreterin des Landrates), Dr. Dominik Pichler (Bürgermeister Wallfahrtsstadt Kevelaer) und Peter Hohl (Vorsitzender des Vereins für Museumsförderung Kevelaer e.V.) teil. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Hebben eine gute Nachfolgerin für die Leitung des Museums gefunden haben“, betont Landrat Wolfgang Spreen.
Das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte im Herzen der Wallfahrtsstadt Kevelaer präsentiert auf rund 4.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche mehr als 20 Dauerausstellungsbereiche beispielsweise aus den Bereichen Handwerk, Kunstwerk, Regionalgeschichte und Wallfahrt. Mittlerweile hat das Museum zwölf Sammlungen bekommen. Daneben runden museumspädagogische Angebote und Sonderausstellungen den Jahreskalender des Museums ab. Aktuell bereitet das Niederrheinische Museum die Ausstellung „Alles für die Katz“ vor, die im Mai eröffnet wird. „Das Niederrheinische Museum bewahrt unser niederrheinisches Kulturgut, entwickelt bewährte Schwerpunkte weiter und öffnet sich immer mehr für die Bildende Kunst“, so Spreen. „Der Vorstand freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit der neuen Museumsleiterin.“

„Footloose“ auf Tournee

Kevelaer. Das Broadway-Tanzmusical zum Kultfilm „Footloose“ feiert sein 20jähriges Bestehen und geht in diesem Jahr erstmals auf Tournee – mit Dialogen in deutscher Sprache und mit der Original-Musik. Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze findet eine Aufführung am Samstag, 10. März, um 20 Uhr, im Konzert- und Bühnenhaus statt.
18 Schauspieler, Tänzer und Sänger, begleitet von einer Live-Band bringen an diesem Abend all die unvergessenen Hits auf Kevelaers Bühne – mit den original Songs von Bonnie Tylers „Holding out for a hero“ über Deniece Williams Nummer-Eins-Hit „Let‘s hear it for the boy“ bis zum legendären Gitarrenriff in Kenny Loggins Titelsong „Footloose“.
Die Footloose-Story
Ren und seine Mutter Ethel ziehen zu Verwandten in die konservative Kleinstadt Bomont, die vom autoritären Reverend Shaw Moore geleitet wird. Ein Mädchen gefällt Ren auf den ersten Blick: Ariel, die Tochter des Pfarrers. Ren erfährt, dass der Reverend über die ganze Stadt ein Tanzverbot verhängt. Ariels Freundinnen weihen Ren in das Geheimnis von Bomont ein: Der Sohn von Shaw Moore verunglückte auf dem Rückweg aus der Disco tödlich mit dem Auto. Ren will sich dem Tanzverbot nicht beugen, kämpft dagegen an und wird zum Außenseiter. Zu allem Überfluss und Missfallen des Reverends verlieben Ren und Ariel sich ineinander.
Eintrittskarten für das Tanz-Musical „Footloose“ am Samstag, 10. März, um 20.00 Uhr, sind zum Preis von 25,00 bis 47,00 Euro beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Peter-Plümpe-Platz 12, 47623 Kevelaer, Telefon-Nr. 02832 / 122-150 bis -153, oder an der Abendkasse erhältlich.

Auf Kufen in die Herzen der Zuschauer geschlittert

Kevelaer. Timur Kinzikeev, Tourmanager von „Moscow Circus on Ice“, zeigte sich während der Aufführung am Freitagabend vom Kevelaerer Konzert- und Bühnenhaus begeistert: „Das hier ist ein kleines aber feines Theater, hier spüren die Künstler die Nähe und die Begeisterung des Publikums“, berichtete der Tourmanager mit russischem Akzent. „Und diese Begeisterung geben die Darsteller mit Dankbarkeit wieder zurück“, verriet der ehemalige Darsteller.
Am vergangenen Wochenende gastierte, auf Einladung des Kevelaerer Marketing im Rahmen einer Sonderveranstaltung, die Show „Moscow Circus on Ice“. Einem 27-köpfigen Artistenteam war es gelungen, auf Kufen in die Herzen der Zuschauer zu schlittern. Immer wieder brandete tosender Applaus von den Zuschauern auf, die damit eine atemberaubende und zum Teil waghalsige Show honorierten.
Wohl keiner der Besucher hatte eine nähere Vorstellung davon, was ihn mit dieser Show erwartete. „Wir lassen uns überraschen und sind einfach nur gespannt“, war vor Beginn der Aufführung immer wieder zu hören. Eine mit speziellen Teflon-Kunststoffplatten ausgelegte Bühne ermöglichte den Künstlern ein Laufverhalten wie auf echtem Eis. „Es ist für die Darsteller sehr viel angenehmer zu laufen, da ihnen die Kälte nicht zu schaffen macht“, erklärte Kinzikeev im Gespräch mit dem KB. Die Illusion einer täuschend echten Eisfläche wurde dennoch durch immer wieder aufsteigende Nebelschwaden erzeugt.

Der Junge und die Prima-Ballerina

Erzählt wurde die Geschichte eines Jungen, der, begleitet von einer bezaubernden Prima-Ballerina, die Besucher in eine Traumwelt auf Eis entführte. Schwebten in einem Moment Elfen auf Stelzenschlittschuhen über die Bühne, so wurden im anderen Augenblick überdimensional wirkende Würfel, begleitet von einer Licht-und Lasershow, über die Bühne balanciert. Ins Staunen versetzte ein Verwandlungskünstler, der seine Partnerin pfeilschell die Kostüme wechseln ließ. „Er lässt selbst uns nicht hinter die Kulissen schauen“, verriet der Tourmanager. Gleich mehrfach ließen sich zarte Gestalten am Trapez in den Bühnenhimmel ziehen, zeigten dort atemberaubende Akrobatik, schwangen sich an Seidentuch oder Seil empor, um gleich darauf wieder hinunterzustürzen. Erst kurz vor Bodenkontakt fingen sie sich wieder ab. So manch einem dürfte der Atem für einen kurzen Moment stehen geblieben sein. Eine Revuedarbietung, einer solchen aus dem Friedrichstadtpalast in Berlin nachempfunden, blitzschnelle Jongleure, die sich auf Kufen um ihre eigne Achse drehten oder Rhönradkünstler, die zu zweit und alleine vor und zurückrollten, lösten wahre Bewunderung im Publikum aus. Ein Spiel mit dem Feuer erzeugten Schlittschuhakrobaten mit fluoreszierenden Lichteffekten.
Jede Szene wurde mit passender Musik untermalt, machte jede einzelne Darbietung zu etwas Besonderem. Zum Finale verzauberte ein Paar Schlittschuhe die Prima Ballerina, die daraufhin ebenfalls ihre Runden auf Kufen drehte und dabei frenetisch gefeiert wurde. Zum Abschluss verblüffte das russische Eiszirkusteam mit einem bunten Treiben auf Kufen noch einmal das Publikum. Es zeigte Kunststücke auf Ein- und Kunsträdern, sprang kreuz und quer durch ein oder mehrere Seilen.
Dem gesamten auf Schlittschuhen agierenden Ensemble gelang es, das Publikum in der guten Stube Kevelaers in die faszinierende Welt des Zirkus zu versetzten. Für so manchen Besucher dürfte es ein Fest der Sinne gewesen sein. „Genau das war unsere Absicht“, betonte Timur Kinzikeev, der sich über eine erneute Einladung durch das Kevelarer Marketing freuen würde. „Wir hätten noch so viel mehr zu bieten“, verriet der Tourmanager mit einem Augenzwinkern, während hinter ihm ein Technikteam sorgfältig die Kunststoffeisfläche für die nächste Aufführung in einer andern Stadt einpackt. #

Museums-Mitarbeiter zeigen ihre liebsten Stücke aus der Sammlung

Kevelaer. Isabel Cuypers-Kühn hatte die Idee: Jede Mitarbeiterin im Niederreinischen Museum, jeder Mitarbeiter, hat doch seine persönlichen „Favoriten“ unter den Stücken der Sammlungen. Warum diese also nicht zeigen und gleichzeitig erzählen, warum jemand ausgerechnet dieses Stück so mag? Gesagt, getan: Mit der kleinen Schau „Blickwinkel 19“ präsentierten 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kevelaerer Museums ihre „Lieblingsstücke“ und damit ihren ganz persönlichen „Blickwinkel“ auf Museum und Sammlungen.
Isabel Cuypers-Kühn, seit August 2016 Mitarbeiterin im Museum Kevelaer, hat sich den Farbholzschnitt „Consolatrix Nostra“ von HAP Grieshaber als Objekt ausgesucht: „HAP (Helmut Andreas Paul) Grieshaber erinnert mich an die 70er Jahre, da ich in dieser Zeit5 seine Abblidungen der Farbholzchnitte kennenlernen durfte. Ich war schon als Kind von seiner knalligen Farbauswahl ud der modernen und außergewöhnlichen Darstellung der heiligen Trösterin begeistert. Zusammengehalten in einem Herz, zählt die in grün und violett geformte „Consolatrix Nostra“ für mich zu den schönsten Werken von HAP Grießhaber. Der Träger des Kunstwerks ist keine gewöhnliche Leinwand: Das Naturmaterial Holz verleiht dieser Arbeit einen besonderen Charakter. Eine sehr beruhigende und beeindruckende Arbeit.“

Museumsbesucher finden die Farbholzschnitte Grieshabers (Edition zur Kevelaer Wallfahrt) in der 1. Etage in der Abteilung „Rosenkränze“.

Ein Magier der Herzen

Kevelaer. Wenn Ingo Oschmann etwas abgeht, dann ist das Arroganz. Wenn der Bielefelder, der jetzt in Düsseldorf lebt und sich ärgert, wenn er fürs Haareschneiden Termine machen muss, sagt: „Ich hab mich voll auf heute gefreut- das letzte Mal vor drei Jahren war so ein genialer Abend“, dann kauft man ihm das ab.
Und auch den: „Jeden Satz, den ich sage, meine ich auch so“- den glaubt man ihm, dem „dicken George Clooney der Comedy“, wie er sich mit Anspielung auf seine grauen Haare und den kleinen Bauch selbstironisch nennt. Warum ? Weil er authentisch ist.
Kabarettist, nein, das sei er nicht, versicherte er gleich zu Beginn des Programms „Wunderbar – es ist ja so“. Nein, „billig sich auf die Bühne zu stellen und über Leute zu reden , die nicht da sind“, ist nicht sein Ding. Er zitiert den Kollegen Ingo Appelt: „Über Merkel kann man sagen was man will – aber hochgeschlafen hat sie sich nicht.“ Ende. Der Satz bleibt den gesamten Abend über der einzige böse Politikerwitz – und der ist nicht einmal von ihm selbst.
Starrummel ? – Keine Chance. Aus dem SAT 1-Geklingel sei er freiwillig ausgestiegen, weil ihm das nichts gibt. Welcher Zauberer ist schon so verrückt, seine eigenen Tricks zu verraten? Oschmann macht das mit Uri Gellers Löffel sogar in Zeitlupe. Und mit so wunderbaren Grimassen, dass man es gerne nochmal sehen würde. Oder er wirft einem Gast im Publikum aus sechs Meter Entfernung Orangen zu, die der wieder zurückwirft – und aus einer holt Oschmann das von einer jungen Frau beschriebene Tuch hervor, dass vorher in seinen Händen war.
Mit dieser offenen „magischen“ Spontanität kriegt er das Publikum – und nutzt seine Gabe, einem den Abend so zu gestalten, als unterhalte man sich mit alten Freunden über alte Zeiten.So, wenn er die Anekdote erzählt, dass er in den 80ern ein Dreivierteljahr am Radio saß, um das Lieblingslied der Angebeteten aufzunehmen, um dann Bandsalat zu haben und mit Mc-Gyver-Bleisift Korektur zu drehen – oder wenn er mit dem elfjährigen Elias über dessen absolutes Nicht-Lieblingsessen plaudert und sich selbst an „Grünkohl mit Pinkel“ erinnert.
Der absolute Hammer ist dann aber, wenn er mit den gleichen grauenerregenden Leggins wie damals den Schulball nachtanzt – und das Publikum vor Mitklatschen und Lachen nicht mehr kann.
„Es geht nicht darum, dass es früher besser war“, sagt Oschmann. Es gehe einfach um den besonderen Moment – und wo die in Zeiten von Facebook, Reiz- und Informationsflut geblieben sind.
Und so schimmert durch die Fassade des Charmebolzen und Unpolitischen doch sowas wie eine gesellschaftliche Aussage – erlebe bewusst, lasst Euch nicht treiben und verarschen von dem TV-Wahn, den Fake News. Nehmt wahr, was wirklich echt ist.
Und er erzählt vom US-Wissenschaftler Leon Eisenberg,, der behauptet hatte, es gebe die Krankheit ADHS – und vor seinem Tod gesteht, dass diese für die Pharmaindustrie erfunden wurde. Doch solche Momente setzt Oschmann als Spitze nur zwischendurch, um den Rythmus seines liebenswürdig daherkommenden Spontan-Feuerwerks nicht zu zerstören. Und dann ist da ein Bekenntnis: „Ich will nicht die Welt verändern, sondern, dass es bei mir schön und lustig ist.“ An diesem Abend ist es Ingo Oschmann ein bisschen gelungen.

Köstliches Kunststück

Kevelaer. Es ist eine Kunst, das gleichnamige Theaterstück von Yasmina Reza zu verhunzen. Im Gegenteil: Diese Vorlage hat schon oft ein Ensemble geadelt. Dass es auch und gerade gut funktioniert, wenn sich etablierte TV-Schauspieler seiner annehmen, durfte das Kevelaerer Publikum am Dienstagabend bei einem Gastspiel der Konzertdirektion Landgraf mit Leonard Lansink, Heinrich Schafmeister und Luc Feit erleben.

Weißes Bild und bunte Hunde

Die Autorin hat mit dem Plot um ein teures, monochrom weißes Bild und die sich darin auf der Bühne spiegelnde Männerfreundschaft dreier bunter Hunde einen Klassiker des modernen Theaters geschaffen, der in den vergangenen Jahren in zig Variationen über die Bühne gegangen ist. Dutzende Schauspieler und Regisseure haben ihre Pinselstriche hinterlassen, Tausende Zuschauer konnten sich nicht sattsehen an dieser Schwarz-Weiß-Malerei, die schon in der Skizze der mittlerweile etablierten Theaterautorin so viele bunte Zwischentöne trägt.
Dass Streit manchmal aus dem Nichts entsteht, ist bekannt. Dass Reza dieses Nichts überhöht, indem sie dem monochromen Bild einen absurd hohen Preis andichtet, ist ein wunderbarer Kunstgriff, an dem sich die Beziehung der drei Männer bestens abarbeiten kann. Luc Feit gibt den Serge als um jeden Preis smarten, leicht in die Jahre gekommenen Yuppie, Leonard Lansink den Marc als stets unzufriedenen, nörgelnden Bodenständler, den man ihm genau so abnimmt, wie einem wunderbaren Heinrich Schafmeister die Rolle des hypochondrisch-harmoniesüchtigen Clowns Ywan. Seine durchaus temporeiche Inszenierung mit kleinen, feinen Regie-Schmankerln toppt Fred Berndt noch mit einem wunderbar wandelbaren Bühnenraum. Der ist zunächst mal weiß, wird jedoch durch unterschiedliche Lichtstimmungen, Verschieben der weißen Ledercouch und Hereinschweben zweier Bilder zu einem Kosmos künstlicher räumlicher Klammern, welche die drei Freunde in immer wieder neuen Konstellationen aufeinander treffen lässt.
Die drei etablierten TV-Darsteller hautnah auf einer solchen Bühne erleben zu dürfen ist schon allein ein Augen- und Ohrenschmaus. Dass sie den Spaß an der in einer zweiten Spielzeit wieder aufgenommenen Komödie nicht verloren haben, zeigt der offensichtliche Spaß, mit dem sie ihren Bühnenjob betreiben. Das überträgt sich auch aufs Kevelaerer Publikum und sorgt am Ende des Theaterabends für langanhaltenden Applaus für die gelungene Inszenierung und die Leistung der Darsteller in diesem köstlichen Kunststück.

„KoBüFlimmern“: Kinoprogramm im Zeichen der Freundschaft

Kevelaer. Auch im neuen Jahr hat das „Service-Center – Stadtmarketing und Kultur“ wieder ein spannendes Kino-Programm zusammengestellt. Sowohl der Kinderfilm als auch der Film für die jugendlichen und erwachsenen Kinobesucher handelt vom Zusammenhalt unter Freunden. Unter dem Motto „Lebenslange Freundschaft“ hat das Kinopublikum der Öffentlichen Begegnungsstätte am Freitag, 26. Januar, die Möglichkeit, in eine Welt voller Abenteuer einzutauchen.

Kinder können um 17 Uhr zusammen mit Mika und ihrem Pferd Ostwind ihr drittes Abenteuer erleben. Mika ist als Pferdeflüsterin im Therapiezentrum Kaltenbach berühmt geworden und für viele Mädchen ist sie schon fast ein Idol. Doch die neue Aufgabe wird ihr dann doch zu viel und wächst ihr über den Kopf. Sie möchte wieder frei sein! Nach einem heftigen Streit mit ihrer Oma bricht Mika in einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit Ostwind in das schöne Andalusien auf…

Um 20 Uhr folgt das Programm für Jugendliche und Erwachsene, bei dem drei Rentner auf Grund von Geldproblemen eine Bank ausrauben wollen.

Die lebenslangen Freunde Willie, Joe und Al sind gezwungen ihr Rentnerdasein zu ändern und weichen erstmals im Leben vom Pfad der Tugend ab. Der Grund: Die von ihrer Firma bisher gezahlte Rente wurde veruntreut. Als das Seniorentrio die Rechnungen nicht mehr bezahlen und ihre Familien nicht mehr versorgen kann, setzen sie alles auf eine Karte und planen einen halsbrecherischen Coup, um eben jene Bank auszunehmen, die dafür verantwortlich ist, dass ihr Pensionsfonds bankrottgegangen ist. Hilfe bekommen sie von einem ziemlich merkwürdigen Typen namens Jesus, Joes Enkelin Brooklyn, seinem Marihuana-kundigen Ex-Schwiegersohn Murphy und der Supermarktkassiererin Annie.

Bei dieser Filmkomödie bürgen schon die Hauptdarsteller Morgan Freeman, Michael Caine und Alan Arkin, als schlitzohriges Rentnertrio, für Qualität auf der Leinwand und Spaß beim Kinopublikum.

Die Filmtitel dürfen aus lizenzrechtlichen Gründen nicht öffentlich genannt werden. Diese können beim Service-Center – Stadtmarketing und Kultur unter T.: 0 28 32 / 122-988 erfragt werden und sind der Plakatierung im Konzert- und Bühnenhaus der Wallfahrtsstadt Kevelaer zu entnehmen. Eintrittskarten für die Vorstellungen sind zu einem Kostenbeitrag von 1,00 Euro im Vorverkauf beim Service-Center im Rathaus, T.: 0 28 32 / 122-150 bis -153, oder an der Tages- und Abendkasse erhältlich.

Kevelaerer Weltmeister will wieder nach L.A.

Kevelaer / Los Angeles. Mehr als 60 Nationen, die mit ihren jeweiligen Länderteams teilnehmen, eine große gemeinsame Eröffnungsveranstaltung, sechs Wettbewerbe mit etlichen Einzeldisziplinen, Bronze-, Silber- und Goldmedaillen zuhauf, eine große Abschlussshow – nicht von ungefähr werden die „World Championships of Performig Arts“ (WCOPA, übersetzt die Weltmeisterschaften der darstellenden Künste) auch gerne als die „Olympischen Spiele“ der Darsteller bezeichnet.
Ein Kevelaerer hat zwei Mal an diesem jährlich in Los Angeles stattfindenden Spektakel teilgenommen und beachtliche Erfolge eingeheimst: 2016 ging es für Brix Schaumburg zum zweiten Mal nach Los Angeles zu den World Championships of Performing Arts für das Deutsche Team und er ergatterte dort zehn Medaillen. Unter anderem auch Gold in der Kategorie „Musical Broadway“. Aktuell ist er National Director des deutschen Teams für 2018 und in ganz Deutschland auf der Suche nach Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Denn für die Wettbewerbe, die „Worldstars ™“ vom 6.-15. Juli 2018 in Los Angeles veranstaltet, stellt der gerade nach Herne gezogene, 1990 geborene und in Kevelaer aufgewachsene Darsteller das deutsche Team zusammmen und coacht es bis zum Flug in die Staaten gemeinsam mit seiner angehenden Frau Alina Bier, die derzeit noch in Stuttgart in „Cabaret“ auf der Bühne steht.
„Ich war da, ich weiß, was die Jury sehen will“, sagt Brix Schaumburg, ohne dabei eitel zu wirken. Entscheidend für die Teilnahme in den Kategorien Schauspiel, Tanz, Gesang, Modeln, Instrumental und Varieté sei nicht etwa eine entsprechende Ausbildung, sondern ausschließlich Talent. Und er schwärmt vom Flair des Wettbewerbs in L.A. und den Möglichkeiten, dort Kontakte zu knüpfen.
Er weiß, dass dies keine „Lustreise“ wird, schon allein wegen der hohen Kosten, die er teils durch Auftritte des Teams in Deutschland finanzieren will. Dafür winken allerdings in L.A. auch heißbegehrte Stipendien im Wert von über 500.000 $, zum Beispiel am New York Conservatory for Dramatic Arts, der New York Film Academy, oder dem Millennium Dance Complex. Schaumburg selbst hat nach Grundschule in Wetten und Realschule Kevelaer sowohl eine Ausbildung an der Stage School Hamburg als auch einen Diplom-Musicalkurs an der KSA Academy of Performing Arts in London abgeschlossen. Er war in Deutschland und im englischsprachigen Ausland bereits für verschiedene Produktionen engagiert. So trat er im Ensemble von „Don Giovanni“ am Thalia Theater Hamburg auf, war in der Produktion „Die drei ???“ als Hauptdarsteller auf Deutschland-Tournee, übernahm in London die Rolle des Rhino im Musical „Just so“ nach den gleichnamigen Geschichten von Rudyard Kipling, stand auf der Bühne des Schauspielhauses Stuttgart in „Ein Tanz auf dem Vulkan“ und war zuletzt im Theaterbusiness in England tätig. Abseits der Bühne war er in mehreren Werbespots und TV-Produktionen zu sehen und ist Darsteller im Haunted House, einer Horror-Simulation in Basel. Nachdem Brix Schaumburg zwei Jahre den Prinzen in der Theater Liberi-Produktion „Die kleine Meerjungfrau – das Musical“ verkörpert hat, ist er aktuell in der Rolle des „Mogli“ zu sehen.

Infos zu den World Championships of Performing Arts und Kontakt zum deutschen Team gibt es auf der Internetseite „www.casting-wcopa.de. Die nächsten Castings sind am 05.02.2018 in Köln, 06.02.2018 in Hamburg und 27.02.2018 in München, Infos zu den WCOPA unter „www.wcopa.com“.

Heinz Henschel – Präzision ist auch eine Kunst

Kevelaer. Ein „Wanderer zwischen den Welten“ sei er gewesen, heißt es im Titel der Ausstellung mit Werken des unbekannten Künstlers Heinz Henschel, die das Niederrheinische Museum Kevelaer ab Februar zeigt. Wie kreativ und scheinbar chaotisch verlaufend, wie aber andererseits auch akribisch vorbereitet und präzise durchgeführt diese „Wanderungen“ im Leben dieses künstlerischen Autodidakten waren, davon zeugen viele seiner Werke. Aber davon können auch zwei Kevelaerer eine Menge erzählen, die Heinz Henschel ein kleines Stück weit auf seinem Lebensweg begleiten durften und in deren Hände er seine künstlerische Hinterlassenschaft vertrauensvoll legte.
Noch heute tut sich Matthias David schwer damit, diesen Mann mit dem dicken Schnauzbart zu beschreiben. Er hat über 1200 Exponate Henschels katalogisiert. Er verfolgte bei der Suche nach einer Vita Lebensspuren, die Henschel teils absichtlich auslöschte. Aus seinen Begegnungen in dem Haus, in dem er, seine Eltern, aber auch Henschel und andere lebten, und den Besuchen Henschels im Achterhoek hat sich eine Art Menschenbild geformt, das ihm doch noch fast jeden Tag neue Facetten zeigt. Denn darauf, und das ist vielleicht schon ein Hinweis auf der Spur nach diesem Mann hinter diesen oft buchstäblich unglaublichen Werken, hat es Heinz Henschel wohl niemals angelegt.
„Er hat für sich gelebt“, sagt André Gomolka, der Vater von Matthias David, der bis zu seinem Umzug nach Bayern in dem Haus in Dülken lebte, das Heinz Henschel bis zu seinem Tod bewohnte. Er erinnert sich trotzdem gut an gemeinsame Fahrten, Urlaube und Aktivitäten. Und dass Heinz Henschel ein freundlicher, „lustiger“ Mensch war, oft zu einem Scherz aufgelegt, oft aufgeschlossen seinen Mitmenschen gegenüber. Aber auch daran, dass Heinz Henschel sich immer wieder zurückzog, dass seine Kunst für ihn immer ein Rückzugsgebiet gewesen ist. Fast schon gewinnt man dabei den Eindruck, dass er sich wohl manchmal in seine Werke „flüchtete“.
Über die Gründe dafür können auch die beiden Kevelaerer nur spekulieren. Denn so wie es Heinz Henschel in seiner Kunst meisterhaft verstand, Spuren zu legen, so nachhaltig verwischte er die sonstigen Spuren seines Lebens. Seine Vita, die Matthias David aufgeschrieben hat, beschränkt sich auf wenige Eckdaten.
Natürlich finden sich im Berufsleben, beispielsweise über seine Arbeit als Feinmechaniker, Hinweise auf die Grundlagen der ungeheuren Präzision, mit der Henschel künstlerisch tätig war. Und Matthias David fand im Nachlass unzählige Bücher und Beschreibungen, anhand derer sich Henschel mit Themen wie etwa Schiffen oder indigenen Völkern auseinandersetzte.
Wie präzise Heinz Henschel arbeitete, hat er am Druck eines Eichhörnchens festgemacht. Allein das Auge muss eine unglaubliche feine Geduldsarbeit gewesen ein: „Auf fünf Quadratmillimetern hat er 367 Segmente gearbeitet“, sagt Matthias David.

Verschwenderisch und spartanisch zugleich

So verschwenderisch Heinz Henschel Zeit in seine Arbeit investierte, so spartanisch war sein Materialeinsatz: Matthias David zeigt ein farbiges Küchenbrettchen, auf dem man im Gegenlicht feinste Strukturen erkennt. „Eine Druckplatte für ein Bild“, sagt David, in dessen Haus der Druck dazu hängt: Ein verschneiter Winterwald. Offen gestanden: Betrachtet man das Brettchen in den schreiend bunten 70er-Jahre-Farben, könnte man die schmierig-graue Struktur auf der Oberfläche auch schlicht für eine Verschmutzung halten. Henschel machte daraus – natürlich mittels einer selbst gebauten Druckerpresse – ein ungeheuer detailreiches Bild. Radierungen auf der Rückseite alter Reklameposter, Frühstücksbrettchen als Druckplatten, Arbeiten mit Kugelschreiber auf Papp-Verpackungen, Collagen aus feinsten Zeitungsauschnitten – fast scheint es, als habe Heinz Henschel alles als Material verwendet, was ihm in die Finger fiel.
Und plötzlich, wenn man die Akribie, die Präzision der Arbeit, aber auch die Offenheit und Interessiertheit gegenüber scheinbar völlig unzusammenhängenden Themen näher betrachtet, versteht man auch, warum dieser Mann ein „Wanderer zwischen den Welten“ sein soll. Der gelernte Schlosser erschließt sich künstlerische Ausdrucksformen. Er schreitet mit Riesenschritten auf ein Thema los und sagt wissbegierig jede noch belanglos scheinende Information auf. Und dann setzt er das um. Beispiel hierfür sind etwa Pfeile zum Bogenschießen, die Henschel, als er sich dem Thema widmete, nach alten Vorlagen sebst anfertigte.
Oder eine Symbolschrift, die Heinz Henschel entwickelte, um seinen Bildern Titel zu geben, die doch niemand lesen konnte – bis Davids Tochter Amelie diese in akribischer Arbeit entschlüsselte.
Manchmal fühle sich das schon komisch an, sagt Matthias David, wenn er heute in den Hinterlassenschaften, in den Werken, Themen und damit auch in den Kosmen und im Leben dieses Ausnahmekünstlers herumstöbere. Aber er ist sich sicher, dass Heinz Henschel, der zuletzt oft nach Kevelaer kam, Interesse an den Aktivitäten des NuK-Achterhoek zeigte und leider im Sommer 2016 im Alter von 77 Jahren in einem Mönchengladbacher Krankenhaus verstarb, trotz aller Zurückgezogenheit und Scheu mit der Ausstellung seiner Werke im Museum einverstanden gewesen wäre.

„Am 18. Februar 2018 löse ich mein Versprechen ein.“

Kurz vor seinem Tod habe er sogar selbst Bilderrahmen gekauft, um eine Präsentation möglich zu machen, sagt David. „Er hätte keinen besseren für seinen Nachlass finden können“, sagt André Gomolka. Er sei kein Kunstexperte, antwortet Davis bescheiden. Da hätten ihn Gerd Baum, Veronika Hebben und Dr. Burkhard Schwerig vom Museum großartig unterstützt. Sie teilten mittlerweile seine Begeisterung für die Werke von Heinz Henschel, ist sich David sicher. Und die Beschäftigung mit dem Nachlass habe ihm – wie die Werke von Heinz Henschel – eine neue Welt eröffnet. „Am 18. Februar 2018 löse ich mein Versprechen ein“, freut er sich auf die Ausstellungseröffnung im Niederrheinischen Museum Kevelaer.

Info: www.heinzhenschel.de

Das KB im neuen Glanz

In der Weihnachtsausgabe 2017 haben wir angekündigt, dass wir weiter investieren und modernisieren werden. Mit der Ausgabe 01/2018 wurde das traditionelle dunkle KB-Grün aufgefrischt und die Seitenanzahl um 25% gesteigert, d.h. es gibt jetzt wöchentlich mindestens 16 Seiten attraktiven Lesestoff und Fotos. Darüberhinaus wurde auch nochmal an der Gestaltung der Seiten gefeilt und einzelne Elemente sowie Grafiken angepasst. Daran werden wir fortlaufend weiter arbeiten.

Mit der aktuellen Ausgabe 2/2018 haben wir auch eine höherwertigere Papierqualität gewählt, die eine deutliche Verbesserung in der Brillanz der Farben und der Fotos gebracht hat und damit Ihr Lesevergnügen steigert.

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