Beiträge

Schüler leisteten einen wichtigen Beitrag

Am Ende der Aufführung stand der Applaus und ein ausdrückliches Lob der stellvertretenden KvGG-Schulleiterin Christina Diehr: „Danke für die nahegehende Performance.“ Diehr fand es gut, dass die Theater-AG ihrer Schule ein Thema ausgesucht hatte, „das nicht so oft auf Schulbühnen zu sehen ist.“ Die 13 Schüler der AG hatten sich in Absprache mit ihren beiden AG-Lehrern Oliver Verheyen und Eva Cepok gemeinsam für Ingrid Storz‘ „Gnadentod“ entschieden.

„Der Auslöser war das letzte Jahr, wo wir das mit dem Amoklauf in ‚Endstation‘ gemacht haben und das so gut ankam“, erläuterte Verheyen kurz vor Aufführungsbeginn. „Wir haben da keine große Aufarbeitung gemacht. Da sind unsere Schüler so weit, das zu transportieren.“ Vor Beginn des Stückes stellten zwei der Schauspielerinnen klar, dass keine der rechtsradikalen Sätze der Auffasssung der Schüler entsprechen, sondern nur der Rolle geschuldet sind.

Ein inszeniertes Schattenspiel.

Anschließend erzählten die Schüler die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte des Sozialdemokraten, Hobby-Geigers und Kriegsveteranen Eugen Bitter (Tabea Lamshöft), der aufgrund der Erlebnisse des ersten Weltkriegs an Schlafstörungen, Halluzinationen und Verfolgungswahn leidet. Er redet gegen Hitler, der die Weimarer Republik stürzen wollte. Nach und nach gerät er mit seiner Familie ins Fadenkreuz von Gestapo und SS, was diese Verfolgungs-Gefühle nur noch verstärkt.

Ein inszeniertes Schattenspiel

Am Tag der „Kristallnacht“ wird die Familie von SS-Schergen auf der Straße angegriffen – ein bedrohlich inszeniertes Schattenspiel hinter einem weißen Vorhang. Da kommt die Familie davon, weil Sturmführer Michael Neumann (Greta Binn), der in Bitters Tochter Lena verliebt ist, die Schergen zurechtweisen kann. 

Hilflos muss Bitter mit ansehen, wie ein jüdischer Nachbar von der Gestapo abgeführt wird. Als er 1940 bereit ist, sich angesichts seiner Zustände einer Operation zu unterziehen, wird er in Zwangsjacke abgeholt und in eine neurologische Klinik abtransportiert. Von dort wird er auf Basis eines Hitler‘schen Erlasses über den „Gnadentod“ von scheinbar „unwertem Leben“ gemeinsam mit geistig Kranken und epileptischen Patienten ins Konzentrationslager abtransportiert.

Das Ensemble wurde gelobt.

Den jungen Schauspielern gelang es, den diversen Figuren Kontur zu geben. Stark gelang Niklas Muellemann die Figur des opportunistischen Polizeikommissars, der trotz seiner Abneigung zu dem Nazi-System  schweigt. Beeindruckend war auch Greta Binn als Sturmführer Michael, der aus Liebe die Familie schützt, den geplanten Massenmord an den Juden erahnt und selbst verhaftet wird, als er das Schicksal Bitters aufklären will. Ebenfalls stark präsentierte sich Tabea Lamshöft als Eugen Bitter, der mit sich selbst und gegen das Grauen der Diktatur ankämpft.

Die Zuschauer fanden die Aufführung klasse. „Bei allem, was in Deutschland und der Welt passiert“, mache die Aufführung eines solchen Stücks Sinn, meinte Alf Muellemann. Und Lene Leenen erinnerte sich an den Satz „das ist doch alles für den Führer“, den eine Nachbarin damals geäußert hatte, nachdem einer ihrer Brüder im Krieg gefallen war. „Ich finde es gut, das zu zeigen. Das ist sehr, sehr wichtig“, meinte die 85-Jährige.

Wer hat Platz für einen “Spatz”?

Der weltberühmte Chor der Regensburger Domspatzen kommt am Freitag, 25. Oktober, wieder nach Kevelaer, um um 20 Uhr in der Basilika St. Marien ein geistliches Konzert zu gestalten. Dabei stellt sich der neue Regensburger Domkapellmeister Christian Heiß vor, der vor wenigen Wochen Roland Büchner abgelöst hat. Veranstalter ist die Basilikamusik Kevelaer.

58 Knaben bzw. Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren müssen in Privatquartieren für eine Nacht untergebracht und verpflegt werden. Rund 40 Sängerknaben sind bereits in Privatquartieren untergebracht. Es werden also dringend weitere Plätze für rund 20 Jungen bzw. junge Erwachsene in Gastfamilien gesucht, die bereit sind, einen oder mehrere Regensburger Domspatzen aufzunehmen. suchen wir Gasteltern, die bereit sind, einen oder zwei Domspatzen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren für eine Nacht aufzunehmen und zu verpflegen.

Die Verpflichtung besteht darin, jedem Knaben ein normales Bett zur Verfügung zu stellen. Luftmatratzen sind nicht ausreichend, wobei durchweg die Knaben zu zweit in einem Zimmer in zwei getrennten Betten übernachten können. Außerdem besteht folgender Betreuungs- bzw. Verpflegungsbedarf. Nach der Ankunft in Oelde am Konzerttag mittags werden die Sänger durch die Gasteltern von St. Johannes abgeholt (Der genaue Zeitpunkt wird den Gasteltern mitgeteilt). Sie bekommen bei den Gasteltern eine warme Mittagsmahlzeit, haben Gelegenheit zur Mittagsruhe, nehmen nachmittags einen kleinen Imbiss und abends vor der Probe ein leichtes Abendessen ein.

Die Gasteltern bringen dann die Sänger zur Probe, die unmittelbar vor dem Konzert stattfindet. Nach dem Konzert holen die Gasteltern die Sänger von St. Johannes ab und bereiten bei Bedarf noch einen kleinen Imbiss. Am nächsten Morgen frühstücken die Kinder bei den Gasteltern und werden dann von ihnen wieder zur Abfahrt zu St. Johannes gebracht. Manche Gasteltern geben dann noch ein kleines „süßes“ Reiseproviant-Päckchen mit.

Anzustreben ist, dass insbesondere die jüngeren Sänger zumindest zu zweit in einer Familie untergebracht werden.

Pro aufgenommenen Knaben bekommen die Gasteltern eine Gutschrift von 14,50 Euro beim Kauf der Eintrittskarten. Sie zahlen für die Erwachsenenkarte dann nur 14,50 Euro anstatt 29 Euro. Die zur Gastfamilie gehörenden Kinder (bis 18 Jahre) bekommen eine Freikarte. Die ermäßigten Karten und Kinderfreikarten werden nicht in den Vorverkaufsstellen, sondern nur von der Tourneeleitung ausgegeben.

Die Leitung und Organisation der Herbsttournee der Regensburger Domspatzen, die über Bad Sooden-.Allendorf, Oelde, Münster und Kevelaer führt, hat die Kulturdirektion Dr. Löher übernommen.

Familien, die bereit sind, einen oder mehrere Regensburger Domspatzen aufzunehmen, melden sich bitte formlos bei der KulturDirektion Dr. Löher GmbH & Co. KG, Händelstraße 19, 59302 Oelde, per Post oder per E-Mail an kulturdirektion@kulturdirektion.de, gegebenenfalls auch formlos, oder beim Chordirektor Romano Giefer bzw. im Büro der Basilikamusik Kevelaer, E-Mail: h.classen@basilikamusikschule.de.

Eintrittskarten für das Konzert sind ab sofort an der Pforte des Priesterhauses, Kapellenplatz 35, oder online unter www.basilikamusik-kevelaer.de erhältlich.

 

Wer hat Platz für einen "Spatz"?

Der weltberühmte Chor der Regensburger Domspatzen kommt am Freitag, 25. Oktober, wieder nach Kevelaer, um um 20 Uhr in der Basilika St. Marien ein geistliches Konzert zu gestalten. Dabei stellt sich der neue Regensburger Domkapellmeister Christian Heiß vor, der vor wenigen Wochen Roland Büchner abgelöst hat. Veranstalter ist die Basilikamusik Kevelaer.
58 Knaben bzw. Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren müssen in Privatquartieren für eine Nacht untergebracht und verpflegt werden. Rund 40 Sängerknaben sind bereits in Privatquartieren untergebracht. Es werden also dringend weitere Plätze für rund 20 Jungen bzw. junge Erwachsene in Gastfamilien gesucht, die bereit sind, einen oder mehrere Regensburger Domspatzen aufzunehmen. suchen wir Gasteltern, die bereit sind, einen oder zwei Domspatzen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren für eine Nacht aufzunehmen und zu verpflegen.
Die Verpflichtung besteht darin, jedem Knaben ein normales Bett zur Verfügung zu stellen. Luftmatratzen sind nicht ausreichend, wobei durchweg die Knaben zu zweit in einem Zimmer in zwei getrennten Betten übernachten können. Außerdem besteht folgender Betreuungs- bzw. Verpflegungsbedarf. Nach der Ankunft in Oelde am Konzerttag mittags werden die Sänger durch die Gasteltern von St. Johannes abgeholt (Der genaue Zeitpunkt wird den Gasteltern mitgeteilt). Sie bekommen bei den Gasteltern eine warme Mittagsmahlzeit, haben Gelegenheit zur Mittagsruhe, nehmen nachmittags einen kleinen Imbiss und abends vor der Probe ein leichtes Abendessen ein.
Die Gasteltern bringen dann die Sänger zur Probe, die unmittelbar vor dem Konzert stattfindet. Nach dem Konzert holen die Gasteltern die Sänger von St. Johannes ab und bereiten bei Bedarf noch einen kleinen Imbiss. Am nächsten Morgen frühstücken die Kinder bei den Gasteltern und werden dann von ihnen wieder zur Abfahrt zu St. Johannes gebracht. Manche Gasteltern geben dann noch ein kleines „süßes“ Reiseproviant-Päckchen mit.
Anzustreben ist, dass insbesondere die jüngeren Sänger zumindest zu zweit in einer Familie untergebracht werden.
Pro aufgenommenen Knaben bekommen die Gasteltern eine Gutschrift von 14,50 Euro beim Kauf der Eintrittskarten. Sie zahlen für die Erwachsenenkarte dann nur 14,50 Euro anstatt 29 Euro. Die zur Gastfamilie gehörenden Kinder (bis 18 Jahre) bekommen eine Freikarte. Die ermäßigten Karten und Kinderfreikarten werden nicht in den Vorverkaufsstellen, sondern nur von der Tourneeleitung ausgegeben.
Die Leitung und Organisation der Herbsttournee der Regensburger Domspatzen, die über Bad Sooden-.Allendorf, Oelde, Münster und Kevelaer führt, hat die Kulturdirektion Dr. Löher übernommen.
Familien, die bereit sind, einen oder mehrere Regensburger Domspatzen aufzunehmen, melden sich bitte formlos bei der KulturDirektion Dr. Löher GmbH & Co. KG, Händelstraße 19, 59302 Oelde, per Post oder per E-Mail an kulturdirektion@kulturdirektion.de, gegebenenfalls auch formlos, oder beim Chordirektor Romano Giefer bzw. im Büro der Basilikamusik Kevelaer, E-Mail: h.classen@basilikamusikschule.de.
Eintrittskarten für das Konzert sind ab sofort an der Pforte des Priesterhauses, Kapellenplatz 35, oder online unter www.basilikamusik-kevelaer.de erhältlich.
 

KoBü-Flimmern mit Drache Tabaluga

Am Freitag, 20. September, um 17.00 Uhr, findet das beliebte „KoBü-Flimmern“ in der Öffentlichen Begegnungsstätte statt. Für alle Serien- und Musicalliebhaber zeigt das Stadtmarketing am genannten Freitagnachmittag einen Animationsfilm über einen beliebten, grünen Musicalhelden.
Eisprinzessin Lilli
Der kleine Drache Tabaluga lebt mit seinem besten Freund, dem Glückskäfer Bully, und seinem Ziehvater, dem Raben Kolk, im idyllischen Grünland. Es könnte alles so schön sein, doch Tabaluga will es nicht gelingen, sein Feuer zu entfachen. Auf der Suche nach seinem Drachenfeuer macht er sich zusammen mit Bully auf den Weg nach Eisland. Dabei lernt er den Eisbären Limbo und die schöne Eisprinzessin Lilli kennen. Durch sie entdeckt Tabaluga die Macht der Liebe, die endlich auch sein Feuer zu entzünden vermag. Dank Lilli ist er nun stark genug, sich dem bösen Schneemann Arktos zu stellen.
Der Filmtitel darf aus lizenzrechtlichen Gründen nicht öffentlich genannt werden. Dieser kann beim Stadtmarketing unter der Telefonnummer 02832 122-990 erfragt werden. Wer regelmäßig über das Kinoprogramm informiert werden möchte, kann seine E-Mail-Adresse unter stadtmarketing@kevelaer.de zur Verfügung stellen und verpasst so keinen Termin mehr.
Die Eintrittskarten für die Vorstellungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „KoBü-Flimmern“ sind zu einem Kostenbeitrag von 1,00 Euro für alle Vorstellungen im Vorverkauf beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Peter-Plümpe-Platz 12, 47623 Kevelaer, Tel. 02832 122-991, oder an der Tageskasse erhältlich.

Künstlergruppe „3D und Jutta“ präsentiert ihre Werke

Eine Gruppe Hobbykünstler, Kreativität und Mut zum eigenen Werk: mehr braucht es nicht, um ein Kunstprojekt auf die Beine zu stellen. Die Künstler (Hildegard Jacobs-Douteil, Gregor Douteil, Christa Douteil, Jutta Angenendt) zeigten vergangenen Samstag und Sonntag ihre Werke in der Douteil-Werbeagentur in Kevelaer.
Zu sehen waren Werke aller Art: Realistisch gehaltene Malereien, abstrakte Kunstwerke oder außergewöhnliche Skulpturen. Sie wollten sich nicht auf eine spezifische Stilrichtung festlegen, so Gregor Douteil. Im Vordergrund stehe die Freude am Kunstschaffen. „Oft setze ich mich an die Leinwand, ohne zu wissen, was am Ende rauskommen wird“, lacht er. Dabei deutet er auf ein Bild, auf dem eine dreidimensionale Felsenstruktur zu sehen ist und erzählt, dass dieses Kunstwerk aus einem Missgeschick mit Bauschaum entstand. Bei dem Schaumalen, welches zwei Mal täglich stattfand, hatten die Besucher die Möglichkeit, den Künstlern über die Schulter zu gucken und zu sehen, wie die Kunstwerke entstanden, die am Ende unter den Teilnehmern verlost werden sollten. Hier wurde mit Lächeln und Experimentierfreude gearbeitet: Hildegard Jacobs-Douteil nutzte zum Malen ihres Bildes nicht nur Pinsel, sondern unter anderem auch einen Föhn, eine abgebrochene CD und eine Zahnbürste.
Heutzutage fehle vielen Menschen der Mut zum Malen, durch zahlreiche Internetplattformen bekämen vor allem junge Menschen oft die Werke herausragender Künstler zu sehen und fühlten sich dadurch verunsichert. Ein weiteres Problem sei eine Annahme, die weit verbreitet sei, hieß es in der Gruppe: Malen ist nichts für Männer. „Bei den Malkursen, an denen ich teilgenommen habe, war ich sehr oft der einzige Mann“, so Gregor Douteil. In der Kunst gehe es nicht darum, irgendetwas zu genügen oder jemanden zufriedenstellen zu müssen. Es gehe darum, seine Fantasie zu erwecken und etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Somit lasse sich sagen: Kunst ist Mut!

Ex-Attendorner im Achterhoek

Immer wieder setzt sich der Verein „Natur und Kultur im Achterhoek“ (NUK) für Vielfalt und Leben in der Ortschaft ein – ablesbar an den zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen, die der Verein im Jahr immer wieder organisiert. Dabei kommt es immer wieder zu dem einen oder anderen Musikkonzert, dass in der Dorfscheune am Achterhoeker Schulweg zu sehen und zu hören ist. „Wir hatten schon Irish Folk, Blues und Dixieland hier“, erzählte der Vorsitzende des NUK, Rainer Verhülsdonk. Für den Freitagabend hatte der Verein die Band „Scruffyheads“ eingeladen – eine siebenköpfige Formation mit Jonas Tekath (Schlagzeug), Achim Scharnickel (Gitarre), Anna Goernemann (Gitarre), Michael Reinhardt (Posaune), Dominic Raganza (Trompete), Maik Tiemann (Saxofon) und Matthias Fuhrmann (Bass/Gesang).
Die Band hatte sich vor 20 Jahren im sauerländischen Attendorn gegründet. Nach einigen Umbesetzungen hat es den Kern der Band mittlerweile nach Köln verschlagen. „Unser Jüngster ist 22, der Älteste 53“, beschrieb Matthias Fuhrmann als einziges Ursprungsmitglied der Besetzung, was die Musiker trotz der Altersspanne zusammenhält: „Da sind alle mit Liebe und Seele dabei und haben Bock darauf.“ In früheren Tagen war die Band noch etwas punkiger unterwegs – mittlerweile hat sie sich über die Jahre einen ganz eigenständigen, variableren Stilmix erarbeitet. „Wir machen im weitesten Sinne „Blasmusik“ – also Ska mit Swing und vielerlei anderen Einflüssen“, skizzierte Fuhrmann den Charakter der Musik.
Dass das Ganze musikalisch recht fetzig daherkommt und sowohl für das Ohr als auch für das Tanzbein gut ist, davon konnten sich die gut 100 Gäste in der Scheune einen sehr guten Eindruck verschaffen. Der Song „Riding naked on a hedgehog“ gab sofort die Richtung vor: flotter, rhythmisch-melodischer Ska, versetzt mit zwei starken Bläsern, der passenden swingenden Prise und einen direkt in die Füße gehenden Beat. Nach und nach schwand die Distanz zwischen Band und Publikum, spätestens bei „Much too absurd“ hatten Fuhrmann und Co. die Zuschauer auf ihrer Seite. „Save the day“ geriet zum lässigen Reggae, der swingende Akzent kam bei „I can roll“ zum Tragen. Und auch „Popolski“ mit Fuhrmann und Trompeter Dominic Raganza am Mikrofon verbreitete gute Laune. Nach gut zwei Stunden endete ein Konzert, das Musiker und Gäste gleichermaßen zufriedenstellte. „Ein Wahnsinnskonzert, das war richtig, richtig gut“, meinte Fuhrmann stellvertretend. Matthias David vom NUK brachte das Erlebte auf den Punkt: „Geile Party.“

Da war Napoleon auch Platt

Es gibt wohl kaum einen Wissenschaftler, der so beständig seine Forschung in so spannende Geschichten zu fassen vermag: Erst erzählt Sprachwissenschaftler Dr. Georg Cornelissen die schöne Geschichte von der Herkunft des Wortes „Fisimatenten“ – das komme aus dem Französischen, meinten manche, die napoleonischen Soldaten hätten die deutschen Damen aufgefordert „Visite ma Tente“ („Besuche mein Zelt“). Und daraus hätte sich dann der Spruch „keine Fisimatenten machen“ ergeben. „Ist natürlich alles Quatsch“, erklärt er dann. Zur Zeit Napoleons habe es am Niederrhein kaum französische Soldaten gegeben.
Niederrhein und Niederlande

Der Mann aus Winnekendonk muss es wissen, denn er befasst sich beruflich auch mit der Sprachgeschichte dieser Zeit. Wer sich mal selbst davon überzeugen will, wie sich das anhört, der ist bei ihm und am Samstag, 28. September, 14.30 Uhr, im Niederreinischen Museum in Kevelaer an der richtigen Adresse. Dann wird Georg Cornelissen die Zeit der Franzosen am Niederrhein sprachlich auferstehen lassen und ihren Einfluss auf das niederrheinische Platt und die niederländische Sprache – beide eng verwandet und gut vermischt – erläutern.
Dass die jeweils knapp 20-minütigen sprachlichen Ausflüge in die Napoleonische Zeit in der knapp zweieinhalbstündigen Veranstaltung zwischen „Trottoir“, „Portemonnaie“, „prackesiere“ und „Plümmo“ keine trockenen Vorträge sein werden, ahnt jeder, der Cornelissen einmal erlebt hat.
Appetithäppchen

Dazu gibt‘s zwischendurch auch noch ein paar Appetithäppchen in Form von frühen Tonaufnahmen. Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit, bei der das LVRInstitut für Landeskunde und Regonalgeschichte, der Verein „För Land en Lüj“, das Niederrheinische Museum Kevelaer sowie dessen Förderverein zusammenarbeiten.
Und dann kommen auch noch die Preußen

Unter anderem gibt es Dialektproben aus der Franzosenzeit, die ältesten Texte sind Übersetzungen des Gleichnisses vom verlorenen Sohn aus dem Jahre 1806. Mit entsprechenden Karten erläutert Cornelissen die Frage, wie „niederländisch“ der Dialekt der Franzosen damals klang. „Französische Lehnwörter im niederrheinischen Platt“ sind ebenso ein Thema, bevor er schließlich die Nachfolgeregelungen – für die natürlich die Preußen zuständig sind, wer sonst – in Sprachpolitik und Sprachalltag ab 1815 erklärt.

Die Bühnenfleißigen vom „Kabarett unter‘m Dach“

Das Loblied aufs „Kabarett unter‘m Dach“, das der Veranstalter und Kabarettist Bruno Schmitz vom Kulturbüro Niederrhein anstimmt, trifft sicherlich den guten Ton, den viele Kevelaerer Gäste im Laufe der Jahre mit der beliebten Veranstaltungsreihe unter dem Dach der Öffentlichen Begegnungsstätte in Kevelaer und im hiesigen Bühnenhaus verbinden: „Oh, was waren das wieder für schöne Abende oben unter‘m Dach, gemütlich, nah dran an den KünstlerInnen, verständlich jede Pointe, jeder Witz und sichtbar jede Schweißperle auf der Stirn der Bühnenfleißigen, die für beste Unterhaltung sorgten und jeden beschwingt nach Hause gehen ließen. So muss Kleinkunst sein.“
Ganz nah dran

Seit 1991 gibt‘s die Reihe und die Kevelaerer konnten im Laufe der Jahre unter ihrem Dach schon viele Kleinkünstler begrüßen, die heute große Hallen füllen. An die intime Atmosphäre erinnern sich jedoch alle gern und manche wünschen sie sich sogar wieder zurück. Kabarett-Koryphäe Jürgen Becker ist so einer. Er wird im Februar kommenden Jahres bei einer Lesung in Form einer Vorpremiere beispielsweise Teile seines neuen Programms „ausprobieren“.
Beckers ebenso beliebter TV-Kollege Wilfried Schmickler ist dagegen bereits fertig mit seinem aktuellen Programm „Kein Zurück“ und präsentiert es im Januar im Bühnenhaus. Dort wird‘s in diesem Dezember auch wieder ebenso urplötzlich wie urkomisch weihnachtlich mit dem „Springmaus“-Ensemble.
Eine weitere Gruppe will den Saal des Bühnenhauses ebenfalls füllen – bei der Bühne werden sie da sicherlich keine Probleme haben: „Stunk unplugged“, die Mitglieder der Stunksitzung, haben ein neues Programm aus alten, aber längst nicht abgetragenen, unnachahmlichen Sketchen und Parodien zusammengestellt und präsentieren sie, ohne die Stunk-Hausband, aber trotzdem mit musikalischer Begleitung, im April im Bühnenhaus.
Außerdem sind dabei: Barbara Ruscher, Anka Zink, Christoph Brüske und Schmitz‘ Kollege aus ganz alten Tagen, Gernot Voltz. Der macht im September mit dem Programm mit dem schönen Titel „Die Kunst bei sich zu bleiben, ohne aus der Haut zu fahren“ den Eisbrecher für die heiße Saison 2019/2020. In der „neuen Unübersichtlichkeit“ des gesellschaftlichen Lebens seinen Weg zu finden, ohne sich zu verlaufen, sei nicht einfach, aber auf jeden Fall sehr unterhaltsam, findet Voltz. Er verspricht „ein Kabarettprogramm nach dem Motto: auch wenn man manchmal nicht mehr weiß, wo es langgeht, bleibt das Lachen nicht auf der Strecke!“
Programm
Gernot Voltz:
Montag, 23. September, „Die Kunst bei sich zu bleiben, ohne aus der Haut zu fahren“, Begegnungsstätte
Barbara Ruscher:
Montag, 28. Oktober, „Ruscher hat Vorfahrt“, Begegnungsstätte
Springmaus:
Freitag, 13. Dezember, „Merry Christmais – Auf die Tanne, fertig los!“, Bühnenhaus
Wilfried Schmickler:
Freitag, 24. Januar, „Kein Zurück“, Bühnenhaus
Jürgen Becker:
Freitag, 7. Februar 2020, Lesung Vorpremiere „Die Ursache liegt in der Zukunft“, Begegnungsstätte
Anka Zink:
Montag, 13. März 2020, „Das Ende der Bescheidenheit“, Begegnungsstätte
Stunk unplugged:
Donnerstag, 23. April 2020, neues Programm mit Ausschnitten aus den Sitzungen, Bühnenhaus
Christoph Brüske:
Montag, 8. Juni, „Willkommen in der Rettungsgasse“, Begegnungsstätte

Musik hören und Gutes tun

Was die Förderung sozialer Projekte und von hilfebedürftigen Kindern und Jugendlichen angeht, arbeitet die Kerpenkate-Stiftung naturgemäß eher im Stillen. Wenn es aber darum geht, Gelder für den Stiftungszweck zusammen zu bekommen, darf man schon mal die Stimme erheben. Respektive mehrere Stimmen und auch noch für die gute Sache ins Horn stoßen, denn beteiligt am Benefiz-Konzert für die Stiftung am Freitag, 20. September, sind der Familienchor und das Blasorchester der Basilikamusik Kevelaer.
Auch auf der Seite der Klangkörper ist die Begeisterung groß, können sich Chor und Orchester doch jeweils eine Dreiviertelstunde einmal mehr vor allem von ihrer weltlichen Seite präsentieren.
Meistens Märsche

„Man kennt uns von der Straße“, sagt der musikalische Leiter der Blasmusik augenzwinkernd, von der Kirmes, von diversen Umzügen und Schützenfesten, „meist mit Marschmusik“. Für das Benefiz-Konzert kündigt Elmar Lehnen „populäre Musik, die sehr viel Spaß macht“ an, die das Orchester sonst nur beim beliebten Platzkonzert am Ostermontag im Forum Pax Christi spiele. Auf dem Programm stehen Medleys von Titel aus der Feder von Simon und Garfunkel, der Neuen Deutschen Welle, dem Musical „König der Löwen“ und Evergreens wie „One Moment in Time“ oder die Queensparkmelodie.
Nach der Eröffnung durch das Blasorchester wird es eine Umbaupause geben, dann nimmt der Familienchor Aufstellung. Unter dem Titel „Best of zwischen Himmel und Erde“ wird der Chor im zweiten Teil des Konzerts ein Programm aus populärer Kirchenmusik, Gospel, Filmmusik, Jazz und Pop gestalten.
Himmel und Erde

Soviel verrät Chordirektor Romano Giefer zu dem 45-minütigen, „schönen Querschnitt“ schon mal: Finale ist das Medley „A Tribute to Queen“. Und einen weiteren Bezug zum Sommerkonzert des Familienchores, das dieser ebenfalls im Forum pax Christi sang, gibt es noch: Mit Schlagzeuger Jörg Seyfarth und Pianist Christoph Spengler sind zwei Begleiter dabei, ohne die der Vortrag so manchen Liedes für den Chor kaum möglich wäre.
Über so viel ehrenamtliche Unterstützung aus der eigenen Stadt freuen sich der Vorsitzende der Stiftung, Karl Aengenheyster, und Geschäftsführer Heinz Lamers natürlich sehr. Sie betonen beide außerdem, dass ein solches Konzert ohne die Unterstützung der Sponsoren (Volksbank an der Niers und Stadtwerke Kevelaer) kaum zu stemmen wäre. Und sie freuen sich außerdem, dass sie nach der Erweiterung des Portfolios durch das aktuell im Bau befindliche Wohnprojekt auf der Hüls (das KB berichtete) mal wieder öffentlichkeitswirksam für die Stiftung werben dürfen. Außerdem kündigten sie für das kommende Jahr sogar eine Ausweitung der sozialen Aktivitäten der Stiftung an, etwa auf dem Gebiet der Unterstützung von Ferienfreizeiten, im Bereich Schwimmen für Grundschulkinder und bei der neuen Skateranlage für Jugendliche. Zudem stehe natürlich der Soforthilfefonds für das Jugendamt, die Unterstützung Alleinerziehender sowie Infoveranstaltungen für junge Mütter weiterhin auf der Agend der Stiftung.
Ausstellung

Das Benefizkonzert wil die Kerpenkate-Stiftung auch dafür nutzen, im Rahmen einer kleinen Ausstellung über ihre Anfänge und ihre Geschichte zu informieren. Mitglieder des Vorstandes werden an dem Abend auch gerne über die Stiftung und die Möglichkeiten, diese zu unterstützen, informieren.
Schirmherr der Veranstaltung ist übrigens Bürgermeister Dr. Dominik Pichler. „Es lohnt sich in jedem Fall“, sagt er, denn auch er freut sich gleich zweifach über das Konzert: Einerseits ist er im Stiftungsvorstand und weiß, wie wichtig die Arbeit der Kerpenkate-Stiftung für die Wallfahrtsstadt Kevelaer ist. Andererseits freut er sich als Mitglied im Familienchor auch darüber, „mal wieder mit meiner Frau singen“ zu dürfen.

Schwarzbrot zwischen den Jahren

Ob sie hinterher mit einem guten Wein auf das Gelingen ihres Experimentes anstoßen werden, wissen sie noch nicht. Aber das Bild mit dem Brot haben Dr. Bastian Rütten und Romano Giefer schon genau vor Augen: Sie wollen, natürlich im übertragenen Sinne, kein Weißbrot mit dick Marmelade drauf anbieten, das „ist lecker, aber hält nicht lange vor“, sagt Rütten. „Wir wollen Schwarzbrotmomente schaffen, an denen die Leute noch lange zu knabbern haben.“
Dr. Bastian Rütten, Theologischer Referent der Wallfahrt und pastoraler Mitarbeiter an St. Marien, hat das Libretto geschrieben und will gemeinsam mit Fabian Matussek (Sprecher, Moderator und Schauspieler), Chordirektor Romano Giefer (musikalischer Leiter) und rund 130 weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem „weihnachtlichen Klassikerding“, dem Weihnachtsoratorium von Bach, eine „Musik-Erzählung der besonderen Art“ machen.
Wenn Rütten die Idee beschreibt, hört sich das so an wie eine Art „Directors Cut“ für alle Fans des Weihnachtsoratoriums – die sich, um noch einmal das Bild zu bemühen, vielleicht auch ein bisschen sattgesehen haben an den weihnachtlichen Klassikern der Kantaten 1 bis 3, die üblicherweise in TV und Kirchen landauf, landab auf den heiligen Abend einstimmend die Weihnachtsgeschichte erzählen. In Kevelaer denke man da weiter, biete eine Art „Best of Kantate 1 bis 6“, sagt Rütten. Natürlich seien auch die Klassiker darunter, etwa das den Projektnamen gebende „Jauchzet! Frohlocket!“. Aber man wolle „bewusst nicht eine heile Welt vorgaukeln“, sondern „Tiefeninhalte aktivieren“ und Raum für „Zwischentöne“ schaffen. Deshalb wurden auch die Aufführung bewusst in die Zeit „zwischen den Jahren“ gelegt. „Wir sind dazu da, mit den Leuten unterwegs zu sein als Suchende“, beschreibt Rütten die Grundhaltung dahinter. Um die Leute abzuholen, werde die Inszenierung längst nicht nur musikalische Momente bereithalten, verspricht er. Ein Konzert werde es nicht, eine theologische Vorlesung auch nicht, eine Theateraufführung ebensowenig wie eine Tanzdarbietung. Aber von allem sei etwas dabei.
Klingt ein wenig nach weihnachtlicher Wundertüte und vielleicht ist es das auch – schließlich wissen die Macher auch noch nicht so genau, wo sie ihr Experiment schließlich hinführen und welche Menschen es mitnehmen wird. Romano Giefer, der eng mit Bastian Rütten zusammenarbeitet und glücklich ist über die „unglaublichen Freiheiten“, die das Projekt ihm als Chordirektor der Basilikamusik bietet, umschreibt das Ziel so: „Wir wollen mit Blick auf das Werk ein Gebäude entstehen lassen, das möglichst viele Fenster hat, die Einblicke gewähren auf das Geschehen.“
Nicht mehr und nicht weniger als die „richtigen Fragen an den richtigen Stellen“ seien es, die man stellen wolle, ergänzt Rütten. Und: „Wir werden den Leuten nicht ersparen, froh und glücklich, aber mit einem Fragezeichen und einem Arbeitsauftrag nach Hause zu gehen.“
Wer sich darauf einlassen will, sollte sich vermutlich beeilen: Der Vorverkauf für die zwei Aufführungen am Samstag, 28. Dezember, 19.30 Uhr, und Sonntag, 29. Dezember, 16 Uhr, in der Basilika, läuft bereits. Karten gibt es an der Pforte des Priesterhauses und im Internet auf der Seite www.basilikamusik-kevelaer.de. Sie kosten 20 Euro pro Karte und es sind je Aufführung nur 250, damit jeder Besucher die Inszenierung mit allen Sinnen erleben könne, sagen die Macher.
Unter der Leitung von Romano Giefer werden sich mehrere Formationen aus der Basilikamusik – Erwachsene, aber auch Kinder – beteiligen, weiterhin sind Sophia Bauer (Sopran), Alexandra Thomas (Alt), Leonhard Reso (Tenor) und René Perler (Bass)dabei. Das Rheinische Oratorienorchester wird den Orchesterpart übernehmen. Die Arien werden als Ballettszenen choreografiert, umgesetzt von der „Compagnie Annette Schulz“.
Rund zwei Stunden werden die Aufführungen dauern und Bastian Rütten ist es wichtig, die „Freiheit der Produktion“ noch einmal zu loben, die ihm die Wallfahrtsgemeinde gebe. Was dabei herauskommen kann, wenn man auch mal was riskiert, hat Rütten unter anderem schon bei der Produktion „Mensch! Maria!“ zum Jubiläum der Wallfahrt gezeigt. Und die Anhänger des eher klassischen Weges kann er auch beruhigen: „Wir lassen das andere, Traditionelle ja nicht“, sagt er.
Karten für die beiden Aufführungen am Samstag, 28. Dezember, 19.30 Uhr, und Sonntag, 29. Dezember, 16 Uhr in der Basilika gibt es zum Preis von 20 Euro an der Pforte des Priesterhauses und im Internet auf der Seite www.basilikamusik-kevelaer.de.