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Alle Jahre wieder – doch diesmal in Xanten

Im StiftsMuseum Xanten, Kapitel 21, wurde die Ausstellung „Alle Jahre wieder…“ Highlights aus der Kevelaerer Krippensammlung eröffnet. Sehenswert für die Besucher vor Ort. Doch was hat die Marienstadt davon?

„Eine solche Zusammenarbeit ist für beide Seiten fruchtbar“, versichert Veronika Hebben, Leiterin des Niederrheinischen Museums Kevelaer. „Kein Haus kann heutzutage alle Themen behandeln. Zudem hat jeder einen anderen Blickwinkel auf die Werke.“

Dafür ist die Xantener Ausstellung ein gutes Beispiel. Als Leigabe aus Kevelaer wurden dem StiftsMuseum acht kunstvolle und teilweise sehr kostbare Weihnachtskrippen aus unterschiedlichen Epochen (18., 19. und 20. Jahrhundert) und Künstlerwerkstätten zur Verfügung gestellt.

Aus drei Ländern

Die Krippen stammen aus Deutschland, Italien und Frankreich und werden in speziell angefertigten Vitrinen präsentiert. „Dies ermöglicht eine reizvolle Inszenierung“, erklärt Susanne Rupprecht. Die Kunsthistorikerin hatte nicht nur gemeinsam mit Elisabeth Maas vom StiftsMuseum die Idee zu der Ausstellung. Sie gewährt auch in einer kleinen Broschüre, die vor Ort ausliegt, Einblicke in die Geschichte der einzelnen Krippen. Darin wird unter anderem erklärt, dass die größte Krippe der Ausstellung ursprünglich im St. Bernardin Kloster Sonsbeck-Hamb stand oder die Kleinste eine Kostbarkeit aus dem Neapel des 18. Jahrhunderts ist. Überhaupt begeistern die Kevelaerer Leihgaben mit ihrer Farbenpracht und gestalterischen Vielfalt. Der Besucher begegnet ausdrucksstarken Gesichtern und andächtigen Gesten, findet prächtige Seidengewänder und entdeckt Figuren aus bemaltem Gips oder Wachs.

Die Lise Berger-Krippe aus der Provence von 1979 ist auch in Xanten zu sehen.

„Ganz wichtig ist aber auch der Hintergrund“, verweist Rupprecht auf Maren Felicitas Rombold. Die Klever Künstlerin schuf für die Krippen stimmungsvolle Bühenbilder.

Zu sehen sind die Werke bis zum 3. Februar (Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr). Begleitet wird die Ausstellung von zwei Vorträgen an den Donnerstagen, 13. Dezember und 10. Januar, jeweils um 19.30 Uhr.

Doch lohnt sich der Besuch auch für Krippenliebhaber aus Kevelaer? „Auf jeden Fall“, hebt Veronika Hebben den Daumen hoch. „Die Präsentation ist sehr gut gelungen. Selbst ich habe plötzlich einen ganz anderen Blickwinkel auf diese Werke.“

Und auch in der Wallfahrtsstadt müssen die Kevelaerer während der Weihnachtszeit nicht ganz auf Krippenfiguren verzichten. „Wir haben noch jede Menge im Bestand“, versichert die Museumsleiterin. Gleichzeitig verweist sie auf die Ausstellung „Durch die Nacht drei Wandrer ziehn“: „Sie wird am 18. November im Niederrheinischen Museum eröffnet und zeigt die drei Heiligen Könige in der Kunst.“

Die Krippen

Lise Berger-Krippe
Nowak-Krippe
Provenzalische Ton-Krippe
Kirchenkrippe des Klosters St. Bernardin
Heilige Familie
Bartz-Krippe
Neapolitansche Krippe in Palastruine
Kleine Neapolitansche Krippe