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Wie die Pandemie die Feierlichkeiten zur Erstkommunion in Wetten verändert hat

Weniger Brimborium und digitale Ideen

Pastor Klaus Klein-Schmeink ist seit vergangenem Jahr für die Kommunionvorbereitung und -durchführung in Wetten zuständig…

Den Schatz des Lebens gefunden

Am Dorfplatz kamen sie vor der zweiten Runde nochmal alle zusammen, um sich stolz zum Gruppenbild den Fotografen und Angehörigen zu stellen. Gut zwei Stunden zuvor hatte die erste Neuner-Gruppe mit Jannis Friesen, Tim Kewitsch, Marta Klyszcz, Linus Laukens, Paul Neumann, Leni van Bühren, Johann Winkels, Nils Winkels und Marcel Wittek um kurz vor neun voller Ungeduld mit den Katecheten und den Musikern des Twistedener Musikvereins vor den Pforten der St.-Quirinus-Kirche ungeduldig auf den Einmarsch gewartet.

„Mir geht es gut, aber ich bin sehr aufgeregt. Lange mussten wir warten. Das ist was Besonderes“, sprach der achtjährige Linus Laukens fast stellvertretend für alle 18 Kommunionkinder. „Wir haben nur sechs Wochen gewartet, wir wären am 10. Mai dran gewesen“, ergänzte seine Mutter Elisabeth, die als Katechetin den Gottesdienst mit gestaltet hatte. Auch Johann Winkels freute sich auf die Feier. „Wir haben kaum geschlafen, waren bis 0.15 Uhr wach“, erzählte der Neunjährige, dessen Mutter Andrea ebenfalls aufgeregt nickte.

Zweimal Gottesdienst gefeiert

Die Katechetinnen Foto: AF

Zweieinhalb Stunden später durften Lotta Boll, Simon Dreser, Elisa Fritz, Laura Hornbergs, Ole Küppers, Silas Mottweiler, Elias Schwarwat, Hanna Wiehle und Eva Youssef den selben Moment durchleben. In der Kirche hatte man jeweils für ein Dreierkontingent mit Kind eine Bank mit Bild und Name des jeweiligen Kindes freigehalten, an dem sich Eltern und Kids aufhalten konnten. Die Paten, Anverwandten und Gäste platzierten sich in den Bänken dahinter.

Vorne am Altar stand eine Schatztruhe mit vielen brennenden Kerzen, die die Nähe zu den nicht anwesenden Kommunionskindern darstellen sollte. Und auf einem großen Bild waren die Kleinbilder aller Kids in einem großen Kreis zu erkennen und darunter die Aufschrift „Komm, wir finden einen Schatz. Jesus ist das Brot des Lebens.“ Darauf nahm nach dem Einmarsch zu „Tochter Zion“, den stimmungsvoll-entspannten Liedern, die von Christian Franken an der Orgel und sechs Sängern des Projektchores begleitet wurden, sowie den Lesungen aus dem Buch der Könige und Matthäus dann Pastor Andreas Poorten auch Bezug. Er bedauerte, dass „die Zeit länger geworden sei“, bis nun die Kommunion erfolgt sei. Es sei „schon lange her, dass ihr euch auf den Weg gemacht habt zu diesem Fest – und auf diesem Weg: Kommt, wir finden einen Schatz.“

Die Kinder hätten sich zusammengeschlossen und Menschen gefragt, „die euch zeigen, wie ihr diesen Schatz finden könnt – die Eltern, die Katecheten.“ Sie seien ein gehöriges Stück vorangekommen – „und dann ging auf einmal nichts mehr“, flocht er Corona mit in die Gedanken ein.

Auf Dauer nicht schön

„Nicht mal zur Schule konntet ihr gehen. Auf die Dauer ist das gar nicht schön. Und sogar die Spielplätze waren abgesperrt.“ Selbst das Training beim Sport oder die Musik sei zum Erliegen gekommen, „und all das wegen dem riesigen Respekt vor einem Krankheitskeim“, so Poorten. „Aber das Herz der Familie schlug weiter, um diese ‘komische Zeit’ auszuhalten.“ Die große, weite Welt sei auf die Familie zusammengeschrumpft, und alles andere ging nicht mehr. „In dem Moment, als ihr viel mit eurer Familie gemacht habt, da habt ihr erlebt, dass da ein riesiger Schatz ist, so wertvoll, wichtig und unbezahlbar – die Liebe.“

„Ihr wolltet aber eigentlich einen anderen Schatz suchen – Jesus, das Brot des Lebens suchen. Und dazu braucht man eine Schatzkarte, wo man nachlesen kann, einen Hinweis erhalten, wo wir den Schatz suchen müssen“,  hob er dann eine Ausgabe der Bibel in die Höhe. „Auf jeder Seite des Buches steht, wie wichtig wir Gott sind, wie gut er es mit uns meint, wie sehr er uns liebt. Wenn wir da reinschauen, kann uns das Herz aufgehen und wir können sagen: Ja, Gott, Du bist für uns da.“

Pastor Poorten mit einem wahren Schatz. Foto: AF

Er griff die Lesung aus dem „Buch der Könige“ auf, von der Frau, die einen heiligen Mann in ihren Gemächern beherbergt. An der Stellwand sei eine Monstranz nachgebildet – „und ihr seid die Edelsteine“, verwies er auf die Bilder der Kids. „Wir werden alle Christus in uns tragen. Christus ist das Brot des Lebens, ein wahrhafter Schatz.“

Die Kinder zündeten dann nacheinander ihre Kerzen an, um dann ihr Bekenntnis zu dem katholischen Glauben in dem klassischen Frage-Antwort-Spiel zu bekennen. Jede Familie erhielt ihr individuelles Abendmahl. Und jedes der Kommunionkinder erhielt zur Abrundung des Ganzen noch ein gesegnetes Bronzekreuz „zur Erinnerung an diesen besonderen Tag“, so der Pastor. Dann verließen die Kinder und ihr Eltern die Kirche – so wie Leni van Bühren und ihre Mama. „Das war ein Hoch und Runter, ein Auf und Nieder – eine sehr schöne Messe“, meinte eine stolze Daniela van Bühren. Ihre neunjährige Tochter Leni fand die Messe einfach nur „gut.“ Und was danach noch angesagt war, wusste Nils Winkels auf Anhieb zu sagen: „Geschenke auspacken.“

Eine Bildergalerie zur Kommunion in Twisteden finden Sie hier auf unserer Website.

Die Jugend wartet auf ihr Fest

Das Frühjahr ist traditionell die Jahreszeit, in der die Kommunionen und Konfirmationen gefeiert werden. Doch diesmal ist alles anders. Dabei hatten sich die Kinder und Jugendlichen doch so auf ihr ganz persönliches Fest gefreut.

Die Beratungen und Planungen laufen auf vollen Touren in den Kirchengemeinden in Kevelaer und Umgebung und werden doch nicht konkret. Man wolle erstmal abwarten wie die Präsenzgottesdienste ablaufen, erklärte Pastor Manfred Babel, Kirchengemeinde Winnekendonk, von der Katholischen Kirchengemeinde St. Antonius: „Wir wollen auf Sicht fahren.“

Zudem finden weitere Beratungen statt, nachdem es nun wieder neue Vorgaben gibt. Das wollte man abwarten, bevor weiter entschieden würde, wann und wie die Kommunionen stattfinden sollen. „Aktuell erreiche ich die Jugendlichen über die sozialen Medien in einer Gruppe dafür“, sagt Babel. Auch Elternabende werde es geben, um mit den Erziehungsberechtigten die kommenden Vorbereitungen gemeinsam zu treffen. Und auch im Team der Kirchengemeinde wird alles gut geplant. „Das ist wertvoll und wichtig“, betont der Pfarrer.

Stefanie Kunz, Pastoralreferentin der Gemeinde St. Antonius, informiert in vielen Telefongesprächen ihre Gruppe, die fast 70 Kommunionkinder umfasst und möchte die Eltern und Kinder so mitnehmen in die Planungen und Entscheidungen. Dabei erfährt sie viel Verständnis für die aktuelle Lage. Aber auch Bedauern und Enttäuschung über die nun erstmal nicht stattfindenden Feste werden Kunz in den persönlichen Gesprächen vermittelt.

In der Kirchengemeinde St. Marien ist man ebenfalls in ständigen Beratungen, weil sich die Lage und die Bestimmungen immer wieder verändern. Die Kommunionen sollen voraussichtlich im Oktober gefeiert werden.

In der Evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer warten die Jugendlichen auf ihre Konfirmation. Der Vorstellungsgottesdienst für die Konfirmanden vor ihrem Fest konnte bereits nicht mehr gefeiert werden. Die Konfirmationen sollen nun am 26. und 27. September gefeiert werden. Bei den Beratungen, die auch mit den Eltern stattfanden, wurde angeregt, dass diese Festgottesdienste wegen der Coronakrise möglichst spät ins Jahr gelegt werden sollten. Andererseits sollte es aber auch noch nicht zu kalt sein.

Vorstellung im Internet

Pfarrerin Karin Dembek freut sich über die Teamer, die in der Konfirmandenarbeit tätig sind und nun auch vermehrt versuchen, die Jugendlichen über die verschiedenen Medien zu erreichen. So ist auch eine Online-Konferenz angedacht, wo sich die zu konfirmierenden Jugendlichen vorstellen können, anstelle des sonst üblichen Vorstellungsgottesdienstes.

Dembek erklärt, es gebe viele Rückmeldungen auf den Zeitpunkt „Trost,“ doch auch Bedauern würde zum Ausdruck gebracht, „dass das Mehrgenerationenhaus nicht geöffnet ist. Das äußern nicht nur die Senioren, auch die Jugendlichen beklagen dies.“

Nicht nur die Kirchengemeinden sind betroffen in ihren Vorbereitungen für die Feste der Jugendlichen. Das Modehaus „Mutter und Kind“, seit über 40 Jahren eine feste Größe in der Stadt Kevelaer und darüber hinaus, unterstützt die Familien. Denn das eine oder andere Kleidungsstück für die Kommunionkinder und die Konfirmanden könnte nicht mehr passen, wenn die Feste gefeiert werden. Darüber machen sich die Eltern Gedanken und so steht das Telefon im Modehaus nicht still. „Aber ein Umtausch eines Kleidungsstücks ist selbstverständlich möglich“, versichert Dirk Winkels, Geschäftsführer des Modehauses.

Änderungen seien oft kein Problem, da müsse manchmal nur ein Knopf versetzt oder eine Naht geändert werden. „Dennoch ist es in diesem Jahr eine besondere Herausforderung, sich in vielen Gesprächen mit den Eltern zu einigen“, sagt Winkels. Die konkreten Maßnahmen wolle man zwei bis drei Wochen vor den Festen treffen, um so den Käufern gut entgegenzukommen, damit alles sehr gut sitzt und die Kommunionen und Konfirmationen in festlicher Kleidung begangen werden können.

Vor 70 Jahren zur Erstkommunion gegangen

Am 24. April 1949 empfingen in der Marien-Basilika zu Kevelaer 240 Mädchen und Jungen ihre erste Heilige Kommunion. Margret Mülders und Agnes Plönes können sich noch ziemlich genau an dieses Ereignis erinnern. Denn auch die beiden Frauen gehörten vor 70 Jahren mit ihrer Mädchenklasse zu den Kommunionkindern.
„Wir durften damals sogar durch das große Basilika-Portal schreiten, um in die Kirche einzuziehen“, erinnern sich die beiden Frauen. 26 ehemalige Kommunionkinder aus dem Jahre 1949 trafen sich nun, um diesen Tag zu feiern. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Klarissenkirche eröffnete die ehemalige Mädchenklasse der St. Antonius-Volksschule den Gedenktag ihrer Kommunion vor 70 Jahren.
Mit Pfarrer Hubert Janssen
Pfarrer Hubert Janssen gestaltete den ehemaligen Kommunionkindern einen feierlichen Gottesdienst, dem anschließend ein Gebet an der Gnadenkapelle folgte. „Das war uns zu so einem Anlass sehr wichtig“, sagen Margret Mülders und Agnes Plönes, die für den Jubeltag ein gemeinsames Mittagessen im Hotel Weißes Kreuz am Kapellenplatz organisierten.
Hierbei schwelgten alle Beteiligten in Erinnerungen an den ersten Kommuniontag vor sieben Jahrzehnten. „Damals war das für die Eltern ein großer Aufwand, denn gefeiert wurde zuhause“, erinnern sich die Frauen.
Auch finanziell war es für die Familien zur damaligen Zeit ein ziemlicher Kraftakt. „Für das Essen wurde schon Monate vorher gesorgt und eingemacht, das Kommunionkleid wurde meist von einer Schneiderin angefertigt“, führen die Frauen weiter aus, die sich auch noch gut daran erinnern, dass sie für den zweiten Kommuniontag ein zusätzliches Kleid erhielten. „Meins war dunkelblau“, berichtet Agnes Plönes schmunzelnd.
Um am Jubeltag noch weitere Erinnerungen ins Leben zu rufen, wurde die ehemalige Mädchenklasse (zur damaligen Zeit wurden Mädchen und Jungen in der Schulzeit streng voneinander getrennt), am Nachmittag von Stadtführerin Margret Meurs in ihrer Rolle als Mechel Schrouse erwartet. Sie führte die ehemaligen Kommunionkinder durch die Straßen der Marienstadt, holte mit ihren Ausführungen und Geschichten so manche Erinnerung ins Gedächtnis zurück. Mehrmals dürfte an diesem Tag: „Ja, genau so war das damals“, zu hören gewesen sein.
Dieser Festtag, 70 Jahre nach ihrer Erstkommunion, dürfte für die ehemaligen Klassenkameradinnen, die sich zudem jährlich zum Frühstück und vor Weihnachten zum Weckmannessen treffen, unvergesslich gewesen sein.

„Gott ist mitten unter uns“

157 Kinder bereiten sich aktuell in den katholischen Gemeinden Kevelaers auf ihre Erstkommunion vor. 32 Jungen und Mädchen feiern am Sonntag, 28. April, 27 Kinder am Sonntag, 5. Mai in St. Antonius Kevelaer und 29 Kinder an St. Marien ihre Erstkommunion.
Hinzu kommen 23 Jungen und Mädchen, die in St. Urbanus Winnekendonk am 28. April ihre Erstkommunion feiern. 14 Kinder in St. Petrus in Wetten werden am 5. Mai sowie 25 Kinder in St. Quirinus in Twisteden und sieben Kinder in St. Antonius Kervenheim am Sonntag, 12. Mai die Eucharistie zum ersten Mal empfangen.
Das KB hat sich bei den begleitenden Priestern, Pastoralkatechetin und Katechetinnen ein wenig umgehört, was sie den Erstkommunionkindern mit auf den Weg geben möchten oder welche Geschenke sie als besonders wertvoll einschätzen.
Die Erstkommunion in St. Antonius Kevelaer und St. Quirinus steht unter dem Leitmotiv: „Mit Jesus, dem Brot des Lebens, gemeinsam auf dem Weg!“ „Seit September 2018 habe ich mich mit den Kindern, Eltern und Katechetinnen auf den Weg gemacht“, sagt Pastoralreferentin Stefanie Kunz.

Stefanie Kunz, Pastoralreferentin an St. Antonius.


„In einem Lied unseres Kirchenmusikers Christian Franken heißt es: ‚Gemeinsam wollen wir gehen, dein Wort zeigt uns den Weg. Du bist das Brot des Lebens, du bist der Weg zum Glück.‘ Jeder Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt, so verhält es sich auch mit dem Glauben: Schritt für Schritt können wir mehr von der Liebe Gottes zu uns Menschen erfahren, können wir immer mehr in das Geheimnis unseres Glaubens eindringen. Das können wir am besten in Gemeinschaft. Dankbar bin ich für das Zeugnis und den Einsatz unserer Katechetinnen, die von ihrem Glauben erzählen, die auch hinterfragen, die kreativ sind und die Freude daran haben, den Kindern etwas davon weiterzugeben, was sie für sich selbst als tragend für ihr Leben entdeckt haben.“
„Uns ist wichtig, immer ein offenes Herz und offenes Ohr für Fragen der Kinder zu haben und kindgerecht den Glauben an Gott zu vermitteln und zu stärken“, versichern die Katechetinnen Tanja und Kathi. „Gott hat immer Zeit für uns und ist immer für uns da.“ Für Sonia und Tanja ist die Kommunionvorbereitung eine Eucharistievorbereitung und lebt von einem langsamen Vertrautwerden: „Durch unsere Vorbereitung der Erstkommunion hoffen wir, dass die Kinder Freude am Gottesdienst finden.“
„Es ist wichtig, dass unsere Kinder öfter mal innehalten und sich über kleine Gesten des Alltags freuen“, erklären Yvonne und Olec. „Wir möchten ihnen mitgeben, dass der Glaube an die Gemeinschaft wichtig ist und Gott uns immer begleitet.“
Daniela und Heike möchten als Katechetinnen dazu beitragen, den Kindern den Glauben an Gott zu vermitteln, durch Sicherheit, Geborenheit und Gemeinschaft. „Kinder sollen Gemeinschaft mit anderen Kindern erleben und erfahren, dass immer jemand für sie da ist: Gott, Familie, Freude“, fügen Birgit und Tanja hinzu. Melanie und Elke sagen: „Die Kinder sollen erfahren: Gott ist mitten unter uns. Die Kirche soll ein Ort sein, um Ruhe und Gemeinschaft zu finden.“
Jesus ist Licht
Steffi, Stefanie und Nina möchten ebenfalls die Kinder bei der Vorbereitung zur Kommunion unterstützen und mit ihnen diesen Weg gemeinsam gehen. Und Britta, Christiane und Renate wünschen allen Erstkommunionkindern, „dass sie immer gerne an ihren großen Tag zurückdenken und dass Jesus sie immer auf ihrem Lebensweg begleitet.“
In Winnekendonk, Kervenheim und Wetten lauten die Themen für die Erstkommunion in diesem Jahr: „Sein Licht weist uns den Weg, Jesus, unser Leuchtturm“ und „Unterwegs mit Jesus, dem Menschenfischer“. „Das sind Bilder“, erklärt Pastor Manfred Babel.

Pastor Manfred Babel, Pfarrer an St. Antonius.


„Jesus ist Licht. Jesus ist Menschenfischer und macht seine Jünger dazu. Aber nicht, um Menschen zu fangen, sondern um Menschen zu gewinnen. Jesus ist das Brot des Lebens, Das ist das Wichtigste. Wir möchten Kinder, diesmal im Ganzen nur 43 Jungen und Mädchen, nicht fangen, sondern gewinnen für Jesus ein Leben lang. Am Tabernakel sage ich manchmal, dass dieses Brot der Leib Christi, des Sohnes Gottes, ist. Ja, dass jede kleine Hostie Gott selber ist. So klein macht sich der große Gott. Und die Kinder staunen und behalten es auch wenigstens eine Zeit. Irgendwo fand ich den Spruch: Der Mensch ist nicht Gott, das wäre fatal. Aber der Mensch isst Gott. So groß ist Gottes Liebe, Jesu Liebe, dass er sich uns zur Speise gibt.“
Verona Marliani-Eyll, Katechetin an St. Marien: „Als unsere Zwillinge 2005 zur Erstkommunion gingen, begann ich als Katechetin und bin all die Jahre nun an St. Marien Kevelaer im festen Vorbereitungsteam. Der frühere Kaplan an St. Marien, Markus Trautmann, gab den Erstkommunionkindern immer ein wunderschönes Märchen mit, das daran erinnert, dass man neben all den vielen Geschenken doch nicht den großen Gast, der am Tag der Erstkommunion zum ersten Mal zu uns kommt, vergessen sollte: Jesus!“
Und weiter erzählt die Katechitin: „Als unser Sohn Martin letztes Jahr zur Erstkommunion ging, klingelte es am Tag davor ständig an der Tür und er bekam schon im Voraus verschiedene Geschenke. Bis auf manche ließen wir die Geschenke im Keller verschwinden, um Martin in Ruhe auf das besondere Fest vorzubereiten. Erst hinterher konnte er all die anderen Geschenke auspacken. Ein besonders schönes Geschenk ist für uns eine Kinderbibel zur Erstkommunion, wir schätzen besonders die „Illustrierte Bibel für Kinder“ mit kindgerechten Bilder, zeitgemäßen Bibeltext und vielen hilfreichenInformationen am Rand. Tolle Geschenke sind auch ein die Statue des Namenspatrons in Holz, Namensplaketten aus Bronze, ein Bibelhörspiel oder Bücher, die den Kindern Freude am Glauben vermitteln.“

Conny-Hochstrat, Katechetin an St. Marien.


Seit vielen Jahren ist die Katechetin Conny Hochstrat in der Kommunionvorbereitung in St. Marien aktiv: „Ich begleite in diesem Jahr auch mein viertes Kind. Für mich ist es wichtig, dass diese Vorbereitungzeit den Kindern und ihren Familien die christliche Gemeinschaft erfahren lässt: Jeder kann so sein, wie er ist, mit seinen Stärken und Schwächen. Auf unserer Erstkommunionkerze haben wir deshalb viele bunte Hände mit den Namen der Kinder: Das zeigt uns: Jeder ist einzigartig, jeder gehört dazu, Gott ruft uns beim Namen und kennt uns. Wir werden getragen von der Liebe Gottes. In dieser Glaubensgemeinschaft gehöre ich mit zur Tischgemeinschaft. Jesus selbst schenkt sich mir. Ich kann mich ihm immer und überall anvertrauen.“
In der Hostienbäckerei
 “Zu uns kommen viele Erstkommunionkinder, denen wir neben einer Führung durch die Gläserne Hostienbäckerei auf Wunsch auch eine kleine Katechese anbieten”, sagt Thomas Held, Inhaber der Gläsernen Hostienbäckerei.

Thomas Held, Inhaber der Gläsernen Hostienbäckerei.


“Mithilfe zweier großer Ölbilder einer französischen Schwester erkläre ich den Kindern dabei, wie das Volk Israel als Sklave in Ägypten war. Der Pharao wollte das Volk nicht freiwillig ziehen lassen, so wirkte Gott die zehnte Plage: Den Tod der Erstgeborenen. Das Volk Israel war davor geschützt, indem es sich das Blut eines Lammes, das sie als letztes Mahl noch aßen, an die Türpfosten strich – und dünnes ungesäuertes Brot buk, das nicht aufging, sondern flach blieb: Sinnbilder der eucharistischen Gestalten und des Opfers Christi am Kreuz. So konnte das Volk im Alten Bund zum ersten Mal „Pas-cha“ feiern, Vorübergang Gottes, der sein Volk vor der Strafe verschonte. Der Fingerweis des Engels in unserem Gemälde weist schon voraus auf die Eucharistie. Die Hostie schmeckt nach der Wandlung genau so wie davor und sieht genauso aus, aber doch ist sie gewandelt und Jesus ist darin verborgen. Er hat uns durch seinen Tod und durch unsere Taufe das ewige Leben, die Eintrittskarte in den Himmel geschenkt. Er hat unseren Tod zum Durchgang gemacht zu einem Leben zu Gott. Oft sage ich den Kindern: Vergesst nie: Gott liebt euch sogar mehr als eure Eltern euch lieben! In der heiligen Messe können wir selbst in das Geheimnis unserer Erlösung eintauchen und die heilige Woche Jesu miterleben: Am Palmsonntag denken wir daran, wie Jesus in Jerusalem einzog; im Kyrie begrüßen wir ihn als Kyrios, als Herrn. Wie Jesus am Gründonnerstag feiern auch wir Abendmahl mit ungesäuertem Brot. Das Opfer Christi am Kreuz am Karfreitag wird in der Messe versinnbildet, indem der Priester nach der Wandlung die Hostie zerbricht; ein Stück wird in den Kelch gegeben als Zeichen der Auferstehung Christi. Seit ich diese Zusammenhänge selbst verstanden habe, gehe ich in die Messe mit anderen Augen und Ohren.“
Vergleich mit einem alten Kuscheltier
Und Christoph Schwerhoff, Kaplan von St. Marien, gibt Einblicke in die Wandlung von Brot und Wein: „Mir hat mal vor einiger Zeit jemand das Geheimnis der Wandlung des eucharistischen Brotes von normalem Brot zum Leib Christi wie folgt erklärt: Die Wandlung von Brot und Wein während der Eucharistiefeier kann man vergleichen mit einem alten, lang benutzten Kuscheltier.

Christoph Schwerhoff, Kaplan an St. Marien.


Dieses Kuscheltier wird mit der Zeit vielleicht dreckig, abgenutzt und ist im Auge der anderen auch nichts mehr als eben das: ein dreckiges, abgenutztes Stofftier ohne jede Bedeutung. Jetzt fragen Sie aber mal den Besitzer, ob er dieses dreckige, abgenutzte und wirklich alte Kuscheltier gegen ein zwar völlig identisches, dafür aber sauberes und neues Kuscheltier austauscht. Der Besitzer wird es niemals tun, weil es eben dann nicht mehr sein Tier ist. Das alte, verbrauchte Kuscheltier ist ja mit der eigenen Geschichte – auch wenn man es von außen nicht sieht – verbunden und aufgeladen. Das Kuscheltier ist nicht mehr einfach nur ein Kuscheltier, wie es eben von dieser Art und Sorte viele gibt, sondern es hat sich verwandelt, es hat sich mit der Geschichte des Besitzers verbunden und nur er kann dies wirklich erfahren und mit seinen inneren Augen sehen.
So ist es auch mit der Hostie und dem Wein in der Messe. Durch das Hochgebet des Priesters verbindet sich dieses kleine Brot und dieser Schluck Wein mit der Lebensgeschichte Jesu. Es lädt sich quasi mit dieser Geschichte auf und bleibt dadurch für jeden Gläubigen nicht einfach nur Brot und Wein, sondern es wird wirklich Leib und Blut Christi. Auch wenn die anderen von außen immer noch nicht mehr als nur Brot und Wein sehen, so hat es sich doch – nur für das gläubige, innere Auge sichtbar – mit Jesus verbunden. Brot und Wein tragen jetzt die Lebensgeschichte, ja die Person Jesu in sich. “
Geschenkideen zur Erstkommunion
Die KB-Suche nach beliebten Geschenken zur Erstkommunion und Bestsellern ergab:
Armbänder mit christlicher Botschaft, bunte Holzkreuze, Begleiter am Tornister, Segensbegleiter, handgearbeitete Kerzen nach dem Motto der Erstkommunion oder nach indivuellen Wünschen sowie Kerzenzubehör (erhältlich u.a. bei Marion Piegenschke, Kerzenkunst bauMgärtner).
Erinnerungsalben an die Erstkommunion DK Illustrierte Bibel für Kinder, „Justus und die Zehn Gebote“, Youcat for Kids, „Den Himmel gibt’s echt“ (Buch und Hörbuch), „Der Kreuzweg Jesu den Kindern erklärt“ (Ursula Lohmann) oder Füllfederhalter
Armbanduhr oder Halskette
Holzfiguren des Namenspatrons oder anderer Heiliger
Gutscheine, etwa im Bücherladen oder an der Eisdiele.