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Grüne fordern Beitritt zum Klima-Bündnis

Nachdem ihr Antrag, die Wallfahrtsstadt möge den „Klimanotstand“ ausrufen, in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause zunächst scheiterte (das KB berichtete), unternehmen die Kevelaerer Grünen nun einen weiteren Anlauf. Ein neuerlicher Antrag, der nun, ebenso wie der erste Antrag, gemäß der Beratungsordnung vor einem Ratsbeschluss im Umweltausschuss (im September) diskutiert werden soll, sieht vor, dass der Rat der Wallfahrtsstadt den Beitritt zum so genannten „Klima-Bündnis“ beschließt. „Die Mitgliedschaft im Klima-Bündnis basiert auf der Selbstverpflichtung der Kommune zum Klimaschutz“, heißt es in dem Antrag.

35,5 Millionen Menschen

Nach Angaben des Grünen Fraktionssprechers, Ulrich Hünerbein-Ahlers, sind „etwa 452 Städte und Gemeinden“ im Klima-Bündnis als Klima-Bündnis-Kommunen vertreten. Sie repräsentierten damit 35,5 Millionen Menschen als Mitglieder, hat er ausgerechnet.

Um in das Bündnis aufgenommen zu werden, solle Kevelaer eine Resolution zum „Klimanotstand“ verabschieden. Hünerbein-Ahlers hat dem Antrag gleich den Entwurf für eine Resolution beigefügt. Die Formulierung „Klimanotstand“ hatte allerdings schon während der ersten Diskussion im Rat zu heftigem Widerspruch aus anderen Fraktionen geführt. Und ebenso wie im ersten Antrag finden sich auch im neuerlichen Papier reichlich Allgemeinplätze und schwammig formulierte Absichtserklärungen. Konkrete, konstruktive Vorschläge zu einem verbesserten Klimaschutz vor Ort? Fehlanzeige.

„Die Hindernisse betreffen nicht nur die Umwelt“

Als Beispiel dafür mag folgender Absatz gelten: „Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel fordern einen umfassenden Ansatz. Die Hindernisse, die uns gegenüberstehen, betreffen nicht nur die Umwelt, sondern sind zunehmend sozialer und ökonomischer Art. Wir können uns zum Beispiel nicht auf High-Tech-Fehlerkorrekturen wie die Kohlenstoffbindung und -speicherung verlassen, die nur die Ursache des Problems umgehen und die Gesellschaft ermuntern, ihr resourcenintensives Leben wie gehabt weiterzuleben. Selbst wenn wir die Sicherheitsbedenken beiseitelassen, können wir die Atomenergie nicht als die Antwort ansehen, wenn wir keine nachhaltige Lösung für den Müll haben, den sie erzeugt.“

Ausmaß und Dilemma

Wirklich konkret wird es dann aber doch einige Absätze später: „Klima-Bündnis-Mitglieder verpflichten sich zu einer kontinuierlichen Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen. Sie wollen ihre CO2-Emissionen alle fünf Jahre um 10 Prozent verringern, ausgehend vom Basisjahr 1990 bedeutet das eine Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis 2030.“

Man darf sehr gespannt sein auf die Diskussion im Umweltausschuss, denn in einigen Passagen der Resolution werden Ausmaß und wohl auch Dilemma der Thematik deutlich. So ist im Entwurf der Resolution davon die Rede, dass die Klimaschutzmanagerin „zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und zur Förderung erneuerbarer Energien Maßnahmen für die kommunale Klimaschutzstrategie empfiehlt“. So weit, so gut, das dürfte sogar in der Stellenbeschreibung in etwa so enthalten sein. Doch der Absatz ist noch nicht zu Ende: „Gleichzeitig müssen die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf Arbeitsplätze und benachteiligte Bevölkerungsgruppen sowie auf die Umwelt und die biologische Vielfalt in der Umgebung berücksichtigt werden.“

Immerhin sollte es den Grünen mit den beiden Anträgen und der Resolution, die allesamt reichlich Zündstoff für eine engagierte Grundsatzdiskussion enthalten, gelungen sein, dass das Thema vorerst wohl nicht von der Kevelaerer Agenda verschwinden wird.

Die Anträge der Kevelaerer Grünen „Kevelaer ruft den Klimanotstand aus“ und  „Kevelaer wird Mitglied im Klima-Bündnis“ findet man auch auf der Internetseite der Partei: „gruene-kevelaer.de“.

Buntes Paradies für Insekten

Ellen Borman, stellv. Vorsitzende des Seniorenbeirats Kevelaer, hat auf eigene Initiative eine Wildblumenwiese hinter dem Wasserturm anlegen lassen.

Auf der Wiese, auf der zuvor nicht viel mehr als Gras und Unkraut wuchs, stehen nun bunte Blumen, die bereits viele Insekten anziehen. Das Gelände gehört den Stadtwerken Kevelaer und liegt quasi unmittelbar vor Bormans Wohnung. Als sie die Initiative ergriff, bekam sie Material vom Betriebshof Kevelaer gestellt und Hilfe vom Nachbarn. So konnte mit vereinten Kräften der Boden vorbereitet werden, bevor Johannes Baaken vom Betriebshof die Niederrhein-Mischung aussäte. Borman sorgt regelmäßig eigenhändig für die Bewässerung.

Nun hat sie gemeinsam mit der Klimaschutzmanagerin der Stadt Kevelaer, Dr. Nina Jordan, die Wiese begutachtet und gestaunt, wie gut die Insekten das bunte Paradies annehmen. Der Betriebshof hat die Niederrhein-Mischung auch an weiteren Stellen ausgesät, zum Beispiel an der Egmontstraße und der Kroatenstraße. Auch dort können die bunten Blumenwiesen betrachtet werden.    

Rat verweist Entscheidung über „Klimanotstand“ an Umweltausschuss

Bürgermeister Dr. Dominik Pichler hatte noch versucht, einen gemeinsamen Nenner zu finden. In einer Runde mit den Fraktionsvorsitzenden habe er „mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede“ ausgemacht. Dass es am Ende zu keiner Entscheidung darüber kam, wie die Wallfahrtsstadt künftig mit dem Klimawandel umgehen will, lag nicht etwa daran, dass sich die Ratsmitglieder nicht über eine Richtung einig wären. „Wir sind uns nicht einig über den Weg“, fomulierte es der Bürgermeister.
Die Idee, die wohl hinter dem recht lasch formulierten Antrag der Grünen an den Rat steht – die Stadt möge ihre Anstrengungen zum Klimaschutz intensivieren -, traf durchaus auf breite Zustimmung in den anderen Fraktionen. Doch schon bei der Formulierung des Titels „Kevelaer ruft den Klimanotstand aus!“ war‘s vorbei mit der Einigkeit.
Die Freien Demokraten halten den Notstands-Begriff mit Blick auf die Geschichte (Weimarer Republik, Machtergreifung der Nationalsozialisten, Diskussion um die Notstandsgesetze und den Eingriff in die Freiheitsrechte der Bevölkerung in den 1960er Jahren) für „untauglich, wenn nicht sogar vergiftet“. Die CDU-Fraktion sieht „Verbote und Bevormundungen, denen ein ,Notstand‘ Tür und Tor öffnet“ als „für die notwendige breite Akzeptanz einer klimagerechten Stadtentwicklung eher kontraproduktiv“. Und auch Dominik Pichler äußerte als Jurist seine Bedenken gegen den Begriff.
Keine Kompromisse

Dem vom Verwaltungschef erarbeiteten Kompromissvorschlag, der außer dem Wort „Notstand“ sowohl die Anerkennung eines menschengemachten Klimawandels, dessen Dramatik sowie die Absichtserklärung, Maßnahmen dagegen zu forcieren als gemeinsamen Nenner umfasste, und zu dem SPD und KBV ihre Zustimmung signalisiert hatten, wollten in der Fraktion der Grünen aber widerum nicht alle zustimmen. Und so machte CDU-Fraktionschef Paul Schaffers dem Hin und Her schließlich ein Ende, indem er die Verschiebung der Diskussion in den ohnehin zuständigen Umweltausschuss beantragte. Dem Antrag folgte der Rat mehrheitlich. Der Umweltausschuss tagt nach der Sommerpause am 13. September.
Bis heute liegen, in groben Zügen, folgende Forderungen öffentlich auf dem Tisch:
Die Grünen fordern, die „akute und gegenwärtige Gefahr für Mensch und Umwelt durch den Klimawandel“ solle „durch schnelles Handeln abgemildert oder sogar ganz abgewehrt werden. Bisherige Maßnahmen waren nicht besonders effektiv. Es müssen neue und teils radikalere Lösungen für die Probleme gefunden werden.“ Die Stadt solle vor allen Beschlüssen mögliche Auswirkungen auf das Klima prüfen. Geprüft werden sollen auch die klimaneutrale Energieversorgung von Neubauten sowie die Einstellung eines/einer Mobilitätsmanagers/managerin.
Die CDU hat nach eigener Auskunft gerade einen 7-Punkte-Katalog erstellt, „der eine differenzierte Betrachtung in den Vordergund stellt.“ Laut Fraktionsgeschäftsführerin Dr. Jutta Bückendorf wolle man damit „konkreter ansetzen, in eben den Bereichen, wo wir als Einzelne und als Stadt unseren Teil beitragen können.“
Die KBV fodert die Erstellung eines Klima- und Umweltstatus‘ durch die Klimaschutzmanagerin und sieht in dem jährlich erstellten Klima- und Umweltbericht ein „geeignetes Mittel“ für Rat und Verwaltung, „um den Auswirkungen des Klimawandels, soweit dies überhaupt kommunal möglich ist, entgegenzuwirken“.
Die FDP fordert „unmittelbar nach der Sommerpause eine Task-Force ,Klimaschutz‘ einzurichten, die dem Rat regelmäßig Bericht erstattet. In dieser sollen alle relevanten Abteilungen der Verwaltung sowie der Stadtwerke beteiligt werden und Konzepte entwickelt werden, wie in Kevelaer Energie noch effizieter genutzt werden kann, wie Emissionen reduziert und wie zukunftsgerichtete Mobilitätskonzepte konkret in Kevelaer umgesetzt werden können.“
In ihrer Stellungnahme zum Antrag der Grünen im Rat zählt die Stadtverwaltung einige Maßnahmen im Zuge eines nachhaltigen kommunalen Klimaschutzes auf:
„Die Wallfahrtsstadt Kevelaer hat bereits eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, die zeigen, dass man sich der Bedeutung und Verantwortung um das Thema Klimaschutz bewusst ist:
– In 2001 wurde ein nachhaltiges Stadtentwicklungskonzept 2015 mit Bürgerbeteiligung ausgearbeitet, u.a. für Verkehr, Mobilität
– Grundwasserschutz durch Kooperationsvereinbarung mit den Landwirten und Garten- und Landschaftsbauern seit rd. 25 Jahren (Reduzierung der Nitratwerte)
– Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden
– Beteiligung an der Bürgerenergie Schwarzbruch-Nord GmbH & Co. KG und der Bürgerwind Kevelaer GmbH & Co. KG (Windenergie)
– seit 2009 nimmt die Stadt am European Energy Award teil; in 6 Handlungsfeldern wird das kommunale Energiesystem (umfasst nicht nur die Verwaltung, sondern die gesamte Stadt) un-tersucht und Verbesserungen ausgearbeitet
– seit 2009 gibt es ein Energiemanagement für die kommunalen Verbräuche von Wärme, Strom, Wasser und Treibstoff. Ebenfalls wurde eine Energiemanagerin eingestellt
-Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes (in 2015-2016) in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro, dem Energiebeirat und Bürgern. Ebenfalls wurde eine Klimaschutzmanagerin eingestellt zur Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzkonzept
– Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED
– Errichtung von Ladesäulen für Elektrofahrräder und –autos
– Unterhaltung des Bürgerbussystems
– Einrichtung eines Biodiversitätsberaters für Landwirte zusammen mit Geldern, Straelen und Nettetal im Rahmen von LeiLa (LEADER)
– Bereitstellung von Informationen zur Sanieren von Wohnhäusern durch das Web- und Veranstaltungsangebot AltBauNeu
– Maßnahmen an der Gebäudehülle (Fassade, Fenster, Dach) an städtischen Gebäuden im zweistelligen Millionenbereich z.B. Schulzentrum, Konzert- und Bühnenhaus, Heizungen der Grundschulen
– Verzicht auf Plastik bei städtischen Veranstaltungen.“
Dazu: KB-Plus, Mediathek: Pichlers PolitikPanorama, in der Playlist der unterste Beitrag

Top, die Wette gilt!

Seit dem 26. April 2019 stehen bis zum 5. Mai 2019 auf dem Roermonder Platz in Kevelaer zwei mit Eis gefüllte Modellhäuser, die Gegenstand einer Wette für die Kevelaerer Bürger sind. Jeweils 205 Liter Eis in Form gefrorenen Wassers befinden sich in den Häusern.

Wie viel Eis wird innerhalb der zehn Tage in den beiden Häusern schmelzen? Vielleicht wäre auch das bereits eine interessante Frage für eine Wette. Nina Jordan, Klimaschutzmanagerin der Stadt Kevelaer, hat sich jedoch etwas Größeres zur Aufgabe gemacht: Sie will die Bürger für das Thema „Dämmen“ sensibilisieren und aufmerksam machen: „Das Thema ‚Dämmen‘ soll erlebbar und greifbar gemacht werden.“

Top, die Wette gilt! Foto: eg

Um den Effekt einer Dämmung am Beispiel der beiden Häuser zu verdeutlichen, wurde eines der Häuser mit einer optimalen Dämmung ausgestattet und das andere Haus ist nicht gedämmt. Über die zehn Tage des Projekts wird das Eis in den Häusern anfangen zu schmilzen.

Die Bürger sollen bei der Wette durch ihre abgegebenen Tipps schätzen, wie groß die Differenz des geschmolzenen Wassers in den Häusern ist. „Im gedämmten Haus wird weniger Eis schmelzen“, weiß Jordan. Doch wie groß die Differenz des geschmolzenen Eises der beiden Häuser ist, das sollen die Bürger tippen. Die Tipps können bis zum 5. Mai entweder auf der Wettkarte des Projekts angegeben und in die Briefkästen an den beiden Häusern eingeworfen werden. Oder Sie wetten hier einfach online mit.

Die Teilnehmer haben die Chance auf folgende Preise: Thermografie für ein Ein- oder Zweifamilienhaus mit Erläuterung im Wert von 900 Euro von Friedhelm Roßmann, Bausachverständiger (1. Preis), Glastüre von Glas Neumann GmbH im Wert von 300 Euro (2. Preis), Einkaufsgutscheine über 50 Euro von Dahlmann Self GmbH & Co. KG (3. bis 13. Preis).

So sehen die Häuschen aus. Foto: eg

Gemeinsam mit den Sponsoren, brocks Kälte-Klimatechnik, Firma Neumann, Friedhelm Roßmann (Büro für Bauwesen) und self, befüllte Nina Jordan am Freitagmorgen, 26. April, die Häuser mit Eis (siehe Foto). Das Ziel der Aktion ist klar gesetzt. „Hauptsache, die Leute fangen an zu reden. Eigentlich ist es ein Anstoß“, erklärt Jordan, „wenn jemand sagt ‚Dämmung ist doof‘, der soll einfach gucken kommen.“

Wieso dieses Thema jeden etwas angeht, wird im Gespräch mit der Klimaschutzmanagerin klar: Ist ein Haus nicht optimal gedämmt, wirkt sich das unter anderem auf die Energierechnung und die Heizkosten aus. „Das ist bares Geld“, verdeutlicht Jordan.

Energie- und Modernisierungsmesse

Am 4. Mai 2019 von 10 bis 18 Uhr wird im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer eine Energie- und Modernisierungsmesse veranstaltet, um die Bürger über Themen wie Heizungserneuerung und erneuerbare Energien zu informieren. Hier wird den Besuchern auch die Frage beantwortet „Was ist eigentlich Dämmen?“, erklärt Jordan. Welche Dämmstoffe verwendet werden können und was es für Möglichkeiten der Dämmung gibt, darüber informieren an diesem Tag die Fachleute.

Aktiv werden können die Besucher beim kostenlosen Probefahren eines elektrischen BMW i3 sowie eines BMW i8 Roadster (Hybrid). Für die kleinen Gäste wird es zwischen 11 und 14 Uhr ein Windrad-Basteln geben, das der Kindergarten Spatzennest aus Kevelaer auf der Messe veranstaltet. Der Eintritt zur Messe ist kostenlos. 

Gelungener Tag rund ums Fahrrad

Zahlreiche Infostände, Kunstangebote und kulinarische Ecken boten rund um den Peter-Plümpe-Platz bei der Ausgabe der „FahrRad-Pause“ ein vielfältiges Bild. Auf einem Testparcours ließ die Verkehrswacht des Kreises Kleve Kinder fahren, die verschiedene Alltagssituationen auf dem Rad erleben konnten. „Radfahren ist keine Selbstverständlichkeit mehr, die Mobilität wird eher schlechter. Und nur ein Kind, das auf dem Rad sicher ist, ist im Verkehr sicher“, meinte Norbert van der Sand von der Verkehrswacht.

Die neunjährige Annemie aus Kevelaer probierte sich beim Linksabbiegen und dem richtigen Anhalten aus. „Empfunden habe ich das als sehr gut, weil es wie im Verkehr Hindernisse wie die Kurve gibt. Und dann musste man die Glocke schlagen und einparken.“ Auch die neunjährige Mila fand es gut. Ihr Vater Christian Ettwig kommentierte die Fahrradaktion: „Da sollten mal die Autofahrer mit drauf, um dafür sensibel zu werden.“

Für den guten Zweck

Am „Big-Challenge“-Stand wiesen einige Aktive auf die Veranstaltung im Kampf gegen den Krebs am 22. Juni 2019 hin, konnten einige Anmeldungen und 170 Euro an Spendengeldern mitnehmen. Auf zwei Spinning-Rädern konnte man Kilometer für den guten Zweck herunterfahren – am Ende waren es 85. „Ich wollte vor drei, vier Jahren mal mitmachen“, erzählte Helmut Gerritsen, der das gesamte Angebot des Tages spannend fand. Ähnlich sah das der Gocher Wolfgang Naujokat. „Ich hab auch schon Räder aus meiner Jugend gesehen“, verbrachte der 69-Jährige einen „sehr interessanten Nachmittag“ in Kevelaer.

Nahe dem Rathaus informierte die Klimaschutzmanagerin der Stadt, Nina Jordan, über ihre Projekte. Und die Stadt warb aktiv für das neue Hüls-Konzept mit dem Gradierwerk. „Wir hatten da viele interessierte Leute, die neugierig auf die Eröffnungsphase sind“, meinte Barbara Dicks vom Service-Center Tourismus und Kultur. City-Managerin Nicole Wagener plauschte darüber live auf „Antenne Niederrhein“.

Die „Falken” zeigten ihre Einrad-Künste. Foto: aflo

Auch die Einräder des Sportvereins „Falke Kervenheim“ sorgten für Aufmerksamkeit. „Sie gucken und lachen erst, finden es aber faszinierend“, schilderten Annika und Jasmin ihre Erfahrungen während des Fahrens durch die Ständereihen. „Für die Werbung neuer Mitglieder ist das schon wichtig“, fand Trainerin Laura Heister. Das ging auch Initiativen wie der „Landpartie“ so: „So eine Veranstaltung ist Gold wert, so erreichen wir viel mehr Leute direkt“, meinte Mitinitiatorin Raphaele Feldbrügge.

Und natürlich konnten sich die Radgeschäfte mit ihrem Angebot präsentieren. Der Trend war eindeutig das E-Rad. „Schneller-höher-weiter, vor allem was die Reichweite betrifft“, fasste Thomas Bosch vom gleichnamigen Fahrradservice die Entwicklung des Kundeninteresses zusammen.

Messe zu Energie und Modernisierung

Am 4. Mai 2019 lädt das Team vom Klimaschutz Kevelaer alle ein, sich auf der Energie- und Modernisierungsmesse unter dem Titel „Dein Haus – Made in Kevelaer!“ rund um die Themen erneuerbare Energien, Elektromobilität, Energie sparen und Gebäudesanierung zu informieren. Die Messe findet im Konzert- und Bühnenhaus statt und ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Kevelaerer Unternehmen

Unter den Ausstellern sind ausschließlich Kevelaerer Unternehmen, wobei die Liste von Dachdeckern über Kamin- und Trockenbauer bis zu Solarteuren reicht, um nur eine Auswahl zu nennen, die die beeindruckende Bandbreite von Fachwissen in Kevelaer demonstriert.

Ergänzt wird das Angebot außerdem um Beratungsangebote von der Energieberatung der Verbraucherzentrale, der Volksbank, der NiersEnergie und AltBauNeu, sodass sowohl Hausbesitzer als auch Mieter auf ihre Kosten kommen und sich rundum informieren können. Natürlich kommt auch das Thema Smart Home und Elektromobilität nicht zu kurz. Besucher können am Messetag ein Elektroauto Probe fahren. Der Besuch ist kostenlos und im Bistro kann man zwischendurch eine Pause einlegen.

Meteorologen aus China besuchen Kevelaer

Eine Delegation aus China war am Donnerstag, 29. November, zu Besuch in der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Die Meteorologen wollten sich vor Ort einen Überblick über die konkreten Maßnahmen verschaffen, die deutsche Kommunen bezüglich des Klimaschutzes ergreifen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bürgermeister Dominik Pichler, der im Kevelaerer Ratssaal auf die Stadtgeschichte und die Tradition der Wallfahrt näher einging, folgte ein Vortrag der Kevelaerer Klimaschutzbeauftragten Nina Jordan. Daran schlossen sich eine Stadtführung durch die Innenstadt sowie eine Fahrt zum Bürgerwindpark nach Twisteden an. Um den Besuch für die chinesischen Gäste endgültig unvergesslich zu machen, nahmen alle ein kleines Fläschchen „Pilgertropfen“ mit auf ihren weiteren Weg.

Startschuss fürs “Stadtradeln”

Radfahren ist in Kevelaer beliebt. Es könnte also klappen, was die Stadtverwaltung da vor hat und in einer Pressemitteilung euphorisch so formuliert: „Ab dem 4. August radelt ganz Kevelaer beim diesjährigen ‚Stadtradeln‘. Die Kommune nimmt erstmalig an der Kampagne des Klima-Bündnisses teil. Da Newcomer-Kommunen gesondert prämiert werden, hat Kevelaer eine gute Chance, in diesem bundesweiten Wettbewerb aufs Siegertreppchen zu steigen. Jetzt heißt es: Radeln für ein gutes Klima! Interessierte können sich noch bis einschließlich 24. August unter stadtradeln.de/kevelaer anmelden und ein Team gründen oder einem Team beitreten, um Kilometer zu sammeln. Jeder, der kein eigenes Team gründen will, tritt einfach dem offenen Team bei.“

Jeder Kilometer zählt

Die Kevelaerer Klimaschutzmanagerin Nina Jordan erklärte: „Fahrrad fahren ist eindeutig im Kommen und wir wollen Kevelaer als Fahrradstadt etablieren. Die Bürgerinnen und Bürger können mit ihrer Teilnahme am Stadtradeln zeigen, wie wichtig ihnen das Thema ist. Auch die, die sowieso oft fahren, sind angesprochen. Jeder Kilometer zählt.“

Bürgermeister Dominik Pichler und die Klimaschutzmanagerin Nina Jordan laden alle Kevelaerer herzlich ein, sich am Auftakttag am Stand des Stadtradelns auf dem Stadtfest an diesem Wochenende zu informieren und zu registrieren (Samstag, 11-17 Uhr, Peter-Plümpe-Platz). „Es winken tolle Preise dank unserer Partner Zweirad Peters, Fahrrad Service Bosch, Intersport Dorenkamp und FranceBike. Mitmachen lohnt sich aber auf jeden Fall, denn unter allen Teilnehmern werden Trostpreise verlost“, betont Jordan Zum Stadtfest wird selbstverständlich eine Anreise mit dem Fahrrad begrüßt.

Mehr Informationen unter
stadtradeln.de
facebook.com/stadtradeln
twitter.com/stadtradeln

Kevelaer radelt erstmals für ein gutes Klima

2008 wurde deutschlandweit das „STADTRADELN“ für mehr Klimaschutz und Radverkehr ins Leben gerufen. Kevelaer ist vom 04.08. bis 24.08.2018 zum ersten Mal mit von der Partie. In diesem Zeitraum können alle Personen, die in Kevelaer arbeiten, wohnen, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen bei der Kampagne „STADTRADELN“ des Klima-Bündnisses mitmachen und möglichst viele Radkilometer sammeln.
Die Kampagne richte sich „insbesondere an Mitglieder des Stadtrates und der städtischen Ausschüsse, denn sie sind Vorbilder und können die Weichen stellen für Radverkehrsförderung und -planung in Kommunen“, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung. Anmelden können sich Interessierte schon jetzt unter „stadtradeln.de/kevelaer“.
„Der Bürgermeister ist begeistert und fährt mit“, so die Mitteilung der Stadt. Und weiter: „Mit dem Fahrrad fahren ist gesund für Leib und Seele, hilft gegen verstopfte Innenstädte und hält auch noch die Luft rein.“ Beim Wettbewerb „STADTRADELN“ geht es um Spaß am und beim Fahrradfahren sowie um tolle Preise, aber vor allem darum, möglichst viele Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
„Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstünden im Verkehr, sogar ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs verursache der Innerortsverkehr“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Wenn circa 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren werden, ließen sich etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden.“
Jeder könne ein „STADTRADELN“-Team gründen bzw. einem beitreten, um am Wettbewerb teilzunehmen. Dabei sollten die Radelnden so oft wie möglich das Fahrrad privat und beruflich nutzen. Als besonders beispielhafte Vorbilder sucht Kevelaer auch sogenannte „STADTRADELN“-Stars, welche „demonstrativ in den 21 „STADTRADELN“-Tagen kein Auto von innen sehen und komplett auf das Fahrrad umsteigen“. Diese sollen nach Möglichkeit während der Aktionsphase von lokalen und/oder überregionalen Medienpartnern begleitet werden und über ihre Erfahrungen in ihrem „STADTRADELN-Blog“ berichten.
Der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler und die Klimaschutzmanagerin Nina Jordan hoffen auf eine rege Teilnahme aller Kevelaerer, Parlamentarier­Innen und Interessierten beim „STADTRADELN“, um dadurch aktiv ein Zeichen für mehr Klimaschutz und mehr Radverkehrsförderung zu setzen. Für die besten Teams winkten tolle Preise von Sponsoren, schreibt die Stadt Kevelaer.

Leute sammeln, die mitmachen

Entspannt und aufgeräumt wirkte Nina Jordan bei dem letzten Termin ihrer kleinen „Vorstellungsrunde“ durch die Ortschaften in Kervenheim.
„Die Leute kennenzulernen und Mitstreiter zu identifizieren, das war das Wichtigste. Da sind Leute, die mitmachen wollen – und die sammle ich“, freute sich die Klimaschutzmanagerin vor allem darüber, „dass überall irgendeine Idee entstanden ist. Ich bin sozusagen da nur die „Zündlerin“.
Auch in Kervenheim versuchte sie das entsprechende Feuer für den Klimaschutz und die Kreativität zu entfachen. Der personelle Rahmen war an dem Abend im evangelischen Gemeindehaus sehr übersichtlich. Das hielt die Beteiligten aber nicht davon ab, eine engagierte Debatte zu führen. Auffällig war dabei, dass Jordan diesmal weniger vortragen musste, weil ein grösserer Dialog zwischen den Beteiligten entstand.
Erneut machte Jordan in dem Vortrag deutlich, dass es die letzten fünf heißesten Sommer in diesem Jahrzehnt gegeben hat, es mehr Niederschläge und Stürme geben werde. „Mehr heiße Tage und kalte Nächte.“ Sie betonte: „Prinzipiell wird sich das System stabilisieren, wenn wir aufhören würden, das Klima zu verschmutzen. Aber auch dann dauert es Jahrzehnte. Je früher wir aufhören, umso besser.“ Die Hände in den Schoß legen und auf die Katastrophe zu warten, das sei „keine Option.“
Auf großem Fuß
Es gab wieder praktische Hinweise Richtung Wärmedämmung im Privathaushalt, auf den „ökologischen Fußabdruck“, der in Deutschland im Schnitt um das Sechsfache zu hoch liege. Über Geldanlagen habe man auch Einfluss auf Prozesse – und über die Faktoren Konsum und Mobilität.
Aus dem Plenum kamen diverse Aspekte – von dem Problem, die diversen Biosiegel überhaupt nach deren Aussagekraft noch unterscheiden zu können, über die höheren Kosten für regionale Produkte, der Macht von Firmen wie Exxon bis zu der Frage: „Warum nicht bei den großen Verursachern anfangen ? Warum so gefährliche neue AKW´s in Belgien und den USA bauen ?“
Wenn man nicht anfange, werde sich auch im Kleinen nichts ändern, verwies Ortsvorsteher Martin Brands auf das Einkaufsverhalten. „Das geht mit dem Einkauf los – wieviel Plastik wird da gekauft ?“ Jordan meinte dazu nur: „Ich bin für Hofladenkauf – aber bei dem allen gibt es keine leichten Antworten.“
Am Ende ging Jordan nochmal auf eine ihrer Lieblingsideen ein: das „Repair Café“ für Kevelaer, wo Freiwillige alte Sachen wieder instand setzen sollen. „Das ist eine tolle Anregung, hier sowas vor Ort zu machen“, nahm Brandts den zugespielten Ball direkt auf.