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Auftakt zur Winnekendonker Kirmes

Am Freitag, 29. Juli 2018, startete die Winnekendonker Kirmes – ohne Fassanstich, dafür mit viel Sonne und erwartungsfrohen Menschen. Strahlender Sonnenschein, da herrschte beste Laune bei allen Beteiligten kurz vor der Eröffnung der Winnekendonker Kirmes anno 2018.

Der Winnekendonker Musikverein spielte auf und in Begleitung seiner historisch gekleideten Wache erreichte der Festkettenträger Hans-Gerd Frerix das Gelände vor dem Festzelt. „Als ich 2003 Jubelkönig war, hatten wir auch so eine Ehrenwache“, sagte er und formulierte frohgelaunt seine Erwartungen an die folgenden Kirmestage: „Gutes Wetter, strahlende Menschen und gute Stimmung.“

Auch zahlreiche Mitglieder der Sebastianus-Schützenbruderschaft warteten auf die offizielle Eröffnung der Kirmes. „Aufs Feiern dürfen wir gerne vorbereitet sein“, scherzte der Schützenkönig des vergangenen Jahres, Thomas Berretz.

In diesem Jahr wurde auf einen feierlichen Fassanstich verzichtet. Stattdessen durfte der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler im Getränkewagen das erste Bier anzapfen – und dann anschließend mit dem Seb-Präsidenten Markus Schink, dem Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg und Rüdiger Göbel als dem Präsidenten der Geselligen Vereine Winnekendonk anstoßen.

Hansgerd Kronenberg blickte im Gespräch kurz persönlich auf 70 Jahre Kirmes zurück: „Es ist ein Volksfest geblieben – was sich geändert hat, ist die Konzentration der Geselligen Vereine in der Zeit.“

Ehrenwache

Rüdiger Göbel unterstrich die Bedeutung des Festes für die Ortschaft. „Das ist nach wie vor das zentrale Fest im Jahreskalender und die größte Möglichkeit, sich hier vor Ort zwanglos zu bewegnen und schöne Stunden zu verleben.“ Wann es eine gute Kirmes gewesen ist, definiert er folgendermaßen: „Wenn die gute Stimmung, die sich hier andeutet, sich hält und das Zelt immer voll ist.“

Markus Schink begrüsste dann den Festzug, der sich anschließend auf den Weg in Richtung des Schützenkönigs 2018, Dieter Frerix, machte. Der schritt mit seinem Adjutanten Jürgen Matheblowski und den beiden Damen an ihrer Seite den Festzug ab – und Schink hob Frerix´ Engagement bei den Schützen als Präsident, König, Minister und aktuell auch als Bezirkskönig hervor.

„Das kann man nur, wenn man das Feuer für den Schützenverein in die Wiege gelegt bekommen hat“, machte er deutlich. „Wir sind entflammt aus Liebe zum Dorf. Diese Flamme sollten wir unseren Kindern weitergeben.“

Anschließend zog der Festzug vom Plockhorstweg durch die Ortschaft wieder zurück bis zum Marktplatz und dem Festzelt, wo der Königsgalaball mit viel Tanz und Fröhlichkeit den Startschuss zu einer schönen feierlichen Zeit gab.

Winnekendonk freut sich auf die Kirmes

Dass die Winnekendonker Kirmes, die Ende Juni losgeht, nicht mehr allzulange auf sich warten lässt, dafür ist die traditionelle Weinprobe in den Räumen der Öffentlichen Begegnungsstätte ein erstes wesentliches Indiz.
Wie traditionell kamen auch diesmal die Vertreter der Geselligen Vereine Winnekendonk mit dem Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg, dem Festkettenträger Hans-Gerd Frerix und dem aktuellen Königspaar der St. Sebastianus-Bruderschaft Winnekendonk, Dieter und Andrea Frerix, zusammen, um sich bei einem schmackhaften Gläschen miteinander auf die bevorstehenden Feierlichkeiten einzustimmen.
„Wir werden nicht verraten, wie lange es sich ausgedehnt hat“, berichtete am Tag danach der gut gelaunte Vorsitzende der Geselligen Vereine Winnekendonk, Rüdiger Göbel. Er ist schon voller Vorfreude auf die Zeit vom 29. Juni bis 3. Juli.
Schützen setzen Akzente zur Kirmes
„Wir dürfen uns auf eine Kirmes freuen, wo es einige Akzente gibt, die viel mit Schützen zu tun haben, und mit so klassischen Elementen wie besonderes Fahnenschwenken.“ Denn nicht umsonst sind die Sebastianus-Schützen diesjähriger Ausrichter der Kirmes. Und da mit Hans-Gerd Frerix „ein regionaler Schütze mit überregionaler Funktion“ die Festkette trägt, werden auf dem traditionellen Schützengalaball „sicher mehr Schützen als gewohnt zu erwarten sein“, ist Göbel überzeugt. Traditionell steht am Freitagnachmittag der Umzug mit dem Abholen des Königs, dem anschließenden Fassanstich des Bürgermeisters zur Eröffnung der Kirmes und der Königsgalaball der Schützen im Fokus. Den Samstag gestaltet dann der festgebende Verein. „Wen die engagiert haben, weiß ich nicht“, gesteht Göbel. Das offizielle Programm wird in absehbarer Zeit vorgestellt.
Am Sonntag erwartet die Besucher des Frühschoppens ein besonderer musikalischer Akzent. Denn der Musikverein Winnekendonk hat die Kollegen aus Kranenburg zu Gast, die ihr Vereinsjubiläum feiern. Der Frühschoppen könnte sich also ab 11 Uhr bis weit in den Nachmittag hineinziehen.
Am Montag gibt es den traditionellen Umzug mit dem Festkettenträger und den Geselligen Vereinen durch das Dorf zum Bürgerpark, wo die Festkette wie in den vergangenen zwei Jahren dann auch übergeben wird.

Kirmeshäuschen beschädigt

Am Sonntag, 13. Mai 2018, zwischen Mitternacht und 8.15 Uhr beschädigte ein unbekannter Fahrer auf dem Kirmesplatz am Peter-Plümpe-Platz das Vordach eines Kassenhäuschens von einem Fahrgeschäft. An der Beschädigung befand sich orange Farbe, die vom Fahrzeug des Unfallverursacher stammt.

Hinweise zu verdächtigen Personen erbittet die Kripo Goch unter Telefon 02823-1080.

Bilder vom Kirmesauftakt am Donnerstag

Pünktlich um 11 Uhr eröffnete Bürgermeister Dominik Pichler am Himmelfahrtstag die Kevelaerer Kirmes. Und natürlich ließ es sich der Kirmes-Fan nicht nehmen, die Fahrgeschäfte des Rummels zu testen. Festgebender Verein istn in diesem Jahr die St. Petrus Schützengilde, Festkettenträger Heinrich van Bühren, Adjutant Werner van Gisteren.  Am Hauptfesttag am Samtag treten um 8.30 Uhr die Vertreter der Geselligen Vereine auf dem Kapellenplatz an und ziehen von dort zur Festkettenübergabe am Rathaus.

Mehr Infos im Internet auf dieser Homepage des KB (www.kevelaerer-blatt.de) und im gedruckten Kevelaerer Blatt am Kiosk.

Seniorennachmittag im Kirmeszelt

„Kevelaer und Umgebung mit traditionellem Brauchtum für verschiedene Generationen zu bereichern“ – so umschreibt eine Gruppe Kevelaerer ihr Ziel. „Team Kevelaer Live“ nennen sie sich und wollen mittelfristig zu diesem Zweck einen Verein gründen. Eine erste Aktion entsteht jetzt gemeinsam mit der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kevelaer, dem festgebenden Verein der diesjährigen Kevelaerer Kirmes: ein Seniorennachmittag am Kirmesfreitag.
Freitag, 11. Mai, von 15 bis 18 Uhr im Festzelt
Von 15 bis 18 Uhr soll es am 11. Mai im Festzelt ein „gemütliches Kaffeetrinken sowie ein buntes Rahmenprogramm“ geben. Einige Akteure des bunten Programms verraten die Organisatoren bereits jetzt: Mit dabei ist – fast schon selbstverständlich – der Kevelaerer Sänger und Entertainer Karl Timmermann mit einem passend zugeschnittenen Programm. Das Duo „Phantasia“ will mit Hits aus den 1960er-Jahren die Gäste begeistern. Robert Achten unterhält die Senioren mit einem Vortrag auf Plattdeutsch. Darüber hinaus ist „die ein oder andere weitere Darbietung“ geplant.
Erlös für die Bürgerstiftung „Seid einig“
Alle Künstler treten ehrenamtlich auf. Kaffee, Kuchen, Brötchen und Aufschnitt werden von Kevelaerer Sponsoren bereitgestellt, darunter Edeka Brüggemeier, Rewe Narzynski, Bäckerei Steegmanns, AB Fleisch, Bäckerei Vloet, Niersbäcker Toen Janssen, Bäckerei Janssen-Heursen. Der dadurch mögliche Erlös der Veranstaltung soll der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid einig“ gespendet werden. „Wir haben uns diese Organisation ausgesucht, da sie die gleichen Ziele verfolgt und unterstützt, welche auch in unserer eingereichten Satzung verankert sind“, erläutert Andrea Klingel. Die Stiftung unterstützt bedürftige Kevelaerer Jugendliche. „Dies passt damit genau zu unserer Idee: eine Veranstaltung für die Senioren Kevelaers und der Erlös für die Kinder- und Jugendhilfe.“

 

Georg van Bebber trägt die Kette

Ein ausverkaufter Saal, gut gelaunte Gäste und die musikalische Eröffnung durch den Musikverein „Eintracht“. Besser hätten die Voraussetzungen für einen stimmungsvollen Heimatabend im „Knoase-Saal“ nicht sein können. Unter den 200 Gästen im vollbesetzen Saal fanden sich auch die Wettener Vereine. Mit dem Reiterverein van Bredow Wetten und seiner Präsidentin Annette van Stephoudt an der Spitze war zudem der zukünftige Ausrichter der Kirmes mit von der Partie.

Die anfängliche Nervosität der Präsidentin zur Proklamation des neuen Festkettenträgers sollte sich später als vollkommen unbegründet erweisen. Plauderte sich doch über ihre Erlebnisse mit der Kirmes „da haben mein Mann und ich bei der Feuerwehr unsere Hochzeitsreise gewonnen“. Zudem konnte van Stephoudt mit dem Bekenntnis zu „Zehn Vereine – ein Dorf“ das Publikum packen.

„Wie schnell die Zeit vergangen ist“, blickte aber zunächst Thomas Krahnen, wehmütig auf das vergangene Jahr zurück. Der Vorsitzende der Geselligen Vereine dankte dem SV Union für die gelungene Kirmes 2017 mit Willy Heuvens als Festkettenträger.

Dem schimmerten bei dem fotografischen Jahresrückblick später fast ein bisschen die Augen. „Es war eine große Ehre und ein großes Ereignis für mich“, versicherte Heuvens Minuten vor der Verkündung seines Nachfolgers. „Wie das ganze Dorf zusammengehalten hat. Und das am Kirmesssamstag mein Enkel geboren wurde, war der I-Punkt.“

Nachdem er in den letzten zwei Jahren jeweils wegen einer Juristen-Fortbildung nicht kommen konnte, nahm diesmal auch Dominik Pichler in Begleitung seiner Frau am Heimatabend teil. „Ich bin genug fortgebildet“, versicherte der Bürgermeister und freute sich über das nachträgliche Geburtstagsständchen der Gäste zu seinem 42. „Mir war ja bekannt, dass die Wettener gut feiern können.“

Die beiden Moderatoren Jens Kösters und Bernd Ingenhaag marschierten dann mit einem Rücksack zu „I‘m walking“ auf die Bühne, um gewohnt souverän und locker durch den Abend zu führen. Kösters überzeuget sogar mit einer Würfelzaubernummer, zu der er die Ortsvorsteherin Beate Claßen mit auf die Bühne holte.

Seitens des Reitervereins sorgten die „Turnenden Voltis“ mit einstudierter Akrobatik (angelehnt an die Votigierkunst) und die „Horse Girls“ im Cowboygewand für den ersten „weiblichen“ Akzent des Abends. „Ich hoffe, Ihr habt euch das gut angesehen. Nächstes Jahr machen wir davon einen Flashmob“, scherzte Bernd Ingenhaag. Den Mundartbeitrag übernahm diesmal nicht Maria Mevissen, sondern die beiden Jungs Michel Koppers und Johannes Deinert. Sie sorgten für Erheiterung mit einem amüsanten „Aufsatz über die Kuh“ als nützliches Haustier, ehe der Sportverein Union mit 15 Fragen beim Publikum für rauchende Köpfe sorgte.

Westerntanz in Wetten

Der Musikverein zeigte mit seinem „Vereins-Move“ (acht Mitgliedern in diversen Berufskostümen von Bäcker, Anstreicher, Priester bis Boxer, die parallel ihre Bewegungen vollführten) große Koordinierungsfähigkeiten, um anschließend unter dem Dirigat von Biggi Lehnen das auf den Reiterverein zugeschriebene Lied vorzutragen. Und auch der gute Zweck sollte bei der Veranstaltung Einzug halten. So kamen bei der Sammlung für die Seniorenfahrt 511,71 Euro zussammen.

Nach dem Veerter Gardetanz (die RV-Präsident war einst mal Karnevalsprinzession in Veert) und dem Jahresrückblick hatte Annette van Stephoudt dann die große Ehre, den zukünftigen Festkettenträger mit einem akustischen Rätsel anzukündigen.

Ein Rocksong, der Alarm der Feuerwehr und Musik von An­drea Berg konnten nur eins bedeuten: Es mus sich um den „Bomber“ Georg van Bebber handeln. Der Platzwart und seit kurzem zweiter Vorsitzender ist seit über vier Jahrzehnten im Reiterverein, Platzkommandant der Kirmes sowie Mitglied der Schützen und der Feuerwehr. Er ist somit aus dem Vereinsleben Wettens nicht wegzudenken.

Der Landwirt lobte erstmal alle Vorführungen, seine Vorgänger „und alle anderen Vereine, die es jedes Jahr schaffen, eine tolle Kirmes zu gestalten. Dass ich mal eher Festkettenträger werde als Schützenkönig, hätte ich nie geglaubt. Aber den Schützenkönig schaffe ich auch noch.“

Georg van Bebber bezeichnete es als „große Ehre“, angesichts der Bemühungen seiner Reiterkollegen, die „voller Vorfreude“ daran arbeiteten, sei ihm vor der Ausrichtung der Kirmes nicht bang.

„Dass das meine Eltern und meine vier Brüder hier mit mir erleben dürfen, ist der Wahnsinn“, grüßte er die Verwandschaft im Publikum. Vater Paul kennt das Gefühl nur zu gut. Der 82-Jährige war vor 20 Jahren selber Träger der Festkette: „Ich freu mich für ihn.“

Zum Adjutanten bestimmte Georg van Bebber „einen Freund, der auch in schwierigen Zeiten für mich da war. Er ist der Gemüsemann vom Niederrhein und wie ich in der Beerendonk zu Hause.“ Dann holte er Markus Heinen zu sich auf die Bühne.

Das Motto der Kirmes ist “Sattelfest”

Bei dem Aufmarsch wurde dieser originellerweise vom Musikverein mit dem „Martinslied“ begleitet, eine Anspielung auf seine alljährliche Rolle als „St. Martin“. Der 42-jährige nahm es mit Humor. Heinen hatte für seinen alten Kindheitsfreund nur einen Gedanken: „Er hat es verdient.“

Das Motto der Kirmes „verriet“ der Reiterverein über ein Video. Rainer Verheyen bekam an verschiedenen Orten, begleitet von einem Pony, jeweils einen Buchstaben nach dem anderen, bis er den Knoase-Saal „virtuell“ und real erreichte. Mit dem Pony ging es auf die Bühne. Mitglieder des Vereins zeigten dann die Buchstabenschilder, die das Wort ergaben: „Sattelfest.“

Der Kirchenchor klassisch.

Michel Koppers und Johannes Deinert bei ihrem Mundartbeitrag.

Veert brachte den Karneval zurück.

Der Kirchenchor mal anders.

Das Motto der Kirmes ist “Sattelfest”.

Behutsame Weiterentwicklung

Kevelaer. Wie schwierig es sein kann, Traditionen zu bewahren und gleichzeitig lebendig zu erhalten, muss man in einer Stadt wie Kevelaer, die im vergangenen Jahr auf 375 Jahre Wallfahrt zurückblickte, nicht erklären. Präsident Peter Tenhaef tat gut daran, das Credo der immerhin in diesem Jahr seit 110 Jahren bestehenden Geselligen Vereine Kevelaer mehrfach zu betonen: „Seid einig – es lebe die Gemeinschaft!“, sagte Tenhaef recht oft bei der Jahreshauptversammlung der großen Kevelaerer Dachorganisation am Dienstagabend im Bühnenhaus. Und noch einen Aspekt betonte der Präsidiumschef häufig: Eine „behutsame Weiterentwicklung“ sei in vielen Bereichen vonnöten.
Das beginnt schon beim Präsidium, das mit dem Ausscheiden von Ulrich Wolken in 2016 und dem offiziellen Ende der Amtszeiten von Ferdi van Ditzhuysen, Jürgen Aben und Heinz Goemans zum Ende 2017 „starke Abgänge“ zu verzeichnen hat. Doch mit Dominik Lemken kam in 2017 ein ebenso starker Neuzugang. Das Präsidium erweiterte dessen Kompetenzen jetzt deutlich: Lemken wurde von dem Gremium zum Stellvertreter des Präsidenten ernannt. Und eine der weiteren freien Stellen im Präsidium wurde Dienstagabend gleich neu besetzt: Die Versammlung wählte auf Vorschlag des Präsidiums Tobias Aymanns einstimmig in selbiges (siehe Bericht auf Seite 7 dieser Ausgabe).
Eine würdige offizielle Verabschiedung der scheidenden Präsidiumsmitglieder folge in den kommenden Tagen, versprach Peter Tenhaef. Doch der Präsident konnte Heinz Goemans, der ihn als Adjutant begleitet hatte, als er 2008 selbst die Festkette trug, natürlich nicht einfach so von Bord gehen lassen. Er dankte für 22 Jahre ehrenamtlicher Arbeit, die sich längst nicht nur auf die Vorbereitung des Heimatabends – „der Heimatabend trägt Deine Handschrift“ – und das Führen der Chroniken beschränkt habe. Vor allem aber dankte er für eine langjährige Freundschaft, die beide Männer über die Präsidiumsarbeit hinaus verbinde.
„Einer von Euch, einer für Euch“
Goemans selbst sprach von einer Aufgabe, „die mich ausgefüllt, aber auch erfüllt hat.“ „Ich war immer einer von Euch und einer für Euch“, betonte er und ergänzte das Vereinsmotto um die Variante „Seid mutig – und lasst Euch auch in die Pflicht nehmen“. „Gutes pflegen, Neues bewegen“, sei die Aufgabe künftiger Generationen.
Peter Tenhaef knüpfte daran
gleich an und leitete über zu einem Thema, das bei der Kirmes 2017 für heftige Diskussionen gesorgt hatte: die Zugwege. „So wie es jetzt gelaufen ist, geht es nicht mehr“, sagte Tenhaef und wurde noch deutlicher: „Ich bin es satt, über leere Straßen zu laufen.“ Das Präsidum wolle einen Zugweg erörtern, der sich auf die Innenstadt beschränke; mehrere Varianten – mit Abholung des Festkettenträgers und/oder Adjutanten, je nach dem, ob diese im Innenstadtbereich oder außerhalb wohnten, sollen geprüft und den Mitgliedern der Geselligen Vereine vorgestellt werden. Nach einigen Vorschlägen und Diskussionen sprach sich die Versammlung für diese Prüfung durch das Präsidium aus.
Weiterentwicklungen könnte es auch im Bereich der Verlosung auf dem Heimatabend geben. Tenhaef stellte klar, dass der Erlös weiterhin einem „guten sozialen Zweck in Kevelaer“ zugute kommen sollte. In diesem Zusammenhang wies er auf die Stiftung „Seid einig“ hin: „Es kommt draußen schlecht an, wenn wir als Stifter unsere Stiftung außer Acht lassen.“ Diesbezügliche Irritationen mit dem festgebenden Verein, der „St. Petrus Schützen-Gilde 1907 e.V.“, seien ausgeräumt, erklärte deren Präsident Heinz van Bühren. Der Erlös der Verlosung am Heimatabend solle zu je einem Drittel an die DLRG Kevelaer (für die Ausstattung eines Einsatzfahrzeugs), das Hospiz in Wetten sowie die Stiftung „Seid einig“ gehen.
Dr. Edmund Bercker und Stefan Jansen aus dem Vorstand der Stiftung nutzten die Gelegenheit, die Herausforderungen der zehn Jahre alten Stiftung zu erläutern, in erster Linie die problematische personelle Situation. Auch hier sieht das Präsidium der Geselligen Vereine künftig Handlungsbedarf.

In Freundschaft und Geselligkeit

Entspanntes Stöbern, lebendiges Kleinkindergewusel und geselliges Beisammensein kennzeichnenen den Familiennachmittag der Hubertuskirmes im Festzelt.
Dort hatten sich schon am fr+hen Morgen zahlreiche Eltern an den Tischen versammelt, um im Rahmen des kleinen Trödelmarktes für sich und zugunsten der Aktion St. Nicolaus ihre Sachen an den Mann oder die Frau zu bringen. Am Ende konnten sie den Erlös von 300 Euro vermelden.
Daniela Schipper hatte eine ganze Palette Spielzeug und Kleidung zum Verkauf mitgebracht: „Die Resonanz war schon richtig gut“, zog die 39-Jährige aus Wetten ihre Bilanz. „Die ersten waren schon um 10 Uhr hier. Bis zum Mittag lief‘s super, danach wurde es weniger.“
Einen riesigen Berg an Spielen, Kinderbüchern und Fahrzeugen hatten Birgit und Heiner Schaffert zusammengetragen. „Unsere Söhne wollten Taschengeld verdienen, deshalb stehen die Alten jetzt für sie hier“, schmunzelte die 40-Jährige. „Wir hatten viele Fahrzeuge wie Betonmischer oder Feuerwehrautos. Die haben sie uns aus dem Kreuz geleiert“, war das Paar aus Kevelaer mit dem Verkauf zufrieden.
Der Keylaerer Daniel Bos hatte eine Stoffgiraffe für sein Patenkind und ein paar Kleinigkeiten erstanden. „Indoor geht bei jedem Wetter, und es ist eine super Alternative, die Kinder hier zu bespaßen“, schaute er mit einem Bekannten zu, wie der Nachwuchs in der Hüpfburg herumtollte, auf dem Karussell fuhr oder am Eishockey-Player um den Sieg kämpften. „Macht echt Spaß“, versichrete auch der neunjährige Luka.
Seit drei Jahren finde das Familienfest in dieser Form statt, um „die jungen Familien mitzunehmen, und dass alle Schützenbrüder teilhaben können“, unterstrich der Präsident der Hubertusgilde, Theo Keysers.
„Viele kommen wegen der Kinder. Es werden jedes Jahr mehr“, fügte sein Stellvertreter Klaus Wilbers an. Nur die parallellaufende Karnevalisten-Wallfahrt habe wohl noch mehr Gäste abgehalten.
An der Biertheke konnten sich die Schützenbrüder ein Gläschen genehmigen. Nahe des Eingangs gab‘s für die Gäste bei Kaffee und Kuchen die Gelegenheit zum Austausch. Königin Dani Hellmans unterstrich, wie wichtig der Nachmittag für „die Freundschaft und die Geselligkeit“ sei. „Kirmes halt“, meinte sie kurz und bündig. So sah es auch Viola Hesters, die mit ihren Eltern und ihrem Bruder da war. „Es kommen halt Jung und Alt zusammen. Das ist das Schöne“, meinte die 26-Jährige.
Dem konnte sich Theo Achten nur anschließen. Der 71-Jährige machte sich nach einem gemütlichen Plausch mit Ehefrau Hedwig auf den Weg. Er erinnerte sich noch genau an die erste gemeinsame Hubertuskirmes. „Das war 1965, ein Jahr vorher haben wir und kennengelernt.“ Doch im Gegensatz zu heute gab‘s doch einen Unterschied: „Da gab‘s kein Trödel. Der Hauptfesttag war der Montag, und die Maurer kamen von der Baustelle mit Blaumann.“

Ein Ball zu Ehren des König

Mit dem Königsball startete die 58. Hubertuskirmes, eines der größten Volksfeste am Niederrhein. Über 14 Tagen hinweg werden ein buntes Programm, hochkarätige Bands und eine gemütliche Sektbar geboten.
Der Königsball findet zu Ehren des Königs der St. Hubertusgilde statt. König Paul Hellmanns (mit Königin Doris), sein Adjutanten Markus Stassen (mit Begleiterin Annegret Ruffen), Prinz Thoe Wilberts mit Adjutanten Jan Schiffer und die Bezirksjugendprinzessin Johanna Wilberts konnten „ihren“ Ball genießen. Qualität, Humor, eine gute Performance und ein abwechslungsreiches Repertoire waren die ausschlaggebenden Zutaten für einen musikalischen Abend, den die Band Feeling aus Enschede bot. Bernard (Gitarre, Key, Bass und Gesang), Darrin (Gitarre, Key und Gesang) sowie Dorien und Charon, Gesang zauberten eine Party ins Festzelt, die kaum jemanden auf den Sitzen hielt.
Das voll besetzte Zelt bot einen würdigen Rahmen und bis spät in die Nacht wurde gefeiert, auf das Wohl des Königs getrunken und getanzt.

Ehrengästen waren: Diözesankönig und König der St. Antonius-Schützen Gilde Kevelaer Michael van Bühren, König Siegmund Schlutt und Minister Alexander Hacks der St. Antonius Bruderschaft Twisteden, Benedikt Meyer und Adjutant Jürgen Aben der Bürgerschützen Kevelaer, Königin Lisa Schmitz und Adjutantin Erika Schröter von der St. Johannes Bruderschaft Kevelaer, König Manfred Delbeck und Adjutant Markus Boetselaars der St. Petrus Schützengilde Kevelaer, König Heinz-Peter Paeßens und Minister Erwin Tekath St. Petrus Bruderschaft Wetten, Stadtbundkönig und König der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Frank Kirsch mit Adjutantin Verena Jahnke, König der St. Sebastianus Bruderschaft Kervenheim Pascal Tittel, König Thomas Berretz mit Minister Boris Weber St. Sebastianus Schützenbruderschaft Winnekendonk.

Außerdem waren Majestäten aus Wemb, Weeze, Straelen, Walbeck, Blitterswijk, Oud-Dijk angereist. Rudi Joosten, Hans-Gerd Frerix, Rainer Koppers Thomas Nolden, Berti Metsch, der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr mit Jürgen Lamers, der Freundeskreis der Lebenshilfe Gelderland, Kaplan Christoph Schwerhoff und Festkettenträger Theo Keysers mit Adjutant Georg Bors wurden besonders begrüßt. Partnerinnen, Partner und Mitglieder der Hubertusgilde wurden natürlich auch nicht vergessen.

Eine gute alte Tradition seit über 300 Jahren

Zum Auftakt des Patro­natsfestes brachen die Mitglieder der Hubertusgilde vom Vereinslokal Jakobs an der Maasstraße auf in Richtung Hubertuskapelle. Dort wurde der Festgottesdiest mit dem Kaplan Christoph Schwerhoff gehalten, „eine über 300-jähriuge Tradition“, wie Hubertusgilden-Schriftführer Reinhard Peters unterstrich.
Im Anschluss kehrte der Tross in das Festzelt ein, wo eine Kaffeetafel auf die Gilde und die Ehrengäste wartete, darunter Bürgermeister Dominik Pichler, der frühere Waölfahrtsrektor Richard-Schulte-Staatde und der Vorstand der Geselligen Vereine mit Peter Tenhaef.
Danach wurden die Jubiliare im Festzelt für ihr langjährige Treue zu der Hubertusgilde ausgezeichnet. Geehrt wurden für 70-jährige Mitgliedschaft Josef Voss (in Abwesenheit), für 60 Jahre Johannes Verhülsdonk sowie für 50 Jahre Hans Baumanns, Heinrich Baumanns, Rudolf Jooste, Theo Maas und Karl-Heinz Sluiter.
40 Jahre war Herbert Joosten Mitglied der Schützengilde. Seit 25 Jahren halten Theo Keysers, Mathias Löcher, Michael Maas, Dieter van Meegen, Hermann Reffeling, Dirk Welbers und Stefan Wittlings dem Verein die Treue.
Im Anschluss erfolgten die besonderen Ehrungen. Marcel Leuker erhielt für seinen unermüdlichen Einsatz als Thekendienstbeauftragter und Mitglied des Kirmesteams das silberne Verdienstkreuz, ebenso wie Theo Bors. Er war in den 37 Jahren seiner Mitgliedschaft als stellvertretender Schriftführer, Schriftführer und Wachoffizier aktiv.
Den hohen Bruderschaftsorden erhielten Johannes Ermers, für sein Engagement als Fahnenschwenker, Mitglied des Vergnügiungsauschusses, Fähnrich und der Bereitstelung von Maschinen und Arbeitskraftt, und Willi Hellmanns. Vor allem dessen Arbeit bei der Neugestaltung des Vorplatzes der Hubertuskapelle, des Hubertusplatzes und seine Rolle als Major wurde gewürdigt. Heinrich Baumanns trug noch ein Gedicht von Willi Rommen über die Keylaerer Kirmes vor, ehe die Beteligten zum ganz geselligen Teil des Abends übergingen. Die Formation „Two for you“ sorgte mit ihrer Musik für kurzweilige Unterhaltung bis in die Abendstunden.