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Das Beste, was Kevelaer hat

Sie war ohne Zweifel der Höhepunkt der vergangenen Woche: die Kevelaerer Kirmes. Das KB war an allen Tagen dabei und hat das Engagement unzähliger Kevelaerer begleitet, ohne die dieses Volksfest nicht wäre, was es ist.

Der Auftakt

Wie sehr die ganze Stadt und vor allem die jungen Kirmes-Fans auf den Start der Kirmes „brannte“, war an den Schlangen abzulesen, die sich schon früh am Donnerstag an den Fahrgeschäften bildeten. Vor der großen „Nessi“-Schiffsschaukel warteten auch die ersten Vereinsvertreter auf den großen Kirmesauftakt, der von den „Swingenden Doppelzentnern“ mit fetzigen Rhythmen musikalisch eingeleitet wurde. Gemeinsam mit dem zukünftigen Festkettenträger Hans-Gerd „Tutti“ Rütten und seinem Gefolge zogen sie über die Kirmes auf den Platz vor dem Schiff. „Wir sind gut vorbereitet“, blickte Rütten entspannt den Feierlichkeiten der kommenden fünf Tage entgegen. 

Der Start der Kirmes. Foto: AF

Bürgermeister Pichler nahm die Ereignisse des Vorabends, der inoffiziellen Eröffnung mit Schaustellern, Stadt- und Vereinsvertretern in seine Eröffnungsrede mit auf: „Wenn der Autoscooter nicht funktioniert, dann war ich das. Dann geht der Dank auch an die Damen und Herren, die sich da vorne befinden.“ Er sprach von einer „gesunden Mischung“ auf dem Kirmesplatz und wünschte dann allen „Völ Glöcks mit de Kermes.“ Ein, zwei kurze kräftige Schläge benötigte es, ehe er die Bierrunde an die Anwesenden ausschenken durfte. Danach kam die Kirmes mit ihren Fahrgeräten wortwörtlich „in Schwung“.

Der Höhepunkt

Wer ein Kirmes-Feiernder ist, muss eine gesunde Kondition mitbringen. Das galt auch in diesem Jahr besonders für den zukünftigen Festkettenträger Rütten, der am Samstagmorgen um fünf Uhr im T-Shirt parat stand, um der vor der Tür wartenden Wache und dem für sie aufspielenden Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr einen Stärkungstrunk zu gönnen.

Während sich „Tutti“ mit der Familie in Ruhe auf den Tag vorbereitete, fuhren die Musiker Richtung City. Dem Pastor machten die Musiker zur frühen Stunde ihre Aufwartung, damit dieser um sechs Uhr die Einsetzung des Gnadenbildes feiern konnte. Auf dem Kapellenplatz erklang ihre Musik. Und auch Bürgermeister Pichler hatte keine lange Nacht. Jener trat mit einem kleinen Umschlag vor die Tür und wünschte dem Tross noch einen guten Weg.

Den Preis für den schönsten Bademantel gewann an diesem Morgen Adjutant Ralf Trepmann, der mit seiner Frau und der Wache voll Inbrunst früh am Morgen das „Sebmann“-Lied sang.

Von da aus fuhr der Tross weiter zum Präsidiumsmitglied der Geselligen Vereine, Georg Bors. „Das ist ja eine Überraschung am frühen Morgen“, ließ er sich nicht zweimal bitten und schenkte Schnäpschen und Limonade ein. Auch Präsidiumsmitglied Tobias Aymans gestand im Bademantel: „Wir sind glatt aus dem Bett gefallen.“ Der Präsident der Geselligen Vereine, Peter Tenhaef, und seine Frau luden zu einer Flasche Bier und einer wärmenden Tasse Kaffee bei den noch morgendlich frischen Temperaturen ein. 

Der Zwischenstopp bei Seb-Schriftführer Jörg Brade machte diesen für einen Moment perplex: „Wat wird dat denn?“, brachte er hervor. Große Freude löste der musikalische Weckruf bei Heiner Schraml, dem langjährigen Feuerwehrchef in Kevelaer, aus. „Ich freu mich immer, wenn ihr vorbeikommt!“

Einige Stunden später waren die Freude und der Stolz Rütten anzumerken, als er von Bürgermeister Dominik Pichler mit der Festkette des Jahres 2019 ausgezeichnet wurde. Vor dem Alten Rathaus hatten ihn und Adjutant Ralf Trepmann neben Pichler die Wache und Ortsvorsteher Edmund Bercker herzlich empfangen. Pichler erinnerte an die 110-jährige Tradition der Kirmes und die Tatsache, dass die Seb jetzt zum neunten Mal damit dran ist. „Man muss erstmal Festkettenträger werden“, hob er die Besonderheit des Amtes hervor. „Besser rasiert als sein Adjutant ist er auf jeden Mal schon mal“, hatte Pichler die Lacher auf seiner Seite. „Besser als der Bürgermeister auch“, schob er lachend nach. „Die Kirmes lebt vom festgebenden Verein und allen Vereinen, nicht nur vom Festkettenträger, dem Adjutanten und der Wache“, betonte er das Gemeinsame der Kirmes. „Was ich bisher erlebt habe, am Heimatabend und am Schaustellerabend – mein Eindruck ist: Ihr habt so richtig Bock.“ Anschließend legte er Rütten die Festkette um.

Festkettenübergabe Foto: AF

In seiner Rede gratulierte „Tutti“ erstmal seiner Mutter zum 81. Geburtstag, seinem nicht mehr lebenden Vater, der an diesem Tag Geburtstag gefeiert hätte („Der freut sich da oben“) und der Schwiegertochter von Ralf Trepmann. Rütten unterstrich, dass die Kirmes „nur in Gemeinschaft“ funktionieren könne. „Der Zusammenhalt der Vereine ist das, was die Kirmes zusammenhält“, dankte er auch den Generationen vorher, die das weitergeführt haben. „Das ist das Beste, was wir hier in Kevelaer haben. Das sollten wir uns erhalten.“

Er dankte Georg Seegers für die Herstellung der Plakette und machte deutlich: „Es ist ein besonderer Moment für uns zwei, hier oben zu stehen und von der anderen Seite zu blicken.“ Hinsichtlich seines Vereins gab er sich zuversichtlich. „Ihr habt bis jetzt alles gegeben und werdet auch bis zum Schluss alles geben. Wir werden noch weiter viel Spaß haben.“

Zur anschließenden Messe war auch der Niederrhein-Weihbischof und frühere Kevelaerer Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann gekommen: „Vor 377 Jahren ist diesem Ort das größte Geschenk überhaupt gegeben worden, als das Gnadenbild auf der Kevelaerer Heide auf dem Kapellenplatz eingesetzt wurde. Das verbinden wir mit der Kirmesfeier und ich freue mich, dass ich mit Ihnen Eucharistie feiern kann.“ Sein Nachfolger Gregor Kauling sprach von der Notwendigkeit der „Leichtigkeit, Kraft und Freude“ dieser Tage in Verbindung mit dem Glauben: „Aus dieser Kraft heraus ziehen wir hinein in das Leben“, machte er klar. „Jesus ist keine Spaßbremse, er schenkt Freude.“

Im Anschluss vollzogen sich das große Fahnenschwenken und der stimmungsvolle Umzug der Kevelaerer Vereine. Im Festzelt schließlich hielten sich alle an die „weisen Worte“ des Kurzredners Dominik Pichler („Bei warmem Wetter muss man viel trinken“) und feierten zu den Klängen der diversen Musikgruppen.

Der Abschied

Am Montag zog Rütten mit seinem Gefolge erneut vor das Alte Rathaus, wo er in einer würdevollen Zeremonie von Bürgermeister Pichler, von den Geselligen Vereinen und von seiner „Seb“ als Festkettenträger verabschiedet wurde. Sowohl Pichler als auch Peter Tenhaef unterstrichen, wie würdig die Sebastianus-Bruderschaft und der Festkettenträger mit seiner Frau und dem Adjutantenpaar die Kirmes und die Idee der Gemeinschaft vertreten haben und dankte ihnen für ihren Einsatz. „Zwei Tage, 48 Stunden, das ist ein kurzes Vergnügen. Aber eines bleibt: Du wirst immer Festkettenträger bleiben. Das kann Dir keiner mehr nehmen.“

Rütten forderte den Bürgermeister auf, im Stadtrat weiter „für dieses Ereignis“ Kirmes zu kämpfen. Er dankte seiner Seb für den Einsatz inklusive des „geilen Heimatabends“ und der Kirmes insgesamt, allen für die vielen schönen Erlebnisse und Gespräche in dieser Zeit. Danach nahm Pichler ihm die Festkette ab.

Am Abend machte Rütten keine großen Worte mehr. „Alles hat einmal sein Ende. Danke euch für eure Unterstützung“, sagte der scheidende Festkettenträger, als er Arm in Arm mit seinem Adjutanten Ralf Trepmann stehend die angezündete Fackel auf die „Kermes­popp“ am Sankt-Klara-Platz warf.   

An der Kirmes konnten alle das abschließende Feuerwerk verfolgen, das in diesem Jahr eine Vielfalt bunter Motive in den Himmel zauberte. Im Festzelt wurde noch einige Male das „Sebmann“-Lied angestimmt.

Eine Fotogalerie zum Kirmes Samstag finden Sie hier. Die Fotogalerie zum Kirmes Montag ist hier zu finden.

Für drei Tage Festkettenträger

Es ging wieder einmal viel zu schnell: Eben erst hatte Hans-Gerd Rütten als Präsident der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kevelaer vor dem Alten Rathaus die Festkette der Stadt Kevelaer in Empfang genommen (rechts), da stand am Montag nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt (rechts)schon wieder die Rückgabe auf dem Programm.

Zwischendrin aber lagen drei tolle Kirmestage, an denen auch das Wetter weitgehend mitspielte. Und auch ohne Festkette gilt für Rütten und seinen Adjutanten Ralf Trepmann: Die Kirmes ist zwar vorbei – das Festjahr aber noch lange nicht!

Kaffee, Kuchen und Kevelaerer Künstler

„Nachdem der erste Seniorennachmittag im vergangenen Jahr im Festzelt von der Bevölkerung und vor allem den Senioren so viel Anklang gefunden hatte, kam sehr schnell nach der Veranstaltung 2018 die Frage auf ob wir diese wiederholen würden“, erklärt Andrea Klingel, Vorsitzende von Kevelaer Live.
Gemeinsam mit ihrem Team des Vereins Kevelaer Live ließ sich sich dazu bereit erklären. „Da wir einmal unseren Senioren damit ein paar schöne Stunden bereiten können und des Weiteren wieder, wie auch im vergangenen Jahr, eine gute Sache mit dem Erlös unterstützen können“, erklärt Klingel.
Somit startet nun nach monatelanger Planung, Vorbereitung und Suche von Sponsoren am Kirmesfreitag, 31. Mai, der zweite Seniorennachmittag im Festzelt. „Wir haben auch in diesem Jahr wieder viele Sponsoren (Bäcker, Geschäftsleute) für diese gute Sache gewinnen können“, freut sich die Vorsitzende. Auch ein abwechslungsreiches Programm von drei Stunden, hat der Verein dank der Künstler, die für den guten Zweck unentgeltlich auftreten, wieder auf die Beine gestellt.
Mit dabei sind: Karl Timmermann als Moderator und Sänger, Mandy van Cleev als Hildegard Knef Double, Chrisi Maas aus Weeze, die bereits bestens in Kevelaer als Sängerin durch zahlreiche Zusammenarbeiten mit Timmermann bekannt ist. Robert Achten präsentiert einen Vortrag auf Kävels Platt. Die Mini-Garde des VFR zeigen ihr tänzerisches Können. Und der Männergesangverein Kevelaer gibt einige Gesangsstücke zum Besten. Unterstützt werden unsere Künstler von der Soundline Technik Kevelaer, die diese auch unentgeltlich für die gute Sache zur Verfügung stellt. Der Nachmittag beginnt mit einem gemütlichen Kaffeetrinken um 14 Uhr. Einlass ist ab 13 Uhr. Ab 15 Uhr startet das Programm.
Der Eintrittspreis beträgt 5 Euro, darin sind Kaffee und Kuchen enthalten. Eintrittskarten gibt‘s im Vorverkaufsstellen bei Westlotto „Maria Villa“, Marktstraße 4 und „Der Teefreund“ an der Busmannstraße 24.

Die edle Kunst der Verteidigung

Bewegen, ausweichen,schlagen – in der Sporthalle der Antoniusschule an der Biegstraße herrscht reges Treiben. Gut zwei Dutzend boxbegeisterte SportlerInnen der „Faustkämpfer 1958 e.V. Kevelaer“ üben sich in der „edlen Kunst der Verteidigung“, wie es der bereits 75-jährige Heinz Swenne für sich definiert.
Fit und fair

„Fitness, Selbstverteidigung, Fairness“ – mit diesen drei Begriffen beschreibt der fitte Senior das, was dieser Sport für ihn als Aktiven ausmacht. „Wir hauen uns in die Fresse – und vertragen uns an der Theke wieder.“
Unter den Aktiven ist auch Julian Schwarz, der im Sparring entschlossen seine Rechte ausfährt und sie in Richtung seines Trainers Frank Servas fliegen lässt. „Ein Kumpel hat hier geboxt, ich habe zugeschaut und war dann eine Woche später mit dabei“, erklärt der Halbschwergewichtler, was ihn seit 2011 immer wieder zum Training zieht. „Fitness, Spass und coole Leute, die ich sehe und treffe“.
Der 24-Jährige ist einer von vier Boxern der „Faustkämpfer 1958 Kevelaer e. V“., die erstmals bei den traditionellen Stadtmeisterschaften im Rahmen der Kevelaerer Kirmes im Festzelt am 2. Juni in den Ring steigen werden. Auf seine ersten öffentlichen Kampf freut er sich schon jetzt. „Ich bin da einfach heiß drauf.“
Neben Schwarz werden noch der Syrer Hamadi Al Ali und die beiden aus dem Irak stammenden Jugendlichen Zhwar (14) und Zher Karim (16) für die Kevelaerer Faustkämpfer erstmals an den Start gehen. Auch sie sind voll motiviert. „Ich möchte gerne Profiboxer werden“ sagt der 14-jährige Zhwar.
Wer ihre Gegner sein werden, ist noch nicht ausgemacht. „Es gibt jetzt eine Meldeliste, wo sich die Vereine melden können, damit wir eine Paarungs-Vorliste erstellen können“, erläutert Coach Servas. „Am Tag werden dann die Paarungen besprochen und gesehen, wer da ist und geschaut, wie es passt.“
Zwölf bis 13 Kämpfe kämen immer zustande, meint Servas. Je nach Altersklasse werden sich die Kämpfer dann an diesem Sonntag ab 15 Uhr entweder dreimal eine Minute (Schüler), dreimal zwei Minuten (Jugend bis 16 Jahre) und dreimal drei Minuten (ab 16 Jahre aufwärts) messen.
Populär sind die Kämpfe allemal, sagt Servas. „Die Menschen kommen alleine schon, weil es im Zelt eine besondere Atmosphäre gibt. Es ist immer gut besucht.“
Und auch bei den Sportlern habe sich die Veranstaltung über die Jahre etabliert. „Da kommen Vereine natürlich vom Niederrhein, aber auch aus dem Ruhrgebiet wie Essen bis hinauf nach Paderborn oder Warendorf.“ Das zeige, dass das Turnier ein fester Bestandteil des jährlichen Kalenders für die NRW-Boxszene geworden ist.

Bürger-Schützen – droht ein Eklat?

Die Geschichte der Bürger-Schützen Gesellschaft begann im Jahre 1881 schon mit einem Eklat, als damals bei den St.-Sebastianus-Schützen Ansichten und Anschauungen soweit auseinander gingen, dass einige Mitglieder der Bruderschaft eigene Wege gehen wollten. War es bisher den Junggesellen vorbehalten, Mitglied der Bruderschaft zu sein, so wollten einige, dass auch „getraude Menße“ (verheiratete Mitglieder) in der Bruderschaft verbleiben durften (Quelle: Blattus.de).
Nach 138 Jahren Vereinsgeschichte bahnt sich eine Revolution an, an der der Verein zerbrechen kann. Wie das KB aus gut informierten Quellen erfahren konnte, haben sich seit geraumer Zeit einige Themen aufgestaut, die nun nicht mehr hinter verschlossenen Türen diskutiert werden. Wie schon der Chronist auf Blattus.de erwähnte, ist es erneut das Stichwort „getraude Menße“, das die Gemüter erregt. Die Bürger-Schützen sind heute immer noch ein reiner Männerverein und genau das soll sich ändern.
Viele Ehefrauen der Bürger-Schützenmitglieder fühlen sich ausgegrenzt und wollen nicht nur schmückendes Beiwerk bei den Veranstaltungen sein. Nein, sie begehren auf und wollen vollwertige Mitglieder werden, um mit den Männern um die Königinnenwürde kämpfen zu können. „Wir haben keine Lust mehr darauf, dass die Kerle alles für sich beanspruchen. Wir wollen mitmachen dürfen, sonst machen wir demnächst zuhause nicht mehr mit“, sagt die erboste Gattin eines langjährigen Bürger-Schützen, die namentlich nicht erwähnt werden möchte, um damit den drohenden zusätzlichen häuslichen Streit zu vermeiden.
Die Damen erhielten zu diesem Thema schon seit längerem aktive Unterstützung durch die Gleichstellungsbeauftragte der Verwaltung. Sie sagt, dass es doch ein Unding sei, dass im 21. Jahrhundert die Frauen derart ausgegrenzt werden. Nach außen hin gäben sich Männer als moderne, aufgeschlossene Artgenossen, doch wenn es um das (Männer-)Vereinsleben gehe, stoße man auf taube Ohren. „Wir werden die patriarchalischen verkrustete Struktur aufbrechen. Zur Not ziehen wir auch vor Gericht, denn es gibt Gerichtsentscheide, in denen Vereinen die Gemeinnützigkeit entzogen wurde, da es Diskriminierung von Frauen ist und dadurch die fehlende ,Förderung der Allgemeinheit‘ darstellt.“ Das werde sicherlich Wirkung zeigen.
Dieses Streitthema soll auch im nicht öffentlichen Teil während der letzten Jahreshauptversammlung des Stadtbund Kevelaer am 24. März 2019 heftig diskutiert worden sein. Die Entsandten der Bürger-Schützen sollen sich vehement gegen eine Einmischung durch den Stadtbund verwehrt haben.
Im Stadtbund sind sechs Schützenvereine im Stadtgebiet organisiert und die meisten haben in den letzten Jahrzehnten Frauen als vollwertige Mitglieder zugelassen.
Die revoltierenden Damen haben sich bereits formiert und machen sich auch schon Gedanken darüber, wie die einheitliche Bekleidung aussehen soll. Schließlich möchte man zu den kommenden offiziellen Anlässen und insbesondere zum Kirmesumzug die Blicke auf sich ziehen. Die Gattin eines Bürger-Schützen, der auch ein bekanntes Bekleidungshaus in Kevelaer hat, erläuterte dem KB, dass die Garderobeauswahl bereits im vollen Gange sei. Die Auswahl an verschiedenen sexy Kollektionen liegen  bereit und die Damen wollen sich jetzt auf eine Variante verständigen. Eines scheint gewiss zu sein, es wird bunter und freizügiger.
Bei heimlichen Schießübungen auf einer Trainingsanlage in Xanten wurde Veronika O. (siehe Foto) durch einen KB-Reporter gesichtet. Im Gespräch sagte sie, dass sie sich schon seit Wochen darauf vorbereite und mit ihrem Schwager, der Jäger ist, zum Schießstand fahre und trainiere. „Ich werde gleich beim ersten Mal antreten und den Männern bei den Bürger-Schützen zeigen, wie man als Frau Königin wird.“
Ihr Mann Rudi B. und Herausgeber/Verleger einer 140 Jahre alten Heimatzeitung Kevelaers ist scheinbar nicht davon begeistert, dass seine Frau in die Bürger-Schützen eintreten und dann gleich Königin werden möchte. „Ich möchte doch nicht in meiner eigenen Zeitung die Schlagzeile lesen: „Erstes Flintenweib der Bürger-Schützen holt mit dem dritten Schuss die Königinnenwürde.“
Trotz mehrfachen Nachfragens war das Präsidium der Bürger-Schützen zu keiner Stellungnahme gegenüber dem KB bereit. Lediglich das ehemalige Präsidiumsmitglied Winfried J. sagte unserem Reporter, dass die reine Männergesellschaft schon ganz ok war, er sich aber gut vorstellen könne, dass der ein oder andere Bürger-Schütze den weiblichen Anblick doch sehr begrüßen würde, insbesondere wenn es sich dabei nicht nur um die eigenen Ehefrauen handeln würde. Schließlich sei man als Schütze ja immer auf der Pirsch.
Die Internetseite der Bürger-Schützen (www.buergerschuetzen-kevelaer.de) ist bereits vom Netz genommen, vermutlich, weil man im Hintergrund bereits an einer Überarbeitung der Wortwahl arbeite. Denn heute darf man bekanntermaßen das Genderthema (Männlein, Weiblein, Divers) nicht außer Acht lassen. Vielleicht wird man dann das „Gendersternchen“ nutzen, um die richtige Schreibweise im Aufnahmeantrag zu formulieren „Mitglieder*innen“ stehen. Und es muss sicher auch die Frage geklärt werden, wie zukünftig der Vereinsname korrekt lauten wird. Vielleicht Bürger*innenSchützen?
Jetzt bleibt abzuwarten, wie die Entscheidung am kommenden Samstag getroffen wird. Einige Damen haben bereits angekündigt, dass es im Falle einer Ablehnung eine deutliche Abkühlung der (Liebes-)Beziehungen in dem ein oder anderen Haushalt geben werde.
Ein ehemaliger Präsident soll für den Fall der Damenwahl vorgeschlagen haben, dass es dann wenigstens zukünftig Aufnahmekriterien geben müsse:

  1. Mitglieder*innen dürfen die Gewehre beim gemeinsamen Schießen nicht durch Schminke verunreinigen
  2. Mitglieder*innen müssen mit mindestens 2,5 Promille das Heimatlied noch fehlerfrei vortragen können
  3. und Mitglieder*innen müssen beim Buschfest im Stehen pinkeln

Das KB bleibt dran und wird umgehend berichten. Wenn Sie schnell informiert werden möchten, dann melden Sie sich noch heute zu unserem WhatsApp-Nachrichtendienst an (www.kevelaerer-blatt.de/whatsapp/).
 

Ein Märchen durch 1000 und eine Arbeitsstunde

Im nächsten Jahr startet die Hubertuskirmes – Klassiker und Traditionsveranstaltung am Niederrhein mit der 60sten Auflage. Grund genug, um auf eines der größten Volksfeste unserer Region Rückblick und Ausblick zu halten. Das Kevelaerer Blatt unterhielt sich mit Dominik Lemken als einem von acht Mitgliedern im Kirmesteam der St. Hubertus-Gilde Keylaer e.V..

KB: Herr Lemken, Brauchtum in dörflichem Charakter zu pflegen, ist Ihnen und der St. Hubertus-Gilde Keylaer wichtig. Woran denken Sie zuerst, wenn Sie auf die gerade beendete 59. Hubertskirmes zurückblicken?
Lemken: Es war wieder einmal eine tolle Veranstaltung und für die Gilde schön zu sehen, dass unsere Neuerungen Anklang gefunden haben. Seit nun fast 60 Jahren entwickelt sich, finanziell gut aufgestellt und risikominimiert durch die Hubertus Betriebsgesellschaft mbH., die Hubertuskirmes immer weiter. Die Gilde hat es geschafft, ein Volksfest durch ständig neue Highlights und Verbesserungen am Leben zu erhalten, wo andere Kirmesveranstaltungen im ländlichen Gebiet mehr und mehr aus finanziellen Gründen verschwinden. In diesem Jahr hatten wir ein neues Veranstaltungszelt, das uns erlaubt hat, die räumliche Gestaltung zu optimieren. Das Zelt der Firma Jans aus Siebengewald hat eine Größe von 30×45 Metern und besitzt mit einer Seitenhöhe von drei Metern einen imponierenden First. Mit Stoffbahnen hatten wir einen Himmel eingehängt, der eine tolle Stimmung und einzigartige Atmosphäre unter Palmen entfaltete. Die zusätzlichen Garderoben-, Eingangs-, Sekt- und Raucherzelte schufen mit dem Gastrobetrieb zusammen einen ansprechenden Hofcharakter.

KB: Welche Veränderungen gab es bei den vielseitigen Angeboten?
Lemken: Neben traditionellen Veranstaltungen wie dem Königsball, Patronatsfest und einer Heiligen Messe in der Hubertuskapelle haben wir zum Auftakt in diesem Jahr eine Halloween-Party unter dem Titel „Blood´n´Bass“ veranstaltet. Die DJs Bugatty, Da Hool, DJ Dune, DJ Quicksilver und Sylver verschafften den passenden Beat. Hiermit haben wir den Trend der E-Pop-Musik, wie sie auf dem Parookaville Festival gespielt wird, aufgegriffen und uns so neu aufgestellt. Veranstaltungen wie das Oktoberfest oder den Comedyabend haben wir dagegen wieder verworfen, weil sie zu dem Zeitpunkt, als wir sie initiiert haben, nicht genügend Anklang gefunden haben. Auch haben wir bei den Verpflichtungen der Musiker neue Akzente gesetzt. Die Popschlagernacht wurde mit Live-Diskofox-Music von den Stargästen Julia Buchner und Nico Gemba sowie der Live-Band „X.O.“ gestaltet. Auf dem legendären Bullenball spielte die Top-Band Q5-NewStyle aus den Niederlanden und bei der 80er-90er Party präsentierte die Band „Sup-X“ hervorragende Unterhaltung.

KB: Neben den ganzen erstklassigen Veranstaltung gab es aber nicht so etwas wie einen Jahrmarkt?
Lemken: Doch, ein Sonntag steht immer ganz im Zeichen der Familie, dann finden im Festzelt eine große Indoor-Kirmes für Groß und Klein, ein Kindertrödelmarkt und ein Frühschoppen statt. Außerdem gibt es eine Cafeteria. Der Eintritt und die Nutzung von Karussell, Hüpfburgen, Gabelstapler-Parcours und allen Spielen ist kostenlos. Dies können wir durch die Erlöse der Abendveranstaltungen finanzieren, bei denen wir den Ausschank (bei durchaus humanen Preisen) in Eigenregie durchführen und nur durch die Live Gastro GmbH. von Michael Kamps personell unterstützt werden.

KB: Das hört sich gut an, ist aber sicher auch mit viel Arbeit verbunden.
Lemken: Diese Veranstaltung wird von einem Verein getragen, der eine lange Geschichte hinter sich hat. Die Hubertusgilde hat sich als Gründungsjahr das Jahr 1634 auf ihre Fahnen geschrieben und zählt heute etwa 180 Mitglieder. Außer den Hochbetagten sind wirklich fast alle in die Vorbereitungen und Durchführung der Hubertuskirmes eingebunden. In mehr als 1000 Arbeitsstunden packen alle mit an und bereiten so durch den Aufbau einer kompletten Infrastruktur die Möglichkeit, ein solches Märchen der Traditionspflege auf die Beine zu stellen. Der Umfang der zeitaufwendigen Arbeiten wird auf den ersten Blick gar nicht wahrgenommen. Neben den planerischen und administrativen Aufgaben und Angelegenheiten ist die Dekoration zu erstellen, die Bestuhlung auf- und wieder abzubauen, Bauzäune zu errichten, die Strom- und Wasserversorgung herzustellen sowie die Abwasserentsorgung zu gewährleisten. Neben vielen weiteren Arbeiten ist der Bon-Verkauf durchzuführen und die Garderobe aufzubauen.

KB: Im nächsten Jahr gibt es ein kleines Jubiläum. Die 60. Hubertuskirmes steht an. Gibt es darüber schon etwas zu berichten?
Lemken: Im nächsten Jahr wird die Hubertuskirmes vom 31.10. bis zum 16.11. stattfinden. Nach den guten Erfahrungen in diesem Jahr werden wir wieder mit der gleichen musikalischen Besetzung antreten. Für die Popschlagernacht werden wir uns mal wieder richtig ins Zeug legen. Für diese Veranstaltung wird eine namhafte Künstlerin/ein namhafter Künstler verpflichtet. Wer dies sein wird, bleibt aber noch ein Geheimnis. Im Kartenvorverkauf haben wir uns den Veränderungen der Zeit ja bereits in diesem Jahr angepasst und werden diesen neben den bekannten Vorverkaufsstellen bei Zweirad Peters, Annastr. 4 und Bäckerei Janssen-Heursen, Busmannstr. 17, auch Online anbieten.

KB: Vielen Dank, dass Sie unseren Lesern einen so ausführlichen Überblick gegeben haben. Wir wünschen der Gilde und der Hubertuskirmes auf lange Sicht eine erfolgreiche Zeit, die wir gerne weiter redaktionell begleiten werden.

Das Interview führte Jörg von der Höh

59. Hubertuskirmes auf Keylaer startet ab dem 31. Oktober

Ab dem 31. Oktober bietet das neu gestaltete Festzelt in der kleinen Bauernschaft zwischen Kevelaer und Weeze über drei Wochen jede Menge Veranstaltungshighlights.

Zum Auftakt gibt es in diesem Jahr am 31. Oktober bereits eine Halloween-Party unter dem Titel „Blood´n´Bass“. Die DJs Bugatty, Da Hool, DJ Dune, DJ Quicksilver und Sylver werden für den passenden Beat an diesem Abend sorgen.

Zu Ehren des Königs der St. Hubertusgilde Keylaer steigt am Freitag, 3. November, der große Königsball im Festzelt. Bei packender Tanzmusik von der „X.O. Band“ ist jeder herzlich eingeladen, dieses Ereignis im Festzelt gebührend mitzufeiern. Der Eintritt ist an diesem Abend frei.

Nach diesen Auftaktveranstaltungen folgen eine ganze Reihe von Veranstaltungshighlights, die bis tum 17. November im Hubertus-Festzelt auf Keylaer geboten werden.
So findet als großes Highlight am Samstag, 3. November, die Popschlagernacht mit Live-Diskofox-Music von den Stargästen Julia Buchner und Nico Gemba sowie der Live-Band „X.O.“ statt.

Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen der Familie: Ab 11 Uhr wird im Festzelt eine große Indoor-Kirmes für Groß und Klein, ein Kindertrödelmarkt, ein Frühschoppen sowie Kaffee und Kuchen und vieles mehr bei freiem Eintritt angeboten.  Am Montag, den 5. November feiert die St. Hubertusgilde ihr traditionelles Patronatsfest. Zum großen Dämmerschoppen am 5. November, ab 19 Uhr, sind alle Gäste herzlich eingeladen.
Präsentiert von der Volksbank an der Niers steht der legendäre Bullenball am 10. November auf dem Programm. Die Top-Band Q5-NewStyle aus den Niederlanden wird im Zelt für die richtige Stimmung sorgen.

Den Abschluss der Festveranstaltungen bildet die 80er-90er Party am 17. November, präsentiert von der Sparkasse mit der Band „Sup-X“.

Details zu den Veranstaltungen sowie Infos Kartenvorverkauf unter www.hubertuskirmes.de.

Abschied und Aufbruch

Die Bühne des Festzeltes an der Kervenheimer Burg war über und über mit Sonnenblumen ausgeschmückt – ein Symbol des ökumenischen Gottesdienstes, der am Sonntagmorgen unter dem Thema „Sonne“ stand. Begleitet vom Kirchenchor St. Cäcilia Kervenheim intonierte die Gemeinde Lieder wie „Gottes Liebe ist wie die Sonne“ oder „Du bist das Licht der Welt“.

Im Mittelpunkt der überkonfessionellen Andacht stand aber der Abschied von Pfarrer Johannes Fries, der in der Woche zuvor schon in Weeze offiziell verabschiedet worden war, nun aber auch noch von seiner Kervenheimer Gemeinde nach neunzehn Jahren Tätigkeit angemessen gewürdigt und verabschiedet werden sollte.

Ausführlich würdigte dabei der Ortsvorsteher Martin Brandts die „großen Verdienste, die Du Dir durch Dein Wirken in Kervenheim erworben hast“, wandte er sich an den scheidenden Gottesmann. „Denn neben Deinen ganz gewöhnlichen Aufgaben als Pfarrer hast Du der evangelischen Kirchengemeinde in unserer Ortsschaft Offenheit und Lebendigkeit verliehen, sodass diese in unserer Dorfgemeinschaft einen festen und unverzichtbaren Platz eingenommen hat.“ Stellvertretend dafür benannte er die „Gastfreundschaft“ der Gemeinde für die vielen Ereignisse des Dorflebens wie Burgtheater, Mittelalterfest, Weihnachtsmarkt, Burgzauber oder zum zweiten Mal die Kirmes, die auf dem Burggelände stattfand. „Wir dürfen zu Recht voller Stolz sagen, dass wir dank Eurer Weltoffenheit und der großartigen Kulisse der Burg Kervenheim sicher einen der schönsten Fest- und Kirmesplätze in der ganzen Region vorweisen können.“ Darüber hinaus finden seit 2013 auch standesamtliche Trauungen im sanierten Gewölbekeller der Burg statt.

„Und dank „Deiner mutigen und entschlossenen Entscheidung“ habe die evangelische Kirchengemeinde die Burg Kervenheim erworben. Damit sei der historische Kirchenstandort dauerhaft gesichert und die Möglichkeit geschaffen worden, „die Burg Kervenheim mit neuem Leben zu erfüllen.“
Er lobte Fries‘ „ruhige und ausgleichende Art“. Vor allem seine Botschaft „von Gemeinschaft und Zusammenhalt zwischen den Kirchengemeinden, den Vereinen oder einfach nur den Menschen in unserer Ortschaft“ habe nachhaltig sein Wirken geprägt und sein Vermächtnis an die Gemeinde. „Wir werden Dich vermissen, als Pfarrer, als Mensch und als Freund“, sagte er und begrüßte dann dessen Nachfolger Robert Arndt.

Auch der Vorsitzende des Presbyteriums, Rolf Kruse, unterstrich in seiner Rede: „Die entscheidenden Weichenstellungen der Gemeinde wurden in Ihrer Amtszeit vollzogen.“ Fries habe 19 Jahre „mit Eifer und Fleiß die vielfältigen Aufgaben eines Pfarrers wahrgenommen“ und dabei „nie die Gemeindeglieder aus den Augen verloren.“ Kruse wünschte ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

„Ich war noch nie in meinem Leben von so vielen Sonnenblumen umgeben – jeder von uns ist eine Sonne.“ Kervenheim sei ein kleiner Ort, der für ihn „mit vielen Sonnenscheinerfahrungen verbunden“ sei, nannte Fries als Beispiel den „ganz wunderbaren Seelsorger“ Manfred Babel. „Es geht kein Mensch über die Erde, den Gott nicht sieht – und den Babel nicht kennt.“ Fries dankte Babel für dessen Weggefährtenschaft und erinnerte an beider Schwäche, „kurzfristig zu planen und manchmal etwas zu spät zu kommen“.

Seit einigen Jahren bricht in Kervenheim etwas Neues auf, wandte er sich an den Ortsvorsteher. „Ein neuer Geist der Gemeinschaft, der Zusammenarbeit der Vereine und der Wertschätzung der Mitarbeit. Das ist für mich fast ein Wunder, nachdem das auch anders erfahren wurde“, dankte er allen, die daran beteiligt sind. „Ich denke, dass das Kervenheim sehr, sehr gut tut, und ich wünsche den Kervenheimern, dass sie an diesem Strang weiter ziehen, an diesem Tuch weiter nähen, dass es ein Tischtuch wird, das keiner mehr zerreißt.“ Er dankte dem Presbyterium für die Unterstützung bei der Entscheidung für den Kauf der Burg und lobte den Chor, dessen Level „ein so kleines Dorf wie Kervenheim bei Weitem übersteigt“.

Zum späteren Familiennachmittag machten es sich dann viele Kervenheimer und auch auswärtige Gäste an den Bänken und unter den Pavillons zum Kaffeetrinken bequem und genossen dabei den frisch zubereiteten Kuchen.

„Jeder musste erstmal nölen, aber es zeigt sich, dass alle damit zufrieden sind“, fand Elisabeth von Oeffelt das Ambiente oben an der Burg super. Auf dem Kirmesplatz wurden die diversen Buden bevölkert, „kleine“ und „große“ Kervenheimer Männer versammelten sich um den Baumstumpf zum Nageleinschlagen. „Dafür nehmen sich viele sogar einen Tag frei. Wer verliert, muss eine Runde geben“, meinte ein Teilnehmer.

Und für das Entenrennen auf der Fleuth, das später wieder Groß und Klein rund um das Gewässer versammelte, erwarb sich die Neu-Kervenheimerin Janina Vogel die Ente mit der Nummer 30. „Die hat mich direkt mit ihrem Gesicht angesprochen“, fand die 32-Jährige, die mit ihrem Partner erst seit gut acht Wochen in der Ortschaft lebt und von der Feier und dem Drumherum insgesamt begeistert war. „Fürs Dorf ist das echt super. Das war Freitag mit den Lichtern schon schön, auch die Bekanntschaften, die man schließen kann. Wir fühlen uns schon hier zu Hause.“


Eine Fotogalerie von der Kirmes gibt es hier.

Affenstarke Stimmung im Festzelt

Gut 160 Zuschauer sorgten am vergangenen Donnerstag, 23. August 2018, für eine ordentliche Auslastung des Festzeltes auf dem Burggelände und wurden stellvertretend für die Geselligen Vereine humorvoll von Hans-Bernd Wessels begrüßt. „Zwei Künstler wurden eingeladen, gekommen sind nur eineinhalb. Da müssen wir über die Gage reden“, bereitete er den Boden für „den meistgebuchten Bauchredner mit seinem sehr, sehr frechen Affen“.

Stimmung von Anfang an

„Ihr habt ja Stimmung bevor es richtig losgeht“, meinte Klaus Rupprecht nach dem von Applaus begleiteten Einzug mit dem einzigen „sprechenden Affen Deutschlands.“ Zum Auftakt gab es von Affe Willi erstmal eine zielgruppenspezifische Begrüßung – für die Unter-20-Jährigen „Hey Alter, läuft bei Dir“, und für die Über-60-Jährigen den Rentnergruß „Ich hab‘ keine Zeit.“

Danach ging es direkt in die Vollen mit dem Stau an der Leverkusener Brücke auf der A 1 „wegen Rainer Calmund im Cabrio“, der im Wald beim Pilzepflücken nicht mehr hochkomme, weil „der Bauchnabel sich am Oberschenkel festgesaugt hat.“

Oder Willi amüsierte sich mit Blick auf den Schützen-„King“ Achim Knopp und seine Frau Gaby in der ersten Reihe über die Geflogenheiten des Vogelschießens: „Das ist so, als wenn ich in der Fußgängerzone mit einer Harpune auf ein Fischbrötchen bei „Nordsee“ schieße und sage: Ich bin Hochseeadler.“ Das Paar bekam gleich auch sein Fett weg: „Sie sieht aus, als wenn es eine Hungersnot gebe – und er, als wär er schuld dran.“ Die Beiden nahmen die Bissigkeiten des Affen mit viel Humor: „Ich habe lange nicht mehr so gelacht“, meinte der Schützenkönig in der Pause.

Überhaupt hatte sich der Bauchredner auf die lokalen Gegebenheiten gut vorbereitet und amüsierte sich mittels seines Affen auch über den Bürgermeister der Wallfahrtsstadt: „Pichelt der sich einen?“

Klaus und Willi überzeugten mit Witz und Humor. (Foto: aflo)

Klaus (r.) und Willi überzeugten mit Witz und Humor. (Foto: aflo)

Daneben erfolgten Ausflüge in chinesische Restaurants wie: „Bei Buffet-Chinesen nehme ich immer einen selbstgedruckten Zettel mit der Aufschrift: Konfuzius sagt: Das Essen geht aufs Haus.“

Spontan ging das „Duo“ auf das Publikum ein. Als ein älterer Zuschauer nachkommt, begrüßen beide ihn mit den Worten: „Der Bruder von Johannes Heesters, nice to see you.“

Wortwitz dominierte, als Willi einen Schulaufsatz über deutsche Discounter vortrug („Da war eine Frau, die hieß Norma, die war ein lidliches Mädchen.“) oder die Frage beantwortete, was man in Deutschland mit alten Menschen macht: „Man setzt sie in Busse und fährt sie nach Holland.“

Nach der Pause nahm er dann den Frosch als Wahrzeichen Kervenheims auf die Schippe: „Wie vermehrt Ihr Euch – durch Ablaichen?“ und „Hattest Du diese Figur schon als Kaulquappe?“ Auch nahm sich Willi Mesut Özil mit dem „Blick wie‘n Frosch bei der Vollbremsung“ vor.

Der 14-jährige Affe gab zudem Tipps für das Verhalten vor dem Standesamt: „Ich springe den Bräutigam an und rufe: Hallo Papa, wann kommst du nach Hause?“ Dann nahm er seinen Träger auf den Arm: „Es ist gut, dass du Ärzte als Freunde hast. Auf Deiner Uhr steht Fossil.“

Klamauk und Politik

Er bedauerte die ärmer werdenden Mediziner, die von „Artz vier leben“ und die „Zahnärzte, die nur noch von der Hand in den Mund leben“. Und er scheute auch nicht Politisches, als er Donald Trump durch eine Kunstausstellung laufen ließ: „Und diese entstellte Fratze, ist das auch Picasso ? – Nein, ein Spiegel.“

Am Ende holte er sich als Zugabe das Königspaar zum Imitieren der Puppensprache mit auf die Bühne, schwärmte von Königin Gaby: „Du bist voll niedlich – ich nehm‘ Dich mit nach Hause“ und dankte den Kervenheimer Organisatoren und dem Publikum für den besonderen Abend. „Das ist das erste Mal in dreißig Jahren, dass ich ein so langes Programm auf der Bühne gezeigt habe.“

Bald beginnt die Kervenheimer Kirmes

Ebenso fröhliche wie stimmungsvolle Tage stehen den neuen Kervenheimer Regenten – Schützenkönig Achim Knopp mit seiner Königin Frau Gabi samt Kaiser Eckmar Leibeling mit Gattin Bettina – und allen Gästen auch in diesem Jahr in Kervenheim ins Haus. Das Kirmes- und Schützenfest vom 23. bis 27. August wird erneut im einmaligen Ambiente der Burg Kervenheim zuhause sein.
Bereits jetzt darf man sich auf herausragende Veranstaltungen freuen, wie z.B. das bekannte Bauchredner-Duo Klaus & Willi, die sensationelle Illuminationskunst der Mobilesound-Techniker, die DJs von K-rave, Samstagabend die Rockige Schützennacht der St.-Sebastianus-Schützen, am Sonntag eine ökumenische Messe, den geselligen musikalischen Frühschoppen, das sehr beliebte Familienfest mit Entenrennen und großer Tombola mit phänomenalen Preisen sowie zum Ausklang am Montag den klassischen Dämmerschoppen mit der gefeierten Partyband „Two For You“.
Donnerstag, 23. August
Der Reihe nach: Zum Auftakt des langen Festwochenendes am Donnerstag, 23. August, gibt es direkt einen Knaller. Die Geselligen Vereine Kervenheim-Kervendonk konnten im Rahmen des Kabarett-und-Comedy-Abends mit Klaus & Willi ein echtes Highlight verpflichten. Das Duo ist seit Jahren u.a. im prestigeträchtigen Kölner Karneval eine feste Größe und durch Auftritte im Fernsehen einem breiten Publikum bestens bekannt. Mit diesem charmanten Bauchredner und seinem frechen Affen gibt erneut Personal der ersten Garde deutscher Humoristen seine Visitenkarte in Kervenheim ab.
Um beim diesjährigen Comedy-Hit dabei zu sein, empfiehlt es sich, den Kartenvorverkauf zu nutzen, der kürzlich angelaufen ist. Tickets zum Preis von 19,50 Euro sind ab sofort bei den Vorverkaufsstellen Bäckerei Kürvers, Kervenheim, Volksbank, Winnekendonk und Bürgerbüro, Kevelaer zu bekommen. Beginn der Vorstellung ist um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr.
Freitag, 24. August
Am Freitag, 24. August, erwarten die Besucher unter dem Motto „Sommernacht 2.0 – Verschwunden im Nebel“ phantastische Lichtinstallationen und Gimmicks sowie super Musik. Die DJs von K-rave sorgen mit der richtigen Mischung aus aktuellen Hits und Oldies für beste Laune sowie volle Tanzflächen und schrecken auch vor „Plattenwünschen“ nicht zurück. Auf dem Burggelände werden die Experten von Mobilesound mit ihrer Lichttechnik wieder wunderschöne und atemberaubende Bilder kreieren. Das Gesamtkunstwerk auf Burg Kervenheim aus Natur, Architektur, Illuminationskunst, Klang und super Stimmung in netter Gesellschaft wird die Besucher garantiert in seinen Bann ziehen. „Save the Date“ – diesen Sinnesrausch sollte man auf keinen Fall verpassen.
Samstag, 25. August
Am Samstag, 25. August, findet um 14 Uhr die offizielle Kirmeseröffnung mit Freibier statt. Nicht nur die Kinder werden mit Karussel, Torwandschießen sowie Wurf- und Schießbude jede Menge Spaß haben. Für das leibliche Wohl mit Süßem und Herzhaftem sowie kühlen Getränken haben die Organisatoren natürlich ebenfalls gesorgt. Um 17 Uhr wird die Heilige Messe zur Kirmes in der katholischen Kirche St. Antonius gefeiert. Ab 20 Uhr lädt die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kervenheim zur Rockigen Schützennacht mit der Xantener Live-Band S‘EGGS + DJ. Rainer Krüger, Brudermeister der St.-Sebastinus-Schützen: „Wir sind überzeugt, dass alle Gäste Freude an dieser Veranstaltung haben werden, denn mit Live-Band und DJ wird es jede Menge Möglichkeiten geben, das Tanzbein zu schwingen.“
Sonntag, 26. August
Am Sonntag, 26. August, wird im Festzelt erstmalig eine ökumenische Messe gefeiert, auf die sich nicht nur alle Schützen schon sehr freuen. Im Anschluss an die Messe startet der musikalische Frühschoppen. Das ungemein beliebte und gut besuchte Familienfest beginnt um 14 Uhr auf dem Burggelände und lädt zu Kaffee, Kuchen und dem legendären Entenrennen auf der Fleuth ein.
Am Nachmittag dürfen die Kinder die Kirmespuppe im Festzelt bauen. Dort findet ab 16 Uhr auch die große Tombola zugunsten der Senioren-Adventsfeier statt, bei der wirklich phänomenale Preise verlost werden. Und, nicht nur nebenbei, Gutes für die Dorfgemeinde geleistet wird. Als Vorgeschmack ein kleiner Auszug aus der Preisliste: Eine Heißluftballonfahrt für zwei Personen, ein Reisegutschein über 400 Euro, zwei Halbjahres-Abos des Kevelaerer Blattes, ein hochwertiger Grill, ein toller Kinder-Trettraktor, ein ADAC-Fahrsicherheitstraining, ein Winkelschleifer, usw. usw..
Montag, 27. August
Zur Abrundung der Feierlichkeiten freuen sich die Schützen und die Geselligen Vereine am Montag, 27. August, nach der Dankandacht auf dem Burghof (ab 17.30 Uhr), der Gedenkfeier am Ehrenmal und dem gemeinsamen Verbrennen der Kirmespuppe auf der Bürgerwiese auf den abschließenden und wirklich liebgewonnenen Dämmerschoppen. Dieser hat es noch mal in sich, wird er doch musikalisch von der in Kervenheim aufgrund ihrer super Performance sehr gefeierten Partyband „Two For You“ begleitet – ein weiterer und absoluter Stimmungsgarant für das kleine, aber feine Schützenfest zwischen Niers und Rhein – in Kervenheim.