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Zum Kaffeetrinken und Karussellfahren in Pastors Garten

Traditionell lud die Pfarrei St. Marien zu einem Fest für Jung und Alt in den Priesterhausgarten ein. Zum ersten Mal konnte Pfarrer Gregor Kauling das beliebte Pfarrfest eröffnen.
Der Wallfahrtsrektor brachte in einigen Worten des Dankes besonders seine Freude zum Ausdruck, dass bei der Fronleichnamsprozession am Vormittag und später am Nachmittag so viele Kinder und Jugendliche begeistert mitmachten.

Die zahlreichen Messdiener an St. Marien hatten etwa ein Dutzend Spielstände aufgebaut, an der die Kinder Geschicklichkeit und Glück testen konnten. Für besonders gute Laune sorgte das Torwandwerfen mit nassen Schwämmen. Die Ministranten hielten ihre Köpfe dafür hin und genossen auch selbst die Erfrischung. Die Mitarbeiter des Broeckhofkindergartens schminkten die Kinder als Tiger, Kaninchen oder Marienkäfer. Der St.-Hubertuskindergarten hatte ein Shuffleboard mitgebracht, der St.-Marienkindergarten ein Glücksrad aufgebaut, vor dem es die ganze Zeit lange Schlangen gab. Das Team der Petrus-Canisius-Bücherei präsentierte ein Wasser-Wurf-Spiel.

Das Karussell dreht seit 30 Jahren seine Runden

Die jüngsten Gäste vergnügten sich auf dem Kinderkarussell, das schon seit 30 Jahren das Pfarrfest bereichert. Damals hatten sich Joa Ziehm, Hugo Schoonhoven und Norbert Luyven gemeinsam daran gemacht, auch den Kleinsten ein Fahrgeschäft zu bieten. Sie sammelten verwertbare Restmaterialien und Norbert Luyven schnitzte aus Holzresten Pferde und Autos.

Bis heute wird das liebevoll bemalte Kinderkarussel von einem alten Waschmaschinenmotor betrieben. Vor zwei Jahren wurde es komplett restauriert und strahlt nun in frischem Glanz.
Trödel, selbst gebastelte Karten und einen Bücherflohmarkt boten Mitglieder des Pfarreirates und freiwillige Helfer. Werner Helmus hatte einen kleinen Kerzenstand mit Bildern der Fatimakapelle und die Caritas bot Topfpflanzen zum Verkauf an.

Die Kolpingfamilie bot wieder Grillwürste mit Zwiebelsoße und Pommes an, gegenüber lockte der Geruch frisch gebratener Champignons. Der Kirchenvorstand hatte Reibekuchen im Angebot, die Frauen der Pfarrei buken fleißig Waffeln und die Messdiener Crêpes. Im Priesterhaus warteten Kuchen und Torten auf Abnehmer. Erfrischende Getränke boten die Mitglieder des Pfarreirates an und die Kreuzbundgruppe tischte Erdbeerbowle auf.

Die Freundinnen Imke (links) und Emma (beide 5 Jahre) wurden als Tiger und Hase geschminkt.

Für die musikalische Unterhaltung sorgten der Familienchor unter Leitung von Romano Giefer und das Blasorchester unter dem Dirigat von Elmar Lehnen. Dass sie nicht nur Instrumente spielen können, sondern auch großartige Sänger sind, zeigten die Bläser mit ihrem Musikvereinlied „Wir sind gut drauf und haben gute Laune“. Georg Seegers und Norbert Heckens hatten das Lied nach dem Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ getextet und freuten sich über die Darbietung mit kräftigem, zweistimmigem Gesang. Dass das Blasorchester keine Nachwuchsprobleme haben muss, zeigte die Bläserklasse unter Leitung von Hans-Gerd Stienen. „Der Nachwuchs ist seit 2014 und 2017 dabei. Manche hatten heute ihren ersten größeren Auftritt“, erklärte er den Zuhörern.

Ein prominenter Gast war Pastor Richard Schulte Staade, der seit einigen Wochen wieder in Kevelaer wohnt. Ein Jahr vor seinem Amtsantritt als Pfarrer der Wallfahrtspfarrei im Jahr 1975 war das Pfarrfest unter dem Titel „Kaffeetrinken in Pastors Garten“ von seinem Vorgänger, Dechant Johannes Oomen, eingeführt worden. Gerne hatte er damals diesen Brauch übernommen und das Pfarrfest war ihm während seiner Zeit als Pastor von St. Marien immer ein großes Anliegen.

Der Erlös des Pfarrfestes ist stets für einen guten Zweck: Dieses Jahr werden dadurch das Marienfestspiel, der Jugendtreff und Kinderhilfsprojekte in Syrien unterstützt. Da das Wetter beim Pfarrfest mitspielte, war der Priesterhausgarten von Anfang bis Ende zu einem großen Fest der Begegnung geworden, nicht nur für die Pfarrei St. Marien.

Der „Spaßmacher Gottes“

Dass ein echter evangelischer Pfarrer mit Pferdeschwanz seine Brötchen mit Kirchenkabarett verdient und das Publikum in ganz Deutschland begeistert, davon hatte Dr. Andreas Lassmann im Urlaub auf Langeoog zufällig in einem Bericht des dortigen Gemeindeblattes gelesen.

Das Mitglied des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde und Vorsitzende des Fördervereins Genartionenhauses e.V. der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer lud den besagten Pfarrer Ingmar Maybach zu einem Vortrag in die Jesus-Christus-Kirche ein. Die rund 60 Besucher wurden nicht enttäuscht: Fast zwei Stunden lang bekamen sie Soloprogramm vom Feinsten und waren hellauf begeistert.

Das ging schon mit dem Einzug los. „Mehr Mut zum Personenkult. Wir müssen von der katholischen Kirche in der Hinsicht lernen“, sagte er beim dürftigen Applaus am Anfang und lud alle zu lautem Klatschen, zu „Maybach! Maybach!“-Rufen und hysterischem Fangekreische ein, alle Damen unter 60 sollten aufspringen und rufen: „Maybach muss Bischof werden!“ Zu froher Musik wurde ihm nun ein begeisterter Empfang bereitet. „Herzlich willkommen zur bundesweiten CSU!“, begrüßte er alle und erklärte den Namen als „Christlich Satirische Unterhaltung“. Nach seinem Empfang ähnlich einem Papst erklärte er: „In der echten Volkskirche sind alle Papst“ und fügte an: „Was Luther begann, hat Springer vollendet: Wir sind Papst!“

Keine Predigt

Mit seiner Gitarre, mit seiner Mundharmonika und mit Gesang nahm er die Zuschauer mit in die Höhe- und Tiefpunkte im Leben eines Pfarrers. „Hätt ich doch lieber was Vernünftiges gelernt“, sang er etwa im „Predigtlied“, wo er schilderte, wie ihm bis tief in die Nacht hinein keine Predigt einfallen wollte. Oder er nahm die Zuschauer mit in die Vielfältigkeit des Gemeindelebens, in der jede Gruppe, egal ob Jugend, Frauengemeinschaft, Chor, bei jedem Anlass, etwa Taufe, Feier oder Tod fordert: „Aber bitte mit Pastor!“

Es gab auch ein eigenes Lied über Merkel, die oberste evangelische Pfarrerstochter, die für ihn die „Madonna des Protestantismus“ sei, denn überall, wo sie hinkomme, verbreite sie die Atmosphäre eines evangelischen Gemeindehausnachmittags. „Ich wusste gar nicht, dass die Madonna in der sixtinischen Kapelle ein Ossi ist, denn sie ähnelt Merkel“, behauptete er prompt und half natürlich kräftig nach, indem er auf seinem Werbeplakat das Gesicht Merkels und ihrer politischen Weggefährten einsetzte.

Als „bezaubernde kleine Putten“ unter der sixtinischen Madonna nahm er kurzerhand Dr. Lassmann und Pfarrerin Karin Dembeck, denen er Flügel aufsteckte und mit Bühnennebel Weihrauch immitierte. Anbetend niederfallend erklärte er über Merkel: „Mit ruhiger Hand, mit Mütterlichkeit, mit Herz und mit immer wechselnden Partnern regiert sie seit mehr als zwölf Jahren Deutschland. Woher nimmt sie die Kraft?“ und gab selbst die Antwort: „Aus dem Pfarrhaus.“ Vor seinem Lied über das evangelische Pfarrhaus erklärte Maybach, der selbst auch aus einem evangelischen Pfarrhaus stammt: „Pfarrers Kinder, Müllers Vieh, geraten selten oder nie. Aber wenn sie dann gerieten, gehörn sie zu den Exquisiten“. Gerade Mädchen aus Pfarrhäusern hätten zwei Optionen: „Entweder werden sie Kanzlerin oder Terroristin! Oder irgendetwas dazwischen.“ Wenn der Herr ihn einmal frage: Was hast Du getan, damit die Welt besser ist?, antwortete er singend: „Ich versuchs mit Musik und Humor.“ Als fahrender Kirchenkabarettist sei er oft in ganz Deutschland unterwegs und lud die Menschen im Auftrag der EKD zum sogenannten KELCH-Test ein.

Kamel und Heiliger Geist

KELCH stehe für „Kirchlich-Evangelisch-Lutherisch- Christlicher Test“ und sollte den protestantischen Wissensstand im landeskirchlichen Vergleich testen. Über biblische Reimverse musste verschiedene Tiere erraten werden: „Das Kamel ist bekannter als der Hl. Geist“, meinte er, als dieses Tier lauter als die Taube erraten wurde. Oder er erzählte die Geschichte vom gierigen Bankmanager, die in der neuesten Lutherausgabe das Gleichnis von Mt 18,23 in neue Sprache übertrug und das damit endete, dass Gott zum gierigen Bankmanager sprach: „Mach dich vom Acker, Mann!“ Oder er forderte, dass bei den Gottesdiensten der Infoblock am Ende aufgepeppt werden müsse mit einem Gemeindeströmungsfilm.

Mit offenen Haaren machte er es als Wetterfee Claudia Kleinert vor und ging auf die verschiedenen Strömungen der Gemeindemitglieder ein. „Der Spendenniederschlag im Osten ist niedriger als im Westen. Für den morgigen Sonntag erwarten mir mehr Niederschlag im Klingelbeutel“, meinte er mit hoher Stimme.

„Der Mann war einfach gut!“, meinte Annemie Nijstad am Ende begeistert. „Es war toll. Er hat echt Höchstleistungen vollbracht!“ „Er sprach sehr offen Probleme in Pfarrhäusern an und forderte, dass sie offener und mehr der Zeit angepasst sein sollten“, so Hans-Gerd op de Hipt. Mehr als 600 Vorstellungen mit etwa 80 000 Zuschauern hat der studierte Soziologe und Theologe, der vier Jahre als evangelischer Pfarrer im Odenwald wirkte und jetzt als „Spaßmacher Gottes“ herumreist, schon in Deutschland gehabt. Auf seiner Internetseite (www.pfarrer-maybach.de), auf der alle Auftrittsorte vermerkt sind, ist nun auch ein Häckchen für Kevelaer.

In Kevelaer selbst war er zum ersten Mal. Seinen Auftritt musste er wegen der sommerlichen Hitze allerdings zu seinen heißesten zählen. Mehrmals musste er bei den stickigen Temperaturen einen Schluck trinken. Bei dem fast zweistündigen Programm wusste er es auch immer, das Publikum mitzureißen und einzubeziehen und verstand es, ihre Lachmuskeln ordentlich zu trainieren und allen einen Abend voller Witz und Humor zu bereiten.

Ein Leben im Dienst der Menschen

Am kommenden Sonntag vollendet Marianne Janssen in Kevelaer ihr 90. Lebensjahr. Geboren wurde die Schwester von Pfarrer em., Hubert Janssen am 10. Juni 1928 im Hause an der Schraveler Mühle als viertes Kind ihrer Eltern Hubert Janssen und Franziska, geb. Forstreuter.

Nachdem die Mühle 1936 im Rahmen der Niersbegradigung geschlossen war, wurde die Familie im Stadtgebiet von Kevelaer sesshaft. Im selben Jahr wechselte Marianne als Schülerin von der Volksschule am Markt, in die sie seit 1934 ging, in die Hubertusschule. Nach der Schulentlassung absolvierte sie das sogenannte „Pflichtjahr“ in einer Kevelaerer Familie, bevor sie im Wirtschaftsamt der Stadtverwaltung angestellt wurde. Während des Krieges gehörte es zu ihrem Pflichdienst, bei Fliegeralarm die Sirene zu bedienen. Ab 1951 war Marianne Janssen bei ihrem Patenonkel, Pastor Edmund Janssen, in Anholt als Pfarrhaushälterin tätig.

Fünf Jahre später übernahm sie die gleiche Tätigkeit bei ihrem Bruder Hubert, der bis 1959 in Westfalen als Kaplan und Religionslehrer aktiv war. Im gleichen Jahr zogen die Beiden nach Homberg, wo Hubert Janssen bis 1963 als hauptamtlicher Religionsleher an der Gewerblichen- und Schifferberufsschule den Religionsunterricht erteilte.

Von 1963 bis 1988 betreute Marianne Janssen ihren Bruder in Recklinghausen. Während dieser Zeit war sie auch Mitglied des Prüfungsausschusses in der Hauswirtschaftlichen Berufsschule. Außerdem leitete sie die Pfarrhaushälterinnengemeinschaft im Dekanat Recklinghausen. Diese Aufgabe behielt sie auch weiter inne, als sie 1989 mit ihrem Bruder nach Marl umzog.

Im Jahre 1994 kehrten die Geschwister gemeinsam in ihre Heimatstadt zurück. Hier betreut sie gemeinsam mit ihrer Schwester Elisabeth den Haushalt von Hubert Janssen. Darüber hinaus leitet sie die Pfarrhaushälterinnengemeinschaft im Bezirk Niederrhein und ist Vorsitzende des Landesverbandes der Angestellten in der Hauswirtschaft (BKH) in Nordrhein-Westfalen.

Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes

Seit 65 Jahren ist Marianne Jannsen zudem in dem von ihren Bruder gegründeten Kinderferienwerk „Ameland“ tätig. Im Jahre 2001 erhielt sie für ihre vielseitigen Aktivitäten im Dienst an vielen Menschen das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Kindergartenkinder aus St. Antonius machten Wallfahrt zum Marienpark

Eine Maiandacht machten die Kinder des St.-Antonius-Kindergartens. Vor dem Kindergarten versammelten sie sich um einen kleinen Maialtar und dankten Maria, dass sie immer für Jesus da war und es noch heute für alle Menschen ist. Jede Kindergartengruppe überreichte Maria einen Blumenstrauß und anschließend ging es in Prozession mit Kreuz und Fahnen zum Marienpark, wo Pastor Andreas Poorten den Kindern die Schutzmantelmadonna nahebrachte und ein Kind Maria die Blumen überreichte. Bei sommerlichen Temperaturen ging es mit fröhlichen Liedern wieder zurück.

Prozession in der Wallfahrtstadt

Die Fronleichnamsprozession der beiden katholischen Gemeinden in Kevelaer St. Antonius und St. Marien konnte bei bestem Wetter reibungslos und mit gebührender Pracht stattfinden. Pastor Andreas Poorten verglich bei seiner Predigt im Forum Pax Christi die heilige Kommunion mit einem Medikament. Ähnlich diesem bewirke es Heil und Heilung.

Allerdings wirke es nicht durch eine chemische Reaktion, sondern es mache, dass die „Chemie“ zwischen uns und Jesus sowie zwischen uns und unseren Mitmenschen stimmt. Mit gut 120 Ministranten, zahlreichen Erstkommunionkindern, mit den Chorknaben von Sebastian Piel, zahlreichen Vereinen ging es in feierlicher Prozession zum St.-Elisabeth-Stift und zum Klarissenkloster, wo zwei Altäre festlich geschmückt waren. „Lass uns Dir Raum geben, werde Du gegenwärtig in unserem Alltag! Wir tragen Dich heute auf die Plätze und Straßen unserer Stadt!“, betete Pfarrer Gregor Kauling.

Mit Weihrauch, Gebet und Gesang ging es zurück in die St.-Antonius-Kirche, wo Pastor Poorten allen dankte, die für den Schmuck, die Musik oder den reibungslosen Ablauf gesorgt hatten: „Das war einfach schön! Es ist schön, Jesus so eine Freude zu bereiten und ihm Blumen entgegenzubringen.“

Reiner Klang nach Generalreinigung in Kervenheim

Die erfolgreiche Generalreinigung der Orgel in der Pfarrkirche in Kervenheim soll gefeiert werden. Aus diesem Anlass veranstaltet der Kervenheimer Kirchenchor am Sonntag, 10. Juni, um 18 Uhr, ein Konzert, bei dem sich Orgel-Improvisationen und Chor-Musik abwechseln. Der Organist der St. Antonius Kirche in Kevelaer, Christian Franken, wird den neuen Klang der Orgel in seinen Improvisationen präsentieren, der Kirchenchor unter der Leitung von Annegret Pfaff bringt Chormusik der Romantik und der Neuzeit zum Vortrag und Pastor Andreas Poorten wird die Konzert-Andacht mit Meditationstexten abrunden. Die Kervenheimer Orgel ist im Jahr 1862 von dem Kevelaerer Orgelbauer Wilhelm Rütter erbaut worden. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurde die Orgel erweitert, im Jahr 1968 dann grundlegend restauriert. Seit diesem Umbau gab es nur zwei Reinigungen, die letzte liegt 27 Jahre zurück. Es war nun höchste Zeit, dieses wertvolle Instrument vom Schimmelbefall zu reinigen und zu sanieren. Diese Arbeit übernahm die Orgelbau Firma Seifert aus Kevelaer. Nach zwei Monaten wurde die Sanierung erfolgreich von dem Orgelbau-Team um Romanus Seifert abgeschlossen und zu Ostern diesen Jahres konnte die Orgel mit neuem reinen Klang erklingen. Die Sängerinnen und Sänger des Chores und die Leiterin Annegret Pfaff laden herzlich zu dieser festlichen Stunde ein.

Junger Petersburger spielt moderne Orgelmusik

Ein junger Musiker aus Russland wird am Mittwoch, 6. Juni, um 20 Uhr, in der Marienbasilika Kevelaer zu Gast sein. Egor Kolesov (Jahrgang 1989) wird an der großen Seiffert-Orgel Werke interpretieren von Mozart, Brahms und Niels Gade. Egor Kolesovs besonderes professionelles Interesse gilt der russischen Orgelmusik. Aber gerade so gerne beschäftigt er sich mit französischer, symphonischer Musik, Musik des 20. Jahrhunderts und moderner Musik, etwa „Commotio” von Carl Nielsen, „Gmeeorh” von Iannis Xenakis, Etüden von Gyorgy Ligeti – er mag die ungewöhnlichen Orgelstücke.
In Kevelaer spielt er unter anderem Johannes Brahms:  Zwei Choralvorspiele “Herzlich tut mich verlangen”; Siegfrid Karg-Elert (1877-1933) – Symphonischer Choral “Jesu meine Freude”; Louis Vierne (1870-1937) – Naiades (“24 Pieces de fantasie”);  Alexander Glazunov (1865-1936) – Prelude et Fugue D-dur und auch von Arvo Part (geb.1935) – Annum per annum.
Der Eintritt beträgt acht Euro, ermäßigt sechs Euro.

„Eine tolle Gemeinschaft“

Mit der Pfarrei St. Marien ist Katharina Krysmann bereits von Kindheit an eng verbunden: So ging sie als Kleinkind zum dazugehörenden St.-Marien-Kindergarten, später besuchte sie die St.-Hubertus-Grundschule, ging 2004 an St. Marien zur hl. Kommunion und ist seitdem ohne Unterbrechung Messdienerin in der Wallfahrtspfarrei. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie auch in der Betreuerrunde, seit letztem Jahr ist sie Obermessdienerin von St. Marien. Beruflich arbeitet die 22-Jährige heute als Erzieherin im St.-Marien-Kindergarten.

Auch wenn sie heute in Wetten wohnt, ist sie mit St. Marien engstens verbunden. Regelmäßig treffen sich die einzelnen Messdienergruppen von St. Marien zu den Gruppenstunden im Jugendtreff an der Amsterdamer Straße oder auch in „Pastors Garten“.

Im Moment gibt es zehn Ministrantengruppen. Alle 14 Tage gibt es eine Betreuerrunde, zu der auch immer Kaplan Christoph Schwerhoff kommt. Aktuell gibt es 42 Betreuer, die zwischen 16 und 27 Jahre alt sind. Bei den Betreuertreffen werden alle Aktivitäten über das Jahr hindurch geplant.

In den einzelnen Gruppenstunden lernen die Kinder, bei der Messe zu dienen, mit dem Weihrauchfass umzugehen, aber auch Spiel und Spaß kommen nicht zu kurz. So bekommen die Kinder über das ganze Jahr hinweg ein großartiges Freizeitangebot: Im Oktober gibt es immer ein Kartoffelfeuer mit Stockbrot, im November werden die neuen Messdiener feierlich aufgenommen, im Dezember erwartet die Ministranten eine Nikolausfeier, es werden Weckmänner verkauft und verteilt, im Januar werden nicht mehr benötigte Tannenbäume abgeholt, im Februar gehen alle zusammen zum Schlittschuhlaufen, im April gibt es einen Ausflug zum Centerpark, an Fronleichnam gibt es im Priesterhausgarten am Nachmittag verschiedene Spiele, die die Ministranten anbieten, und am Wochenende nach Fronleichnam startet das Zeltlager.

Insgesamt gibt es aktuell 60 Kinder, die den Ministrantendienst verrichten. Da es an St. Marien mehr Gottesdienste als in normalen Pfarreien gibt, ist auch Kaplan Christoph Schwerhoff froh um jede und jeden, die und der diesen Dienst mittragen will. Da jedes Jahr auch die älteren Ministranten ausscheiden, wird jedes Jahr nach der Erstkommunion um neue Ministranten geworben.

Einladung an die Kinder

So wird nach den Sommerferien an alle Erstkommunionkinder ein Brief verteilt mit der Einladung, als Ministrant in der Pfarrei mitzuwirken. Daneben machen die Betreuer auch in der Hubertus-Grundschule Besuche und werben für ihren Dienst.
„Außer dass die Kinder schon die Erstkommunionfeier hinter sich haben, gibt es keine Voraussetzungen, die die Kinder mitbringen müssen. Auch wer nicht zur Pfarrei St. Marien gehört, kann gerne bei uns mitmachen“, sagt Katharina Krysmann.

Die neuen Ministranten werden zunächst mit dem Stufendienst betraut. Sie dürfen während der Wandlung mit Kerzen vor dem Altar knien. Je älter die Kinder sind, desto wichtigere Dienste dürfen sie übernehmen. Die Publikation „Mini-mit“ regelt genau, welche Ministranten zu welchem Dienst eingeteilt sind. Bei der Wallfahrt „Kevelaer nach Kevelaer“, an Fronleichnam, Ostern und Weihnachten sind in der Regel alle Ministranten dabei.

Als Messdiener an St. Marien ist es schon eine Gewohnheit geworden, höheren Kirchenpersönlichkeiten zu begegnen. Auf die Frage nach ihrem Antrieb für das Messdieneramt antwortet Katharina: „Das Schöne am Messdienersein ist die tolle Gemeinschaft, aus der auch Freundschaften entstehen. Aber auch der feste Zusammenhalt, der durch die unterschiedlichsten Erfahrungen und Aktionen immer stärker wird. Kurz gesagt: Man wird nie alleine gelassen und hat immer was zu lachen und viel Spaß.“

„Hand-icap“ und „Blind Dates“

Zur 4. Wallfahrt für Menschen mit neurologischen Erkrankungen hatten Spiritual Care Kevelaer, die Caritas-Konferenz St. Marien und der Rektor der Wallfahrt, Domkapitular Gregor Kauling eingeladen und gut 50 Menschen mit Handicap und deren Angehörige und Betreuer waren zur Gnadenkapelle gekommen. „Wir wollen mit Maria auf Gott schauen, auf den Heiland, der Liebe schenkt und den Menschen berühren kann“, so Kauling zur Begrüßung.

Am Beispiel der verdorrten, gelähmten Hand, die Jesus heilt (Mk. 3,5), die Symbol für das abgestorbene Leben, die nicht mehr vorhandene Lebensfreude und die Ausgrenzung Kranker steht, wollten sie ihre Hände in die Hände Gottes legen. Gerade dann, wenn der Lebensweg beschwerlich ist, wollten sie vertrauensvoll ihre Hände in die Hände dessen legen, der immer einen liebevollen Blick auf die Menschen richtet. In die Hände dessen, der sie, in all ihren Grenzen, heraus aus der Enge in die Weite und in die Fülle des Lebens führt und sie heilen kann.

Die Macht des vertrauensvollen Gebets, so wie im Jakobusbrief 5,13-18 beschrieben, „wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten.“ Mit dieser Zusage verbrachten die Pilger den Tag. Sylvia Rommen-Ahlbrecht, Vorsitzende der Caritas Konferenz St. Marien, versteht diese Kraft durchaus weitreichend. Für sie ist auch heute noch neben der Stärkung der Seele körperliche Heilung möglich und Kauling wies darauf hin, dass wir als Menschen die Türe zu unserem Leben nicht verschließen dürfen – glauben müssen – damit Gott darin wirken kann.

Nach der Messe in der Sakramentkapelle wurde das Sakrament der Krankensalbung durch Domkapitular Kauling gespendet. Durch die Krankensalbung soll der Kranke Stärkung und Ermutigung empfangen, Anteil am Heiligen Geist erhalten und Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit geschenkt bekommen. Nach katholischem Verständnis hat sie eine Sünden vergebende Wirkung und verbindet den Kranken mit dem Leiden, dem Kreuz und der Auferstehung Jesu Christi.

Im Anschluss gab es dann ein Blind Date, ein Treffen, bei dem man nicht so genau weiß, was auf einen zukommt. Hiermit sollte darauf hingewiesen werden, dass Blind Dates im Leben mit „Hand-icap“ häufig vorkommen. Jeder neue Tag mit Erkrankungen ist oft wie ein Blind Date. Unvorhersehbare Entwicklungen oder Probleme, veränderte Situationen oder Befindlichkeiten, neue Symptome …

Das Blind Date war der Film „Mein linker Fuß“ aus dem Jahre 1989 mit Sir Daniel Michael Blake Day-Lewis (britisch-irischer Theater- und Filmschauspieler der dafür den Oscar als bester Hauptdarsteller erhielt). Er stellt den schwergehandicapten Christy Brown in der Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans von Christy Brown aus dem Jahre 1954 dar. Ein beeindruckendes Dokument vom Leben eines Menschen mit Handicap.

Anwesende Eltern eines ebenfalls mit Athetose und Spastik gehandicapten Kindes, das auch an der Wallfahrt teilnahm, bestätigten die realistische Spiegelung des Lebens, äußerten sich jedoch auch kritisch. Das Leben von Christy Brown sei nur deshalb dokumentiert, weil er letztlich doch nur durch Leistung anerkannt gewesen sei. Menschen würden nicht nur durch Leistung wertvoll. Der Gehandicapte würde auch ohne Leistung ein wertvoller Mensch sein, der es „verdient“ habe, geliebt zu werden.

Mit einem kleinen Abendimbiss im Priesterhaus, bei dem sich viele der Teilnehmer noch zusammensetzten und unterhielten, endete die 4. Wallfahrt für Menschen mit neurologischen Erkrankungen und mit guten Wünschen reichte man sich zum Abschied die Hände.

Eine große und frohe Gruppe

Eine Woche nach Einführung der D-Mark empfingen am Sonntag, 27. Juni 1948, und nicht wie üblich am Weißen Sonntag 44 katholische Schülerinnen und Schüler der 3. Volksschulklassen Winnekendonk und Achterhoek die erste heilige Kommunion in der Pfarrkirche St. Urbanus Winnekendonk. Gründlich darauf vorbereitet hatte sie der junge Kaplan Wilhelm Hetterix.

Pfarrer Joseph Reiners (Pastor in St. Urbanus von 1918-1953) wünschte, dass sein Goldenes Priesterjubiläum am 06. Juni 1948 und drei Wochen später die Erstkommunionfeier 1948 nicht in der bescheidenen Holzbaracke hinter der Kirche, sondern in der bis zur Vierung gerade wiederaufgebauten Pfarrkirche gefeiert wurden. Es war die Zeit des allgemeinen Wiederaufbaus kriegszerstörter Kirchen, Wohnhäuser und Wirtschaftsbetriebe nach dem 2. Weltkrieg und der Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs nach der Währungsreform.

Im Weihnachtspfarrbrief 2016 der Pfarrgemeinde St. Antonius Kevelaer wurde aufgrund der positiven Erfahrungen in Nachbargemeinden von Pastor Manfred Babel angeregt, auch in der Gemeinde Winnekendonk die Jubelkommunion ab 50 folgende Jahre zu feiern.

Diese Idee haben die beiden Kommunionkinder des Jahres 1948, Franziska Wehling, geb. Mülders, (Schule Winnekendonk) und Artur Elders-Boll (Schule Achterhoek), gerne zum Anlass genommen, in enger Abstimmung mit dem leitenden Pfarrer ihrer Pfarrgemeinde St. Antonius Kevelaer, Pastor Andreas Poorten, die Erstkommunionkinder ihres Jahrgangs zur Feier der 70-jährigen Jubelkommunion einzuladen. Die Reaktion war ganz erfreulich. Denn von 32 noch lebenden Erstkommunikanten haben 27 ihre Teilnahme vorbehaltlich ihrer Gesundheit zugesagt. Sie werden eine große und frohe Gruppe bilden.

Diese erste 70-jährige Jubelkommunion in Winnekendonk wird im Gemeindegottesdienst am Sonntag, 24. Juni, um 11.15 Uhr in der St. Urbanus Kirche mit dem Initiator, Pastor Manfred Babel, würdig gefeiert. Das diesjährige Jubelfest ist ein starker Ausdruck des Glaubens und der dankbaren Erinnerung an den schönen Tag der Erstkommunion sowie eine Botschaft, die Jubelkommunion auch in Winnekendonk zur Tradition werden zu lassen.

Im Anschluss daran werden sich die Jubilare mit Gästen zum Mittagessen und regen Erinnerungsaustausch in der Gaststätte „Zur Brücke“ in Winnekendonk treffen.“