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Moskauer Konzertorganist an der großen Seifert-Orgel

Wann kann man schon einmal einen Reigen aus der Oper Orpheus und Euridike in der Kirche hören? Nun, der Moskauer Konzertorganist und Musikwissenschaftler Alexander Fiseisky macht auch das möglich. Am Sonntag, 14. Juli, ist der bekannte Musiker in Kevelaer zu Gast und wird um 16.30 Uhr in der Marienbasilika spielen. Begleiten wird ihn seine Tochter Vera Fiseiskaya (Flöte).

Auf dem Programm steht u.a.: Bach (u.a. zwei Choralbearbeitungen: Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich und Aus der Tiefe rufe ich ), Leonardo Vinci, Benedetto Marcello, Mendelssohn Bartholdy, Gluck und die Ballettszene Reigen seliger Geister aus der Oper Orpheus und Euridike. Karten acht Euro.

"So schön, so bunt" – beeindruckt von der Basilika

Drei Wochen verbringt eine indonesische Delegation gerade in Deutschland. Nach dem Erleben des evangelischen Kirchentages sind die acht teils hochrangigen Indonesier, mit dabei auch Bischof Oloan Pasaribu aus Silindung, nun in Bonn-Beuel bei Gastfamilien untergebracht. Einige Stunden besuchten die Indonesier auch die Marienstadt.
Begleitet wurden sie dabei von Pfarrerin Karin Dembek und dem Partnerschaftsausschuss des Evangelischen Kirchenkreises Kleve. Bastian Rütten hieß die Gäste auf dem Kapellenplatz willkommen und erklärte ihnen, von Dolmetschern ins Indonesische übertragen, die Geschichte der Wallfahrt. Der Theologische Referent der Wallfahrt brachte ihnen besonders auch die Gnadenkapelle und die Basilika näher.
Seit 30 Jahren besteht schon die Partnerschaft zwischen den evangelischen Christen in Kleve und Silindung in Indonesien. Viele Deutsche, die die Delegation begleiteten, waren auch selbst schon in Indonesien. Auch Elisabeth Unger aus Uedem war vor eineinhalb Jahren in dem Land: „Dort gibt es eine völlig andere Kultur, ein anderes Frömmigkeitsverständnis. Der Glaube wird in Indonesien viel intensiver gelebt. Jesus und Gott sind dort immer dabei.“
Pfarrerin Karin Dembek war 2007 mit in Indonesien und konnte die indonesischen Christen als sehr gastfreundlich und sangesfreudig erleben. Die Gottesdienste würden dort oft von mehreren Chören begleitet.
Pfarrerin Mika Purba aus Indonesien lebt seit drei Jahren in Deutschland und dolmetscht alles. Sie schätzt wiederum vieles an Deutschland, was es in Indonesien so nicht gibt: „Ich liebe es sehr, hier vier Jahreszeiten erleben zu können. In meiner Heimat gibt es nur Trockenzeit und Regenzeit. Und in Deutschland sind die Christen in der Mehrheit. Wir haben 85 Prozent Muslime. Wir sind in Indonesien eine Minderheit.“ Preciliana Harianja ist auch als Dolmetscherin mitgekommen. 2012 war sie zum ersten Mal im Rahmen eines Jugendaustausches in Deutschland. In Kevelaer musste sie besonders in der Basilika staunen: „So schön! So bunt!“
Eigens für die Gäste spielte auch Marco Heise an der Großen Seifert-Orgel. Alle indonesischen Gäste nahmen fasziniert die optische und akustische Klangfülle mit ihrem Handy auf.
Für Preciliana Harianja ist die Basilika die erste Kathedrale, die sie bewundern kann. In ihrer Heimat gibt es keine so schön ausgestatteten Kirchen. Als evangelische Christin lernt sie auch die Marienverehrung kennen. „Ich finde dies sehr schön. Auch dass die Menschen Maria Gold und Schmuck hinterlassen, das kenne ich so nicht“, meint sie mit Blick auf das Gnadenbild.
Nach einer Besichtigung des katholischen Zentrums Kevelaer schloss sich ein Besuch des Generationenhauses der evangelischen Kirchengemeinde an. Denn der Besuch steht unter dem Thema des Umgangs mit älteren Menschen. In Indonesien gibt es bisher außerfamiliär noch kaum Strukturen zur Versorgung älterer Menschen. So können die Teilnehmer beider Länder voneinander lernen und sich austauschen.

Regensburger Domspatzen wieder in Kevelaer

Kevelaer erhält im kommenden Herbst wieder prominenten Chorbesuch: Die Regensburger Domspatzen werden im Rahmen ihrer diesjährigen Herbsttournee am Freitag, 25. Oktober, 20 Uhr, in der Basilika St. Marien Kevelaer ein Konzert singen. Wie Chordirektor Romano Giefer erläutert, werden für den Aufenthalt der rund 60 Sänger jetzt Gastfamilien in Kevelaer und der näheren Umgebung gesucht. Auch der Kartenvorverkauf beginnt in diesen Tagen.
Nach ihrem Gastspiel im Jahr 2015 kommen die Regensburger Domspatzen erneut nach Kevelaer. Romano Giefer führt dies auf die positiven Erfahrungen vor vier Jahren zurück: „Der Chor hat bei uns ideale Tourneebedingungen angetroffen, die Jungen haben sich in unseren Gastfamilien sehr wohl gefühlt und das Konzert war schon lange im Voraus ausverkauft. Es wird eines der ersten Konzerte des Chores unter Leitung des neuen Domkapellmeister Christian Heiß sein, darauf freue ich mich persönlich sehr.“
Für den eintägigen Aufenthalt des Chores in Kevelaer werden nun Gastfamilien gesucht, die
bereit sind, einen oder zwei Domspatzen im Alter zwischen 8 und 18 Jahren für eine Nacht
aufzunehmen und zu verpflegen. Die Verpflichtung besteht darin, jedem Knaben ein normales Bett zur Verfügung zu stellen – Luftmatratzen sind nicht ausreichend, wobei durchweg die Knaben zu zweit in einem Zimmer in getrennten Betten übernachten können. Außerdem besteht folgender Betreuungs- bzw. Verpflegungsbedarf: nach der Ankunft in Kevelaer am Konzerttag mittags werden die Knaben durch die Gasteltern von der Basilika St. Marien abgeholt. Der genaue Zeitpunkt wird den Gasteltern rechtzeitig mitgeteilt. Sie bekommen bei den Gasteltern eine warme Mittagsmahlzeit, haben Gelegenheit zur Mittagsruhe, nehmen nachmittags einen kleinen Imbiss und abends vor der Probe ein leichtes Abendessen. Die Gasteltern bringen dann die Sänger zur Probe, die unmittelbar vor dem Konzert stattfindet. Nach dem Konzert holen die Gasteltern die Sänger von der Kirche ab und bereiten bei Bedarf noch einen kleinen Imbiss. Am nächsten Morgen frühstücken die Sänger bei den Gasteltern und werden dann von ihnen wieder zur Busabfahrt gebracht. Manche Gasteltern geben dann noch ein kleines „süßes“ Reiseproviant-Päckchen mit.
Pro aufgenommenen Domspatz bekommen die Gasteltern eine Gutschrift von 15 € beim Kauf einer Eintrittskarte. Sie zahlen für die Erwachsenenkarte dann nur 14 € anstatt 29 €. Die Kinder der Gasteltern erhalten freien Eintritt. Die ermäßigten Eintrittskarten und die
Freikarten werden von der Tourneeleitung zugesandt. Der Veranstalter benötigt natürlich
eine Planungssicherheit: Meldungen zur Bereitschaft der Aufnahme sollten nur aus
zwingenden Gründen zurückgenommen werden.
Anmeldeformulare

Anmeldformulare für die Gastfamilien sind erhältlich über das Büro der Basilikamusik unter 02832/9338-108 und liegen an allen Schriftenständen in der Basilika St. Marien sowie an der Pforte des Priesterhauses aus.
Karten gibt es ab sofort an der Pforte des Priesterhauses oder online über www.basilikamusikkevelaer.de .

“So schön, so bunt” – beeindruckt von der Basilika

Drei Wochen verbringt eine indonesische Delegation gerade in Deutschland. Nach dem Erleben des evangelischen Kirchentages sind die acht teils hochrangigen Indonesier, mit dabei auch Bischof Oloan Pasaribu aus Silindung, nun in Bonn-Beuel bei Gastfamilien untergebracht. Einige Stunden besuchten die Indonesier auch die Marienstadt.

Begleitet wurden sie dabei von Pfarrerin Karin Dembek und dem Partnerschaftsausschuss des Evangelischen Kirchenkreises Kleve. Bastian Rütten hieß die Gäste auf dem Kapellenplatz willkommen und erklärte ihnen, von Dolmetschern ins Indonesische übertragen, die Geschichte der Wallfahrt. Der Theologische Referent der Wallfahrt brachte ihnen besonders auch die Gnadenkapelle und die Basilika näher.

Seit 30 Jahren besteht schon die Partnerschaft zwischen den evangelischen Christen in Kleve und Silindung in Indonesien. Viele Deutsche, die die Delegation begleiteten, waren auch selbst schon in Indonesien. Auch Elisabeth Unger aus Uedem war vor eineinhalb Jahren in dem Land: „Dort gibt es eine völlig andere Kultur, ein anderes Frömmigkeitsverständnis. Der Glaube wird in Indonesien viel intensiver gelebt. Jesus und Gott sind dort immer dabei.“

Pfarrerin Karin Dembek war 2007 mit in Indonesien und konnte die indonesischen Christen als sehr gastfreundlich und sangesfreudig erleben. Die Gottesdienste würden dort oft von mehreren Chören begleitet.

Pfarrerin Mika Purba aus Indonesien lebt seit drei Jahren in Deutschland und dolmetscht alles. Sie schätzt wiederum vieles an Deutschland, was es in Indonesien so nicht gibt: „Ich liebe es sehr, hier vier Jahreszeiten erleben zu können. In meiner Heimat gibt es nur Trockenzeit und Regenzeit. Und in Deutschland sind die Christen in der Mehrheit. Wir haben 85 Prozent Muslime. Wir sind in Indonesien eine Minderheit.“ Preciliana Harianja ist auch als Dolmetscherin mitgekommen. 2012 war sie zum ersten Mal im Rahmen eines Jugendaustausches in Deutschland. In Kevelaer musste sie besonders in der Basilika staunen: „So schön! So bunt!“

Eigens für die Gäste spielte auch Marco Heise an der Großen Seifert-Orgel. Alle indonesischen Gäste nahmen fasziniert die optische und akustische Klangfülle mit ihrem Handy auf.

Für Preciliana Harianja ist die Basilika die erste Kathedrale, die sie bewundern kann. In ihrer Heimat gibt es keine so schön ausgestatteten Kirchen. Als evangelische Christin lernt sie auch die Marienverehrung kennen. „Ich finde dies sehr schön. Auch dass die Menschen Maria Gold und Schmuck hinterlassen, das kenne ich so nicht“, meint sie mit Blick auf das Gnadenbild.

Nach einer Besichtigung des katholischen Zentrums Kevelaer schloss sich ein Besuch des Generationenhauses der evangelischen Kirchengemeinde an. Denn der Besuch steht unter dem Thema des Umgangs mit älteren Menschen. In Indonesien gibt es bisher außerfamiliär noch kaum Strukturen zur Versorgung älterer Menschen. So können die Teilnehmer beider Länder voneinander lernen und sich austauschen.

Der Schmuck von 1.000 Rosen

Seit 1985 wird die Kerzenkapelle einmal im Jahr, am ersten Freitag im Juli, mit 1.000 Rosen ausgeschmückt. Möglich ist dies Jahr für Jahr durch einen anonymen Spender. Vermittelt durch Pfarrer Richard Schulte Staade, ermöglicht er seit 34 Jahren diesen kostbaren Blumenschmuck und will dies bis an sein Lebensende weiterhin tun.
1985 begann auch auf Anregung von Schulte Staade die monatliche Sühnegebetsnacht, die an jedem ersten Freitag im Monat in der Kerzenkapelle stattfindet und viele Jahre nun schon durch den Priester Rudolf van den Hout mitgetragen wird. Jeder erste Freitag oder Samstag im Monat ist nach katholischer Tradition im Besonderen dem Herzen Jesu bzw. Mariens geweiht.
Die Gebetsnächte in der Kerzenkapelle wissen sich besonders auch dem Geist von Fatima verbunden. Sie beginnen und enden mit einer heiligen Messe um 20 Uhr bzw. um Mitternacht. Dazwischen werden vor ausgesetztem Allerheiligsten unter anderem der Kreuzweg und der Rosenkranz gebetet, während Beichtgelegenheit besteht. Immer im Juli ist diese normale monatliche Gebetsnacht durch den Blumenschmuck in die „Nacht der 1.000 Rosen“ verwandelt.
Diesmal kam der frühere Kaplan an St. Marien, Pfarrer Hendrik Wenning. Auch Pfarrer Richard Schulte Staade nahm an diesem Gottesdienst teil. Vor einer gut gefüllten, von Kerzenlicht erhellten und von weißen und gelben Rosen ausgeschmückten Kerzenkapelle predigte Wenning über das Geheimnis von Mariä Heimsuchung, der Begegnung der im hohen Alter durch ein göttliches Wunder noch mit Johannes dem Täufer schwanger gewordenen Elisabeth, der Frau des Hohenpriesters und Maria, der erwählten Muttergottes, die als junge Frau durch ein Eingreifen Gottes jungfräulich empfangen hatte.
Beide, so der Prediger, wollen nicht größer sein als der andere, sondern erfahren Glück und Erfüllung in der Begegnung auf Augenhöhe und im Lobpreis Gottes. An der Begegnung dieser beiden Frauen könnten auch wir lernen, Glück in der Begegnung mit anderen Menschen und im Erfahren der Kindschaft Gottes zu erfahren. „Seien wir selbstbewusst in dem, was wir können, und gönnerhaft in dem, was andere können und schauen wir bei allem auf den Geber aller Gaben, den Allmächtigen Gott, dann können wir mit Maria das Magnifikat singen“, so Pfarrer Wenning.

Lichterfahrt im strömenden Regen

Pünktlich zur Aufstellung der Biker sezte der Regen ein. Doch das konnte die Teilnehmer nicht davon abhalten, sich auf die Reise zur Mutter Gottes zu machen. Hier bekommt das Wort „Wallfahrt“ eine tiefere Bedeutung. Das wurde allen Anwesenden auf dem Kapellenplatz spätestens in dem Moment klar, als die Namen der sechs verstorbenen Motorradfahrer, die in diesem Jahr ins Biker Memorial eingetragen wurden, verlesen wurden. Jedem wurde klar: „Es kann auch mich treffen“.
Obwohl der Himmel weinte, gab es einen Lichtblick, als der 15-Jährige Nils Bernards aus Königswinter gefirmt wurde. Er nahm bereits das 5. Mal mit seiner Familie an der Motorradwallfahrt teil und hatte darum gebeten, das Sakrament der Firmung in Kevelaer erhalten zu können.
Möglich gemacht hatte das Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, der Tim mit Genehmigung des Bischofs das Sakrament der Firmung spendete. „Die Firmung hat etwas mit Leidenschaft, Spirit und Motivation zu tun. Warum soll es also nicht möglich sein, seine Leidenschaft mit der Firmung zu verbinden?“ fragte Pastor Kauling.
Am nächsten Morgen fand eine Andacht auf dem Zeltplatz statt. Zum Abschluss der Wallfahrt wurde der Kapellenplatz noch einmal für die Motorräder geöffnet, damit diese gesegnet werden konnte. Zu Gast war dort auch Weihbischof Meier aus Paderborn, der selber in jungen Jahren leidenschaftlicher Motorradfahrer war. Sein sehnlichster Wunsch sei es, einmal wieder zu fahren, wenn auch nur in einem Beiwagen. Dieser Wunsch wurde ihm natürlich erfüllt, wenn auch die Strecke vom Kapellenplatz bis zum Parkplatz hinter der Basilika sehr kurz war.
Mit rund 150 Campern war die Teilnehmerzahl auf dem Zeltplatz diesmal sehr überschaubar. Das Angebot, auch im Wohnmobil auf einer seperaten Wiese zu übernachten, wurde zwar angenommen. Doch auch dort sah man nur drei Fahrzeuge. Zudem blieben die einheimischen Besucher weitgehend fern. So traten unter anderem am Samstagabend nur wenige Besucher den Weg in die Zeltstadt an. Ob es daran lag, dass erstmalig keine Live-Band auf der Bühne stand, kann man vielleicht erst im Nachhinein klären.
Auch wenn sich am Samstag immerhin noch rund 550 Fahrer mit ihren Maschinen auf den Weg gemacht haben, war auch diese Zahl nicht sehr hoch. 600 Maschinen am Sonntag sind da eher schon mal die Regel.
Dennoch gilt der Dank des Teams der Motorradwallfahrt-Kevelaer allen Teilnehmern und vor allem den freiwilligen Helfern für die geleistete Arbeit. Ehrenamt sei immer harte Arbeit und lebe von der Unterstützung der Bevölkerung.
Sylvia Leukers

Während der Firmung (von links) Küster Christoph Förster, Gregor Kauling, Tim Bernards und Torsten Dreher.
Foto: Bischöfliche Pressestelle

Eine Premiere und ein Abschied

Die Messdienergemeinschaft St. Petrus Wetten haben mit mehreren Vereinen und Organisationen des Ortes den ersten „FeierTag“ auf die Beine gestellt. Dabei wurde Diakon Berthold Steeger nach 41 Dienstjahren verabschiedet. Herumtollende Kinder und plaudernde Erwachsene: Es herrschte eine entspannte Stimmung in und um das Pfarrheim.
Auf der Hüpfburg tobten die Kinder den gesamten Nachmittag lang. An Spielstationen wie „Vier gewinnt“ war gutes Kompinieren gefragt. Und beim Minidosenschießen galt Treffsicherheit. Die Erwachsenen nutzen die Gelegenheit zum Plausch bei Kaffee, Kuchen oder Waffeln. Und im Pfarrheim konnten sich die Besucher den Film aus dem Jahre 2004 über das 850-jährige Jubiläum von Wetten ansehen.
„Dass alle kirchlichen Vereine mit im Boot sind und dass das ein Tag der Begegnung für Jung und Alt ist“, sei das Ziel gewesen, freuten sich Lars Paul und Dennis Hartjes von der Leiterrunde der Messdienergemenschaft darüber, dass die Veranstaltung auf soviel Zuspruch stieß. „Wir hatte uns überlegt, ein Sommerfest zu machen und aus dieser Idee entstand der FeierTag.“
Markus Wolters vom Gemeindeausschuss Wetten begrüßte das Engagement. „Der Großteil des Gewinns soll auf jeden Fall gespendet werden.“ Er zeigte sich wie die jungen Leute davon überzeugt, dass der erste FeierTag nicht der letzte gewesen sein wird: „Wir wollen das auf jeden Fall wiederholen.“ Bei den Gästen jedenfalls kamen Konzept und Angebot des Tages gut an.
„Das war auch für Kinder sehr schön“, beobachtete Stefanie Künsken, wie ausgelassen ihr vierjähriger Sohn Jonas auf der Hüpfburg tobte. „Das ist einfach nur sehr gut heute. Und das Bier schmeckt“, stießen der frühere Festkettenträger Georg „Bomber“ van Bebber und sein Adjutant Markus Heinen vom Reiterverein miteinander an.
Würdevoller Abschied
Im Mittelpunkt des Tages aber stand Diakon Berthold Steeger. Im Rahmen des Gottesdienstes unter Mitwirkung des Kirchenchors „Klangfarben“ wurde er in der St. Petrus-Kirche nach 41 Dienstjahren (mit den Stationen Münster, Uedem, Neukerk und Wetten) aus seinem Amt verabschiedet. Sowohl der leitende Pfarrer von St. Antonius, Andreas Poorten, als auch der Vorstand des Pfarreirates und die Wettener Ortsvorsteherin Beate Clasen würdigten Steegers Arbeit. Dieser holte aus den Kirchenbänken Kinder nach vorne und erzählte ihnen, wie so ein Berufswunsch entsteht. „Dass ich so viele Menschen kennenlernen durfte und soviel Vertrauen geschenkt bekommen habe, bin ich sehr dankbar“, unterstrich Steeger. Nach 21 Jahren vor Ort endet seine Arbeitszeit offiziell zum 1. August.
Steeger erinnerte sich vor allem an sein Engagement bei der Notfallhilfe, wo man schon in den „heftigen Bereich“ komme. „Da kannst du als Seelsorger wirklich was bewirken“, lautete sein Fazit. Nachdenklich zeigte er sich angesichts der „vielen Menschen, die ich kennengelernt habe und die mittlerweile auf dem Friedhof liegen.“
Und wie es seine Art ist, lenkte Steeger die Aufmerksamkeit auf die Menschen vor Ort. Er empfinde „ganz viel Dankbarkeit, Stolz und Freude“ auf die, die das Fest auf die Beine gestellt haben.

Neue Sänger im Chor

Der Knabenchor der Basilikamusik feierte die Aufnahme seiner neuen Sänger. 31 Jungen zwischen sieben und neun Jahren wurden in den Chor aufgenommen, nachdem sie sich ein volles Jahr wöchentlich in der „Vorschule“ des Knabenchors vorbereitet hatten. Mit viel Aufregung und Stolz haben sie die letzten Wochen diesem Tag entgegengefiebert und sind jetzt offiziell als Sänger mit dabei. Der Knabenchor wurde 2015 von Sebastian Piel ins Leben gerufen. Aus den damals vier Sängern sind mittlerweile rund 75 geworden.Für den neuen Jahrgang an Jungs gibt es bereits über 40 Neuanmeldungen.

Ein starkes Zeichen

Über 80 Bürger zeigten bei einer kurzfristig anberaumten Demo der „Aktion pro Humanität“ am Kapellenplatz Solidarität mit der „Seawatch“ und allen Menschenrettern im Mittelmeer.
Das blaue Lampedusa-Kreuz vor der Basilika und ein vom „Seewerk“ aus Moers zusammengezimmertes Boot: diese beiden „starken Zeichen“, so die Initiatorin des Protests, Elke Kleuren-Schryvers von der Aktion „Humanität“, standen symbolisch für die Aktualität und Dramatik des Themas: „Das bringt uns alle zu der Misere, in der die Füchtlinge sind.“
Über 80 Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft waren auf dem Kapellenplatz zusammengekommen, um ihre Solidarität mit der Kapitänin der „Seawatch 3“ und mit allen Rettern im Mittelmeer deutlich zu machen. Dabei fanden alle Redner fanden deutliche Worte für die Vorgänge rund um die „Seawatch“-Kapitänin Carola Rackete und ihren Einsatz für die von Ertrinken bedrohten Flüchtlinge.
“Der Friedensnobelpreisträger EU wurde 2012 für Demokratie, Frieden und Menschenrehcte ausgezeichnet“, sagte Bürgermeister Dominik Pichler. „Damit tut sich die EU am Südrand sehr schwer, die zur Todeszone geworden ist.“ Die EU habe ihre Seerettung aufgegeben und führe sie in die libyschen Lager zurück, „wo sie, wenn nur die Hälfte stimmt, was berichtet wird, Folter und Vergewaltigung zu erwarten haben.“
Mit einer Politik des Todesstreifens werde man verhungernde Menschen nicht von der Flucht abhalten lassen, erklärte das Stadtoberhaupt am Rande der Veranstaltung: „Da muss die EU, die anderenorts Menschenrechtsverletzugen anprangert, vor der eigenen Haustür kehren und sich darum kümmern, dass das eigene Feld bestellt ist. Und das ist es momentan nicht.“
Wallfahrtsrektor Gregor Kauling fügte an: „Es kann nie kriminell sein, Menschen das Leben zu retten. Das ist ein Verbrechen, wenn Lebensretter verunglimpft, beschimpft und in den Dreck gezogen werden. Und wenn das noch jemand tut , der ein hohes politisches Amt hat, ist das beschämend.“ Es war klar, dass er den italienischen Innenminister Salvini meinte. „Wir stehen hier am Kapellenplatz, um christlichen Ausdruck zu geben und für ein Menschenrecht einzustehen.“
Es stellten sich viele Fragen rund um die europäische Flüchtlingspolitik. “Das Ziel ist ein Europa, das hilft, Menschen zu retten, und eine gerechte Verteilung auf die Länder organisiert. Vielleicht hilft die Dramatik der vergangenen Stunden, vielleicht auch bis hinein in die politischen Kreise.“
Die evangelische Pfarrerin Karin Dembek trug einen Vers aus dem Lukas-Evangelium vor: „Und danach geschah es, dass Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf ging, und das Evangelium verkündete.“ Ihre Botschaft lautete: „Leben findet zwischen Menschen statt, in Bewegung, von Hand zu Hand. Leben ist unterwegs  So setzt Leben Menschen in Bewegung, allein um des Lebens willen. Und um des Überlebenswillen.”
Der Pastor der evangelisch-Freiheitlichen Kirche, David Burau, machte klar, dass jeder Mensch gleich viel wert sei, „egal woher er kommt und egal, welche Meinung er vertritt. Wir verurteilen nicht Menschen, sondern Sprache, so wie die Sprache der AFD, die versucht, das Unsagbare, Zerstörerische wieder sagbar zu machen.“ Er machte deutlich: „Leben und Leid ist nie bedeutungslos, egal wie weit es weg ist. Die Hände zu reichen, wo andere in Fluten versinken. Das ist niemals ein Verbrechen.“
Für den „Runden Tisch Flüchtlinge” machte Uli Hünerbein-Ahlers die Dimension der menschlichen Tragödie deutlich. „Seit 2014 sind 17.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken“ und kam nochmal auf die Vorgänge um die „Seawatch 3“ zurück, die 40 Migranten aus dem Mittelmeer gerettet und nach drei Wochen auf See unerlaubt in den Hafen von Lampedusa angelandet war: „Die Kapitänin wurde verhaftet und unter Hausarrest gestellt, der glücklicherweise wieder aufgehoben wurde.“
In dem Kontext zitierte er den italienischen Innenminister Salvini mit den Worten “Der Platz dieses Fräuleins hätte an diesem Abend im Gefängnis sein müssen. Wie dem auch sei, wir werden diese Justiz verändern.“ Damit lege er „die Axt an die Grundlagen des Rechtsstaates, und Herr Salvini ist nicht allein unterwegs“, sah er das Ganze nicht nur als italienisches Problem.
Zwischenzeitlich intonierte Annja Rossmann bewegend den alten Spiritual „Nobody knows (The trouble I´ve seen)“ und spielte auf der Querflöte. An verschiedenen Stellen lasen Klaus Schürmann, Elke Kleuren-Schryvers, Heike Waldor-Schäfer und die beteiligten „Seewerk“-Künstler aus einem Text vor.
Elke Kleuren-Schyrvers machte abschließend deutlich, dass „die Entfesselung der Menschlichkeit noch nicht in Gänze“ existiere. „Wir werden noch Leben retten müssen“, brachte sie den Gedanken eines „Kirchernschiffes“ auf.
Sie sprach von libyschen Lagern, die „Konzentrationslagern gleichen“ und über die Menschen in der Subsahara und Afrikas, deren Lebensperspektiven es entschieden zu verbessern gelte: „Wir müssen unser Vorgehen auf mehere Dinge richten, wenn wir Menschlichkeit realisieren wollen. Dafür sind wir hier. Das ist ein kleines , aber deutliches Zeichen, dass von Kevelaer ausgeht am Ort der consolatrix afflictorum.“

Nicht nur für harte Jungs

Am Wochenende startet die 35. Motorradfahrer-Wallfahrt in Kevelaer. Dazu finden sich wieder begeisterte Biker zusammen, um ihrer Leidenschaft nachzugehen, nette Gespräche zu führen und Leute zu treffen, die man nur einmal im Jahr zu diesem Event in Kevelaer trifft. Die Veranstaltung startet am Freitag, 5. Juli. Ab 16 Uhr ist an diesem Tag Anreise und die Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Zeltplatz können aufgebaut werden. Abends erhalten die Teilnehmer Verpflegung und musikalische Unterhaltung an der aufgebauten Veranstaltungsbühne.

Kapellenplatz gefüllt

Wer am Abend nicht zu lange gefeiert hat, den erwartet am Samstag ab 8 Uhr ein Frühstück. Bis 16 Uhr ist der Kapellenplatz dann mit den Motorrädern befahrbar. Ab Mittag kann jeder in Eigenregie dorthin fahren. Um 14 Uhr findet eine Andacht statt, bevor um 16 Uhr die Abfahrt vom Kapellenplatz ansteht. Auch hier sind die Motorradfahrer angehalten, ihre eigene Abfahrt selbst zu organisieren.

Um 20 Uhr findet am Samstag die traditionelle Lichterfahrt zur Gnadenkapelle statt. Die zeltenden Teilnehmer erwartet im Anschluss ein gemütlicher Abend in der Zeltstadt. Zum Programm an der Veranstaltungsbühne sind auch alle Nicht-Motorradfahrer eingeladen. Hier wird das „Boxer DJ-Team“ anwesend sein.

Auch am Sonntag gibt es dann ab 8 Uhr Frühstück. Um 11 Uhr findet in der Zeltstadt ein Wortgottesdienst statt, bevor es um 13.15 Uhr auf die Abschiedsfahrt zum Kapellenplatz geht. Den Abschluss bildet dort die Segnung und Verabschiedung der Teilnehmer und Motorräder.

Dieses Mal kein Extrem

Besonders das Wetter scheint in diesem Jahr ausnahmsweise auf der Seite der Biker zu stehen. Nachdem in den vergangenen Jahren oftmals große Hitze oder starker Regen dafür gesorgt hatten, dass die Biker und Zuschauer weniger zufrieden waren, zeigt die Wettervorhersage aktuell weder das eine noch das andere Extrem. „Ausnahmsweise wird das Wetter mal erträglich“, zeigt sich Sylvia Leukers erleichtert über die Vorhersage. Sie ist seit nun 19 Jahren bei der MoWa dabei und hat dort viele Wetterextreme miterlebt.

Leukers freut sich als langjährige Teilnehmerin auch in diesem Jahr auf „ein friedliches Treffen“. Ein Highlight sei für sie die Andacht. Es sei einfach der Moment, „festzustellen, dass du die vergangene Saison überlebt hast. Einfach zu sehen, du stehst hier wieder.“