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Weihnachten wird anders

„Wir tasten uns vor von Woche zu Woche“, sagt Pfarrer Gregor Kauling, „jedoch, wir können auch nicht zu spät beginnen, diese besondere Herausforderung anzunehmen und Weihnachten für die Menschen unter guten Voraussetzungen, besonders bezüglich der Hygieneanforderungen, für die Weihnachtsgottesdienste zu organisieren. Sonst ist dies alles mit dem Pfarrbrief gut bekannt zu geben.“

Dr. Rainer Killich ergänzt: „Jetzt wird es Flyer geben, die den Besuchern helfen sollen, sich gut zurecht zu finden. Es werden Anmeldungen erforderlich sein. Anders ist es in diesem Jahr nicht zu machen.“

„Auch stellen wir schon Überlegungen an, die Sternsinger nur online in Erscheinung treten zu lassen, weil Hausbesuche zurzeit kaum möglich sind“, erklärt Kauling. „Das wird eine gemeinsam Aktion mit St. Antonius werden.“ Man habe sich schon mit Pastor Poorten vorbesprochen.

Für den Besuch der verschiedenen Weihnachtsgottesdienste wird es Zugangskarten geben. Auf diesen werden dann auch die Kontaktdaten erfasst, die nach vier Wochen vernichtet werden.

Die Zugangskarten kann man nur persönlich abholen am geöffneten Spreekkamer – Fenster des Priesterhauses (links neben dem Haupteingang), ausschließlich an den ersten beiden Adventswochenenden: am Samstag, 28. November und am Samstag, 5. Dezember, jeweils von 10 bis 16 Uhr, sowie am Sonntag, 29. November und am Sonntag, 6. Dezember, jeweils von 10 bis 13 Uhr. Einmal ausgegebene Zugangskarten werden nicht wieder zurückgenommen oder getauscht. Wenn Familien untereinander tauschen, sei das hingegen kein Problem, ergänzt Pfarrer Gregor Kauling und betont: „Eine Zugangskarte pro Person sei unbedingt erforderlich, hier ist auch eine Eigenverantwortung gefragt.“

Unter freiem Himmel sei das nochmal anders, aber auch hier werde es Ordner geben. Ganz sicher werde es auch Gottesdienste geben, die gestreamt würden, damit mehr Menschen an den Gottesdiensten teilnehmen können, dies sei ja zurzeit tatsächlich nur sehr begrenzt möglich. Auch das sei noch in der Planung, meint Kauling. „Und so wird es nicht nur eine, sondern drei Christmetten geben, damit wir bei festen Plätzen, die Abstände gewährleisten“, ergänzt Dr. Rainer Killich. „Jede zweite Bank wird gesperrt sein. Familien bekommen große Bänke mit max. sechs Personen.“

Die zu verschiedenen Zeiten angebotenen Krippenfeiern werden für die Familien und die Kinder gut vorbereitet. Diese Wortgottesdienste werden frei gestaltet und draußen stattfinden. Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten erklärt: „Das werden in diesem Jahr keine Krippenspiele sein, wie wir sie kennen.“ Aber es sollen kindgerechte Krippenszenen geben, die durch eine Erzählung und mit Musik eine weihnachtliche Atmosphäre schaffen.

Für diese organisatorische Herausforderung werden wieder Ordner gesucht. Einige Menschen hätten sich schon bereit erklärt, sich ehrenamtlich zu engagieren, freut sich Kauling. Während des ersten Lockdowns habe es schon gut geklappt mit Menschen aus der Bruderschaft oder Erzieherinnen, als die Kindergärten geschlossen waren. Aber es seien noch nicht genug.

Besondere Angebote würde es auch in der Adventszeit geben. Rütten würde sich freuen, wenn man nochmal eigene Rituale in der Familie aufleben lassen könne in dieser besonderen Zeit. Auch überlege man, zu Ruhe oder Meditationen in der Kirche oder auf den Kapellenplatz einzuladen für kurze Zeiten, vielleicht für zehn Minuten.

Rütten hofft, die Familien einzuladen in die Kirche, um zu sehen und zu erleben, wie die Krippe wächst in der Adventszeit, um so die Weihnachtsbotschaft lebendig zu halten für die Familien. Mit diesen Vorbereitungen glaube man und hoffe man, so Pfarrer Kauling, dass man Hoffnung schenken könne und so gut in das neue Jahr gehen könne.

Im Advent gibt es Nachrichten aus der Pfarrei aufs Handy

24 Wünsche, weltliche und kirchliche Gedanken zum Innehalten, die man auf dem Handy lesen kann: diese Idee des Pfarreirates St. Antonius kam im vergangenen Jahr bereits gut an. Rund 700 Menschen ließen sich registrieren, um den WhatsApp-Adventskalender der Pfarrei mit dem Titel „Wartezeit“ auf ihrem Gerät zu verfolgen. „Wir waren davon echt überrascht“, sagt Anne Teller-Weyers vom Pfarreirat. „Wir sind auch nicht im Kreisgebiet geblieben. Von daher zählt es, dass wir Menschen glücklich machen, egal wo sie sind.“ Vom 1. bis 24. Dezember können auch in diesem Jahr Interessierte einmal täglich die kirchlichen oder weltlichen Gedanken auf ihr Smartphone bekommen.

Dabei sind Impulse wie „Ich wünsche dir Hände, die nicht lange überlegen, ob sie dir helfen oder gut sein sollen“ nachzulesen. „Das kann helfen, weil das 24 positive Gedanken sind, mit denen man den Tag gut beginnen kann“, sagt Teller-Weyers.

Eigens für das Projekt wurde ein Prepaid-Handy angeschafft, über das der Versand der Nachrichten mit Berücksichtigung aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen erfolgt. Wer Lust auf den mobilen Adventskalender hat, muss WhatsApp auf seinem Smartphone installiert haben und kann ab sofort eine WhatsApp-Nachricht mit dem Stichwort „Advent“ an Tel. 0162-7055300 senden. Um Broadcast-Nachrichten empfangen zu können, ist es erforderlich, die Handynummer als Kontakt abzuspeichern, zum Beispiel unter dem Namen „Wartezeit“. Die Nummern der Interessenten werden anonym in einer Broadcast-Gruppe gesammelt und können so an jedem Tag der Adventszeit kontaktiert werden. Über diesen Verteiler ist es möglich, dass Nutzer keine Mobilfunknummern anderer Nutzer sehen können und auch keine Nachrichten an andere Nutzer schicken können.

Jeder Teilnehmer erhält eine Nachricht, dass die Anmeldung erfolgreich war. „Wer 2019 bereits registriert war und die Nummer von damals noch abgespeichert ist, muss sich in jedem Fall erneut anmelden“, macht Anne Teller-Weyers deutlich. „Wir haben die alten Nummern ja alle gelöscht, sodass das Broadcast-Handy auf Null gefahren ist.“ Und nach Ablauf des Adventskalenders werden die Mobilfunknummern aller Teilnehmer durch das „Wartezeit“-Team unaufgefordert gelöscht.

Keine Kommunikation mit der Pfarrei über den Messenger

Der Service ist kostenfrei und jederzeit kündbar. Wer sich von der Aktion abmelden möchte, sendet eine Nachricht mit dem Stichwort „Stopp“ und wird aus dem Verteiler entfernt. Von Anrufen und SMS bittet der Pfarreirat abzusehen, diese können nicht berücksichtigt werden. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben und allein für den genannten Zweck verwendet.

„Die AfD ist keine Alternative“

Auch wenn noch nicht abschließend geklärt ist, in welcher Form der AfD-Parteitag am 28. und 29. November in Kalkar stattfinden kann, beziehen die katholischen Kirche und Caritas im Kreis Kleve klar Stellung. Gemeinsam rufen sie in Erinnerung, dass aus ihrer Sicht die von der AfD propagierten Inhalte den Werten der freiheitlichen Demokratie widersprechen.

„Kirche und Caritas stehen für ein christliches Menschenbild ein“, erklärt Kreisdechant Propst Johannes Mecking. „Wir lehnen jede Form von Diskriminierung ab. Das schließt auch die nationalistische Erhöhung über andere Nationen mit ein.“ Genau diese Positionen fänden sich aber im Grundsatzprogramm der AfD, die in Kalkar neue Leitlinien zur Sozialpolitik beschließen möchte. Die AfD spreche wörtlich „von einer Völkerwanderung historischen Ausmaßes“ sowie „Asyl- und Migrationsindustrie“ und erzeuge damit Angst.

Von Zuwanderungsquoten sei die Rede, nicht aber von Menschen, die vor Kriegen, Gewalt und Verfolgung auf der Flucht sind. Damit zeichne sie ein nahezu apokalyptisches Bild der Überschwemmung Deutschlands durch Masseneinwanderung, das das Leid der Geflüchteten völlig außer Acht lasse. Für Kirche und Caritas zählten jedoch die Menschen.

Stephan von Salm-Hoogstraeten, Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, erläutert: „In der Flüchtlingsarbeit leisten Kirche und Caritas gemeinsam mit zahlreichen Ehrenamtlichen wertvolle Dienste. Die vielen Begegnungen sind bereichernd und belegen tagtäglich, wie ein gutes Miteinander verschiedener Kulturen und Integration entstehen kann.“

Die Familienpolitik ist aus Sicht der Kirchen und Caritas ebenfalls kritisch zu bewerten, da sie für die AfD insbesondre Bevölkerungspolitik für Deutsche sei. Das Bundeprogramm zeige, dass es der AfD weniger um den Wert der Familie als solche gehe, sondern dass ausschließlich deutsche Kinder und deutsche Eltern „einheimische Bevölkerung“, „deutschen Staatsvolk“) mit Familie gemeint seien. Im Umkehrschluss würde dadurch Familien ausländischer Herkunft „Konfliktträchtigkeit“ unterstellt und diese dadurch abgewertet.

„Hinzu kommen viele Äußerungen der AfD-Bundespolitiker. Deren antisemitistische, rassistische oder homophobe Kommentare und hämische Provokationen dürfen nicht unwidersprochen bleiben“, fügt Rainer Borsch, Vorstand des Caritasverbandes Kleve, an. „Denn wer nicht widerspricht, akzeptiert diese.“ Es komme daher darauf an, nicht länger die Spaltung der Gesellschaft durch das Verhalten und die programmatischen Aussagen der AfD zuzulassen. „Kirche und Caritas stehen dagegen für eine offene, pluralistische Gesellschaft ein, in der jeder Mensch über die gleichen Rechte und Pflichten verfügt.“

Integration bleibe weiterhin eine vorrangige Aufgabe. Denn nur so könne eine zukunftsfähige Gesellschaft funktionieren. „Wer aber offen eine ‚Minuszuwanderung‘ für die kommenden Jahre fordere, fordert nichts anderes als funktionierende gesellschaftliche Strukturen zu zerstören und ein gutes Miteinander zu vergiften“, resümiert Dechant Christoph Scholten aus Kranenburg.

Kirchen und Caritas fordern abschließend zur erhöhten Wachsamkeit auf: „Jeder verantwortungsvolle Bürger ist bei den nächsten Wahlen aufgefordert, genau zu überlegen, für welche Werte und welches Menschenbild er seine Stimme abgibt.“

Die Erinnerungen wachhalten

Am Kervenheimer Mahnmal legten der Präsident der Geselligen Vereine Kervenheim, Christian van Oeffelt (links), und der Kervenheimer Ortsvorsteher Martin Brands einen Gedenkkranz zum Volkstrauertag nieder.

In seiner Ansprach zitierte Martin Brands aus der Rede des Reichstagspräsidenten Paul Löbe bei der ersten Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Reichstag im Jahr 1922: „Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Toten zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet die Abkehr vom Hass, bedeutet die Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat Liebe not.“

Diese Botschaft habe auch knapp 100 Jahre später nichts von ihrer Aktualität verloren, so Brands. „Daher lasst uns in diesem Bewusstsein gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, für die es sich zu leben lohnt – eine glückliche, würdevolle und vor allem friedliche Zukunft.“

Dazu gelte es, „als Vertreter der Geselligen Vereine Kervenheim zusammen unseren Beitrag leisten, damit wir als Dorfgemeinschaft in Glück, Würde und Frieden leben können, damit aber auch keine Menschenseele für diese Idee vergeblich gestorben ist und kein Leben je vergessen wird.“

Darum, so Brands, „lasst uns die Erinnerung wachhalten und voller Dankbarkeit für den uns geschenkten Frieden an die zahllosen Opfer auch hier in unserer Heimat Kervenheim in Würde und Stille gedenken.“

 

 

 

Kreissynode tagte und wählte online

Die Andacht zur 222. Synode des Evangelischen Kirchenkreises Kleve erreichte die Synodalen aus den Arbeitszimmern von Pfarrer Christian Werner und Pfarrerin Ulrike Stürmlinger (Straelen-Wachtendonk).

Sie beschrieben die Sehnsucht der Menschen nach Zufluchtsorten, Liebe und Leben in Zeiten, in denen sie vermehrt Ungewissheit und Angst vor der Zukunft empfänden. Erstmalig tagten die Abgesandten aus 20 Kirchengemeinden und kreiskirchlichen Arbeitsfeldern per online-Konferenz.

Superintendent Hans-Joachim Wefers begrüßte 82 der 86 stimmberechtigten Synodenmitglieder und weitere Gäste. Er dankte für die Arbeit der Gemeinden während der Corona-Pandemie. Wie viele haben die Kirchengemeinden unter den Corona-Regelungen zu leiden: Sie seien ein „Widerpart kirchlicher Arbeit“, weil diese eigentlich von Begegnungen und Nähe lebe. Trotzdem hätten Gemeinden Kreativität gezeigt: Neue Gottesdienst-Orte, vereinfachte Liturgien, kürzere Gottesdienste, neue Formen der Kommunikation. Gemeinden fragten sich auch, ob die Menschen die derzeit wegblieben, nach „Corona“ wiederkämen.

Pfarrstellenentwicklung

Statt 23,6 Vollzeitstellen stehen im Jahre 2030 noch 16,4 nicht-refinanzierten Pfarrstellen im Kirchenkreis Kleve zur Verfügung. Ein landeskirchlicher Beschluss regelt dies, ihm liegen die prognostizierten Gemeindegliederzahlen in der Fläche zugrunde. Die Gewinnung von theologischem Nachwuchs ist ein zentrales Anliegen: Durch Pensionierungen ab 2025 werden, wenn keine Neubesetzungen erfolgten, nur fünf der derzeit 32 Pfarrpersonen im Kirchenkreis noch im Amt sein.

Wahlen zum Kreissynodalvorstand

Als Assessor wurde Pfarrer Robert Arndt (Goch) mit 78 Ja-Stimmen im Amt bestätigt. Auf den weiteren theologischen Positionen wählte die Synode zwei neue KSV-Mitglieder: Pfarrerin Yvonne Brück (Issum) wurde 1. Stellvertretende Skriba mit 41 positiven Stimmen im 1. Wahlgang (40 entfielen auf Susanne Kock). Pfarrerin Susanne Kock (Büderich) erreichte als 2. Stellvertretende Skriba im anschließenden Wahlgang 77 Ja-Stimmen.
Ellen Kley (Kerken) wird dem KSV ebenfalls neu angehören als 2. Synodalälteste, sie erhielt 61 positive Voten. Die 3. Synodalälteste, Karin Wilhelm (Louisendorf), erhielt 58 Ja-Stimmen und bleibt somit im Amt.

In den Pool der bis zu vier stellvertretenden Synodalältesten wurde Klaus Eberhard (Neulouisendorf) mit 75 Stimmen gewählt. Die Verabschiedung der Mitglieder, die den KSV verlassen und die Einführung der neuen KSV-Mitglieder (Amtszeit acht Jahre) findet im Gottesdienst am 4. Adventssonntag, 20. Dezember, um 10 Uhr in Issum statt.

Des Weiteren wählte die Synoden die Mitglieder der Fachausschüsse und Synodalbeauftragungen, die im Kirchenkreis bestimmte Arbeitsfelder vorantreiben sowie Delegierte zum Kuratorium des Gemeindedienstes Mission und Ökumene (GMÖ). Die Liste der Arbeitsfelder wird aktualisiert auf den Internetseiten www.kirchenkreis-kleve.de bereitgestellt. Der Jugendausschuss wird vorbehaltlich neuer Besetzungsregeln der Landeskirche (Jugendpartizipation) erst im Sommer 2021 neu berufen.

Die Synode bestimmt in jedem Jahr an drei Sonntagen die Kollektenzwecke, diese lauten 2021: Notfallseelsorge im Kirchenkreis, Haus der Stille Rengsdorf und das Institut Südwind.
Die nächste Synode findet am Samstag, 12. Juni 2021, im Sonsbecker Kastell statt.

Neue Diözesankonservatoren im Bistum

Professor Dr. Thomas Flammer ist neuer Diözesankonservator im Bistum Münster. Der Leiter der Abteilung Kunst und Kultur teilt sich das Amt mit Anette Brachthäuser, Leiterin der Abteilung Bauwesen im Bischöflichen Generalvikariat (BGV), die bereits seit 2018 Diözesankonservatorin ist. Flammer folgt auf Dr. Udo Grote.

Nach dessen altersbedingten Ausscheiden hat Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp die Aufgaben konkretisiert und erweitert: Brachthäuser ist als Diözesankonservatorin für die kirchliche Denkmalpflege im Bistum Münster zuständig, Flammer als solcher für die kirchlichen Kunst- und Kulturgüter im Bistum.

In den meisten Bistümern ist die Funktion des Diözesankonservators dem Bereich Kunst und Kultur zugeordnet. Im Bistum Münster entschieden sich vor rund 20 Jahren die Verantwortlichen dazu, das Amt aufgrund der Aufgabenfülle auf zwei Personen aufzuteilen, die die Bezeichnung unabhängig voneinander führen.

Brachthäuser und Flammer sind ab sofort verantwortlich für die diözesane und pfarrliche Denkmalpflege auf der einen und die Pflege von Kunst- und Kulturgütern auf der anderen Seite. So gehören zu den Aufgaben der Diplom-Ingenieurin alle denkmalpflegerischen und denkmalrechtlichen Fragestellungen, während der Theologe unter anderem für die Bewahrung der Kunst- und Kulturgüter in Kirchen, Museen, Archiven und Bibliotheken im Bistum zuständig ist.

„Mit unserer Arbeit möchten wir zu einem Verständnis für die Bedeutung von kirchlicher Kunst als Kulturgut beitragen“, betonen Brachthäuser und Flammer. Beide sind als Diözesankonservatoren für ihren jeweiligen Aufgabenbereich auch Ansprechpartner des Bistums gegenüber den Kirchengemeinden wie auch kommunalen und staatlichen Einrichtungen.

Anette Brachthäuser studierte an der Fachhochschule Münster Architektur und schloss das Studium 1989 als Diplom-Ingenieurin ab.
Nach verschiedenen beruflichen Stationen und den Geburten zweier Töchter begann sie 2002 in der Stadtverwaltung Haltern. Dort leitete sie unter anderem das Bauordnungs-Amt, 2016 wurde sie Baudezernentin. Seit 2018 ist sie Diözesanbaudirektorin im Bistum Münster.

Thomas Flammer studierte in Münster und Würzburg katholische Theologie. Seit 2004 war er wissenschaftlicher Leiter der Forschungsstelle „Institut für Geschichte des Bistums Münster“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 2016 wurde Flammer Honorarprofessor am Fachbereich für Geistes- und Kulturwissenschaften der Universität Kassel. 2018 war er Projektleiter der Ausstellung „Frieden – Wie im Himmel so auf Erden“ des Bistums Münster.

Seit 2019 leitet er die neugegründete Abteilung „Kunst und Kultur“ und ist zuständig für das Bistumsarchiv, die Diözesanbibliothek, die Kunstpflege und das Stiftsmuseum in Xanten.

Gedenken an die Verstorbenen

Am Volkstrauertag trafen sich Erich Reiser (rechts) als Ortsvorsteher und Rüdiger Göbel als Präsident der Geselligen Vereine, um in diesem Jahr das Totengedenken und die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt unter Pandemie-Auflagen durchzuführen.

Es ist den Geselligen Vereinen wichtig, dass dieser bedeutende Gedenktag nicht einfach ausfällt, denn das Anliegen des Volkstrauertages ist nach wie vor von aktueller Bedeutung und gesellschaftlicher Relevanz.

Foto: privat

Bischof feiert Messe mit neuem Brüderrat der Canisianer

Mit einem neuen Leitungsteam geht die Brüdergemeinschaft der Canisianer in die nächsten sechs Jahre. Die Einführung des Teams haben die Canisianer mit Bischof Dr. Felix Genn gefeiert. Der Bischof zelebrierte eine Messe im Canisiushaus in der Münsteraner Aaseestadt, dem Sitz der Leitung und der Ausbildung der Gemeinschaft.

Das 15-köpfige Bruderkapitel, zu dem 28 Brüder im Alter von 40 bis 85 Jahren gehören, hatte vor rund zwei Wochen Bruder Konrad Schneermann zum Leiter der Gemeinschaft gewählt. Er löst Bruder Helmut Zech in diesem Amt ab.

Bruder Karsten-Johannes Kruse wurde zum ersten Ratsmitglied und damit zum Stellvertreter gewählt. Als weitere Mitglieder des Brüderrates bestimmte das Kapitel Bruder Christoph von Netzer und Bruder Thomas Wierling. Ersatzmitglieder sind Bruder Wolfgang Meyer und Bruder Gustav Bücker.

Der Brüderrat ist nach Bruder Konrads Angaben für das geistliche und wirtschaftliche Wohl der Gemeinschaft verantwortlich, zu der Niederlassungen in Münster, Kevelaer, Hildesheim, Vreden und Recklinghausen zählen. Das umfasse „die Sorge für jeden einzelnen Bruder und für das finanzielle Auskommen insgesamt.“

Zudem gehe es angesichts der wie in vielen Ordensgemeinschaften sinkenden Mitgliederzahlen darum, „welche Wege wir für unsere Gemeinschaft in die Zukunft finden.
Für diese Zukunft wurde auch in der Messe mit Bischof Genn gebetet. In seiner Predigt bezog dieser sich auf das Bild eines ins Wasser geworfenen Steins, der dort sich vergrößernde Kreise zieht, und übertrug das auf die Tätigkeit des bisherigen Brüderrats.

„Wir dürfen die Zuversicht haben, dass das, was Sie alle in das Meer der Kirche geben, Kreise zieht, die wir gar nicht überschauen können müssen“, sagte der Bischof. Aus diesem Bild könne man Kraft ziehen. „Wenn Gott uns eine Aufgabe überträgt, legt er uns nicht nur eine Last auf die Schultern, sondern nimmt uns ernst und traut uns das zu“, sagte Genn. In diesem Sinne heiße Verantwortung auch, „auf sein Geschenk hin zu antworten, und dass er uns für dieser Antwort würdig hält.“

Unter Bezug auf das Tagesevangelium führte der Bischof aus, dass es im Umgang mit den „uns anvertrauten Gütern dieser Welt auch darum geht, wie wir mit dem wahren Gut, das Gott uns anvertraut, umgehen.“ Die Canisianer dürften aus der Zuversicht leben, dass sie alles, auch die Herausforderungen des Lebens in einer Ordensgemeinschaft, mit Gottes Hilfe vermögen: „Er wird uns alles, was wir nötig haben, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken.“

Im Rahmen der Messe, die für die Brüder in den auswärtigen Konventen live im Internet übertragen wurde, fragte der Bischof formal die Bereitschaft des neuen Leitungsteams für seine Aufgaben ab und wünschte ihm dafür Gottes Segen. Zugleich dankten er und Bruder Konrad dem bisherigen Leitungsteam und besonders Bruder Helmut für seine jahrzehntelange Arbeit in verschiedenen Ämtern.

Kevelaerer Martinsaktion für die Flüchtlinge in den Zeltlagern

Im Klarissenkloster können noch einmal warme Decken abgegeben werden – noch vor Weihnachten sollen die Hilfsgüter vom Niederrhein dann in den Flüchtlingslagern ankommen.

Der St. Martinszug ist vieler Orten am Niederrhein abgesagt. Nicht aber die großartige Geschichte des Teilens, die mit dem Heiligen Martin verbunden ist.

Und so folgen jetzt alle Kirchengemeinden Kevelaers, die Pfadfinder vom Stamm Hartefeld, die Kita Kruepasch in Issum, die Steyler Schwestern, die Sonsbecker Emmaus-Gemeinschaft und auch wieder die Kevelaerer Klarissen dem neuerlichen Aufruf der Stiftung „Aktion pro Humanität“ (APH) und der Organisation Human Plus e.V. in Nettetal, für den nun nahe kommenden Winter noch einmal Decken zu sammeln für die Menschen in den Zelt-Flüchtlingslagern in Griechenland und in Syrien.

Die ersten Aktionen von Hilfslieferungen vom Niederrhein vor wenigen Wochen und aus der Zeit gerade zu Beginn des Corona Lockdowns im ersten Jahresdrittel 2020 sind nun abgeschlossen – alle gespendeten Sachen sind verteilt. Die Decken wurden in den Flüchtlingslagern Dar Alama und Almadrasa in der Region Killi, zwischen Idlib und Aleppo in Syrien, dankbar angenommen.

Nun startet Teil 2 der Aktion. Vom Martinstag an können eine knappe Woche lang – bis Mittwoch, 18. November – wieder wärmende Decken und Schlafsäcke (bitte gewaschen) und auch Isomatten bei den Klarissen in Kevelaer (St. Klara Platz 2) abgegeben werden. Bitte keine Steppbetten oder Kleidung abgeben – die Menschen in den Flüchtlingslagern brauchen dringend Decken, um sich gegen die Kälte in den Zelten schützen zu können. „Decken sind wesentlich praktikabler als Oberbetten mit Daunen, weil Decken schneller wieder trocknen können, wenn sie nass wurden“, so APH-Vorsitzende Dr. Elke Kleuren Schryvers.

Die Sammelaktion wird wieder maßgeblich von den Klarissenschwestern in Kevelaer getragen. Sie sammeln und verpacken die Decken. Von der Aktion pro Humanität wird dann der Zuliefertransport nach Nettetal durchgeführt. Von dort geht die wärmende Fracht dann in der ersten/zweiten Dezemberwoche an die Bestimmungsorte in Griechenland und Syrien.

„Vor Weihnachten könnte dann die Verteilung noch stattfinden“, so Anaestis Ionnaidis von der Organisation Human Plus in Nettetal. Er koordiniert die LKW-Transporte in diese Regionen.

Eine Million Sterne leuchten dieses Jahr im Internet

Seit 20 Jahren zündet die Caritas bundesweit und an vielen Orten in der Diözese Münster Mitte November tausende Kerzen als Zeichen weltweiter Solidarität an. In diesem Jahr bittet Caritas international coronabedingt darum, digital Lichter auf einer „Social Wall“ im Internet sowie in den Sozialen Medien leuchten zu lassen.

Der Diözesancaritasverband Münster lädt dazu ein, Fotos mit Kerzen auf Facebook und Instagram unter dem #EineMillionSterne hochzuladen oder an die Adresse sterne.caritas@flyp.tv zu schicken. Dann erscheinen sie auf einer „Social Wall“, einer Bilderwand im Internet.

Die Aktion ist diesmal einem Kinderprojekt im Stadtteil Kibera der kenianischen Hauptstadt Nairobi gewidmet. Dafür wird auf der Seite www.einemillionsterne.de um Spenden gebeten. Kibera heißt Urwald und ist Name des größten Slums der Stadt. Er besteht aus Wellblechhütten ohne fließendes Wasser, ohne Kanalisation und ohne ein Mindestmaß an Hygiene zum Schutz vor Krankheiten.

Im Sozialzentrum Lwanga bekommen tausende junge Menschen vom Kleinkind bis zur alleinerziehenden Mutter Unterstützung und eine Perspektive für ihre Zukunft.