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Was man verspricht, das hält man

Wetten. Nach und nach füllte sich der „Knoase-Saal“ mit aufgeregten Kindern und Eltern, die ihre „Flöhe“ zum traditionellen Kindertheater Anfang des Jahres mitgebracht hatten. „Zu Beginn ist es immer wuselig“, begrüßte Thomas Krahnen für die Gesllligen Vereine dann die kleinen und großen Zuschauer, wies nochmal auf den bevorstehenden Kinderkarneval am 28. Januar hin, und wünschte allen dann viel Spaß.
Zum wiederholten Male durfte das Pfalzdorfer Kindertheater Zick-Zack die Kinder mit einer Geschichte unterhalten. „Die machen das seit Jahren schon – mit soviel Liebe und Aufwand“, hatten Krahnen und Co. auf das bewährte „Zugpferd“ für die Kids gesetzt. Und wie jedes Jahr vermochte das Laienspielensemble, die Mädchen und Jungen mit ihrem Spiel und dem sehr farbenprächtig ausgestalteten Bühnenbild in seinen Bann zu ziehen.
Diesmal hatten sich die Darsteller den „Froschkönig“ ausgesucht – die Geschichte von Prinz Eugen von Hochgemuth (Dominik Janßen), der zur Strafe für seinen charakterlichen Hochmut und seine Verachtung für andere Menschen von der „Waldfee“ (Melanie Tönissen) in einen Frosch (gespielt von Mirjam Linsen) verwandelt wird.
Nachhaltige Gefühle
Dieser Frosch kann nur dann zurückverwandelt werden, wenn er bei einem weiblichen Wesen nachhaltige Gefühle freisetzt. Als Prinzessin Mia (Lucia Bürvenich) mit ihrem Hofstaat mit einer Kugel spielt und die in den Brunnen fällt, indem sich der Frosch befindet, rettet dieser der selbst hochnäsigen Prinzessin die Kugel.
„Wie kommt der Frosch in den Brunnen?“, fragte sich der fünfjährige Mats. Seine Mama Jenny Möhring war trotz ihres 36. Geburtstages mit Mann und Kind natürlich gekommen. „Es ist so fantasievoll – und das lassen wir uns nicht entgehen.“
Im Stück verspricht die Prinzessin dem Froschkönig, ihn mit in das Schloss zu holen, ihm Essen und Trinken zu geben und mit ihm in einem Bettchen zu schlafen. Doch sie entschwindet, er versucht ihr zu folgen – doch der Waldgeist setzt Wind und Sonne ein, gegen den Wunsch des „Froschkönigs“, ihr zu folgen.
Die Kinder wurden von den Schauspielern wunderbar in das Stück mit einbezogen – als die „Eule“ den verwandelten Froschkönig durch die Reihen jagte, riefen einige Kinder: „Da ist er, da ist er“. Nicht so der fünfjährige Hannes aus Sonsbeck: „Ich hab gerufen, der Frosch ist im Brunnen – ich wollte ihn ablenken“, erzählte er in der Pause, in der die die Kids die Popcorntheke stürmten.
Schließlich gelingt es dem Frosch, zum Königsschloss vorzudringen, wo die Hofnärrin und ihr Azubi (Wally Peters & Tilo Linsen) mit Hilfe der Kinder Tierstimmen nachzuahmen versuchen.
Der Froschkönig macht sich selbst bemerkbar – und als die Prinzessin diesen nicht mit Essen und Trinken versorgen will, spricht die Königin (Sarah Kiusters) ein Machtwort: „Was man versprochen hat, muss man halten.“ So gibt sie ihm zu essen und zu trinken, nimmt ihn widerwillig mit in ihr Gemach – wobei es den Kindern einen Heidenspaß machte, das Klastchgeräusch für „Licht an und Licht aus“ zu imitieren.
Als die Prinzessin es nicht mehr aushält, wirft sie den „Froschkönig“ voller Abscheu gegen die Wand – die Emotion, die es gebraucht hat, damit der Prinz wieder zurückverwandelt wird. Der gelobt, nie wieder hochnäsig zu sein und macht der überraschten Königstochter vor dem versammelten Hofstaat später dann einen Heiratsantrag.
Vom Ensemble gab es viel Lob für das aufmerksame Kinderpublikum, das so gut mitmacht hatte, und noch einmal explizit die Botschaft des Stückes mit auf den Weg: nie auf andere herabsehen und immer halten, was man verspricht. Und dann verrieten die Schauspieler noch, welches Stück sie 2019 aufführen werden. Es wird das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ sein.