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Die katholische Einrichtung in Twisteden gibt es seit nun 40 Jahren

Der Quirinus-Kindergarten feiert

Den 40. Geburtstag des St. Quirinus-Kindergartens in Twisteden hatten sich die Erzieherinnen eigentlich anders vorgestellt: Die unterschiedlichen Aktionen für die Kinder waren schon lange geplant.

Die Stiefel wurden über Nacht gefüllt

Durch die momentane Situation konnte der Nikolaus nicht persönlich die Kinder der Kindertagesstätte Marienkäfer besuchen.

Dennoch waren alle Marienkäfer besonders fleißig. Sie setzten sich zusammen und putzten voller Vorfreude mit Schwamm und Bürste ihre Stiefel. Anschließend trugen sie das glänzende Schuhwerk in die Turnhalle in Erwartung, dass es dem heiligen Mann trotzdem gelingt diese zu füllen. Am nächsten Tag war es tatsächlich geschehen. Viele prall gefüllte Stiefel warteten auf ihre Besitzer. Die Kinder nahmen diese mit leuchtenden Augen glücklich entgegen. Gepackt waren diese mit leckerem Naschwerk und einem ganz persönlicher Brief vom Nikolaus an jedes Kind. Um die Vorfreude zu steigern und die Wartezeit bis Heiligabend zu überbrücken, gibt es das alljährliche ,,Sternchenwerfen“.

Dafür hat jedes Kind einen Stern mit einem Foto von sich gebastelt. Mit diesem Stern wird durch Hochwerfen ausgelost, welches Kind an dem jeweiligen Tag ein Adventsgeschenk bekommt. In diesem Jahr gibt es Tassen, die die Kinder selbst anmalen können.

Auch gibt es wieder eine Weihnachtswerkstatt, in der die Kinder werkeln, basteln und malen. Schon bei den Überlegungen, was sie den Eltern schenken wollen und den Vorbereitungen dazu, sind sie mit Eifer und Begeisterung dabei und können es kaum erwarten ihre Ideen in die Tat umzusetzen.

Foto: privat

Wie feiern Kinder in Corona-Zeiten?

„Lasst uns froh und munter sein…“ Wer kennt dieses Lied nicht? Seit Generationen wird es laut und kräftig fast überall dort gesungen, wo sich kleine und große Kinder auf den Besuch des Heiligen Nikolaus freuen. Wer hätte je gedacht, dass es mal eine Zeit geben wird, in der dieses Lied nur gesprochen werden darf? „Das gemeinsame Singen fehlt uns allen sehr“, sagt Tanja Hornbergs, Erzieherin im St.-Marien-Kindergarten. Mit ihren Kolleginnen freut sie sich sehr, dass die Quarantäne vorbei ist, doch vermisst sie den frohen Klang der Kinderlieder. „Die Vorweihnachtszeit ist gerade für Kinder besonders schön und wertvoll. Wir beginnen diese besinnliche Zeit mit dem Fest Allerheiligen. Gemeinsam gestalten wir Kerzen, die wir vor der Pandemie in kleinen Gruppen zum Friedhof gebracht hatten.“ Auch wenn Ausflüge mit Kontakten im Moment nicht möglich sind, versuchen die Erzieherinnen, alle liebgewonnenen Traditionen zu pflegen.

Dazu zählt auch das Fest des Heiligen St. Martin. Statt eines Laternenzugs mit der ganzen Familie zum Forum Pax Christi und dem anschließenden Rollenspiel sowie dem gemeinsamen Pöfferkesessen, gab es in diesem Jahr eine durchaus spannende „Light-Version“. „Für die Kinder war es ganz interessant, die Mantelteilung auch mal im Hellen zu sehen“, erwähnt Irmgard Rütten. „Wir sind unseren Laiendarstellern Helmut Baers und Diethelm Heinrichs sehr dankbar für die jahrelange Treue. Da das Fest in diesem Jahr während des Regelbetriebs stattfand, opferten sie sogar einen Urlaubstag für uns.“

Die Kinder sollen trotz Covid-19 Erfahrungen sammeln

Teilen und an Nächste denken ist immer ein aktuelles Thema. Zu St. Martin ist es ein Brauch, Süßigkeiten aus der Martinstüte an andere zu verschenken. „In der Gruppe verschönern wir gefüllte Schuhkartons und geben diese an die Kevelaerer Tafel im Rahmen der Weihnachtspäckchenaktion weiter“, sagt Rütten. Mit dieser Geste werden Impulse gesetzt. Durch das direkte Handeln erhalten viele Aufgaben eine besondere Bedeutung. „Eine Orange selber geschält, gerochen und geschmeckt zu haben, ist etwas ganz anderes, als diese im Bilderbuch zu betrachten“, erklärt Beate van Heek. „Gerade in dieser ungewissen Zeit ist es uns wichtig, dass die Kinder die Erfahrungen rund um Weihnachten auf unterschiedliche Art erleben dürfen.“

Ob es viel Kraft kostet, eine Nuss zu knacken oder ob die Nadeln vom Adventskranz piken – bei all den Einschränkungen und Verboten während der Pandemie haben die Kinder Spaß daran, mit allen Sinnen viele Kleinigkeiten zu erleben. Anhand eines Zeitstrahls werden die Tage in der Adventszeit besonders hervorgehoben und auch die Kleinsten können so den Verlauf gut erkennen.

Gemeinschaftlich versucht das Team, den Tagesrhythmus den Corona-Vorschriften anzupassen und ist dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den Eltern. „Unser Programm wird beibehalten, zwar etwas anders gestaltet, aber nicht gekürzt.“ Das gilt sowohl für die traditionellen wie auch die alltäglichen Abläufe. So werden zum Frühstück die Cerealien von den Erzieherinnen angereicht, wo vorher die Kinder ihr Menü selber zusammenstellen konnten. Beim Mittagessen im Petrus-Canisius-Haus ist es ebenso. Und hat ein Kind Geburtstag, darf es die Kerze wegen der Aerosole nicht auspusten. „Die Veränderungen werden von den Kindern sehr gut angenommen“, berichtet van Heek. „Ach ja – Corona! Höre ich schon mal, wenn ein Kind vergessen hat, sich die Hände zu waschen, aber dann wird dies nachgeholt und alles ist gut.“

Dass die Kinder die Regeln so leicht akzeptieren, spornt die Erzieherinnen an, trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen das Beste aus der Coronazeit zu machen. Eine komplette Schließung wie im Frühjahr wäre jetzt in der Adventszeit sehr schade, denn das beliebte Nikolausfest ist schon in Planung, und auch wenn alle auf das fröhliche Singen verzichten müssen, hoffen sie doch auf eine gemeinsame, schöne und besinnliche Adventszeit.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

In Kevelaer wurden seit gestern sieben Corona-Neuinfektionen bestätigt

Am heutigen Mittwoch, 2. Dezember 2020, liegen dem Kreisgesundheitsamt zur Mittagszeit insgesamt 3.410 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen seit Beginn der Corona-Pandemie vor. Das sind 49 mehr als am Vortag. Von den 3.410 Indexfällen sind 156 in Bedburg-Hau, 386 in Emmerich am Rhein, 464 in Geldern, 389 in Goch, 101 in Issum, 119 in Kalkar, 106 in Kerken, 314 in Kevelaer, 558 in Kleve, 110 in Kranenburg, 219 in Rees, 57 in Rheurdt, 192 in Straelen, 69 in Uedem, 57 in Wachtendonk und 113 in Weeze.

Von den insgesamt 3.410 bestätigten Corona-Fällen gelten 2.813 als genesen; 70 Personen sind verstorben. Im Kreisgebiet befinden sich aktuell 31 Personen im Krankenhaus.

Aktuelle Entwicklungen in Einrichtungen

Einen oder mehrere Corona-Indexfälle gibt es in der Wallfahrtsstadt Kevelaer im Kindergarten St. Antonius, in Kleve in der Schule Haus Freudenberg, in Wachtendonk in der Kita An der Nette und in Weeze in der Integrativen Kindertageseinrichtung Korallenriff. Die betroffenen Personen stehen unter Quarantäne. Das Gesundheitsamt steht in engem Kontakt mit den Einrichtungen. Die Ermittlungen laufen noch.

7-Tage-Inzidenz

Die 7-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner. Die für heute um 0.00 Uhr vom Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG) ermittelte 7-Tage-Inzidenz im Kreis Kleve liegt bei 95,1. Aktuell befinden sich insgesamt 2.054 Personen in häuslicher Quarantäne.

Erfinderischer Alltag in der Kita „Spatzennest“

Erzieherin Ramona Heckens sitzt mit dem sechsjährigen Leonard und dem vierjährigen Johann zusammen in einer Sitzecke im ersten Stock und liest ihnen aus einem Buch vor. Ein Moment der Ruhe, weit weg von Dingen wie Corona.

Das Virus hat in der Kita „Spatzennest“ an der Twistedener Straße, wie in vielen Kindertagesstätten, das Alltagsleben der 26 Mitarbeiter, der gut 90 Kinder und deren Eltern in den vergangenen Monaten entscheidend mitgeprägt. „Was sich keiner so richtig hat vorstellen können, ist, dass der komplette Betrieb von jetzt auf gleich außer Gefecht gesetzt wurde“, beschreibt die Einrichtungsleiterin Birgitt Reudenbach, die seit der Gründung 1994 mit dabei ist, die Situation Mitte März.

„Es lief hier im städtischen Kindergarten noch ein, zwei Wochen anders als in anderen Kindergärten. Aber irgendwann waren auch die Kollegen weg.“ Weil keiner Covid-19 kannte, wurden aus Schutz erst alle Kinder nach Hause geschickt, und dann später die Mitarbeiter. Man habe versucht, so gut es ging, den Kontakt zu den Eltern und den Kindern zu halten. Das habe seine Zeit gebraucht – und neue Ideen. „Was früher verschrien war, mit Handy arbeiten, das war nun sinnvoll. Bei der U3 haben wir zum Beispiel was mit Filmchen gemacht. Die Erzieherinnen haben mit einer Handpuppe kleine Filmchen gemacht, ein Lied gesungen oder was zum Basteln vorgestellt.“

Bei den „großen“ Gruppen ging es ähnlich. „Eingestielt hatten wir das mit so einem kleinen Suchspiel-Quiz. Und die Lösung ergab eine Symbolkombination. Es gab ein Symbolschloss, das wir in der eigentlichen Milchkiste hatten. Da gab es einen ‚Schatz‘: Mappen für die Vorschulkinder, Materialien zum Basteln und Bemalen sowie das Angebot, das zu hinterlegen und dann neu zu bestücken.“ Nach einer gewissen Zeit war es dann so, dass die Kinder der Eltern aus den systemrelevanten Berufen kommen durften, so Reudenbach.

Zu Anfang mussten beide Partner „systemrelevant“ sein, später nur noch einer. „Wir haben vier Wochen mit zwei Kindern gearbeitet. Dann kamen die Kinder peu à peu wieder.“ Es hätten auch mehr kommen können. „Aber die Angst der Eltern war halt noch so groß, die Angst und die Sorge, mit diesem Virus umzugehen – bei uns natürlich auch.“ Man bekam regelmäßig aus dem zuständigen Stamp-Ministerium Schreiben, „was geht und was nicht geht.“ Und am Wochenende überlegte man dann, wie man das am Montag umsetzt.

Die Dynamik erforderte flexibles Handeln

Bis Anfang August war an normalen Betrieb nicht zu denken, bis zu den Sommerferien kamen immer wieder neue Nachrichten, erinnert sich auch Stephanie Niewerth. Die Elternvertreterin hat drei Söhne – zwei von ihnen, Leonard und Johann, sind in der Kita. Als Bankkauffrau im Personalbereich war sie nicht systemrelevant. „Ich konnte aber im Home Office arbeiten“, erzählt die 45-Jährige. Natürlich musste man den Alltag anders strukturieren.

„Ich bin dann meistens schon um 5 Uhr aufgestanden, damit ich zwei, drei Stunden arbeiten konnte, bevor die Kinder aufgestanden sind. Dann haben die Mittagspause gehabt, da habe ich auch gearbeitet – und abends, wenn mein Mann zu Hause war.“ Diese „Isolation“ hätten die Kinder selbst am Anfang gar nicht so nachvollzogen, weil es quasi wie Urlaub für sie gewesen sei, sagt Niewerth. „Dann kamen die vielen Angebote des Kindergartens, die ‚Systemrelevanten‘ konnten rein und man konnte mit einem Spielpartner spielen. Ich kann nicht sagen, dass es für meine Kinder groß was gemacht hat.“

Garten und Spielpartner waren große Erleichterung

Aber sie sieht auch, dass es etwas anderes gewesen wäre, wenn sie in einer Großstadt in einer Drei-Zimmer-Wohnung mit zwei Kindern gelebt hätte, ohne Möglichkeiten der Spielplatznutzung. „Das hat mit Sicherheit was mit den Kindern und sicher auch was mit mir gemacht. Wir hatten einen Garten, wo sie raus konnten und es waren zwei, die miteinander spielen konnten.“

Bei dem ein oder anderen Alleinerziehenden gab es da schon Probleme, räumt Reudenbach ein. „Die waren dankbar, als das Ministerium sagte, dass auch sie wiederkommen können mit den Kindern.“ Klar gebe es auch andere Fälle. Bei den Älteren gab es schon die eine oder andere Videobotschaft in der ersten Lockdown-Zeit, wo die Sehnsucht nach dem Kindergarten artikuliert wurde, sagt Reudenbach. Und natürlich kann man aktuell im Vorschulbereich so wichtige Elemente wie das Schwimmen nicht verwirklichen. „Wir wollen das auch nicht kleinreden. Das ist sicher nicht Gold für Kinder“, ergänzt Niewerth.

Das Vertrauen zu den Eltern muss stimmen

Natürlich habe man in der Einrichtung die Sorge gehabt, wie die Kinder mit den Masken umgehen, sagt Birgitt Reudenbach. „Wir haben ja auch Erzieherinnen, die vorerkrankt sind, die vom Arbeitgeber nicht dauerhaft freigestellt wurden.“ So musste man sich etwas einfallen lassen. Dauerhaft habe man sich jetzt gegen das Masketragen entschieden – das sei jedem Träger ja freigestellt, sagt Reudenbach.

„Die Kolleginnen mit Vorerkrankungen haben den ganzen Tag Maske auf, da haben wir uns viel Arbeit gemacht, um an eine gescheite Maske zu kommen.“ Die Erzieherinnen in der Gruppe müssen das nicht. „Aber sobald Kontakt mit fremden Personen, zu den Bring-und Abholdiensten der Eltern besteht und falls wir ihnen auf dem Flur begegnen könnten, haben wir uns da selbst eine ‚Maskenpflicht‘ verordnet.“

Ein Moment der Ruhe im „Spatzennest“.

Ansonsten gelten die „AHA plus L-Regeln“. Das L(üften) sei das Wichtigste. „Wir haben zwei Etagen. Das macht Sinn, wenn man quer lüftet. Da muss man aber auf den Etagen die Fenster besetzen. Wir schaffen es sicher nicht alle 20 Minuten wie in der Schule, aber das ist das beste Mittel, um Schlimmeres zu verhindern.“ Natürlich verfolgte man die Debatte um die Frage, wie ansteckend Kinder sein können. Der Kontakt zu den Kindern, der bestehe nun einmal, sagt Reudenbach. #

Darum wird im Haus konsequente Händedesinfektion betrieben – auch von den Kindern. „Kinder dürfen auch mit Schnupfen in den Kindergarten. Da müsse man gründlich beobachten, so die Leiterin. „Sobald Symptome auftreten, die zu Covid gehören, müssen die Kinder abgeholt werden – Fieber, Husten und so weiter.“

Das Einzige, was eben nicht funktioniert, ist der Abstand, ergänzt Niewerth. Das sei mit Kindern nicht möglich. Das habe viel mit Vertrauen zu tun. „Das Vertrauensverhältnis in dieser Gruppe mit den Erzieherinnen ist dann halt so groß, dass ich davon ausgehe, dass die nicht zu irgendwelchen Partys privat ohne Maske losziehen.“ Und die Kinder hätten in der Einrichtung ihren festen Kreis und spielten mit Kindern aus ihrer Gruppe, meint sie. „Und da kennt man auch die Eltern, zu denen man Vertrauen hat und weiß, die gehen sorgsam mit allen um.

fühlt man sich wie auf einer Insel, das gibt einem schon ein gutes Gefühl.“ Das Vertrauen beruhe auf Gegenseitigkeit, sagt Reudenbach. „Wir bauen ja auch darauf, dass die Eltern uns gegenüber ehrlich sind.“ Alle seien da sehr diszipliniert. „Die Eltern wollen nicht, dass die Einrichtung geschlossen werden muss und wir möchten es natürlich auch nicht.“

Im „Spatzennest“ dürfen die Eltern die Einrichtung betreten. „Ich weiß von anderen Kindergärten, wo die Eltern ihre Kinder am Gartentor abgeben“, räumt Reudenbach ein. „Das ließe sich hier nicht bewerkstelligen. Und es ist gut, dass es so ist.“ Man habe geregelt, „dass es sich nicht in der Gruppe mischt und knubbelt.“ Deswegen verabschieden sich Eltern und Kinder auch auf dem Flur.

Corona-Fälle hat es bei den Kindern bislang nicht gegeben. „Bei den Eltern schon – aber da waren die mit den Kindern in Quarantäne. Da ist entscheidend, was die Eltern draus machen.“ Natürlich haben die vorerkrankten Mitarbeiterinnen etwas Sorge. Der Kontakt zwischen Eltern und Erzieherinnen ist allerdings auf das Minimum reduziert. Aber da fehle natürlich der Austausch, sagt Niewerth. „Da sind wir ganz stark verwöhnt, wenn man beim Abgeben und Abholen ein paar Sätze spricht. Das ist einfach nicht mehr.“

Die größten Probleme hätten da natürlich die Eltern, „die unter Corona-Bedingungen das erste Kind in einen Kindergarten geben.“ Natürlich hoffen beide auf eine baldige Rückkehr zum „alten Alltag“ – oder zumindestens darauf, dass die großen Einschränkungen bald ihr Ende finden.

Die diskutierte Vorverlegung der Winterferien mit einer möglichen freiwilligen 14-Tage-Quarantäne vor Weihnachten halten sie für keine gute Idee. „Es scheint nachvollziehbar, aber die Eltern können ihrem Arbeitgeber ja nicht sagen: Wir hören jetzt mal auf“, sagt Niewerth. Da sei dann schon sehr viel Toleranz gefragt. „Für uns ist das keine Überlegung“, pflichtet Reudenbach ihr bei.

Zwischen Voltigierpferden und Beton

Noch weit vor den strengen Corona-Maßnahmen unterstützten die Wirtschaftsjunioren im Kreis Kleve e.V. den Kindergarten St. Marien in Kevelaer dabei, den Spielplatz umzugestalten und zu erweitern.

Gemeinsam gossen die Junioren Fundamente für die neuen Holz-Voltigierpferde und sorgten damit für einen sicheren Stand der Spielpferde. Auch die Verankerung für eine Überdachung der Rutsche wurde gemeinsam beim Aktionstag erstellt.

Als Netzwerk der jungen Wirtschaft in der Region engagieren sich die Wirtschaftsjunioren
gerne für gemeinnützige Einrichtungen im Kreis Kleve. Für den Aktionstag beim Kindergarten St. Marien hat der Verein ebenso die Kosten für den Schnellbeton übernommen.

Das Team des Kindergartens um Leiterin Julia Holtermann hat sich sehr über den Einsatz und die Unterstützung der Wirtschaftsjunioren gefreut. Damit konnte der Kindergarten Geld sparen und dies nun für weitere wichtige Aktivitäten einsetzen.

Spielwiese statt Acker

Es brauchte drei Anläufe, um es auf das Siegertreppchen zu schaffen. Jetzt aber hat es geklappt: Der St.-Quirinus-Kindergarten in Twisteden darf sich über den Zuschlag der diesjährigen Garten-Aktion des Garten- und Landschaftsbauunternehmens Steegmann aus Wetten freuen. In diesem Jahr unterstützt das Gartenbauunternehmen mit 2020 Euro erneut ein soziales Gartenprojekt – und das bereits zum dritten Mal.

Anfang des Jahres konnten Kindergärten, Schulen, Seniorenheime und Vereine ihre pfiffigen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen beim Gartenbauunternehmen einreichen (das KB berichtete). Zahlreiche Bewerbungen trafen bei dem Wettener Unternehmen ein. „Die letzte Bewerbung wurde noch zwei Tage vor Einsendeschluss eingereicht“, berichtet Tobias Steegmann, der diese Aktion gemeinsam mit seinem Vater Christoph Steegmann vor drei Jahren ins Leben rief. Insgesamt 13 Bewerbungen – vom Katharinenhaus Winnekendonk, der St.-Antonius-Grundschule Kevelaer, dem St.-Quirinus-Kindergarten Twisteden, dem St.-Urbanus-Kindergarten Winnekendonk, dem St.-Antonius-Kindergarten Kevelaer, der Grundschule Wetten, dem Sportverein Viktoria Winnekendonk, dem Kindergarten Sterntaler Winnekendonk, dem Familienzentrum Sternschnuppe, der Grundschule St. Hubertus Kevelaer, der Jona-Kindertagesstätte und dem Tennisverein Winnekendonk – landeten auf dem Tisch der Ideengeber.

Und eigentlich wollte sich die fünfköpfige Jury aus Dominik Pichler, Bürgermeister der Stadt Kevelaer, Diakon Berthold Steeger, Hildegard van Lier vom Kevelaerer Blatt, Tobias Steegmann, Inhaber des Garten- und Landschaftsbauunternehmens, und seinem Vater Christoph Steegmann kurz nach Eingang der Bewerbungsunterlagen treffen. Doch auch hier machten die Pandemie und die daraus resultierende Kontaktsperre einen Strich durch die Auswertung. „Wir haben aber alle Teilnehmer darüber informiert, dass eine Siegerermittlung in diesem Jahr auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird“, erklärt Tobias Steegmann und dankt den Teilnehmern für die aufgebrachte Geduld.

Viel Liebe zum Detail

Am 16. Juni 2020 nun konnte die oben genannte Jury mit gebührendem Abstand und vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen endlich die eingegangenen Bewerbungen sichten und besprechen. Wieder einmal hatten sich die Bewerber einiges einfallen lassen, um die begehrte Zusage von 2020 Euro zu erhalten. „Auffallend ist, dass immer mehr auf Liebe zum Detail geachtet wird“, stellte das Jury-Team fest. So stach zum Beispiel ein schon sehr professionelles Video des Tennisvereins vorab ins Auge. Aber auch liebevoll gestaltete Collagen und eigens gebastelte Tipis mit detailliertem Schreiben und Wunschvorstellungen beeindruckten die Mitglieder der Jury. Eine besondere Beachtung für ihre aufwendige Gestaltung musste der Grundschule St. Hubertus gewidmet werden. Sie erstellten ein katalogähnliches Ansichtsexemplar mit genauen Vorstellungen ihrer Gartenträume. In ihren Garten- und Spielwünschen standen aber auch die anderen Bewerber in nichts nach und brachten die Köpfe der Jury doch arg ins Grübeln. Ein Spielhügel hier oder doch lieber ein Staudenhochbeet mit Insektenhotel dort?

Zum Ende hin wurden drei Bewerber in die engere Wahl genommen. Den dritten Platz belegte letztendlich die Evangelische Kindertagesstätte Jona mit ihrem Wunsch nach einem Tipi zum Verstecken und als Schutz vor Hitze im Sommer. Auf großen Plakaten hatten sie ihre Vorstellungen dargestellt. Als Zweitplatzierte ging die Grundschule Wetten hervor. Als „fit4future“-Schule legt sie großen Wert auf körperliche und geistige Gesundheit. Mit bunten Unterschriften und einer Zeichnung ihres Wunschgartens träumen hier die Kids von einer Kräuterschlange, einem Schulgarten und einem Barfußpfad. Als Sieger aber wurde nach reichlicher Überlegung aller Jurymitglieder der St.-Quirinus-Kindergarten in Twisteden gekürt. In einem handschriftlichen Text und Fotos vom Außengelände der Einrichtung formulierten sie ihre Wünsche. Darin heißt es wortwörtlich: „Zur Zeit gleicht unsere Wiese einem Acker…“ Deshalb ist der Wunsch nach einer Spielwiese zum Picknicken, Ballspielen und vielem mehr nur zu verständlich. Ganz hoch im Kurs stehe auch noch ein Weiden-Tipi mit Tunnel zum Verstecken und Streiche aushecken. Ein kleines Modell wurde von den Kids gleich mitgeliefert.

Leicht hat es sich die Jury mit ihrer Entscheidung nicht gemacht. Und eigentlich hätten alle eingereichten Wünsche und Träume eine Unterstützung aus dem Hause Steegmann verdient. Aber was in diesem Jahr nicht geklappt hat, könnte vielleicht im kommenden Jahr Wirklichkeit werden. Denn mit Beginn des neuen Jahres vergibt das Garten- und Landschaftsunternehmen Tobias Steegmann 2021 Euro für ein soziales Gartenprojekt. Wir vom Kevelaerer Blatt verfolgen natürlich das aktuelle wie auch das neue Projekt und halten Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf dem Laufenden.

Stadt Kevelaer gab Infos rund um Corona in der Wallfahrtsstadt

Bei der Öffnung der Kindergärten sei „alles normal verlaufen“, und auch bei den Grundschulen erwarte er keine großen Probleme in der Anfangsphase, berichtete Bereichsleiter Ulrich Berns am Montag. Die Personalprobleme an der Verbundschule Overberg/St. Norbert (das KB berichtete) seien mit Hilfe der Unteren Schulaufsichtsbehörde durch die Abordnung von Lehrpersonal anderer Kevelaerer Grundschulen gelöst worden. „Fast 100 Prozent“ der Kinder seien wieder zur Schule gekommen, es gebe lediglich einzelne Anträge auf Befreiung.

„Wir gehen davon aus, dass dies ein Testlauf bis zu den Sommerferien ist“, sagt Bürgermeister Dominik Pichler, der die positiven Erfahrungen aus dem eigenen Alltag als Familienvater bestätigt. Zwei Wochen „Vollbetrieb bis zu den Ferien“ stünden nun bevor, was ihm durch die „Positive 0“ bei den Corona-Fällen durchaus gerechtfertigt scheint.

Die Zahlen sind deutlich: Seit dem 30. Mai steht die Zahl der positiv getesteten Personen auf 60, seitdem ist kein neuer Fall bekannt geworden. Drei Infizierte sind verstorben, 57 gelten als genesen. Somit gibt es derzeit keinen nachgewiesenen positiven Corona-Fall in der Wallfahrtsstadt. Dennoch warnen Pichler und Ordnungsamtschef Ludger Holla vor der Dunkelziffer. Und man müsse sich natürlich ansehen, wie sich die Zahl mit zunehmender Lockerung entwickle, sagt der Bürgermeister. Im eigenen „Erleben auf der Straße“ gebe es ja „kaum noch Einschränkungen“, sagt er, „außer dass ich meine Kinder jetzt im Kindergarten an der Tür abgebe und nicht mit reingehe.“ Aber man habe ja noch „andere Kleinigkeiten, wie etwa Großveranstaltungen“ organisatorisch vor der Brust. Wie da die künftigen Regelungen und mögliche Lockerungen aussähen und wie sie von den lokalen Behörden dann umgesetzt werden müssten, sei derzeit noch nicht abzusehen.

Der Freibadbetrieb ist mit Einschränkungen immerhin wieder angelaufen (das KB berichtete), sagt Ulrich Berns. 400 Badegäste dürften insgesamt gleichzeitig rein und man habe auf zusätzliche Kräfte zurückgreifen können. Und er stellt auch klar: „Am 31. August ist definitiv Ende“, dann müssten Umbaumaßnahmen im Freibad in Angriff genommen werden. Eine Öffnung des Hallenbades sei „bis Ende der Sommerferien nicht geplant“.

Elternbeiträge für Kindertagesbetreuung werden im Juni und Juli zur Hälfte erlassen

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer verzichtet für Juni und Juli auf die Hälfte der Elternbeiträge für die Kindertageseinrichtungen, einschließlich der Kindertagespflege. Hintergrund ist die Umstellung von der bisherigen Notbetreuung zu einem „eingeschränkten“ Regelbetrieb ab dem 8. Juni 2020, der dann für alle Kinder gilt.

Diese Entscheidung wurde in Abstimmung mit den Vorsitzenden aller Fraktionen im Rat getroffen und per Dringlichkeitsentscheidung beschlossen. Die Wallfahrtsstadt Kevelaer folgt damit der Empfehlung der Landesregierung NRW, für die Monate Juni und Juli nur die Hälfte des Beitrags für die Kindertagesbetreuung in Kindertagesstätten und der Kindertagespflege zu erheben. Die Landesregierung NRW hat gleichzeitig angekündigt, den Einnahmeausfall zur Hälfte den Kommunen zu erstatten.

Um das Verfahren schnell und unbürokratisch umzusetzen, wird die Verwaltung die Elternbeiträge im Juni aussetzen und im Juli den vollen Beitrag erheben, anstatt die monatlichen Elternbeiträge für den Zeitraum 1. Juni 2020 bis 31. Juli 2020 um jeweils die Hälfte zu reduzieren. Wenn Eltern selbst einen Dauerauftrag eingerichtet haben, sollte dieser für den Monat Juni storniert werden. Sofern bereits eine Überweisung getätigt wurde, wird der Beitrag automatisch erstattet.

Auf eine entsprechende Empfehlung des Ministeriums für Schule und Bildung NRW, wie mit den Beiträgen der OGS umzugehen ist, wird derzeit noch gewartet. Die Wallfahrtsstadt Kevelaer wird deshalb – bis zur Entscheidung durch das Land – darauf verzichten, die OGS-Beiträge für den Monat Juni einzuziehen. Auf die Erhebung der Beiträge für den städtischen Mittagstreff wird ebenfalls vorerst verzichtet. Ob und in welchem Umfang die Eltern Beiträge für den kommenden Monat zu entrichten haben, kann endgültig erst nach einer Entscheidung des Landes und nachfolgend der politischen Beschlüsse vor Ort abschließend entschieden werden.

Einbruch in Kindergarten: Täter durchsuchen die Räumlichkeiten

Unbekannte Täter hebelten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 13. Mai 2020, die Terrassentür des Kindergartens an der Straße Neuer Markt auf. Die Täter überstiegen den Zaun, der die Außenfläche umgibt und verschafften sich Zugang zum Gebäude. Im Inneren durchsuchten sie sämtliche Schränke und Schubladen. Ob sie Beute gemacht haben, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Hinweise zu verdächtigen Personen oder Feststellungen bitte an die Kripo Goch unter Tel. 02823-1080.