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Fußballschule für junge Sportler

In dieser Woche nahmen von Dienstag bis zum heutigen Donnerstag 60 Kinder an der Fußballschule des Kevelaerer Sportvereins teil. Die jungen Teilnehmer trainierten an allen drei Tagen von 10 bis 16 Uhr unter Anleitung einiger Trainer.

Jedes Kind bekommt zusätzlich zum Training einen Ball geschenkt – als Erinnerung an die Fußballschule und um anschließend weiter fleißig kicken zu können. Mittagessen bekamen die Sportler in der Gaststätte zum Einhorn. Die Fußballschule wird unterstützt von der Bürgerstiftung „Seid Einig“ aus Kevelaer.

Theater für die Kleinen

Ein Ferienhighlight ist in diesem Herbst der Theaterworkshop „Wir spielen ein Märchen“ am Mittwoch, 16. Oktober 2019. Kinder zwischen fünf und acht Jahren können hier in andere Rollen schlüpfen. In dem Workshop werden sie darin angeleitet, im freien Rollenspiel ein bekanntes Märchen darzustellen. Geleitet wird dieser von Marita Billaudelle, der Gründerin des Tanztheaters „Die Bühnengestalten“. Im Anschluss findet eine kleine Präsentation statt. Mitmachen kostet hier 12 Euro.

Anmeldungen zu dem Workshop bitte bis mindestens zwei Tage vorher an der Museumskasse, unter Tel. 02832/954120 oder per Mail an info@niederrheinisches- museum-kevelaer.de.

Was liegt im Trend am Kardinal-von-Galen-Gymnasium?

Welche Bands sind in? Was nervt? Welche Youtube-Stars muss man unbedingt kennen? Fragen, die beim Dreh des KiKa-Trendchecks im Kardinal-von-Galen-Gymnasium (KvGG) von der Klasse 6c beantwortet wurden.

Im Sommer hatte sich Hannah aus der 6c beim Sender KiKa darum beworben, den Trendcheck am KvGG zu drehen. Wahrscheinlich hatte die Schülerin selbst am wenigsten damit gerechnet, aber ihre Bewerbung war so überzeugend, dass das KiKa-Team nach Kevelaer kommen wollte, um hier den Trendcheck zu drehen. Nun war es endlich soweit. Das Drehteam kam zusammen mit dem KiKa-live Moderator Ben an die Schule, pünktlich zum internationalen Frustrationsschreitag (4. Oktober). Dies sollte auch das Motto des Drehtags sein. Passend zum Motto war auch das Wetter. Der Dauerregen tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch.

Hautnah dabei

Mit ein bisschen Kreativität wurde der Dreh, der für gewöhnlich im Freien stattfindet, ins Gebäude und in die Dreifachturnhalle verlegt. Die Schülerinnen und Schüler konnten live erleben, wie eine Sendung gedreht wird, was dafür notwendig ist und wie lange es manchmal dauert, bis eine Szene „im Kasten“ ist.

In den Pausen gab es für alle KvGGler die Möglichkeit, Selfies mit Ben zu machen, was im Foyer auch ausgiebig genutzt wurde. Das Filmteam war begeistert von der Schule und besonders von den Schülerinnen und Schülern. Redakteurin Sakina Gaba lobte die Kreativität und Spielfreude der Klasse 6c, die während des gesamten Drehs von ihrer Klassenlehrerin Eva Cepok begleitet wurde. Als Belohnung für den Tag gab es für alle Kinder Autogramme von Ben und einen KiKa-Turnbeutel.

Am Ende eines aufregenden Drehtages machte sich die Filmcrew wieder auf den Weg zurück nach Berlin. Die zufriedenen, aber auch ein bisschen erschöpften Hauptdarsteller wurden ins Wochenende verabschiedet.

Der Trendcheck wird am Samstag, 12. Oktober 2019, um 20 Uhr bei KiKa ausgestrahlt.

Schulinitiative „Kokon“ vorgestellt

Das Weezer Gesamtschulgebäude wurde kürzlich geschlossen und noch ist offen, welche Verwendung das aktuell leer stehende Schulgebäude in nächster Zeit haben wird. Zwei Elterninitiativen bewerben sich nun um den Zuschlag für das Gebäude. Neben der Elterninitiative für eine freie Realschule plant der Förderverein Kokon e.V. eine freie Grundschule und weiterführende Schule in Weeze. Kürzlich fand im Bürgerhaus Weeze die erste Informationsveranstaltung des Fördervereins Kokon statt.

Die neue Schulform soll eine Schule ohne klassischen Stundenplan, ohne altershomogenen Klassenverband, ohne stundenlangen Frontalunterricht und bis zur neunten Klasse auch eine Schule ohne Noten sein. Nach der Pädagogik von Maria Montessori, von Rudolf Steiner und dem Prinzip der Nicht-Direktivität sollen die Kinder mit Freude und aus eigenem Antrieb heraus lernen, eigene Themen einzubringen und individuell gefördert werden. Die Lehrpläne des Landes Nordrhein-Westfalen aber sollen in den neu geschaffenen Strukturen eingehalten werden.

Persönlichkeit statt Zeugnis

Felix Vos, Geschäftsführer des Kevelaerer Unternehmens Mera Tiernahrung mit knapp 150 Mitarbeitern, zählt von Beginn an zu den Unterstützern der neuen Schulinitiative. Auf der Informationsveranstaltung war er mit auf dem Podium und berichtete als Unternehmer, was im Berufsleben zählt und wo er Chancen des neuen Schulkonzeptes sieht. Für ihn sei bei Bewerbungsgesprächen ein Blick ins Zeugnis und dessen Noten kaum aussagefähig; vielmehr zähle für ihn die Persönlichkeit des Bewerbers, die sich nur im persönlichen Gespräch erkennen lasse. Für ihn als Unternehmer sei es wichtig, dass Kinder und Jugendliche in der Schule Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Kreativität lernen.

Oft sieht er Bewerber nach klassischen Schullaufbahnen nicht optimal auf das Berufsleben vorbereitet. „Viele haben Angst, Fehler zu machen, die sie ganz hemmt. Dabei sage ich immer: Fail fast, learn fast. Schneller als über gemachte Fehler kann man kaum lernen. Auch fehlt oft ein Einblick in die Praxis. Im geplanten Schulmodell sollen die Schüler viel besser auf das spätere Berufsleben vorbereitet werden. Sie können in Funktionsräumen sich selbstständig mit Lernmaterial beschäftigen, Experten aus der Praxis werden eingeladen und die Schulen werden viel stärker an die Berufswelt angegliedert, auch durch viele Praktika.“

Stärken, Selbstwertgefühl und Kreativität

Silke Beyermann ist ausgebildete Musikpädagogin und Musiktherapeutin. Seit wenigen Wochen bietet die Weezerin auch musikpädagogische und musiktherapeutische Kurse zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern im „Sportraum“ auf der Marienstraße 18 in Kevelaer an. Sie ist auch Mitglied der Kokon-Initiative. Ihr ist es wichtig, dass die Schule Kinder in ihren Stärken, in ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Kreativität unterstützt. In ihrem Alltag als Musiktherapeutin erlebt sie, dass Kinder von Schule oft frustriert sind, unter Stress und Druck leiden, der sich oft in Bauch- und Kopfschmerzen äußert.

„Gerne hätte ich auch selbst so eine Schule erlebt, die die Kinder individuell fördert und sie in ihrer Kreativität sich entfalten lässt“, ist sie überzeugt. Die neue Idee unterstütze sie gern, denn nach einem solchen Modell können Lehrer viel mehr aus den Schülern herrausholen, meint Beyermann. Sie erarbeiten mit den Kindern einen persönlichen Lernkompass und jede Woche wird ein Feedback dazu gegeben, erklärt die Musiktherapeutin. Die Pädagogik basiere zum großen Teil auf der Montessoripädagogik, die Kinder in ihrer Selbstständigkeit unterstützt, sie selber Dinge entdecken und tun lässt. „Als Pädagogin und Therapeutin stehe ich voll und ganz hinter dem neuen Modell von Schule, das sich übrigens auch am skandinavischen Schulsystem orientiert, das dort schon seit 1974 erfolgreich umgesetzt wird und Kinder individuell fördert“, sagt Beyermann.

Ähnlich groß ist die Begeisterung von Ruth Plege, die in Kevelaer als Achtsamkeitstrainerin, Lerntherapeutin, Stress- und Mentalcoach arbeitet. Sie erfahre über ihre Arbeit immer wieder, wie Menschen heute immer mehr unter Stress leiden, sich Kinder kaum länger konzentrieren können, unruhig und abgelenkt sind. Individuell versucht sie, als Therapeutin die Kinder dabei zu begleiten, mit ihren Sinnen im Hier und Jetzt zu leben, gelassen, entspannt und gleichzeitig hoch fokussiert zu sein.

„Glück“ als Schulfach

Neben Achtsamkeitstraining sei es Plege wichtig, dass Kinder auch Freude und Begeisterung am Lernen erfahren können und ihr volles Potenzial entfalten können. Wie die Gründer der ähnlich konzipierten Facettenreich-Schule hat sie eine Zusatzausbildung zum Schulfach „Glück“ gemacht, in dem die achtsame Haltung als eine Ressource eine zentrale Rolle spiele. „In England ist Achtsamkeit schon ein Schulfach, es wäre so wichtig, nicht immer nur vom Ernst des Lebens zu sprechen, sondern Freude, Begeisterung bei den Kindern zu wecken, damit sie Schule auch mit etwas Schönem und mit Humor verbinden können. Oft sind Kinder sehr von Angst und Stress gesteuert, teils wird schon bei Schulkindern Burnout diagnostiziert. Wohin soll das Höher, Schneller, Weiter in unserer Gesellschaft noch führen? Das neue Schulkonzept ist da ganz anders. Ich halte es für ein sehr wertvolles, ganzheitliches Konzept, das Kindern hilft, ihre Persönlichkeit und Kreativität frei zu entfalten. Es ist großartig, mit wieviel Herzblut und Engagement dieses Konzept gerade auf die Beine gestellt wird“, meint Plege.

Überzeugt von der Schulform ist auch Monique van Lipzig, Hebamme und Mutter von drei Mädchen. Seit gut zwei Jahren verfolgt sie das Schulmodell der Schule Facettenreich. Sie hat zwei ihrer Mädchen spontan und vorläufig an der geplanten Kokon-Schule angemeldet. Sie wäre auch bereit, diese jeden Tag dorthin zu bringen und hofft nun, dass es auch klappt, dass die Kokon-Initiative das leere Gebäude übernehmen kann. „Kinder werden an einer solchen Schule einfach in ihren Fähigkeiten gefördert, sie lernen sich kennen, sich entwickeln und werden selbstständig. Das ist auch großartig für die Gemeinschaft, denn alle profitieren davon, wenn Talente entfaltet werden und Verantwortung großgeschrieben wird“, meint van Lipzig.

Kino in den Ferien

Das Herbstlaub fällt von den Bäumen, die Tage werden kühler und das Freibad hat geschlossen – was tun in den Herbstferien? Das Stadtmarketing hat zumindest an zwei Tagen eine Lösung parat. Das Team hat für das „Ferienkino am Morgen“ einen Real- und einen Animationsfilm ausgewählt, der für gute Stimmung unter den Ferienkindern sorgen soll. Die Kinovorstellungen beginnen jeweils um 10.30 Uhr und finden im Konzert- und Bühnenhaus statt.

Am Mittwoch, 16. Oktober 2019, geht es für Jim Knopf, seinen Kumpel Lukas, den Lokomotivführer und die Dampflok Emma raus in die große weite Welt. Auf der abenteuerlichen Suche nach seiner entführten Tochter Li Si trauen sich die drei in die Stadt der Drachen. Werden sie dort das geheime Rätsel um Jims Herkunft lösen und die Prinzessin finden?

Freundschaft, Mut und Entdeckerfreude

Ebenfalls im Konzert- und Bühnenhaus können die Besucher am Mittwoch, 23. Oktober 2019, einen Yeti bei seiner spannenden Reise begleiten. Als animiertes Abenteuer für jedes Alter mit origineller Musik stellt der Film die Bigfoot-Legende auf den Kopf, als ein intelligenter, junger Yeti etwas findet, von dem er dachte, es würde nicht existieren: einen Menschen. In einer ausgelassenen Geschichte über Freundschaft, Mut und Entdeckerfreude wird sich herausstellen, welche Konsequenzen oder Vorteile diese Entdeckung mit sich bringt.

Die Filmtitel dürfen aus lizenzrechtlichen Gründen nicht öffentlich genannt werden. Diese können beim Stadtmarketing unter Tel. 02832/122-988 erfragt werden. Wenn Sie in Zukunft regelmäßig automatisch über das Kinoprogramm informiert werden möchten, können Sie Ihre E-Mail-Adresse unter stadtmarketing@kevelaer.de zur Verfügung stellen und verpassen so keinen Termin mehr.

Die Eintrittskarten für die Vorstellungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „KoBü-Flimmern“ sind zu einem Kostenbeitrag von 1 Euro für alle Vorstellungen im Vorverkauf beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Peter-Plümpe- Platz 12, 47623 Kevelaer, Tel. 02832/122-991, oder an der Tageskasse erhältlich.

Vier Hexen und viel Spaß

Der Besen der kleinen Hexe Lisbet ist zerbrochen und sie sucht nun Hilfe bei vier anderen Hexen. Die Musikhexe will aber lieber trommeln, die Kochhexe ist ganz beschäftigt und die Schlafhexe will erst mal einige Jahre weiterschlafen, bis sie daran denkt, den Besen eventuell zu reparieren. Erst die Bastelhexe hat immerhin einen Autobesen mit Raketenantrieb im Angebot, mit dem die kleine Hexe Lisbet endlich und mit Hilfe der Kinder und ihrer Fäuste wieder in die Lüfte abheben kann.

Wolfgang Kaup-Wellfonder und Dorothee Wellfonder, diplomierte Sozialpädagogen und als Puppenspieler bekannt unter dem Namen „Wodo-Puppenspiel“ haben mit ihren liebevoll und lustig umgesetzten Puppenstücken schon viele Kinder im Kevelaerer Museum begeistern können. Nun hatte das Puppentheater aus Mülheim an der Ruhr als Vorlage „Die neugierige kleine Hexe“ der flämischen Autorin Lieve Baeten, eine Bilderbuchreihe, die nicht ganz so bekannt ist wie „Conny“, „Pippi Langstrumpf“ oder „Lauras Stern“ – andere Stücke, die die Puppenspieler schon in Kevelaer aufgeführt hatten.

Wieder begnügte sich das Schauspielerduo mit einfachen, aber faszinierenden Mitteln: Das Haus, in dem die kleine Hexe Hilfe für ihren gebrochenen Besen suchte, verwandelte sich immer wieder neu und in offener Spielweise kamen viele selbst kreierte Tischfiguren zum Einsatz. Natürlich wurde wie sonst auch mit den Kindern gesungen, getrommelt und gestreckt, während Dorothee Wellfonder mit einem Miniakkordeon die Sänger begleitete. Dicht vor der Bühne saßen die Kinder, wurden oft miteinbezogen und konnten ordentlich mitlachen, als die Kochhexe etwa ihre Lieblingsspinne Cleo küsste oder sie „Hundepopel“ beim Kochen vermisste.

Das Stück über die neugierige kleine Hexe ist weltweit die erste Umsetzung der Geschichte von Lieve Baeten. Nachdem die kleine Hexe Lisbet mit ihrer Katze und dem neuen Besen am Ende wieder beim Happy End auf ihrem Haus herumklettern konnte, ging es für einen großen Teil der Kinderschar auch nach draußen zum neuen Klettergarten, der von vielen Kindern erklommen wurde.

Alles drehte sich um die Kartoffel

Kartoffeldruck, Kartoffellieder und Pappkartoffeln ließen beim Herbstfest des Sterntaler Kindergartens in Winnekendonk schnell das Thema des Tages erahnen. „Wir haben ein Thema ausgesucht, bei dem man alles verbinden kann“, erklärte die Kindergartenleiterin Kathrin Weigel. Beim Thema „Kartoffel“ habe man von Bastelarbeiten über Aktivitäten bis hin zum Essen viele Programmpunkte verbinden können. Verbunden mit einem Tag der offenen Tür luden Kinder und Erzieher am Wochenende zu einem Herbstfest bei wahrem Herbstwetter ein.

Weigel zeigte sich dankbar, dass viele Eltern sich bereit erklärt hatten, für die Verpflegung der Gäste zu sorgen. Frisches vom Grill, Popcorn, Kuchen und natürlich passend zum Thema Pommes und Kartoffelsalat standen auf der Speisekarte. „Dadurch, dass viele helfende Hände da sind, funktioniert das auch alles gut“, war Weigel froh über den reibungslosen Ablauf des Festes. Zwei Monate aktiver Planung seien dem Fest vorausgegangen, damit der Kindergarten sich auch den neuen Besuchern von seiner besten Seite zeigen konnte. Bereits zwei Anmeldegespräche innerhalb der ersten drei Stunden zeigten, dass dies wohl gut gelungen war.

Im Inneren des Kindergartens wurde kreativ gearbeitet beim Kartoffeldruck und Kinderschminken, während draußen die Möglichkeit zum Kartoffellauf bestand. Und auch der starke Wind und wild herumwehende Blätter hielten die Kinder nicht davon ab, draußen zum Kartoffellied zu tanzen und sich damit einen tosenden Applaus der Zuschauer abzuholen.

Viele bunte Steine für Kevelaer

Im Familienzentrum Sternschnuppe der Lebenshilfe Gelderland werden zurzeit fleißig Steine bemalt. Der neue Trend aus den USA, mit bemalten Steinen anderen eine Freude zu bereiten, hat auch die Sternschnuppe gepackt. 82 Kinder gestalten im Moment eifrig bunte, kreative Sternschnuppenwunschsteine, um sie gemeinsam in Kevelaer auszuwildern.

Die Vorfreude darüber, wer den Stein finden wird und wem man damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, ist bei den Kindern schon groß. Wer so einen Stein findet, hat nämlich Glück, erzählt das Team der Sternschnuppe. Wenn der Finder Lust hat, für das Kind, das den Stein gestaltet hat (Name ist auf dem Stein vermerkt), einen Dankeschönstein zu gestalten, kann er diesen im Familienzentrum, Twistedener Straße 55 in Kevelaer, abgeben. Denn Glück kehrt ja bekanntlich zurück.

Die Sternschnuppe freut sich auf viele glückliche Gesichter und hofft, dass viele ihrer bunten Steine gefunden werden.

Handy, Alkohol und Drogen

Einmal im Jahr veranstaltet Ruth Tröschkes, Jugendhilfeplanerin der Wallfahrtsstadt Kevelaer, eine Informationsveranstaltung mit der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte berichtete nun der Diplomsozialarbeiter, Familientherapeut und Suchtberater Stephan Gnoß einigen interessierten Eltern über Suchtgefahren für Kinder, sei es in Bezug auf digitale Medien, Alkohol oder Drogen.
Seit 18 Jahren ist Stephan Gnoß in dem Thema tätig, berät Eltern oder an Schulen im ganzen Südkreis. Auch an der Kevelaerer Gesamtschule macht er regelmäßig Schülerprojekte. Oft bekomme er Anrufe von Eltern, die klagen, dass durch übermäßigen Handy-, Spiele- oder Computerkonsum ihr Familienleben nicht mehr gut funktioniere.
„Heute sind alle Ihre Kinder online, Sie können dieser Entwicklung nicht mehr ausweichen. Aber Sie allein stellen für Ihre Kinder die Regeln auf, die Sie auch kontrollieren müssen. Diskutieren Sie nie mit Ihren Kindern über die Regeln, sonst haben Sie schon verloren“, stellte er klar.
Bildschirm als bester Freund
Mittlerweile gebe es in ganz Deutschland etwa 500.000 spielsuchtgefährdete Jugendliche, oft sei der Bildschirm ihr bester Freund, direkte soziale Kontakte würden für Betroffene zunehmend uninteressant. Teils habe Stephan Gnoß schon mit 16-Jährigen zu tun, die 17 bis 19 Stunden täglich zocken.
Viele Spiele wie Fortnite und noch viel stärker Grand Theft Auto seien problematisch, da es in ihnen um Gewalt gehe, in anderen lauerten versteckte Geldfallen (Clash of clans, Fortnite), manche setzten eine lange Spielzeit voraus, um Erfolg zu haben (Clash of clans) oder verfügten über einen rauen Umgangston (League of Legions).
Bei Messengerdiensten und Sozialen Medien gab er zu bedenken: „Diese Datenkraken wissen bald alles über Sie und Ihre Kinder, verwenden die Daten für ihre Zwecke oder verkaufen sie weiter. Sie werden bald gläsern, alle Ihre Vorlieben sind den Diensten bekannt, so dass Sie oft nur noch gezielt Werbung erhalten. Bei WhatsApp, das offiziell erst ab 16 Jahren ist, haben Sie oder Ihre Kinder zudem bei der Anmeldung automatisch Ihr Einverständnis gegeben, dass all Ihre Fotos verwertet werden dürfen.“
Er gab den Eltern zu bedenken, dass die wissenschaftlich empfohlene Bildschirmzeit in Bezug auf Fernseher, Computer und Handy zusammen für Kinder und Jugendliche nur rund fünf Minuten pro Lebensjahr täglich betrage. Auch sollte es möglichst Tage ganz ohne Bildschirmnutzung geben.
Er warnte vor Gefahren des Internets in Form von Cybermobbing und Cybergrooming. Oft würden Erwachsene sich gezielt über soziale Netzwerke Kindern nähern, häufig mit sexuellen Absichten oder Erpressungsplänen. Er empfahl, die Handys der Kinder nicht als deren privates Tagebuch zu sehen, sondern regelmäßig zu kontrollieren und bei Verdacht einen Screenshot zu erstellen, Kontakte zu blockieren und bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
„Wird pornografisches Material auf dem Handy Ihres Kindes gefunden, haften Sie als Eltern und sind strafrechtlich dafür verantwortlich“, erklärte er den Eltern. Handys empfahl er für Kinder erst ab der weiterführenden Schule und dann auch nur zeitlich beschränkt. Die Kinder sollten sinnvollen und verantwortungsvollen Umgang mit den Medien lernen und in den Eltern darin auch ein Vorbild haben.
Ein weiteres akutes Suchtproblem für Jugendliche sei Alkohol. Offiziell erlaubt ab 16 (Wein, Bier, Sekt) bzw. 18 Jahren (Hochprozentiges) sei Alkohol keinfalls eine weiche, sondern eine harte Droge, die auf das Nervensystem wirkt und die von Jugendlichen nur langsam abgebaut werden kann und oft unterschätzt wird. Deutschland sei eine „Alkoholproblemnation“ mit einer „gestörten Trinkkultur“.
Werbung steigert Konsum
Während in anderen Ländern Alkohol nur in Maßen zum Essen getrunken werde, gehöre Alkohol hier für viele zu Partys einfach dazu; auch die Alkoholindustrie würde Unmengen für Werbung ausgeben, etwa bei Fußballspielen, und starke Bewerbung würde automatisch auch zu höherem Alkoholkonsum führen.
Näher ging Gnoß auch auf Shisha-Rauchen und Drogen ein. „Seien Sie als Eltern nicht Freunde oder Partner Ihrer Kinder. Sie dürfen Sie auch ruhig fordern und ihnen Grenzen setzen. Geben Sie Ihren Kindern Zuwendung und Liebe, aber auch Orientierung, Regeln und seien Sie selbst ihnen ein Vorbild“, gab er allen Gästen mit auf den Weg.

Kinder lernen das Musizieren

Als der Saal der Basilikamusikschule auf der Amsterdamerstraße sich füllte, nahmen die ersten jungen Musiker bereits Trompete, Querflöte und Posaune in die Hand. Dann zeigten Kinder aus der ersten und zweiten Bläserklasse mit einem Stück aus dem Film „Fluch der Karibik“, was sie musikalisch drauf haben. Die Kinder im Publikum waren begeistert und fieberten merklich darauf hin, die Instrumente selbst auszuprobieren. Beim Infoabend des Musikvereins Kevelaer wollten die Verantwortlichen des Vereins Kinder für ihre dritte Bläserklasse gewinnen, die nach den Herbstferien startet.

„Die Kinder sollten schon ein fertiges Gebiss haben“, nannte Georg Seegers, Leiter des Blasorchesters, die Voraussetzung, die ein Kind für die Bläserklasse mitbringen sollte. Zwischen dem dritten und dem fünften/sechsten Schuljahr sollten die Kinder sein. Einmal Mitglied in der Bläserklasse geworden, gebe es einmal wöchentlich Gruppenunterricht, der vom Einzelunterricht gefolgt wird. Der Gruppenunterricht sei „eine Findungsphase“, so Seegers, in der die Kinder sich erst einmal kennenlernen und das für sie geeignete Instrument finden könnten. „Die lernen von Anfang an zusammen“, findet er den Gruppenunterricht für die Dynamik hilfreich.

Es klappt nicht immer sofort

Beim Infoabend vertreten waren Tenorhorn, Posaune, Trompete, Klarinette, Querflöte und verschiedene Schlaginstrumente. Die Kinder im Publikum durften die Namen der Instrumente raten und jedes Instrument wurde einzeln vorgestellt. Nach dem ein oder anderen Solospiel wies Musikschullehrer Hans-Gerd Stienen darauf hin: „Es dauert schon vier Jahre, bis man so spielen kann.“ So schienen die Kinder vorbereitet, dass sie im Anschluss vielleicht nicht direkt beim ersten Versuch einen Ton aus der Trompete oder der Posaune bekommen würden.

„Man geht nicht zur Probe um zu zeigen, was man schon alles kann, sondern um zu üben“, machte Stienen deutlich, dass auch die Kinder, bei denen es beim ersten Mal nicht klappen möchte, nicht verzweifeln sollten. Wie es sich anhören kann, wenn man ein Instrument richtig spielen kann, zeigten die neun jungen Musiker noch einmal zum Abschluss des Abends, bevor die Besucherkinder sich selbst an sämtlichen Musikinstrumenten versuchen durften. Laut, durcheinander und lebhaft – das beschreibt wohl am besten das Szenario, das folgte.

Eine gute Resonanz

Die Kinder der Bläserklasse zeigten sich offen und redefreudig. Sie erklärten den interessierten Kindern mit viel Ruhe, wie man Trompete, Posaune und Co. spielt. Auch einige Eltern informierten sich und nach wenigen Minuten sah man bereits die ersten Anmeldezettel herumwandern. „Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit der Resonanz heute“, meinte Seegers. Er betonte, dass auch erwachsene musikbegeisterte Menschen sich an den Musikverein wenden können, um ein Instrument zu lernen oder ihre Kenntnisse auszubauen.

Für die Bläserklasse finden am 27. September sowie am 4. und 11. Oktober Schnupperkurse statt. Interessierte Kinder können an diesen Tagen von 14 bis 15 Uhr unverbindlich und kostenlos im Musiksaal auf der Amsterdamer Straße vorbeischauen und verschiedene Instrumente ausprobieren.