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Die Tramps vonne Klus, die zahnlose Lisbeth und ein Bürgermeister mit der Geige

Narretei wird auch in Twisteden großgeschrieben. So wurde das Sitzungsprogramm der ersten Kappensitzung größtenteils von Twistedenern auf die Bühne gebracht, worüber sich die Karnevalsfreunde Twisteden (KFT) besonders freuen.
In Twisteden wird auf jeder Sitzung ein Gastelferrat von befreundeten Gruppen gestellt. In diesem Jahr war es der Kegelclub „Spritzenkompanie“, aus dessen Reihen auch der neue Sitzungspräsident Matthias Kaenders stammt. Mit „Kappi“ auf dem Kopf moderierte er als „Twester Jong“ den ganzen Abend mit viel Witz und dem ein oder anderen „Döneken“ über die einzelnen Gruppen.
Die „Twester Zwerge“, „Twester Sterne“ und „ Twester Funken“ hießen die drei Tanzgruppen des KFT, die voller Stolz das erlernte der vergangenen neun Monate auf die Bühne vortrugen. Rainer Roosen und Sabine Venmanns vom KFT präsentierten als „Henn & Stina“ ihren nicht ganz so erfolgreichen Ausflug ins Thermalbad. Die Mädchen vom Twistedener Jugendraum trugen in Jeans und Sportschuhen einen choreografierten Western-Tanz zur Sitzung bei.
Der Präsident des KFT, Rolf Roosen äußerte sich zwischendurch zum Jugendraum: „Den haben wir damals renoviert, damit die Jugendlichen wieder einen Treffpunkt im Dorf haben. Die Jugendlichen machen das alles alleine und als kleines Dankeschön unterstützen sie uns im Karneval.“
Die „Muddis“ eifern danach ihren tanzenden Kindern nach und gründeten kurzerhand Hand ihre eigene Tanzgruppe. Mit von der jecken Partie waren außerdem das Männerballett der freiwilligen Feuerwehr Goc, Attacke, Hilla Heien, „Die Tramps vonne Klus“ (Max Weber und Dieter Wefers), Revolution Dance, Helau TV und das Präsidium des KFT.
Zwei Tage späte stand dann die Kindersitzung auf dem Programm. Neben den KFT Tanzgruppen traten Rainer Niersmann, Attacke und der Zauberclown Pipi auf. Der Nachmittag wurde mit viel Humor von Rolf Roosen, Marcel Nitzsche (Pico) und René Ehren moderiert. Im komplett ausverkauften Bürgerhaus konnte man in begeisterte, strahlende Kinderaugen blicken.
Alle Programmpunkte waren Höhepunkte für sich, so auch der Auftritt von Karnevalsurgestein Karin Raimondi alias „Attacke“. „Lacht und tanzt und singt, so lang’ wir noch auf Erden sind“ gab sie musikalisch zum Besten. Zu ihren Liedern bezog sie den ganzen Saal mit ein, holte viele Menschen mit auf die Bühne, darunter Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler mit seiner Frau. Dem Bürgermeister drückte sie dabei eine weiße Geige in die Hand. Das Stadtoberhaupt schlug sich hervorragend und zeigte viel Humor.
Garant für gute Stimmung war eine weitere Akteurin des niederrheinischen Karnevals: die Komödiantin Hilla Heien brachte ausnahmslos alle Gäste in Bewegung. „Der Saal gehört uns“, rief sie und eine immer länger werdende Polonäse schlängelte sich durchs Bürgerhaus. Der Tanz der Männer des KFT-Präsidiums zu den Eskapaden Donald Trumps hielt die Stimmung weiterhin ganz oben.
Ein gelungenes Zwiegespräch über die lebendige Vereinswelt in Twisteden hielten Max Weber und Dieter Wefers als „Die Tramps vonne Klus“. Robert Achtens Outfit als zahnlose „Lisbeth“ mit Klumpen und Kittel war wie immer allein optisch ein „Knaller“. Bekanntes und Kurioses aus dem Fernsehen präsentierte Helau-TV.
Schließlich rockte „Revolution Dance“ aus Goch die Bühne mit atemberaubender Akrobatik. Und nochmal stimmten alle ein: „Twesti Helau“.

Zwei Runden durchs Dorf bei Sonnenschein

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel bot sich am Kervenheimer Markt ein stimmungsvolles Bild. Jecken aller Couleur und jedes Alters fanden sich dort zusammen. Schon vor dem Startschuss wurde kräftig geschunkel, gelacht und gefeiert.
Der Frauenstammtisch des Kindergartens hatte sich für dieses Jahr etwas Besonderes einfallen lassen und für ihre Männer und Kids das „Ballonfahrer“-Kostüm erarbeitet, der definitive Zug-Hingucker des Jahres. „Wir wollten mal was Ausgefallenes haben“, erklärte Verena Venmanns, warum man dieses Kostüm gewählt hatte. „Das ist zwar nicht so bequem, aber schön“, reihe sich Jennifer Nelles in die Schar der Ballonfahrer ein. „Wir werden schon nicht „abheben“, war sich Thomas Cleven sicher.
André Schmitz und seine Freunde kamen im FBI-Kostüm. „Wir wollten mal mitlaufen“, erzählte der 18-Jährige. So hätten sie vor drei Wochen spontan den Wagen gebaut und Klamotten im Internet bestellt. Die Nachbarschaft vom Junkerskamp trat als „Skifunken“ daher. „Wir fahren seit 15 Jahren Ski und waren vor 14 Tagen zusammen im Urlaub“, beschrieb Broder Jacobsen die besondere Konstellation der Gruppe.
An dem von den Geselligen Vereine zusammen aufgebautem Zelt prostete sich derweil das Dreigestirn mit „Prinz“ Werner van Dongen, „Bauer“ Eckhard Leibeling und „Jungfrau“ Hans „Hanni“ Bräuer zu. „Ich mach das als Vertretung für Christian van Oeffelt“, freute sich van Dongen, der 2016/17 schon mal Bauer war, auf „den Zug und die Geselligkeit.“
Dieser setzte sich dann mit den Eltern und Kindern des Kindergartens an der Spitze in Bewegung. Er drehte zweimal die traditionelle Runde um den Ortskern herum. Dabei wurde nach Leibeskräften „Helau“ gerufen und es wurden Süssigkeiten verteilt und viele Kindergesichter damit glücklich gemacht.
„Wir für Kervenheim“ machte auf dem zweifachen Weg durch die Kervenheimer City Werbung für die „Landpartie“ am 22./23.Juni, die erstmals auf der Burg Station machen wird.
Am Markt wurde dann noch geklönt und geschunkelt, bei „Brouwers“ die Feier später fortgesetzt. Und Ortsvorsteher Martin Brands sagte angesichts der entspannten Stimmung: „Eine schöne Gemeinschaft.“
https://www.kevelaerer-blatt.de/karnevalsumzug-in-kervenheim/

Attacke in Klein

Da staunte die echte Karin Raimondi, alias Attacke, nicht schlecht. Adele und Peter Prascsik von Krippen Prascsik, war es hervorragend gelungen das wieder genesene Karnevalsbündel in Miniaturformat anzufertigen.
Das machte sogar eine lebensgroße Attacke dann doch fast sprachlos. Aber nur fast: „Eine tolle Wertschätzung mir gegenüber“, freute sich eine bewegte Karin Raimondi, die in der vergangenen Karnevalssession krankheitsbedingt aussetzen musste. In diesem Jahr aber ist Attacke wieder mit am Start und mischt mit ihrer Trompete so manche Saalsitzung auf.
„Auch wir sind Fans ihrer Musik und freuen uns mit ihr, dass sie wieder genesen ist“, berichtet Adele Prascsik. Auf einem Antikmarkt entdeckten die Krippen-und Figurenbauer zufällig eine Trompete. Damit war die Idee Attacke in Kleinformat zu entwerfen geboren. In der vergangenen Woche nun konnten sie das Unikat der lebensgroßen Attacke mit Freude überreichen. Ab sofort soll Mini-Attacke der großen Attacke als Maskottchen dienen und Glück bringen.

5. Jacobus-Sitzung mit viel Tanz und Gesang

Narretei für Menschen mit und ohne Behinderung. Zum ersten Mal wurde die Jacobus-Sitzung in neuen Räumlichkeiten Gefeiert. Im Petrus-Canisius-Haus wurde dabei ein buntes und stimmungsvolles Programm geboten.
Zunächst zeigte eine Tanzgarde des VFR Kevelaer ihr Können. Begleitet wurden sie von dem amtierenden Kinderprinzenpaar Prinz Florian I. und Prinzessin Sophie I. Die Minis begeisterten mit einer Gruppe von 17 Tanzmädels die Besucher und durften die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen.
Weit angereist war Rudi Ax, seines Zeichens Musiker aus Köln. Er wollte es sich nicht nehmen lassen, die Initiatoren der Sitzung zu unterstützen und griff beherzt zu seiner Gitarre. Nach dem Motto „loss mer singe“ wurden gemeinsam Kölsche Karnevalslieder angestimmt. Auf jedem Tisch lagen Lieder-Texte, so dass es allen Gästen möglich war, kräftig einzustimmen.
Nach einer kleinen Stärkung (mit einer Erbsensuppe) hieß es wieder: „Bühne frei für die Bewohner der Holbeinstraße“. Mit eigenen Instrumenten präsentierten sie stimmungsvolle Karnevalslieder. Schlag auf Schlag ging es dann weiter im Programm. Die Showtanzgruppe des AKG Achterhoeck, längst liebgewonnene Gäste, begeisterte mit ihrem Tanz „Ab ins All“.
Für den größten Lacher sorgte jedoch einmal meh das Männerballett der Freiwilligen Feuerwehr Goch. Als Tennisstars Boris Becker und Steffi Graf legten sie ein bezauberndes Tanz-Match aufs Parkett. Zum krönenden Abschluss griff Rudi Ax nochmal zu seiner Gitarre und ließ den Jacobus-Chor kölsches Liedgut singen.
Möglich gemacht wurde die Jacobus-Sitzung durch Finanzspritzen von der Volksbank an der Niers, der Verbandsparkasse Kevelaer-Goch, dem EDEKA Markt Brüggemeier und der Pfarrgemeinde St. Marien. Alle Künstler traten ehrenamtlich auf und ohne die vielen freiwilligen Helfern wäre ging diese Veranstaltung sowieso nicht über die Bühne.
Sylvia Leukers

Eine Spitzen-Gaudi

Keine Maus passte an diesem Abend mehr in die restlos ausverkaufte Öffentliche Begegnungsstätte – so groß war das Interesse an einer ausgelassenen und feucht-fröhlichen Kappensitzung.
Für den anwesenden KB-Journalisten begann der Abend mit einer (nicht ganz ernst gemeinten) “Drohung” seitens des Siebenerrats-Vorsitzenden Markus Schink von der Seb Winnekendonk. “Wehe, Du berichtest nicht ordentlich, dann fesseln wir dich”, meinte der vor dem Auftakt-Einmarsch im Foyer stehende “Indianer”-Häuptling mit seinem “Stamm.”
Davon “unbeeindruckt” durfte der Chronist den Abend aber “unbeschadet” genießen – und später war Schink selbst froh, den Abend überstanden zu haben. “Das ist so heiß da oben, beim nächsten Mal gehe ich als “Tarzan” nur mit Lendenschurz”, waren bei Schink ein paar Gläser Flüssiges angesichts der Belastung aus Hitze und Bewegung auf der Bühnen-Tribüne nötig.
So humorvoll und fröhlich wie der Abend begonnen hatte, setzte er sich während der folgenden viereinhalb Stunden Programm fort – musikalisch begleitet von dem bunt kostümierten Winnekendonker Musikverein.
Und wo hat man das schon am Niederrhein, dass man als Intermezzo zwischen den Auftritten immer wieder den Anfang von “In München steht ein Hofbräuhaus” hören darf ?
In Sachen Helau und Schunkeln Nummer eins

Den Reigen der diversen Auftritte eröffnete die Mini-Tanzgarde des VfR Kevelaer. Ihrem bewegtem Tanz folgte der Einmarsch des Kinderprinzenpaares Robert I. und seiner Prinzessin Lea I. . “Drei Kinder hatte man schnell gefunden, dann hat der AKG für Julian die Rolle des Pagen gefunden”, hoben die beide die Rolle ihres Begleiters explizit hervor.
Von dem Prinzenpaar erhielt die überaus charmante Moderatorin “Annemieken Dubbevla“ alias Anne Foitzik mit ihrem zauberhaften niederländischem Slang den ersten Orden. “Sogar mit Glitzer”, konnte sie sich nur herzlich bei beiden bedanken.
Danach erläuterte sie den Grund für ihre “Verspätung”: Sie hatte in Köln die Ergebnisse der ersten internationalen Vergleiche für “Schunkel-Koeffizienz” und “Helaurufen” mitgebracht – und natürlich war da “Winnekendonk” an erster Stelle.
Dafür enthüllte sie die von Heinz Aben entwickelte “Goldene Narrenkappe”, um sie an Georg Werner weiterzureichen. Später ging diese Auszeichnung an die “beste Kostümgruppe” des Abends.
Den ersten optischen Höhepunkt boten die VfR-Showgirls mit ihrer energiegeladenen und spektakulären Performance ihrer “Astroshow” . Trotz technischer Probleme machte Markus Achten bei seiner Premiere beim “Jungen vom Bau” seine Sache sehr ordentlich.
Jubiläum für “Volleys“

Und eine halbe Stunde lang sorgten die “Volleys” mit einem Potpourri aus kölschen Liedern und Karnevals-Gassenhauern für Stimmung.
“Vier dieser jungen Männer waren genau vor 30 Jahren hier zum ersten Mal auf der Bühne”, hob die Moderatorin Elmar Rühl, Werner Fischer, Reinhold und Werner Musielak hervor. “Wir haben noch Freude dran und sind gerne hier”, unterstrich der junggebliebene 68 Jahre alte Werner Musielak.
Unter der “Nippelbüttenrede” von Johannes Rankers und Niels Honnen musste man sich nicht das vorstellen, was man hätten meinen können – sondern eine sehr schlagfertig-komische Aneinanderreihung von knackigen Bemerkungen und Pointen im früheren “TV Total”-Stil. Eine witzige Idee, die zur “Überbrückung der Leerstelle im Programm” (Honnen) einen super Beitrag leistete.
“Auf ins All” thematisierte dann die AKG-Showtanzgruppe und sorgte erneut für ein optisches Tanzhighlight. Georg Werner brillierte als “Der Referendar”, wobei man ihm anmerkte, dass er die Rolle nochmal verfeinert hatte.
“Lisbeth” ist wieder da

Den schauspielerischen Höhepunkt des Abends lieferte dann Robert Achten, nach Jahren der Abwesenheit hatte er seine Figur der Hausfrau “Lisbeth” wieder reaktiviert.
Und allein schon die fantastische Gestik und Optik – plus des liebenswerten Stoffhundes, mit dem eine junge Dame aus dem Publikum “Gassi gehen” durfte – machten aus seinem Auftritt ein echtes Ereignis.
Am Ende kam der Siebenerrat mit allen Beteiligten nochmal auf die Bühne. Nach viereinhalb Stunden Show drückte Lena Heistrüvers vom Organisationsteam der zauberhaften Anne Foitzik einen Blumenstrauß in die Hand. Die bedankte sich im Namen aller bei dem “tollen Publikum” für die Unterstützung.
Auch das bisherige ÖBS-Hausmeisterehepaar wurde mit einem Strauß gewürdigt, das neue vorgestellt. Und Winnekendonk hatte erneut bewiesen, dass es in Sachen Narretei Spitze ist.
Bildergalerie: https://www.kevelaerer-blatt.de/kappensitzung-2019-in-winnekendonk/
 

Ein Drache und das Meer in der Gärtnerei

Lautes Hämmern, Sägen und Gelächter sind aus der Gärtnerei Gesthüsen zu hören. Zu flotter Musik aus dem Radio sind die Jecken des KCK, des VfR und der Funny Familiy eifrig bei der Sache. Seit Anfang Januar treffen sie sich jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr, um die Fahrzeuge für den Rosenmontagszug zu gestalten.
„Jeder sucht sich die Arbeit, die zu machen ist“, erklärt Elke Tebartz. Die VfR-Vorsitzende schnappt sich einen Pinsel und kümmert sich um den Feinheiten am eigenen Festumzugswagens: „Letztes Jahr hatten wir das Efeu neu mit dabei. Die Wappen kommen erst später dazu.“

VfR-Präsidentin Elke Tebartz bei der Feinarbeit.


Die 15-jährige Hannah steht derweil am Handwerkertisch und kleistert die Zeitungen ein. Diese werden von den Männern eine nach der anderen an einem riesenigen (in zwei Hälften geteilten) Korpus angebracht. Hannah kam durch ihren Vater zum Karneval: „Er hat mich immer zum Wagenbauen mitgenommen.“ Papa Markus Stassen, zugleich Mitglied im KCK und beim VfR, legt die Zeitungen um das Gitter, das als Bein eines Drachens auszumachen ist. „Wir wurden vom Martinszug inspiriert, da waren kleine Drachen unterwegs“, erklärt der langjährige Zugleiter, wie die Idee zum Bau des Ungetüms entstanden ist.
Eine Ruhepause gönnt sich gerade André Koppers von „Funny Family“. Die Gruppe wurde im letzte Jahr mit ihrem „Pusteblumen“-Kostüm von den KB-Lesern zur besten Fußgruppe des Rosenmontagszuges gewählt. „Ich hab schon gearbeitet, jetzt sind nur noch die Handlangerarbeiten zu tun“, sagt er angesichts des fortgeschrittenen Stadiums des fahrbaren Kastens.
Angelika Jovic zeigt für seine Haltung Verständnis. „Beim Wagenbau sind Akkuschrauber-Leute gut. Wir sind für die kreativen Dinge zuständig.“ Auf den Kasten soll noch ein Zirkuszelt kommen, verrät ihre Mitstreiterin Anke Ohmann:. „Das Thema ist aber noch nicht klar.“
Hans-Jürgen Bueren, den alle nur „Zeis“ nennen, legt an dem Gitternetz auf dem „blau“ ausgestalteten Kleinmotivwagen noch Hand an. „Wir machen hier Wasserwelten, gehen als „Poseidon“ und als „Wassernixen“, verrät er. „Dazu brauchen wir ein Meer“.

Jetzt fehlt nur noch das Meer. Im Kleinmotivwagen wird ein Gitternetz ausgelegt.


Nicht nur für ihn ist das Gemeinschaftgefühl wichtig: „Das sind ja alles Idealisten hier,- sonst läuft das nicht.“ Niemand müsse der geniale Handwerker sein, lautet der übereinstimmende Tenor, sondern nur den Spaß mitbringen.
Alle sind guten Mutes, dass sie rechtzeitg zum Rosenmontag fertig werden. „Für gutes Wetter ist gesorgt“, versicherte ein gut gelaunter Alf Muellemann. Sollte es zum Schluss doch eng werden, würden einige sicher noch eine Sonntagsschicht dranhängen. Was aber für alle über allem steht, ist der Spaß am Karneval.

Buntes Karnevalstreiben in Kervenheim

Am Samstag, 23. Februar, dreht der kleine, aber feine närrische Lindwurm wieder seine Kreise in „Kervenheim Downtown“. Die lieb gewonnene Tradition der Kervenheimer Karnevalisten, bereits eine Woche vor dem “normalen“ Karneval jeck zu feiern, geht am letzten Februar-Samstag in die nächste Runde.

Die Veranstaltung auf dem Marktplatz startet um 13.11 Uh mit Drinks, Knackigem vom Grill und heißen Rhythmen für Jung und Alt, während die Gruppen eintrudeln und sich auf den Umzug vorbereiten.

Ab 14:11 Uhr ziehen die Närrinnen und Narren dann mit liebevoll gestalteten (Hand-)Wagen sowie mit musikalischer Unterstützung oder in reinen Fußgruppen zweimal rund um die katholische Kirche.

Am Zugweg stehen die kostümierten Kinder mit leuchtenden Augen und strahlenden Gesichtern und füllen ihre Tüte mit Kamelle.

Alle Kevelaerer Bürger, die die fünfte Jahreszeit und den Frohsinn lieben, sind herzlich eingeladen, mitzufeiern. Fröhlich-friedliche Gruppen können sich auch kurzfristig entscheiden, mit dem Zug zu ziehen. Oder sich einfach auf dem Marktplatz einfinden bzw. am Wegesrand Stellung beziehen.

 

Die Liebe zum Tanzen

Karnevalszeit heißt Tanzzeit. Das gilt auch für die Mitglieder der Teenie-Tanzgarde des VfR Kevelaer. Doch vor dem Auftritt steht die Probe. In der ÖBS fanden sich die jungen Tänzerinnen deshalb nochmal zum Training zusammen.
Die Mädchen und jungen Damen wurden dabei von ihrer Trainerin Verena Hermens angeleitet, um nochmal Bewegungsabläufe und Schrittfolgen abzuchecken. „Wir arbeiten seit dem Sommer an dem Programm für die Sitzungen“, erzählte die 30-Jährige. „Einige der Mädels kommen von unseren Minis rüber.“ Andere seien schon bei den großen Showgirls. „Wer macht noch beim Teenie-Showtanz mit?“, fragte die VfR-Vorsitzende Elke Tebartz in die Runde.
Fünf Finger erhoben sich. Darunter war auch die 13-jährige­ ­Jeanny: „Ich hab vorher Ballett getanzt und wollte weitermachen. Mir hat es gefallen, dass man für Karneval tanzt.“
Gut zehn Shows inklusive der Turniere absolvieren die 14 Mädels von Februar bis zu den Osterferien als eine von insgesamt fünf Tanzgruppen des VfR, die auch in diesem Jahr wieder aktiv im Karneval dabei sind.
Vor großem Publikum aufzutreten, damit hat mittlerweile keine so richtig Schwierigkeiten: „Da wächst man rein, wenn man bei den Minis anfängt“, erzählt die 18-jährige Annika, die bereits seit 2006 beim VfR ist.
Extrem guter Teamgeist
Damals war sie gerade mal sechs Jahre alt: „Es gab in der ÖBS das Vortanzen. Da war ich froh, dass ich meine Freundin Clara dabei hatte. Ich glaube, ich hatte noch nie Angst vor etwas, weil ich dabei sein wollte.“
Die zwölfjährige Lara fing 2011 mit dem Tanzen an: „Ich war damals aufgeregt. Aber ich habe mir gar nicht so viel gedacht dabei.“ Der Teamgeist untereinander sei schon extrem gut, sind sich die Mädels einig.
Für die VfR-Präsidentin Elke Tebartz, die 18 Jahre lang die Mädels betreute und neun Jahre Jugendwartin war, ist es faszinierend, wie sich die Gruppen über die Jahre von den ganz kleinen „Zwergen“ aus weiterentwickelt haben. Ihre eigene Tochter Sarah (15), die heute die ganz kleinen „Zwerge“ mitbetreut, fing „mit drei Jahren und einem Teddy“ bei den Minis an.
Auch die Trainerin erinnerte sich an ihre Anfänge bei den Minis vor 25 Jahren: „Ich wurde von meinen Eltern gezwungen, wollte die ersten zwei Jahre gar nicht kommen und hab nur geheult. Aber ich bin dann dabeigeblieben.“ Und sie hat den Spaß daran gefunden.
Die Trainingsarbeit mit den jungen Mädchen und Frauen macht Verena Hermens richtig viel Freude: „Ich würde das nicht so lange machen, wenn sie mich nicht ihrerseits motivieren würden und richtig Bock hätten, mitzumachen.“
Spagat, Radschlag und Taktgefühl
Spagat, Radschlag und Taktgefühl sollte man für den Gardetanz als Grundvoraussetzungen mitbringen. „Die Schritte kommen dann irgendwie – durch die Musik und das Tanzen. Wenn der Gardetanz einmal fertig ist, steht der dann halt“, erklärt die 30-Jährige, die inzwischen selber Mutter ist.
Alle, die mitmachten, seien heute „irgendwie mehr dabei und ehrgeiziger.“ Wenn sie ihren Teenys sage, „übe das oder das zu Hause, dann machen die das auch.“
Die Tanzarbeit werde immer anspruchsvoller, meint die 16-jährige Luise: „Es wird jedes Jahr um einiges schwerer. Die Figuren sind anders und es ist abwechslungsreicher geworden.“ Das sei dann auch die Herausforderung. Und bei den Turnieren will die Gruppe natürlich zeigen, was sie drauf hat.
Was sie für sich mitgenommen habe über die Jahre, das sei die Disziplin, die über das Tanzen kommt, versicherte Annkathrin Waerder (19): „Das ist eine Routine, ohne geht es nicht.“ Vor zwei Jahren wollte sie schon aufhören, „aber es ging nicht“. Dass sie freiwillig weitergemacht hat, hänge mit der „Liebe zum Tanzen“ zusammen – und den gemeinsamen Auftritten: „Man hat einfach dieses Glücksgefühl, wenn man auf der Bühne steht.“

Mittendrin statt am Wegesrand

Bereits über 19 Anmeldungen kann der VFR Blau-Gold Kevelaer für den kommenden Rosenmontagszug verzeichnen. Trotzdem sucht der VFR noch „Mitfahrer“ für den Umzug am 4. März, damit dieser noch schöner und größer als im letzten Jahr wird.

Hierzu sind wieder alle Nachbarschaften, Vereine, Kegelclubs und Alle die gerne dabei sein möchten aufgerufen, sich mit einem bunten Wagen oder als Fußgruppe am Umzug zu beteiligen. Anmeldungen nimmt der VFR auf seiner Internetseite www.vfrblaugoldkevelaer.de/rosenmontag/ , per Mail (zugleitung@vfrblaugoldkevelaer.de) oder in Ausnahmefällen unter Telefon: 0162/9923337 entgegen.

Für den Sitzungskarneval des VFR Blau-Gold Kevelaer gibt es noch Restkarten. Die Eintrittskarten für den „Bunten Nachmittag für Jung und Alt“ am Freitag, 22. Februar, und die Kindersitzung am Sonntag, 24. Februar, jeweils ab 15.11 Uhr sind bei der Stadtverwaltung Kevelaer (Service-Center) oder an der Tageskasse erhältlich. Für die „Große Kappensitzung“ am Samstag, 23.Februar, ab 19.11 Uhr sind nur noch wenige Stehplatzkarten vorhanden. Diese können per Mail (sitzungen@vfrblaugoldkevelaer.de)/ oder in Ausnahmefällen bei Elke Schumacher unter Telefon: 0173/2621012 geordert werden.

Zum Rathaussturm am Altweibertag, am 28. Februar, der traditionell im Konzert- und Bühnenhaus ab 11.11 Uhr stattfindet, sind nicht nur die Möhnen, sondern alle Närrinnen und Narren eingeladen, mit dem VFR kräftig zu schunkeln und zu feiern. Alle dürfen gespannt sein, wem der Bürgermeister denn in diesem Jahr den „Rathausschlüssel“ anvertraut

Die Jacobus-Sitzung zieht 2019 um

Die Jacobus-Stizung 2019, der Karneval für Menschen mit und ohne Behinderung, findet in diesem Jahr erstmals im Petrus-Canisius-Haus statt. Am 16. Februar ist jeder von 11.11 Uhr bis 15.00 Uhr herzlich eingeladen, dieser Sitzung beizuwohnen. Es wartet auf die Besucher wie in jedem Jahr ein abwechslungsreiches Programm.
Danke sagen möchten die Organisatoren Volker Verheyden, dem diese Sitzung ihren Namen verdankt. Da der “Gasthof by Volker” am 1. Februar 2019 seine Türen schließt, musste eine neue Location gefunden werden. Nach Anfrage bei der Gemeinde St. Marien wurde das Petrus-Canisius-Haus sofort für diese ehrenamtliche Veranstaltung zur Verfügung gestellt.
Die Organisatoren freuen sich daher auch in diesem Jahr auf viele Gäste, ob Groß ob Klein, und hoffen auf ein paar gesellige, närrische Stunden.