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Der Kevelaerer Männer-Gesang-Verein im Kaiserdom zu Frankfurt

Nach der Ostkirchenliturgie am 23. Juni 2019, die vom Kevelaer Männer-Gesang-Verein unter dem Namen „Theodosiuschor“ – das ist der KMGV verstärkt durch Gastsänger – war der Theodosiuschor eingeladen, am 15. November 2019 in Frankfurt im Kaiserdom zu singen. Nach fünf Sonderproben startete eine große Truppe die Fahrt um 11 Uhr am Peter-Plümpe-Platz in Kevelaer. 47 Sänger stiegen ein, zwei Sänger wurden in Veert aufgeladen. In Frankfurt kam noch ein weiterer Sänger aus Köln hinzu, so dass man mit einem 50-stimmigen Chor auftreten konnte.

Die Fahrt nach Frankfurt verlief staufrei, so dass der Chor schon um 15.30 Uhr am Kaiserdom war. Es blieb noch etwas Zeit, sich zu stärken und die Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Kaiserdoms – den „Frankfurter Römer“ und die Paulskirche – zu besuchen.

Wishnaja Pmajat

Für diesen Gottesdienst hatte der Ostkirchenkantor Michael von Jasienicki aus Remagen ein neues ukrainisches Lied – „Wishnaja Pmajat“ (Ewiges Gedenken) – mit dem Chor einstudiert, das im Kaiserdom zum ersten Mal von den Sängern in der Öffentlichkeit vorgetragen wurde.

Pünktlich um 18 Uhr begann der Gottesdienst, der vom katholischen sowie dem evangelischen Stadtdekan und zwei orthodoxen Priestern zelebriert wurde. Außerdem sprach Frau Alla Polyova, die Generalkonsularin der Ukraine in Frankfurt. Das Ehepaar von Rosen aus Frankfurt, das den Theodosiuschor eingeladen hatte, war auch anwesend, und Frau Viktoriia von Rosen erläuterte in ihrer Ansprache, dass die Kollekte für das Waisenhaus „Horodnya Lyceum“ bestimmt sei.

Nach dem Gottesdienst war der Chor zu einem Abendessen in die Villa Bonn eingeladen – ein prächtiges Haus, das Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut worden war und heute im Besitz der Frankfurter Gesellschaft ist. Auch das Innere des Hauses war überwältigend und alle fanden einen Platz. Herr von Rosen forderte den Chor auf, das Essen zu genießen – das war wirklich köstlich.

Während des Essens ergriff der 1. Vorsitzende des KMGV, Heinz Lamers, das Wort. Er dankte ganz besonders dem Ehepaar von Rosen für die Einladung nach Frankfurt und unterstrich noch einmal die Bedeutung des Gottesdienstes zum Holodomor. Außerdem dankte er Michael von Jasienicki und den Sängern für das große Engagement und die tolle Leistung bei dem Gottesdient. Schließlich gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Kontakt zum Ehepaar von Rosen bestehen bleibe.

Nervös und zufrieden

Auch von Herrn von Rosen erhielt der Chor viel Lob für das Singen, und Michael von Jasienicki war auch sehr angetan und gestand dem Chor, dass er vorher sehr nervös war. Aber er war zufrieden. Als kleines Dankeschön sang der Chor in der Villa Bonn noch einige Lieder, die sich der Gastgeber gewünscht hatte. Leider wurde schon sehr früh zum Aufbruch geblasen; denn die gesetzlich erlaubte Arbeitszeit des Busfahrers durfte ja nicht überschritten werden. Gegen 1:15 Uhr war der Theodosiuschor dann wieder müde und zufrieden in Kevelaer.

Die nächsten Gelegenheiten, den Kevelaerer Männer-Gesang-Verein zu hören, sind am 11. Dezember 2019 in Kevelaer um 18 Uhr auf dem Adventsmarkt. Und dann in dem vom KMGV veranstalteten Adventskonzert in der Clemens-Kapelle an der Sonnenstraße in Kevelaer am Sonntag, 15. Dezember 2019, um 17 Uhr.

Auch wenn der Chor mit 50 Sängern in Frankfurt war, sind neue Sänger immer herzlich willkommen. Die Proben finden jeden Montag um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Gelder Dyck“ in Kevelaer statt. Und wer möchte, kann schon um 19.15 Uhr zum Einsingen kommen.

Eine Reise nach Frankfurt am Main

Auf Einladung von den Gestaltern eines Gedenkgottesdienstes singt der Theodosius-Chor Kevelaer (Kevelaerer Männergesangverein 1896 e.V.) am 15. November 2019 im Kaiserdom zu Frankfurt am Main in einem ökumenischen Gottesdienst, anlässlich des jährlichen Gedenkens an die Opfer des „HOLOMODOR“ (=Tötung durch Hunger). In dem Gedenkgottesdienst wird an den Hungertod von Millionen Menschen in der Ukraine in den Jahren 1932/33 erinnert.

Der Kaiserdom war einst die Wahl- und Krönungskirche der römisch-deutschen Kaiser und ist daher ein bedeutendes Bauwerk der Reichsgeschichte und galt vor allem im 19. Jahrhundert als Symbol nationaler Einheit. Frankfurt war seit dem Jahr 1356 als Ort der Königswahlen von Kaiser Karl IV. festgelegt worden. Von 1562 bis 1792 fanden im Dom zehn Kaiserkrönungen statt.

Für den Theodosius-Chor ist es eine große Ehre, im Kaiserdom zu Frankfurt a.M. singen zu dürfen. Der Chor wird dort mit etwa 45 bis 50 Sängern vertreten sein und lädt alle Sänger im Umkreis, die Interesse haben mitzumachen, ganz herzlich ein. Auch ehemalige Mitglieder sind herzlich willkommen. Für die teilnehmenden Sänger entstehen keine Kosten und das Notenmaterial wird gestellt.

Vier Proben stehen noch bevor

Die Proben zu dem Projekt sind jeweils mittwochs am: 23. Oktober 2019, 30. Oktober 2019, 6. November 2019 und 13. November 2019 (eine Probe ist bereits vergangen) um 18 Uhr im Vereinslokal des Chores „Gelder Dyck“, Gelderner Straße 42 in Kevelaer. Die Leitung hat der ostkirchliche Kantor Michael von Jasienicki, der bereits in den letzten Jahren bei der Aufführung der Göttlichen Liturgie des Johannes Chrysostomus nach dem Ritus der kath. Ukrainer das Dirigat innehatte. In jedem Jahr – und das bereits seit 1976 – singt der Theodosius-Chor anlässlich des Ostkirchentages in der Marien-Basilika zu Kevelaer die Göttliche Liturgie im ukrainischen Ritus.

Die Abfahrt nach Frankfurt ist am Freitag, 15. November 2019, um 11 Uhr. Das Einsingen im Dom beginnt um 17 Uhr, danach folgt der ökumenische Gottesdienst, der circa eine Stunde dauert. Nach dem anschließenden gemeinsamen Abendessen steht dann die Rückfahrt nach Kevelaer an, wo die Teilnehmer gegen 23 Uhr eintreffen werden.