Beiträge

Komiker René Steinberg: Mit Humor gegen Fußball in Katar, Deutsch-Rap, WhatsApp und mehr

„Lacht kaputt, was euch kaputt macht!“

Am vergangenen Donnerstag erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer im vollbesetzten Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte den energiegeladenen und stimmungsvollen Auftritt von René Steinberg. Mit seinem bekannten Talent als Stimmenimitator, viel sprachlicher Finesse und seinen musikalischen Einlagen, bei denen er das Publikum zum Mitmachen und zur „Eskalation“ aufforderte, erreichte er jeden im Publikum.

Kabarett am 29. September im Bühnenhaus

La Signora allein unter Geiern

Drei ganz unterschiedliche Bühnenerlebnisse warten auf Kulturinteressierte in Kevelaer

Modernes Märchen, autoritäre Liebeslieder, amerikanischer Traum

Manche fragen sich schon, ob wir dabei sind, uns die Kultur in Zeiten verschärfter Corona-Vorschriften und sinkender Nachfrage gänzlich abzugewöhnen.

Kabarett mit HG Butzko

Aber witzig

Für den Auftritt des Kabarettisten HG Butzko mit seinem Programm “aber witzig” im Rahmen der Reihe “Kabarett unter’m Dach” in der Öffentlichen Begegnungsstätte in Kevelaer am Montag, 8. November, Beginn 20:00 Uhr, Einlass 19:00 Uhr, gibt es noch Karten an der Abendkasse.

Am 8. November kommt H.G.Butzko nach Kevelaer

Kabarett und die Welt „umme Ecke“

Es gibt Kabarett – und es gibt Kabarett mit HG.Butzko. Das ist schon auch irgendwie Kabarett, aber irgendwie ist es auch ein bisschen anders.

Der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting trat beim Kevelaerer Bühnenhaus-Open-Air auf

„Wenn schon falsch, dann richtig!“

Wenn jemand eine Erklärung mit den Worten „Wenn Sie mich fragen…“ beginne, „können Sie sofort aufhören zuzuhören“, sagt Kai Magnus Sting. Will man aber gar nicht.

Am Wochenende startete die Premiere des Bühnenhaus-Open-Air-Programms

Kabarett ohne Dach

„Wir waren uns nicht sicher, ob wir es schaffen, den Platz gemütlich zu gestalten“ sagt Verena Rohde, Abteilungsleiterin „Tourismus & Kultur „der Wallfahrtsstadt Kevelaer, und blickt am Abend der Kabarett-Veranstaltung begeistert auf das Ergebnis.

Kabarettistin Anka Zink im Bühnenhaus

Das Ende der Bescheidenheit ist ein Halleluja aufs Protzen

Das wird ein höllischer Spaß für alle, die böses Kabarett mögen, Vorurteile lieben und Ungerechtigkeit hassen. Verspricht zumindest die Kabarettistin Anka Zink, die mit ihrem Programm „Das Ende der Bescheidenheit“ nun endlich wieder vor Publikum auftreten darf.

Die Ursache liegt in der Zukunft und die im Argen

Dass Jürgen Becker gesellschaftliche wie politische Ereignisse und Phänomene gerne mal so richtig auf links zieht, kennen wir aus seinen TV-Moderationen und Solo-Bühnenprogrammen. Seine aktuelles Programm dreht den Spiegel quasi noch einmal mehr um: „Die Ursache liegt in der Zukunft“ lautet der Titel.

Frotzeln for Future

Und einmal mehr ist Jürgen Becker damit dem Zeitgeist auf der Spur, denn nach gefühlten Jahren der Vergangeheits- und Gegenwartsbewältigung im Kabarett richtet er den Blick nach vorn. In Zeiten, in denen ganze Bevölkerungsgruppen ganz Wochentage der Zukunft widmen, nimmt sich auch der Kabarettist das Recht, einen „schönen Abend“, den er immer noch eingangs jeden Programms wünscht, dem Blick auf das zu widmen, was da kommen wird. „Frotzeln for Future“, mag man lapidar sagen – doch Becker wäre nicht einer der besten Kabarettisten der Republik, wenn er es bei Kalaueren und Klamauk belassen würde. Gut, das alles gibt‘s auch, und manchmal ein wenig zu erdig, zu nah am Bodensatz des Niveaus. Aber meist dann eben doch am Boden der Tatsachen, die Becker in gewohnt gekonnter Manier in den eigenen und unser aller Alltag holt.

Allein schon die Idee dieses Perspektivwechsels hat ihren Charme, was Jürgen Becker mit Blick in die Zukunft daraus macht, wird wohl mal ein Klassiker. Denn das Zeug dazu hat Becker, manchmal vielleicht sogar ein bisschen zuviel davon. Denn das Programm ist keinesfalls schon in Stein gemeißelt, deutlich spürt man als Zuschauer, dass er bei den zahlreichen Vorpremieren, so auch in Kevelaer beim „Kabarett unter‘m Dach“, die Nähe zum Publikum nutzt, um Pointen zu probieren, Reaktionen zu testen, Erfahrungen mit neuen Texten zu sammeln.

Thematisch schränkt er sich weniger ein als bei seinen bisherigen Solo-Programmen, sammelt neben Steilvorlagen wie der Klimadiskussion auch die Trümmer ein, die ihm die Kirche hinterlässt und widmet sich vermeintlich sperrigen Fragen wie der „dümmsten aller Wissenschaften“ (BWL), dem gespannten innerdeutschen Ost-West-Verhältnis, dem ungebremsten Wirtschaftswachstum oder der Gesundheitsversorgung.

Und natürlich streift er dabei immer wieder gesellschaftliche Phänomene wie die zunehmende Digitalisierung, die oft als „Antwort auf alle Zukunftsfragen“ gehandelt werde, oder die Volksparteien, die einfach nicht mehr in die Zeit passen wollen.
Auf alles eine Antwort hat Jürgen Becker natürlich auch. Rund zwei Stunden lang gibt er Denkanstöße und fodert Utopien ein, um dann mit dem Satz zu enden: „Die Zukunft liegt im Argen – oder in der Menschlichkeit.“

Nächster Programmpunkt der Reihe „Kabarett unter‘m Dach“ ist der Auftritt von Anka Zink mit ihrem Programm „Das Ende der Bescheidenheit“ am 16. März im Forum der Öffentlichen Begegnungsstätte. Karten gibt‘s im Service-Center im Rathaus.

Poltergeist der politischen Pointe

„Täglich, täglich, unbeweglich, regungslos und nichts im Sinn, endlos, endlich, unverständlich, her und hin, unbeweglich wie ich bin…“.

Es ist ein Hagenbuch-Zitat aus dem Vermächtnis des Hanns Dieter Hüsch, das dem geneigten Kabarettbesucher im zweiten Teil des Programms „Kein zurück“ die Nähe Wilfried Schmicklers zu dem Niederrheindichter plaktaiv vor Augen führt. Denn bei vielen Texten, Liedern und Gedichten, die Schmickler zuvor im ausverkauften Bühnenhaus auf Kevelaerer und Konsorten losgelassen hat, fühlte man sich an den politischen Hüsch der frühen Jahre erinnert, bevor sich dieser mit den vermeintlich einfachen niederrheinischen Küchenmenschen wiedervereinigte.

Unbeweglichkeit kann man Wilfried Schmickler keinsfalls vorwerfen, schon gar nicht geistige, dazu analysiert er zu zutreffend die Asozialität sogenannter Sozialer Netzwerke und das wahre Interesse hinter den Datenkraken wie Google. Hin und her hetzt er zwischen politischen und gesellschaftlichen Themen, zeigt null Tolleranz gegen Intoleranz, wettert wütend gegen alte Betonköpfe und neue Nazis, wirbt für offene Grenzen und klare Kante.

Das muss man alles erstmal unter einen Hut, respektive in einen Kopf kriegen. Schmickler schafft das und er kriegt‘s auch wieder raus und in den Raum und rüber zum Publikum. Mal böse polternd, mal leise weinend, mal stolpernd dichtend und mal frech flötend – aber nie lächerlich. Am Ende des Programms stellt man fest, dass man zwei Stunden politisches Kabarett gesehen hat, ohne sich ein einziges Mal kaputtgelacht zu haben, und wahnsinnig viel von dieser brachialen Energie eingefangen hat, die Wilfried Schmickler auszeichnet. Er ist nicht der Kabarettist der leisen Zwischentöne, er ist der Poltergeist der politischen Pointe. Er haut oft einfach mit der Faust auf den Tisch, wo andere eben nur eine flache oder gar hohle Hand in petto haben. Trotz aller Polterei kommt dabei aber auch der poetische Geist nie zu kurz.

Langer Applaus für zwei Stunden anständige Anstrengung, die zeigt, dass Anständigkeit eben anstrengend sein kann – aber, wenn man ganz ehrlich bleibt, auch alternativlos ist.