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„Glauben heißt Leben!“

Schwester Hildegard schaut sich das Treiben der jungen Leute an, die die Clemenskapelle schmücken und Lichter aufbauen. In einer Stunde soll hier der erste Jugendgottesdienst stattfinden, organisiert von einer Gruppe junger Engagierter, die sich viel vorgenommen haben.
Sie ist schon sehr froh, dass die Kapelle so vielfältig und gerne für Veranstaltungen Verwendung findet. „So soll es ja auch sein. Besser, als wenn das Gebäude nur leer steht“, sagt Schwester Hildegard. Sie berichtet von Musikaufführungen, Chor-Auftritten, aber auch Beerdigungen und normale Gottesdienste, die in der stimmungsvollen Kapelle stattfinden. Und nun eben dieser erste Jugendgottesdienst der Jungen Kirche (JuKi) in St. Antonius.

Eine der Stationen in der Clemenskapelle zum Thema „Gemeinschaft“.


„Der Jugendgottesdienst richtet sich, wie der Name schon sagt, vor allem an Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jahren, aber auch älteres Personal ist gerne gesehen“, sagt Johann Verhoeven, der gemeinsam mit Anna Bieck, Björn Bousart und Fabian Plaep sowie Carola Krahnen zum Organisationsteam gehört. „Es war klar, dass wir einen solchen Gottesdienst machen werden“, erklärt Johann Verhoeven, wieso sie das in Kevelaer anbieten wollen.
Das Ziel sei es, die Jugendlichen für Kirche zu begeistern. Im Moment veranstalte die St. Antonius-Gemeinde unter dem Motto „Kirche heißt Leben“ viele Aktionen für Jugendliche und Familien. Es fänden Aktionen im Kindergarten statt, es gebe Bilderausstellungen und ein Familiengottesdienst wurde bereits angeboten. Ein Kinoabend wurde für die Jugendlichen organisiert und das große Ziel, die Taizéfahrt der JuKi am 13. Oktober, würde gerade auch stark beworben. Man merkt den Jugendlichen förmlich an, mit wieviel Passion und Begeisterung sie bei der Sache sind.
Musik zur Messe
Musikalisch wird die Messe von den Anthony-Singers (dem Jugendchor der St. Antonius-Gemeinde) sowie dem Projektchor Twisteden mit Keyboard, Schlagzeug und Querflöte begleitet.
Pfarrer Poorten eröffnet die Messe. Von den etwa 50 Besuchern gehört der Großteil doch eher zum „älteren Personal“. Die Zahl der Jugendlichen ist überschaubar. Die Liederauswahl während der Messe ist gelungen. Die „Du“ – Ansprache ist ungewohnt, ebenso das „Vaterunser“, das gesungen und musikalisch begleitet wird. Nach der Lesung wird anstelle der Predigt ein Rundgang zu verschiedenen Stationen angeboten. „Anhand dieser sechs Stationen wollen wir uns gemeinsam mit euch Gedanken zu den Themen Familie, Gemeinschaft bzw. Freundschaft, Liebe, Religion, Leben nach dem Tod und Zukunft in Bezug auf den Glauben machen“, erklärt Anna Bieck. Es sind schon Themen, die auch die Jugendlichen erreichen können.
Elisabeth Münter, Lektorin in der Kirche und selber zur Gruppe des „älteren Personals“ gehörend, geht zum Abschluss nach vorne und dankt den jungen Organisatoren für ihren Einsatz, sie wünscht ihnen noch viel Mut, weiter zu machen, „auch wenn es heute noch nicht so voll war“. Fabian Plaep ist dennoch einfach „mega glücklich, dass dennoch so viele da waren“ und bald werden sie weitere Gottesdienste anbieten.
Hintergrund
Jugendgottesdienste weichen ab vom gewöhnlichen Sonntagsgottesdienst, wenn auch nicht im Ablauf, so doch in der Tonlage. Die Sprache ist jünger, die Musik ist es auch und die Jugendlichen wirken selbst an den Gottesdiensten mit. Statt einer Predigt zB. waren heute 6 Stationen aufgebaut- hierbei handelt es sich um die verschiedenen Stationen zum Thema Glaube.
Floorspots (also Kerzenreihen und Lichtspiele), moderne Lieder und „Performances“ – also Theateraufführungen oder Tänze sind hier gängige Teile der Gestaltung. Als Thema kann der Beziehungsstress genauso sein wie die verhagelte Prüfung, die Spannungen in der Familie oder die Angst vor der Zukunft. Gerade das sind Themen, die Jugendliche ansprechen sollen.