Seit dem 23. März 2020 steht in Wetten der sogenannte „Point of Presence“ (PoP) der „Deutsche Glasfaser“. Dieser Hauptverteiler ist notwendig, um die Glasfaser im gesamten Anschlussgebiet zu verteilen. Vom PoP aus werden gebündelte Glasfaserleitungen („Speedpipes“ aus 96 Glasfasern) zu kleineren Unterverteilern, sogenannten Distribution Points (DP), und von dort aus bis in jede Straße und zu den jeweiligen Häusern bzw. den Hausübergabepunkten (HÜPs) verlegt. Schon im Jahr 2016 hat es Bemühungen gegeben, Wetten an das Glasfasernetz anzubinden, doch damals konnten die benötigten Vertragsabschlüsse von 40 Prozent der Haushalte nicht erreicht werden.
Deshalb freut sich Ortsvorsteherin Beate Clasen umso mehr, dass die Nachfragebündelung 2019 erfolgreich war: „Wir in Wetten haben verstanden, dass der Internetanschluss über die Glasfaser die Technologie der Zukunft ist und haben deshalb das Thema Glasfaser besonders intensiv über Firmen wie Andris-IT und Küchenstudio Rennings, Ehrenamtliche, Vereine, Politik und andere Multiplikatoren in der Bevölkerung verbreitet.“ Für die Verlegung der Glasfaser werden kleine Gräben ausgehoben, in denen das Glasfaserkabel verlegt wird. Die Gräben sind meist am selben Tag wieder verschlossen. Oftmals kann auf Tiefbauarbeiten gänzlich verzichtet werden, da Leerrohre für die Glasfasern u.a. per Spül-Bohr-Verfahren unter dem Gehweg durchgezogen werden können. So sollen auch Beeinträchtigungen für die Anwohner auf ein Minimum begrenzt werden.
Die letzten Meter bis zum Haus werden mit einer für jedes anzuschließende Haus abgezweigten Glasfaser vom Hauptstrang überwunden – für Mehrfamilienhäuser werden so viele Glasfasern abgezweigt, wie es Wohneinheiten im Haus gibt. Die Zuleitung zum Haus erfolgt in der Regel durch eine Tiefbohrung unter dem Vorgarten oder der Einfahrt hindurch, sodass diese von Baumaßnahmen nahezu unberührt bleiben. Lediglich ein minimaler Aushub vor der Hauswand ist notwendig, um die Leitung in Empfang zu nehmen und in das Gebäude einzuführen. Für die Einführung des Glasfaserkabels ins Gebäude ist ein Loch von wenigen Millimetern Durchmesser erforderlich. Über den Hausüberlassungspunkt können zukünftig Daten mit bis zu 1 Gbit/s empfangen werden.
Flächendeckender Ausbau des Glasfasernetzes rückt näher
Dietmar Rotering von „Deutsche Glasfaser“ lobt das Engagement aller Beteiligten: „Mit der Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung Kevelaer und die vielen Unterstützer aus Wetten selber haben wir die Anschlussquote von 40 Prozent erreicht und freuen uns, dass wir Wetten bald an die Datenautobahn anschließen können.“ Auch Hans-Josef Bruns und Tobias Nelke von der Wirtschaftsförderung Kevelaer sind froh, dass das Ziel eines flächendeckenden Ausbaus des Glasfasernetzes einen Schritt näher gerückt ist: „Es freut uns sehr, dass bald neben Winnekendonk (Nord, Mitte, Süd), Twisteden und Kervenheim auch Wetten sowie die Ortsteile Schravelen und Winnekendonk-West, in denen die Nachfragebündelung ebenfalls erfolgreich war, mit schnellem Internet über Glasfaser versorgt werden.“
Für die Außenbereiche gibt es den geförderten Glasfaserausbau im Kreis Kleve. Hier werden Gebiete, deren privatwirtschaftlicher Ausbau besonders unwirtschaftlich ist, mit Fördermitteln von Bund und Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Der Ausbau, der über das Förderprojekt realisiert wird, startet voraussichtlich im September dieses Jahres. Um das selbstgesteckte Ziel der Wirtschaftsförderung zu erreichen, ein flächendeckendes Glasfasernetz zu verwirklichen, fehlt nur noch das Stadtgebiet Kevelaer. Hier ist die Zahl der Haushalte ungefähr zehnmal so hoch wie in Wetten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.deutsche-glasfaser.de sowie bei der kostenlosen Bauhotline unter Tel. 02861-89060940.