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Eine gute Gelegenheit, Kraft fürs Leben zu schöpfen

Der Wallfahrtsnachmittag des Initiativkreises „Spiritual Care“ bot neurologisch erkrankten Menschen die Gelegenheit, Kraft für ihr Leben zu schöpfen. Rund 40 Menschen fanden sich vor dem Gnadenbild der Trösterin der Betrübten zusammenkamen, erkrankte Personen, Angehörige und Betreuer.
Einer von ihnen war Jürgen Blenkers, mit einem großen Pflaster auf dem Kopf. Er war für diese Wallfahrt aus Kleve angereist. „Ich bin praktizierender Katholik, hatte einen bösartigen Tumor“, äußerte er sich offen darüber, dass er nach der erfolgreich überstandenen Operation nun zur inneren Einkehr nach Kevelaer gekommen war.
Minuten-Impuls zu einem Lebensweg mit Kreuzweg
Am Gnadenbild erlebten die Teilnehmer durch Schwester Marlies einen kurzen Gebetsimpuls, bevor es in die Beichtkapelle zur gemeinsamen inneren Einkehr ging. Dort gab es einige Minuten-Impulse zu einem Lebensweg mit einem Kreuzweg, die von Evelyn Horn und Beate Coqui in Wort und Bild gestaltet wurden.
Anschließend wurde in der Beichtkapelle die Heilige Messe gefeiert. In seiner Predigt nahm Pastor Michael Wolf Bezug auf das Thema des Wallfahrtsnachmittags „Sie haben keinen Wein mehr.“ Häufig sei das im übertragenen Sinne das Empfinden, wenn Menschen Diagnosen wie Schlaganfall, MS oder andere Kranheiten erhielten. Da falle die Diagnose quasi in den persönlichen „Vorgarten und vertrockne die Lebensfreude“, führte er aus. Es sei da gut, wenn es Menschen gebe, die sagten, dass es wieder gehen würde.
Und es sei wichtig, dass man für sich auch über den Glauben und andere Dinge wieder lerne, „schöpfen zu können sowie Kraft und Energie zu tanken“. Wolf segnete im Rahmen der Messe dann alle, die sich das für sich wünschten.
Zu dem Wallfahrtsnachmittag hatte der „Initiativkreis „Spiritual Care“ eingeladen, der sich vor gut fünf Jahren begründet hat. Es gebe darum , am Ort der „Consolatrix Afflictorum“ die „Herzen der Menschen“ zu pflegen und zu betreuen, meinte Mitbegründerin Elke Kleuren-Schryvers beim anschließenden Gang in das Priesterhaus.

Unter den Wallfahrern war auch Elke Kleuren-Schryvers.


Angesichts ihrer Diagnosen und Lebenssituationen gelte es, „für die Menschen den „roten Faden“ wieder herzustellen, der darüber oft abzureißen“ drohe. Dementsprechend mache man diese „Spiritual Care“-Wallfahrt im Frühjahr für die neurologisch Betroffenen und ihre Angehörigen, im Herbst dann für Menschen mit Demenz.
Im Priesterhaus wurde mit einigen Teilnehmern der Wallfahrt nicht nur einige Lieder gesungen, sondern auch Wein und ein Tablett mit Brot zum Genießen verteilt.
Die lächelnden Mienen zeigten, dass die Musik und der symbolische Akt den Menschen tatsächlich so etwas wie Zuversicht und Entspannung gegeben hatte.