Beiträge

Sitzen, stehen, in Bewegung bleiben

In vielen Berufen – insbesondere bei Bürotätigkeiten – muss die Arbeit nicht zwingend vor Ort in der Firma erledigt werden. An dieser Stelle nutzen Arbeitnehmer*innen häufig die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Entwicklungen in den Bereichen Homeoffice und mobiles Arbeiten haben sich im Laufe der Corona-Pandemie enorm beschleunigt. Dieser Trend wird sich vermutlich fortsetzen, denn viele Firmen überlegen bereits jetzt, wie sie die Arbeit verlagern und Bürokapazitäten abbauen können. Um aber auch in den eigenen vier Wänden effektiv arbeiten zu können, sollte der Arbeitsplatz entsprechend eingerichtet sein. Auch die Tischler*innen im Kreis Kleve beschäftigen sich mit entsprechenden Wünschen fürs Homeoffice.

„Den Küchentisch oder das Sofa als Arbeitsbereich zu nutzen, kann als Notlösung kurzfristig funktionieren. Auf Dauer sollte man aber auf Ergonomie achten und den Arbeitsplatz so anlegen, dass man ungestört tätig sein kann“, betont Heinz-Josef van Aaken, Obermeister der Tischler-Innung des Kreises Kleve. Ein ruhiger Bereich ist beispielsweise vor allem für diejenigen wichtig, die regelmäßig an Videokonferenzen teilnehmen.

Mit der richtigen Planung müsse man beim Arbeiten daheim auf keine Annehmlichkeiten verzichten. Im Gegenteil: Ein individuell eingerichteter Arbeitsplatz lässt sich auf die persönlichen Bedürfnisse und Anforderungen zuschneiden – von der geschickten Integration der Technik bis hin zu Ablageflächen und Stauraum für Unterlagen.

Ergonomie spielt dabei eine zentrale Rolle. „Früher galt, dass aufrechtes Sitzen am besten für den Rücken sei. Das ist mittlerweile überholt“, betont Richard Thielen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kleve. „Wer seinen Rücken schonen möchte, sollte sich regelmäßig bewegen.“ Als Faustregel gelte: Besonders günstig für den Rücken ist ein regelmäßiger Wechsel zwischen Sitzen (60 Prozent), Stehen (30 Prozent) und Bewegung (10 Prozent). „Ideal ist es daher, einen zusätzlichen Steharbeitsplatz einzurichten“, sagt der Obermeister. „Das geht beispielsweise mit einem stufenlos höhenverstellbaren Arbeitstisch, einem Aufsatzmodul für die Arbeitsplatte oder einem Stehpult.“

Schränke auf Rollen

Wichtig ist ein großzügiger Stauraum, um Platzreserven für Unterlagen und Utensilien zu haben. „Besonders auf kleinem Raum sind Schränke auf Rollen praktisch“, erklärt Heinz-Josef van Aaken. „Während der Arbeit sind sie als Raumteiler oder als zusätzliche Ablagefläche nutzbar. Nach Gebrauch können sie – je nach Höhe – raumsparend unter den Schreibtisch oder in eine Ecke des Raumes geschoben werden.“ Unsichtbare Kabelkanäle im Tisch verhindern zudem ein Kabelgewirr. Der Bildschirm und Ablagen lassen sich in einem ausfahrbaren Regal unterbringen.

Bei der Planung des Arbeitsplatzes spielen zudem die Akustik und die Beleuchtung eine wichtige Rolle. Mit speziellen, schallabsorbierenden Elementen lassen sich ruhige Ecken schaffen. In Sachen Licht, so der Obermeister, komme es vor allem darauf an, dass der Arbeitsbereich gut beleuchtet ist, sich aber gleichzeitig sowohl Tages- als auch künstliches Licht nicht in Bildschirmen spiegelt. 

Die Arbeit im Home Office optimieren

Aufgrund der Corona-Krise arbeiten aktuell viele Arbeitnehmer von zu Hause aus. Um Kontakte mit den Kollegen im Büro zu vermeiden, richtet man sich im Home Office ein. Für einige Unternehmen gehören Home-Office-Zeiten ohnehin zum Arbeitsalltag, andere wiederum mussten sich nun plötzlich darauf einstellen. Bei allen gilt jedoch eines: Die Arbeitsabläufe müssen weiterhin funktionieren, auch wenn die Kollegen nur noch per System online verbunden sind. Jürgen Borghs hat sich als Inhaber des EDV-Dienstleistungsunternehmens „JB EDV Beratung“ auf die Digitalisierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen spezialisiert und hat für Kevelaerer Firmen aufgrund der aktuell herausfordernden Situation eine Aktion gestartet.

In vielen Unternehmen, erzählt Borghs aus seiner Erfahrung, gebe es immer noch unübersichtliche Ordnersysteme und jeden Tag würden dort zahlreiche Dokumente auf Papier ausgedruckt, „die die Mitarbeiter zur weiteren Bearbeitung, zum Beispiel bei Eingangsrechnungen, Aufträgen, Reklamationen, Versicherungsfällen, Projektdokumentationen usw. benötigen. Aktuell ist dies durch den räumlichen Abstand mit einem hohen Risiko verbunden und die Bearbeitung geht langsamer, evtl. sogar überhaupt nicht voran.“ Einzelne Dokumente zu finden, sei oftmals mit einem „immens hohen Zeitaufwand“ verbunden.

Mit seiner Arbeit möchte Borghs dem hohen Zeitaufwand und unnötigen Drucker- und Papierkosten entgegenwirken. „Wir digitalisieren diese Dokumente“, erklärt der Unternehmer. „Sämtliche Dokumente, die eine Relevanz haben, werden archiviert, mit Suchbegriffen versehen und in einer Cloud zur Verfügung gestellt.“ In der aktuellen Situation sieht Borghs die Notwendigkeit einer solchen Digitalisierung in noch mehr Firmen. Denn wenn jeder Mitarbeiter daheim arbeitet, sei es für die betrieblichen Abläufe hilfreich, alle wichtigen Dokumente im System hinterlegt zu haben – denn die Papierordner liegen ja in der Regel im Büro.

Monatsraten geschenkt

An diesem Punkt möchte Borghs mit seiner Aktion ansetzen. Das Besondere: „Die Aktion ist ausschließlich für Kevelaerer Unternehmer.“ Normalerweise entstehen bei einem Auftrag  Dienstleistungskosten sowie monatliche Kosten für die Verwendung der Cloud. Die Verträge werden meist als Jahresverträge abgeschlossen. Kevelaerer Unternehmen haben aktuell die Möglichkeit, mehrere Monatsraten oder, bei der kleinen Variante der Software, ein ganzes Jahr geschenkt zu bekommen. Außerdem werden die Dienstleistungskosten gesenkt. Damit möchte Jürgen Borghs auf die aktuelle Phase der Home-Office-Arbeit reagieren.

Es gibt noch drei kostenfreie Online-Präsentationen, in denen der Unternehmer das Projekt detailliert vorstellt: am heutigen Donnerstag, 30. April, um 10.30 Uhr; Montag, 4. Mai, 10.30 Uhr und am Dienstag, 5. Mai, ebenfalls um 10.30 Uhr. Eine Anmeldung zur Präsentation ist unter folgendem Link erforderlich: https://bit.ly/2KCfBDB. Bei Interesse kann im Anschluss ein individueller Termin abgemacht werden, „wo besprochen wird, was der Kunde in das System bringen möchte“, erklärt Borghs. Anschließend wird ein Plan erstellt, das System wird eingerichtet und eine Schulung folgt. Dann ist das System einsatzbereit.

Wann der berufliche Alltag, wie es ihn vor der Corona-Krise gab, wieder einkehren wird, sei ungewiss, sagt der Kevelaerer Unternehmer. Man könne die aktuelle Lage jedoch nutzen, „um sich auch für zukünftige Situationen vorzubereiten“ und mit der Digitalisierung im Unternehmen auf außergewöhnliche Arbeitssituationen reagieren zu können.