„Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festival“
Beinahe 30 Jahre sind vergangen, seitdem die ersten Ballons auf der Hülswiese gestartet sind.
Beinahe 30 Jahre sind vergangen, seitdem die ersten Ballons auf der Hülswiese gestartet sind.
Bis zum 9. Juli konnten Teilnehmende noch ihre Lösung für das Gewinnspiel zum Heißluft-Ballon-Festival an die Wirtschaftsförderung Kevelaer schicken. Um an der Verlosung teilzunehmen, galt es den Aufsteiger mit dem Logo der Wallfahrtsstadt, dem Kevelaer-K, an den Schaufenstern in der Innenstadt zu finden.
Zahlreiche Besucher und Besucherinnen fanden am Wochenende den Weg nach Kevelaer zum Hülsparkstadion und in den Solegarten. Es durfte gestaunt, aber auch gefahren werden mit den Ballons. Hubschrauber-Rundflüge wurden im 15-Minuten-Takt angeboten.
Sie werden kommen, um zu fahren: Am 7., 8. und eventuell noch am 9. Juli zeigen wieder zahlreiche ballonseidene Hüllen ihre Schokoloadenseite am Himmel über der Wallfahrtsstadt – wenn das Wetter mitspielt.
Am 7. und 8. Juli 2023 findet in der Wallfahrtsstadt Kevelaer wieder das beliebte „Heißluft-Ballon-Festival“ statt. Mit geplanten Ballonstarts und einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm zieht die Veranstaltung eine Vielzahl an Besuchern in den Solegarten St. Jakob.
Am 7. und 8. Juli 2023 verwandelt sich der Solegarten St. Jakob in eine Welt voller großer und kleiner Luftfahrzeuge. Neben 25 Ballonteams und sieben kleineren Modellballonen reisen in diesem Jahr sogar mehrere Ballone in sogenannten „Sonderformen“ zum Festival an.
Die Kevelaerer Grünen versuchen weiterhin, die Durchführung von Hubschrauberrundflügen beim Kevelaerer Heißluftballon-Festival zu verhindern. Sie hatten bereits in den politischen Gremien darauf hingewiesen, dass sie diese Pläne ablehnen.
Drei Tage Kevelaerer Ballonfestival boten im Jubiläumsjahr trotz des Wetters eine Reihe besonderer Momente.
Am Freitagnachmittag versammelten sich nach und nach die Fahrer und Besitzer der 32 Heißluft- und Gasballons sowie der 12 Modellballons auf der Rasenfläche nahe des Gradierwerks. „Das ist für mich wie nach Hause kommen“, machte Harald Henkel aus Südlohn-Oeding stellvertretend für viele Fahrer deutlich, wie vertraut das Festival über die Jahre geworden ist. „Das ist jedes Jahr ein Familienfest“, ergänzte der Amersfoorter „Modellballooner“ Geert Plukker.
Den Platzverhältnissen geschuldet, hatte die Stadt die gegenüberliegende Fläche als Ballon-Startfläche auserkoren und die reduzierte „Gradierwerk“-Seite als Familienfläche zum Toben für die Kinder, Karussellfahren sowie dem Genuss von Getränken und Speisen gestaltet. „Es war uns schon bewusst, dass es durch die Bautätigkeit eingeschränkt ist“, unterstrich Bernd Pool vom Stadtmarketing. „Wir wollen ja immer mehr Festival werden. Damit ist uns das gelungen“, sah er die Teilung durchaus als Gewinn an.
Auch die Besucher sahen die Situation überwiegend positiv. „Idee ist gut – Wetter ist bes…“, meinte der Kevelaerer Uwe Herrmann. Zwiegespalten sah die Situation der Kevelaerer Michael Maas: „Wir haben auch Kinder hier. Aber den alten Standort mit dem Platz hier haben wir verbaut. Das war die letzte große Freizeitwiese.“ Er verwies auf die Tatsache, dass die Fläche gegenüber auch Bauland ist.
Bürgermeister Dr. Dominik Pichler unterstrich, dass die Stadt trotz der geringeren Fläche nahe Hotel, Gradierwerk und der zukünftigen Nutzung auf der gegenüberliegenden Seite das Festival aufrechterhalten möchte. „Egal, ob Bebauung da hinkommt oder nicht: Wir wollen das Ballonfestival in den nächsten Jahren weiter hier gestalten.“
Suboptimales Wetter am Freitag
Michael Krämer hatte beim Briefing keine guten Nachrichten. „Das Wetter ist suboptimal – das seht ihr ja selber“, machte er klar, dass an einen Ballonstart am Freitag nicht zu denken war.
Hinsichtlich des Ballonglühens wolle er „um 21 Uhr entscheiden“, ob man mit oder ohne Hülle aufgrund der Winde noch glühen kann. „Natürlich möchte ich gerne ein tolles Bild haben“, war der Wunsch angesichts von 25 Jahren Ballonfest mehr als verständlich.
Später musste Krämer allerdings einräumen: „Wir haben eine kleine Windlücke, die ist dem letzten Schauer geschuldet. Aber der Wind nimmt stetig zu – dann sind es acht bis neun Knoten. Da können wir keine Hüllen auf die Ballone setzen.“ Am Ende waren es sogar zwölf Knoten.
Dem Publikum machte diese Einschränkung nicht viel aus. „Wir verfolgen das mit Bedacht und kultiviert“, sagte Andrea Schlossarek aus Winnekendonk, während sie mit ihren Freundinnen auf ein erfolgreiches „Candlelight“-Glühen anstieß. Das Glühen sorgte bei Einbruch der Dämmerung zur Musik von AC/DC oder Faithless auch ohne Hüllen für spektakuläre visuelle Augenblicke.
Ballon-Pilot Michael Krämer nimmt‘s sportlich: „Zeigt doch prima die Windrichtung an“, lautet sein Kommentar zu dem riesigen Baukran im Hintergrund. Krämer ist Mitorganisator des Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festivals und verantwortlich für die technische Seite. Und die bietet in diesem Jahr wegen der regen Bautätigkeit auf der Hüls einige Herausforderungen.
Die Ballonwiese ist von einigen Seiten mit Bauzäunen umgeben. Hinter der Absperrung zum Hallenbad tut sich derzeit nicht viel (das KB berichtete über die Verzögerungen beim Neubau des Mehrzweckbeckens). Auf der anderen Seite ist umso mehr los: Der Solegarten St. Jakob entsteht und direkt nebenan wurde gerade der Grundstein für das neue Rilano-Hotel gelegt. Beide Baustellen sind eingezäunt und bergen jeweils einen Bau-Kran. Der eine, im Solegarten, könne „flachgelegt“ werden, sagt Bernd Pool vom Stadtmarketing. Für den anderen wolle der Bauunternehmer einen Kranführer abstellen, der den Ballönern gegebenenfalls die Starts ermöglicht.
32 Ballone gemeldet
Doch das ist nur die eine Seite der Ballonwiese. Denn auf der anderen Straßenseite geht‘s in diesem Jahr ebenfalls heiß zu. Aufgrund der gestiegenen Anmeldezahlen – 32 große Ballone sind gemeldet, im vergangenen Jahr waren es knapp über 20) sollen auch dort Heißluftballone abheben. Die frisch gemähte „Ausweichfläche“ wird für die Starts mitgenutzt, die Versorgung mit Köstlichkeiten vom Grill und kühlen Getränken wird, wie in jedem Jahr, durch den „Wiesenwirt“ Kanders am gewohnten Standort erfolgen. Neu ist in diesem Jahr die Cocktail-Bar „ArriBar“: Paulina Heilen und Ramona Kanders haben mit ihrem liebevoll gestalteten Stand schon Privat-Partys und Junggesellen-Abschiede „aufgemixt“. Beim Ballon-Festival geben die beiden Jung-Unternehmerinnen aus Winnekendonk ihren Einstand auf einer öffentlichen Veranstaltung.
Die Kombination von Bällen und Ballonen
Eher ungewöhnlich ist die Kombination von Bällen und Ballonen, die sich durch die Fußball-Weltmeisterschaft ergibt. Deshalb werden einige der Attraktionen auf der Wiese auch einen Bezug zum Thema Fußball haben. Hauptsponsor Volksbank an der Niers eG wird ein Torwandschießen anbieten, es gibt einen „Speedkick“, an dem die Schießgeschwindigkeit unter Beweis gestellt werden kann und für die jüngeren Besucher steht neben der bekannten nostalgischen Schiffschaukel auch eine Ballhüpfburg bereit. Diejenigen, die an ihr Glück im Spiel glauben, sollten unbedingt Lose erwerben und mit etwas Glück eine Ballonfahrt oder einen der anderen attraktiven Preise gewinnen.
Michael Krämer betont den „familiären Charakter“ des Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festivals. Der Mann muss es wissen: Mit dem Kevelaerer „Aufsteiger“ – im Anhänger – fährt er zu zahlreichen anderen Festivals, auch um dort Werbung für das Ballonspektakel in der Wallfahrtsstadt zu machen. Die steigenden Anmeldezahlen scheinen zu beweisen, dass das bei anderen Ballönern gut ankommt. In diesem Jahr nähmen auch wieder einige „Sonderformen“ wie etwa die Katze, die Matroschka oder, zum ersten Mal in Kevelaer, ein Auge teil.
Start am Freitag
Am Freitag, 6. Juli, beginnt das Festival um 16 Uhr. Um 19 Uhr starten die Himmelsriesen mit ihrer ersten Fahrt. Sobald die bunten Gespanne der Ballonfahrer von ihrer ersten Fahrt zurück auf der Ballonwiese sind, wird alles für den spektakulären „Nightglow“ vorbereitet, der um ca. 22 Uhr beginnt und zu Begleitmusik und unter Mitwirkung der Modellballöner stattfindet.
Frühstart am Samstag
Der Samstag, 7. Juli, beginnt, eine gute Wetterlage vorausgesetzt, mit den Frühstarts der Himmelsriesen um 6 Uhr. Ab 16 Uhr beginnt dann das Programm auf der Ballonwiese, bei dem alle Attraktionen des Vortages für die Besucher bereitstehen. Um ca. 19 Uhr werden dann die Ballons erneut abheben und ihre Fahrt über den Niederrhein beginnen. Mit etwas Glück führt die Reise über die Kevelaerer Innenstadt und die Ballonfahrer können das Abendglühen der Modellballone auf dem Roermonder Platz, das um 20 Uhr beginnt, aus der Luft beobachten. Wenn alle Akteure wieder auf der Ballon-Wiese eingetroffen sind, beginnt die Ballöner-Party. Hierzu sind alle Festival-Besucher herzlich willkommen, um den Samstagabend bei guter Musik und leckeren Speisen und Getränken ausklingen zu lassen.
Zeitgleich und nebenan veranstaltet der Bühnenhauswirt Torsten Pauli in Kooperation mit dem Stadtmarketing ein Public-Viewing zum Viertelfinal-Spiel der deutschen Nationalmannschaft in der Dreifachturnhalle.
Ob und wann am Sonntag auch noch gestartet werden kann, darüber mag derzeit noch niemand eine Prognose abgeben. Doch die Möglichkeit bestehe immerhin, betonen die Veranstalter.
Für alle Tage stehen übrigens noch begehrte Ballon-Korbplätze zur Verfügung. Informationen hierzu gibt es bei
Michael Krämer, Wolkentaxi Xanten, T.: 02801 / 7 08 77.