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Der weltbeste Hobbyhandwerker

„Eigentlich wollte ich ja Elektriker werden“, erzählt der 93-jährige Polstermeister Erwin Schneider, der in diesem Jahr mit dem Eisernen Meisterbrief der Handwerkerinnung Kleve ausgezeichnet wurde. „Ich hatte schon eine Stelle, aber als dann am 1. September 1939 der Krieg ausbrach, wurde mein Meister eingezogen und so musste ich mir einen anderen Ausbildungsplatz suchen.“
Dass es ein Handwerk sein sollte, das stand fest, denn „Handwerker haben immer einen goldenen Boden, sie kommen überall durchs Leben“. Bei einem Sattler und Polsterer in seiner Heimat Üls in Schlesien kam Schneider schließlich in die Lehre.
Doch gerade als er die Gesellenprüfung in der Tasche hatte, wurde er selbst als Soldat eingezogen. Er kam nach Russland, wo er im Juni 1944 verwundet wurde. Ihn traf der Splitter einer Handgranate in den Rücken. „Das war mein Heimatschuss. Die Wunde hat mich wohl gerettet, denn ich konnte zurück in die Heimat!“, steht für ihn heute fest.
Nach dem Lazarett in Rügen kam er zum Genesungsurlaub an den Niederrhein und danach in britische Gefangenschaft in Remagen. Nur eine Handvoll trockenes Brot und Wasser bekamen die Gefangenen dort, aber es reichte aus um zu überleben.
Einer seiner vier Brüder, der wie er nach Russland kam, sollte aus diesem Land nie mehr zurück kommen, er galt bald als vermisst. Erwin Schneider konnte einige Zeit nach der Vertreibung seine Eltern sowie zumindest drei Brüder und seine Schwester wiedersehen.
Doch der junge Mann ging nun seine eigenen Wege, lernte in Kevelaer seine spätere Braut kennen, die die 1950 heiratete und in deren Elternhaus auf der Wember Straße er heute noch leben kann. Er fand als ausgebildeter Polsterer bald Arbeit in der Polstermöbelfabrik Meyer in Kevelaer und 1953 und 1954 machte er neben der Arbeit noch über die Abendschule seinen eigenen Meister. „Ich bin SPD – Sattler, Polsterer und Dekorateur“, so lacht er verschmitzt.
Auch als Meister arbeitete er noch lange in Geldern bei der Polsterei Gammerschlag, wo er später auch Lehrlingsausbilder war. „Ich habe immer gern mit jungen Leuten gearbeitet. Früher kamen sie meist schon mit 14 Jahren in die Lehre und sie waren in so jungen Jahren immer sehr aufmerksam bei der Sache!“, weiß er aus Erfahrung.
24 Jahre arbeitete der Polsterer bei Dorenbusch in Nieukerk und dann als Lehrlingsausbilder bei der Firma Brinkel in Rheinhausen. Arbeit von früh bis spät war sein tägliches Leben. Die beiden Kinder Ruth und Helmut sahen ihren Vater werktags immer erst abends, aber zum Ausgleich sorgt nach dem Tod seiner Frau vor 23 Jahren nun Tochter Ruth intensiv für ihn.
Vieles an schönen Möbeln hat Erwin Schneider im Laufe seines langen Berufslebens geschaffen und mit Näh- und Zupfmaschine sowie mit viel Geduld und Handarbeit unzählige Arbeiten hinterlassen. Neben Leder und Stoff hat er immer gern mit Holz gearbeitet und sich Gestelle aus Holz für die Sitzmöbel und später viele filigrane Holzschränkchen gemacht. „Ich fühlte mich wie der weltbeste Hobbyhandwerker. Holz war mein Lieblingsmaterial. Daraus konnte ich in der Schreinerwerkstatt eines Freundes viele schöne Möbel machen“, erzählt er. Auch für seine Enkel und Urenkel fertigte er viele kleine Kindermöbel.
Nun allerdings ist es mit Handarbeiten vorbei. Seit Kurzem hat er kein Gefühl mehr in den Händen und seine hinterlassenen Werke kann er nur noch genießen, nicht mehr vermehren. Aber eines ist ihm immer noch wichtig: Alles zu hinterfragen, immer neugierig zu sein.
Gemeinsam mit seinen Urenkeln Jonas und Julian kann er nun die Welt und die Dinge hinterfragen. Und wenn der Zweitklässler Julian wieder mal wissen will, warum der Wind weht oder woher der Regen kommt, dann heißt es immer: „Geh zu Uropa. Der weiß das. Der kann dir das erklären.“ Kinderfragen und Kreuzworträtsel halten Erwin Schneider, der nun gerne auf seinen gut gepolsterten Möbeln sitzt und ruht, hoffentlich auch weiterhin noch lange fit.

Der jüngste Handwerksmeister

Karl van de Braak hat seinen Meisterbrief als Bäcker seit nunmehr 65 Jahren. Im Konzert- und Bühnenhaus wurde er mit anderen Jubilaren bei der Altmeisterfeier der Kreishandwerkerschaft Kleve mit dem Eisernen Meisterbrief ausgezeichnet.
Dabei kam er zu diesem Handwerk fast durch Zufall. Sein Vater hatte die Twistedener Mühle gebaut und in der angeschlossenen Bäckerei wurde immer nur von Auftragsbäckern gebacken. Karl war von acht Kindern das Jüngste, und da sich vor ihm keiner zu diesem Handwerk entscheiden wollte, sollte er dieses Handwerk erlernen.
Nach seiner Schulausbildung ging er für drei Jahre in die Lehre nach Gelsenkirchen, anschließend an die Meisterschule nach Olpe und schon mit 20 Jahren hielt er am 9. Dezember 1954 den Meisterbrief in Händen. „Ich war damals der jüngste Handwerksmeister von ganz NRW. Das war schon eine kleine Sensation!“, erzählt der heute 85-Jährige.
Er übernahm die der Mühle angeschlossene Bäckerei, die nun auch in Familienbesitz überging, und mit 21 Jahren durfte er auch Lehrlinge annehmen, die er sein ganzes Berufsleben hindurch gerne ausbildete. 1962 baute er in Twisteden eine zweite Bäckerei mit angeschlossenem Lebensmittelgeschäft und heiratete seine Frau Liesel im Jahr 1963.
Sechs Kindern schenkte das Ehepaar das Leben. Ein Lehrer fragte mal eines der Kinder in der Grundschule: „Was arbeitet eigentlich dein Vater?“ – „Der schläft nur!“, war die Antwort aus Kindermund, erinnert sich seine Frau lachend. Aber wenn der Tag in der Backstube um vier Uhr begann, dann kann man nur zu gut verstehen, dass der Bäckermeister sich mittags erst mal noch hinlegte und schlief, wenn die Schulkinder nach Hause kamen.
16 Geschäfte belieferte der Bäckermeister bald täglich und auch die älteren Kinder halfen gerne mit, mit dem Fahrrad Brötchen- und Brotbestellungen in Twisteden auszufahren, immer frühmorgens vor der Schule. „Nur in den Ferien, da machten unsere Brötchenausfahrer schon mal ein paar Tage Ferien und die Kunden mussten sich die Brötchen bei uns im Laden holen“, erzählt Liesel van de Braak. Daneben wurden in der Backstube für die Kirmes, für Hochzeiten oder Taufen fleißig Torten gebacken und kunstvoll verziert, Lebkuchen oder Kekse gebacken. „Selbst baute ich auch in unserem Garten einen Steinbackofen und ich war über die Qualität der Ergebnisse selbst erstaunt“, erzählt der Meister.
1972 wurde der Laden dann auf Selbstbedienung umgestellt und vergrößert. 1992 wurden die Bäckerei und der Laden verpachtet und beherbergt heute ein Nah-und-Gut-Geschäft.
Traurig stimmt den Bäckermeister natürlich auch die Entwicklung der Zeit. „Von 24 Bäckermeistern aus der Zeit, in der ich mich selbstständig machte, sind heute in Kevelaer nur noch drei übrig geblieben.“ Natürlich macht die Massenproduktion aus dem Backshop der Supermärkte den herkömmlichen Bäckereien mächtig Konkurrenz.
Nach dem Austritt aus dem Berufsleben fuhr Karl van de Braak noch bis zu seinem 80. Geburtstag den Bürgerbus Kevelaer, den er mitinitiierte. Mit seiner Frau Liesel, mit der er 2013 die Goldhochzeit feiern konnte, zog er sich vor neun Jahren in eine kleine Wohnung im Zentrum von Kevelaer zurück. Beide sind nun nur noch künstlerisch tätig: Während sie Ikonen malt, bereichert er mit seiner Stimme den Männergesangverein.
Die Lebkuchenformen hängen nun nur noch zierend an der Wand. Im Hause van de Braak wurde viele Jahrzehnte hindurch täglich gebacken. Nun ist damit Schluss und das Ehepaar genießt gerne die Backergebnisse anderer Meister und freut sich daran, ihre inzwischen vier Enkelkinder heranwachsen zu sehen und jeden Morgen auszuschlafen.

Jahrhunderte Erfahrung geehrt

Alle Altmeisterinnen und Altmeister des Kreis Klever Handwerks waren zu einer Feier im Bühnenhaus geladen. Mit Kaffee, Kuchen und einem unterhaltsamen Programm wurde der Nachmittag gestaltet. Unter anderem traten die Minis der Fidelitas Uedem auf, die die Gäste mit einem fröhlichen Tanz bezauberten.
Einen besonderen Höhepunkt stelle die Übergabe der Silbernen, Goldenen und Diamantenen Meisterbriefe dar, die allesamt von Ralf Matenaer, dem Kreishandwerksmeister aus Bedburg-Hau-Till, überreicht wurden. Auch wurde ein Eiserner Meisterbrief überreicht: Der Kevelaerer Karl van de Braak erhielt diese ganz besondere Auszeichnung. Damit ehrte die Kreishandwerkerschaft den Bäckeraltmeister, der vor 65 Jahren seinen Meister gemacht hat.
Kreishandwerksmeister Ralf Matenaer richtete an jeden der Jubilare und dessen Handwerkskammer eine herzliche Ansprache, verdeutlichte an dieser Stelle jedoch auch die heutige Einstellung der Gesellschaft zu diesem Gebiet: Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für einen handwerklichen Lebensweg. Während einige Branchen wie der Fleischereibetrieb deutlich auf dem absteigenden Ast sei, blühten andere zunehmend auf: Zum Beispiel sei die Malereibranche mit besonders vielen neuen Meisterinnen gewachsen.
Zur Ehrung der 18 Altmeister war auch der Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Gerd Peters, in die Wallfahrtsstadt angereist. Zusammen mit Ralf Matenaer überreichte er den Jubilaren ihre Urkunden.
 

Friseure Carbone & Dierkes feiern ihr 10-Jähriges Bestehen

Am 14. Februar 2009 zum Valentinstag war es soweit, Hanni Carbone (58) und Sabine Dierkes (52) eröffneten vor zehn Jahren ihren eigenen Friseursalon in Winnekendonk am Kriegerdenkmal.
Beide haben im selben Kevelaerer Frisörsalon eine Ausbildung absolviert und dort einige Jahre gearbeitet, bis sich ihre persönliche Lebenssituationen durch Heirat und der Geburt ihrer Kinder änderte (Carbone 3, Dierkes 2). Sie gaben ihren Beruf auf und widmeten sich ihren jungen Familien. In dieser Zeit hielten die beiden immer Kontakt, da man sich mochte.
Als sich dann im Laufe der Jahre abzeichnete, dass sich die Familiensituationen durch das Erwachsenwerden der Kinder ändern würde bzw. eine Ehe vor dem Aus stand, war man entschlossen wieder berufstätig zu werden. Ungefähr zeitgleich ergab es sich, dass der Ehemann von Hanni Carbone seinen eigenen Betrieb vergrößerte und dadurch das Geschäftslokal an der Hauptstr. 12 in Winnekendonk frei wurde. Dies gab dann den finalen Ausschlag den Traum vom eigenen Frisörsalon zu verwirklichen.
„Ich wollte nie wieder für jemanden anderen arbeiten“, sagt Hanni Carbone. Auch für Sabine Dierkes statt fest, „Das machen wir. Nicht zuletzt auch weil ich durch meine Trennung wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen musste.“
Als beide dann mit ihren Familien, Freunden und Bekannten über den Traum des eigenen Friseursalons sprachen, stieß der Plan auf Unverständnis bis hin zur Ablehnung. „Alle haben uns abgeraten. Es war gerade die Bankenkrise und keiner aus unserem Umfeld glaubte daran, dass es noch einen Frisör im Kevelaerer Stadtgebiet brauchte, geschweige denn einen in Winnekendonk“, erinnert sich Dierkes. „Viele glaubten, dass wir naiv und uns nicht im Klaren darüber waren, was Selbstständigkeit bedeute“, ergänzt Carbone.
Anders sein
Die beiden Frauen ließen sich nicht beirren. „Wir haben das richtig gut geplant und wir wollten anders sein als es sonst in der Branche üblich ist“, erläutert Sabine Dierkes. „Am Tag der Eröffnung waren wir völlig überwältigt. Es waren soviel Leute da. Das tat so gut“, fügt Hanni Carbone mit einem glücklichen Lächeln hinzu.
Der Salon startete mit vier Plätzen und bereits in 2012 war man auf acht Plätze angewachsen. Auch die Anzahl der Beschäftigten stieg, so war man eine Zeitlang zu siebt. Heute betreiben die beiden den Salon in Teamarbeit mit zwei weiteren Angestellten.
„Wir haben uns immer auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingestellt, auch mal etwas ausprobiert und bilden uns permanent fort“, erläutert Dierkes. „Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt. Jeder bekommt eine individuelle Beratung, hochwertige Arbeit unter Verwendung der passenden Produkte. Auch das Eingehen auf persönliche Dinge, die sich oft im Gespräch ergeben, ist uns wichtig“ ergänzt Carbone „und manchmal ertappe ich mich dabei, dass der Rat, den ich dem Kunden geben habe, eigentlich für mich selbst bestimmt war“, sagt sie und lacht.
Keine Angst
Zukunftsängste haben die beiden aglien Unternehmerfrauen nicht. Sie schauen nach vorne und passen sich an. So hat man jüngst erst die Öffnungszeit radikal verändert. Am Samstag ist geschlossen, dafür hat der Salon am Dienstag bis 21 Uhr geöffnet. Die Kunden belohnen dies und kommen nicht nur aus dem Stadtgebiet nach Winnekendonk. Carbone und Dierkes sind stolz auf ihren Salon, der Kundschaft aus den umliegenden Gemeinden, aber auch aus großen Städten wie z.B. Krefeld und Düsseldorf anzieht. Auch die in den vergangenen Jahren stark angestiegene Anzahl an Friseursalons in Kevelaer und den Ortschaften bereitet den beiden keine Sorgen. „Wir sehen das nicht als Konkurrenz. Es sind Mitbewerber auf die wir keinen Neid haben, denn der Kunde entscheidet wo er hin geht“, sagt Dierkes bestimmt.
Auf die Frage, was sie in den vergangenen zehn Jahren bereut haben, erwidert Carbone: „Nichts. Arbeiten macht einfach Spaß. Insbesondere in einem so tollen Team auf das wir so stolz sind. Und unsere beiden Damen (Gisela Terporten, Özlem Özkacar, Anm. d. Red.) sind auch stolz auf uns. Das macht glücklich und wir würden es immer wieder so tun“.

Friseure Carbone & Dierkes feiern ihr 10-Jähriges Bestehen

Am 14. Februar 2009 zum Valentinstag war es soweit, Hanni Carbone (58) und Sabine Dierkes (52) eröffneten vor zehn Jahren ihren eigenen Friseursalon in Winnekendonk am Kriegerdenkmal.

Beide haben im selben Kevelaerer Frisörsalon eine Ausbildung absolviert und dort einige Jahre gearbeitet, bis sich ihre persönliche Lebenssituationen durch Heirat und der Geburt ihrer Kinder änderte (Carbone 3, Dierkes 2). Sie gaben ihren Beruf auf und widmeten sich ihren jungen Familien. In dieser Zeit hielten die beiden immer Kontakt, da man sich mochte.

Als sich dann im Laufe der Jahre abzeichnete, dass sich die Familiensituationen durch das Erwachsenwerden der Kinder ändern würde bzw. eine Ehe vor dem Aus stand, war man entschlossen wieder berufstätig zu werden. Ungefähr zeitgleich ergab es sich, dass der Ehemann von Hanni Carbone seinen eigenen Betrieb vergrößerte und dadurch das Geschäftslokal an der Hauptstr. 12 in Winnekendonk frei wurde. Dies gab dann den finalen Ausschlag den Traum vom eigenen Frisörsalon zu verwirklichen.

„Ich wollte nie wieder für jemanden anderen arbeiten“, sagt Hanni Carbone. Auch für Sabine Dierkes statt fest, „Das machen wir. Nicht zuletzt auch weil ich durch meine Trennung wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen musste.“

Als beide dann mit ihren Familien, Freunden und Bekannten über den Traum des eigenen Friseursalons sprachen, stieß der Plan auf Unverständnis bis hin zur Ablehnung. „Alle haben uns abgeraten. Es war gerade die Bankenkrise und keiner aus unserem Umfeld glaubte daran, dass es noch einen Frisör im Kevelaerer Stadtgebiet brauchte, geschweige denn einen in Winnekendonk“, erinnert sich Dierkes. „Viele glaubten, dass wir naiv und uns nicht im Klaren darüber waren, was Selbstständigkeit bedeute“, ergänzt Carbone.

Anders sein

Die beiden Frauen ließen sich nicht beirren. „Wir haben das richtig gut geplant und wir wollten anders sein als es sonst in der Branche üblich ist“, erläutert Sabine Dierkes. „Am Tag der Eröffnung waren wir völlig überwältigt. Es waren soviel Leute da. Das tat so gut“, fügt Hanni Carbone mit einem glücklichen Lächeln hinzu.
Der Salon startete mit vier Plätzen und bereits in 2012 war man auf acht Plätze angewachsen. Auch die Anzahl der Beschäftigten stieg, so war man eine Zeitlang zu siebt. Heute betreiben die beiden den Salon in Teamarbeit mit zwei weiteren Angestellten.
„Wir haben uns immer auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingestellt, auch mal etwas ausprobiert und bilden uns permanent fort“, erläutert Dierkes. „Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt. Jeder bekommt eine individuelle Beratung, hochwertige Arbeit unter Verwendung der passenden Produkte. Auch das Eingehen auf persönliche Dinge, die sich oft im Gespräch ergeben, ist uns wichtig“ ergänzt Carbone „und manchmal ertappe ich mich dabei, dass der Rat, den ich dem Kunden geben habe, eigentlich für mich selbst bestimmt war“, sagt sie und lacht.

Keine Angst

Zukunftsängste haben die beiden aglien Unternehmerfrauen nicht. Sie schauen nach vorne und passen sich an. So hat man jüngst erst die Öffnungszeit radikal verändert. Am Samstag ist geschlossen, dafür hat der Salon am Dienstag bis 21 Uhr geöffnet. Die Kunden belohnen dies und kommen nicht nur aus dem Stadtgebiet nach Winnekendonk. Carbone und Dierkes sind stolz auf ihren Salon, der Kundschaft aus den umliegenden Gemeinden, aber auch aus großen Städten wie z.B. Krefeld und Düsseldorf anzieht. Auch die in den vergangenen Jahren stark angestiegene Anzahl an Friseursalons in Kevelaer und den Ortschaften bereitet den beiden keine Sorgen. „Wir sehen das nicht als Konkurrenz. Es sind Mitbewerber auf die wir keinen Neid haben, denn der Kunde entscheidet wo er hin geht“, sagt Dierkes bestimmt.

Auf die Frage, was sie in den vergangenen zehn Jahren bereut haben, erwidert Carbone: „Nichts. Arbeiten macht einfach Spaß. Insbesondere in einem so tollen Team auf das wir so stolz sind. Und unsere beiden Damen (Gisela Terporten, Özlem Özkacar, Anm. d. Red.) sind auch stolz auf uns. Das macht glücklich und wir würden es immer wieder so tun“.

Zum zweiten Mal lockt der Twistedener Sternenmarkt

Mit diesem Erfolg hatten die Initiatoren des ersten Sternenmarktes in Twisteden wahrlich nicht gerechnet. „Ja, das war wirklich unglaublich“, staunt auch Mitorganisatorin Diana van Kempen noch im Nachhinein. So ist es nicht verwunderlich, dass es in diesem Jahr eine Zweitauflage eines Twistedener Sternenmarktes gibt. Am Samstag, den 17. November, öffnet der Natur- und Heimatverein Twisteden-Kleinkevelaer e.V. an der Minigolfanlage ab 11 Uhr die Tore zum zweiten Sternenmarkt.

Unter dem Motto „Ein Dorf zeigt sich kreativ“ präsentieren sich an 35 Verkaufsständen 42 Anbieter, die hier ihre zum größten Teil handgefertigten und außergewöhnlichen Arbeiten anbieten. Dabei weist das Organisationsteam, darunter Sabine Neumann, Sabine Maags, Sonia Kehren, Sandra Ambrosius, Hildegard Kehren und eben Diana van Kempen darauf hin, dass die kreativen Angebote allesamt von Twistedener Mitbewohnern stammen. „Das überrascht uns wieder einmal aufs Neue, dass es im Dorf so viele ideenreiche Köpfe gibt“, gesteht van Kempen. Denn kaum, dass der erste Aufruf zu einem eigenen  vorweihnachtlichen Markt laut wurde, herrschte in den kreativen Köpfen der Twistedener Mitbewohner rege Betriebsamkeit.

Diese Kreativität nahm auch zur Zweitauflage des Marktes in keinster Weise ab. Im Gegenteil: wieder einmal dürfen sich die Besucher auf tolle handgemachte Unikate freuen. Denn Geschenkideen aus Papier, bunt gestaltete Postkarten, selbstgenähte Kinderbekleidung und Taschen, köstliche Liköre, Marmeladen, Gewürze und Öle, Schmuck und Seidenschals, Holzarbeiten, Vogelhäuschen und Spielsachen, Metalldeko mit Motiven aus Twisteden, dazu Weihnachtsschmuck und natürlich Krippen mit passenden Figuren dürften vorweihnachtliche Herzen höher schlagen lassen.

Für knuspriges Kleingebäck in Tüten, also Plätzchen, fühlt sich die junge Generation vom Jugendraum zuständig. Eine gemütliche Cafeteria mit reichlich Kuchenauswahl sorgt schon vor den Toren des Sternenmarktes für süße Verführungen. Wer es etwas deftiger mag, erhält am Grillstand der Minigolfanlage knackige Würstchen oder Erbsensuppe. Dazu wird Glühwein, (ja, auch in diesem Jahr möchte man wieder weißen Glühwein anbieten) und Kakao in eigens kreierten Tassen gereicht. „Natürlich mit dem Aufdruck 2018“, versichert Diana van Kempen.

Für zwischenzeitliche musikalische Unterhaltung sorgt der Twistedener Musikverein. Und damit auch in diesem Jahr die Erwachsenen in Ruhe stöbern können, bietet der St.-Quirinus-Kindergarten Twisteden eine Beschäftigung in Form von Kinderschminken und Basteln für die Kleinsten an.

Damit der „Sternenmarkt“ aber auch zu Recht seinen Namen trägt, verwandeln weiße, zu Sternen geformte Holz-Zollstöcke den Himmel in ein hell erleuchtetes Sternenmeer. „Das dürfte noch ein zusätzliches Highlight zur einsetzenden Abenddämmerung werden“, so die Mitorganisatorin – und zum Verweilen einladen. Denn weit über 2500 Besucher nutzten im vergangenen Jahr die heimelige Atmosphäre zu einem gemütlichen Beisammensein.
Da während des Sternenmarktes am 17. November ab 11 Uhr die Martinistraße gesperrt sein wird, bitten die Organisatoren die Parkmöglichkeiten am Freizeitpark Irrland oder am Twistedener Sportplatz zu nutzen. Hinweisschilder weisen dann den Weg zum zweiten Sternenmarkt in Twisteden.

Juwelier Veronika Ophey eröffnet neu

In diesem Schmuckkästchen glänzt nicht nur das Geschmeide: Seit Samstag hat das Juweliergeschäft Veronika Ophey an der Busmannstraße nach umfangreichem Umbau wieder eröffnet.

Ein Diamant sei „für die Ewigkeit“, sagt eine alte Redewendung. Vieles andere nicht. Und so ist es kein Wunder, dass die Kevelaerer Goldschmiedin Veronika Ophey kräftig in ihr Landenlokal investiert hat. Neben frischer Farbe sowie einem speziellen Vitrinen- und Lichtkonzept gibt es so manche weitere Entdeckung zu machen.

Trauringe selbst konfigurieren

Das neue Trauring-Studio etwa, bei dem Paare nicht nur individuell beraten werden können, sondern sich ihren „Traum-Ring“ gleich selbst konfigurieren und auf dem Bildschirm ansehen können, bevor dieser dann nach ihren Wünschen angefertigt wird. Damit die Trauringe kein Traum bleiben, gibt’s in dem stilvoll eingerichteten Trauring-Studio natürlich auch zahlreiche Ringe zum Anfassen…

Wer seinen Schmuck so sorgsam auswählt und anfertigt, hat selbstverständlich auch ein Auge für eine stilvolle Inneneinrichtung. Veronika Ophey und ihr Team freuen sich, ihre Kunden jetzt in einem modern eingerichteten Ladenlokal mit Wohlfühlcharakter begrüßen und beraten zu können. Hier glänzt eben nicht nur der Schmuck – auch die Wände und Vitrinen sind funkelnagelneu und strahlen mit den Schmuckstücken um die Wette. Dass es dem Verkaufsteam da nicht schwerfällt, ein Lächeln auf die Lippen der zufriedenen Kunden zu zaubern, leuchtet ein.

Übrigens ist die Umgestaltung des Landenlokals nicht nur „schöner Schein“ nach außen. Auch die Werkstatträume wurden beim Umbau mit in Angriff genommen und bieten nun optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen.

Zahlreiche Kunden haben sich am vergangenen Samstag schon von den Erfolgen des Umbaus überzeugt.

Qualität hatte ihren Preis

Am 30. Juni 2018 schlossen die Eheleute Birgit und Hans-Georg Wasser ihre Bäckerei für immer. Genau 50 Jahre übte Hans-Georg Wasser das Bäckerhandwerk aus. Ab 1968 machte er seine Bäckerlehre in Geldern in der Bäckerei Manten, ab 1971 dann noch die Lehre zum Konditor bei Heilen und nach den Gesellenjahren startete am 1.2.1980 die Selbstständigkeit als Bäckermeister in Kevelaer.
Rezepte entwickelt
Zunächst pachtete und übernahm er die Bäckerei Dicks, bevor er 1987 das heutige Haus kaufte und zur Bäckerei umbaute. Seit 1996 arbeitet Ehefrau Birgit mit im Betrieb. Kreativität und Weiterentwicklung der Rezepte waren das, was Wasser am meisten Spaß machte. Schattenseiten wie die Wochenend- und Nachtarbeit nahm er dabei gerne in Kauf. „Durch Supermärkte und Großbäckereien gab es bereits seit den 80er Jahren ein schleichendes Aussterben der kleinen Bäckereien und somit der Handarbeit, die sich in der Qualität widerspiegelt“, so Wasser.
„Auch wenn die Zusatzstoffe, die bei den Großbetrieben verwendet werden (müssen und dürfen) noch gar nicht in Langzeitstudien auf Auswirkungen auf die Gesundheit getestet wurden, werden sie verwendet, denn der Preis muss stimmen – möglichst billig, ohne Qualität.“
„Im Bäckerhandwerk werden die Mehlmischungen noch selber hergestellt und frisch gebacken“, erzählt er, „in den Großbetrieben und Supermärkten wird alles aus dem Froster aufgebacken.“
50 Jahre lang eine Sechs- bis Sieben-Tage-Woche und nie mehr als zwei Wochen Urlaub reichen dem Bäckermeister. „Krankfeiern konnte ich mir nicht leisten, denn die Arbeit musste immer weiter gehen“, sagt Wasser. „Jetzt freue ich mich auf einen schönen, hoffentlich langen Lebensabend.“
Die Bäckerei wird in Kürze zu drei Wohnungen umgebaut und unterm Strich sieht der scheidende Bäckermeister mit Zufriedenheit auf ein erfolgreiches Berufsleben. „Wir konnten davon leben, was will man mehr.“
Wohnen in Weeze
In Weeze, wo die Eheleute sich vor zwei Jahren ein Haus gekauft haben, werden sie jetzt auf Entdeckungsreise durch dortige Bäckereien gehen und erkunden, wo es die leckersten Brötchen gibt. Zuhause werden nur noch mit den Enkelkindern vor Weihnachten Plätzchen gebacken, sonst sollen jetzt die jüngeren Kollegen in die Backstube, findet Wasser.
Bei der Kundschaft, die über die langen Jahre die Treue gehalten hat, bedankt sich Familie Wasser herzlich und wünscht den Kunden alles Gute für die Zukunft und besonders Gesundheit.

19 junge Friseurinnen und Friseure feierten

Mit einem Lächeln und voll Stolz präsentierten sich die 19 angehenden Friseurinnen und Friseure den Fotografen, ehe sie sich zum Feiern der bestandenen Gesellenpüfung in die Winnekendonker Begegnungsstätte begaben. Eine der jungen Damen, die sich über ihre vollzogene Prüfung freuen durften, war die Kevelaerin Lara Heister, die bei Michael Schumacher gelernt hatte. „Das ist kreativ, macht Spaß und hat mit Kunden zu tun“, erklärte die 20-Jährige, was sie an diesem Beruf fasziniert. Auch die Kevelaererin Miriam Ophey ist jetzt Friseurgesellin, sie lernte bei Timo Terpoorten.
Beim Friseurhandwerk gehe es um verschiedene Grundelemente, die zu beachten seien, erläuterte Vincent Finney vom Prüfungsausschuss der Innung. „Sauberkeit, Technik, Schwierigkeit, mit Menschen umgehen“ gehörten als Bestandteile für eine erfolgreiche Ableistung der Prüfung dazu. Er machte auch deutlich, dass Friseur „der unterschätzte Beruf ist“, und verwies auf die Tatsache, dass man von morgens bis abends „zwölf Stunden Hochkonzentration“ leisten muss, ohne dass man sich dabei Fehler leisten dürfe.
„Die erste Etappe ist für Sie geschafft – jetzt beginnt der lebenslange Lernprozess. Viel Erfolg“, begrüßte die Obermeisterin Karin Ingenillem Junggesellinnen und -gesellen sowie deren Ausbilder, Eltern, Freunde und die Ehrengäste. „Haben Sie Mut zu neuen Wegen“, lobte sie ausdrücklich, dass die Gesellinnen erstmals den Programmablauf des Abends eigenständig organisiert und gestaltet hatten – unter anderem mit der Tanzgruppe „Streetgirls“.
Anschließend bat der Lehrlingswart Jochen Valentin die ehemaligen Azubis, sich von ihren Plätzen zu erheben und sprach sie offiziell „kraft meines Amtes als Lehrlingswart der Friseurinnung des Kreises Kleve“ von den Pflichten ihres Berufsausbildungsvertrages frei und nahm sie in den Gesellenstand auf. Und die Vorsitzende des Innungs-Prüfungsausschusses, Katharina Kohnen, überreichte die Gesellenbriefe und Prüfungszeugnisse.

Hohe Ehrung für Heinz-Josef van Aaken aus Kevelaer

Die ehrenamtlichen Aufgaben, denen sich Dipl.-Ing. Heinz-Josef van Aaken aus Kevelaer seit 17 Jahren widmet, sind vielfältig. Sein Engagement als Obermeister der Tischler-Innung des Kreises Kleve und als Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Kleve wurde mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Handwerkskammer Düsseldorf gewürdigt. Aktiv, engagiert, nachhaltig und mit Leidenschaft ist Herr van Aaken für das Handwerk unterwegs. In Anerkennung seiner langjährigen erfolgreichen Tätigkeit als Obermeister der Tischler-Innung sowie als Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Kleve und in Würdigung seiner Verdienste um die Förderung des Handwerks überreichte Kreishandwerksmeister Ralf Matenaer aus Bedburg-Hau, Tillim Auftrage des Präsidenten der Handwerkskammer Düsseldorf Herrn Heinz-Josef van Aaken nun mit der Silbernen Medaille. Er dankte ihm für sein großes ehrenamtliches Engagement. 

Auf dem Foto zu sehen von links nach rechts:

Ralf Matenaer und Heinz-Josef van Aaken